Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
MULTIPLE TUBE PROCESSING COIL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/131728
Kind Code:
A1
Abstract:
Disclosed is a multiple tube processing coil for processing two or more elements (1) that are ring-shaped in the processing area (11) thereof, are made of electrically conductive material, and each tightly encompass the pressing zone of a mating piece (21). Said multiple tube processing coil comprises a pulsed power source (4) and an electric conductor (3) that is connected thereto, entirely surrounds the elements in the processing area thereof, and is U-shaped. The two legs (31) of the U are each provided, across from one another, with at least one concavity (32). The internal edges (33) of the two opposite concavities jointly have a shape that is complementary to the external edge of the cross-section of the elements and is equidistantly enlarged. At least the concavities on the internal faces of the two legs are covered with an electrically insulating layer.

Inventors:
PASQUALE PABLO (DE)
SCHUETZ WOLFGANG (DE)
Application Number:
PCT/DE2008/000691
Publication Date:
November 06, 2008
Filing Date:
April 22, 2008
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
PASQUALE PABLO (DE)
SCHUETZ WOLFGANG (DE)
International Classes:
H01F7/20; B21D26/14; B65B7/28; B67B3/10
Domestic Patent References:
WO2008008906A22008-01-17
WO1997022426A21997-06-26
Foreign References:
US4531393A1985-07-30
JPS60196906A1985-10-05
JPS6199311A1986-05-17
US5684341A1997-11-04
US3581540A1971-06-01
Attorney, Agent or Firm:
PÖHNER, W. (Postfach 63 23, Würzburg, DE)
Download PDF:
Claims:

Patentansprüche

1. Mehrfachrohrbearbeitungsspule zum gleichzeitigen Bearbeiten von zwei oder mehreren, in ihrem Bearbeitungsbereich 11 ringförmigen Körpern aus elektrisch leitfähigem Material, die jeweils den Anpressbereich 21 eines Gegenstückes in sich geschlossen umfassen, bestehend aus einer Puls-Stromquelle 4 und einem damit verbundenen, elektrischen Leiter 3, der alle Körper in ihrem Bearbeitungsbereich 11 vollständig umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Leiter 3 als ein U geformt ist, dessen beide Schenkel 31

- jeweils einander gegenüberliegend wenigstens je eine Einbuchtung 32 aufweisen, wobei die Innenkanten 33 der beiden jeweils gegenüberliegenden Einbuchtungen 32 gemeinsam eine zum Außenrand des Querschnittes eines jeden Körpers komplementäre und äquidis- tant vergrößerte Form aufweisen und

- auf den Innenseiten der beiden Schenkel 31 zumindest die Einbuchtungen 32 mit einer elektrisch isolierenden Schicht bedeckt sind.

2. Mehrfachrohrbearbeitungsspule nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Außenrand des Querschnittes der Körper kreisförmig ist und jede der beiden ihr zugeordneten Einbuchtungen 32 die Form eines Halbkreises hat, dessen Radius geringfügig größer als der äußere Radius der Körper 1 ist.

3. Mehrfachrohrbearbeitungsspule nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Körper eine Kappe 1 ist.

4. Mehrfachrohrbearbeitungsspule nach dem vorhergehenden Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenstück zu den Kappen 1 ein davon zu verschließender Behälter 2 ist.

5. Mehrfachrohrbearbeitungsspule nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Paar gegenüberliegender Innenkanten 33 in einer Radialebene als Wulst geformt sind, der auf den Bearbeitungsbereich 11 der Körper gerichtet ist.

6. Mehrfachrohrbearbeitungsspule nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bearbeitungsbereich 11 vor dem Bearbeiten in wenigstens einer Radialebene einen überall gleichen Abstand zum Gegenstück aufweist.

7. Mehrfachrohrbearbeitungsspule nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenstück an seiner Außenseite in wenigstens einer radialen Ebene innerhalb des Anpressbereiches 11 einen in sich geschlossen umlaufenden Wulst 23 aufweist.

8. Mehrfachrohrbearbeitungsspule nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Körper an ihrer Innenseite im Bearbeitungsbereich 11 in einer radialen Ebene wenigstens einen in sich geschlossen umlaufenden Wulst aufweist.

9. Mehrfachrohrbearbeitungsspule nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Anpressbereich 21 der Behälter 2 mit einem Pfropfen 7 ausgefüllt ist, dessen äußere Fläche komplementär zur Innenfläche 22 des Behälters 2 geformt ist.

10. Mehrfachrohrbearbeitungsspule nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem elektrischen Leiter 3 und der Pulsstromquelle 4 ein Transformator als Feldübersetzer 6 eingefügt ist.

11. Mehrfachrohrbearbeitungsspule nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Leiter 3 auf den einander gegenüberstehenden Innenflächen seiner Schenkel 31 und auf den Innenkanten 33 mit einem Material beschichtet ist, dessen elektrische Leitfähigkeit höher ist als in den anderen Bereichen des Leiters 3.

12. Mehrfachrohrbearbeitungsspule nach dem vorhergehenden Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Leiter 3 auf den einander gegenüberstehenden Innenflächen seiner Schenkel 31 und auf den Innenkanten 33 mit einem Material beschichtet ist, dessen mechanische Festigkeit geringer ist als in den anderen Bereichen des Leiters 3.

13. Mehrfachrohrbearbeitungsspule nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrisch besonders leitfähige Material aus

einem Blechstreifen besteht, der auf den mechanisch tragenden Grundaufbau aufgebracht ist.

14. Mehrfachrohrbearbeitungsspule nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Leiter aus gestapelten Blechen besteht, die elektrisch gegeneinander isoliert sind und mechanisch fest miteinander verbunden sind.

15. Mehrfachrohrbearbeitungsspule nach dem vorhergehenden Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Bleche miteinander verschraubt oder vernietet sind.

16. Mehrfachrohrbearbeitungsspule nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schenkel 31 durch wenigstens ein Paar Zuganker 5 versteift sind, von dem je ein Zuganker 5 oberhalb und unterhalb des U-förmigen Leiters 3 angeordnet ist und über je eine Druckplatte 51 auf den Stirnkanten der beiden Schenkel 31 mit seinem Pendant verbunden ist.

