Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
MULTIPLE USE OF A STANDARD INTERFACE IN A DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/081563
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device comprising at least one first unit (BB1, BB2), a first interface (CPRI) for transmitting data between the first unit (BB1, BB2) and a second unit (BB1, BB2) that is functionally identical to the first unit (BB1, BB2), and a second interface (CPRI) for transmitting data between the first unit (BB1, BB2) and a third unit (RE1, RE2) which is functionally different from the first unit (BB1, BB2). The first and the second interface (CPRI) are embodied such that a plurality of types of data can be transmitted, respectively. The two interfaces are specified according to the same standard.

Inventors:
KROENER HANS (DE)
MERZ PETER (DE)
SPLETT ARMIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/050451
Publication Date:
September 01, 2005
Filing Date:
February 02, 2005
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
SIEMENS AG (DE)
KROENER HANS (DE)
MERZ PETER (DE)
SPLETT ARMIN (DE)
International Classes:
H04L29/06; H04W88/08; (IPC1-7): H04Q7/30; H04L29/06
Domestic Patent References:
WO2003023994A22003-03-20
Foreign References:
EP1246484A22002-10-02
EP0869629A11998-10-07
EP0652644A21995-05-10
Other References:
CPRI: "Common Public Radio Interface Specification (CPRI)", 30 September 2003, CPRI, CPRI, XP002291841
OBSAI: "The Development and Benefits of an Open Base Station Architecture", 13 March 2003, OBSAI, OBSAI, XP002291842
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (München, DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche
1. Vorrichtung, welche zumindest eine erste Einheit (BB1, BB2) umfasst, mit einer ersten Schnittstelle (CPRI1) zur Datenüber tragung zwischen der ersten Einheit (BB1, BB2) und ei ner funktionell in Bezug auf die erste Einheit (BB1, BB2) gleichen zweiten Einheit (BB1, BB2), mit einer zweiten Schnittstelle (CPRI2) zur Datenüber tragung zwischen der ersten Einheit (BB1, BB2) und ei ner funktionell in Bezug auf die erste Einheit (BB1, BB2) unterschiedlichen dritten Einheit (RE1, RE2), wobei die erste und die zweite Schnittstelle (CPRI1, CPRI2) so ausgestaltet sind, dass jeweils eine Mehrzahl an verschiedenen Datenty pen übertragbar sind, und dass sie nach dem gleichen Standard spezifiziert sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der der Standard die Übertragung der verschiedenen Datentypen unter Verwendung eines Zeitmultiplexverfahrens vorsieht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der der Standard ein optisches und/oder ein elektronisches Übertragungsverfahren vorsieht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der der Standard als Übertragungsprotokoll ein Ethernet Protokoll und/oder ein HDLCProtokoll vorsieht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei es sich bei der ersten Einheit (BB1, BB2) und der zweiten Einheit (BB1, BB2) jeweils um eine Einrichtung zur Basis bandverarbeitung von Funksignalen handelt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der die erste Einheit (BB1, BB2) Mittel zum Verarbeiten von über die erste Schnittstelle (CPRI1) empfangenen Daten der zweiten Einheit (BB1, BB2) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei es sich bei der dritten Einheit (RE1, RE2) um eine Sende und/oder Empfangseinrichtung zum Senden und/oder zum Emp fangen von Funksignalen handelt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der es sich um zumindest einen Bestandteil einer Basisstation eines Funkkommunikationssystems handelt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei der es sich bei der ersten und der zweiten Schnittstelle (CPRI1, CPRI2) um eine nach dem CPRI Standard spezifi zierte Schnittstelle handelt.
10. Verfahren zum Betreiben einer zumindest eine erste Ein heit (BB1, BB2) umfassenden Vorrichtung, bei dem zwischen der ersten Einheit (BB1, BB2) und einer funk tionell in Bezug auf die erste Einheit (BB1, BB2) glei chen zweiten Einheit (BB1, BB2) Daten über eine erste Schnittstelle (CPRI1) übertragen werden, zwischen der ersten Einheit (BB1, BB2) und einer funk tionell in Bezug auf die erste Einheit (BB1, BB2) un terschiedlichen dritten Einheit (RE1, RE2) Daten über eine zweite Schnittstelle (CPRI2) übertragen werden, über die erste und die zweite Schnittstelle (CPRI1, CPRI2) jeweils eine Mehrzahl an verschiedenen Datenty pen übertragen werden, und die erste und die zweite Schnittstelle (CPRI1, CPRI2) nach dem gleichen Standard spezifiziert sind.
Description:
Beschreibung Mehrfache Verwendung einer standardisierten Schnittstelle in einer Vorrichtung Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit einer ersten Schnittstelle zur Datenübertragung zwischen einer ersten Ein- heit und einer funktionell in Bezug auf die erste Einheit gleichen zweiten Einheit und mit einer zweiten Schnittstelle zur Datenübertragung zwischen der ersten Einheit und einer funktionell in Bezug auf die erste Einheit unterschiedlichen dritten Einheit. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfah- ren zum Betreiben einer solchen Vorrichtung.

