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Patent Searching and Data


Title:
MULTILAYERED VEGETATION ELEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1997/001687
Kind Code:
A1
Abstract:
A multilayered vegetation element (10) is disclosed for covering large roof surfaces with vegetation. The individual layers are mechanically bound to each other by threads (22). The bottom layer is a porous nonwoven (12) followed by a mineral wool layer (16) and by a cultivation layer (18) composed of seeds and living plant parts. The top layer is a holding layer (20) or protective layer. Alternatively, the bottom porous nonwoven layer (12) is followed by a mineral wool layer (16) and by a mixed layer (26) composed of coconut fibres mixed with seeds and living plant parts.

Inventors:
BEHRENS WOLFGANG (DE)
Application Number:
PCT/DE1996/001114
Publication Date:
January 16, 1997
Filing Date:
June 18, 1996
Export Citation:
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Assignee:
BEHRENS WOLFGANG (DE)
International Classes:
E02D17/20; A01C1/04; E04D11/00; (IPC1-7): E04D11/00
Domestic Patent References:
WO1995008259A11995-03-30
Foreign References:
DE3631716A11988-03-31
DE4219275A11993-12-16
DE4135714A11992-06-04
DE2438301A11976-02-19
DE3805069A11989-09-21
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Aus mehreren Schichten bestehendes Vegetationsele¬ ment (10) für die Begrünung von künstlichen Ebenen, wie Dächer oder anderen Flächen, insbesondere zur Begrünung von großen Flächen, wobei die einzelnen Schichten mecha¬ nisch miteinander verbunden sind, insbesondere Vegetati¬ onsrollmatte, mit folgendem Aufbau der einzelnen Schich¬ ten von unten nach oben: ein poröses Vlies (12) als unterste Schicht, eine untere Schicht (14) aus Kokos, eine Mineralwollschicht (16) aus Mineralwolle, eine durch Saatgut und lebende Pflanzenteile gebildete Pflanzenschicht (18), eine obere Halteschicht (20) als Schutzschicht.
2. Aus mehreren Schichten bestendes Vegetationselement (10) für die Begrünung von künstlichen Ebenen, wie Dächer oder andere Flächen, insbesondere zur Begrünung von gro¬ ßen Flächen, wobei die einzelnen Schichten mechanisch miteinander verbunden sind, insbesondere Vegetations¬ rollmatte, mit folgendem Aufbau der einzelnen Schichten von unten nach oben: ein poröses Vlies (12) als unterste Schicht, eine Mineralwollschicht (16) aus Mineralwolle, eine gemischte KokosPflanzenschicht (26), gebildet durch eine mit Saatgut und lebenden Pflanzenteilen ver¬ mischte Kokosschicht.
3. Vegetationselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als oberste Schicht ein Gittergewebe (28) aufgelegt ist, welches mechanisch mit den darunter befindlichen Schichten verbunden ist.
4. Vegetationselement nach Anspruch 3, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die Gittergewebe (28) stumpf aneinander liegender benachbarter Vegetationselemente mechanisch miteinander verbunden sind.
5. Vegetationselement nach einen oder mehreren der An¬ sprüche 1 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Pflanzen¬ schicht (18) bzw. die gemischte KokosPflanzenschicht (26) zusätzlich Dünger enthält.
6. Vegetationselement nach einem der vorhergehenden An¬ sprüchen 1 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hal¬ teschicht (20) aus Kokosmaterial besteht und eine geringe Dicke von ca. 0,3 cm und/oder ein Flächengewicht von ca. 25 g/mr besitzt.
7. Vegetationselement nach einem oder mehreren der vor¬ hergehenden Ansprüche 1 6, dadurch gekennzeichnet, daß die lebenden Pflanzenteile der Pflanzengattung der Sukku¬ lenten (Dickfleischgewächse) angehören.
8. Vegetationselement nach einem oder mehreren der vor¬ hergehenden Ansprüche 1 6, dadurch gekennzeichnet, daß die lebenden Pflanzenteile durch Sedumsprossen gebildet sind.
9. Vegetationselement nach Anspruch 7 und/oder 8, da¬ durch gekennzeichnet, daß das Saatgut und die lebenden Pflanzenteile der gleichen Pflanzenart zugeordnet sind.
10. Vegetationselement nach einem oder mehreren der vor¬ hergehenden Ansprüche 2 9, dadurch gekennzeichnet, daß die gemischte KokosPflanzenschicht (26) eine Dicke von ca. 1,5 cm und/oder ein Flächengewicht von ca. 500 g/m2 besitzt.
11. Vegetationselement nach einem oder mehreren der vor¬ hergehenden Ansprüche 1 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtdicke des Vegetationselements (10) etwa 3,3 bis 3,5 cm beträgt.
12. Vegetationselement nach einem oder mehreren der vor¬ hergehenden Ansprüche 1 11, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Oberfläche des Vegetationselements (10) eine dünne Kiesschicht aus Kiessteinen aufgebracht ist.
13. Vegetationselement nach einem oder mehreren der vor¬ hergehenden Ansprüche 1 11, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Oberfläche des Vegetationselements (10) ein Zie¬ geldraht aufgebracht ist.
Description:
Aus mehreren Schichten bestehendes Vegetationselement

