Nadelanordnung Die Erfindung betrifft eine Nadelanordnung für ein Injektionsgerät.
Eine derartige Nadelanordnung ist bekannt aus der EP 0 749 758 A1. Bei ihr wird eine Kanüle verwendet, die an einem Kanülenhalter befestigt ist. Letzterer wird auf ein Außengewinde am proximalen Ende des tnjektionsgeräts aufgeschraubt. Über diese Kanüle wird anschließend eine spezielle Vorrichtung geschoben, welche die Kanüle für den Benutzer unsichtbar macht, um ihm die Angst vor einer Injektion zu nehmen.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine neue Nadelanordnung für ein tnjektionsgerät bereitzustellen.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1. Eine solche Nadelanordnung ist sehr einfach zu verwenden, die sie in der Praxis nicht anderes benutzt wird als eine auswechselbare Kanüle. Außerdem ergibt sich eine einfache Einstellung der Einstichtiefe. Je nach Konstitution des Patienten kann nämlich die benötigte Einstichtiefe verschieden groß sein. ihre Einstellung ist hier in einfacher und sinnfäliiger Weise möglich.
Eine andere Lösung der gestellten Aufgabe ergibt sich durch den Gegenstand des Patentanspruchs 18. Eine sotche Anordnung hat nur wenige Teile und kann daher sehr preiswert gefertigt werden. Ihre Verwendung durch den Patienten ist einfach und leicht zu verstehen.
Eine weitere Lösung der gestellten Aufgabe ergibt sich durch den Gegenstand des Patentanspruchs 30. Eine soiche Nadelanordnung kann in sehr einfacher Weise bis zur Benutzung steril gehalten werden. Die Abdeckkappe ist als Montagehilfe verwendbar, was die Verwendung durch den Patienten zusätzlich erleichtert.
In jedem Fall wird, wenn der Patient die Kanüle vor einer Injektion einsticht, die verschiebbare Kappe entgegen der Kraft der Feder in distaler Richtung verschoben, und beim Herausziehen der Kanüle bewegt sie sich unter der Wirkung der Feder wieder in ihre proximale Endstellung zurück, so daß der Patient während des gesamten Injektionsvorgangs die Kanüle nicht zu sehen bekommt. Durch die tösbare Befestigung am Injektionsgerät kann eine solche Nadelanordnung nach einer Injektion in sehr einfacher Weise durch eine neue, sterile Nadelanordnung ersetzt werden.
Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus dem im folgenden beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten, in keiner Weise als Einschränkung der Erfindung zu verstehenden Ausführungsbeispiel, sowie aus den Unteransprüchen. Es zeigt : Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Nadelanordnung, in auseinandergezogener und stark vergrößerter Darstellungsweise, Fig. 2 eine Darstellung analog Fig. 1, aber im montierten Zustand, wobei die Kanüle von der Anordnung verdeckt ist, Fig. 3 eine Darstellung analog Fig. 2, aber bei eingestochener Nadel, wobei die Stichtiefe mit D bezeichnet ist, Fig. 4 eine Darstellung analog Fig. 2, wobei zusätzlich eine äußere Abdeckkappe 66 dargestellt ist, welche dazu dient, die Nadelanordnung steril zu umhüllen, Fig. 5 eine Darstellung einer fertig konfektionierten Nadelanordnung nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, Fig. 6 eine Draufsicht, gesehen in Richtung des Pfeiles VI der Fig. 5, Fig. 7 eine Darstellung, welche die Einstellung der Stichtiefe mit Hilfe der äußeren Abdeckkappe 66 zeigt, Fig. 8 einen Schnitt, gesehen längs der Linie A-A der Fig. 7, Fig. 9 einen Schnitt, gesehen längs der Linie B-B der Fig. 7, und Fig. 10 einen Schnitt durch eine Sollbruchstelle für ein Anschlagteil, gesehen längs der Linie C-C der Fig. 7.
In der nachfolgenden Beschreibung werden die Begriffe proximal und distal in der in der Medizin üblichen Weise benutzt, also : Proximal = dem Patienten zugewandt (die Seite des Injektionsgeräts mit der Nadel).
Distal = vom Patienten abgewandt.
Fig. 1 zeigt links einen Kanülenträger 10 aus einem geeigneten Kunststoff, z. B.
Polyethylen. In diesem ist eine Kanüle (Injektionsnadel) 12 befestigt, deren distales Ende 14 zum Durchstoßen der (nicht dargestellten) Gummimembran am Vorratsbehälter eines Injektionsgeräts 16 dient, das in den Fig. 2 und 3 nur schematisch angedeutet ist.