Schnittstellen dienen der Verbindung zwischen zwei oder meh- reren Einheiten einer oder mehrerer Vorrichtungen, wobei über eine Schnittstelle Daten zwischen den verbundenen Einheiten übertragen werden können. Eine Schnittstelle kann in Bezug auf die physikalische Schicht z. B. realisiert werden durch ein Kabel bzw. eine Leitung, über welches unter Verwendung von elektrischen oder optischen Übertragungsverfahren Daten übertragen werden. Eine Schnittstelle ist u. a. durch die zur Kommunikation zwischen den verbundenen Einheiten verwendeten Übertragungsverfahren und Übertragungsprotokolle definiert.

Unter einem Übertragungsprotokoll wird ein festgelegtes Ver- fahren für den Austausch von Daten zwischen zwei über eine Schnittstelle verbundene Einheiten verstanden, ein Übertra- gungsprotokoll enthält Konventionen mit definierten Datenfor- maten und Steuerprozeduren für die Kommunikation. Ein Bei- spiel für eine Gruppe von Übertragungsprotokollen stellen Ü- bertragungsprotokolle nach dem OSI (Open Systems Interconnec- tion) Schichtenmodell dar.

In der Regel ist der Aufbau bzw. die Definition einer Schnittstelle, welche z. B. gemäß einem Standard spezifiziert sein kann, abhängig von der Natur der Einheiten, welche durch die Schnittstelle verbunden werden, so dass es im allgemeinen

nicht möglich ist, beliebige Einheiten über eine definierte Schnittstelle zu verbinden.

Auch in Basisstationen von Funkkommunikationssystemen exis- tieren verschiedene Einheiten, welche durch geeignete Schnittstellen miteinander verbunden sind. Basisstationen um- fassen in der Regel mehrere Einheiten zur Basisbandverarbei- tung, wobei in den Einrichtungen zur Basisbandverarbeitung Daten für bzw. von Teilnehmerstationen verarbeitet werden.

Weiterhin existieren Sende-und Empfangseinheiten, welche von der Basisbandverarbeitung gelieferte Basisbanddaten auf Trä- gerfrequenzen aufmodulieren und an Teilnehmerstationen sen- den. Die Verbindung zwischen einer Einheit zur Basisbandver- arbeitung und einer Sende-und Empfangseinheit kann z. B. er- folgen über eine Schnittstelle gemäß dem CPRI Standard (aktu- ell : CPRI Specification V1. 0 (2003-09-30), Common Public Ra- dio Interface (CPRI) ; Interface Specification, erhältlich ü- ber http : //www. cpri. info/).

Insbesondere für den Funkstandard UMTS (Universal Mobile Te- lecommunications System) kann es nötig sein, in Senderichtung Daten einer Vielzahl von Teilnehmerstationen, welche mögli- cherweise von verschiedenen Einrichtungen zur Basisbandverar- beitung verarbeitet werden, zu addieren, bevor sie an die je- weilige Sendeeinheit übertragen werden, bzw. in Empfangsrich- tung die von einer Sende-und Empfangseinheiten empfangenen Daten auf mehrere Einrichtungen zur Basisbandverarbeitung zu verteilen. Um dies zu realisieren, wird in Basisstationen üb- licherweise eine Einheit, welche Teilschritte der Basisband- verarbeitung durchführt, mit einer Mehrzahl an funktionell in Bezug auf die erstgenannte Einheit unterschiedlichen Einhei- ten, welche andere Teilschritte der Basisbandverarbeitung durchführen, sternförmig verbunden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine effiziente Re- alisierung einer Vorrichtung, wie z. B. von Bestandteilen ei- ner Basisstation eines Funkkommunikationssystems, aufzuzei-

gen, bei welcher eine erste Einheit über Schnittstellen mit einer zweiten und einer dritten Einheit verbunden ist.

Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen ei- nes nebengeordneten Anspruchs gelöst.

Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegens- tand von Unteransprüchen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst zumindest eine erste Einheit. Sie weist eine erste Schnittstelle zur Datenübertra- gung zwischen der ersten Einheit und einer funktionell in Be- zug auf die erste Einheit gleichen zweiten Einheit auf, sowie eine zweite Schnittstelle zur Datenübertragung zwischen der ersten Einheit und einer funktionell in Bezug auf die erste Einheit unterschiedlichen dritten Einheit. Die erste und die zweite Schnittstelle sind hierbei so ausgestaltet, dass je- weils eine Mehrzahl an verschiedenen Datentypen übertragbar sind, und dass die beiden Schnittstellen nach dem gleichen Standard spezifiziert sind.

Die zweite und/oder die dritte Einheit können Bestandteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung oder auch einer oder mehrerer anderer Vorrichtungen sein. Die funktionelle Gleichheit zwi- schen der ersten Einheit und der zweiten Einheit bedeutet nicht, dass diese zwangsläufig gleich aufgebaut sein müssen, sondern vielmehr, dass sie zur Lösung von einander entspre- chenden beziehungsweise ähnelnden Aufgaben eingesetzt werden können. Neben der Verbindung der ersten Einheit zu der zwei- ten und der dritten Einheit können weitere Verbindungen der ersten Einheit zu weiteren funktionell in Bezug auf die erste Einheit gleichen und auch unterschiedlichen Einheiten vorhan- den sein.

Unter einer Schnittstelle wird eine materielle Verbindung, wie z. B. ein Kabel oder eine Leitung, zwischen der ersten

Einheit und der zweiten beziehungsweise der dritten Einheit verstanden. Über die in der Erfindung verwendeten Schnitt- stellen können jeweils mehrere Datentypen übertragen werden, wobei verschiedene Datentypen sich zum Beispiel hinsichtlich ihres Inhaltes und/oder ihrer Herkunft und/oder hinsichtlich ihrer Anforderung bei der Übertragung über die Schnittstelle, wie zum Beispiel die erforderliche Datenrate oder Zeitanfor- derungen der Übertragung, unterscheiden können. Es ist sowohl möglich, dass die Datentypen, welche über die erste Schnitt- stelle übertragen werden können, sich von den Datentypen, welche über die zweite Schnittstelle übertragen werden kön- nen, unterscheiden, als auch, dass diese Datentypen gleich sind. Beide in der Erfindung verwendeten Schnittstellen sind nach einem Standard spezifiziert, wobei ein Standard in Bezug auf eine Schnittstelle zum Beispiel Übertragungsverfahren der physikalischen Schicht, und/oder Übertragungsprotokolle von höheren Schichten festlegt oder zumindest zur Auswahl stellt.

In Weiterbildung der Erfindung sieht der Standard die Über- tragung der verschiedenen Datentypen unter Verwendung eines Zeitmultiplexverfahrens vor. Zusätzlich oder alternativ ist es möglich, dass der Standard ein optisches und/oder ein e- lektronisches Übertragungsverfahren vorsieht.

Einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung gemäß sieht der Standard als Übertragungsprotokoll ein Ethernet-Protokoll und/oder ein HDLC (High Data Link Control) -Protokoll vor. Es ist möglich, dass neben diesen beiden Protokollen auch weite- re Protokolle vorgesehen sind bzw. zur Auswahl stehen. Der Standard kann den Einsatz des Ethernet-und/oder des HDLC- Protokolls auf einer oder mehreren Protokollschichten vorse- hen.

Es ist vorteilhaft, wenn es sich bei der ersten Einheit und bei der zweiten Einheit jeweils um eine Einrichtung zur Ba- sisbandverarbeitung von Funksignalen handelt. Die Basisband- verarbeitung kann in Senderichtung zum Beispiel die Kodie-

rung, Spreizung, Verwürfelung und Blockbildung umfassen. In Empfangsrichtung kann im Rahmen der Basisbandverarbeitung zum Beispiel eine Kanalschätzung und die jeweilige Umkehroperati- onen der Senderichtung durchgeführt werden.

Einer Ausgestaltung der Erfindung gemäß weist die erste Ein- heit Mittel zum Verarbeiten von über die erste Schnittstelle empfangenen Daten der zweiten Einheit auf. Somit kann die erste Einheit zum Beispiel eigene Daten mit Daten der zweiten Einheit kombinieren, bevor diese über die zweite Schnittstel- le an die dritte Einheit übertragen werden.