17. Mehrfachrohrbearbeitungsspule nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schenkel 31 durch Ringe aus Fasern oder einem anderen nicht leitenden Material verstärkt sind, die senkrecht zu beiden Schenkeln 31 ausgerichtet sind und die Schenkel anliegend umschließen.

18. Mehrfachrohrbearbeitungsspule nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Schenkel 31 durch je einen seitlich aufgesetzten flächigen Steg verstärkt ist, der in der Ebene der Schenkel 31 angeordnet ist und in der Mitte der Schenkel 31 am breitesten ist.

19. Mehrfachrohrbearbeitungsspule nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächen der Innenkanten 33 mit einem Material beschichtet sind, dessen magnetische Leitfähigkeit höher ist als in den übrigen Bereichen des Leiters 3 und innerhalb jedes Schenkel 31 diese Beschichtungen durch möglichst kurze Verbindungsstücke aus einem ebenfalls magnetisch besser leitenden Material miteinander verbunden sind.

20. Mehrfachrohrbearbeitungsspule nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Einbuchtung 32 zwei zueinander beabstandete, wulstförmige Innenkanten 33 aufweist.

21. Mehrfachrohrbearbeitungsspule nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an eine Pulsstromquelle 4 mehrere Leiter 3 angeschlossen sind.

22. Mehrfachrohrbearbeitungsspule nach dem vorhergehenden Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die gemeinsame Pulsstromquelle 4 der Mittelpunkt der an sie angeschlossenen und sternförmig darum angeordneten identischen Leitern 3 ist.

23. Mehrfachrohrbearbeitungsspule nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiter 3 parallel zueinander und auf einer zylindrischen Fläche angeordnet sind,

24. Mehrfachrohrbearbeitungsspule nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass über die Kappe 1 eine Zierkappe aus unmagnetischem Material aufschiebbar ist, die an ihrer Innenseite in einer radialen Ebene einen Wulst aufweist, welcher in den Bearbeitungsbereich 11 der Kappe 1 einrastbar ist.

25. Mehrfachrohrbearbeitungsspule nach dem vorhergehenden Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Zierkappe an Ihrer Innenseite in einer radialen Ebene zumindest drei, gleichmäßig verteilte Rastnasen aufweist, die in den Bearbeitungsbereich 11 der Kappe 1 einrastbar sind.

26. Mehrfachrohrbearbeitungsspule nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel 31 des elektrischen Leiters 3 abgewinkelt oder abgebogen verlaufen.

27. Verfahren zur Herstellung einer Mehrfachrohrbearbeitungsspule nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung der Innenkanten 33 sowie die Verbindungen dieser Beschichtungen durch Ausgießen von öffnungen im mechanisch tragenden Grundaufbau des elektrischen Leiters 3 sowie durch Ausgießen des Hohlraumes zwischen den Innenkanten

33 und einer dazu komplementären, jedoch gleichmäßig beabstan- deten Negativform der Innenkanten 33 gebildet werden.

28. Verfahren zum Verschließen von Behältern 2 mit Kappen 1 nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

- der Behälter 2 mit einem Pfropfen 3 im zu verschließenden Bereich ausgefüllt wird und dann

- über die zu verschließende öffnung des Behälters 2 eine Kappe 1 soweit aufgeschoben wird, dass der Bearbeitungsbereich 11 der Kappe gegenüber vom Anpressbereich 21 des Behälters 2 angeordnet ist und dann

- jeder so vorbereitete Behälter 2 mit seiner Kappe 1 in eine der Einbuchtungen 32 des elektrischen Leiters 3 soweit eingeführt wird, dass der Bearbeitungsbereich 11 der Kappe 1 sich auf Höhe der Innenkante 33 befindet und dann

- der elektrische Leiter 3 von einem Stromimpuls durchflössen wird und dann

- jeder verschlossene Behälter 2 aus dem Bereich des elektrischen Leiters 3 entfernt wird.

29. Verfahren zum Verschließen von Behältern 2 mit Kappen 1 nach dem vorhergehenden Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass

- nach dem Aufschieben der Kappe 1 darauf

- noch eine Zierkappe aufgeschoben wird, deren innerer Wulst oder innere Rastnasen sich auf Höhe des Bearbeitungsbereiches 11 der Kappe 1 befinden und

- erst dann jeder so vorbereitete Behälter 2 in eine der Einbuchtungen 32 des elektrischen Leiters 3 eingeführt wird.

Description:

Mehrfachrohrbearbeitungsspule

Die Erfindung bezieht sich auf eine Mehrfachrohrbearbeitungsspule zum Bearbeiten von zwei oder mehreren, in ihrem Bearbeitungsbereich ringförmigen Körpern aus elektrisch leitfähigem Material, die jeweils den Anpressbereich eines Gegenstückes in sich geschlossen umfassen, bestehend aus einer Puls-Stromquelle und einem damit verbundenen, elektrischen Leiter, der die Körper in ihrem Bearbeitungsbereich vollständig umfasst.

Dieses Verfahren ist als Elektromagnetisches Puls-Fügen EMPF bekannt. Es nutzt die Kraftwirkung eines Magnetfeldes, um axialsymmetrische Werkstücke aus leitfähigem Material wie Rohre und Ringe zu verformen. Als Werkzeug dient dafür eine Stromdurchflossene Spule, in deren Inneren ein Magnetfeld das Werkstück über die Fließgrenze hinaus beansprucht, es dadurch verformt und so an die Oberfläche des Gegenstückes zum Werkstück anpresst.

Eine bekannte Anwendung ist zum Beispiel, auf dem Hals eines Benzintanks aus Kunststoff einen rohrartigen Einfüllstutzen durch Bördeln zu befestigen. Eine andere, bekannte Anwendung ist die Herstellung einer Abschleppstange für Kraftfahrzeuge. Dazu wird ein Aluminiumrohr durch Elektromagnetisches Puls-Fügen mit zwei stählernen Kupplungsstücken verbunden.

Bei diesen und anderen Anwendungen umschließt eine Spule den zu verformenden Gegenstand aus elektrisch leitfähigem Material in geringem Abstand. Wenn diese Spule von einem elektrischen Strom durchflössen wird, bildet sich ein Magnetfeld aus, das auch den zu verformenden Körper umschließt, und dabei in dessen Oberfläche Wirbelströme induziert, die wiederum ein zweites, magnetisches Feld

erzeugen, das in seiner Richtung dem ersten entgegen gesetzt ist, weshalb sich die beiden Felder voneinander abstoßen. Dadurch bildet sich auf dem Umfang des zu verformenden Werkstückes in der Ebene der elektrischen Spule auf dem gesamten Umfang eine Kraft, die radial auf den Mittelpunkt des Werkstückes ausgerichtet ist.