Zum lösbaren Befestigen an einem Außengewinde 18 am proximalen Ende des Injektionsgeräts 16 dient ein Innengewinde 20 des Kanülenträgers 10, das in proximaler Richtung von einer als Anschlag dienenden Schulter 22 begrenzt ist.
Der proximale Abschnitt der Canule 12 ist mit 24 bezeichnet. Konzentrisch um ihn herum erstreckt sich bei der Anordnung gemäß Fig. 1 eine Kunststoffeder 26, die mit dem Kanülenträger 10 einstückig ausgebildet sein kann und die hier aus zwei um 180° versetzten Schraubenfedern oder Wendeln 26a, 26b besteht, die an ihrem proximalen Ende jeweils in einen Ring 28 übergehen, mit dem sie ebenfalls einstückig ausgebildet sein können. Alternativ könnte hier auch eine separate Feder verwendet werden, z. B. aus Metall.
Eine erste Hülse oder Kappe 32 hat einen im wesentlichen zylindrischen Abschnitt 34, dessen zylindrische Außenseite mit 33 bezeichnet ist und dessen zylindrische Innenseite 35 zur gleitenden Verschiebung auf dem ebenfalls zylindrischen Umfang 36 des Kanülenträgers 10 ausgebildet ist. Ferner hat die erste Kappe 32 an ihrem proximalen Ende einen Boden 40, in dessen Mitte sich eine Ausnehmung 42 befindet, durch welche bei einer Injektion das proximale Ende 24 der Kanüle 12 durchtreten kann, wie das Fig. 3 zeigt.
Die erste Kappe 32 hat auf ihrer Innenseite 35 insgesamt drei zur axialen Führung, also zur Verdrehsicherung, dienende, am Umfang gleichmäßig verteilte Längsnuten 44, von denen in Fig. 1 nur zwei sichtbar sind. Sie wirken zusammen mit drei hierzu komplementären Vorsprüngen 45 am zylindrischen Außenumfang 36 des Kanülenträgers 10, wie das die Fig. 2 und 3 klar zeigen.
Die erste Kappe 32 hat ferner drei Widerhaken 46 an ihrem Innenumfang 35.
Diese Widerhaken sind ebenfalls am Umfang gleichmäßig verteilt und wirken mit drei entsprechenden, komplementären Widerhaken 48 am Außenumfang 36 des Kanülenträgers 10 zusammen, von denen in Fig. 1 nur einer sichtbar ist. Bei der Montage gleiten die Widerhaken 46 über die Widerhaken 48, wodurch die Teile 10 und 32 unlösbar, aber axial verschiebbar, miteinander verbunden werden, wobei die Widerhaken 46,48 einen Anschlag in proximaler Richtung bilden, wie in Fig. 2 dargestellt, und die Nuten 44 im Zusammenwirken mit den komplementären Vorsprüngen 45 eine Verdrehsicherung für die erste Kappe 32 bilden, so daß diese relativ zum Kanülenträger 10 nicht verdrehbar ist.
Wie die Fig. 1 bis 3 klar zeigen, befindet sich am Außenumfang 36 des Kanülenträgers 10 eine Anschlaganordnung 50, gegen deren proximale Schulter 52 gemäß Fig. 3 die erste Kappe 32 dann mit ihrem distalen Ende 53 zum Anschlag kommt, wenn die Kanüle 12 mit ihrem proximalen Ende 24 in einen nur schematisch angedeuteten Körperteil 54 eingestochen wird.
Die Anschlaganordnung 50 weist hier ein distales Anschlagteil 56, ein mittleres Anschlagteil 58, und ein proximales Anschlagteil 60 auf. Zumindest das proximale Anschlagteil 60 und das mittlere Anschlagteil 58 sind jeweils über eine Sollbruchstelle 76 (Fig. 10) mit dem Kanülenträger 10 einstückig verbunden und können folglich durch den Benutzer vom Kanülenträger 10 abgebrochen werden. Dadurch vergrößert sich die Einstichtiefe D (Fig. 3) des proximalen Kanülenteils 24. Man kann also entweder nur das Anschlagteil 60 abbrechen, wobei dann beim Einstechen der Canule 12 die erste Kappe 32 gegen eine Schulter 61 zum Anschlag kommt, oder man kann beide Anschlagteile 58 und 60 abbrechen, wobei dann beim Einstechen der Kanule 12 die erste Kappe 32 gegen eine Schulter 62 zum Anschlag kommt. Im letzteren Fall ergibt sich die maximale Einstichtiefe.
