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Title:
MULTI-VOLTAGE ON-BOARD POWER SUPPLY SYSTEM FOR A MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/057699
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a multi-voltage on-board power supply system for a motor vehicle having a hybrid or electric drive, comprising a dc-dc converter (DCDC), by means of which a high voltage level having a higher direct current different from earth and at least one first energy store (ES1) is connected to a low voltage level having a lower voltage different from earth and at least one second energy store (ES2). The multi-voltage on-board power supply system comprises a charging interface (S) for charging external devices. At least one converter phase of the dc-dc converter can be disconnected from the low voltage level and instead can be connected to the charging interface, and a third energy store (ES3) can be connected to the charging interface in order to supply the third energy store in the connected state with the lower voltage and to enable charging of the third energy store by energy flow from the first energy store to the third energy store.

Inventors:
FROESCHL JOACHIM (DE)
WANKE CHRISTOPH (DE)
REITER TOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/006174
Publication Date:
May 19, 2011
Filing Date:
October 09, 2010
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
FROESCHL JOACHIM (DE)
WANKE CHRISTOPH (DE)
REITER TOMAS (DE)
International Classes:
H02J1/10; B60L50/15
Domestic Patent References:
WO2004095671A22004-11-04
Foreign References:
DE102007001673A12008-07-17
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AKTIENGESELLSCHAFT (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Mehrspannungsbordnetz für ein Kraftfahrzeug mit Hybrid- oder Elektroantrieb,

umfassend einen Gleichspannungswandler (DCDC), über welchen eine Hochvoltebene mit höherer von Masse verschiedener Gleichspannung und zumindest einem ersten Energiespeicher (ES1) mit einer Niedervoltebene mit niedrigerer von Masse

verschiedener Spannung und zumindest einem zweiten Energiespeicher (ES2) verbunden ist,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Mehrspannungsbordnetz eine Ladeschnittstelle (S) zum Aufladen externer Geräte umfasst,

dass zumindest eine Wandlerphase des Gleichspannungswandlers von der

Niedervoltebene abtrennbar und stattdessen mit der Ladeschnittstelle verbindbar ist, dass ein dritter Energiespeicher (ES3) an die Ladeschnittstelle anschließbar ist, um den dritten Energiespeicher im angeschlossenen Zustand mit der niedrigeren Spannung zu versorgen und ein Aufladen des dritten Energiespeichers durch Energiefluss vom ersten Energiespeicher zum dritten Energiespeicher zu ermöglichen.

2. Mehrspannungsbordnetz nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet,

dass der Gleichspannungswandler einphasig ausgeführt ist.

3. Mehrspannungsbordnetz nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet,

dass der Gleichspannungswandler mehrere parallel geschaltete Wandlerphasen (P1 , P2) umfasst und in zumindest einem ersten und einem zweiten Betriebsmodus betreibbar ist,

wobei in dem ersten Betriebsmodus (M1) sämtliche Wandlerphasen des Gleichspannungswandlers mit dem zweiten Energiespeicher verbunden sind und keine Wandlerphase mit der Ladeschnittstelle verbunden ist und

wobei in dem zweiten Betriebsmodus (M3) zumindest eine Wandlerphase (P1) des Gleichspannungswandlers mit dem zweiten Energiespeicher verbunden ist und zumindest eine andere Wandlerphase (P2) des Gleichspannungswandlers mit der Ladeschnittstelle verbunden ist.

4. Mehrspannungsbordnetz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,

dass im zweiten Betriebsmodus die Wandlerphasen versetzt angesteuert werden.

5. Mehrspannungsbordnetz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die niedrigere Spannung eine kraftfahrzeugtypische Bordnetzspannung von etwa 12 Volt ist.

6. Mehrspannungsbordnetz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hochvoltebene mit einer Traktionsbatterie des Kraftfahrzeugs verbunden ist.

7. Mehrspannungsbordnetz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Abtrennen von der Niedervoltebene und das Verbinden mit der

Ladeschnittstelle durch ein einziges elektronisch steuerbares Schaltelement (SW) vornehmbar ist.

