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Title:
MULTICHANNEL SYRINGE FOR USE WITH A METERING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/220673
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a multichannel syringe for use with a metering device for metering liquids in a laboratory with a first holding device for a barrel holding device of a syringe barrel and an axially movable second holding device for a plunger holding device of a syringe plunger, comprising a single-part plunger unit made of plastic, said plunger unit having a drive rod comprising the plunger holding device on the upper end, a cross member which is oriented perpendicularly to the drive rod on the lower end of the drive rod, and multiple syringe plungers which protrude downwards from the cross member and which are parallel to the drive rod; a single-part barrel unit made of plastic, said barrel unit comprising a support and at least one row of syringe barrels which are arranged adjacently in a parallel manner, which protrude downwards from the support, and each of which has lower syringe openings, upper syringe openings, and a running region in the interior for one syringe plunger of the plunger unit. Each syringe plunger engages into a syringe barrel through an upper syringe opening and is sealingly guided in the running region, and the barrel holding device is arranged above the syringe barrel and is connected to the support.

Inventors:
REICHMUTH BURKHARDT (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/065277
Publication Date:
December 28, 2017
Filing Date:
June 21, 2017
Export Citation:
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Assignee:
EPPENDORF AG (DE)
International Classes:
G01F11/02; B01L3/02; G01N35/10
Foreign References:
JP3389352B22003-03-24
DE19750145A11998-05-14
EP2190582A12010-06-02
EP0172508A21986-02-26
EP1739434B12014-02-26
EP2735369A12014-05-28
DE102004003433B42006-03-23
DE2926691C21983-05-26
US4406170A1983-09-27
US4591072A1986-05-27
JP3389352B22003-03-24
DE19750145A11998-05-14
EP0656229B11997-07-16
US5620660A1997-04-15
EP2279791B12014-11-12
US8813584B22014-08-26
EP0657216B11999-05-12
US5620661A1997-04-15
EP2574402B12015-03-18
US9291529B22016-03-22
US8813584B22014-08-26
Attorney, Agent or Firm:
HAUCK PATENTANWALTSPARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche:

1. Mehrkanalspritze für den Gebrauch mit einer Dosiervorrichtung (72) zum Dosieren von Flüssigkeiten im Labor mit einer ersten Halteeinrichtung für eine Zylinderhalteeinrichtung (37) eines Spritzenzylinders und einer axial verlagerbaren zweiten Halteeinrichtung für eine Kolbenhalteeinrichtung (6) eines Spritzenkolbens umfassend

• eine einteilige Kolbeneinheit (1) aus Kunststoff, die eine Antriebsstange (2) mit der Kolbenhalteeinrichtung (6) am oberen Ende, eine senkrecht zur Antriebsstange gerichtete Traverse (3) am unteren Ende der Antriebsstange (2), mehrere von der Traverse (3) nach unten vorstehende, zur Antriebsstange (2) parallele Spritzenkolben (4) und an jedem Spritzkolben einen umlaufenden Dichtbereich (14) aufweist,

• eine einteilige Zylindereinheit (18) aus Kunststoff umfassend einen Träger (71) und mindestens eine Reihe parallel nebeneinander angeordneter, vom Träger (71) nach unten vorstehender Spritzenzylinder (20), von denen jeder eine untere Spritzenöffnung (22), eine obere Spritzenöffnung (21) und im Inneren einen Laufbereich (24) für einen Spritzenkolben (4) der Kolbeneinheit (1) aufweist,

• wobei jeder Spritzenkolben (4) durch eine obere Spritzenöffnung (21) hindurch in einen Spritzenzylinder (20) eingreift und mit dem Dichtbereich (14) abdichtend am Laufbereich (24) anliegend im Laufbereich (24) verlagerbar ist und

• die Zylinderhalteeinrichtung (37) oberhalb der Spritzenzylinder (20) angeordnet ist, und mit dem Träger (71) verbunden ist.

2. Mehrkanalspritze nach Anspruch 1, bei der die Traverse (3) plattenförmig ist, eine geradlinige, senkrecht zur Antriebsstange (2) gerichtete Basis (8) aufweist, von der die Spritzenkolben (4) nach unten vorstehen, oben eine erste Verjüngung (9) hat, wobei die Antriebsstange (2) vom oberen Ende der Traverse (3) nach oben vorsteht.

3. Mehrkanalspritze nach Anspruch 1 oder 2, bei der jeder Spritzenkolben (4) eine Kolbenstange (12) aufweist, die oben mit der Traverse (3) und unten mit einem Kolben (13) verbunden ist, der abdichtend im Laufbereich (24) geführt ist.

4. Mehrkanalspritze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der jeder Spritzenkolben (4) am unteren Ende eine Kolbenspitze (16) aufweist und jeder Spritzenzylinder (20) am unteren Ende eine Zylinderspitze (25) aufweist, in die die Kolbenspitze (16) einschiebbar ist.

5. Mehrkanalspritze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der die Traverse (3) und/oder die Antriebsstange (2) und/oder die Kolbenstangen (12) parallel zu den Spritzenkolben (4) erstreckte, nach außen vorstehende Rippen (11.1, 11.2, 5.1 bis 5.4, 17.1 bis 17.4) aufweisen.

6. Mehrkanalspritze nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der der Träger (71) eine Bodenwand (19) eines Gehäuses (32) umfasst, die einteilig mit den Spritzenzylindern (20) ausgebildet ist, und das Gehäuse (32) von der Bodenwand (19) nach oben vorstehende Seitenwände (33, 34) aufweist, die mit der Zylinderhalteeinrichtung (37) verbunden sind.

7. Mehrkanalspritze nach Anspruch 6, bei der der Träger (71) das Gehäuse (32) umfasst.

8. Mehrkanalspritze nach Anspruch 6 oder 7, bei der die Bodenwand (19) an zwei einander gegenüberliegenden Längsseiten über Filmscharniere (29, 30) einteilig mit den Seitenwänden (33, 34) verbunden ist, mindestens eine Seiten- wand (33, 34) oben mit der Zylinderhalteeinrichtung (37) verbunden ist, die Seitenwände (33, 34) um die Filmscharniere (29, 30) zusammengeklappt sind und die zusammengeklappten Seitenwände (33, 34) miteinander verbunden sind.

9. Mehrkanalspritze nach Anspruch 8, bei der die Seitenwände (33, 34) an ihren beiden seitlichen Rändern vorstehende schmale Seitenwandteile (35, 36) aufweisen, wobei jeweils zwei schmale Seitenwandteile (35, 36) der zusammengeklappten Seitenwände (33, 34) gemeinsam eine schmale Seitenwand bilden.

10. Mehrkanalspritze nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei der der Träger (71) einteilig mit der Zylinderhalteeinrichtung (37) verbunden ist.

11. Mehrkanalspritze nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei der die Zylinderhalteeinrichtung (37) einen kreisringscheibenförmigen Flansch (38) aufweist, und die Antriebs Stange (2) auf der Mittelachse des Flansches (38) angeordnet ist.

12. Mehrkanalspritze nach Anspruch 11, bei der die Zylinderhalteeinrichtung (37) einen hohlzylindrischen Haltezapfen (39) aufweist, die Antriebsstange (2) auf der Mittelachse des Haltezapfens (39) angeordnet ist, und der Flansch (38) mit dem oberen Ende des Haltezapfens (39) verbunden ist.

13. Mehrfachspritze nach einem der Ansprüche 8 bis 12, bei der die Zylinderhalteeinrichtung (37) zwei Hälften (37.1, 37.2) aufweist, wobei jede Hälfte (37.1, 37.2) mit einer Seitenwand (33, 34) des Gehäuses (32) verbunden ist und die beiden Hälften (37.1, 37.2) an diametral einander gegenüberliegenden Rändern aneinander anliegen.

14. Mehrfachspritze nach einem der Ansprüche 6 bis 13, bei der das Gehäuse (32) oben eine zweite Verjüngung (33.2, 34.2) aufweist.

15. Mehrkanalspritze nach einem der Ansprüche 8 bis 14, bei der die Seitenwände (33, 34) und/oder die Hälften (37.1, 37.2) der Zylinderhalteeinrichtung (37) durch Rastelemente (43 bis 46 und 47 bis 50) und/oder durch Heiß- verstemmung und/oder durch Verschweißung und/oder durch Verklebung und/oder durch Zentrierelemente (51, 52, 59, 60; 53, 54, 61, 62) miteinander verbunden und/oder aufeinander ausgerichtet sind.

16. Mehrkanalspritze nach einem der Ansprüche 1 bis 15, bei der Zylinderhalteeinrichtung (37) am oberen Rand eine Codierung (40) aufweist.

17. Mehrkanalspritze nach einem der Ansprüche 6 bis 16, bei der das Gehäuse (32) an der Innenseite vorstehende, in axialer Richtung geschlitzte Stege (63, 64) aufweist, in die Rippen (5.1, 5.2) der Antriebsstange (2) eingreifen.

18. Mehrkanalspritze nach einem der Ansprüche 1 bis 17, bei der die Kolbeneinheit (1) einteilig spritzgegossen ist und/oder bei der die Zylindereinheit (18) und/oder das Gehäuse (32) und/oder die Zylinderhalteeinrichtung (37) einteilig spritzgegossen ist/sind.

19. Verwendung einer Mehrkanalspritze (72) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 18 mit einer Dosiervorrichtung (74) zum Dosieren von Flüssigkeiten im Labor mit einer ersten Halteeinrichtung (76) für eine Zylinderhalteeinrichtung (37) eines Spritzenzylinders und einer axial verlagerbaren, zweiten Halteeinrichtung (80) für eine Kolbenhalteeinrichtung (6) eines Spritzenkolbens. Verwendung nach Anspruch 19, mit einer manuell angetriebenen oder einer elektromotorisch angetriebenen, handhabbaren oder stationären Dosiervorrichtung (74).

