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Title:
NON-INFLAMMABLE, TRANSLUCENT POLYCARBONATE MOLDING MATERIALS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/092399
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to non-inflammable, translucent polycarbonate molding materials containing oligophosphate and special, fluorinated polyolefins. Said materials exhibit excellent flame protection properties and resistance to chemicals.

Inventors:
DERR TORSTEN (DE)
ECKEL THOMAS (DE)
ZOBEL MICHAEL (DE)
WITTMANN DIETER (DE)
SEIDEL ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/005782
Publication Date:
December 06, 2001
Filing Date:
May 21, 2001
Export Citation:
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Assignee:
BAYER AG (DE)
DERR TORSTEN (DE)
ECKEL THOMAS (DE)
ZOBEL MICHAEL (DE)
WITTMANN DIETER (DE)
SEIDEL ANDREAS (DE)
International Classes:
C08L69/00; B21D15/06; B21D53/92; B23P15/00; B24C1/10; B64C27/00; C08K3/00; C08K5/51; C08K5/521; C08K5/523; C08K9/04; C21D7/06; (IPC1-7): C08K5/523; C08K5/521; C08L69/00
Foreign References:
EP0682081A11995-11-15
EP0173869A11986-03-12
DE19734667A11999-02-18
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 2000, no. 07 29 September 2000 (2000-09-29)
Attorney, Agent or Firm:
BAYER AKTIENGESELLSCHAFT (Leverkusen, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Zusammensetzung enthaltend A) 70 bis 99,5 Gew.Teile Polycarbonat, B) 0,5 bis 18 Gew.Teile Phosphorverbindung der Formel (I) worin Rl, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander jeweils Clbis C8Alkyl, jeweils gegebenenfalls durch Alkyl, vorzugsweise C1 C4Alkyl substituiertes C5bis C6Cycloalkyl, C6bis C2oAryl oder C7bis C12Aralkyl, n unabhängig voneinander, 0 oder 1 N eine Zahl zwischen 0,1 und 10, X einen einoder mehrkernigen aromatischen Rest mit 6 bis 30 CAtomen, oder einen linearen oder verzweigten aliphatischen Rest mit 2 bis 30 CAtomen, der OHsubstituiert sein und bis zu 8 Etherbindungen ent halten kann, bedeuten, C) 0,01 bis 0,7 Gew.Teile fluoriertes Polyolefin, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung transluzent ist.
2. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1 enthaltend 80 bis 99 Gew.Teile Poly carbonat.
3. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1 oder 2 enthaltend 0,7 bis 15 Gew. Teile Phosphorverbindung der Formel (I).
4. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1 bis 3 enthaltend 0,05 bis 0,5 fluoriertes Polyolefin.
5. Zusammensetzung gemäß Anspruch I bis 4, enthaltend fluoriertes Polyolefin, wobei das fluorierte Polyolefin als Pulver in Form einer koagulierten Mischung mit mindestens einem Vinyl (co) polymer oder in Form eines Präcompounds oder Masterbatchs zugesetzt wurde.
6. Zusammensetzung gemäß Anspruch I bis 5, enthaltend Phosphorverbin dungen der Formel (I), worin RI, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander für ClC4Alkyl, Phenyl, Naphthyl oder PhenylClC4alkyl stehen und die aro maischen Gruppen unsubstituiert oder substituiert sein können.
7. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1 bis 6, enthaltend Phosphorverbin dungen der Formel (I), worin X sich von Diphenolen der Formel (II) ableitet : wobei A eine Einfachbindung, ClC5Alkylen, C2C5Alkyliden, C5C6 Cycloalkyliden,O,SO,CO,S,SO2, C6C12Arylen, an das weitere aromatische gegebenenfalls Heteroatome enthaltende Ringe kondensiert sein können, oder ein Rest der Formel (III) oder (IV) B jeweils C1C12Alkyl oder Halogen, x jeweils unabhängig voneinander 0,1 oder 2, p 1 oder 0 sind, und R7 und R8 für jedes Xl individuell wählbar, unabhängig voneinander Wasser stoff oder ClC6Alkyl, xi Kohlenstoff und m eine ganze Zahl von 4 bis 7 bedeuten, mit der Maßgabe, dass an mindestens einen Atom Xl, R7 und R8 gleichzeitig Alkyl sind.
8. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1 bis 7, enthaltend Phosphorverbindun gen der Formel (n, worin N 0,7 bis 5 bedeutet.
9. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1 bis 8, enthaltend Phosphorverbin dungen der Formel (I), worin N 0,7 bis 3 bedeutet.
10. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1 bis 9, enthaltend eine Mischung von Phosphaten gemäß Formel (I).
11. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1 bis 10, wobei X in Formel (I) für steht.
12. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1 bis 11, enthaltend Tributylphosphat, Triphenylphosphat, Trikresylphosphat, Diphenylkresylphosphat, Diphenyl octylphosphat, Diphenyl2ethylkresylphosphat, Tri (isopropylphenyl)phos phat, Methylphosphonsäuredimethylester, Methylphosphensäurediphenyle ster, Phenylphosphonsäurediethylester, Triphenylphosphinoxid oder Trikre sylphosphinoxid oder Mischungen hieraus oder Mischungen mit Oli gophosphaten.
13. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1 bis 12, enthaltend 0,05 bis 0,5 Gew.Teile fluoriertes Polyolefin.
14. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1 bis 13, enthaltend weitere Zusatzstoffe ausgewählt aus mindestens einem aus der Gruppe bestehend aus feinstteiligen anorganischen Verbindungen, Füllund Verstärkungsstoffen und üblichen Additiven.
15. Zusammensetzung gemäß Anspruch 14 enthaltend mindestens ein Additiv ausgewählt aus der Gruppe der Gleitund Entformungsmittel, Nukleierungs mittel, Antistatika, Stabilisatoren, Farbstoffe und Pigmente.
16. Verfahren zur Herstellung der Zusammensetzungen gemäß Anspruch 1 bis 15, wobei man die einzelnen Komponenten vermischt und compoundiert.
17. Verwendung der Zusammensetzungen gemäß Anspruch 1 bis 16 zur Herstel lung von Formkörpern und Formteilen.
18. Formkörper und Formteile, erhältlich aus Zusammensetzungen gemäß der Ansprüche 1 bis 16.
Description:
Flammwidri¢e transluzente Polycarbonat-Formmassen Die vorliegende Erfindung betrifft flammwidrige transluzente Polycarbonat-Form- massen, enthaltend Oligophosphate und spezielle, fluorierte Polyolefine, die einen ausgezeichneten Flammschutz und optische Eigenschaften (Transluzenz) sowie gute Chemikalienbeständigkeit aufweisen.