8. Mehrspannungsbordnetz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ladeschnittstelle als Steckkontakt oder Schalter ausgeführt ist.

9. Mehrspannungsbordnetz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anschluss des dritten Energiespeichers an die Ladeschnittstelle detektierbar ist und in Abhängigkeit von dieser Detektion das Abtrennen von der Niedervoltebene und das Verbinden mit der Ladeschnittstelle automatisch steuerbar ist.

10. Mehrspannungsbordnetz nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleichspannungswandler sowie die Umschaltmittel (SW), die zum Abtrennen von der Niedervoltebene und zum Verbinden mit der Ladeschnittstelle erforderlich sind sowie eventuelle Kondensatoren (C1 , C2, C3) an den Ein- und Ausgängen der

Wandlerphasen des Gleichspannungswandlers in ein gemeinsames Gehäuse (DCDC) integriert sind.

Description:
Mehrspannungsbordnetz für ein Kraftfahrzeug

Die Erfindung betrifft ein Mehrspannungsbordnetz für ein Kraftfahrzeug mit Hybrid- oder Elektroantrieb, umfassend einen Gleichspannungswandler, über welchen eine Hochvoltebene mit höherer von Masse verschiedener Gleichspannung und zumindest einem ersten

Energiespeicher mit einer Niedervoltebene mit niedrigerer von Masse verschiedener Spannung und zumindest einem zweiten Energiespeicher verbunden ist.

Solche Mehrspannungsbordnetze mit Gleichspannungswandlern (DCDC-Wandlern) sind vielfach aus dem Stand der Technik bekannt. Ein Gleichspannungswandler kann

Energiebordnetze unterschiedlicher Spannungen energetisch verbinden. Zur Erhöhung der Leistungsdichte des Gleichspannungswandlers und zur Erhöhung seiner Stromtragfähigkeit werden Gleichspannungswandler oft mehrphasig ausgeführt. Es handelt sich dabei vorzugsweise (im Folgenden wird hiervon ausgegangen) um eine Parallelschaltung mehrerer Wandlerstufen. Bei einer zeitlich versetzten Ansteuerung der Leistungsschalter um (360 Grad geteilt durch die Anzahl der Wandlerphasen) überlagern sich die Stromwelligkeiten an den Ausgangsklemmen und Buskondensatoren, wodurch der Bauteilstress insbesondere an den Buskondensatoren reduziert werden kann.

Mehrspannungsbordnetze werden im Stand der Technik unter anderem zur Erhöhung der Spitzenleistungsfähigkeit verwendet (z.B. Hybrid-Antrieb, Elektrifizierung von

Nebenaggregaten). Leistungsfähige Gleichspannungswandler, die typischerweise mehrphasig ausgeführt sind, verbinden diese Teilbordnetze.

Es ist eine Aufgabe der Erfindung, die Funktionalität eines Mehrspannungsbordnetzes auf kostengünstige Art und Weise zu erweitern.

Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Mehrspannungsbordnetz gemäß Anspruch 1. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

Die Erfindung führt gegenüber der Bereitstellung eines separaten Ladegeräts - zusätzlich zu dem Gleichspannungswandler - zu einer Reduzierung teurer, schwerer und voluminöser Komponenten. Somit können die Gesamtkosten reduziert werden und der erforderliche

Bauraum minimiert werden. Zudem kann Gewicht und infolgedessen Kraftstoff eingespart werden.

An sich ist die funktionale und bauliche Integration von Ladegeräten in ein Kraftfahrzeug aus dem Stand der Technik bekannt. Durch die Integration eines geeigneten Ladegeräts können in zukünftigen Kraftfahrzeugen, insbesondere Stadtfahrzeugen, externe Geräte, beispielsweise kleine Elektroroller, in praktischer Art und Weise aufgeladen werden. Die Möglichkeit, ein externes Gerät in einem Kraftfahrzeug-Energiebordnetz zu laden, stellt eine überaus kundenwertige Funktion dar. Die aus dem Stand der Technik bekannten Ladegeräte enthalten häufig eigene Gleichspannungswandler, über welche das jeweilige externe Gerät aus dem Energiebordnetz des Kraftfahrzeugs geladen werden kann.

