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Patent Searching and Data


Title:
NOVEL ARYLPYRIDAZINES, THEIR MANUFACTURE, USE AND MEDICAMENTS CONTAINING THEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1990/012789
Kind Code:
A1
Abstract:
Compounds of the general formula (I), in which one of the substituents R1 and R2 is methoxy, difluoromethoxy or ethoxy and the other C1-C5-alkoxy, C4-C7-cycloalcoxy, C3-C7-cycloalkylmethoxy, C3-C5-alkenyloxy or C1-C4-polyfluoroalkoxy and X is cyanamino, and their pharmacologically tolerable salts with bases are novel and suitable as bronchospasmolytic agents.

Inventors:
AMSCHLER HERMANN (DE)
ULRICH WOLF-RUEDIGER (DE)
BEUME ROLF (DE)
EISTETTER KLAUS (DE)
ELTZE MANFRID (DE)
FLOCKERZI DIETER (DE)
KILIAN ULRICH (DE)
SCHUDT CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP1990/000578
Publication Date:
November 01, 1990
Filing Date:
April 11, 1990
Export Citation:
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Assignee:
BYK GULDEN LOMBERG CHEM FAB (DE)
International Classes:
A61K31/502; A61P11/08; A61K31/50; B01J23/755; C07D237/20; C07D237/32; (IPC1-7): A61K31/50; C07D237/20
Other References:
Journal of Medicinal Chemistry, Band 25, Nr. 7, Juli 1982, American Chemical Society, (US), C.B. CHAPLEO et al.: "Synthesis of some Potential Antihypertensive Phthalazinyl- and Quinoxalinylguanidines", seiten 821-824
J. Heter. Chem., Band 19, Mai-Juni 1982, B. STANOVNIK et al.: "Reactions of N-Heteroarylformamide Oximes and N- Heteroarylacetamide Oximes with N,N-Dimethylformamide Dimethyl Acetal. Synthesis of 2-Methyl-s-Triazolo (1,5-x) Azines and N-Methylcyanoaminoazines", seiten 577-583
Attorney, Agent or Firm:
BYK GULDEN LOMBERG CHEMISCHE FABRIK GMBH (DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. 6Ary!3cyanaminopyridazine der al lgemeinen Formel I worin einer der Substituenten Rl und R.
2. Methoxy, Difluormethoxy oder Ethoxy, und der andere ClC5Al koxy, C4C7Cycloal koxy, C3C7Cycloal kyl methoxy, C3C5Al kenyloxy oder ClC4Poly fluoral koxy bedeutet, X Cyanamino bedeutet, und ihre Salze mit Basen.
3. 2 Verbindungen der Formel I nach Anspruch 1, worin Rl Methoxy, Difluormethoxy oder Ethoxy, R2 ClC4Al koxy, C4C6Cycloal koxy, C3C6Cycloal kyl methoxy, C3C4Al kenyloxy oder ClC2Polyfluoral koxy und X Cyanamino bedeuten, und ihre Salze mit Basen.
4. 3 Verbindungen der Formel I nach Anspruch 1, worin Rl C2C4Al koxy, C4C6Cycloal koxy, C3C6Cycloal kyl methoxy, C3C4Al kenyloxy oder ClC2Polyfluoralkoxy, R2 Methoxy, Difluormethoxy oder Ethoxy und X Cyanamino bedeuten, und ihre Salze mit Basen.
5. Verbindungen der Formel I nach Anspruch 1, worin einer der Substituenten Rl und R2 Methoxy, Difluormethoxy oder Ethoxy, und der andere ClC4Alkoxy, C4C6Cycloal oxy, C3C6Cycloal kylmeth oxy oder ClC2Polyfluoral koxy bedeutet und X Cyanamino bedeutet, und ihre Salze mit Basen.
6. Verbindungen der Formel I nach Anspruch 1, worin Rl C2C4Al koxy, Cyclopentyloxy, Cyclopro pylmethoxy, Cyclobutyl methoxy, Difluormethoxy oder 2,2,2Trifluorethoxy bedeutet, R2 Methoxy, Ethoxy oder Difluormethoxy bedeutet und X Cyanamino bedeutet, und ihre pharmakologisch verträgli¬ chen Sal ze mit Basen. 18 .
7. Verfahren zur Herstellung der 6Aryl3cyanaminopyridazine nach Anspruch 1, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel I, worin Rl und R2 die in Anspruch 1 an¬ gegebenen Bedeutungen haben und X eine nucleophil verdrängbare Abgangsgruppe bedeutet, mit AIkali cyanamid in Gegenwart eines Phasentransferkatalysators in einem wasserfreien, inerten Lösungsmit¬ tel umsetzt.
8. Arzneimittel enthaltend eine oder mehrere Verbindungen nach einem der Ansprüche 1, 2, 3, 4 oder 5 und/oder ihre pharmakologisch verträglichen Salze.
9. Verbindungen nach einem der Ansprüche 1, 2, 3, 4 oder 5 und/oder ihre pharmakologisch ver¬ träglichen Salze zur Anwendung bei der Behandlung und/oder Prophylaxe von Erkrankungen der Bron¬ chien.
10. Verwendung der Verbindungen nach einem der Ansprüche 1, 2, 3, 4 oder 5 und/oder ihrer pharma¬ kologisch verträglichen Salze zur Herstellung von Arzneimitteln zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Erkrankungen der Bronchien.
Description:
Neue Arylpyridazine, ihre Herstellung, Verwendung und sie enthaltende Arzneimittel

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft 6-Aryl-3-cyanaminopyridazine, ihre Herstellung, Verwendung und sie enthal¬ tende Arzneimittel .