US-A 4 220 583 beschreibt transluzente flammgeschützte Polycarbonat-Form- massen, die geringe Mengen an teilweise fluorierten Polyolefine sowie geringe Mengen an organischen Alkali-oder Erdalkalisalze enthalten und gute Zähigkeit aufweisen.

EP-A 415 072 beschreibt transparente flammgeschützte Polycarbonat-Formmassen, die mit Silylarylsiloxy-Einheiten flammfest ausgerüstet wurden.

Die Formmassen gemäß US-A 4 220 583 und EP-A 415 072 zeigen jedoch nicht immer eine zufriedenstellende Eigenschaftskombination hinsichtlich des Fließver- haltens, Verarbeitungsverhalten und der Chemikalienbeständigkeit.

EP-A 173 856 offenbart Polycarbonat-Formmassen, die spezielle thermoplastische Polycarbonate auf Basis tetraalkylierter Diphenole, aromatische Phosphatester und Tetrafluorethylenpolymerisate enthalten. Es wird beschrieben, dass bei Zusatz von Polytetrafluorethylen transluzente Mischungen erzielt werden können. Die Form- massen weisen Nachteile hinsichtlich des Fließverhaltens und der Chemikalien- beständigkeit auf.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, flammgeschützte PC-Formmassen bereit- zustellen, welche sich durch ein hohes Maß an Flammschutz, insbesondere kurze Nachbrennzeiten, gutes Verarbeitungsverhalten und gute mechanische Eigenschaften sowie transluzente Eigenschaften auszeichnen. Damit sind diese Formmassen insbe-

sondere für solche Anwendungen geeignet, bei denen Kontakt mit speziellen Medien wie z. B. Lösungsmittel, Schmiermittel, Reinigungsmittel usw. auftreten kann.

Es wurde nun gefunden, dass modifizierte Polycarbonat-Formmassen, die Oligo- phoshphate und spezielle Zubereitungen von fluorierten Polyolefinen enthalten, das gewünschte Eigenschaftsprofil aufweisen.

Gegenstand der Erfindung sind daher Polycarbonat-Zusammensetzungen, enthaltend A) 70 bis 99,5, vorzugsweise 80 bis 99, insbesondere 85 bis 98,5 Gew.-Teile Polycarbonat und B) 0,5 bis 18, vorzugsweise 0,7 bis 15, insbesondere 0,9 bis 11 Gew.-Teile Phosphorverbindungen der Formel (I) cri), worin Rl, R2, R3 und R4, unabhängig voneinander gegebenenfalls durch Halogen substituiertes Cl-Cg-Alkyl, jeweils gegebenenfalls durch Halogen und/oder Alkyl substituiertes Cs-C6-Cycloalkyl, C6-Clo-Aryl oder C7-C12-Aralkyl, n unabhängig voneinander 0 oder 1, N eine Zahl zwischen 0,1 und 10,

X einen ein-oder mehrkernigen aromatischen Rest mit 6 bis 30 C- Atomen, oder einen linearen oder verzweigten aliphatischen Rest mit 2 bis 30 C-Atomen, der OH-substituiert sein und bis zu 8 Etherbin- dungen enthalten kann, bedeuten, und C) 0,01 bis 0,7, vorzugsweise 0,05 bis 0, 5, insbesondere 0,05 bis 0,4 Gew.-Teile eines fluorierten Polyolefins, dadurch gekennzeichnet, dass die Polymer-Zusammensetzungen transluzent sind.

Die Summe der Gewichtsteile aller Komponenten ergibt 100.

Unter Transluzenz wird im erfindungsgemäßen Sinne die Eigenschaft verstanden, Licht durch ein Material zwar durchzulassen, es aber durch kleine feste, lichtun- durchlässige Partikel im Material so abzulenken, dass Objekte hinter dem Material nicht mehr klar zu erkennen sind. Je nach Konzentration der lichtundurchlässigen Partikel im Material gibt es daher schwache bis starke Transluzenz. Transluzente Materialien sind immer lichtdurchlässig. Transparente Materialien würden Licht unabgelenkt und ungestreut durchlassen (glasähnlich).

Erfindungsgemäß wird Transluzenz in 5 Stufen klassifiziert (von (0) transparent bis (4) lichtundurchlässig) mit jeweils abnehmender Transparenz bzw. zunehmender Transluzenz.

(0) nicht transluzent (voll transparent, durchscheinend wie Glas oder reines Poly- carbonat (komplett durchsichtig) (1) minimal transluzent (fast transparent, fast durchscheinend wie Glas, wenige feste Partikel erkennbar)

(2) schwach transluzent (leicht milchig, aber noch transparent) (3) transluzent (milchig, aber noch transparent) (4) nicht transluzent, nicht transparent (lichtundurchlässig) Zusammensetzungen, die die Klassen (1) bis (3) aufweisen sind erfindungsgemäß.

D. h. man kann Objekte, z. B. ein Schriftstück, das hinter einer 3,2 mm starken Probe des Materials liegt problemlos lesen. Desweiteren könnte man beim Einsatz des Materials in DV-Gehäusen (z. B. Mobiltelefone, Computer, Monitore, Drucker) einer Wandstärke von 3,2 mm, das Innenleben eines Gerätes noch klar erkennen.

Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen zeichnen sich durch eine optimale Eigenschaftskombination zwischen Transluzenz und Transparenz aus und sind in der Bewertung in die Klassen (1) bis (3) eingeteilt. Besonders bevorzugte Zusammenset- zungen sind solche, die die Bewertung (1) und (2) aufweisen.

Komponente A Erfindungsgemäß geeignete aromatische Polycarbonate und/oder aromatische Poly- estercarbonate gemäß Komponente A sind literaturbekannt oder nach literaturbe- kannten Verfahren herstellbar (zur Herstellung aromatischer Polycarbonate siehe bei- spielsweise Schnell,"Chemistry and-Physics of Polycarbonates", Interscience Pub- lishers, 1964 sowie die DE-AS 1 495 626, DE-OS 2 232 877, DE-OS 2 703 376, DE- OS 2 714 544, DE-OS 3 000 610, DE-OS 3 832 396 ; zur Herstellung aromatischer Polyestercarbonate z. B. DE-OS 3 077 934).

Die Herstellung aromatischer Polycarbonate erfolgt z. B. durch Umsetzung von Diphenolen mit Kohlensäurehalogeniden, vorzugsweise Phosgen und/oder mit aro- matischen Dicarbonsäuredihalogeniden, vorzugsweise Benzoldicarbonsäuredihalo-

geniden, nach dem Phasengrenzflächenverfahren, gegebenenfalls unter Verwendung von Kettenabbrechern, beispielsweise Monophenolen und gegebenenfalls unter Ver- wendung von trifunktionellen oder mehr als trifunktionellen Verzweigern, beispiels- weise Triphenolen oder Tetraphenolen.

Diphenole zur Herstellung der aromatischen Polycarbonate und/oder aromatischen Polyestercarbonate sind vorzugsweise solche der Formel (II) wobei A eine Einfachbindung, Cl-C5-Alkylen, C2-C5-Alkyliden, C5-C6-Cycloalkyli- den,-O-,-SO-,-CO-,-S-,-SO2-, C6-Cl2-Arylen, an das weitere aromatische gegebenenfalls Heteroatome enthaltende Ringe kondensiert sein können, oder ein Rest der Formel (III) oder (IV)

B jeweils Cl-Cl2-Alkyl, vorzugsweise Methyl, Halogen, vorzugsweise Chlor und/oder Brom x jeweils unabhängig voneinander 0,1 oder 2, p 1 oder 0 sind, und R7 und R8 für jedes XI individuell wählbar, unabhängig voneinander Wasserstoff oder Cl-C6-Alkyl, vorzugsweise Wasserstoff, Methyl oder Ethyl, XI Kohlenstoff und m eine ganze Zahl von 4 bis 7, bevorzugt 4 oder 5 bedeuten, mit der Maßgabe, dass an mindestens einen Atom XI, R7 und R8 gleichzeitig Alkyl sind.

Bevorzugte Diphenole sind Hydrochinon, Resorcin, Dihydroxydiphenole, Bis- (hydroxyphenyl)-Cl-C5-alkane, Bis- (hydroxyphenyl)-C5-C6-cycloalkane, Bis- <BR> <BR> (hydroxyphenyl)-ether,Bis-(hydroxyphenyl)-sulfoxide, Bis-(hydroxyphenyl)-ketone, Bis- (hydroxyphenyl)-sulfone und a, a-Bis- (hydroxyphenyl)-diisopropyl-benzole sowie deren kembromierte und/oder kernchlorierte Derivate.

Besonders bevorzugte Diphenole sind 4,4'-Dihydroxydiphenyl, Bisphenol-A, 2,4- Bis (4-hydroxyphenyl)-2-methylbutan, 1, 1-Bis- (4-hydroxyphenyl)-cyclohexan, 1,1- Bis- (4-hydroxyphenyl)-3, 3,5-trimethylcyclohexan, 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfid, 4,4'-Dihydroxydiphenyl-sulfon sowie deren di-und tetrabromierten oder chlorierten Derviate wie beispielsweise 2,2-Bis (3-Chlor-4-hydroxyphenyl)-propan, 2,2-Bis- (3,5- dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan oder 2,2-Bis- (3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-pro- pan.

Insbesondere bevorzugt ist 2,2-Bis- (4-hydroxyphenyl)-propan (Bisphenol-A).

Es können die Diphenole einzeln oder als beliebige Mischungen eingesetzt werden.

Die Diphenole sind literaturbekannt oder nach literaturbekannten Verfahren erhält- lich.

Für die Herstellung der thermoplastischen, aromatischen Polycarbonate sind geeig- nete Kettenabbrecher beispielsweise Phenol, p-Chlorphenol, p-tert.-Butylphenol oder 2,4,6-Tribromphenol, aber auch langkettige Alkylphenole, wie 4- (1, 3-Tetramethyl- butyl)-phenol gemäß DE-A 2 842 005 oder Monoalkylphenol bzw. Dialkylphenole mit insgesamt 8 bis 20 C-Atomen in den Alkylsubstituenten, wie 3,5-di-tert.-Butyl- phenol, p-iso-Octylphenol, p-tert.-Octylphenol, p-Dodecylphenol und 2- (3, 5-Dime- thylheptyl)-phenol und 4- (3, 5-Dimethylheptyl)-phenol. Die Menge an einzusetzen- den Kettenabbrechern beträgt im Allgemeinen zwischen 0,5 Mol-%, und 10 Mol-%, bezogen auf die Molsumme der jeweils eingesetzten Diphenole.

Die thermoplastischen, aromatischen Polycarbonate haben mittlere Gewichtsmittel- molekulargewichte (Mw, gemessen z. B. durch Ultrazentrifuge oder Streulichtmes- sung) von 10 000 bis 200 000, vorzugsweise 20 000 bis 80 000.