Description:
Mehrkanalspritze für den Gebrauch mit einer Dosiervorrichtung

Die Erfindung betrifft eine Mehrkanalspritze für den Gebrauch mit einer Dosiervorrichtung zum Dosieren von Flüssigkeiten im Labor mit einer ersten Halteeinrichtung für eine Zylinderhalteeinrichtung eines Spritzenzylinders und einer axial verlagerbaren zweiten Halteeinrichtung für eine Kolbenhalteeinrichtung eines Spritzenkolbens.

Pipetten werden insbesondere in medizinischen, biologischen und chemischen Labors für die Dosierung von Flüssigkeiten eingesetzt. Luftpolsterpipetten haben eine integrierte Verdrängungseinrichtung für Luft und mindestens einen Sitz für eine Pipettenspitze. Die Verdrängungseinrichtung ist in der Regel durch einen Zylinder mit einem darin abdichtend geführten, verschiebbaren Kolben gebildet. Wenn die Pipettenspitze an dem Sitz gehalten ist, ist sie kommunizierend mit der Verdrängungseinrichtung verbunden. Mittels der Verdrängungseinrichtung ist ein Luftpolster verlagerbar, sodass durch eine Spitzenöffnung Flüssigkeit in die Pipettenspitze eingesogen und daraus ausgestoßen werden kann. Nach dem Gebrauch kann die Pipettenspitze vom Sitz gelöst und gegen eine frische Pipettenspitze ausgetauscht werden.

Mehrkanalpipetten dienen dazu, gleichzeitig Flüssigkeit aus einem oder mehreren Gefäßen aufzunehmen und in ein oder mehrere Gefäße abzugeben. Mehrkanalpipetten werden vielfach für die Bearbeitung von Mikrotiterplatten benutzt, die in matrixartiger Anordnung eine Vielzahl Gefäße aufweisen. Mikrotiterplatten mit 96 oder 384 Gefäßen gemäß SBS-Standard sind weit verbreitet. Hierfür haben Mehrkanalpipetten mehrere, in einer Reihe parallel nebeneinander auf gleicher Höhe angeordnete Sitze für Pipettenspitzen. Wenn mehrere Pipettenspitzen an den Sitzen gehalten sind, sind sie jeweils kommunizierend mit einer gesonderten Verdrängungseinrichtung oder einer gemeinsamen Verdrängungseinrichtung verbunden. In Anpassung an ein häufig benutztes Format von Mikrotiterplatten mit 96 (= 8 x 12) Gefäßen weisen Mehrkanalpipetten häufig 8 oder 12 Sitze für Pipettenspitzen auf. Nach dem Gebrauch können die mehreren Pipettenspitzen von den Sitzen gelöst und gegen frische Pipettenspitzen ausgetauscht werden. Derartige Mehrkanaldosier- vorrichtungen sind beispielsweise in der EP 1 739 434 Bl und in der EP 2 735 369 AI beschrieben.

Luftpolsterpipetten haben meist eine Abwurfeinrichtung, um die Pipettenspitze nach Gebrauch von ihrem Sitz zu lösen, ohne diese mit der Hand anzufassen. Bei Mehrkanalpipetten ist der Kraftaufwand für den Abwurf der mehreren Pipettenspitzen erhöht. Die DE 10 2004 003 433 B4 beschreibt eine Mehrkanalpipette, die den Kraftaufwand für die Betätigung der Abwurfeinrichtung dadurch vermindert, dass sie durch verfederte Zapfen und einen Anschlag die Kraft für das Aufklemmen der Pipettenspitzen auf die Zapfen begrenzt.

Die EP 2 735 369 AI beschreibt eine Mehrkanalpipette, die den Kraftaufwand für die Betätigung der Abwurfeinrichtung dadurch vermindert, dass der Ab werf er verschiedene Abwerferteile aufweist, die nacheinander die Pipettenspitzen von den Zapfen abdrücken.

Nachteilig bei Luftpolsterpipetten ist, dass sie für das Dosieren von hochviskosen oder schäumenden Flüssigkeiten oder Flüssigkeiten mit hohem Dampfdruck schlecht oder gar nicht geeignet sind. Bei hochviskosen oder schäumenden Flüssigkeiten ist eine geringe Dosiergeschwindigkeit erforderlich, Flüssigkeiten mit hohem Dampfdruck können nur ungenau dosiert werden. Eine weitere Ungenauigkeit beruht auf der Längenänderung des Luftpolsters durch das Gewicht der Flüssigkeitssäule in der Pipettenspitze und auf der Längenänderung des Luftpolsters durch Temperaturänderungen. Infolgedessen weicht die Volumenverdrängung der Verdrängungseinrichtung von dem in der Pipettenspitze aufgenommenen Flüssigkeitsvolumen ab. Ferner können Aerosole aus der in die Pipettenspitze aufgenommenen Flüssigkeit in die Luftpolsterpipette wandern und diese kontaminieren. Mehrkanalpipetten bestehen aus einer Vielzahl Einzelteile und sind besonders aufwendig. Luftpolsterpipetten sind hinsichtlich der Bestückbarkeit mit Pipettenspitzen unterschiedlichen Volumens stark eingeschränkt, da die integrierte Verdrängungseinrichtung ein vorgegebenes Verdrängungsvolumen hat.

Direktverdrängerpipetten haben einen integrierten Antrieb für einen Spritzenkolben einer Spritze. Eine Spritze aus Kunststoff kann mit der Direktverdrängerpipette verbunden werden, sodass der Spritzenzylinder an der Direktverdrängerpipette gehalten und der Spritzenkolben mit dem Antrieb gekoppelt ist. Der Antrieb verlagert den Spritzenkolben, sodass Flüssigkeit durch eine Spritzenöffnung eingesogen und ausgestoßen wird. Hierbei bleibt der Spritzenkolben in Kontakt mit der Flüssigkeit. Nach dem Dosieren kann die gebrauchte Spritze gegen eine frische Spritze ausgetauscht werden. Da sich kein Luftpolster zwischen Spritzenkolben und Flüssigkeit bildet, eignen sich Direktverdrängerpipetten auch für das Dosieren hochviskoser oder schäumender Flüssigkeiten oder von Flüssigkeiten mit hohem Dampfdruck. Ungenauigkeiten durch Längenänderung eines Luftpolsters und Kontamination durch Aerosole werden vermieden.

Die Direktverdrängerpipette„Biomaster®" der Eppendorf AG ist ausgebildet, in eine kleine Spritze aufgenommene Flüssigkeit in einem einzigen Schritt abzugeben (Pipettieren).

Direktverdrängerpipetten sind meist als Dispenser (auch„Repetierpipetten" genannt) ausgeführt. Mittels eines Dispensers kann Flüssigkeit in eine Spritze aufgenommen und schrittweise aus dieser abgegeben (Dispensieren) werden. Bekannt sind Dispenser, bei denen die bei jedem Schritt abzugebende Dosiermenge einstellbar ist. Direktverdrängerpipetten sind variabel mit Spritzen mit unterschiedlichen Füllvolumina bestückbar, die sich voneinander durch unterschiedliche Durchmesser bzw. Länge des Spritzenzylinders unterscheiden. Dispenser ermöglichen eine hohe Variabilität der Dosiermengen. Bekannt sind Luftpolsterpipetten und Direktverdrängerpipetten mit manuell angetriebenen oder mit elektromotorischen Antrieben. Dispenser mit elektromotorischen Antrieben sind auch zum Pipettieren verwendbar, d.h. zum Abgeben der aufgenommenen Flüssigkeit in einem einzigen Abgabeschritt.

Ein manuell angetriebener Dispenser mit Dosiermengeneinstellung ist in der DE 29 26 691 C2 und der US 4,406,170 beschrieben. Eine kommerzielle Ausführung dieses Dispensers ist die Multipette® 4780 der Eppendorf AG. Dieser Dispenser ist mit einer Spritze, z.B. den Combitips® der Eppendorf AG, bestückbar, wobei unter Spritzen mit verschiedenen Füllvolumina ausgewählt werden kann. Mit dem Plus/8- Adapter lässt sich der Dispenser Multipette® 4780 in einen achtkanaligen Hand- dispenser verwandeln. In den Adapter passt eine Kartusche, die acht Kunststoffspritzen enthält. Auf die acht Kunststoffspritzen sind acht Pipettenspitzen auf- klemmbar. Mittels der Kunststoffspritzen wird ein Luftpolster verlagert, wodurch Flüssigkeit in die Pipettenspitzen aufgenommen und in diese eingesogen wird. Der Dispenser wird in eine Luftpolsterpipette umfunktioniert.

Die US 4,591,072 beschreibt einen Dispenser, der einen entgegen der Wirkung einer Rückstellfeder betätigbaren Betätigungsknopf aufweist. Der Betätigungsknopf ist über eine Zahnstange mit einem Schieber verbunden. Der Schieber ist lösbar mit den Kolben einer Spritzeneinheit verbunden, die mehrere identische Spritzen umfasst. Der Schieber ist über eine Antriebsstange mit einem Aufnahmeknopf verbunden, der verschiebbar an der Außenseite des Dispensers angeordnet ist. Eine Klinke arbeitet mit der Zahnstange zusammen, wobei sie außer Eingriff mit der Zahnstange ist, wenn der Betätigungsknopf nicht betätigt wird, und bei Betätigung des Betätigungsknopfes in Eingriff mit der Zahnstange kommt, um die schrittweise Abgabe gleich großer Flüssigkeitsmengen aus sämtlichen Spritzen zu ermöglichen. Die Spritzeneinheit umfasst einzeln vorgefertigte Spritzen, die in einen Halter eingesetzt sind. Der Halter ist wiederum in den Dispenser eingesetzt, sodass die Spritzenkolben mit dem Schieber in Eingriff kommen. Das Bestücken der Spritzeneinheit mit Spritzen und der Austausch gebrauchter Spritzen gegen frische Spritzen ist aufwendig.

Das Modell 8800 der Nichiryo America Inc. ist eine kommerzielle Ausführung eines ähnlichen Dispensers mit acht Kanälen.