Wenn diese Kraft so groß ist, dass die Grenze der elastischen Verformbarkeit des Werkstückes überschritten ist, wird es dauerhaft verformt. Weil diese Grenze nur ein einziges Mal und nur für eine sehr kurze Zeit überschritten werden muss, ist es sinnvoll, eine Stromquelle zu verwenden, die die Energie Pulsweise abgibt, wie z.B. eine so genannte Kondensatorbank, die aus zahlreichen miteinander verschalteten Kondensatoren besteht. Diese Kondensatoren werden ohne Last kontinuierlich aufgeladen und dann über einen Schalter schlagartig mit einer Spule verbunden, die das Werkstück umschließt. Auf dem aktuellen Stand der Technik werden Stromwerte von 150.000 - 500.000 Ampere erreicht. Derart hohe Ströme entladen die Kondensatorbank in sehr kurzer Zeit, ein typischer Wert auf aktuellem Stand der Technologie sind 45 Mikrosekunden.

Während der Strom fließt, baut er einen derart hohen magnetischen Fluss auf, dass das in dem Werkstück erzeugte, sekundäre Magnetfeld, das zum erzeugenden, primären Magnetfeld invers ausgerichtet ist, durch seine Reaktionskraft so große Kräfte erzeugt, dass die Wandung des Werkstückes auf Spitzengeschwindigkeiten bis zu 500 Meter pro Sekunde beschleunigt und dabei umgeformt wird.

Dabei ist es auch möglich, mehrere Körper, die konzentrisch ineinander gesteckt sind und sich gegenseitig berühren oder zumindest in sehr geringem Abstand zueinander stehen, zu verformen. Dabei ist die verformende Wirkung auf den äußersten aller Körper am größten.

Ein anderes Problem des bekannten Standes der Technik ist die Größe der Spule. Insbesondere dann, wenn mehrere Werkstücke gleichzeitig in einer Vorrichtung bearbeitet werden sollen, ist der für die Spulen benötigte Platz größer als der für die Werkstücke.

Ein anderer Nachteil ist, dass Spulen mit zahlreichen Windungen vorteilhaft für die Anpassung an die aktuell verfügbaren Kondensatoren mit typischerweise sehr hohen Spannungen sind. Der Nachteil einer solchen, mehrwindigen Spule ist jedoch, dass sich die einzelnen Windungen während des Stromflusses aufeinander abstützen und der gleichen, hohen Reaktionskraft standhalten müssen, die im Werkstück für bleibende Verformungen sorgt. Das kann dazu führen, dass sich die Leiter der Spule untereinander berühren und dabei ihre Isolation abstreifen oder abschlagen, sodass es zu einem Kurz- schluss kommt und die Spule unbrauchbar wird.

Bisher bekannte Spulen für das EMPF-Verfahren sind generell aufwendig in der Herstellung und verschleißen im Vergleich zu anderen Maschinen der Fügetechnik recht schnell.

Auf diesem Hintergrund hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, eine Spule zum Bearbeiten von elektrisch leitfähigen, axialsymmetrischen Werkstücken durch elektromagnetische Pulse zu schaffen, dass für die gleichzeitige Bearbeitung von mehreren Werkstücken geeignet ist, dabei für die Anpassung an die jeweiligen Dimensionen des Werkstückes nur ein kompaktes und kostengünstiges Werkzeug erfordert, das schnell beschickt und entladen werden kann und trotzdem eine hohe Lebensdauer erreicht. Dabei ist als Bearbeitung Fügen, Formen und Schweißen möglich.

Als Lösung präsentiert die Erfindung eine elektromagnetische Mehr- fachrohrbearbeitungsspule, bei der der elektrische Leiter als ein U geformt ist, dessen beide Schenkel jeweils einander gegenüber liegend wenigstens je eine Einbuchtung aufweisen, wobei die Innenkanten der beiden jeweils gegenüberliegenden Einbuchtungen gemeinsam eine zum Außenrand des Querschnittes der Körper komplementäre und äquidistant vergrößerte Form aufweisen und auf den Innenseiten der beiden Schenkel zumindest die Einbuchtungen mit einer elektrisch isolierenden Schicht bedeckt sind.

Der wichtigste Vorteil des erfindungsgemäßen elektrischen Leiters als Spule sind die Einbuchtungen, dank derer das Magnetfeld ebenso wie bei einer Einzelspule für jedes Werkstück um den gesamten Umfang des Werkstückes herum gleichmäßig stark ist. Mit verhältnismäßig geringem, in der Metallbearbeitung wohl bekanntem Aufwand können sämtliche Einbuchtungen so genau toleriert werden, dass auch die damit hergestellten Fügeverbindungen voneinander nur im Rahmen einer bestimmten Toleranz abweichen.

Für jede Spule problematisch ist die Erzielung einer ausreichenden Festigkeit, weil prinzipiell geeignete Metallwerkstoffe meistens mit zunehmender, mechanischer Festigkeit auch schlechtere elektrische Leitfähigkeit aufweisen.

Es ist das Verdienst der Erfindung, dieses Teilproblem in einer Ausführungsvariante der Erfindung dadurch zu lösen, dass der elektrische Leiter auf den einander gegenüberstehenden Innenflächen seiner Schenkel und auf den Innenkanten der Einbuchtungen mit einem Material beschichtet wird, dessen elektrische Leitfähigkeit höher ist als der übrige Bereich des elektrischen Leiters. Diese innere Schicht ist also vor allem auf eine optimale elektrische Leitfähigkeit ausge-

legt, während der übrige Bereich des elektrischen Leiters zusätzlich zu seiner elektrischen Leitfähigkeit auch eine hohe mechanische Festigkeit aufweist.

