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Title:
MULTILAYER WOVEN FABRIC FOR PROTECTIVE CLOTHING FOR LIVE WORKING WITH THERMAL HAZARDS DUE TO ARCS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/127956
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a textile sheet material, suitable as material for protective clothing against fault arcs, that fulfills the standards IEC 61482-1-1:2009 and/or IEC 61482-1-2: 2007 7 kA and/or DIN EN ISO 11611:2008 class 2. The sheet material comprises a first woven fabric and a second woven fabric connected to the first woven fabric, the warp and/or weft threads of which comprise aramide threads, aramide yarns, or aramide filament threads or threads made of mixed fibers, which contain polybenzimidazole fibers, polyamide imide fibers, and/or aramide fibers. The textile sheet material has a weight per unit area of less than 480 g/m2, at least some of the warp thread lifts of the first woven fabric face the second woven fabric and represent connections (1) of the first woven fabric to the second woven fabric, and said connections (1) are not arranged adjacent to each other. The invention further relates to an article of clothing for live working with thermal hazards and/or flying sparks and to the use of a textile sheet material according to the invention as material for protective clothing for live working with thermal hazards due to arcs and/or hazards due to flying sparks.

Inventors:
JAEGER CORNELIA (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/054096
Publication Date:
September 06, 2013
Filing Date:
February 28, 2013
Export Citation:
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Assignee:
ROFA BEKLEIDUNGSWERK GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
D03D15/00; D03D1/00; D03D13/00; D03D15/12
Domestic Patent References:
WO2002020887A22002-03-14
Foreign References:
GB2478855A2011-09-21
US20080095998A12008-04-24
US20040266293A12004-12-30
DE202007014673U12007-12-13
JP2003244811A2003-08-29
EP2050348A12009-04-22
DE202007014674U12007-12-13
EP1939339A12008-07-02
EP2050348A12009-04-22
Attorney, Agent or Firm:
MICHALSKI HÜTTERMANN & PARTNER (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Textiles Flächengebilde, geeignet als Stoff für eine Schutzkleidung bei Arbeiten unter Spannung mit thermischen Gefahren durch Lichtbogen, welche die Normen IEC 61482-1-1 :2009 und/oder IEC 61482-1-2: 2007 7 kA und/oder DIN EN ISO 11611 :2008 Klasse 2 erfüllt, wobei das Flächengebilde ein erstes Gewebe und ein mit dem ersten Gewebe verbundenes zweites Gewebe umfasst, deren Kett- und/oder Schussfäden

Aramid-Garne oder

Aramid-Zwirne oder

Aramid-Filamentgarne oder

Game aus Mischfasern, die Polybenzimidazolfasern, Polyamidimidfasern und/oder Aramidfasern enthalten, umfassen, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde ein Flächengewicht von < 480 g/m2 aufweist, dass wenigstens ein Teil der Kettfadenhebungen des ersten Gewebes dem zweiten Gewebe zugewandt sind und Anbindungen (1) des ersten Gewebes an das zweite Gewebe darstellen und dass diese Anbindungen (1) nicht aneinander angrenzend angeordnet sind.

2. Textiles Flächengebilde gemäß Anspruch 1, wobei mindestens einer der Kett- und/oder Schussfäden weiterhin elektrisch leitende Fasern und/oder Partikel umfasst

3. Textiles Flächengebilde gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei das erste Gewebe in Satinbindung und das zweite Gewebe in Köperbindung vorliegt

4. Textiles Flächengebilde gemäß Anspruch 3, wobei das erste Gewebe in Salinbindung 1/5 und das zweite Gewebe in Köperbindung 2/1 vorliegt. 5. Textiles Flächengebilde gemäß einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Rapport des Verbundes aus dem ersten Gewebe und dem zweiten Gewebe durch die folgende Patronierung beschrieben wird:

wobei die Kettfaden 2, 4, 6, 8, 10 und 12 und die Schussfäden 1, 3, 5, 7, 9, und 11 dem ersten Gewebe zugeordnet sind und die Kettfäden 1, 3, 5, 7, 9 und 11 und die Schussfäden 2, 4, 6, 8, 10 und 12 dem zweiten Gewebe zugeordnet sind und wobei "++" für eine Anbindung (1) zwischen Ober- und Untergewebe, "/" für eine Ketthebung (2) und "--" für eine Kettsenkung (3) stehen.