Die JP 3389352 B2 beschreibt eine Dispensiermaschine mit einer Mehrkanalpipette und darauf aufsteckbaren Pipettenspitzen. Die Mehrkanalpipette umfasst eine einteilige Kolbeneinheit mit mehreren parallelen Kolben an einer Traverse, die fest über eine Stange mit einer Antriebseinrichtung verbunden ist. Eine einteilige Zylindereinheit der Mehrkanalpipette umfasst eine Platte und davon nach unten vorstehende Zylinder. Jeder Kolben greift in einen Zylinder ein und ist am oberen Rand der Platte abdichtend durch einen O-Ring hindurch geführt. Die Platte und die O-Ringe sind an der Unterseite einer Bodenwand eines Gehäuses der Dispensiermaschine festgelegt. Ein Wechsel der Kolbeneinheit und der Zylindereinheit ist nicht vorgesehen. Zum Dosieren unterschiedlicher Flüssigkeitsvolumen umfasst die Mehrkanalpipette Kolben mit kleinem Außendurchmesser, die in Zylinder mit entsprechend kleinem Innendurchmesser eingreifen, und Kolben mit großem Außendurchmesser, die in Zylinder mit entsprechend großem Innendurchmesser eingreifen.

Die DE 197 50 145 AI beschreibt eine Mehrzylinderpipette mit einem Satz aus mindestens drei Zylindern, von denen jeder einen Kolben umfasst. Der Satz von Zylindern ist aus gesonderten Elementen zusammengesetzt, von denen wenigstens eines ein Mehrzylinderelement mit wenigstens zwei Zylindern ist. Bei einem Mehrzylinderelement ist jeder Zylinder mit einem gesonderten Spitzenelement zum Aufstecken einer Pipettenspitze verbunden. In die Zylinder sind zwei Kolben eingesetzt, die oberhalb des Zylinders abdichtend durch eine Dichtung hindurchgeführt sind. Die beiden Kolben bestehen aus mehreren Teilen, die an einander zugewandten Oberflächen zusammengepresst sind, sodass ein Vorsprung des einen Kolbens in eine Vertiefung des anderen Kolbens eingreift. Die miteinander verbundenen Kolbenteile weisen einen Flansch am oberen Ende auf. Mehrere Kolbenpaare werden an ihren Flanschen an einem Betätigungsarm gehalten, der mit einer Kolbenstange verbunden ist, die an ihrem oberen Ende einen Bedienknopf aufweist. Bei einem anderen Mehrzylinderelement sind zwei Zylinder an ihrem unteren Ende mit einem einzigen Spitzenelement zum Aufstecken einer Pipettenspitze verbunden. Mehrere Mehrzylinderelemente werden zu einem Körper am unteren Ende des Handgriffs der Mehrkanalpipette zusammengefasst.

Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine mehrere Spritzen umfassende Spritzeneinheit zu schaffen, die anwendungsfreundlicher und weniger aufwendig ist.

Die Aufgabe wird durch eine Mehrkanalspritze mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Mehrkanalspritze sind in Unteransprüchen angegeben.

Die erfindungsgemäße Mehrkanalspritze für den Gebrauch mit einer Dosiervorrichtung zum Dosieren von Flüssigkeiten im Labor mit einer ersten Halteeinrichtung für eine Zylinderhalteeinrichtung eines Spritzenzylinders und einer axial verlagerbaren zweiten Halteeinrichtung für eine Kolbenhalteeinrichtung eines Spritzenkolbens umfasst

• eine einteilige Kolbeneinheit aus Kunststoff, die eine Antriebsstange mit der Kolbenhalteeinrichtung am oberen Ende, eine senkrecht zur Antriebsstange gerichtete Traverse am unteren Ende der Antriebs Stange und mehrere von der Traverse nach unten vorstehende, zur Antriebsstange parallele Spritzenkolben aufweist,

• eine einteilige Zylindereinheit aus Kunststoff umfassend einen Träger und mindestens eine Reihe parallel nebeneinander angeordneter, vom Träger nach unten vorstehender Spritzenzylinder, die jeweils untere Spritzenöffnungen, obere Spritzenöffnungen und im Inneren einen Laufbereich für einen Spritzenkolben der Kolbeneinheit haben,

• wobei jeder Spritzenkolben durch eine obere Spritzenöffnung hindurch in einen Spritzenzylinder eingreift und abdichtend im Laufbereich geführt ist, und

• die Zylinderhalteeinrichtung oberhalb der Spritzenzylinder angeordnet und mit dem Träger verbunden ist.

Die erfindungsgemäße Mehrkanalspritze hat den Vorteil, dass die mehrere Spritzenkolben umfassende Kolbeneinheit aus Kunststoff und die mehrere Spritzenzylinder und einen damit verbundenen Träger umfassende Zylindereinheit aus Kunststoff jeweils in einem besonders wirtschaftlichen Verfahren mit hohen Ausbringungsmengen gefertigt werden können. Kolbeneinheit und Zylindereinheit können besonders toleranzarm gefertigt werden, sodass daraus besonders toleranzarme Mehrkanalspritzen gebildet werden können, die eine Dosierung mit besonders hoher Präzision ermöglichen. Durch Zusammenfügen der Kolbeneinheit und der Zylindereinheit werden mehrere parallele Spritzen der Mehrkanalspritze gleichzeitig gebildet. Das Zusammenfügen von Kolbeneinheit und Zylindereinheit ist besonders einfach und schnell durchführbar und besonders gut für die Automatisierung geeignet. Dadurch, dass die Mehrkanalspritze als Direktverdränger arbeitet, ist sie für den Gebrauch mit hochviskosen oder schäumenden Flüssigkeiten oder Flüssigkeiten mit einem hohen Dampfdruck geeignet. Zudem werden die systembedingten Ungenau- igkeiten von Luftpolsterpipetten und eine Kontamination der Dosiervorrichtung vermieden. Der Aufwand für die Mehrkanalspritze ist im Vergleich zu herkömmlichen Mehrkanalpipetten gering, weil aufwendige Einzelteile zum Bilden der Verdrängungseinrichtungen, verfederten Zapfen und Abwurfeinrichtungen vermieden werden. Aufgrund der einfachen Konstruktion hat die Mehrkanalspritze ein nur geringes Gewicht. Dies erleichtert das Handling bei Gebrauch der Mehrkanalspritze mit einer als Handgerät ausgeführten Dosiervorrichtung. Stationäre Dosiervorrichtungen für den Gebrauch mit der Mehrkanalspritze können wegen der verringerten Lasten einfacher ausgelegt werden. Ferner ist bei der erfindungsgemäßen Mehrkanalspritze die Variabilität der Füllvolumina der Spritzen besonders groß. Spritzen mit unterschiedlichen Füllvolumina können leicht durch Kolbeneinheiten mit Spritzenkolben und Zylindereinheiten mit Spritzenzylindern mit unterschiedlichen Durchmessern und/oder unterschiedlichen Längen gebildet werden. Die Zylinderhalteeinrichtung und die Kolbenhalteeinrichtung sind oberhalb der Spritzenzylinder angeordnet. Die Zylinderhalteeinrichtung kann leicht mit einer ersten Halteeinrichtung und die Kolbenhalteeinrichtung mit einer zweiten Halteeinrichtung einer Dosiervorrichtung verbunden werden. Die Zylinderhalteeinrichtung und die Kolbenhalteeinrichtung der Mehrkanalspritze sind vorzugsweise wie bei der Zylinderhalteeinrichtung und der Kolbenhalteeinrichtung herkömmlicher einfacher Spritzen für den Gebrauch mit einer Dosiervorrichtung ausgebildet. Dies ermöglicht den Gebrauch der Mehrkanal spritze mit herkömmlichen Dosiervorrichtungen, die bereits mit einfachen Spritzen gebraucht werden. Die Verbindung der Mehrkanalspritze mit der Dosiervorrichtung und das Lösen der Mehrkanalspritze erfolgt wie bei dem Verbinden der Dosiervorrichtung mit herkömmlichen einfachen Spritzen. Ein erhöhter Kraftaufwand ist hierfür nicht erforderlich. Die Mehrkanalspritze kann vorteilhaft als Einmalteil (disposable) verwendet werden, insbesondere in steriler Ausführung.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsart ist die Kolbenhalteeinrichtung derart ausgebildet, lösbar mit der zweiten Halteeinrichtung verbunden zu werden, und ist die Zylinderhalteeinrichtung derart ausgebildet, lösbar mit der ersten Halteeinrichtung der Dosiervorrichtung verbunden zu werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung ist die Traverse platten- förmig, weist eine geradlinige, senkrecht zur Antriebsstange gerichtete Basis auf, von der die Spritzenkolben nach unten vorstehen, und hat eine erste Verjüngung nach oben, wobei die Antriebsstange vom oberen Ende der Traverse nach oben vorsteht. Diese Ausführungsart ist hinsichtlich der Kraftübertragung von der Antriebsstange auf die Spritzenkolben besonders vorteilhaft und materialsparend. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsart ist die Traverse dreiecksförmig oder trapezförmig ausgebildet.

Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist jeder Spritzenkolben eine Kolbenstange auf, die oben mit der Traverse und unten mit einem Kolben verbunden ist, der abdichtend im Laufbereich geführt ist. Bei dieser Ausführungsart sind die Spritzenkolben besonders materialsparend ausgebildet und reibungsarm im Laufbereich geführt. Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist jeder Kolben (kreis-)scheibenförmig ausgebildet. Gemäß einer weiteren Ausführungsart hat der Kolben ein Vollprofil und die Kolbenstange ein Kreuzprofil, Doppel-T-Profil, Hohlprofil oder anderes Profil mit einer kleineren Querschnittsfläche als das Vollprofil des Kolbens.

Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist jeder Spritzenkolben einen umlaufenden Dichtbereich auf. Der Dichtbereich läuft um eine Längsachse (z.B. eine Mittelachse) des Spritzenkolbens um, in deren Richtung der Spritzenkolben im Spritzenzylinder verlagerbar ist. Der Dichtbereich liegt abdichtend am Laufbereich an. Der Spritzenkolben ist mit dem abdichtend am Laufbereich anliegenden Dichtbereich im Laufbereich verlagerbar. Hierbei wird der abdichtend anliegende Dichtbereich im Laufbereich von oben nach unten und von unten nach oben verlagert. Bei einer weiteren Ausführungsart ist der umlaufende Dichtbereich die Umfangsfläche oder ein Abschnitt der Umfangsfläche des Spritzenkolbens. Beispielsweise ist der Dichtbereich die gesamte Umfangsfläche oder ein radial vorstehender unterer Abschnitt der Umfangsfläche eines scheibenförmigen oder stangenförmigen (z.B. zylindrischen) Spritzenkolbens.

Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist jeder Spritzenkolben mindestens ein Dichtelement auf. Jeder Spritzenkolben liegt mit dem Dichtelement abdichend am Kolbenlaufbereich an. Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist jeder Kolben am Umfang mindestens ein umlaufendes Dichtelement auf. Bei dieser Ausführungsart ist der Dichtbereich durch mindestens ein Dichtelement gebildet. Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist das Dichtelement eine Dichtlippe. Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist das Dichtelement ein Dichtwulst. Geäß einer weiteren Ausführungsart ist das Dichtelement eine Dichtlippe, die einen Dichtwulst trägt. Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist jeder Kolben einteilig mit dem Dichtelement verbunden. Dies ist insbesondere bei einem scheibenförmigen Spritzenkolben der Fall. Bei einem stangenförmigen (z.B: zylindrischen) Spritzenkolben, der direkt oder über eine Kolbenstange mit der Traverse verbunden ist, ist das Dichtelement vorzugsweise am unteren Ende auf dem Umfang des Spritzenkolbens angeordnet. Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die Dichtlippe schürzenförmig, wobei sie sich vom Umfang des Spritzenkolbens nach unten erstreckt. Gemäß einer weiteren Ausführungsart hat die Dichtlippe eine umlaufende Verdickung, die abdichtend am Laufbereich anliegt.

Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist der Laufbereich der Spritzenzylinder zylindrisch. Gemäß einer weiteren Ausführungsart hat der Laufbereich einen kreisrunden, einen ovalen oder einen mehreckigen Querschnitt. Die Spritzenkolben haben einen an den Laufbereich angepassten Querschnitt. Ovale oder mehreckige (z.B. viereckige) Querschnitte ermöglichen die Anordnung von Spritzenzylindern mit größerem Volumen an einem Träger mit gegebenen Abmessungen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist jeder Spritzenkolben am unteren Ende eine Kolbenspitze und jeder Spritzenzylinder am unteren Ende eine Zylinderspitze auf, in die die Kolbenspitze einschiebbar ist. Hierdurch werden restliche Flüssigkeitsmengen aus der Mehrkanalspritze entfernt.

Gemäß einer weiteren Ausführungsart weisen die Traverse und/oder die Antriebsstange und/oder die Kolbenstangen parallel zu den Spritzenkolben erstreckte, nach außen vorstehende Rippen auf. Durch die Rippen wird die Stabilität verbessert und eine materialsparende Ausführung begünstigt.

Gemäß einer weiteren Ausführungsart umfasst der Träger eine lineare oder ebene Tragstruktur, wobei die lineare Tragstruktur (z.B: eine Leiste oder Stange) einteilig mit in einer Reihe parallel nebeneinander angeordneten, von der linearen Tragstruktur nach unten vorstehenden Spritzenzylindern verbunden ist oder die ebene Tragstruktur (z.B. eine Platte oder ein Gitter) mit in mehreren parallelen Reihen parallel nebeneinander angeordneten, von der ebenen Tragstruktur nach unten vorstehenden Spritzenzylindern verbunden ist, ist die Tragstruktur mit mindestens einer von der Tragstruktur nach oben vorstehenden Verbindungs struktur verbunden und ist die Verbindungs struktur in einem Abstand von der Tragstruktur mit der Zylinderhalteeinrichtung verbunden. Hierdurch kann die Verbindung der Mehrkanalspritze mit der Dosiervorrichtung vereinfacht werden. Dies ist insbesondere der Fall, wenn Zylinderhalteeinrichtung einen hohlzylindrischen Haltezapfen umfasst und die Antriebsstange der Kolbeneinheit auf der Mittelachse des Haltezapfens angeordnet ist. Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die Tragstruktur einteilig mit der Verbindungsstruktur ausgebildet. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsart weist der Haltezapfen einen umlaufenden, radial nach außen vorstehenden Flansch, Teil einer Bajonett- Verbindung oder andere Mittel zum lösbaren Verbindung mit der ersten Halteeinrichtung einer Dosiervorrichtung auf.

Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die Tragstruktur eine Bodenwand eines Gehäuses und umfasst die Verbindungsstruktur mehrere Seitenwände des Gehäuses. Gemäß einer anderen Ausführungsart umfasst die Verbindungsstruktur mindestens ein lineares Verbindungselement oder mindestens einen Gitterrahmen. Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die Tragstruktur einteilig über ein Filmscharnier mit der Verbindungs struktur verbunden. Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die Tragstruktur an zwei einander gegenüberliegenden Längsseiten über Filmscharniere einteilig mit Verbindungs strukturen verbunden, ist mindestens eine Verbindungs struktur oben mit der Zylinderhalteeinrichtung verbunden, sind die Verbindungs strukturen um die Filmscharniere zusammengeklappt und sind die zusammengeklappten Verbindungsstrukturen miteinander verbunden. Dies ist vorteilhaft für das Herstellen der Zylindereinheit durch Spritzgießen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die Verbindungsstruktur einteilig mit der Zylinderhalteeinrichtung verbunden. Alternativ werden Zylinderhalteeinrichtung und Verbindungsstrukturen gesondert hergestellt und miteinander verbunden. Hierfür weisen beispielsweise zwei Verbindungs strukturen Nuten oder Vorsprünge an den Innenseiten auf, wobei beim Zusammenklappen der Verbindungs strukturen Ränder der Zylinderhalteeinrichtung in Eingriff mit den Nuten oder Vorsprüngen kommen und hierdurch die Zylinderhalteeinrichtung mit den Verbindungsstrukturen verbunden wird.

Gemäß einer weiteren Ausführungsart umfasst der Träger eine Bodenwand eines Gehäuses, die einteilig mit den Spritzenzylindern ausgebildet ist, und weist das Gehäuse von der Bodenwand nach oben vorstehende Seitenwände auf, die oben mit der Zylinderhalteeinrichtung verbunden sind. Durch das Gehäuse kann die Stabilität des Trägers erhöht, Material eingespart und die Spritzen von Verunreinigungen geschützt werden. Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist das Gehäuse ein kastenförmiges Gehäuse.

Gemäß einer weiteren Ausführungsart umfasst der Träger das Gehäuse, sodass dieses Bestandteil der Zylindereinheit ist. Diese Ausführungsart kann besonders stabil und materialsparend ausgebildet sein.

Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die Bodenwand an zwei einander gegenüberliegenden Längsseiten über Filmscharniere einteilig mit den Seitenwänden verbunden, mindestens eine Seitenwand oben mit der Zylinderhalteeinrichtung ver- bunden, sind die Seitenwände um die Filmscharniere zusammengeklappt und sind die zusammengeklappten Seitenwände miteinander verbunden. Dies ist vorteilhaft für das Herstellen durch Spritzgießen, weil eine Spritzgießform zum Spritzgießen der Zylindereinheit mit auseinandergeklappten Seitenwänden besonders einfach ausgebildet und die Zylindereinheit nach dem Spritzgießen leicht entformt werden kann. Das Zusammenklappen vereinfacht das Konfektionieren der Mehrkanalspritze.

Gemäß einer weiteren Ausführungsart weisen die Seitenwände an ihren beiden seitlichen Rändern vorstehende schmale Seitenwandteile auf, wobei jeweils zwei schmale Seitenwandteile der zusammengeklappten Seitenwände gemeinsam eine schmale Seitenwand bilden. Bei dieser Ausgestaltung bildet jede Seitenwand mit den damit verbundenen Seitenwandteilen eine Gehäuseschale und ist das Gehäuse aus den beiden Gehäuseschalen und der Bodenwand gebildet. Diese Ausgestaltung ist ebenfalls vorteilhaft für das Herstellen durch Spritzgießen.

Gemäß einer anderen Ausführungsart ist der einteilig mit den Spritzenzylindern ausgebildete Träger allein durch eine lineare Tragstruktur gebildet. Die lineare Tragstruktur ist beispielsweise eine Bodenwand eines Gehäuses. Die Bodenwand kann beispielsweise mit dem Gehäuse dadurch verbunden sein, dass zwei Gehäuseschalen mit Nuten oder Vorsprüngen an den Innenseiten für Ränder der Bodenwand unter Einfügung der Ränder der Bodenwand in die Nuten oder Vorsprünge zu einem Gehäuse zusammengesetzt werden. Im zusammengesetzten Zustand ist die Bodenwand im Gehäuse gehalten. Gemäß einer anderen Ausführungsart ist der lineare Träger über eine Verbindungsstruktur mit der Zylinderhalteeinrichtung verbunden, wobei die Verbindungs struktur beispielsweise durch ein oder mehrere lineare Verbindungselemente oder einen Gitterrahmen zwischen Träger und Zylinderhalteeinrichtung gebildet ist. Diese Ausführungsart kommt ohne Gehäuse aus.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist der Träger einteilig mit der Zylinderhalteeinrichtung verbunden. Durch diese Ausgestaltung wird die Herstellung weiter vereinfacht. Die Herstellung kann vorteilhaft durch Spritzgießen erfolgen. Alternativ werden Zylinderhalteeinrichtung und Träger gesondert hergestellt und miteinander verbunden. Hierfür hat beispielsweise der Träger zwei Gehäuseschalen, die Nuten oder Vorsprünge an den Innenseiten aufweisen und zusammengesetzt werden können, wobei beim Zusammenfügen Ränder der Zylinderhalteeinrichtung von den Nuten oder Vorsprüngen aufgenommen und hierdurch die Zylinderhalteeinrichtung mit den Gehäuseschalen verbunden wird.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsart sind die Kolbenhalteeinrichtung und die Zylinderhalteeinrichtung so ausgebildet, wie bei der Spritze des Repetierpipettensystems gemäß EP 0 656 229 Bl und der US 5,620,660A, sodass die Mehrkanalspritze mit der in der EP 0 656 229 Bl und der US 5,620,660A beschriebenen Repetierpipette des Repetierpipettensystems gebraucht werden kann. Gemäß einer weiteren Ausführungsart sind die Kolbenhalteeinrichtung und die Zylinderhalteeinrichtung der Mehrkanalspritze so ausgebildet, wie die Kolbenhalteeinrichtung und die Zylinderhalteeinrichtung der in der EP 2 279 791 Bl und der US 8,813,584 B2 beschriebenen Spritze, sodass die Mehrkanalspritze mit der in der EP 2 279 791 Bl und der US 8,813,584 B2 beschriebenen Dosiervorrichtung gebraucht werden kann. Hinsichtlich der Zylinderhalteeinrichtung und der Kolbenhalteeinrichtung wird Bezug genommen auf die Zylinderhalteeinrichtung und die Kolbenhalteeinrichtung der einfachen Spritzen aus der EP 0 656 229 Bl, US 5,620,660A oder der EP 2 279 791 Bl und US 8,813,584 B2, deren Inhalt hiermit in diese Anmeldung aufgenommen wird.

Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist die Zylinderhalteeinrichtung einen kreisringscheibenförmigen Flansch auf und ist die Antriebsstange auf der Mittelachse des Flansches angeordnet. Der Flansch kann an einem kreisringförmigen Anschlag der Dosiervorrichtung anliegen und daran von Greifeinrichtungen der Dosiervorrichtung festgehalten werden. Der Flansch kann direkt mit dem oberen Rand des Gehäuses verbunden sein. Das Gehäuse kann am oberen Rand Aussparungen aufweisen, die ein Eingreifen des unteren Randes einer Dosiervorrichtung und Greifen des Flansches durch Greifeinrichtungen der Dosiervorrichtung ermöglichen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist die Zylinderhalteeinrichtung einen hohlzylindrischen Haltezapfen auf, und ist die Antriebsstange auf der Mittelachse des Haltezapfens angeordnet. Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist der Flansch mit dem oberen Ende des Haltezapfens verbunden. Der Haltezapfen erleichtert das Greifen der Zylindereinheit. Insbesondere erleichtert der Haltezapfen das Greifen des Flansches mittels Greifeinrichtungen der Dosiervorrichtung. Ferner ist ein Haltezapfen vorteilhaft für die Kraftüberleitung vom Flansch in das Gehäuse.

Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist das Gehäuse oben eine zweite Verjüngung nach oben auf. Die zweite Verjüngung ist vorzugsweise an die Form einer dreiecksförmigen oder trapezförmigen Traverse angepasst werden, um diese beim Herausziehen der Kolbeneinheit aus der Zylindereinheit aufzunehmen. Sie begünstigt eine materialsparende Ausführung des Gehäuses.

Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist die Zylinderhalteeinrichtung zwei Hälften auf, wobei jede Hälfte mit einer Seitenwand des Gehäuses verbunden ist und die beiden Hälften an diametral einander gegenüberliegenden Rändern aneinander anliegen. Diese Ausführungsart ist besonders vorteilhaft für die einteilige Ausbildung der Zylinderhalteeinrichtung mit einem Gehäuse. Beim Zusammenfügen der Gehäuseteile werden auch die Hälften der Zylinderhalteeinrichtung zusammengefügt. Dies vereinfacht die Herstellung.

Gemäß einer weiteren Ausführungsart sind die Seitenwände und/oder die Hälften der Zylinderhalteeinrichtung durch Rastelemente und/oder durch Heißverstemmung und/oder durch Verschweißung und/oder durch Verklebung und/oder durch Zentrierelemente miteinander verbunden. Bevorzugt sind die Seitenwände und/oder die Hälften der Zylinderhalteeinrichtung durch Rastelemente miteinander verbunden und/oder aufeinander ausgerichtet. Hierdurch wird die Herstellung vereinfacht. Vorteilhaft ist auch, dass die Verbindungselemente nicht besonders stabil sein müssen, weil die Gehäuseteile und/oder die Hälften der Zylinderhalteeinrichtung beim Gebrauch von der Dosiervorrichtung zusätzlich zusammengehalten werden.

Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist die Zylinderhalteeinrichtung am oberen Rand eine Codierung auf. Die Mehrkanalspritze kann mit einer Codierung wie bei herkömmlichen einfachen Spritzen versehen werden, sodass die Dosiervorrichtung die Mehrkanalspritzen erkennen und beispielsweise die jeweils eingestellte Dosiermenge anzeigen kann. In dieser Hinsicht wird Bezug genommen auf die Codierung einer einfachen Spritze gemäß EP 0 657 216 Bl und US 5,620,661 A und auf die Codierung mit Prüfelementen einer einfachen Spritze gemäß EP 2 574 402 Bl und US 9,291,529 B2, deren Inhalt hiermit in diese Anmeldung aufgenommen wird.

Dadurch, dass die Spritzenkolben in den Spritzenzylinder der Mehrkanalspritze geführt sind, wird eine Ausrichtung der Kolbenhalteeinrichtung bezüglich der Zylinderhalteeinrichtung erreicht, die das Verbinden mit der ersten und der zweiten Halteeinrichtung einer Dosiervorrichtung erleichtert.

Gemäß einer weiteren Ausführungsart weist das Gehäuse an der Innenseite vorstehende, in axialer Richtung der Antriebsstange geschlitzte Stege auf, in die die Rippen der Antriebsstange eingreifen. Hierdurch wird eine zusätzliche Führung der Kolbeneinheit in axialer Richtung erreicht. Durch diese Führung wird die Genauigkeit der Ausrichtung der Kolbenhalteeinrichtung auf die zweite Halteeinrichtung einer Dosiervorrichtung verbessert.

Gemäß einer weiteren Ausführungsart hat jede Zylindereinheit unten am Laufbereich eine zu sich nach unten verjüngende Zylinderspitze und an einer Außenstufe zwischen Laufbereich und Zylinderspitze an der Außenseite sich nach unten verjüngende Zentrierrippen. Die Zentrierrippen erleichtern das Zentrieren der Zylindereinheiten in tiefen Probengefäßen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsart sind die oberen Enden benachbarter Zylindereinheiten durch Stege miteinander verbunden. Gemäß einer weiteren Ausführungsart sind die Stege mit der Unterseite des Trägers verbunden. Gemäß einer weiteren Ausführungsart sind sie mit der Bodenplatte oder mit der Tragstruktur des Trägers verbunden. Die Stege begünstigen das parallele Ausrichten der Zylindereinheiten zueinander, indem sie diese beim Erkalten nach dem Spritzgießen in die vorgesehene Ausrichtung ziehen.

Die Kolbenhalteeinrichtung kann allein durch das obere Ende der Antriebsstange gebildet sein. Diese weist beispielsweise ein Zylinderprofil oder ein Kastenprofil oder ein Kreuzprofil auf. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsart ist die Kolbenhalteeinrichtung ein zylindrisches Kupplungs stück am oberen Ende der Antriebsstange.

Gemäß bevorzugter Ausführungsarten umfasst die Mehrkanalspritze 8, 12, 16, 24, 32, 96 oder 384 Spritzen. Dies ist vorteilhaft für das Dosieren von Flüssigkeiten unter Verwendung von Mikrotiterplatten mit 96 oder 384 Gefäßen. Gemäß einer weiteren Ausführungsart weisen die Spritzenzylinder die unteren Zylinderöffnungen der Spritzenzylinder einen Abstand voneinander auf, der dem Abstand zweier benachbarter Gefäße in einer definierten Richtung einer standardisierten Mikrotiter- platte (SBS-Standard) entspricht.

Gemäß einer weiteren Ausführungsart ist die Kolbeneinheit einteilig spritzgegossen und/oder ist die Zylindereinheit und/oder das Gehäuse und/oder die Zylinderhalteeinrichtung einteilig spritzgegossen. Die Kolbeneinheit und/oder die Zylindereinheit und/oder das Gehäuse und/oder die Zylinderhalteeinrichtung ist jeweils aus einem Kunststoff oder aus mehreren Kunststoffen hergestellt.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsart sind die Kolbeneinheit und/oder die Zylindereinheit und/oder das Gehäuse und/oder die Zylinderhalteeinrichtung jeweils aus mindestens einem Polyolefin oder anderen Thermoplasten hergestellt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsart ist die Kolbeneinheit aus Polyethylen und die Zylindereinheit aus Polypropylen hergestellt oder umgekehrt. Hierdurch ergibt sich eine besonders gute Gleitpaarung zwischen Spritzenkolben und Spritzenzylindern.

Ferner betrifft die Erfindung die Verwendung der erfindungsgemäßen Mehrkanalspritze insbesondere gemäß einem der Ansprüche 1 bis 18 mit einer Dosiervorrichtung zum Dosieren von Flüssigkeiten im Labor mit einer ersten Halteeinrichtung für eine Zylinderhalteeinrichtung eines Spritzenzylinders und einer axial verlagerbaren, zweiten Halteeinrichtung für eine Kolbenhalteeinrichtung eines Spritzenkolbens.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsart wird die Mehrkanalspritze mit einer manuell angetriebenen oder einer elektromotorisch angetriebenen, handhabbaren oder stationären Dosiervorrichtung verwendet.

Die Mehrkanalspritze kann mit manuell angetriebenen Dispensern gebraucht werden, um die aufgenommenen Flüssigkeitsmengen in mehreren Schritten abzugeben. Ferner kann die Mehrkanalspritze mit elektromotorisch angetriebenen Dispensern gebraucht werden, mit denen die aufgenommenen Flüssigkeitsmengen in mehreren Dosierschritten oder in einem einfachen Dosierschritt insgesamt abgegeben werden können. Die Mehrkanalspritze kann mit handhabbaren Dosiervorrichtungen gebraucht werden, die beim Dosieren vom Anwender in einer Hand gehalten werden können. Ferner kann die Mehrkanalspritze mit stationären Dosiervorrichtungen gebraucht werden, insbesondere mit Dosierautomaten oder Laborautomaten. Bei diesen ist die zweite Halteeinrichtung elektromotorisch angetrieben, sodass sie sowohl eine Abgabe der aufgenommenen Flüssigkeitsmengen in mehreren Dosierschritten als auch in einem einzigen Dosierschritt ermöglichen. Die Dosiervorrichtung kann eine Dosiervorrichtung für den Gebrauch mit einer einfachen Spritze oder eine speziell für die Mehrkanalspritze ausgebildete Dosiervorrichtung sein.