In Weiterbildung der Erfindung handelt es sich bei der drit- ten Einheit um eine Sende-und/oder Empfangseinrichtung zum Senden und/oder zum Empfangen von Funksignalen. Vorzugsweise empfängt die dritte Einheit derartige Funksignale beziehungs- weise Inhalte dieser Funksignale von der ersten Einheit, wel- che in Form einer Einrichtung zur Basisbandverarbeitung von Funksignalen realisiert sein kann. Entsprechend ist es mög- lich, dass die dritte Einheit derartige Funksignale an die erste Einheit, welche in Form einer Einrichtung zur Basis- bandverarbeitung von Funksignalen realisiert sein kann, über- trägt. Die dritte Einheit kann Antennen zum Empfangen und/oder Ausstrahlen der Funksignale aufweisen.

Es ist vorteilhaft, wenn es sich bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung um zumindest einen Bestandteil einer Basisstation eines Funkkommunikationssystems handelt.

In Weiterbildung der Erfindung handelt es sich bei der ersten und der zweiten Schnittstelle um eine nach dem CPRI-Standard spezifizierte Schnittstelle. Unter dem CPRI-Standard wird so- wohl die aktuell gültige Version, als auch zukünftige Versio- nen verstanden.

Bei dem Verfahren zum Betreiben einer zumindest eine erste Einheit umfassenden Vorrichtung werden zwischen der ersten

Einheit und einer funktionell in Bezug auf die erste Einheit gleichen zweiten Einheit Daten über eine erste Schnittstelle übertragen, zwischen der ersten Einheit und einer funktionell in Bezug auf die erste Einheit unterschiedlichen dritten Ein- heit werden Daten über eine zweite Schnittstelle übertragen.

Über die erste und die zweite Schnittstelle werden jeweils eine Mehrzahl an verschiedenen Datentypen übertragen, und die erste und die zweite Schnittstelle sind nach dem gleichen Standard spezifiziert.

In Bezug auf das erfindungsgemäße Verfahren sind obige Aus- gestaltungen und Weiterbildungen, betreffend den Standard und/oder die erste Einheit und/oder die zweite Einheit und/oder die dritte Einheit entsprechend anwendbar.

Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei- spiels näher erläutert. Dabei zeigen : Figur 1 : einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Basis- station, Figur 2 : einen Ausschnitt aus einer Basisstation gemäß dem Stand der Technik.

Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf eine Ba- sisstation eines UMTS-Funkkommunikationssystems erläutert, in welcher eine CPRI (Common Public Radio Interface) Schnitt- stelle zum Einsatz kommt. Die Erfindung ist jedoch weder auf Basisstationen noch auf die Verwendung von CPRI Schnittstel- len beschränkt, so kann gemäß der Erfindung anstelle einer CPRI Schnittstelle auch eine andere standardisierte Schnitt- stelle, über welche eine Mehrzahl an verschiedenen Datentypen übertragbar sind, in einer Basisstation oder einer anderen Vorrichtung eingesetzt werden.

Die CPRI Schnittstelle verwendet ein elektrisches und/oder optisches Übertragungsverfahren auf der physikalischen

Schicht. Über die CPRI Schnittstelle werden verschiedene Da- tentypen unter Verwendung eines Zeitmultiplexverfahrens über- tragen. Als Übertragungsprotokolle der zweiten Schicht können bei der CPRI Schnittstelle u. a. ein Teil des Ethernet- Protokolls und/oder ein HDLC (High Data Link Control) Proto- koll und/oder betreiberspezifische Übertragungsprotokolle, welche sich von Schnittstelle zu Schnittstelle z. B. in Abhän- gigkeit von den durch die jeweilige Schnittstelle verbundenen Einrichtungen unterscheiden können, eingesetzt werden. Die CPRI Schnittstelle wird beschrieben in der derzeit gültigen Standardversion CPRI Specification V1. 0, auf deren Inhalt hier verwiesen wird, und welcher zur Offenbarung der Anmel- dung gehört.

Bei Basisstationen von Funkkommunikationssystemen werden funktional unterschiedliche Bauteile in Blöcke aufgeteilt.

