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Patent Searching and Data


Title:
MULTIAXIAL COMPLEX
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/087996
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a multiaxial complex consisting of multifilament threads which are formed from endless filaments, wherein the multifilament threads are placed on top of each other in various orientations and the threads of positions 0° extend in the direction of production and the multifilament threads of positions 0° are placed in between the remaining multifilament layers which are disposed in various orientations and are spread apart before placement and are placed onto the previous multifilament position without any torsion.

Inventors:
WAGENER GERT HERRN (DE)
Application Number:
PCT/DE2004/000459
Publication Date:
September 22, 2005
Filing Date:
March 10, 2004
Export Citation:
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Assignee:
SAERTEX WAGENER GMBH & CO KG F (DE)
WAGENER GERT HERRN (DE)
International Classes:
D04B21/14; D04B23/10; (IPC1-7): D04B21/14; D04B23/10
Domestic Patent References:
WO1991005896A11991-05-02
WO1998010128A11998-03-12
Attorney, Agent or Firm:
HABBEL & HABBEL (Münster, DE)
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Claims:
Patentansprüche:
1. Multiaxialkomplex aus Multifilamentfäden, die aus Endlos 5 filamenten gebildet sind, wobei die Multifilamentfäden in unterschiedlichen Orientierungen übereinandergelegt sind und die Fäden der 0°~Lagen in Produktionsrichtung verlau¬ fen, dadurch gekennzeichnet, daß die Multifilamentfäden der O°Lagen zwischen die in unterschiedlichen Orientie 10 rungen geschichteten übrigen Multifilamentlagen eingelegt sind und vor ihrer Auflage gespreizt und torsionsfrei auf die vorherige Multifilamentlage aufgelegt sind.
2. Vorrichtung zur Herstellung eines Multiaxialkomplexes aus 15 Multifilamentfäden, die aus Endlosfilamenten gebildet sind, wobei die Multifilamentfäden in unterschiedlichen Orientie¬ ren übereinandergelegt sind und die Fäden der O°Lagen in Produktionsrichtung verlaufen und zwischen die in unter¬ schiedlichen Orientierungen geschichteten übrigen Multi 20 filamentlagen eingelegt sind, wobei am Ende der Multi axialmaschine eine Wirk oder Nähmaschine das aus Schußfäden und mehreren Fäden der 0°Lage gebildete Gelege verfestigt, gekennzeichnet durch in die Zuführung der Multifilamentfäden eingeschaltete Spannrollen, über 25 die die Multifilamentfäden führen.
3. Verfahren zur Herstellung eines Multiaxialkomplexes aus Multifilamentfäden, die aus Endlosfilamenten gebildet sind, wobei die Multifilamentfäden in unterschiedlichen Orientie 30 rungen übereinander gelegt werden und die Fäden der 0°Lagen in Produktionsrichtung verlaufen und zwischen die in unterschiedlichen Orientierungen geschichteten übri¬ gen Multifilamentlagen eingelegt werden, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die Multifilamentfäden der 0°Lagen vor 35 ihrer Ablage auf der vorherigen Multifilamentlage über Spannrollen geführt werden, die ein Spreizen der Multi filamentfäden bewirken und die die Multifilamentfäden torsionsfrei der Vernähung zuführen.
Description:
"Multiaxialkomplex"

Die Erfindung bezieht sich auf einen Multiaxialkomplex aus Multifilamentfäden gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Herstellung eines Multiaxialkomplexes aus Multifilamentfäden gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 2.

Die Erfindung bezieht sich schließlich auf ein Verfahren zur Her¬ stellung eines Multiaxialkomplexes aus Multifilamentfäden ge¬ mäß dem Oberbegriff des Anspruches 3.

Im Stand der Technik ist das Herstellen von Multifilament- komplexen beispielsweise aus „Multi-Axiale Kettengewirke als textile Verstärkung in Faserverbundwerkstoffen", Melliand Textil- berichte, International Textile Reports, DE, Melliand Textilberich- te K.G. Heidelberg, Vol. 70, Nr. 2, Page(s) 109-112 XP000026288 ISSN: 0341-0781 bekannt. Vielfach bestehen derartige Multiaxialkomplexe oder Multiaxialgelege aus Multifi- lamenten aus Endlosfilamenten, die aus sehr biege- und bruch¬ empfindlichen Fasern erstellt sind. Diese Multifilamentfäden aus 5 Endlosfilamenten weisen eine gewisse Torsionstendenz auf, die dazu führt, daß diese Multifilamentfäden nach Ablage auf einer Unterlage nicht lagegesichert sind.