Der U-förmige elektrische Leiter kann als so genannte „einwindige" Spule aufgebaut werden. Im Vergleich zum bekannten Stand des EMPF mit mehrwindigen Spulen können bei einer solchen einwindigen Spule nach außen gerichtete Kräfte die Windung nicht durch Berührung mit sich selbst beschädigen oder gar kurz schließen. Ebenso entfallen die Abstoßungskräfte zwischen aufeinander liegenden Windungen und der dadurch bewirkte Verschleiß. Im Vergleich ist eine einwindige Spule erheblich kostengünstiger, sehr viel einfacher zu fertigen, vor allem aber erheblich steifer und deshalb auch langlebiger.

Als weitere Ausführungsvariante ist denkbar, dass der elektrische Leiter von zusätzlichen Elementen abgestützt wird, die ausschließlich auf eine hohe mechanische Belastbarkeit optimiert sind.

Als eine Ausführungsvariante schlägt die Erfindung vor, den mechanisch tragenden Grundaufbau des elektrischen Leiters aus übereinander gestapelten Blechen aufzubauen, die elektrisch gegeneinander isoliert sind und mechanisch fest miteinander verbunden sind. Dieses Prinzip ist z. B. von elektrischen Asynchronmotoren bekannt und millionenfach verbreitet. Dabei sind die einzelnen Bleche gegeneinander isoliert, z. B. durch eine Kunststoffbeschichtung und dann tragfähig miteinander verschraubt oder vernietet. Dadurch werden Wirbelströmen im Inneren des Leiters unterdrückt, die für erhöhte Verluste sorgen.

Ein weiterer Vorteil dieser Struktur ist, dass die Innenkanten des e- lektrischen Leiters durch unterschiedliche Formgebung der Einbuchtungen schnell und einfach an das Werkstück angepasst werden können und dabei auch noch die erfindungsgemäßen Wülste in Höhe des Bearbeitungsbereiches durch feine Treppenstufen approximieren können.

Die Kernidee der Erfindung ist, dass der elektrische Leiter für das gleichzeitige Verbördeln von mehreren Körpern geeignet ist. Dafür ist der U-förmige Leiter um mehrere Körper herumgeführt; Wenn die Schenkel von diesem U geradlinig geformt wären, würden sie den Umriss eines jeden Körpers nur an zwei gegenüberliegenden Punkten berühren. Damit der elektrische Leiter die Körper jedoch nicht nur an diesen zwei Punkten, sondern auf ihrem gesamten Umfang einem gleichmäßigen, magnetischen Feld aussetzt, weist er für jeden Körper jeweils eine Einbuchtung auf, wobei die Form jeder Einbuchtung der Hälfte der Form eines Körpers entspricht. Zwei jeweils einander gegenüberliegende Einbuchtungen bilden also gemeinsam den äußeren Umriss eines Körpers ab.

Da der Körper in der Regel vor dem Bearbeiten einen größeren äußeren Umfang hat als nach dem Bearbeiten sind auch die Einbuchtungen entsprechend vergrößert.

In den meisten Fällen sollte der elektrische Leiter noch einen weiteren, kleinen, zusätzlichen Abstand zu den elektrisch leitenden Körpern haben, um zu verhindern, dass nicht ganz exakt positionierte oder etwas über die ideale Form herausragende Körper einen Kurz- schluss verursachen.

Zusätzlich sind jedoch zumindest die Innenkanten der Einbuchtungen auf beiden Seiten des elektrischen Leiters noch mit einer elektrischen Isolationsschicht versehen, um die Spannungsfestigkeit weiter zu erhöhen. Das Risiko eines überschlages ist dadurch erhöht, dass bei jedem Bördelvorgang ein kurzer Stromstoß den elektrischen Leiter mit einer derart hohen Stromanstiegsgeschwindigkeit durchfließt, dass durch die Rückinduktion aus den Wirbelströmen in den elektrisch leitfähigen Körpern und dem daraus resultierenden, entgegengerichteten magnetischen Feld hohe Spannungsspitzen in den elektrischen Leiter induziert werden.

Die meisten Körper haben einen kreisförmigen Umriss. In diesem Fall wird auch die Innenkante der beiden jeweils gegenüberliegenden Einbuchtungen kreisförmig sein, jedoch mit einem etwas größeren Durchmesser als die Körper. Die innere Form der Einbuchtung ist also komplementär zur und äquidistant gegenüber der Form der Körper vergrößert.

Wenn der äußere Umriss der Körper jedoch von der Kreisform abweicht, so ist unter dem Begriff äquidistant zu verstehen, dass an allen Punkten der Körperoberfläche eine gleiche Kraft wirkt, die das Material der Körper zusammendrückt, und dadurch den Bördelvorgang auslöst.

Im Folgenden sollen die Eigenschaften und Vorzüge einer erfindungsgemäßen Mehrfachrohrbearbeitungsspule am Beispiel des Verschließens von Behältern mit einer Kappe aus Metall erläutert werden. Dafür ist es der bekannte Stand der Technik, die Kappen auf die zu verschließenden Flaschen oder andere Behälter aufzusetzen und durch eine umlaufende Bördelscheibe im Anpressbereich des Behälters einzuschnüren und dadurch dichtend an den Behälter an-

zulegen. Bei diesem Vorgang wird das Metall ohne Temperaturänderung, also kalt verformt, was auch als „Bördeln" bezeichnet wird.

Nachteile dieses Verfahrens sind die relativ aufwändige Anordnung und Befestigung der Bördelscheibe sowie Beschädigungen an der Kappe durch Gleitbewegungen der Scheibe auf der Oberfläche. Falls bei der Verpackung von Arzneien und hoch empfindlichen Lebensmitteln Sterilität gewährleistet sein muss, ist es ein Nachteil dieses Prinzips, dass die Bördelscheibe die Kappe berührt und die Sterilität dieser Problemzone einen erhöhten Reinigungsaufwand erfordert.

Ein weiteres Problem ist, dass eine Bördelscheibe, die um den gesamten Umfang eines Körpers herum geführt wird, nach 360 ° auf einen bereits bearbeiten Bereich stößt, wodurch eventuell eine nicht mehr erwünschte, weitere Verformung eintreten kann.

Für diese Aufgabe bietet die Anwendung einer erfindungsgemäßen Mehrfachrohrbearbeitungsspule etliche Vorteile: Die Gleichmäßigkeit der Kraftverteilung auf dem Umfang der Kappe ermöglicht es, nicht nur die Kappe auf dem Behälter zu sichern, sondern einen dichten Verschluss zu erreichen.