Die Erfindung betrifft ein aus mehreren Schichten beste¬ hendes Vegetationselement für die Begrünung von künstli¬ chen Ebenen, wie Dächer oder anderen Flächen, insbeson¬ dere zur Begrünung von großen Flächen, wie für die Begrü¬ nung von großen Industriedächern.

Die Begrünung von künstlichen Ebenen und hier vor allem die Dachbegrünung von Gebäuden hat sich schon seit langem wegen ihrer positiven Aspekte bewährt und durchgesetzt. Dabei kommt bei großen Flächen im allgemeinen eine An¬ spritzbegrünung in Betracht, bei welcher eine Begrü¬ nungsmasse direkt vor Ort auf das Dach gespritzt wird, und daneben ist es auch bekannt, fertig vorkultivierte und aufrollbare Vegetationsrollmatten auf dem Dach zu verlegen. Mit dieser Alternative zur Anspritzbegrünung beschäftigt sich die vorliegende Erfindung.

In der Praxis werden die Vegetationsmatten von dem Her¬ steller auf natürlichem Boden vorkultiviert. Gemäß dem deutschen Patent DE 36 31 716 C2 und dem deutschen Patent DE 42 19 275 C2 wird beim Stand der Technik wie folgt vorgegangen. Auf dem natürlichen Erdboden wird eine ab¬ dichtende Folie ausgelegt, und auf diese Folie wird eine Trägerkonstruktion für eine Vegetation gelegt. Die Folie

dichtet die Trägerkonstruktion ab, um eine Durchwurzelung der zu kultivierenden Pflanzen in den natürlichen Boden zu verhindern.

Auf bzw. in die Trägerkonstruktion werden anschließend Substrat, Saatgut, Pflanzenteile und Dünger gebracht, und danach wird schattiert (Schutz gegen Sonne und Wind).

Es folgt dann eine lange dauernde gärtnerische Pflege durch Bewässerung und Düngung der Pflanzen, bis die Trä¬ gerkonstruktion fertig begrünt ist und als fertige Vege¬ tationsmatte zum Einsatz für eine Dachbegrünung zur Ver¬ fügung steht. Bis die Vegetationsmatten vollständig be¬ grünt sind und die Vorkultivierungszeit beendet ist, können mehrere Monate vergehen. Erst dann sind die Vege¬ tationsmatten für eine Dachbegrünung verwendbar.

Neben der langen Vorkultivierungszeit ist es von Nach¬ teil, daß die Vegetationsmatten auf Vorrat produziert werden müssen und solange beim Hersteller in der Pflege bleiben, bis ein Auftrag für eine Dachbegrünung vorliegt. Erst dann werden die Vegetationsmatten aufgerollt und zum gewünschten Einsatzort transportiert. In diesem Zusammen¬ hang ist als weiterer Nachteil zu nennen, daß die fertig vorkultivierten Vegetationsrollmatten sehr schwer sind, wodurch hohe Frachtkosten entstehen.

Am Einsatzort ist es dann erforderlich, die schweren Ve¬ getationsrollmatten auf das Dach zu bringen und dort end¬ gültig zu verlegen. Auch bei diesen Vorgängen steht das schwere Gewicht der Vegetationsrollmatten einer einfachen Handhabung entgegen.