Um eine solche Lagesicherung zu erreichen, war es im Stand 10 der Technik üblich, die Multifilamentfäden der 0°-Lagen als oberste Schicht einzeln geführt auf dem Gelege anzuordnen, wobei dann beim Aufwickeln des fertigen Geleges auf einen Warenbäum eine Überbeanspruchung der Fasern dieser Multi¬ filamentfäden eintrat. Bei einem eine Vielzahl von einzelnen 15 Lagen, beispielsweise sechs oder sieben Lagen aufweisendem Multiaxialgelege, wurde deshalb bisher so vorgegangen, daß man Gelege mit beispielsweise zwei oder drei Lagen herstellt, in denen die O°-Multifilamente in der ober-sten Lage angeordnet waren, dann eines dieser Gelege umdrehte, so daß dann zwei 20 Gelege aufeinandergelegt waren, bei denen die O°-Multifila- mente in der Mitte angeordnet waren, also theoretisch in der so¬ genannten neutralen Zone. Diese bereits schon einmal vernäh¬ ten Gelege mußten ein drittes Mal vernäht werden, nämlich wenn die beiden Gelege zusammengeführt wurden. Dies führte 25 dazu, daß durch die Vielzahl von Nähvorgängen Schädigungen der Fasern der Multifilamente eintrat.

Aus der DE 39 10 245 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines Fadengitters bekanntgeworden. Um eine 30 weitgehende Isotropie des Fadengitters zu erreichen, wird hier vorgeschlagen, oberhalb, unterhalb oder zwischen den einzel- nen Scharen der bereits abgelegten und in Querrichtung sowie in Diagonalrichturig verlaufenden Fäden zusätzliche Fäden in Längsrichtung einzuführen. Die Zuführung der in Längsrichtung, d. h. also der O°-Multifilamentfäden, unmittelbar vor der Vernäh- 5 stelle ist dann möglich, wenn die O°-Fäden zwischen die einzel¬ nen Querfäden verlegt werden sollen. Diese an irgendeiner be¬ liebigen Stelle zugeführten O°-Fäden behalten aber ihre ange¬ strebte Lage und gewünschte gleichmäßige Verteilung nicht bei, sondern verschieben sich, so daß unterschiedliche 10 Dicken und damit unterschiedliche Festigkeiten in Querrichtung des Geleges gesehen zwangsläufig bedingt werden.

Weiterhin wird hier vorgeschlagen, daß die abgelegten Fäden durch Kaschierung mittels Klebefolien bzw. Klebeflüssigkeiten 15 untereinander verbunden werden. Eine solche zusätzliche Be¬ handlung schränkt natürlich den Einsatzumfang des Faden¬ gitters ein.

Aus der EP 1 112 400 B1 ist es bekanntgeworden, die Fädern 20 der 0°-Lagen mittels lagesichernden bzw. verteilungssichernden Hilfsmitteln im Bereich vor der Nähwirkmaschine zu führen. Hier ist ein zusätzlicher Aufwand erforderlich. Zwar wird ein vorzüg¬ liches Gelege erreicht, aber der zusätzliche Aufwand erhöht die Produktionskosten. 25 In der DE 199 13 647 A1 wird ein Verfahren und eine Vorrich¬ tung zum Herstellen von verwirkten bzw. vernähten Multiaxialge- legen aus mehreren Lagen beschrieben, wobei mindestens zwei in Arbeitsrichtung nacheinander angeordnete Wirkfonturen 30 vorgesehen sind, welche die vor den Wirkfonturen abgelegten Fadenlagen im wesentlichen unmittelbar nach ihrem Ablegen fixieren. Hierdurch soll die Möglichkeit geschaffen werden, zwi¬ schen die Schußfadenlagen Stehfadenlagen einzuziehen, die unmittelbar nach Auflegen auf der Schußfadenlage durch die gesonderte Wirkfontur festgelegt wird. Durch die zusätzlichen 5 Wirkfonturen zwischen Schußeintragssystem ist es möglich, eine hohe Flexibilität bezüglich der Anordnung der O°-Faden- lagen zwischen den Schichten herkömmlicher Fadenorientierung zu erreichen.