6. Textiles Flächengebilde gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Aramid- Garne oder -Zwirne oder -Filamentgarne weiterhin Fasern enthalten, die ausgewählt sind aus der Gruppe umfassend Polyamidimid-Fasern, Poly(m-phenylenisophthalamid)-Fasern, Poly(p- phenylenterephthalamid)-Fasern, flammhemmend modifizierten Fasern, flammhemmend ausgerüsteten Fasern oder Gemischen daraus.

7. Textiles Flächengebilde gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Kett- und/oder Schussfaden im ersten und/oder zweiten Gewebe weiterhin Garne und/oder Fasern enthalten, die ausgewählt sind aus der Gruppe umfassend nicht flammhemmende Viskose-Fasern, Baumwolle-Fasern und/oder Polyester-Fasern und/oder Filamente oder Garne aus diesen Fasern oder Gemischen daraus.

8. Textiles Flächengebilde gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Kett- und/oder Schussfäden Aramid-Garne oder -Zwirne oder -Filamentgarne enthaltend: ≥ 90 bis≤ 100 Gewichts-% Poly(m-phenylenisophthalamid)-Fasern, > 0 Gewichts-% bis < 7 Gewichts-% Poly(p-phenylenterephthalamid)-Fasern und

> 0 Gewichts-% bis < 5 Gewichts-% Carbonfasern umfassen und wobei die Summe dieser Anteile < 100 Gewichts-% beträgt.

9. Textiles Flächengebilde gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Flächengebilde ein Doppelgewebe ist und jeder zweite, vierte, fünfte oder weitere Kettfaden des ersten Gewebes eine Anbindung (1) des ersten Gewebes an das zweite Gewebe darstellt.

10. Textiles Flächengebilde gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, wobei durch die Lage der Anbindungen (1) des ersten Gewebes an das zweite Gewebe keine Kissenstruktur gebildet wird. 11. Textiles Flächengebilde gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Anbindungen (1) eine Steigungszahl von > 2 aufweisen.

12. Bekleidungsstück für Arbeiten unter Spannung mit thermischen Gefahren durch Lichtbogen und/oder für Arbeiten in Gegenwart von freigesetzten Funken, umfassend ein textiles Flächengebilde gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11. 13. Verwendung eines textilen Flächengebildes gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11 als Stoff für: a) eine Schutzkleidung für Arbeiten unter Spannung mit thermischen Gefahren durch Lichtbogen, welche die Normen IEC 61482-1-1:2009 und/oder IEC 61482-1-2: 2007 7 kA und/oder DIN EN ISO 11611:2008 Klasse 2 erfüllt; und/oder b) eine Schutzbekleidung für Arbeiten in Gegenwart von freigesetzten Funken.

14. Verfahren zur Herstellung eines textilen Flächengebildes gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, umfassend den Schritt des Webens eines ersten und eines zweiten Gewebes zu einem mehrlagigen Gewebe, wobei wenigstens ein Teil der Kettfadenhebungen des ersten Gewebes dem zweiten Gewebe zugewandt sind und Anbindungen (1) des ersten Gewebes an das zweite Gewebe darstellen und wobei diese Anbindungen (1) nicht aneinander angrenzend angeordnet sind.

Description:
Mehrfachgewebe für Schutzkleidung bei Arbeiten unter Spannung mit thermischen Gefahren durch Lichtbogen

Die vorliegende Erfindung betrifft ein textiles Flächengebilde, geeignet als Stoff für eine Schutzkleidung für Arbeiten unter Spannung mit thermischen Gefahren durch Lichtbogen, welche die Normen IEC 61482-1-1 :2009 und/oder IEC 61482-1-2: 2007 7 kA und/oder DIN EN ISO 11611 :2008 Klasse 2 erfüllt. Das Flächengebilde umfasst ein erstes Gewebe und ein mit dem ersten Gewebe verbundenes zweites Gewebe, deren Kett- und/oder Schussfäden Aramid-Game, -Zwirne oder -Filamentgame oder Game aus Mischfasern, die Polybenzimidazolfasem, Polyamidimidfasem und/oder Aramidfasern enthalten, umfassen. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Bekleidungsstück für Arbeiten unter Spannung mit thermischen Gefahren und/oder Funkenflug und die Verwendung eines erfindungsgemäßen textilen Flächengebildes als Stoff für eine Schutzkleidung für Arbeiten unter Spannung mit thermischen Gefahren durch Lichtbogen und/oder Gefahren durch Funkenflug. Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Flächengebildes.