Dieser modulare Aufbau ermöglicht die unabhängige Skalierbar- keit der funktional unterschiedlichen Bauteile, so dass in der Regel eine unterschiedliche Anzahl an Blöcken von Bautei- len verschiedener Funktion vorhanden ist. Figur 2 zeigt sche- matisch eine solche Aufteilung einer Basisstation gemäß dem Stand der Technik. Die Basisbandverarbeitung von Teilnehmer- stationsdaten findet in zwei Typen von Baugruppen statt. Es existiert eine Baugruppe KONZ, welche mit den beispielsweise drei Baugruppen CHC1, CHC2 und CHC3 (CHC : Channel Card) sternförmig verbunden ist. In Senderichtung findet in den Baugruppen CHC1, CHC2 und CHC3 die Kanalkodierung statt und in der Baugruppe KONZ die Spreizung und Verwürfelung, sowie die Addition von Basisband-Teilnehmerstationsdaten verschie- dener Teilnehmer. In Empfangsrichtung findet in den Baugrup- pen CHC1, CHC2 und CHC3 die Kanalschätzung, Demodulation und Dekodierung statt.

Die Baugruppe KONZ ist mit einer Sende-und Empfangseinheiten RE verbunden, an welche sie zu versendende Teilnehmerstati- onsdaten der Baugruppen CHC1, CHC2 und CHC3 überträgt, bzw. von welcher sie von Teilnehmerstationen gesendete Teilnehmer-

stationsdaten empfängt. Werden in einem UMTS Funkkommunikati- onssystem Teilnehmerstationsdaten mehrerer Teilnehmerstatio- nen auf einer Funkfrequenz bzw. auf einem Funkfrequenzband über eine Sende-und Empfangseinheiten RE ausgestrahlt, wel- che von verschiedenen der Baugruppen CHC1, CHC2 und CHC3 ver- arbeitet wurden, so findet in der Baugruppe KONZ eine Additi- on dieser von den verschiedenen der Baugruppen CHC1, CHC2 und CHC3 empfangenen Teilnehmerstationsdaten statt. Auf gleiche Weise verteilt die Baugruppe KONZ die von der Sende-und Emp- fangseinheiten RE empfangenen Teilnehmerstationsdaten an alle Baugruppen CHC1, CHC2 und CHC3, welche die Basisbandverarbei- tung von Teilnehmerstationsdaten der jeweiligen Frequenz durchführen. Eine Verbindung zischen den funktionell gleich- artigen Baugruppen CHC1, CHC2 und CHC3 existiert nicht.

In Figur 1 sind zwei Basisbandverarbeitungseinrichtungen BB1 und BB2 einer erfindungsgemäßen Basisstation dargestellt. Bei den beiden Basisbandverarbeitungseinrichtungen BB1 und BB2 handelt es sich vorzugsweise jeweils um ein Bauteil, welches eine Kombination der beiden in Figur 2 dargestellten Bauteile CHC und KONZ darstellt. In einer derartigen Basisbandverar- beitungseinrichtung BB1 bzw. BB2 findet somit die gesamte Ba- sisbandverarbeitung statt, welche gemäß dem in Figur 2 darge- stellten Stand der Technik auf zwei Bauteile aufgeteilt ist.

Jede Basisbandverarbeitungseinrichtung BB1 und BB2 einer Ba- sisstation ist im diesem Fall mit einer gemeinsamen Steuer- einheit verbunden, welche über die in UMTS mit Iub bezeichne- te Schnittstelle mit einem RNC (Radio Network Controller) verbunden ist. Bei den Basisbandverarbeitungseinrichtungen BB1 und BB2 kann es sich jedoch auch um gemäß der CPRI Spezi- fikation als REC (Radio Equipment Controller) bezeichnete Einheiten handeln, welche jeweils über die Iub Schnittstelle mit dem RNC verbunden sind. Im ersteren der beiden beschrie- benen Fälle besteht eine Einheit REC aus mehreren Basisband- verarbeitungseinrichtung BB1 und BB2.

Die Teilnehmerstationsdaten werden von den Sende-und Emp- fangseinheiten RE1 und RE2 an die Teilnehmerstationen ausge- strahlt bzw. von diesen empfangen. In UMTS sind die Sende- und Empfangseinheiten RE1 und RE2 über die mit Uu bezeichnete Schnittstelle über Funk mit Teilnehmerstationen verbunden.

Jede Sende-und Empfangseinheit RE1 bzw. RE2 ist für die Aus- strahlung von Funksignalen auf einer Funkfrequenz bzw. in ei- nem Frequenzband und/oder in einen Sektor zuständig. Die bei- den Basisbandverarbeitungseinrichtungen BB1 und BB2 sind über eine Schnittstelle CPRI2 des Typs CPRI mit den Sende-und Empfangseinheiten RE1 und RE2 verbunden. Anders als in Figur 1 dargestellt, ist es zusätzlich oder alternativ auch mög- lich, dass die Basisbandverarbeitungseinrichtung BB1 mit der Sende-und Empfangseinheiten RE2 und die Basisbandverarbei- tungseinrichtung BB2 mit der Sende-und Empfangseinheiten RE1 über eine ebensolche Schnittstelle CPRI2 des Typs CPRI ver- bunden ist.