Dichtigkeit ist bekanntlich nur dann zu erreichen, wenn die Kappe den Behälter auf wenigstens einer Linie berührt, die um den Hals des Behälters herum führt und in sich vollständig geschlossen ist. Die Erweiterung dieser Linie auf eine Fläche verändert oder verbessert die Dichtigkeit nicht. Nur durch Unterbrechen der Linie wird der Verschluss undicht. Zwar bildet in der Praxis eine Unterbrechung zuerst nur einen sehr schmalen Spalt, durch den weder nennenswerte Mengen aus dem Behälter heraustreten noch große Volumina von außen her in den Behälter hinein diffundieren können. Wenn es je-

doch darum geht, den Behälter steril abzudichten, darf idealer Weise nicht ein einziges Molekühl die Dichtungslinie überwinden.

Diese Forderung ist am besten mit im Querschnitt kreisförmigen Kappen zu erfüllen. Es ist jedoch prinzipiell auch denkbar, dass der äußere Umriss der Kappe aus verschiedenen Radien zusammengesetzt ist. Auch für elliptische Umrisse der Kappe sollte ein vollumfänglich dichtender Verschluss durch Bördeln problemlos möglich sein.

Schwierig ist das dichte Verschließen einer Kappe mit quadratischem Umriss. Hier erfordert das mechanische Verfahren mit einer umlaufenden Bördelscheibe, dass deren Führung sehr genau auf den zu verschließenden Umriss angepasst ist. Andernfalls besteht die Gefahr, dass z.B. auf die Ecken sehr hohe Kräfte aufgebracht werden, die graden Abschnitte zwischen den Ecken jedoch nicht ausreichend verformt werden. Auch mit einer erfindungsgemäßen Mehrfachrohr- bearbeitungsspule sollte die Kappe auf jeden Fall mit möglichst großem Radius abgerundete Ecken aufweisen.

Die entscheidende Innovation der Erfindung ist jedoch, dass für eine solche Form die Innenkanten des elektrischen Leiters in den Eckbereichen weiter vom zu verformenden Körper beabstandet sein kann als in den übrigen Bereichen, wodurch die Verformungskraft dort reduziert wird und im Endergebnis eine gleichmäßige Anpressung der Kappe auf dem gesamten Umfang erreicht wird. Die Form der Einbuchtungen im elektrischen Leiter ist also auf die Kontur des Werkstückes abgestimmt.

Dieses Beispiel zeigt, dass mit einer erfindungsgemäßen Mehrfach- rohrbearbeitungsspule an jeder Stelle des Umfanges eine gleiche

Verformung im Bearbeitungsbereich der Kappe erreicht werden kann. Daraus ergibt sich, dass mit dem Begriff „äquidistant" des Hauptanspruches nicht in jedem Fall ein geometrisch über den Umfang hinweg gleicher Abstand zwischen dem Werkzeug „elektrischem Leiter" und dem Werkstück „Körper" gemeint ist, sondern eine über den Umfang hinweg gleichmäßige Verformung des Werkstückes.

In einer weiter optimierten Ausführungsvariante schlägt die Erfindung vor, dass jeweils ein Paar gegenüberliegender Innenkanten in einer Radialebene als Wulst geformt ist, der auf den Bearbeitungsbereich der Körper gerichtet ist. Dadurch wird das Magnetfeld auf den Bearbeitungsbereich fokussiert, was den Wirkungsgrad verbessert und die Ausformung im Bearbeitungsbereich verstärkt, so dass die nach dem Bördelvorgang noch im Bearbeitungsbereich wirksame Anpresskraft des Körpers steigt.

Die Notwendigkeit für eine solche, dauerhafte Anpresskraft ergibt sich daraus, dass jeder Werkstoff grundsätzlich eine Elastizität hat. Deshalb muss jeder Formungsprozess - geometrisch gesehen - immer etwas „über das Ziel hinaus" geführt werden, weil das verformte Material anschließend wieder etwas „zurückfedert".

Um also einen Behälter aus einem Werkstoff mit sehr geringer Elastizität, wie z. B. Glas, dichtend mit einer Metallkappe durch Börde- lung zu verschließen, muss im Anpressbereich des Behälters, also z. B. um dessen Hals herum, eine Einschnürung oder Kerbe verlaufen, in welche das Metall der Kappe durch den Bördelvorgang hineinge- presst wird und nach dem Abklingen des Magnetfeldes auch wieder etwas zurückfedern kann, ohne in der Nachbarschaft zur umlaufenden Kerbe den Kontakt zur Glasfläche zu verlieren.

Alternativ kann am Behälter im Anpressbereich in einer radialen E- bene ein in sich geschlossener Wulst umlaufen. In diesem Fall fungieren nach dem Abklingen der magnetisch erzeugten Bördelkraft die Bereiche neben dem Wulst als Rückfederweg für die Metallkappe.

Eine weitere Alternative ist die Ausbildung eines Wulstes an der Innenseite der Kappe in einer radialen Ebene innerhalb deren Bearbeitungsbereichs.

Bei dünnwandigen Gefäßen, die durch die Bördelkraft am Umfang einzuknicken drohen, muss zur Aufnahme dieser Kräfte ein Pfropfen eingesetzt werden, der vor allem die radial wirkenden Kräfte aufnehmen kann. Deshalb ist es denkbar, dass dieser Pfropfen aus einem außen umlaufenden Zylindermantel besteht, der durch zahlreiche radiale Stege abgestützt ist.

Ein Vorteil eines derart gestalteten Pfropfen ist es, dass er eventuell sogar bei dem Entleeren einer Flüssigkeit aus dem Behälter im Behälterhals bleiben kann, da er zu einer Homogenisierung der Strömung dient, die aus der öffnung des Behälters heraustritt.

Zur Verwendung einer einwindigen Spule ist in der Regel zwischen der Pulsstromquelle und dem elektrischen Leiter die Zwischenschaltung eines Transformators als Feldübersetzer erforderlich. Dieser Feld übersetzer verringert die Potentialdifferenz zwischen beiden Schenkeln des elektrischen Leiters und erhöht dafür den Strom, wodurch der magnetische Fluss weiter ansteigt.