Wenn schließlich für die vorkultivierten Vegetationsmat-

ten keine Abnehmer zu finden sind, ist es ein weiterer Nachteil, daß die gesamte Vorkultur über einen immer län¬ geren Zeitraum gepflegt werden muß und schlimmstenfalls sogar unbrauchbar wird. Wegen der langen Vorkultivie¬ rungszeit ist es nämlich nicht immer möglich, die Vegeta¬ tionsmatten stets nach Bedarf zu produzieren. Vielmehr ist der Hersteller gehalten, die Vorfinanzierung für die Kultivierung der Vegetationsmatten auf Risiko zu überneh¬ men.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Vegetati¬ onselement zu schaffen, welches den Hersteller weitgehend von den voranstehend geschilderten Nachteilen befreit und welche es ermöglichen, die Vegetationselemente für den jeweiligen konkreten Bedarf zu produzieren und innerhalb kurzer Zeit sowohl zu verarbeiten als auch auf einer ge¬ wünschten Fläche zu verlegen.

Zur Lösung dieser Aufgabe weist das aus mehreren Schich¬ ten bestehende Vegetationselement die in den nebengeord¬ neten Patentansprüchen 1 und 2 angegebenen Merkmale auf.

Ein wesentlicher Gesichtspunkt bei der Erfindung besteht darin, daß dem aus mehreren mechanisch miteinander ver¬ bundenen Schichten bestehendem Vegetationselement neben Saatgut auch lebende Pflanzenteile zugegeben sind. Wäh¬ rend bei Saatgut eine relativ lange Wachstumsphase be¬ steht, wachsen die lebenden Pflanzenteile wesentlich schneller. Außerdem ist man mit der Anwendung von leben¬ den Pflanzenteilen auch unabhängig von der Saatgutproduk¬ tion.

Die Verwendung der lebenden Pflanzenteile ist im Zusam¬ menhang mit dem besonderen schichtförmigen Aufbau des Ve-

getationselements und auch im Zusammenhang mit dem Saat¬ gut zu sehen. Eine besondere Rolle spielt bei der Alter¬ native gemäß dem Patentanspruch 1 die obere als Schutz¬ schicht ausgebildete Halteschicht des Vegetationse¬ lements. Diese Halteschicht verhindert nicht nur, daß die Pflanzenteile oder auch das Saatgut durch Windeinwirkung wegwehen, vielmehr sorgt die über den Pflanzenteilen be¬ findliche Halteschicht für einen Bodenkontakt zur unter den Pflanzenteilen befindlichen Mineralwollschicht. Die Pflanzenteile werden durch die obere Halteschicht gegen die Mineralwollschicht gedrückt und können dadurch besser wurzeln.

Die Verwendung von lebenden Pflanzenteilen ist selbstver¬ ständlich nur bei bestimmten Pflanzenarten möglich, z.B. bei Sukkulenten (Dickfleischgewächse). Wegen der gleich¬ zeitigen Anwendung von Saatgut und Pflanzenteilen ist es empfehlenswert, hier jeweils von Pflanzen der gleichen Gattung auszugehen. In diesem Fall kann das Saatgut als Sicherheit und Reserve für den Fall dienen, daß nicht alle Pflanzenteile vollständig wachsen sollten. Es ist aber auch denkbar, Pflanzenteile einer ersten Pflanzenart und Saatgut einer zweiten anderen Pflanzenart gemeinsam zu verwenden.

Bei der alternativen Lösung gemäß dem nebengeordneten Pa¬ tentanspruch 2 schließt sich an die unterste Schicht aus Vlies direkt eine Mineralwollschicht an, und auf dieser Schicht befindet sich eine gemischte Kokos-Pflanzen- schicht, die durch eine mit Saatgut und lebenden Pflan¬ zenteilen vermischte Kokosschicht gebildet ist. Diese Ko- kosschicht enthält also bereits als Bestandteile das Saatgut und die lebenden Pflanzenteile, welche teilweise auch auf der Kokosschicht liegen können.

Die erwähnte Kokos-Pflanzenschicht wirkt praktisch sowohl als Wachstumsschicht wie auch als Halteschicht. Die sich ausbildenden Wurzeln können sich in die darunter liegende Mineralwollschicht erstrecken.