Über die Schnittstellen CPRI2 werden in Abwärtsrichtung, d. h. von den Basisbandverarbeitungseinrichtungen BB1 bzw. BB2 an die Sende-und Empfangseinheiten RE1 bzw. RE2, verschiedene Datentypen übertragen : Teilnehmerstationsdaten in Form von IQ-Daten, d. h. digita- le, der Basisbandverarbeitung unterzogene und an Teilneh- merstationen auszustrahlende Nutz-und/oder Signalisie- rungsdaten, Kontrolldaten zur Steuerung der Sende-und Empfangseinhei- ten RE1 und RE2, Synchronisierungsdaten zur Synchronisierung der Sende-und Empfangseinheiten RE1 und RE2.

In Empfangsrichtung werden über die Schnittstellen CPRI2 von den Sende-und Empfangseinheiten RE1 und RE2 empfangene Teil- nehmerstationsdaten an die Basisbandverarbeitungseinrichtun- gen BB1 und BB2 zur weiteren Verarbeitung übertragen.

Erfindungsgemäß wird eine Schnittstelle CPRI1 des Typs CPRI auch zur Verbindung der beiden funktionell gleichen Basis-

bandverarbeitungseinrichtungen BB1 und BB2 eingesetzt. Hier- durch können einander entsprechende Untereinheiten der Basis- bandverarbeitungseinrichtungen BB1 und BB2 direkt miteinander kommunizieren. Folgende Datentypen können übertragen werden : Teilnehmerstationsdaten in Form von IQ-Daten, welche an Teilnehmerstationen auszustrahlen oder von diesen empfan- gen wurden, vom RNC und/oder OMC (Operation and Maintenance Center) empfangene Daten, z. B. in Form von Teilnehmerstationsda- ten, sowie in Form von Steuerdaten betreffend den Betrieb und/oder die Wartung der Basisbandverarbeitungseinrichtun- gen BB1 bzw. BB2, nicht vom RNC bzw. OMC stammende Steuer-und Wartungsda- ten, welche z. B. der Konfiguration der Schnittstelle CPRI1 zwischen den Basisbandverarbeitungseinrichtungen BB1 und BB2 dienen, wie z. B. der Information, welche Teilnehmer- stationsdaten zwischen den Basisbandverarbeitungseinrich- tungen BB1 und BB2 ausgetauscht werden, Synchronisationsdaten zur Synchronisation zwischen den Ba- sisbandverarbeitungseinrichtungen BB1 und BB2.

Somit wird die identisch definierte CPRI Schnittstelle in der Basisstation für zwei verschiedenartige Verbindungen einge- setzt, einerseits für die Verbindung zwischen den funktionell unterschiedlichen Basisbandverarbeitungseinrichtungen BB1 bzw. BB2 und den Sende-und Empfangseinheiten RE1 bzw. RE2, und andererseits für die Verbindung zwischen den funktionell gleichen Basisbandverarbeitungseinrichtungen BB1 und BB2. So- mit stehen für die Kommunikation zwischen den Basisbandverar- beitungseinrichtungen BB1 bzw. BB2 und den Sende-und Emp- fangseinheiten RE1 bzw. RE2 einerseits und zwischen den Ba- sisbandverarbeitungseinrichtungen BB1 und BB2 andererseits die gleichen Übertragungsverfahren auf der physikalischen Schicht und die gleichen Übertragungsprotokolle der zweiten Schicht zur Verfügung. So können die Teilnehmerstationsdaten zwischen den Basisbandverarbeitungseinrichtungen BB1 und BB2 unter Verwendung der gleichen Übertragungsprotokolle übertra-