Die thermoplastischen, aromatischen Polycarbonate können in bekannter Weise ver- zweigt sein, und zwar vorzugsweise durch den Einbau von 0,05 bis 2,0 Mol-%, bezo- gen auf die Summe der eingesetzten Diphenole, an dreifunktionellen oder mehr als dreifunktionellen Verbindungen, beispielsweise solchen mit drei und mehr phenoli- schen Gruppen.

Geeignet sind sowohl Homopolycarbonate als auch Copolycarbonate. Zur Herstel- lung erfindungsgemäßer Copolycarbonate gemäß Komponente A können auch 1 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 2,5 bis 25 Gew.-% (bezogen auf die Gesamtmenge an ein- zusetzenden Diphenolen) Polydiorganosiloxane mit Hydroxy-aryloxy-Endgruppen eingesetzt werden. Diese sind bekannt (s. beispielsweise US-Patent 3 419 634) bzw.

nach literaturbekannten Verfahren herstellbar. Die Herstellung Polydiorganosiloxan- haltiger Copolycarbonate wird z. B. in DE-A 3 334 782 beschrieben.

Bevorzugte Polycarbonate sind neben den Bisphenol-A-Homopolycarbonaten die Copolycarbonate von Bisphenol-A mit bis zu 15 Mol-%, bezogen auf die Molsum- men an Diphenolen, anderen als bevorzugt bzw. besonders bevorzugt genannten Diphenole, insbesondere 2,2-Bis (3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan.

Aromatische Dicarbonsäuredihalogenide zur Herstellung von aromatischen Poly- estercarbonate sind vorzugsweise die Disäuredichloride der Isophthalsäure, Tere- phthalsäure, Diphenylether-4, 4'-dicarbonsäure und der Naphthalin-2,6-dicarbonsäure.

Besonders bevorzugt sind Gemische der Disäuredichloride der Isophthalsäure und der Terephthalsäure im Verhältnis zwischen 1 : 20 und 20 : 1.

Bei der Herstellung von Polyestercarbonaten wird zusätzlich ein Kohlensäurehaloge- nid, vorzugsweise Phosgen als bifunktionelles Säurederivat mitverwendet.

Als Kettenabbrecher für die Herstellung der aromatischen Polyestercarbonate kom- men außer den bereits genannten Monophenolen noch deren Chlorkohlensäureester sowie die Säurechloride von aromatischen Monocarbonsäuren, die gegebenenfalls durch Cl-C22-Alkylgruppen oder durch Halogenatome substituiert sein können, sowie aliphatische C2-C22-Monocarbonsäurechloride in Betracht.

Die Menge an Kettenabbrechern beträgt jeweils 0,1 bis 10 Mol-%, bezogen im Falle der phenolischen Kettenabbrecher auf Mole Diphenole und Falle von Monocarbon- säurechlorid-Kettenabbrecher auf Mole Dicarbonsäuredichloride.

Die aromatischen Polyestercarbonate können auch aromatische Hydroxycarbonsäu- ren eingebaut enthalten.

Die aromatischen Polyestercarbonate können sowohl linear als auch in bekannter Weise verzweigt sein (siehe dazu ebenfalls DE-A 2 940 024 und DE-A 3 007 934).

Als Verzweigungsmittel können beispielsweise 3-oder mehrfunktionelle Carbonsäu- rechloride, wie Trimesinsäuretrichlorid, Cyanursäuretrichlorid, 3,3'-, 4,4'-Benzophe- non-tetracarbonsäuretetrachlorid, 1,4,5,8-Napthalintetracarbonsäuretetrachlorid oder Pyromellithsäuretetrachlorid, in Mengen von 0,01 bis 1,0 Mol-% (bezogen auf einge- setzte Dicarbonsäuredichloride) oder 3-oder mehrfunktionelle Phenole, wie Phloro- glucin, 4,6-Dimethyl-2,4,6-tri- (4-hydroxyphenyl)-hepten-2,4,4-Dimethyl-2,4-6-tri- (4-hydroxyphenyl)-heptan, 1, 3,5-Tri- (4-hydroxyphenyl)-benzol, 1,1,1-Tri- (4- hydroxyphenyl)-ethan, Tri- (4-hydroxyphenyl)-phenyhnethan, 2,2-Bis [4,4-bis (4- hydroxy-phenyl)-cyclohexyl]-propan, 2,4-Bis (4-hydroxyphenyl-isopropyl)-phenol, Tetra- (4-hydroxyphenyl)-methan, 2,6-Bis (2-hydroxy-5-methyl-benzyl)-4-methyl- phenol, 2- (4-Hydroxyphenyl)-2- (2, 4-dihydroxyphenyl)-propan, Tetra- (4- [4-hydroxy- phenyl-isopropyl]-phenoxy)-methan, 1, 4-Bis [4,4'-dihydroxytri-phenyl)-methyl]-ben- zol, in Mengen von 0,01 bis 1,0 Mol-% bezogen auf eingesetzte Diphenole verwen- det werden. Phenolische Verzweigungsmittel können mit den Diphenolen vorgelegt, Säurechlorid-Verzweigungsmittel können zusammen mit den Säuredichloriden ein- getragen werden.

In den thermoplastischen, aromatischen Polyestercarbonaten kann der Anteil an Car- bonatstruktureinheiten beliebig variieren. Vorzugsweise beträgt der Anteil an Carbo- natgruppen bis zu 100 Mol-%, insbesondere bis zu 80 Mol-%, besonders bevorzugt bis zu 50 Mol-%, bezogen auf die Summe an Estergruppen und Carbonatgruppen.

Sowohl der Ester-als auch der Carbonatanteil der aromatischen Polyestercarbonate kann in Form von Blöcken oder statistisch verteilt im Polykondensat vorliegen.