Eine weitere Teilaufgabe ist es, die beiden Schenkel des elektrischen Leiters mechanisch so stabil zu gestalten, dass sie während des

Bördelvorganges nicht auseinander gedrückt werden. Dafür sind Zuganker geeignet, die paarweise eingesetzt werden können: Je ein Zuganker ist oberhalb und unterhalb des U-förmigen Leiters angeordnet und über je eine Druckplatte auf den Stirnkanten der beiden Schenkel mit seinem Pendant verbunden.

Alternativ oder zusätzlich können die beiden Schenkel durch Ringe aus Fasern oder einem anderen nicht leitenden Material verstärkt sind, die senkrecht zu beiden Schenkeln ausgerichtet sind und die Schenkel anliegend umschließen. Ein geeignetes Fasermaterial ist zum Beispiel Aramid.

In einer anderen Variante ist jeder Schenkel durch je einen seitlich aufgesetzten flächigen Steg verstärkt, der in der Ebene der Schenkel angeordnet ist und in der Mitte der Schenkel am breitesten ist. Deshalb ist dort die Tragfähigkeit des Stegs auch am höchsten. Diese Formation ähnelt den Tragwerken von Brücken, die in der Mitte zwischen den beiden Auflagepunkten am höchsten sind.

Bei einem jeden Elektromagnet, also auch bei dem hier als „elektrischen Leiter" bezeichneten Verschließwerkzeug, ist das Auftreten eines Magnetfeldes untrennbar mit einem elektrischen Strom verknüpft. Deshalb ist als prinzipielle Auslegungsvariante dieses elektrischen Leiters eine Optimierung auf eine gute elektrische Leitfähigkeit ebenso denkbar wie alternativ auch auf eine gute magnetische Leitfähigkeit.

Für die zweite Variante schlägt die Erfindung vor, dass die Innenkanten der Einbuchtungen in den Schenkeln mit einem Material beschichtet sind, dessen magnetische Leitfähigkeit höher ist als in den übrigen Bereichen des Leiters. Diese Beschichtungen der Einbuch-

tungen müssen von Einbuchtung zu Einbuchtung durch möglichst kurze Verbindungsstücke aus einem ebenfalls magnetisch besser leitenden Material miteinander verbunden werden.

Weitere Optimierungen ergeben sich durch die Art und die Anzahl der Behälter, die in einem Vorgang verschlossen werden können.

Wenn das Füllgut des Behälters nach dem Einfüllen auch bei nach unten weisender öffnung des Behälters gar nicht oder nur in sehr geringem Umfang aus dem Behälter austritt, wenn also eine spätere Entleerung des Behälters nur durch Schütteln möglich ist, dann ist es denkbar, auch einen „auf dem Kopf stehenden" Behälter durch Bördeln mit einer Kappe zu verschließen. Für diesen Sonderfall ist es dann denkbar, dass in einer Mehrfachrohrbearbeitungsspule die eine Hälfte der Behälter von oben her in den elektrischen Leiter eingeführt wird und die andere Hälfte der Behälter von unten her in den elektrischen Leiter hinein angehoben wird. In diesem Fall erfordert der e- lektrische Leiter als Verschließwerkzeug die Ausbildung von zwei zueinander beabstandeten Wülsten innerhalb einer einzigen Einbuchtung.

Bei ausreichender Leistungsfähigkeit der Pulsstromquelle ist es sinnvoll, daran mehrere elektrische Leiter für einen gemeinsamen Verschließvorgang anzuschließen. Auf diese Weise kann auch bei vergleichsweise kleinen Körpern die Leistungsfähigkeit der Stromquelle in vollem Umfang genutzt werden. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, dass die gemeinsame Pulsstromqueiie der Mittelpunkt der an sie angeschlossenen und sternförmig darum herum angeordneten Leiter ist.

Für Fälle, in denen es das Füllgut der Behälter zulässt, dass die Behälter auch in einer anderen Position als mit der öffnung nach oben weisend verschließbar sind, ist es denkbar, dass mehrere elektrische Leiter parallel zueinander und auf einer zylindrisch geformten Ebene angeordnet sind. Auf diese Weise kann z. B. bei der Verpackung von Pillen im Pharmabereich die Zuführung der Behälter besser strukturiert werden.

Als eine weitere Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Mehrfachrohrbearbeitungsspule in der Anwendung zum Verschleißen von Kappen ist es denkbar, dass über die Dichtschließende Metallkappe eine weitere Kappe aufgesteckt wird, die vor allem einer optischen Verbesserung dient. Dadurch entfällt die Notwendigkeit für ein perfektes äußeres Finish der dann innen gelegenen Kappe aus elektrisch leitfähigem Werkstoff. Zur Befestigung dieser äußeren, dekorativen Abdeckkappe ist es sinnvoll, dass sie an ihrer Innenseite einen umlaufenden Wulst aufweist, welcher in einer Vertiefung auf der Metallkappe einrastet, die sich durch das Verbördeln bildet. Anstelle des umlaufenden Wulstes reichen auch drei gleichmäßig verteilte Rastnasen.

Für die Variante des elektrischen Leiters mit seinen Einbuchtungen, die aus zwei verschiedenen Komponenten besteht, nämlich einem äußeren, auch mechanisch sehr belastbaren Grundaufbau und einer inneren, sehr leitfähigen Schicht zumindest an den Innenkanten der Einbuchtungen, ist es für die Herstellung denkbar, dass diese Schicht und ihre Verbindungen untereinander durch Eingießen eines flüssigen Werkstoffes gebildet werden.

Dazu schlägt die Erfindung vor, dass der mechanisch tragende Grundaufbau nach innen hin durch eine komplementär geformte je-

doch gleichmäßig beabstandete Negativform ergänzt wird und der Hohlraum zwischen dieser Negativform und dem mechanisch tragenden Grundaufbau ausgegossen wird. Dabei handelt es sich je nach der gewählten Auslegungsphilosophie des elektrischen Leiters entweder um ein Material mit besonders hoher, elektrischer Leitfähigkeit oder mit besonders hoher magnetischer Leitfähigkeit. Das Prinzip eines solchen Verfahrens ist für Drehstromasynchronmotoren bekannt und millionenfach bewährt, für Mehrfachrohrbearbeitungs- spulen jedoch neu.