gen werden wie die Teilnehmerstationsdaten zwischen den Ba- sisbandverarbeitungseinrichtungen BB1 bzw. BB2 und den Sende- und Empfangseinheiten RE1 bzw. RE2. Die vom RNC empfangenen zwischen den Basisbandverarbeitungseinrichtungen BB1 und BB2 ausgetauschten Daten können je nach Inhalt unter Verwendung der gleichen Übertragungsprotokolle übertragen werden wie die Teilnehmerstationsdaten oder die Kontrolldaten zwischen den Basisbandverarbeitungseinrichtungen BB1 bzw. BB2 und den Sen- de-und Empfangseinheiten RE1 bzw. RE2. Die nicht vom RNC stammenden Steuer-und Wartungsdaten können zwischen den Ba- sisbandverarbeitungseinrichtungen BB1 und BB2 unter Verwen- dung des gleichen Übertragungsprotokolls übertragen werden wie die Kontrolldaten zwischen den Basisbandverarbeitungsein- richtungen BB1 bzw. BB2 und den Sende-und Empfangseinheiten RE1 bzw. RE2. Schließlich können für die Synchronisationsda- ten zur Synchronisation zwischen den Basisbandverarbeitungs- einrichtungen BB1 und BB2 die gleichen Übertragungsprotokolle eingesetzt werden wie für die Versendung der Synchronisie- rungsdaten zur Synchronisierung der Sende-und Empfangsein- heiten RE1 und RE2 von den Basisbandverarbeitungseinrichtun- gen BB1 und BB2 an die Sende-und Empfangseinheiten RE1 und RE2.

Auch bei Vorliegen mehrerer Basisbandverarbeitungseinrichtun- gen werden jeweils zwei Basisbandverarbeitungseinrichtungen über eine CPRI Schnittstelle miteinander verbunden, wobei al- le Basisbandverarbeitungseinrichtungen bis auf zwei jeweils mit zwei weiteren Basisbandverarbeitungseinrichtungen verbun- den werden, so dass eine durchgehende Verbindung, bestehend aus mehreren paarweisen Verbindungen, zwischen allen Basis- bandverarbeitungseinrichtungen existiert. Somit ist eine be- liebige Skalierung der Hardware der Basisstation möglich. So kann bei Bedarf eine zusätzliche Basisbandverarbeitungsein- richtungen hinzugefügt werden, welche über eine CPRI Schnitt- stelle z. B. mit der zuletzt hinzugefügten Basisbandverarbei- tungseinrichtungen, welche nur eine Verbindung zu einer ande- ren Basisbandverarbeitungseinrichtung aufweist, verbunden

wird. Eine derartige Skalierbarkeit ist in der Regel bei sternförmigen Verbindungsstrukturen, wie z. B. in Figur 2 dar- gestellt, nicht möglich, so dass gemäß dem Stand der Technik oft eine maximale Anzahl an hinzufügbaren Basisbandverarbei- tungseinrichtungen existiert.

Besteht eine Basisbandverarbeitungseinrichtungen BB1 bzw. BB2 der Figur 1 aus jeweils einer Baugruppe CHC und KONZ der Fi- gur 2, so ermöglicht die Verbindung der Basisbandverarbei- tungseinrichtungen BB1 und BB2 gemäß Figur 2 eine Verringe- rung der Anzahl an benötigten Baugruppen pro Basisstation durch das Wegfallen der eigenständigen Baugruppe KONZ. Da die Wartungskosten für Basisstationen in der Regel mit der Anzahl an verwendeten Baugruppen ansteigt, führt die Verwendung ei- ner Schnittstelle zwischen den funktionell gleichartigen Ba- sisbandverarbeitungseinrichtungen zu einer Kostenreduktion beim Betrieb von Basisstationen.

Die Verwendung der Schnittstelle CPRI1 zwischen den Basis- bandverarbeitungseinrichtungen BB1 und BB2 ermöglicht die Ad- dition der Teilnehmerstationsdaten eines Frequenzbandes vor der Versendung, indem entweder die Teilnehmerstationsdaten der Basisbandverarbeitungseinrichtung BB1 über die Schnitt- stelle CPRI1 an die Basisbandverarbeitungseinrichtung BB2 o- der umgekehrt übertragen werden. Die Basisbandverarbeitungs- einrichtung BB1 oder BB2, welche die Addition durchgeführt hat, übermittelt die addierten Teilnehmerstationsdaten dann über die Schnittstelle CPRI2 zur für die jeweilige Frequenz zuständigen Sende-und Empfangseinheiten RE1 bzw. RE2.

In Bezug auf die Empfangsrichtung ist die Verbindung der bei- den Basisbandverarbeitungseinrichtungen BB1 und BB2 über die Schnittstelle CPRI1 insbesondere dann vorteilhaft, wenn die beiden Sende-und Empfangseinheiten RE1 und RE2 jeweils un- terschiedliche Sektoren mit der gleichen Funkfrequenz bedie- nen. Empfangen beide Sende-und Empfangseinheiten RE1 und RE2 Teilnehmerstationsdaten einer Teilnehmerstation, übermitteln

sie diese an die jeweilige mit ihr über die Schnittstelle CPRI2 verbundene Basisbandverarbeitungseinrichtungen BB1 bzw.