Die relative Lösungsviskosität ('noel) der aromatischen Polycarbonate und Polyester- carbonate liegt im Bereich 1,18 bis 1,4, vorzugsweise 1,22 bis 1,3 (gemessen an Lösungen von 0, 5 g Polycarbonat oder Polyestercarbonat in 100 ml Methylenchlorid bei 25°C).

Die thermoplastischen, aromatischen Polycarbonate und Polyestercarbonate können allein oder im beliebigen Gemisch untereinander eingesetzt werden.

Komponente B Die erfindungsgemäßen Formmassen enthalten als Flammschutzmittel Phosphorver- bindungen gemäß Formel (1), (Dn in der die Reste die o. g. Bedeutungen haben.

Bevorzugt stehen RI, R, R3 und R4 unabhängig voneinander für Cl-C4-Alkyl, Phe- nyl, Naphthyl oder Phenyl-Cl-C4-alkyl. Die aromatischen Gruppen Rl, R2, R3 und R4 können ihrerseits mit Alkylgruppen, vorzugsweise Cl-C4-Alkyl substituiert sein.

Besonders bevorzugte Aryl-Reste sind Kresyl, Phenyl, Xylenyl, Propylphenyl oder Butylphenyl.

X in der Formel (I) bedeutet bevorzugt einen ein-oder mehrkernigen aroma- tischen Rest mit 6 bis 30 C-Atomen. Dieser leitet sich bevorzugt von Diphe- nolen der Formel (II) ab. n in der Formel (I) ist vorzugsweise gleich 1.

N kann Werte von 0,1 bis 10 annehmen, bevorzugt sind Werte von 0,7 bis 5, besonders bevorzugt 0,7 bis 3, insbesondere 0,9 bis 1,5. Als erfindungsge-

mäße Komponente B können auch Mischungen verschiedener Phosphate gemäß Formel (I) eingesetzt werden. In diesem Fall kann N die oben genannten Werte als Durchschnittswerte annehmen. In den Gemischen können auch Monophosphorverbindungen (N=0) enthalten sein.

Monophosphorverbindungen der Formel (I) sind insbesondere Tributylphosphat, Triphenylphosphat, Trikresylphosphat, Diphenylkresylphosphat, Diphenyloctyl- phosphat, Diphenyl-2-ethylkresylphosphat, Tri- (isopropylphenyl)-phosphat, Methyl- phosphonsäuredimethylester, Methylphosphensäurediphenylester, Phenylphosphon- säurediethylester, Triphenylphosphinoxid oder Trikresylphosphinoxid. Besonders bevorzugte Monophosphorverbindung ist Triphenylphosphat.

Die gemittelten N-Werte können bestimmt werden, indem mittels geeigneter Methode (Gaschromatographie (GC), High Pressure Liquid Chromatography (HPLC), Gelpermeationschromatographie (GPC)) die Zusammensetzung der Phos- phat-Mischung (Molekulargewichtsverteilung) bestimmt wird und daraus die Mittel- werte für N berechnet werden.

X steht besonders bevorzugt finir Die Phosphorverbindungen gemäß Komponente B, Formel (I) sind bekannt (vgl. z. B.

EP-A 363 608, EP-A 640 655) oder lassen sich nach bekannten Methoden in analoger Weise herstellen (z. B. Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, Bd. 18, S. 301 ff. 1979 ; Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Bd. 12/1, S. 43 ; Beilstein Bd. 6, S. 177).

Komponente C Die fluorierten Polyolefine C sind hochmolekular und besitzen Glasübergangstempe- raturen von über-30°C, in der Regel von über 100°C, Fluorgehalte, vorzugsweise von 65 bis 76, insbesondere von 70 bis 76 Gew.-%, mittlere Teilchendurchmesser dso von 0,05 bis 1 000, vorzugsweise 0,08 bis 20 um. Im Allgemeinen haben die fluo- rierten Polyolefine E eine Dichte von 1,2 bis 2,3 g/cm3. Bevorzugte fluorierte Poly- olefine E sind Polytetrafluorethylen, Polyvinylidenfluorid, Tetrafluorethylen/Hexa- fluorpropylen-und Ethylen/Tetrafluorethylen-Copolymerisate. Die fluorierten Poly- olefine sind bekannt (vgl."Vinyl and Related Polymers"von Schildknecht, John Wiley & Sons, Inc., New York, 1962, Seite 484-494 ;"Fluorpolymers"von Wall, Wiley-Interscience, John Wiley & Sons, Inc., New York, Band 13,1970, Seite 623- 654 ;"Modem Plastics Encyclopedia", 1970-1971, Band 47, Nr. 10 A, Oktober 1970, Mc Graw-Hill, Inc., New York, Seite 134 und 774 ;"Modern Plastica Encyclopedia", 1975-1976, Oktober 1975, Band 52, Nr. 10 A, Mc Graw-Hill, Inc., New York, Seite 27,28 und 472 und US-PS 3 671 487, 3 723 373 und 3 838 092).

Sie können nach bekannten Verfahren hergestellt werden, so beispielsweise durch Polymerisation von Tetrafluorethylen in wässrigem Medium mit einem freie Radi- kale bildenden Katalysator, beispielsweise Natrium-, Kalium-oder Ammoniumper- oxidisulfat bei Drucken von 7 bis 71 kg/cm2 und bei Temperaturen von 0 bis 200°C, vorzugsweise bei Temperaturen von 20 bis 100°C. (Nähere Einzelheiten s. z. B. US- Patent 2 393 967). Je nach Einsatzform kann die Dichte dieser Materialien zwischen 1,2 und 2,3 gloom3, die mittlere Teilchengröße zwischen 0,5 und l 000 um liegen.

Erfindungsgemäß bevorzugte fluorierte Polyolefine C werden in Form von Emulsion mit mittleren Teilchendurchmesser von 0,05 bis 20 um, vorzugsweise 0,08 bis 10 um, und eine Dichte von 1,2 bis 1,9 g/cm3 oder in Form von Pulver mit mittleren Teilchendurchmesser von 100 bis 1 000, um und Dichten von 2,0 g/cm3 bis 2,3 g/cm3 eingesetzt.