Lichtbögen gehören zu den tödlichsten und am wenigstens beachteten Gefahren beim Umgang mit Elektrizität. Bei Arbeiten unter Spannung an elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln können Störlichtbögen entstehen. Die entsprechende Schutzkleidung sollte die höchste Anforderung der Norm IEC 61482-1-2: 2007 Klasse 2 7 kA erfüllen. Die für solche Schutzkleidung am häufigsten verwendeten Stoffe werden aus Aramidfasern, flammhemmend modifizierten Fasern oder flammhemmend ausgerüsteten Fasern gefertigt und können zusätzlich noch flammfest ausgerüstet oder mit anderen schwerentflammbaren Materialien kombiniert werden.

EP 2 OSO 348 AI offenbart beispielsweise ein mehrschichtiges textiles Flächengebilde zur Verwendung als Stoff für eine Schutzkleidung gegen Störlichtbogen, welches die Norm IEC 61482- 1:2007-01/ENV 50354:2001 Klasse 2 7 kA erfüllt, wobei das Flächengebilde wenigstens zwei, linienförmig miteinander verbundene, separate Schichten umfasst, deren Kett- und Schussfäden Aramid-Garne oder Aramid-Zwirne oder Aramid-Filamentgarne oder Garne aus Mischfasern, die Polybenzimidazolfasern, Polyamidinridfasern und/oder Aramidfasern enthalten, umfassen. Das textile Flächengebilde weist ein Flächengewicht von weniger als 480 g/m 2 auf und die Schichten sind durch eine Einfachstepp-Bindung oder ein Einfachstepp-Gestrick oder ein Einfachstepp-Gewirk miteinander verbunden, wobei keine durchgehenden Verbindungslinien zwischen den Schichten bestehen. Die äußere Schicht wirkt bei Hitzeeinwirkung als Opferschicht, welche die Wärmeenergie aufnimmt und als Carbonisierung umsetzt, und die innere Schicht bildet eine Kissenstruktur, die durch das Aufblähen eine isolative Wirkung hat. DE 20 2007 014674 U1 beschäftigt sich mit einem mehrschichtigen textilen Flächengebilde zur Verwendung als Stoff für eine Schutzkleidung gegen Störlichtbogen, welches die Norm IEC 61482- 1:2007-01/ENV 50354:2001 Klasse 1 4 kA erfüllt, wobei das Flächengebilde wenigstens zwei, punktuell und/oder linienförmig und/oder flächig miteinander verbundene, separate Schichten umfasst, deren Kett- und Schussfaden Aramid-Garne oder Aramid-Zwirne oder Aramid- Filamentgarne oder Garne aus Mischfasern, die Polybenzimidazolfasern und/oder Polyamidimidfasern und/oder Aramidfasern enthalten, umfassen. Das textile Flächengebilde weist ein Flächengewicht von weniger als 260 g/m 2 auf und die Schichten sind durch eine Spezial- Doubleface-Bindung oder ein Spezial-Doubleface-Gestrick oder ein Spezial-Doubleface-Gewirk miteinander verbunden, wobei keine durchgehenden Verbindungslinien zwischen den Schichten bestehen.

Beispielhaft erwähnt werden sollen weiterhin EP 1 939 339 A1 und WO 2002/020887 A2 für Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Schutztextilien.

Schutzkleidung wird nur dann getragen, wenn sie vom Träger auch als komfortabel empfunden wird. Zudem kommt es bei mehrschichtigen textilen Gebilden nach Hitze/Flammeinwirkung leicht zur Bildung einer Schwachstelle an den Verbindungslinien zwischen oberer und unterer Lage, die dann leicht aufbricht.

Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Material für Schutzkleidung zum Störlichtbogenschutz bereitzustellen, welches leicht herzustellen ist und welches die Nachteile im Stand der Technik, insbesondere hinsichtlich der Schwachstellenbildung bei mehrschichtigen Geweben, vermeidet

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein textiles Flächengebilde, geeignet als Stoff für eine Schutzkleidung für Arbeiten unter Spannung mit thermischen Gefahren durch Lichtbogen, welche die Normen IEC 61482-1-1:2009 und/oder IEC 61482-1-2: 2007 7 kA und/oder DIN EN ISO 11611 :2008 Klasse 2 erfüllt, wobei das Flächengebilde ein erstes Gewebe und ein mit dem ersten Gewebe verbundenes zweites Gewebe umfasst, deren Kett- und/oder Schussfäden Aramid- Garne oder Aramid-Zwirne oder Ararmd-Filamentgarne oder Garne aus Mischfasern, die Polybenzimidazolfasern, Polyamidimidfasern und/oder Aramidfasern enthalten, umfassen, wobei das textile Flächengebilde ein Flächengewicht von≤ 480 g/m 2 aufweist, wobei wenigstens ein Teil der Kettfadenhebungen des ersten Gewebes dem zweiten Gewebe zugewandt sind und Anbindungen des ersten Gewebes an das zweite Gewebe darstellen und wobei diese Anbindungen nicht aneinander angrenzend angeordnet sind. Das erfindungsgemäße textile Flächengebilde hat den Vorteil, dass keine linienformig miteinander verbundene, separate Schichten vorhanden sind, so dass das Entstehen von Schwachstellen, die ein leichtes Aufbrechen zur Folge haben, zwischen erstem Gewebe und zweitem Gewebe (zum Beispiel zwischen oberer und unterer Gewebelage) vermieden werden. Es wird keine Kissenstruktur gebildet, so dass eine komfortable textile Haptik und eine bekleidungstypische Optik erreicht werden.

Insbesondere kann das erfindungsgemäße textile Flächengebilde ein mehrschichtiges Gewebe, bevorzugt ein Doppelgewebe sein. Solch ein Doppelgewebe lässt sich auch als Doppelgewebe mit fester Anbindung beschreiben.

Es ist ferner bevorzugt, dass das erste Gewebe ein Untergewebe und das zweite Gewebe ein Obergewebe darstellt. Bei der Verwendung als Schutztextil ist das Untergewebe dasjenige Gewebe, welches näher an der zu schützenden Person oder zu schützendem Objekt liegt. Dementsprechend hegt das Obergewebe weiter von der Person oder dem Objekt weg.

Es ist insbesondere vorgesehen, dass die Normen IEC 61482-1-1:2009 und/oder IEC 61482-1-2: 2007 7 kA und/oder DIN EN ISO 11611:2008 Klasse 2 von dem textilen Flächengebilde selbst erfüllt werden.

Vorteilhafterweise beträgt das Flächengewicht≤ 470 g/m 2 , mehr bevorzugt≥ 418 g/m 2 bis≤ 462 g/m 2 , besonders bevorzugt≥ 427 g/m 2 bis≤ 453 g/m 2 . Das Flächengewicht kann anhand der Norm EN 12127:1997 bestimmt werden.

Im Sinne der vorliegenden Erfindung bezeichnet der Begriff "Aramid" ein Polyamid, bei denen mindestens 85 % der Amidgruppen direkt an zwei aromatische Ringe gebunden sind. Beispiele hierfür sind meta-Aramide (Handelsnamen Teijinconex® und Nomex®) sowie para-Aramide (Handelsnamen Twaron® und Kevlar®).