Für das Verschließen von Behältern mit Kappen aus elektrisch leitfähigem Material durch eine erfindungsgemäße Mehrfachrohrbearbei- tungsspule ergibt sich folgendes Verfahren. Falls der Behälter relativ dünnwandig ist, wird er mit einem Pfropfen im zu verschließenden Bereich ausgefüllt. Dann wird über die zu verschließende öffnung des Behälters eine Kappe soweit aufgeschoben, dass der Bearbeitungsbereich der Kappe auf der Höhe des Anpressbereiches des Behälters angeordnet ist. Im nächsten Schritt wird jeder so vorbereitete Behälter mit seiner Kappe in eine der Einbuchtungen des elektrischen Leiters soweit eingeführt, dass sich der Bearbeitungsbereich der Kappe auf Höhe der Innenkante der Einbuchtungen des elektrischen Leiters befindet. Dann wird im nächsten Schritt der elektrische Leiter von einem Stromimpuls durchflössen, woraufhin das Magnetfeld um den elektrischen Leiter herum in der Kappe einen Strom induziert, welcher ein zweites Magnetfeld generiert, das zum ersten, erzeugenden gegensinnig orientiert ist und sich von diesem abstößt. Dadurch wird eine Kraft auf den elektrischen Leiter wie auch auf die Kappe ausgeübt. Da der elektrische Leiter mechanisch so stabil dimensioniert ist, dass er diesen Reaktionskräften Stand hält, wirkt sich die Reaktionskraft in vollem Umfang auf den Bearbeitungsbe-

reich der Kappe aus und verformt diesen mit einer sehr hohen Geschwindigkeit.

Der Stromfluss wird in der Praxis meist dadurch beendet, dass die in der Pulsstromquelle gespeicherte elektrische Energie abgeflossen ist, in der Regel also sich Kondensatoren entladen haben. Dadurch endet auch der Stromfluss, so dass auch das Magnetfeld wieder zusammen bricht. Nach einer Zeit von typisch etwa 45 Mikrosekunden ist der Bördelvorgang beendet.

Entscheidende Vorteile dieser Art der Bördelung sind die berührungslose Einwirkung der Kraft, folglich keine Kontaminierung durch den direkten Kontakt mit dem Werkzeug, keine Beschädigungen der Oberfläche durch aufliegende Werkzeuge, keine Erwärmung der Randbereiche, eine gleichmäßige Verteilung der Bördelkraft und damit ein gleichmäßiges Anliegen der Innenseite der Kappe an der Außenfläche des Behälters, was einen dichten Verschluss bewirkt.

Während ein bereits verschlossener Behälter aus der Schließvorrichtung entfernt wird und der nächste in die Mehrfachrohrbearbeitungs- spule eingeführt wird, werden die Kondensatoren wieder aufgeladen. Ein ähnliches Prinzip der Energieversorgung ist im Alltagsgebrauch vom Blitzlicht bei Fotoapparaten bekannt; auch hier ist die Leuchtdauer um Größenordnungen kürzer als die Ladungsdauer, weil nach gleichem Prinzip die Energie in Kondensatoren zwischengespeichert wird.

Die zuvor beschriebenen Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Mehrfachrohrbearbeitungsspule weisen gerade verlaufende Schenkel des elektrischen Leiters auf. Es ist jedoch auch ein abgewinkelt oder abgebogen Verlauf der Schenkel möglich, was z.B. bei

der Nachrüstung von bestehenden Fertigungsanlagen eine vereinfachte Einpassung der Spule in eine bestehende Maschine ermöglicht.

Eine erfindungsgemäße Mehrfachrohrbearbeitungsspule kann - wie zuvor beschrieben - sehr vorteilhaft zum Verbördeln von Aluminiumkappen auf Glasflaschen oder Ampullen eingesetzt werden. Das Prinzip ist jedoch ebenso zum Fügen, Formen und dem atomaren Schweißen von Rohr- und/oder axialsymmetrischen Strukturen einsetzbar. Die zu bearbeitenden Körper müssen in jedem Fall in dem zu bearbeitenden Teilbereich etwa ringförmig aufgebaut sein und aus leitfähigem Material bestehen. Für den übrigen Bereich des Körpers ist jedoch Form und Material frei wählbar. Es können also Hohlkörper wie Flaschen oder Gefäße bearbeitet werden, aber auch andere Teile, die über einen etwa ringförmigen, leitfähigen Bereich aufweisen.

Im Folgenden sollen weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert werden. Diese sollen die Erfindung jedoch nicht einschränken, sondern nur erläutern. Es zeigt in schematischer Darstellung:

Figur 1 : Schrägbild eines elektrischen Leiters mit Behältern, Zugankern und Feldübertragung

Figur 2: Abschnitt eines Schenkels des elektrischen Leiters mit einem vertikal geschnittenen Behälter vor dem Verbördeln

Figur 3: Wie Figur 2, jedoch nach dem Verbördeln

Die Figuren zeigen im Einzelnen:

In Figur 1 ist das Schrägbild eines elektrischen Leiters 3 dargestellt, dessen beide Schenkel 31 vom Feldübersetzer 6, rechts oben im Bild, zum Verbindungspunkt der beiden Schenkel 31, links unten im Bild, verlaufen. Der Feldübersetzer 6 ist das Zwischenglied zwischen dem elektrischen Leiter 3 und der Pulsstromquelle 4, welche in Figur 1 nur schematisch mit ihrem elektrischen Ersatzschaltbild dargestellt ist, hier bestehend aus drei in Reihe geschalteten Kondensatoren, die über einen Schalter mit dem Feldübersetzer 6 verbunden werden können. Nicht in Figur 1 dargestellt ist die Schaltung zum Aufladen der Kondensatoren.

Wenn der Schalter geschlossen wird, so fließt die in den Kondensatoren gespeicherte Ladung über den Feldübersetzer 6 in einen Schenkel 31 des elektrischen Leiters 3 hinein, nach unten bis zum Verbindungspunkt der beiden Schenkel 31 und im anderen Schenkel 31 wieder zum Feldübersetzer 6. Dabei passiert dieser Strom auch die Einbuchtungen 32 im elektrischen Leiter 3, von denen in Figur 1 nur eine Einbuchtung links unten mit 32 bezeichnet ist. Während des Stromflusses dient die in den Kondensatoren gespeicherte Energie zur Verformung der Kappen 1 und deckt die Verluste auf dem übertragungsweg ab, also unter anderem im Feldübersetzer 6 und im e- lektrischen Leiter 3.