Erfindungsgemäß werden die fluorierten Polyolefine C in Form spezieller Zuberei- tungen eingesetzt : C. 1) als koagulierte Mischung mit mindestens einem Vinyl (Co) polymer, wobei das fluorierte Polyolefin C bzw. Polyolefingemisch als Emulsion mit mindestens einer Emulsion der Komponenten gemischt und anschließend koaguliert wird. oder C. 2) als Masterbatch mit mindestens einem Vinyl (co) polymer, wobei das fluorierte Polyolefin C als Pulver mit einem Pulver oder einem Granulat des Vinyl (co) polymers vermischt und in der Schmelze, im Allgemeinen bei Tem- peraturen von 208°C bis 330°C in den üblichen Aggregaten wie Innenkneter, Extruder oder Doppelwellenschnecken, compoundiert wird.

Erfindungsgemäße Komponenten C können auch dadurch erhalten werden, dass geeignete Vinylmonomere in Gegenwart von fluorierten Polyolefin-Emulsionen polymerisiert werden.

Geeignet sind als Vinyl (co) Polymerisate Polymerisate von mindestens einem Mono- meren aus der Gruppe der Vinylaromaten, Vinylcyanide (ungesättigte Nitrile), (Meth) Acrylsäure-(Co-C8)-Alkylester,-ungesättigte Carbonsäuren sowie Derivate (wie Anhydride und Imide) ungesättigter Carbonsäuren. Insbesondere geeignet sind (Co) Polymerisate aus C. 1. l 50 bis 99, vorzugsweise 60 bis 80 Gew.-Teilen Vinylaromaten und/oder kern- substituierten Vinylaromaten wie beispielsweise Styrol, a-Methylstyrol, p- Methylstyrol, p-Chlorstyrol) und/oder Methacrylsäure-(Cl-C8)-Alkylester wie z. B. Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat), und

C. 1.2 1 bis 50, vorzugsweise 20 bis 40 Gew.-Teilen Vinylcyanide (ungesättigte Nitrile) wie Acrylnitril und Methacrylnitril und/oder (Meth) Acrylsäure- (Cl- C8)-Alkylester (wie z. B. Methylmethacrylat, n-Butylacrylat, t-Butylacrylat) und/oder ungesättigte Carbonsäuren (wie Maleinsäure) und/oder Derivate (wie Anhydride und Imide) ungesättigter Carbonsäuren (beispielsweise Maleinsäureanhydrid und N-Phenyl-Maleinimid).

Die (Co) Polymerisate sind harzartig, thermoplastisch und kautschukfrei.

Besonders bevorzugt ist das Copolymerisat aus C. 1. l Styrol und C. 1.2 Acrylnitril.

Die (Co) Polymerisate sind bekannt und lassen sich durch radikalische Polymerisa- tion, insbesondere durch Emulsions-, Suspensions-, Lösungs-oder Massepolymeri- sation herstellen. Die (Co) Polymerisate besitzen vorzugsweise Molekulargewichte M w (Gewichtsmittel, ermittelt durch Lichtstreuung oder Sedimentation) zwischen 15 000 und 200 000.

Anschließend wird die Emulsionsmischung in bekannter Weise koaguliert, beispielsweise durch Sprühtrocknen, Gefriertrocknung oder Koagulation mittels Zusatz von anorganischen oder organischen Salzen, Säuren, Basen oder organischen, mit Wasser mischbaren Lösemitteln, wie Alkoholen, Ketonen, vorzugsweise bei Temperaturen von 20 bis 150°C, insbesondere von 50 bis 100°C. Falls erforderlich, kann bei 50 bis 200°C, bevorzugt 70 bis 100°C, getrocknet werden.

Bevorzugt sind reine PTFE-Pulver (PTFE = Polytetrafluorethylen) oder PTFE-Zube- reitungen mit hohem PTFE-Anteil.

Geeignete Tetrafluorethylenpolymerisat-Emulsionen sind handelsübliche Produkte und werden beispielsweise von der Firma DuPont (Wilmington, Delaware, USA) als

Teflon@'30 N oder von der Firma Dyneon GmbH (Burgkichen, Deutschland) als Hostaflon angeboten.

Im Masterbatch liegt das Gewichtsverhältnis von Vinyl (co) Polymerisat zum fluorierten Polyolefin bei 95 : 5 bis 5 : 95, vorzugsweise 70 : 30 bis 30 : 70. Besonders bevorzugt beträgt der PTFE-Gehalt >40 % und <70 %.

Geeignete fluorierte Polyolefin-Pulver sind handelsübliche Produkte und werden beispielsweise von der Firma DuPont als Teflon CFP 6000 N oder von der Firma Dyneon GmbH (Burgkichen, Deuthschland) als Hostaflont'TF 2071 angeboten.

Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können weitere Zusatzstoffe und Polymere oder Gemische hieraus, wobei die Auswahl der Zusatzstoffe und Polymere so getroffen wird, dass diese die Transluzenz der Fommasse und das gewünschte Eigenschaftsprofil nicht wesentlich beeinträchtigen. Besonders vorteilhaft sind solche Polymere oder Copolymere, die mit Polycarbonat mischbar sind. Im Folgen- den sind einige mögliche Zusatzstoffe aufgeführt.

Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können feinstteilige anorganische Ver- bindungen enthalten. Diese anorganischen Verbindungen umfassen Verbindungen ei- nes oder mehrerer Metalle der 1. bis 5. Hauptgruppe oder der 1. bis 8. Nebengruppe des Periodensystems, bevorzugt der 2. bis 5. Hauptgruppe oder der 4. bis 8. Neben- gruppe, besonders bevorzugt der 3. bis 5. Hauptgruppe oder der 4. bis 8. Neben- gruppe mit den Elementen Sauerstoff, Schwefel, Bor, Phosphor, Kohlenstoff, Stick- stoff, Wasserstoff und/oder Silicium.