Dass die Anbindungen des ersten Gewebes an das zweite Gewebe nicht aneinander angrenzend angeordnet sind, bedeutet, dass im erfindungsgemäßen textilen Flächengebilde als solchem diejenigen Kettfadenhebungen des ersten Gewebes, welche dem zweiten Gewebe zugewandt sind und Anbindungen des ersten Gewebes an das zweite Gewebe darstellen, sich nicht (auch nicht in Diagonalrichtung) kontaktieren. Im ersten Gewebe liegen angrenzend (auch in Diagonalrichtung) zu den Kettfadenhebungen, die die Anbindungen darstellen, immer Kettfadenhebungen und/oder - Senkungen, welche nur Teil des ersten oder zweiten Gewebes sind und daher keine Anbindungen an das zweite Gewebe sind. Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Bekleidungsstück für Arbeiten unter Spannung mit thermischen Gefahren durch Lichtbogen und/oder für Arbeiten in Gegenwart von freigesetzten Funken, umfassend ein erfindungsgemäßes textiles Flächengebilde.

Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung eines erfindungsgemäßen textilen Flächengebildes als Stoff für a) eine Schutzkleidung für Arbeiten unter Spannung mit thermischen Gefahren durch Lichtbogen, welche die Normen IEC 61482-1-1:2009 und/oder IEC 61482-1-2: 2007 7 kA und/oder DIN EN ISO 11611:2008 Klasse 2 erfüllt; und/oder b) eine Schutzbekleidung für Arbeiten in Gegenwart von freigesetzten Funken. Denkbar ist zum Beispiel die Verwendung für Schweißerschutzkleidung oder für Schutzkleidung beim Arbeiten mit Winkelschleifern ("Flexen"), bei denen es häufig zum Funkenflug, insbesondere von Metallfunken, kommt.

Ebenfalls ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen textilen Flächengebildes, umfassend den Schritt des Webens eines ersten und eines zweiten Gewebes zu einem mehrlagigen Gewebe, wobei wenigstens ein Teil der Kettfadenhebungen des ersten Gewebes dem zweiten Gewebe zugewandt sind und Anbindungen des ersten Gewebes an das zweite Gewebe darstellen und wobei diese Anbindungen nicht aneinander angrenzend angeordnet sind.

Das erfindungsgemäße textile Flächengebilde lässt sich herstellen, indem man die Kette des ersten und zweiten Gewebes auf mindestens einem Kettbaum schärt. Vorzugsweise wird ein Kettbaum verwendet, insbesondere dann, wenn das erste Gewebe und das zweite Gewebe aus dem gleichen Material aufgebaut sind.

Die vorliegende Erfindung wird anhand der nachfolgenden Ausführungsformen weiter erläutert werden, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein. Die Ausführungsformen können beliebig miteinander kombiniert werden, sofern sich aus dem Kontext nicht eindeutig das Gegenteil ergibt

In einer Ausführungsform des textilen Flächengebildes umfasst mindestens einer der Kett- und/oder Schussfäden weiterhin elektrisch leitende Fasern und/oder Partikel. Diese Materialien verleihen dem Flächengebilde antistatische Eigenschaften. Vorzugsweise handelt es sich hierbei um Leitruß, Kohlefasern oder Kohlenstoffnanoröhrchen (CNTs). Der Gehalt dieser elektrisch leitenden Fasern und/oder Partikel kann in einem Bereich von≤ 5 Gewichts-%, bevorzugt≥ 1 Gewichts-% bis≤ 3 Gewichts-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Fadens, hegen.

In einer weiteren Ausführungsform des textilen Flächengebildes liegt das erste Gewebe in Satinbindung und das zweite Gewebe in Köperbindung vor. Der Vorteil dieser Bindungskombination liegt darin, dass im Wesentlichen gleichlange Kettflottierungen (oder Ketthebungen) in erstem Gewebe und zweitem Gewebe entstehen. Dies hat gleiche Kettspannungen und damit einen optimalen Webprozess zur Folge. Die langen Ketthebungen ermöglichen hohe Schussdichten, so dass ein dichtes Gewebe erzielt wird

Vorzugsweise liegt das erste Gewebe in Satinbindung 1/5 und das zweite Gewebe in Köperbindung 2/1 vor.

In einer weiteren Ausfuhrungsform des textilen Flächengebildes wird der Rapport des Verbundes aus dem ersten Gewebe und dem zweiten Gewebe durch die folgende Patronierung beschrieben:

wobei die Kettfäden 2, 4, 6, 8, 10 und 12 und die Schussfäden 1, 3, 5, 7, 9, und 11 dem ersten Gewebe zugeordnet sind und die Kettfäden 1, 3, 5, 7, 9 und 11 und die Schussfäden 2, 4, 6, 8, 10 und 12 dem zweiten Gewebe zugeordnet sind und wobei "++" für eine Anbindung zwischen Ober- und Untergewebe, "/" für eine Ketthebung und "--" für eine Kettsenkung stehen.