Ein entscheidender Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die eingangs beschriebene Vorkultivierungszeit voll¬ ständig entfällt. Vielmehr ist es möglich, die er¬ findungsgemäßen Vegetationselemente für den jeweiligen Bedarf und nach Auftragslage zu produzieren.

Ein weiterer wesentlicher Gesichtspunkt der Erfindung be¬ steht nämlich darin, daß das Vegetationselement kein Substrat enthält und deshalb im übrigen auch vergleichs¬ weise leicht ist. Das für die komplette Dachbegrünung nach wie vor erforderliche Substrat wird zunächst auf dem Dach aufgebracht, und auf diese Substratschicht wird dann das erfindungsgemäße Vegetationselement ausgerollt bzw. aufgelegt.

Es ist darauf zu achten, daß die erfindungsgemäßen Vege¬ tationselemente innerhalb relativ kurzer Zeit von etwa zwei Tagen verarbeitet sein müssen, da sonst die Gefahr besteht, daß die lebenden Pflanzenteile verderben. Im zum Zwecke des Transportes zum Einsatzort aufgerollten Zu¬ stand der Vegetationselemente können sich nämlich leicht Wärme und Feuchtigkeit entwickeln und außerdem ist kaum Licht vorhanden. Als Folge davon können die lebenden Pflanzenteile unbrauchbar werden, wenn diese Faktoren über eine längere Zeitdauer gegeben sind und der Transport zu lange dauert.

Da eine Vorkultivierung nicht mehr erforderlich ist, ent-

fallen die langwierigen Pflegekosten. Auch der Nachteil einer möglichen Überproduktion auf Vorrat ist nicht mehr gegeben. Vielmehr besteht nun die Möglichkeit, die erfin¬ dungsgemäßen Vegetationselemente bei Vorliegen eines ent¬ sprechenden Auftrages sofort anzufertigen und innerhalb kurzer Zeit am Einsatzort auf einem Dach zu verlegen, auf welchem sich eine Substratschicht befindet.

Wegen des Wegfalls der langen Vorkultivierungszeit bzw. wegen des Fehlens von Substrat sind die neuen Vegeta¬ tionselemente von vergleichsweise geringem Gewicht, wel¬ ches bei nur etwa 20 % des Gewichtes von fertig begrünten und vorkultivierten Vegetationsmatten liegt. Dementspre¬ chend verringern sich auch die Frachtkosten erheblich.

Das geringe Gewicht der Vegetationselemente führt aber noch zu weiteren Vorteilen. So ist die Handhabung sowohl am Herstellungsort als insbesondere auch am Einsatzort sehr viel einfacher und die Vegetationselemente lassen sich schnell verlegen, wobei für diese Arbeiten nicht einmal unbedingt ein Fachmann erforderlich ist. Dies führt zu finanziellen Vorteilen.

Zwar kann es gegebenenfalls erforderlich sein, die Vege¬ tationselemente in der Anfangsphase zu wässern, jedoch steht dieser Umstand in keinem Verhältnis zu den voran¬ stehend geschilderten Vorteilen.

Als besonders günstig erweist sich die Erfindung bei der Begrünung von großen Flächen, wie großen Dächern von In¬ dustriegebäuden. Hier kommen die erwähnten Vorteile be¬ sonders zum Tragen, und insbesondere stellt die Erfindung hier eine kostengünstige Alternative zur an sich preis¬ günstigen Anspritzbegrünung dar.

Der Ansatzpunkt für die Erfindung liegt darin, unter Ver¬ zicht auf die teure und zeitaufwendige Vorkultivierung dem jeweiligen konkreten Bedarf entsprechend Vegetations¬ elemente zu produzieren, die innerhalb kürzester Zeit einsatzbereit und auf einem mit einem Substrat versehenen Dach verlegbar sind. Die lebenden Pflanzenteile wachsen im Vergleich zum Saatgut sehr schnell, und wenn die neu¬ artigen Vegetationselemente auf dem Dach verlegt sind, kann das Saatgut am Standort nachwachsen, während die Pflanzenteile bereits eine erste Begrünung bewirken. Als besonders vorteilhaft erweist sich die Erfindung bei größeren Flächen ab etwa 5.000 mr. Bei dieser Größenord¬ nung kommen die geschilderten Vorteile wie die geringen Frachtkosten, die schnelle Verlegung und der Wegfall der Vorkultivierungszeit besonders deutlich zum Tragen.