In Figur 1 ist nachvollziehbar, dass für die verformende Wirkung im schmalen Zwischenraum zwischen den beiden Schenkeln 31 des Leiters 3 und in den Einbuchtungen 32 durch den elektrischen Strom ein magnetisches Feld erzeugt wird. Da dieses magnetische Feld in beiden Schenkeln 31 des Leiters 3 gleichsinnig orientiert ist, generiert es eine Kraft, die die beiden Schenkel 31 auseinander drückt. Zu deren Kompensation sind Zuganker 5 quer zu den Schenkeln 31

vorgesehen, die jeweils paarweise oberhalb und unterhalb der Schenkel 31 angeordnet sind und über Druckplatten 51 miteinander verbunden sind, die auf den Stirnkanten der Schenkel 31 aufliegen. In dem Ausführungsbeispiel in Figur 1 sind insgesamt 4 Paar Zuganker zu sehen.

Von den fünf Stück dargestellten Behältern 2 ragt der untere Teil ü- ber den elektrischen Leiter 3 nach unten hin heraus. An der Oberseite ist die Kappe 1 zu erkennen, die nach oben hin über den elektrischen Leiter 3 herausragt. Eine genauere Ansicht dieses Bereiches vermitteln die Figuren 2 und 3.

In Figur 2 ist in dreidimensionaler Darstellung ein Abschnitt des in Figur 1 im hinteren Bereich zu sehenden Schenkels 31 gezeichnet. Dieser Schenkel 31 enthält die Einbuchtung 32, deren Innenkante 33 als Wulst geformt ist, der sich auf der Höhe des Bearbeitungsbereiches 11 der Kappe 1 sowie des Anpressbereiches 21 des Behälters 2 befindet. Auf den Behälter 2 ist die Kappe 1 aufgesetzt und berührt ihn nur an der oberen Kante. Die Seitenwände der Kappe 1 haben noch keinen Kontakt zum Behälter 2, vielmehr ist zwischen dem Anpressbereich 21 des Behälters 2 und dem Bearbeitungsbereich 11 der Kappe 1 ein Spalt sichtbar. Im oberen Bereich der Flasche in ihrem Hals ist der Pfropfen 7 in die öffnung des Behälters 2 eingesetzt. An seiner Oberseite sind mehrere, etwa kreissektorförmige öffnungen zu erkennen, die nach unten durchlaufen. Zwischen diesen öffnungen bilden sich stegartige Wände, die vom äußeren Bereich des Pfropfens 7 bis zu seinem Mittelpunkt verlaufen und für die Versteifung des Pfropfens 7 in radialer Richtung sorgen. Damit wird klar, dass der Pfropfen 7 nicht als Verschluss des Behälters 2 gedacht ist, sondern nur zur Aufnahme der beim Verschließen entstehenden, radialen Kräfte auf den Behälter 2.

In Figur 3 ist als Schrägbild der gleiche Abschnitt eines Schenkels 31 vom elektrischen Leiter 3 sowie der gleiche Querschnitt durch einen Behälter 2 wie in Figur 2 dargestellt, hier jedoch nach dem Ver- bördeln der Kappe 1. Zu erkennen ist in Figur 3, dass sich jetzt der Bearbeitungsbereich 11 der Kappe 1 an den Anpressbereich 21 des Behälters 2 unterhalb des Wulstes 23 angelegt hat. Am unteren Ende der Kappe 1 ist die Kante der Kappe etwas nach außen gewölbt, um während des Bördelvorganges die Beschädigung des Behälters 2 durch die Unterkanten der Kappe 1 zu vermeiden. In Figur 3 ist zu sehen, dass die Kappe 1 nur in einem sehr schmalen Bereich am Behälter 2 anliegt, nämlich dem Anpressbereich 21. Auf diesen Bereich sowie einen darunter liegenden schmalen Streifen erstreckt sich auch der Bearbeitungsbereich 11 der Kappe 1.

In Figur 3 wird nachvollziehbar, dass das magnetische Feld, welches der Leiter 3 erzeugt, sich Sinnvollerweise auf diesen Bearbeitungsbereich 11 fokussieren sollte. Zu dem Zweck sind die Innenkanten 33 der Einbuchtung 32 wulstartig geformt und der Behälter 2 ist in vertikaler Richtung so positioniert, dass sich die Innenkante 33 auf Höhe des Bearbeitungsbereiches 11 befindet.

In Figur 3 ist unterhalb des umlaufenden Wulstes 23 auf dem Behälter zu erkennen, das der Bearbeitungsbereich 11 der Kappe 1 nicht anliegt, sondern einen geringen Abstand zum Behälter 2 aufweist. Dieser Abstand ergibt sich durch das „Zurückfedern" der Metallkappe beim Abschalten des Magnetfeldes aus dem Leiter 3. Es wird jedoch auch deutlich, dass der obere Teil des Bearbeitungsbereiches 11 der Kappe 1 auf eine geringen Breite an den Anpressbereich 21 des Behälters 2 angepresst ist, wodurch sich auf dieser Höhe eine voll umfänglich durchgehende Dichtungslinie ergibt.

Bezugszeichenliste

1 Kappe, zum Verschließen des Behälters 2 11 Bearbeitungsbereich der Kappe 1

2 Behälter, durch Kappe 1 zu verschließen

21 Anpressbereich des Behälters 2

22 Innenfläche des Behälters 2

23 Wulst im Anpressbereich 21

3 elektrischer Leiter, umfasst Kappe 1

31 Schenkel des Leiters 3

32 Einbuchtung in der Innenkante des Leiters 3

33 Innenkante des Leiters 3

4 Puls-Stromquelle, an elektrischen Leiter 3 angeschlossen

5 Zuganker, hält die Schenkel 31 zusammen

51 Druckplatte, liegt auf der Stirnkante eines Schenkel 31 auf, verbindet zwei Zuganker 5 miteinander

6 Feldübersetzer, zwischen Pulsstromquelle 4 und Leiter 3

7 Pfropfen , füllt den Behälter im Anpressbereich 21




 
Previous Patent: WIND POWER PLANT

Next Patent: SLIDING JOINT