Bevorzugte Verbindungen sind beispielsweise Oxide, Hydroxide, wasserhaltige Oxide, Sulfate, Sulfite, Sulfide, Carbonate, Carbide, Nitrate, Nitrite, Nitride, Borate, Silikate, Phosphate, Hydride, Phosphite oder Phosphonate.

Bevorzugte feinstteilige anorganischen Verbindungen sind beispielsweise TiN, TiO2, SnO2, WC, ZnO, A1203, AIO (OH), Zr02, Sb203, Eisenoxide, NaSO4, BaSO4, Vanadiumoxide, Zinkborat, Silicate wie Al-Silikate, Mg-Silikate, ein, zwei, dreidi- mensionale Silikate, Mischungen und dotierte Verbindungen sind ebenfalls verwend- bar. Desweiteren können diese nanoskaligen Partikel mit organischen Molekülen oberflächenmodifiziert sein, um eine bessere Verträglichkeit mit den Polymeren zu erzielen. Auf diese Weise lassen sich hydrophobe oder hydrophile Oberflächen er- zeugen.

Die durchschnittlichen Teilchendurchmesser sind kleiner gleich 200 nm, bevorzugt kleiner gleich 150 nm, insbesondere 1 bis 100 nm.

Teilchengröße und Teilchendurchmesser bedeutet immer den mittleren Teilchen- durchmesser d ermittelt durch Ultrazentrifugenmessungen nach W. Scholtan et al.

Kolloid-Z. und Z. Polymere 250 (1972), S. 782 bis 796.

Die anorganischen Verbindungen können als Pulver, Pasten, Sole, Dispersionen oder Suspensionen vorliegen. Durch Ausfällen können aus Dispersionen, Sole oder Sus- pensionen Pulver erhalten werden.

Die Pulver können nach üblichen Verfahren in die thermoplastischen Kunststoffe eingearbeitet werden, beispielsweise durch direktes Kneten oder Extrudieren der Bestandteile der Formmasse und den feinstteiligen anorganischen Pulvern. Bevor- zugte Verfahren stellen die Herstellung eines Masterbatch, z. B. in Flammschutzaddi- tiven, anderen Additiven, Monomeren, Lösungsmitteln, in Komponente A oder die Cofällung von Dispersionen der Komponenten B oder C mit Dispersionen, Suspen- sionen, Pasten oder Solen der feinstteiligen anorganischen Materialien dar.

Die erfindungsgemäßen Formmassen können weiterhin wenigstens eines der üblichen Additive, wie Gleit-und Entformungsmittel, beispielsweise Pentaerythrit- tetrastearat, Nukleiermittel, Antistatika, Stabilisatoren, Füll-und Verstärkungsstoffe

sowie Farbstoffe und Pigmente enthalten, sofern das gewünschte Eigenschaftsprofil nicht nachteilig beeinflusst wird. Weiterhin können die erfindungsgemäßen Zusam- mensetzungen Hydroxyether, bevorzugt in kleinen Mengen, enthalten.

Die erfindungsgemäßen Formmassen können bis zu 35 Gew.-%, bezogen auf die Gesamt-Formmasse, eines weiteren, gegebenenfalls synergistisch wirkenden Flamm- schutzmittels enthalten, sofern das gewünschte Eigenschaftsprofil nicht negativ beeinflusst wird. Beispielhaft werden als weitere Flammschutzmittel organische Halogenverbindugen wie Decabrombisphenylether, Tetrabrombisphenol, anorga- nische Halogenverbindungen wie Ammoniumbromid, Stickstoffverbindungen, wie Melamin, Melaminformaldehyd-Harze, anorganische Hydroxidverbindungen wie Mg-, Al-Hydroxid, anorganische Verbindungen wie Antimonoxide, Bariummetabo- rat, Hydroxoantimonat, Zirkonoxid, Zirkonhydroxid, Molybdenoxid, Ammonium- molybdat, Zinkborat, Ammoniumborat, Bariummetaborat, Talk, Silikat, Siliziumoxid und Zinnoxid sowie Siloxanverbindungen genannt. Als Flammschutzmittel können weiterhin auch Monophosphatverbindungen, oligomere Phosphatverbindungen der Mischungen davon eingesetzt werden. Solche Phosphorverbindungen sind in EP-A 363 608, EP-A 345 522 und DE-OS 197 21 628 beschrieben.

Die erfindungsgemäßen Formmassen enthaltend die Komponenten A bis C und gegebenenfalls weiteren bekannten Zusätzen wie Stabilisatoren, Farbstoffen, Pig- menten, Gleit-und Entformungsmitteln, Nukleiermittel sowie Antistatika, Füll-und Verstärkungsstoffe werden hergestellt, indem man die jeweiligen Bestandteile in bekannter Weise vermischt und bei Temperaturen von 200°C bis 300°C in üblichen Aggregaten wie Innenknetern, Extrudern und Doppelwellenschnecken schmelzcom- poundiert und schmelzextrudiert, vorzugsweise in Extrudern.

Die Vermischung der einzelnen Bestandteile kann in bekannter Weise sowohl suk- zessive als auch simultan erfolgen, und zwar sowohl bei etwa 20°C (Raumtempera- tur) als auch bei höherer Temperatur.

Gegenstand der Erfindung ist daher auch ein Verfahren zur Herstellung der Form- massen.

Die Formmassen der vorliegenden Erfindung können zur Herstellung von Fonnkör- pern jeder Art verwendet werden. Insbesondere können Formkörper durch Spritzguss hergestellt werden. Beispiele für herstellbare Formkörper sind : Gehäuseteile jeder Art, z. B. für Haushaltsgeräte wie Saftpressen, Kaffeemaschinen, Mixer, für Büro- maschinen, wie Monitore, Drucker, Kopierer oder Abdeckplatten für den Bausektor und Teile für den Kfz-Sektor. Sie sind außerdem auf dem Gebiet der Elektrotechnik einsetzbar, weil sie sehr gute elektrische Eigenschaften haben.