Bei der Erfindung ist auch die Verwendung von Mineral¬ wolle, beispielsweise in Form von Steinwolle, von beson¬ derem Vorteil, wobei die Mineralwolle als wasser¬ speichernde Schicht dient. Die Wasserkapazität beträgt etwa 95 %, d. h., die Mineralwolle kann 95 % ihres Ge¬ wichts an Wasser aufnehmen und speichern. Es genügt da¬ her, nach dem Verlegen des erfindungsgemäßen Vegetations¬ elements auf dem Dach bzw. auf der dort befindlichen Substratschicht eine Wässerung vorzunehmen, um ein Wachs¬ tum zu ermöglichen.

Im übrigen wird die Mineralwolle durch das aufgenommene Wasser schwer und trägt damit in vorteilhafter Weise noch zu einer Lagesicherheit des Vegetationselements auf dem Dach bei, bis eine Verwurzelung der sich ausbildenden Pflanzen mit dem Substrat eingetreten ist.

In einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Pflanzenschicht, welche die lebenden Pflanzenteile und das Saatgut enthält, zusätzlich noch Dünger beigegeben ist. Das Substrat des Vegetationsele¬ ments, welches praktisch durch die untere Schicht aus Ko¬ kos und durch die Mineralwollschicht gebildet wird, kann nämlich als weitgehend nährstoffneutral angesehen werden, wobei im übrigen die Mineralwollschicht noch eine Funk¬ tion als Brandschutz übernimmt. Vorzugsweise kann als Mi¬ neralwolle Steinwolle verwendet werden.

Nährstoffneutral bedeutet bei der Erfindung, daß kaum pflanzenverfügbare Nährstoffe vorhanden sind, so daß die Zugabe von langsam verfügbar werdenden Nährstoffen not¬ wendig sein kann, vorzugsweise als organische Nährstoff¬ kombinationen bzw. als sogenannte ummantelte Düngemittel. Die Pflanzen können also zunächst wachsen, allerdings würden die Nährstoffe schon nach kurzer Zeit nicht mehr ausreichen, um ein weiteres Wachstum bzw. eine weitere NährstoffVersorgung der Pflanzen zu gewährleisten, wes¬ halb es sich empfiehlt, zusätzlich den Dünger beizugeben.

Gemäß einer anderen zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfin¬ dung sind die lebenden Pflanzenteile durch Sedumsprossen gebildet, die sich als besonders geeignet erwiesen haben und schnell wachsen.

In vorteilhafter Weise ist bei beiden Alternativen der Erfindung gemäß den nebengeordneten Patentansprüchen 1 und 2 als oberste Schicht noch ein Gittergewebe auf das Vegetationselement aufgelegt. Dieses Gittergewebe besitzt hinreichend grobe Maschen und ist durch einen mechanische Verbindung mit allen anderen Schichten des Vegetations¬ elements gemeinsam mechanisch verbunden, vorzugsweise

durch Fäden versteppt. Somit bildet das Vegetationsele¬ ment als Ganzes eine stabile Einheit.

Das Gittergewebe schafft in vorteilhafter Weise die Mög¬ lichkeit, stumpf aneinander bzw. nebeneinander liegende Bahnen des Vegetationselements miteinander zu befestigen, indem die Ränder des Gittergewebes verrödelt, also anein¬ ander befestigt werden. Die zunächst auf Stoß liegenden Matten bzw. Vegetationselemente können dadurch insgesamt eine Einheit bilden.

Ein weiterer Vorteil des Gittergewebes besteht darin, daß damit der Gefahr von Windsog entgegengewirkt werden kann.

Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese nach¬ folgend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausfuh¬ rungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 einen Teil eines Vegetationselementes ge¬ mäß einer ersten Alternative der Erfindung in einer schematischen Querschnittsan¬ sicht,

Fig. 2 einen Teil eines Vegetationselementes ge¬ mäß einer zweiten Alternative, ebenfalls in einer schematischen Querschnittsan¬ sicht, und

Fig. 3 ein Vegetationselement gemäß Fig. 1 mit einer oberen Kiesschicht.