Erfindungsgemäß wird zumindest eine Wandlerphase des ohnehin für die verschiedenen Spannungsebenen des Mehrspannungsbordnetzes bereitgestellten Gleichspannungswandlers für das Aufladen des externen Geräts verwendet.

Dazu wird bei dem Mehrspannungsnetz eine Ladeschnittstelle zum Aufladen externer Geräte bereitgestellt. Das Mehrspannungsnetz und insbesondere der Gleichspannungswandler bzw. dessen Beschattung werden dabei so ausgeführt, dass zumindest eine Wandlerphase des Gleichspannungswandlers von der Niedervoltebene abtrennbar ist und stattdessen mit der Ladeschnittstelle verbindbar ist. Zudem wird ein dritter - aufzuladender - Energiespeicher bereitgestellt, der vorzugsweise Bestandteil eines externen Geräts ist und der an die

Ladeschnittstelle anschließbar ist. Im an die Ladeschnittstelle angeschlossenen Zustand wird dieser dritte Energiespeicher mit der niedrigeren Spannung des Mehrspannungsnetzes versorgt und so wird ein Aufladen des dritten Energiespeichers durch Energiefluss vom ersten

Energiespeicher zum dritten Energiespeicher ermöglicht.

Das Mehrspannungsbordnetz kann insbesondere als Zweispannungsbordnetz mit

ausschließlich einer Hochvoltebene und einer Niedervoltebene ausgeführt sein. Der Gleichspannungswandler ist im einfachsten Fall einphasig ausgeführt. Es ist dann die einzige Wandlerphase des Gleichspannungswandlers von der Niedervoltebene abtrennbar und stattdessen mit der Ladeschnittstelle verbindbar.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst jedoch der Gleichspannungswandler mehrere parallel geschaltete Wandlerphasen. Er ist dann

vorzugswiese in zumindest einem ersten und einem zweiten Betriebsmodus betreibbar. In dem ersten Betriebsmodus sind sämtliche Wandlerphasen des Gleichspannungswandlers mit dem zweiten Energiespeicher verbunden und keine Wandlerphase ist mit der Ladeschnittstelle verbunden. Der Gleichspannungswandler steht dann ausschließlich für die

Spannungswandlung zwischen der Hochvoltebene und der Niedervoltebene zur Verfügung. Im zweiten Betriebsmodus hingegen ist zumindest eine Wandlerphase des

Gleichspannungswandlers mit dem zweiten Energiespeicher verbunden und zumindest eine andere Wandlerphase des Gleichspannungswandlers ist mit der Ladeschnittstelle verbunden. Die Wandlerphasen des Gleichspannungswandlers werden also teilweise zum Aufladen des dritten Energiespeichers genutzt, stehen aber auch teilweise weiterhin für die

Spannungswandlung zwischen der Hochvoltebene und der Niedervoltebene zur Verfügung.

Um Bauteilstress zu verringern, insbesondere für einen optional auf Seiten der Hochvoltebene parallel zum ersten Energiespeicher geschalteten Buskondensator, können im zweiten

Betriebsmodus die Wandlerphasen versetzt angesteuert werden.

Die niedrigere Spannung (Niedervoltebene) ist vorzugsweise eine kraftfahrzeugtypische Bordnetzspannung von etwa 12 Volt. Die Hochvoltebene ist vorzugsweise mit einer

Traktionsbatterie des Kraftfahrzeugs bzw. des Hybrid- oder Elektroantriebs des Kraftfahrzeugs verbunden.