In einer weiteren Ausführungsform des textilen Flächengebildes enthalten die Aramid-Garne oder - Zwirne oder -Filamentgarne weiterhin Fasern, die ausgewählt sind aus der Gruppe umfassend Polyamidimid-Fasern, Poly(m-phenylenisophthalamid)-Fasern, Poly(p-phenylenterephthalamid)- Fasern, flammhemmend modifizierten Fasern, flammhemmend ausgerüsteten Fasern oder Gemischen daraus. Hierdurch lässt sich unter anderem der Tragekomfort des Textils verbessern.

In einer weiteren Ausführungsform des textilen Flächengebildes enthalten die Kett- und/oder Schussfäden im ersten und/oder zweiten Gewebe weiterhin Garne und/oder Fasern, die ausgewählt sind aus der Gruppe umfassend nicht flammhemmende Viskose-Fasern, Baumwolle-Fasern und/oder Polyester-Fasern und/oder Filamente oder Garne aus diesen Fasern oder Gemischen daraus.

In einer weiteren Ausführungsform des textilen Flächengebildes umfassen die Kett- und/oder Schussfäden Aramid-Garne oder -Zwirne oder -Filamentgarne enthaltend:

≥ 90 bis≤ 100 Gewichts-% Poly(m-phenylenisophthalamid)-Fasern,

≥ 0 Gewichts-% bis≤ 7 Gewichts-% Poly(p-phenylenterephthalamid)-Fasern und

≥ 0 Gewichts-% bis≤ 5 Gewichts-% Carbonfasern (Kohlefasern) wobei die Summe dieser Anteile≤ 100 Gewichts-% beträgt. Bevorzugte Bereiche sind:

≥ 92 bis≤ 94Gewicbts-% Poly(m-phenylenisophthalamid)-Fasern,

≥ 4 Gewichts-% bis≤ 6 Gewichts-% Poly(p-phenylenterephthalamid)-Fasern und

≥ 1 Gewichts-% bis≤ 3 Gewichts-% Carbonfasern (Kohlefasern) wobei die Summe dieser Anteile≤ 100 Gewichts-% beträgt.

In einer weiteren Ausführungsform des textilen Flächengebildes ist das Flächengebilde ein Doppelgewebe und jeder zweite, vierte, fünfte oder weitere Kettfaden des ersten Gewebes stellt eine Anbindung des ersten Gewebes an das zweite Gewebe dar.

In einer weiteren Ausführungsform des textilen Flächengebildes wird durch die Lage der Anbindungen des ersten Gewebes an das zweite Gewebe keine Kissenstruktur gebildet. Eine "Kissenstruktur" tritt dann auf, wenn die Anbindungen einen Bereich des Ober- beziehungsweise Untergewebes im Wesentlichen umschließen würden, wie beispielsweise in Figur 3 von EP 2 050 348 AI zu sehen ist.

In einer weiteren Ausführungsform des textilen Flächengebildes weisen die Anbindungen eine Steigungszahl (DIN ISO 9354) von≥ 2 auf. Beispielsweise kann die Steigungszahl 2, 3, 4,5 6, etc. sein. Eine Steigungszahl von≥ 2 bedeutet auch, dass keine negativen Steigungszahlen vorliegen und sich kreuzförmige Muster wie Kissenstrukturen ausbilden. Auf diese Weise bildet sich bei einem Doppelgewebe mit Ober- und Untergewebe auch eine homogene Verteilung der Anbindungen aus, welches den Tragekomfort erhöht.