In der vorliegenden Anmeldung beziehen sich die Angaben„oben" und„unten" sowie„oberhalb" und "unterhalb" sowie davon abgeleitete Begriffe auf eine Ausrichtung der Mehrkanalspritze mit vertikalen Spritzenkolben und Spritzenzylindern, wobei die unteren Spritzenöffnungen nach unten und die oberen Spritzenöffnungen nach oben gerichtet sind.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der anliegenden Zeichnungen eines Aus- führungsbeispiels näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:

Fig. la-d eine Kolbeneinheit einer Mehrkanalspritze in einer Perspektivansicht schräg von vorn und von der Seite (Fig. la), Vorderansicht (Fig. lb), Draufsicht (Fig. lc) und Seitenansicht (Fig. ld);

Fig. 2a-d eine einteilige Zylindereinheit der Mehrkanalspritze in aufgeklapptem

Zustand in einer Perspektivansicht schräg von vorn und von der Seite (Fig. 2a), Vorderansicht (Fig. 2b), Draufsicht (Fig. 2c) und Seitenansicht (Fig. 2d);

Fig. 3a-d die Kolbeneinheit und die Zylindereinheit beim Zusammenfügen der

Mehrkanalspritze in einer Perspektivansicht schräg von vorn und von der Seite (Fig. 3a), Vorderansicht (Fig. 3b), Draufsicht (Fig. 3c) und Seitenansicht (Fig. 3d); die Mehrkanalspritze in einer Perspektivansicht schräg von vorn und von der Seite (Fig. 4a), Vorderansicht (Fig. 4b), Draufsicht (Fig. 4c), Seitenansicht (Fig. 4d) und in einem Vertikalschnitt entlang der Achse 4e-4e von Fig. 4c (Fig. 4e); die Mehrkanalspritze verbunden mit einer elektronisch angetriebenen, handhabbaren Dosiervorrichtung in einer Perspektivansicht schräg von vorn und von der Seite (Fig. 5a), Vorderansicht (Fig. 5b), Seitenansicht der Mehrkanalspritze mit dem unteren Teil der Dosiervorrichtung (Fig. 5c) und Vertikalschnitt durch die Mehrkanalspritze und den unteren Teil der Dosiervorrichtung (Fig. 5d); die Mehrkanalspritze verbunden mit einer manuell angetriebenen, handhabbaren Dosiervorrichtung in einer Perspektivansicht schräg von vorn und von der Seite (Fig. 6a) und in Vorderansicht (Fig. 6b); die Mehrkanalspitze verbunden mit einem Dosierautomaten in einer Perspektivansicht schräg von vorn und von der Seite; eine weitere Mehrkanalspritze mit Zylindereinheiten mit rechteckigem Querschnitt in einer Perspektivansicht schräg von oben und von der Seite (Fig. 8a) und in einer Perspektivansicht schräg von unten und von der Seite (Fig. 8b);

eine weitere Mehrkanalspritze mit Zylindereinheiten mit ovalem Querschnitt in einer Perspektivansicht schräg von oben und von der Seite (Fig. 9a) und in einer Perspektivansicht schräg von unten und von der Seite (Fig. 9b).

Gemäß Fig. 1 weist die Kolbeneinheit 1 eine Antriebsstange 2, eine Traverse 3 am unteren Ende der Antriebsstange 2 und mehrere von der Traverse 3 nach unten vorstehende, zur Antriebs Stange 2 parallele Spritzenkolben 4 auf. Im Beispiel umfasst die Kolbeneinheit 1 acht Spritzenkolben 4. Die Antriebsstange 2 weist ein Kreuzprofil mit Rippen 5.1, 5.2, 5.3, 5.4 auf. Die Antriebsstange 2 verjüngt sich von unten nach oben. Die Rippen 5.1, 5.2 haben einen in Längsrichtung konstanten, trapezförmigen Querschnitt. Die parallel zur Traverse gerichteten Rippen 5.3, 5.4 des T-Profils haben ebenfalls einen trapezförmigen Querschnitt. Ihre Höhe nimmt nach oben ab.

Am oben Ende der Antriebsstange 2 sitzt eine Kolbenhalteeinrichtung 6 in Form eines kreiszylindrischen Kupplungs Stückes. Das Kupplungsstück 6 hat am Umfang mehrere umlaufende Rillen 7 für ein sicheres Greifen durch eine Dosiervorrichtung. Gemäß einer anderen Ausführungsart weist das Kupplungs stück 6 keine umlaufenden Rillen 7 auf.

Die Traverse 3 ist plattenförmig, hat eine geradlinige, senkrecht zur Antriebsstange 2 gerichtete Basis 8 und eine erste Verjüngung nach oben mit einer dreiecks- förmigen Kontur. Die beiden oberen geneigten Ränder weisen jeweils eine wulstartige Verstärkung 10 auf. Auf der Vorder- und Rückseite verlaufen mehrere parallel zu den Spritzenkolben 4 erstreckte, nach außen vorstehende Rippen 11.1, 11.2.

Jeder Spritzenkolben 4 hat eine Kolbenstange 12, die oben mit der Basis 8 der Traverse 3 verbunden ist. Unten ist jede Kolbenstange 12 mit einem tellerförmigen Kolben 13 verbunden. Jeder Kolben weist eine schürzenförmig nach unten vorstehende Dichtlippe 14 auf. Jede Dichtlippe 14 hat außen einen umlaufenden Dichtwulst 15.

Von der Unterseite jedes Kolbens 13 steht eine Kolbenspitze 16 vor, die sich konisch nach unten verjüngt.

Jede Kolbenstange 12 weist ein Kreuzprofil mit Rippen 17.1, 17.2, 17.3, 17.4 auf. Die senkrecht zur Traverse 3 gerichteten Rippen 17.1, 17.2 der Kreuzprofile setzen die Rippen 11.1, 11.2 auf der Außenseite der Traverse 3 nach unten fort. Die Kolbeneinheit 1 ist aus einem einzigen Kunststoff spritzgegossen oder aus mehreren Kunststoffen in einem Mehrkomponenten-Spritzgießverfahren spritzgegossen. Vorzugsweise ist die Kolbeneinheit 1 einteilig spritzgegossen. Vorzugsweise ist die Kolbeneinheit 1 aus einem Polyolefin, bevorzugt aus Polyethylen spritzgegossen.

Gemäß Fig. 2 umfasst eine Zylindereinheit 18 eine streifenförmige Bodenwand 19 und eine Mehrzahl in einer Reihe parallel nebeneinander angeordnet, von der Bodenwand nach unten vorstehender Spritzenzylinder 20. Im Beispiel umfasst die Zylindereinheit 18 acht Spritzenzylinder 20. Jeder Spritzenzylinder 20 weist eine obere Spritzenöffnung 21 und eine untere Spritzenöffnung 22 auf. Die oberen Spritzenöffnungen 21 münden in der Oberseite der Bodenwand 19. Ferner hat jeder Spritzenzylinder 20 einen hohlzylindrischen, oberen Zylinderabschnitt 23 mit einem zylindrischen Laufbereich 24 für einen Spritzenkolben 4 und eine vom unteren Ende des oberen Zylinderabschnitts 23 vorstehende, hohle Zylinderspitze 25. Jede Zylinderspitze 25 hat zwei Konusabschnitte 26, 27, wobei der obere Konusabschnitt 26 einen geringeren Konuswinkel als der untere Konusabschnitt 27 und der untere Konusabschnitt 27 die untere Spritzenöffnung 22 aufweist. Zwischen jedem oberen Zylinderabschnitt 23 und der Bodenwand 19 ist eine kurze, nach oben sich erweiternde, konische Erweiterung 28 vorhanden.

An die beiden gegenüberliegenden Längsseiten der Bodenwand 19 sind über Filmscharniere 29, 30 Gehäuseschalen 31.1, 31.2 eines Gehäuses 32 angelenkt. Jede Gehäuseschale 31.1, 31.2 weist eine Seitenwand 33, 34 auf, die eine im Wesentlichen rechteckiges unteres Seitenwandteil 33.1, 34.1 und einem im Wesentlichen giebelförmiges oberes Seitenwandteil 33.2, 34.2 aufweist. Der untere Rand jeder Seitenwand 33, 34 ist über ein Filmscharnier 29, 23 mit der Bodenwand 19 verbunden. Ferner weist jede Gehäuseschale 31.1, 31.2 an den äußeren Rändern der Seitenwände 33, 34 hochstehende schmale Seitenwandteile 35.1, 35.2, 36.1, 36.2 bzw. Schalenränder auf. Vom oberen Rand jeder Gehäuseschale 31.1, 31.2 steht mittig eine Hälfte einer Zylinderhalteeinrichtung 37 vor. Die Zylinderhalteeinrichtung 37 umfasst einen kreisringförmigen Flansch 38, von dem nach unten ein hohlzylindrischer Haltezapfen 39 vorsteht. Auf der Oberseite des Flansches 38 sind Codierelemente 40 und Prüfelemente 41 angeordnet, die jeweils durch Vorsprünge oder Vertiefungen gebildet sind. Der Flansch 38 weist am Umfang Führungsstrukturen 42 zum Ausrichten an weiteren Führungs strukturen der Dosiervorrichtung auf.

Jede Gehäuseschale 31.1, 31.2 ist mit einer Hälfte 37.1, 37.2 der Zylinderhalteeinrichtung 37 verbunden, die durch einen Längsschnitt durch die Mittelachse der Zylinderhalteeinrichtung 37 gebildet ist.