Das oben genannte Abtrennen zumindest einer Wandlerphase von der Niedervoltebene und ihr Verbinden mit der Ladeschnittstelle ist vorzugsweise durch ein einziges elektronisch

steuerbares Schaltelement vornehmbar. Die Betriebsmodi können somit besonders einfach gewechselt werden, die Umschaltung kann synchronisiert erfolgen. Umfasst der Gleichspannungswandler mehr als zwei Wandlerphasen, so kann durch geeignete Umschaltmittel eine variable Aufteilung der Gesamtleistung des Gleichspannungswandlers zwischen den„Aufgaben" Gleichspannungswandlung und Aufladen externer Geräte ermöglicht werden. So kann beispielsweise bei Vorhandensein von N Wandlerphasen wahlweise eine Wandlerphase oder zwei Wandlerphasen oder bis zu (N-1) Wandlerphasen für das Aufladen externer Geräte abgestellt werden, während die übrigen Wandlerphasen weiterhin für die Gleichspannungswandlung zur Verfügung stehen.

Die (ggf. als ein einziges elektronisch steuerbares Schaltelement ausgeführten) Umschaltmittel zum Abtrennen zumindest einer Wandlerphase von der Niedervoltebene und zu ihrem

Verbinden mit der Ladeschnittstelle sind vorzugsweise gemeinsam mit den Wandlerphasen des Gleichspannungswandlers in eine Gerätekomponente bzw. in ein Gehäuse integriert. Auch eventuell vorgesehene Buskondensatoren sind vorzugsweise mit in diese Gerätekomponente bzw. in dieses Gehäuse integriert.

Die Ladeschnittstelle ist vorzugsweise als Steckkontakt oder Schalter ausgeführt ist. An einen Steckkontakt kann ein externes Gerät besonders einfach angeschlossen werden. Insbesondere weist ein eventueller Steckkontakt vorzugsweise eine mit einem hinsichtlich seines

Ladeanschlusssteckers genormten externen Gerät kompatible genormte Ladeanschlussbuchse auf.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist ein Anschließen des dritten Energiespeichers an die Ladeschnittstelle detektierbar und in Abhängigkeit von dieser Detektion ist das Abtrennen von der Niedervoltebene und das Verbinden mit der

Ladeschnittstelle automatisch steuerbar. Insbesondere sind vorzugsweise die oben genannten Umschaltmittel (insbesondere wenn sie als ein einziges elektronisch steuerbares Schaltelement ausgeführt sind) in Abhängigkeit von dieser Detektion steuerbar. Der Wechsel der Betriebsmodi kann dann selbsttätig erfolgen, sobald ein aufzuladendes externes Gerät an die

Ladeschnittstelle angeschlossen wird.

Im Folgenden werden anhand der beigefügten Zeichnungen bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Daraus ergeben sich weitere Details, bevorzugte

Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung. Im Einzelnen zeigen schematisch Fig. 1 eine Umsetzung der Erfindung auf Basis eines mehrphasigen

Gleichspannungswandlers,

Fig. 2 eine Umsetzung der Erfindung auf Basis eines einphasigen Gleichspannungswandlers.

Ein im Folgenden beschriebenes Kraftfahrzeug ist als Hybrid- oder Elektrofahrzeug ausgebildet, besitzt ein Zweispannungsbordnetz mit einer Hochvolt-Ebene (Traktionsbatterie) und einer Niedervolt-Ebene (12 Volt) und umfasst einen Gleichspannungswandler (im Folgenden als DCDC-Wandler bezeichnet) zwischen der Hochvolt-Ebene und der 12-Volt- Bordnetzversorgung.

Der DCDC-Wandler ist in unterschiedlichen Betriebsmodi betreibbar.

Ein erster Betriebsmodus (M1) bedeutet: DCDC-Wandlung von Hochvolt nach 12 Volt zur Versorgung des Bordnetzes aus der Traktionsbatterie, bzw. aus dem Hochvoltsystem.

Ein zweiter Betriebsmodus (M2) bedeutet: Laden eines Onboard-Gerätes (im Stand oder während der Fahrt des Kraftfahrzeugs) mittels Umschaltung des DCDC-Wandlers in eine Ladebetriebsart.