Die vorliegende Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren weiter erläutert, ohne darauf beschränkt zu sein. Es zeigen: FIG. 1 eine Bindungspatrone zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Doppelgewebes

FIG. 2 die aus der Bindungspatrone von FIG. 1 isolierte Bindung für das Obergewebe

FIG. 3 die aus der Bindungspatrone von FIG. 1 isolierte Bindung für das Untergewebe

FIG. 4 die aus der Bindungspatrone von FIG. 1 isolierte Bindung für die Anbindungen

FIG. 5 eine 2x2- Wiederholung der Bindungspatrone von FIG. 1 FIG. 1 zeigt eine Bindungspatrone zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Doppelgewebes. Die Patronierung entspricht der Patronierung gemäß der weiter oben geschilderten Ausführungsform mit der tabellarischen Übersicht von Kett- und Schussfäden. Dargestellt sind Anbindungen 1 zwischen Ober- und Untergewebe, Ketthebungen 2 und Kettsenkungen 3. Man erkennt, dass die Anbindungen 1 nicht aneinander angrenzend angeordnet sind. Zum besseren Verständnis zeigt FIG. 2 die aus der Bindungspatrone von FIG. 1 isolierte Bindung für das Obergewebe. Die ungeradzahlig nummerierten Kettfäden und die geradzahlig nummerierten Schussfäden sind dem Obergewebe zugeordnet. Die übrigen Kett- und Schussfäden wurden entfernt. Im rechten Teilbild von FIG. 2 ist das aus dem Entfernen der übrigen Kett- und Schussfäden erhaltene Bindungsbild ohne Zwischenräume dargestellt. Man erkennt für das Obergewebe eine Köperbindung 2/1.

Analog hierzu zeigt FIG. 3 die aus der Bindungspatrone von FIG. 1 isolierte Bindung für das Untergewebe. Die geradzahlig nummerierten Kettfaden und die ungeradzahlig nummerierten Schussfäden sind dem Untergewebe zugeordnet Die übrigen Kett- und Schussfäden wurden entfernt. Im rechten Teilbild von FIG. 3 ist das aus dem Entfernen der übrigen Kett- und Schussfäden erhaltene Bindungsbild ohne Zwischenräume dargestellt. Man erkennt für das Untergewebe eine Satinbindung 1/5.

FIG. 4 schließlich zeigt die aus der Bindungspatrone von FIG. 1 isolierte Bindung für die Anbindungen 1 in der gleichen Weise wie für FIG. 2 und FIG. 3. Um einen größeren Überblick für die Bindung gemäß FIG. 1 zu gewinnen, zeigt FIG. 5 eine 2x2- Wiederholung dieser Bindungspatrone.

Beispiel: Die vorliegende Erfindung wird durch das nachfolgende Beispiel näher charakterisiert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.

Ein erfindungsgemäßes Doppelgewebe mit einer Patronierung gemäß FIG. 1 (Obergewebe Köperbindung 2/1, Untergewebe Satinbindung 1/5) wurde von einem akkreditierten Prüflabor untersucht. Als Material für Ober- und Untergewebe wurde Nomex® mit Flurocarbon-Ausrüstung (98% Aramid/2% Antistatikfaser) verwendet Es erfolgte eine Flächengebildeprüfung gemäß EN 61482-1-2:2007 in Verbindung mit IEC 61482-2/FDIS:2009.

Prüfung der Störlichtbogenfestigkeit gemäß EN 61482-1-2:

Prüfung von Flächengebilden gemäß EN 61482-1-2:2007 "Arbeiten unter Spannung - Schutzkleidung gegen die thermischen Gefahren eines Lichtbogens - Teil 1: Prüfverfahren - Verfahren 2: Bestimmung der Lichtbogen-Schutzklasse von Materialien und Kleidung unter Verwendung eines erzwungenen und gerichteten Lichtbogens (Box-Test)". Insgesamt wurden vier Untersuchungen durchgeführt, die mit El bis E4 bezeichnet werden.

Gemäß IEC 61482-2/FDIS:2009-01 "Arbeiten unter Spannung - Schutzkleidung gegen die thermischen Gefahren eines Lichtbogens - Teil 2: Anforderungen" ist zu berücksichtigen, dass sowohl Außen- als auch Innenlage einen Index 3 entsprechend EN ISO 14116 erfüllen müssen.

Vorbehandlung: 5 Wäschen bei 60 °C nach EN ISO 6330+A1 :2009, Verfahren 2A + E