Hinsichtlich der möglichen Ausgestaltung des kreisringförmigen Flansches 38 wird Bezug genommen auf den kreisringförmigen Flansch gemäß EP 2 574 402 Bl, US 9,291,529 B2, EP 2 279 791 Bl und US 8,813,584, deren Inhalt hiermit in diese Anmeldung aufgenommen wird.

Von den Rändern der Gehäuseschale 31.1, 31.2 stehen Rastelemente 43 bis 46 in Form von Rasthaken vor. Jede Gehäuseschale 31.1, 31.2 weist aneinander gegenüberliegende Rändern zwei vorstehende Rasthaken 43 bis 46 auf und die jeweils andere Gehäuseschale 31.1, 31.2 hat seitlich zwei Rastnuten 47 bis 50 zur Aufnahme der Rasthaken 43 bis 46. Die eine Gehäuseschale 31.1 weist die Rasthaken 43, 44 im unteren, rechteckigen Abschnitt und die Rastnuten 49, 50 im oberen, giebelförmigen Abschnitt und die andere Gehäuseschale 31.2 weist die Rasthaken 45, 46 im oberen, giebelförmigen Abschnitt und die Rastnuten 47, 48 im unteren, rechteckigen Abschnitt auf. Ferner stehen vom Rand einer Gehäuseschale 31.1 untere Zentrierstifte 51, 52 vor und weist die andere Gehäuseschale 31.2 untere Zentrierlöcher 53, 54 zur Aufnahme der Zentrierstifte 51, 52 auf. Die unteren Zentrierstifte 51, 52 und unteren Zentrierlöcher 53, 54 befinden sich jeweils an der Ecke zwischen dem unteren, rechteckigen Abschnitt 34.1, 33.1 und dem oberen, giebelförmigen Abschnitt 34.2, 33.2 einer Gehäuseschale 31.1, 31.2.

Jeder Rasthaken 43 bis 46 hat am Ende einen nach innen vorstehenden Rastvorsprung 55 bis 58.

Schließlich weist jede Flanschhälfte 38.1, 38.2 des kreisringscheibenförmigen Flansches 38 in der Trennebene einen vorstehenden oberen Zentrierstift 59, 60 und ein oberes Zentrierloch 61, 62 auf, wobei der obere Zentrierstift 59, 60 der einen Flanschhälfte 38.1, 38.2 auf der Seite des oberen Zentrierloches 61, 62 der anderen Flanschhälfte 38.1, 38.2 angeordnet ist und umgekehrt.

Gemäß einer anderen Ausführungsart sind keine Zentrierlöcher 53, 54, 61, 62 oder Zentrierstifte 51, 52, 59, 60 vorhanden, sondern von einer Gehäuseschale 31.1, 31.2 vorstehende Stege, die beim Zusammenklappen der beiden Gehäuseschalen 31.1, 31.2 an der Innenseite der anderen Gehäuseschale 31.2, 31.1 anliegen.

Jede Gehäuseschale 31.1, 31.2 hat am unteren Ende der Zapfenhälfte 39.1, 39.2 des Haltezapfens 39 einen vorstehenden Steg 63, 64, der den Querschnitt der Zapfenhälfte 39.1, 39.2 teilweise versperrt. Jeder Steg 63, 64 weist am Rand im Zentrum einer wannenförmigen Vertiefung 63.1, 64.1 einen axial gerichteten Schlitz 65, 66 auf. Die Rippen 5.3, 5.4 der Antriebsstange können in die Vertiefungen 63.1, 64.1 und die Rippen 5.1, 5.2 in die Schlitze 65, 66 eingreifen.

Die Zylindereinheit 18 ist vorzugsweise einteilig aus einem einzigen Kunststoff spritzgegossen oder aus mehreren Kunststoffen im Mehrkomponenten-Spritzgieß- verfahren spritzgegossen. Vorzugsweise ist die Spritzeneinheit aus Polyolefin, bevorzugt aus Polypropylen spritzgegossen.

Gemäß Fig. 3 wird die Kolbeneinheit 1 mit der Zylindereinheit 18 zusammengesetzt, in dem die Spritzenkolben 4 mit den Kolbenspitzen 16 auf die oberen Spritzenöffnungen 21 der Spritzenzylinder 20 ausgerichtet werden. Danach werden die Spritzenkolben 4 in die Spritzenzylinder 20 eingeschoben, bis die Unterseite der Traverse 3 an der Oberseite der Bodenwand 19 anliegt. In dieser Stellung stoßen die Dichtlippen 14 der Spritzenkolben 4 gerade noch nicht gegen den Absatz am unteren Ende des Laufbereiches 24 und ist noch ein kleiner Spalt zwischen den Kolbenspitzen 16 und den Zylinderspitzen 25 vorhanden. Dies ist in Fig. 4 (e) gezeigt.

Das Einführen der Dichtlippen 14 in die Laufbereiche 24 wird durch die Erweiterungen 28 erleichtert.

Jede Gehäuseschale 31.1, 31.2 weist auf der Außenseite in Fortsetzung der Zapfenhälfte 39.1, 39.2 des Haltezapfens 39 eine sich bis kurz vor das Filmscharnier 29, 30 erstreckenden Zylinderauslauf 67, 68 auf, dessen Breite und Höhe nach unten abnimmt. Der Zylinderauslauf 67, 68 geht oben glatt in die Außenkontur der Zapfenhälfte 39.1, 39.2 über. Auf der Innenseite hat jede Gehäuseschale 31.1, 31.2 eine innere Längsrippe 69, 70, die sich vom Steg 63, 64 aus bis kurz vor das Filmscharnier 29, 30 erstreckt. Die Breite und Höhe der inneren Längsrippe 69, 70 nimmt nach unten ab.

Danach werden die Gehäuseschalen 31.1, 31.2 zusammengeklappt, wobei jeweils die Rasthaken 43 bis 46 der einen Gehäuseschale 31.1, 31.2 in die Rastnuten 47 bis 50 der anderen Gehäuseschale 31.1, 31.2 eintauchen, bis die Rastvorsprünge 55 bis 58 die Seitenwand 33, 34 der anderen Gehäuseschale 31.1, 31.2 randseitig übergreifen. Ferner werden beim Zusammenklappen die Zentrierstifte 51, 52, 59, 60 der einen Gehäuseschale 31.1, 31.2 jeweils in eine Zentrierloch 53, 54, 61, 62 der ande- ren Gehäuseschale 31.1, 31.2 eingefügt. Die schmalen Seitenwandteile 35.1, 35.2 bilden zusammengefügt eine schmale Seitenwand 35 und die schmalen Seitenwandteile 36.1, 36.2 bilden zusammengefügt eine schmale Seitenwand 36 des Gehäuses 32.

Fig. 4 zeigt die durch Verrasten der Gehäuseschalen 31.1, 31.2 zu einem Gehäuse 32 für die Spritzenzylinder fertig konfektionierte Mehrkanalspritze 72. Die Mehrkanalspritze 72 umfasst im Beispiel acht Spritzen 73.

Das Gehäuse 32 ist zugleich ein Träger 71 der Zylindereinheit 18, von dem die Spritzenzylinder 20 nach unten vorstehen.

Vorzugsweise ist die Mehrkanalspritze 72 ein Ein wegteil (disposable).

Gemäß Fig. 5 ist die Mehrkanalspritze 72 am unteren Ende einer Dosiervorrichtung 74 gehalten. Die Dosiervorrichtung 74 ist im Beispiel ein Dispenser mit elektromotorischem Antrieb für die Spritzenkolben 4. Hierbei handelt es sich um einen Handdispenser, d.h. einen Dispenser, der vom Anwender beim Dosieren in einer Hand gehalten werden kann. In der Zeichnung gezeigt ist der elektronische Dispenser Multipette® E3 der Eppendorf AG.

Die Dosiervorrichtung 74 hat ein im Wesentlichen stangenförmiges Gerätegehäuse 75.

Am unteren Ende hat das Gerätegehäuse 75 eine Aufnahme 76 in die wahlweise eine herkömmliche Spritze oder eine erfindungsgemäße Mehrkanalspritze 72 mit dem kreisringförmigen Flansch 38 eingesetzt werden kann. Der kreisringförmige Flansch 38 wird in der Aufnahme 76 an einem kreisringförmigen Anschlag 77 mittels Spritzengreifhebeln 78, 79 fixiert. Ferner ist in der Aufnahme 76 eine axial verschiebbare Kolbenaufnahme 80 vorhanden, in die eine einfache Spritze oder die erfindungsgemäße Mehrkanalspritze 72 mit dem Kupplungs stück 6 einsetzbar ist.

Beim Einsetzen in die Kolbenaufnahme 80 wird das Kupplungsstück 6 von Kolbengreifhebeln 81, 82 gegriffen.

Einzelheiten möglicher Haltemechaniken der Dosiervorrichtung sind in der EP 0 656 229 Bl, US 5 620 660A, EP 2 279 791 Bl und US 8,813,584 B2 beschrieben, deren Inhalt hiermit in dieser Anmeldung aufgenommen wird.

Die Dosiervorrichtung 74 weist oben ein Wahlrad 83 für die Auswahl des Betriebsmodus auf, der unter anderem die Wahl der Betriebsmodi Dispensieren und Pipettieren ermöglicht.

Ferner hat die Dosiervorrichtung 74 oben ein großes Display 84, das insbesondere die eingestellten Dosiervolumina angibt.

Darunter hat die Dosiervorrichtung 74 zwei Wippschalter 85, 86 zum Einstellen verschiedener Dosierparameter.

Eine Auslösetaste 87 dient zum Auslösen von Ansaug- und Dispensier- oder Pipet- tierschritten sowie zum Speichern von Parametereinstellungen.

Auf der Rückseite hat die Dosiervorrichtung 74 eine Handauflage 88 für das sichere und bequeme Halten der Dosiervorrichtung 74.