Beim vorliegend beschriebenen DCDC-Wandler lassen sich der erste und der zweite

Betriebsmodus in einem dritten Betriebsmodus (M3) vorteilhaft kombinieren. Dies setzt voraus, dass der DCDC-Wandler mehrere Wandlerphasen umfasst, mittels derer er (insbesondere im ersten Betriebsmodus M1) die Gleichspannungswandlung zwischen Hochvolt-Ebene und Niedervolt-Ebene bewirkt. Die oben genannte Umschaltung des DCDC-Wandlers in eine Ladebetriebsart beschränkt sich dabei auf einzelne dieser Wandlerphasen. Ein erster Teil der Wandlerphasen führt dann weiterhin die Gleichspannungswandlung gemäß Modus M1 durch, der restliche Teil der Wandlerphasen führt das Laden gemäß Modus M2 durch. Die DCDC- Leistung nimmt dabei gegenüber einem„reinen" Modus M1 zu Gunsten der Ladeleistung ab.

Bei entsprechender Gestaltung der Umschaltmittel kann die Anzahl der Wandlerphasen, die im Modus M3 für den Ladebetrieb eingesetzt werden, variiert werden. In welchem Maße die DCDC-Leistung im Modus M3 zu Gunsten der Ladeleistung verringert wird, kann durch eine entsprechende Aufteilung der Wandlerphasen bzw. Festlegung der genannten Anzahl gesteuert werden. Bei Vorhandensein von N Wandlerphasen werden im Modus M3 zwischen einer und (N-1) Wandlerphasen zum Laden des externen Gerätes verwendet.

Grundsätzlich können die Umschaltmittel auch so ausgestaltet werden, dass weiterhin eine vollständige Umschaltung des DCDC-Wandlers (d.h. aller Wandlerphasen) in einen reinen Ladebetrieb (Modus M2) möglich bleibt.

Die für die Realisierung des kombinierten Modus M3 erforderliche Vorrichtung wird geschaffen durch Modifikation eines konventionellen mehrphasigen DCDC-Wandlers derart, dass einerseits geeignete Umschaltmittel vorgesehen werden zum Abtrennen einzelner Wandlerphasen von der Niedervoltebene und zu ihrem Verbinden mit einer Ladeschnittstelle und dass andererseits die Umschaltung/Trennung gemäß den genannten Betriebsmodi (zumindest M1 und M3, gegebenenfalls auch M2) in Software implementiert wird und die Umschaltmittel entsprechend angesteuert werden.

Der Hardware-Aufwand für die parallele bzw. zeitgleiche Erfüllung der beiden„Aufgaben" Gleichspannungswandlung und Aufladen externer Geräte liegt bei einer solchen Vorrichtung deutlich niedriger als bei einer Bereitstellung zweier getrennter Geräte (konventioneller DCDC- Wandler für Bordnetz und separates Ladegerät) in einem oder in auch in zwei Gehäusen.

Wird kein Ladebetrieb gefordert, kann hierdurch eine Stützung des 12-Volt-Bordnetzes erfolgen und der DCDC-Wandler damit entlastet werden.

Bei Bedarf ist eine spezielle Ausgestaltung der Ladegerätphasen für höhere Spannungen als 12 Volt denkbar.

Fig. 1 zeigt einen Gleichspannungswandler DCDC, der als Mehrphasenwandler mit einer ersten Phase P1 und einer zweiten P2 ausgeführt ist, wobei die Phasen mit einem Schalter SW auf mindestens einer Seite auftrennbar sind. Der Wandler ist mit Energiebordnetzen verbunden, die typischerweise Energiespeicher enthalten. ES1 stellt im vorliegenden Beispielfall einen

Energiespeicher im Hochvolt-Bordnetz dar, ES2 einen Energiespeicher im Niedervolt-Bordnetz. Ein dritter Energiespeicher ES3 ist mit einem Steckkontakt oder Schalter S vom Gleichspannungswandler trennbar. Dieser dritte Energiespeicher ES3 gehört zu einem externen Gerät (z.B. Elektroroller) und soll in einem Modus M3 des Gleichspannungswandlers DCDC aufgeladen werden.