10 Aus der DE 101 33 622 C1 ist ein Verfahren und eine Vorrich¬ tung zum Aufbringen einer Faserschicht auf die Unterseite eines textilen Flächengebildes bekanntgeworden. Hier wird das Prob¬ lem gelöst, eine vorzugsweise aus Faserschnitzeln bestehende Faserschicht an die Unterseite eines textilen Flächengebildes, 15 insbesondere eines Fadengeleges, heranzuführen und diese Faserschicht in einem einzigen Arbeitsschritt gemeinsam mit dem Fadengelege und evtl. mit einer oberen Faserschicht zu verfestigen. Das Einziehen von 0°-Faden an beliebigen Stellen eines Multiaxialgeleges wird in dieser Literaturstelle weder be- 20 schrieben noch nahegelegt.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Multiaxialkomplex aus Multifilamentfäden vorzuschlagen, das ohne zusätzliche chemische Mittel, wie Klebstoff usw. her- 25 gestellt werden kann und bei dem die Lagesicherung der Multi¬ filamentfäden in der 0°-Lagen ohne großen maschinellen Auf¬ wand erreichbar ist. Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Herstellung eines solchen Komplexes und auf ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Komplexes. 30 Gelöst wird die erste Aufgabe der Erfindung dadurch, daß die Multifilamentfäden der O°-Lagen zwischen die in unterschiedli¬ chen Orientierungen geschichteten übrigen Multifilamentlagen eingelegt sind und vor ihrer Auflage gespreizt und torsionsfrei 5 zulaufen, und in dieser Form auf die vorherige Multifilamentlage aufgelegt sind.

Die Vorrichtung zur Herstellung eines solchen Geleges kenn¬ zeichnet sich durch in die Zuführung der Multifilamentfäden ein- 10 geschaltete Spannrollen, über die die Multifilamentfäden geführt werden.

Das Verfahren zur Herstellung eines solchen Multiaxialkomple- xes kennzeichnet dadurch, daß die Multifilamentfäden der 15 O°-Lage über Spannrollen vor ihrer Ablage auf der vorherigen Multifilamentlage geführt werden, die ein Spreizen der Multifila¬ mentfäden bewirken und diese dadurch torsionsfrei machen.

Überraschend wurde gefunden, daß beim Einsatz von torsions- 20 freien Multifilamentfäden der 0°-Lagen die Lagesicherung aus¬ reichend ist und daß weiterhin die Maßnahme, die Multifilament¬ fäden torsionsfrei zu erhalten, in einfachster Weise dadurch er¬ reichbar ist, daß die Fäden über Spannrollen geführt werden, die bei Bedarf ein Spreizen der Fäden bewirken und dadurch die 25 Fäden flach ausbreiten, die sonst als Strang zugeführt werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert. Die Zeichnung zeigt dabei in

30 Fig. 1 den grundsätzlichen Aufbau einer Näh- oder Wirkmaschine zur Herstellung eines Multi- axialgeleges und in Fig. 2 die Ausbildung und Lage der die Multifilament- fäden führenden Spannrollen.

5 In Fig. 1 ist eine Näh- oder Wirkmaschine 1 zur Herstellung ei¬ nes Multiaxialgeleges gezeigt. Mit 2, 3, 4, 5 und 6 sind Schu¬ ßeintragsysteme für die +/- 45° bis 90°-Fäden dargestellt und mit 7 und 8 die in O°-Lage verlaufenden Multifilamentfäden.

10 In die Zuführung dieser O°-Multifilamentfäden sind Spannrollen 9 und 10 eingeschaltet, über die die Multifilamentfäden 7 und 8 in das Gelege eingeführt werden. Das so gebildete Gelege wird einer Nähstelle 16 zugeführt, von welcher aus das fertige Gelege einem Warenbaum od. dgl. zugeführt wird. 15 In Fig. 2 sind verschiedene Ausrichtungen und Formen der Spannrollen dargestellt, was verdeutlichen soll, daß die Art und Ausbildung der Spannrollen in Abhängigkeit der jeweiligen be¬ trieblichen Bedingungen angeordnet werden kann.