Das in Fig. 1 dargestellte Vegetationselement besitzt einen mehrschichtigen Aufbau und liegt als aufrollbare Vegetationsrollmatte 10 vor. Als unterste Schicht dient in an sich bekannter Weise ein poröses Vlies 12. Daran schließt sich eine untere Schicht 14 an, die aus Kokos, also aus einem nachwachsenden Rohstoff, besteht und im Ausführungsbeispiel etwa 1,0 cm dick ist.

Auf die untere Schicht 14 aus Kokos folgt eine Steinwoll¬ schicht 16 mit einer Dicke von etwa 2,0 cm. Auf der Steinwollschicht 16 befindet sich eine durch Saatgut und lebende Pflanzenteile gebildete Pflanzenschicht 18 als Wachstumsschicht zur Bildung einer Vegetation, die im Ausführungsbeispiel aus Sedum-Kräuter-Gräser besteht. Das Saatgut ist also Sedum-Kräuter-Gras, und als lebende Pflanzenteile werden Sedumsprossen verwendet. Zusätzlich befindet sich in der Pflanzenschicht 18 noch ein Dünger (als Depotdünger für etwa sechs Monate) .

Der mehrschichtige Aufbau der Vegetationsrollmatte 10 wird durch eine obere Halteschicht 20 abgeschlossen, die aus Kokosmaterial besteht. Die Halteschicht 20 wirkt als Schutzschicht und verhindert einen Abtrag der lebenden Pflanzenteile und des Saatguts durch Wind. Darüberhinaus sorgt die Halteschicht für einen Bodenkontakt der leben¬ den Pflanzenteile zur Steinwollschicht 16, d.h. die le¬ benden Pflanzenteile werden etwas gegen diese Steinwoll¬ schicht 16 angedrückt und können somit besser wurzeln.

Die Schichten der Vegetationsrollmatte sind durch Fäden 22 versteppt und somit mechanisch miteinander verbunden, um die erforderliche Stabilität und den erforderlichen Zusammenhalt zu gewährleisten.

Die untere Schicht 14 aus Kokos ist ca. 1,0 cm, die Mine¬ ralwollschicht 16 ca. 2,0 und die obere Halteschicht 20 ca. 0,3 cm dick.

Als zweckmäßig sind in Fig. 1 für die bahnförmigen Vege¬ tationsrollmatten 10 folgenden Abmessungen anzusehen: Länge: 12,0 m; Breite: 1,0 m; Gesamtdicke: etwa 3,3 - 3,5 cm; damit beträgt eine Liefereinheit 12 m 2 . Das Gewicht bei Lieferung beträgt lediglich 2,0 kg/m 2 . Eine Lie- fereinheit von 12 m ώ wiegt also 24,0 kg, was als sehr ge¬ ring anzusehen ist.

Zum Zwecke einer Dachbegrünung wird auf einem Dach 30 eine Abdichtung 32 vorgesehen, und auf die Abdichtung 32 wird eine Substratschicht 34 aufgebracht. Auf dieser Substratschicht 34 wird schließlich die Vegetationsroll¬ matte 10 verlegt bzw. ausgerollt.

Bei der in Fig. 2 ohne ein Dach dargestellten Vegeta¬ tionsrollmatte 24 folgt auf die untere Vliesschicht 12 unmittelbar die Mineralwollschicht 16, die auch hier vor¬ zugsweise durch Steinwolle gebildet ist. Es fehlt also die in Fig. 1 gezeigte untere Kokosschicht 14.

An die Mineralwollschicht 16 schließt sich eine gemischte Kokos-Pflanzenschicht 26 an, die durch eine mit Saatgut und lebenden Pflanzenteilen vermischte Kokosschicht ge¬ bildet ist. Dabei können sich Saatgut und lebende Pflan¬ zenteile zum Teil auch auf dieser Kokos-Pflanzenschicht 26 befinden. Entsprechend der Vegetationsrollmatte gemäß Fig. 1 kann der Kokos-Pflanzenschicht 26 ebenfalls ein Dünger beigegeben werden.

Die Kokos-Pflanzenschicht 26 wirkt hier sowohl als eine

Wachstumsschicht als auch als eine Halteschicht (wie anhand von Fig. 1 beschrieben). Die Dicke der Kokos- Pflanzenschicht beträgt in dem dargestellten Ausführungs¬ beispiel ca. 1,5 cm bzw. das Flächengewicht liegt bei 500 g/m 2 .