BB2. Über die Schnittstelle CPRI1 zwischen den Basisbandver- arbeitungseinrichtungen BB1 und BB2 werden die Teilnehmersta- tionsdaten an die jeweils andere Basisbandverarbeitungsein- richtung BB1 bzw. BB2 weitergegeben. Hierdurch können die ü- ber verschiedene Sektoren empfangenen Teilnehmerstationsdaten kombiniert werden, um somit die Qualität der empfangenen Teilnehmerstationsdaten zu erhöhen.

Vorteilhaft ist die Verwendung der Schnittstelle CPRI1 zur Verbindung der Basisbandverarbeitungseinrichtungen BB1 und BB2 auch dann, wenn die beiden Basisbandverarbeitungseinrich- tungen BB1 und BB2 verschiedenen Netzbetreibern gehören. Be- sitzt z. B. ein erster Netzbetreiber eine Lizenz für ein ers- tes Frequenzband und ein zweiter Netzbetreiber eine Lizenz für ein zweites Frequenzband, so können sich die beiden Netz- betreiber die Sende-und Empfangseinheiten RE1 und RE2 teilen (Site Sharing bzw. Antenna Sharing), wobei die erste Sende- und Empfangseinheit RE1 für beide Frequenzen und einen ersten Sektor, eingesetzt wird, während die zweite Sende-und Emp- fangseinheit RE2 für beide Frequenzen und einen zweiten Sek- tor eingesetzt wird. Die restlichen netzseitigen Einrichtun- gen gehören jeweils nur zu einem der Netzbetreiber, wobei je- der der beiden Netzbetreiber Basisbandverarbeitungseinrich- tungen nur für die von ihm lizenzierte Frequenz besitzt. Die Basisbandverarbeitungseinrichtung B1 des ersten Betreibers ist mit der ersten Sende-und Empfangseinheit RE1 und die Ba- sisbandverarbeitungseinrichtung B2 des zweiten Betreibers ist mit der zweiten Sende-und Empfangseinheit RE2 verbunden. Die Teilnehmerstationsdaten für verschiedene Teilnehmerstationen, welche auf der ersten bzw. der zweiten Frequenz gesendet wer- den sollen, werden vor der Versendung unter Verwendung der Schnittstelle CPRI1 der jeweils anderen Basisbandverarbei- tungseinrichtung übermittelt, so dass Teilnehmerstationsdaten einer Frequenz gleichzeitig oder nacheinander in verschiede- nen Sektoren ausgestrahlt werden können. Entsprechendes gilt

für die Verarbeitung der Teilnehmerstationsdaten einer Fre- quenz, welche in verschiedenen Sektoren empfangen werden.

Die beschriebene mehrmalige Verwendung der gleichen standar- disierten Schnittstelle zur Verbindung von einerseits funkti- onell gleichen und andererseits funktionell unterschiedlichen Baugruppen ermöglicht eine kostengünstige Realisation einer Vorrichtung, da die Schnittstelle mit einer größeren Stück- zahl produziert werden kann, wodurch die Herstellungskosten sinken. Weiterhin kann die gleiche Software für die funktio- nell gleichen und die funktionell unterschiedlichen Baugrup- pen eingesetzt werden, so dass sich die Entwicklungskosten für die Software reduzieren.

Die beschriebene Vorgehensweise kann analog auch für den Fall von mehr als zwei Basisbandverarbeitungseinrichtungen BB1 und BB2 angewandt werden. In diesem Fall ist jede Basisbandverar- beitungseinrichtung jeweils mit einer oder zwei anderen Ba- sisbandverarbeitungseinrichtungen und einer oder mehreren Sende-und Empfangseinheiten verbunden. Es ist jedoch auch möglich, die Basisbandverarbeitungseinrichtungen miteinander zu vermaschen, so dass z. B. bei Vorhandensein von drei Basis- bandverarbeitungseinrichtungen jede Basisbandverarbeitungs- einrichtung mit beiden anderen Basisbandverarbeitungseinrich- tungen verbunden ist. Ganz allgemein kann jede Basisbandver- arbeitungseinrichtung mit einer beliebigen Anzahl an anderen Basisbandverarbeitungseinrichtungen verbunden sein.