Fig. 4 zeigt links den Kanülenträger 10, an dessen Umfang in gleichmäßigen Abständen von 120° Anschlagteile 56,58,60 bzw. 56', 58', 60', 56"etc. angeordnet sind. Fig. 6 zeigt die drei Anschlagteile 56,56'und 56"in der Draufsicht gemäß dem Pfeil VI der Fig. 5.
Gemäß Fig. 4 ist auch eine äußere Abdeckkappe 66 vorgesehen, welche zur sterilen Abdeckung der Nadelanordnung dient. Die äußere Abdeckkappe 66 ist in Fig. 4 teilweise im Längsschnitt dargestellt, und man erkennt, daß ihre zylindrische Innenausnehmung 68, welche bei der fertigen Nadelanordnung gemäß Fig. 5 und 6 über die zylindrische Außenseite 33 der ersten Kappe 32 geschoben wird, drei Längsnuten 70 aufweist, welche gleichmäßig am Umfang der Innenausnehmung 68 verteilt und so bemessen sind, daß sie über die Anschlagteile 56,58,60,56', 58', 60', 56"etc. geschoben werden können, wie sich das besonders klar aus Fig. 6 ergibt.
Fig. 5 zeigt auch eine Schutzfolie 71, mit der bei der fertigen Nadelanordnung die Öffnung (Fig. 5, links) der äußeren Abdeckkappe 66 steril verschlossen ist.
Diese Folie ist aufgeschweißt oder aufgeklebt und wird vor der Benutzung abgerissen. In Fig. 6 ist die Folie 71 nicht dargestellt.
Fig. 7 zeigt, wie die äußere Abdeckkappe 66 auf der ersten Kappe 32 in Richtung des Pfeiles 72 axial verschoben werden kann, wobei sie in eine Lage 66'gelangt, die in Fig. 7 mit strichpunktierten Linien angedeutet und in Fig. 8 im Schnitt dargestellt ist und bei der ihre Längsnuten 70 in Eingriff stehen mit den Anschlagteilen 60,60', 60". Wird nun die äußere Abdeckkappe 66 in Richtung des in Fig. 7 dargestellten Drehpfeils 74 verdreht, so werden die Anschlagteile 60,60', 60"entlang ihrer Sollbruchstellen 76 (vgl. Fig. 10) abgebrochen, d. h. die Einstichtiefe D (Fig. 3) wird in der bereits eingehend beschriebenen Weise entsprechend vergrößert. Auf die gleiche Weise kann man auch beide Anschlagteile 58,60 (dazu 58', 60'etc.) abbrechen und die Einstichtiefe D dadurch noch weiter vergrößern.
Es handelt sich also um eine Nadelanordnung für ein Injektionsgerät 16. Sie hat einen Kanülenträger 10, an dem eine Kanüle 12 befestigt ist und der zur lösbaren Befestigung am Injektionsgerät 16 ausgebildet ist. Die Anordnung hat eine Kappe 32, die auf dem Kanülenträger 10 etwa parallel zur Längserstreckung der Canule 12 verschiebbar angeordnet ist, an ihrem proximalen Endabschnitt mit einer Durchtrittsöffnung 42 für die Kanüle 12 versehen ist, und in ihrer proximalen Endstellung die Canule 12 im wesentlichen verdeckt. Zwischen Kanülenträger 10 und Kappe 32 ist eine Druckfeder 26 angeordnet zwecks Verschieben der Kappe 32 in ihre proximale Endstellung. Ferner ist eine Abdeckkappe 66 vorgesehen, welche die verschiebbare Kappe 32, die Kanüle 12 und den Kanülenträger 10 umschließt und auf ihrer offenen Seite durch ein abreißbares Verschlußglied 71 steril verschlossen ist. Eine solche Nadelanordnung kann nach einer Injektion leicht ausgetauscht werden. Sie verbessert die Compliance, weil der Patient die Kanule 12 zu keinem Zeitpunkt sieht. Die Druckfeder kann als Kunststoffeder 26 ausgebildet sein. Sie ist bevorzugt einstückig mit dem Kanülenträger 10, was die Fertigung vereinfacht.
Naturgemäß sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch sonst vielfache Abwandlungen und Modifikationen möglich.