Die Vegetationsrollmatte 24 ermöglicht im Vergleich zu der in Fig. 1 gezeigten Vegetationsrollmatte 10 ein noch gleichmäßigeres und intensiveres Wachstum der Pflanzen, weil sich die Pflanzenteile und das Saatgut innerhalb der Kokos-Pflanzenschicht 26 besser und gleichmäßiger ent¬ wickeln können.

Oberhalb der Kokos-Pflanzenschicht 26 befindet sich noch ein Gittergewebe 28, welches im übrigen auch bei der Alternative gemäß Fig. 1 vorgesehen werden kann. Das Gittergewebe 28 ist zusammen mit den anderen Schichten der Vegetationsrollmatte 24 durch Fäden 22 versteppt und bietet einen Schutz gegen Windsogwirkung. Dies ist von Vorteil, wenn die Vegetationsrollmatten 10 bzw. 24 auf einem höheren Niveau, beispielsweise auf Dächern, verlegt werden, wo die Gefahr besteht, daß die Vegetationsroll¬ matten bzw. ihre Schichten durch Windsogwirkung abgehoben und weggeweht werden können.

Die Vegetationsrollmatte 10 bzw. 24 kann ohne Vorkultivierungszeit sehr rasch bei Bedarf produziert und anschließend innerhalb einer kurzen Zeit von etwa 48 Stunden verarbeitet und auf einem mit Substrat 34 verse¬ henen Dach 30 zu dessen Begrünung ausgerollt und ausge¬ legt werden.

Wenn die erfindungsgemäße Vegetationsrollmatte 10 bzw 24 auf dem Dach 30 verlegt ist, können noch etwa 3 - 8

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Wochen Zeit als Kultivierungszeit vergehen, bis die Vege¬ tationsrollmatte 10 bzw. 24 fertig begrünt ist.

Ergänzend ist noch anzumerken, daß die in Fig. 1 darge¬ stellte untere Schicht 14 aus Kokos eine Drainagefunktion übernehmen kann. Darüber hinaus können sich die Wurzeln der Pflanzen in diese untere Schicht 14 aus Kokos er¬ strecken.

Bei dem im Rahmen der Erfindung verwendeten Kokos bzw. Kokosmaterial kann es sich um Kokosfasern unterschied¬ licher Länge oder um Kokosmull bzw. Kokostorf handeln; vorzugsweise in gebundener Form, z. B. als Matte.

Fig. 3 zeigt als weitere Ausführungsform der Erfindung eine Vegetationsrollmatte 10 gemäß Fig. 1, jedoch ist auf die Oberfläche der Vegetationsrollmatte 10 noch eine dünne Kiesschicht 36 mit Kiessteinen aufgebracht. Durch die dünne Kiesschicht 36 wird die Vegetationsrollmatte 10 (bzw. 24) beschwert, wodurch ihre Lagesicherheit wegen des größeren Gesamtgewichts erhöht wird und der Gefahr entgegengetreten wird, daß die Vegetationsrollmatte 10 durch die infolge von Windsog auftretenden Kräfte von der Dachoberfläche abgehoben werden kann.

Durch die Kiesschicht 36 wird außerdem das Wachsen der Pflanzen bei trockener Witterung in vorteilhafter Weise begünstigt. Unter den einzelnen Kiessteinen kann nämlich Feuchtigkeit gespeichert werden, die sich während der Nacht ansammelt.

Die einzelnen Kiessteine der Kiesschicht sind übrigens nur während der Kultivierungszeit optisch sichtbar. Mit zunehmendem Pflanzenwachstum und mit zunehmender Begrü-

nung wird die Kiessicht nämlich durch die Pflanzen ver¬ deckt.

Auf die Oberfläche der Vegetationsrollmatte 10 bzw. 24 kann alternativ zu der dünnen Kiesschicht auch ein Zie¬ geldraht aufgebracht werden, bei dem der Draht bzw. die Drahtmaschen mit Ton ummantelt ist. Auch durch diese Ma߬ nahme wird die Vegetationsrollmatte 10 bzw. 24 zur Erhöhung der Lagesicherheit beschwert.

In Fig.l - 3 sind die Vegetationselemente 10 im nicht begrünten Zustand dargestellt.