Sobald das externe Gerät ES3 über den Steckverbinder S angeschlossen ist, wird der

Mehrphasenwandler DCDC durch den Schalter SW aufgetrennt. Es handelt sich dann um zwei separate Wandlerstufen P1 und P2. Der Energietransfer von ES1 nach ES2 kann reduziert (nur noch unter Verwendung von P1) fortgesetzt werden. ES3 kann (unter Verwendung von P2) aus ES1 geladen werden.

Die Ein-/Ausgänge der Wandlerphasen sind mit Buskondensatoren beschaltet. Auf der Seite von ES1 ist ein Buskondensator C1 parallel zu ES1 geschaltet. Ein Buskondensator C2 ist (unabhängig von der Schalterstellung des Schalters SW) parallel zu ES2 geschaltet. Ein Buskondensator C3 ist wahlweise parallel zu ES2 geschaltet (bei Verbindung von ES2 mit P2) oder parallel zu ES3 geschaltet (bei Verbindung von ES3 über S mit P2).

Durch eine versetzte Ansteuerung der Wandlerstufen kann der Bauelementestress im

Buskondensator C1 reduziert werden.

Wenn das Gerät ES3 nicht an S angeschlossen ist, wird der Wandler DCDC vorzugsweise wieder zu einem Mehrphasenwandler verbunden (vgl. Modus M1), d.h. ES2 wird wieder mit P2 verbunden. Der Energietransfer ES1 nach ES2 ist dann wieder mit der vollen Wandlerleistung möglich. Durch eine versetzte Ansteuerung wird zudem der Bauteilstress in diesem Betrieb in allen Buskondensatoren reduziert.

Weiterhin vorteilhaft an der beschriebenen Konfiguration ist, dass mit dem zusätzlichen

Energiespeicher ES3 die Teilbordnetze ES1 und ES2 gestützt werden können. Denkbar ist z.B. ein Laden von ES1 aus ES2 mit konstanten Strömen, um ES2 transient nicht zu belasten. Zur Reduktion fluktuierender Spannungen im Netz ES1 (z.B. ausgelöst durch transiente

Hochleistungsverbraucher) kann der transiente Bedarf vollständig oder zum Teil aus ES3 gedeckt werden. Fig. 2 zeigt einen einphasigen Gleichspannungswandler DCDC mit nur einer Phase P1 '. Durch einen Schalter SW kann die einzige Wandlerphase P1 ' wahlweise zur

Gleichspannungswandlung (bei Verbindung von ES2 mit P1 ' ) oder zum Aufladen eines an die Ladeschnittstelle S angeschlossenen Energiespeichers ES3 (bei Verbindung von ES2 über S mit P1 ' ) verwendet werden.

Die Erfindung erlaubt eine optimale Bauraumausnutzung und eine Gewichtsminimierung. Die gemäß dem Stand der Technik erforderliche Verwendung zweier Geräte (konventioneller DCDC-Wandler für Bordnetz und separates Ladegerät) ist kosten- und bauraumintensiv, selbst wenn beide Geräte in ein Gehäuse integriert sind.

Die Erfindung behebt verschiedene Effizienzdefizite des Stands der Technik: Beruhend auf der Erkenntnis, dass einerseits selbst dann, wenn bei einem Kraftfahrzeug eine Ladeschnittstelle bereitgestellt wird, verhältnismäßig selten externe Geräte an dieser geladen werden, weshalb ein ausschließlich zu Ladezwecken vorgesehener Wandler in der Regel nur geringfügig ausgenutzt wird, und dass andererseits die volle Leistungsfähigkeit eines gegebenenfalls mehrphasigen Wandlers zur Verbindung der Teilbordnetze eines modernen

Mehrspannungsbordnetzes nur selten genutzt wird, werden gezielt vergleichbare Komponenten nur einfach vorgesehen und gemeinsam für die beiden unterschiedlichen Zwecke genutzt. Auch die Kosteneffizienz wird somit gesteigert.