Weiterhin können die erfindungsgemäßen Formmassen beispielsweise zur Herstel- lung von folgenden Formkörpern bzw. Formteilen verwendet werden : Innenausbauteile für Schienenfahrzeuge, Gehäuse von Kleintransformatoren enthal- tenden Elektrogeräten, Gehäuse für Geräte zur Informationsverbreitung und- Übermittlung, Gehäuse und Verkleidung für medizinische Zwecke, Massagegeräte und Gehäuse dafür, Spielfahrzeuge für Kinder, Flächige Wandelemente, Gehäuse für Sicherheitseinrichtungen, wärmeisolierte Transportbehältnisse, Vorrichtung zur Haltung oder Versorgung von Kleintieren, Formteile für Sanitär-und Badeaus- rüstungen, Abdeckgitter für Lüfteröffnungen, Formteile für Garten-und Gerätehäu- ser, Gehäuse für Gartengeräte.

Eine weitere Form der Verarbeitung ist die Herstellung von Formkörpern durch Tief- ziehen aus vorher hergestellten Platten oder Folien.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Formmassen zur Herstellung von Formkörpern jeglicher Art, vorzugsweise der oben genannten, sowie die Formkörper aus den erfindungsgemäßen Formmassen.

Beispiele Komponente A Polycarbonat auf Basis Bisphenol A mit einer relativen Lösungsviskosität von 1,278, gemessen in Methylenchlorid bei 25°C und in einer Konzentration von 0,5 g/100 ml.

Komponente B Zur Bestimmung des angegebenen zahlengemittelten N-Wertes wurden zuerst die Anteile der oligomeren Phosphate durch HPLC-Messungen bestimmt : Säulentyp : LiChrosorp RP-8 Elutionsmittel im Gradienten : Acetonitril/Wasser 50 : 50 bis 100 : 0 Konzentration : 5 mg/ml Aus den Anteilen der einzelnen Komponenten (Mono-und Oligophosphate) wurde dann nach bekannten Verfahren der zahlengewichteten N-Mittelwert berechnet.

Komponente C C. 1 Blende 0 449 : PTFE-Präparat der Firma General Electric Plastics aus 50 Gew.-% PTFE und 50Gew.-% Styrol/Aciylnitril- Copolymer.

C. 2 : PTFE-Pulver Teflon CFP 6000 N (DuPont, Wilming- ton, Dellawere, USA) Herstellung und Prüfung der erfindunsssemäßen Formmassen Das Mischen der Komponenten mit den üblichen Verarbeitungshilfsmitteln erfolgt auf einer Doppelwellenextruder ZSK 25. Die Formkörper werden auf einer Spritz- gießmaschine Typ Arburg 270E bei 260°C hergestellt.

Die Bestimmung der Kerbschlagzähigkeit erfolgt nach Methode ISO 180 1A an Stäben der Abmessung 80 x 10 x 4 mm3 bei Raumtemperatur.

Die Bestimmung der Wärmeformbeständigkeit nach Vicat B erfolgt gemäß DIN 53 460 an Stäben der Abmessung 80 x 10 x 4 mm3.

Die Flammwidrigkeit wird nach UL 94V bestimmt, die Gesamtnachbrennzeit wird ebenfalls nach UL 94 V bestimmt.

Das Spannungsrissverhalten (ESC-Verhalten) wird an Stäben der Abmessung 80 x 10 x 4 mm, Presstemperatur 220°C, untersucht. Als Testmedium wird eine Mischung aus 60Vol.-% Toluol und 40Vol.-% Isopropanol verwendet. Die Probekörper werden mittels einer Kreisbogenschablone vorgedehnt (Vordehnung Ex in Prozent) und bei Raumtemperatur im Testmedium gelagert. Das Spannungsrissverhalten wird über die Rissbildung bzw. den Bruch-in Abhängigkeit von der Vordehnung im Test- medium beurteilt.

Die MVR-Messung (melt-volume-rate) (240/5) [cm3/10 min3 erfolgt nach ISO 1133.

Die Messung der Viskosität erfolgt nach DIN 54 811. Tabelle 1 Zusammensetzung und Eigenschaften der Formmassen Vgl. 1 Vgl. 2 Vgl. 3 Beispiel Beispiel 1 2 A 100 95 93 92,5 96,1 B-6 6 5, 5 3, 25 C-1--0, 5 0, 25 C-2-1-- Vicat B 120 [°C] 144,4 124,9 124,3 125,9 133 ak ISO 180 1A [kJ/m2] RT 10, 9 6, 4 6, 5 6, 9 6, 3 ESC-Verhalten 0, 6 0, 4 0, 4 0, 4 0, 6 Bruch bei Ex [%] Bewertung 1, 6 mm UL 94 V V2 n. b. * VO VO VO Gesamtnachbrennzeit [sec.] 54 6 17 14 MVR 7, 9 17, 85 14, 6 14, 9- Viskosität 260°C 1000 Pa. s-1 584 365 370, 0 403- 0 0 4 1 3 Transluzenztrans-trans-undurch-erfin-erfin- parent parent sichtig dungs-dungs- gemäß gemäß

* n. b. = nicht bestanden Die erfindungsgemäßen Formmassen (Beispiel 1 und 2) zeigen die gewünschte Eigenschaftskombination aus exzellentem Flammschutz, guten mechanischen Eigen- schaften, einem guten Fließverhalten bei ausgezeichneten optischen Eigenschaften (Transluzenz). Vergleichsbeispiel 1 und 2 (ohne PTFE) zeigen zwar hervorragende Transparenz, bieten aber keinen ausreichenden Flammschutz. Vergleichsbeispiel 3 (mit reinem PTFE-Pulver) ist zwar ausgezeichnet flammwidrig jedoch nicht trans- parent/transluzent.