Ein Abwerfer 89 mit einer Abwerfertaste 90 am oberen Ende ermöglicht einen Ein- hand-Abwurf von einfachen Spritzen sowie der erfindungsgemäßen Mehrkanalspritze 72. Die zum Befestigen der Mehrkanalspritze 72 und Lösen der Mehrkanalspritze 72 von der Dosiervorrichtung 74 aufzubringenden Kräfte entsprechen den Kräften zum Befestigen und Lösen einer einfachen Spritze. Die Dosiervorrichtung 74 kann bei geeigneter Programmierung mit Hilfe der Codierung der Mehrkanalspritze 72 den Typ der eingesetzten Mehrkanalspritze 72 erkennen und das Display 84 entsprechend steuern.

Aufgrund des geringen Gewichtes der Mehrkanalspritze 72 ist die Dosiervorrichtung 74 auch mit der daran befestigten Mehrkanalspritze 72 sehr gut handhabbar.

Gemäß Fig. 6 ist die Mehrkanalspritze 72 am unteren Ende einer Dosiervorrichtung 91 gehalten, die ein manuell angetriebener Dispenser ist. Hierbei handelt es sich ebenfalls um einen Handdispenser, der vom Anwender beim Dosieren in einer Hand gehalten werden kann. Im Beispiel gezeigt ist der manuelle Dispenser Multi- pette®M4 der Eppendorf AG.

Die Dosiervorrichtung 91 hat ein im Wesentlichen stangenförmiges Gerätegehäuse 92. Dieses hat am unteren Ende eine Aufnahme 93, in der wahlweise eine herkömmliche Spritze oder eine erfindungs gemäße Mehrkanalspritze 72 mit dem kreisringförmigen Flansch 38 eingesetzt werden kann. Der kreisringförmige Flansch 38 wird in der Aufnahme 92 an einem kreisringförmigen Anschlag mittels Spritzengreif- hebeln fixiert.

Ferner ist in der Aufnahme 92 eine axial verschiebbare Kolbenaufnahme, in die eine einfache Spritze oder die erfindungs gemäße Mehrkanalspritze 72 mit dem Kupplungs stück 6 einsetzbar ist.

Beim Einsetzen in die Kolbenaufnahme wird das Kupplungsstück 6 von Kolbengreifhebeln gegriffen. Einzelheiten möglicher Haltemechanik in der Dosiervorrichtung sind in den Patentveröffentlichungen beschrieben, die zur Dosiervorrichtung gemäß Fig. 5 angegeben sind.

Die Dosiervorrichtung 91 weist an der Vorderseite des Gehäuses 92 einen Aufziehhebel 94 und einen Dispensierhebel 95 auf. Am oberen Ende des Gehäuses 92 befindet sich ein Wahlrad 96, das beidseitig etwas aus dem Gehäuse 92 heraussteht und mit dem die Dispensierschrittweite und damit das Dispensiervolumen eingestellt werden kann.

Ferner hat das Gehäuse 92 am oberen Ende auf derselben Seite, auf der sich der Aufziehhebel 94 und der Dispensierhebel 95 befinden, ein Display 97. Das Display 97 zeigt in Abhängigkeit von der Codierung der jeweils eingesetzten Spritze bzw. Mehrkanalspritze 72 für jede Einstellung des Wahlrades 96 die Dosiermenge jedes Dosierschrittes an.

Mittels des Aufziehhebels 94 wird Flüssigkeit in sämtliche Spritzen (Kanäle) der Mehrkanalspritze 72 eingesogen. Durch Betätigen des Dispensierhebels 95 wird schrittweise Flüssigkeit abgegeben, bis keine Flüssigkeit mehr in den Spritzen ist bzw. die in den Spritzen vorhandene Restmenge nicht mehr für die eingestellte Dosiermenge ausreicht.

Gemäß Fig. 6 weist die Mehrkanalspritze 72 zusätzlich im Übergangsbereich zwischen Laufbereich 24 und Zylinderspitze 25 an der Außenseite Zentrierrippen 25.1 auf, die sich nach unten verjüngen, um die Zentriereinheiten beim Einführen in tiefe Probengefäße zu zentrieren.

Dieser Anwendung kommen die zu Fig. 5 genannten Vorteile zu. Insbesondere ist das geringe Gewicht der Mehrkanalspritze 72 von Vorteil. Schließlich zeigt Fig. 7 die Anwendung einer Mehrkanalspritze 72 in einem Laborautomaten 98. Dieser hat eine Arbeitsplatte 99, über der mittels eines elektromotorisch angetriebenen XYZ-Übertragungs Systems 100 eine elektromotorisch angetriebene Dosiervorrichtung 101 verfahrbar ist.

Die Dosiervorrichtung 101 hat ein stangenförmiges Gerätegehäuse 102 mit Kastenquerschnitt, das am unteren Ende eine Aufnahme 103 für eine herkömmliche Spritze oder eine erfindungsgemäße Mehrkanalspritze 72 aufweist. Der kreisringförmige Flansch 38 wird in der Aufnahme an einem kreisringförmigen Anschlag mittels Spritzengreifhebeln fixiert.

In der Aufnahme 103 ist eine Kolbenaufnahme verschiebbar angeordnet, die von einem elektromotorischen Antrieb angetrieben ist. In die Kolbenaufnahme ist eine einfache Spritze oder die erfindungs gemäße Mehrkanalspritze 72 mit dem Kupplungs stück 6 einsetzbar. Beim Einsetzen in die Kolbenaufnahme wird das Kupplungs stück 6 von Kolbengreifhebeln gegriffen.

Einzelheiten möglicher Haltemechaniken der Dosiervorrichtung 101 sind wiederum in den obigen Patentschriften beschrieben, die zur Dosiervorrichtung 74 von Fig. 5 genannt sind.

Auf der Arbeitsplatte 99 sind beispielhaft ein Behälter 104 für Reagenzien, eine Mikro titerplatte 105 mit Vertiefungen 106 an der Oberseite zur Aufnahme von Flüssigkeit und ein Behälter 107 zum Bereitstellen oder Abgeben von Mehrkanalspritzen 72 vorhanden. Mittels des XYZ-Übertragungs Systems 100 ist die Dosiervorrichtung 101 so verfahrbar, dass sie auf der Arbeitsplatte 99 Mehrkanalspritzen 72 aufnehmen und abgeben kann und in aufgenommene Mehrkanalspritzen 72 Flüssigkeit aufnehmen und an Mikrotiterplatten 106 oder andere Behälter 104 abgeben kann. Bei dieser Anwendung sind insbesondere das geringe Gewicht und die geringen Aufsteck- und Abwurfkräfte vorteilhaft.

Die Mehrkanalspritze von Fig. 8 weist im Unterschied zu der vorbeschriebenen Mehrkanalspritze Zylindereinheiten 18 mit viereckigem anstatt kreisrundem Querschnitt auf.

Die Mehrkanalspritze gemäß Fig. 9 weist Zylindereinheiten 18 mit ovalem Querschnitt auf.

Bei den Ausführungsbeispielen von Fig. 8 und 9 können Zylindereinheiten 18 mit größeren Querschnitten an der Bodenwand angeordnet werden, als bei der Mehrkanalspritze gemäß Fig. 1 bis 7.

Die Erläuterungen der Kanalspritze zu Fig. 1 bis 7 gelten sinngemäß auch für die Mehrkanalspritzen von Fig. 8 und 9. Die entsprechenden Bestandteile der Mehrkanalspritzen von Fig. 8 und 9 sind mit denselben Bezugsziffern wie bei der Mehrkanalspritze von Fig. 1 bis 7 versehen.

Bezugszeichenliste:

1 Kolbeneinheit

2 Antriebsstange

3 Traverse

4 Spritzenkolben

5.1, 5.2 5.3, 5.4 Rippen

6 Kolbenhalteeinrichtung

7 Rillen

8 Basis

9 Verjüngung

10 Verstärkung

11.1, 11.2 Rippen

12 Kolbenstange

13 Kolben

14 Dichtlippe

15 Dichtwulst

16 Kolbenspitze

17.1, 17.2, 17.3, 17.4 Rippen

18 Zylindereinheit

19 Bodenwand

20 Spritzenzylinder

21 obere Spritzenöffnung

22 untere Spritzenöffnung

23 Zylinderab schnitt

24 Laufbereich

25 Zylinderspitze

25.1 Zentrierrippe

26, 27 Konusabschnitte

28 Erweiterung , 30 Filmscharnier

.1, 31.2 Gehäuseschale

Gehäuse

, 34 Seitenwand

.1, 34.1 unteres Seitenwandteil

.2, 34.2 oberes Seitenwandteil

, 36 schmales Seitenwandteil

Zylinderhalteeinrichtung

.1, 37.2 Hälfte der Zylinderhalteeinrichtung

Flansch

.1, 38.2 Flanschhälfte

hohlzylindrischer Haltezapfen.1, 39.2 Zapfenhälfte

Codierelement

Prüfelement

Führungsstruktur

, 44, 45, 46 Rasthaken

, 48, 49, 50 Rastnut

, 52 unterer Zentrierstift

, 54 unteres Zentrierloch

, 56, 57 58 Rastvorsprung

, 60 oberer Zentrierstift

, 62 oberes Zentrierloch

,64 Steg

.1, 64.1 wannenförmige Vertiefung, 66 Schlitz

, 68 Zylinderauslauf

, 70 innere Längsrippe

Träger

Mehrkanalspritze 73 Spritze

74 Dosiervorrichtung

75 Gerätegehäuse

76 Aufnahme

77 kreisringförmiger Anschlag

78, 79 Spritzengreifhebel

80 Kolbenaufnahme

81, 82 Kolbengreifhebel

83 Wahlrad

84 Display

85, 86 Wippschalter

87 Auslösetaste

88 Handauflage

89 Abwerfer

90 Abwerfertaste

91 Dosiervorrichtung

92 Gerätegehäuse

93 Aufnahme

94 Aufziehhebel

95 Dispensierhebel

96 Wahlrad

97 Display

98 Laborautomat

99 Arbeitsplatte

100 XYZ-Übertragungs System

101 Dosiervorrichtung

102 Gerätegehäuse

103 Aufnahme

104 Behälter

105 Mikrotiterplatte 106 Vertiefung

107 Behälter