Stand der Technik

6-Aryl-3-cyanaminopyridazine sind nicht bekannt.

Beschreibung der Erfindung

Es wurde gefunden, daß bestimmte 6-Aryl-3-cyanaminopyridazine vorteilhafte pharmakologische Wir¬ kungen aufweisen.

Gegenstand der Erfindung sind 6-Aryl-3-cyanaminopyridazine der allgemeinen Formel I

worin einer der Substituenten Rl und R2 Methoxy, Di f 1 uor ethoxy oder Ethoxy, und der andere C1-C5- Alkoxy, C4-C7-Cycloalkoxy, C3-C7-Cycloalkylmethoxy, C3-C5-Alkenyloxy oder Cl-C4-Polyfluoralkoxy bedeutet, X Cyanamino bedeutet, und ihre Salze mit Basen.

Cl-C5-Alkoxy ist geradkettig oder verzweigt. Als beispielhafte Cl-C5-Alkoxyreste seien genannt der Methoxy-, Ethoxy-, n-Propoxy-, Isopropoxy-, n-Butoxy-, Isobutoxy-, sec.-Butoxy-, tert-Butoxy-, n-Pentyloxy, Isopentyloxy- und der 2,2-Dimethylpropoxyrest. C3-C4-Alkoxy ist bevorzugt.

C4-C7-Cycloalkoxy. steht beispielsweise für Cyclobutyloxy, Cyclopentyloxy, Cyclohexyloxy und Cyclo- heptyloxy, wovon Cyclopentyloxy bevorzugt ist.

C3-C7-Cycloal kyl methoxy steht beispiel sweise für Cyclopropyl methoxy, Cyclobutyl methoxy, Cyclopen- tylmethoxy, Cyclohexyl ethoxy und Cycloheptyl methoxy, wovon Cyclopropyl methoxy und Cyclobutyl- methoxy bevorzugt sind.

C3-C5-Al enyloxy ist geradkettig oder verzweigt. Die Doppelbindung von Alkenyloxy geht nicht von dem Kohlenstoffatom aus , das an das Sauerstoffatom bindet. Als beispielhafte C3-C5-Alkenyloxyreste seien genannt der Buten-2-yloxy-, der Allyloxy- und der Methallyloxyrest.

Cl-C5-Alkoxy ist gegenüber C3-C5-Al enyloxy bevorzugt.

Unter Cl-C4-Polyfluoralkoxy wird geradkettiges oder verzweigtes Cl-C4-Alkoxy verstanden, bei dem mindestens 2 Wasserstoffatome durch Fluor ersetzt sind. Geradkettiges Cl-C3-Al koxy, bei dem minde¬ stens 2 Wasserstoffatome durch Fluor ersetzt sind, ist bevorzugt. Bevorzugte Cl-C4-Polyfluoral - koxygruppen sind Trifluoππethoxy, 1,1,2,2-Tetrafluorethoxy und insbesondere Di f 1 uor ethoxy und 2.2.2-Trifluorethoxy.

Unter Cyanamino wird die Gruppe -NHCN verstanden.

Als Salze kommen Salze mit anorganischen und organischen Basen in Betracht. Besonders erwähnt sei¬ en die pharmakologisch verträgl ichen Salze der in der Galenik übl icherweise verwendeten anorga¬ nisch und organischen Basen. Phaππakologisch unverträgliche Salze, die beispielsweise bei der Her¬ stellung der erfindungsgemäßen Verbindungen im industriellen Maßstab als Verfahrensprodukte zu¬ nächst anfal len können, werden durch dem Fachmann bekannte Verfahren in pharmakologisch verträgl ¬ che Sal ze übergeführt . Als solche eignen sich beispiel sweise wasserlösl iche und wasserunlösl iche Salze mit Basen, wobei al s Kationen für die Sal zbildung vor allem die Kationen der Al kal imetal le oder Erdal kal metal le verwendet werden; es kommen jedoch auch die entsprechenden Kationen organi ¬ scher Stickstoffbasen, wie Amine oder Aminoalkanole, Aminozucker etc. zur Anwendung. Beispielswei ¬ se seien die Salze von Natrium, Magnesium, Cal cium, Dimethylamin, Diethylamin, Ethanolamin, Die- thanolämin, Triethanolamin, Glucamin, N-Methylglucamin (Meglumin) , Glucosamin, N-Methylglucosamin genannt'«

Eine Ausgestaltung (Ausgestaltung a) der Erfindung sind 6-Aryl-3-cyanaminopyridazine der oben an¬ gegebenen allgemeinen Formel I , worin Rl Methoxy, Difltiormethoxy oder Ethoxy, R2 Cl-C4-Alkoxy, C4-C6-Cycloal koxy, C3-C6-Cycloal kylmethoxy, C3-C4-A1 kenyl oxy oder

Cl-C2-Polyfluoral koxy und X Cyanamino bedeuten, und ihre Salze tt≠t Basen.

Eine weitere Ausgestaltung (Ausgestaltung b) der Erfindung sind 6-Aryl-3-cyanaminopyridazine der oben angegebenen allgemeinen Formel 1, worin

Rl C2-C4-Alkoxy, C4-C6-Cycloalkoxy, C3-C6-Cycloalkylmethoxy, C3-C4-Alkenyloxy oder

Cl-C2-Polyfluoralkoxy, R2 Methoxy, Difluor ethoxy oder Ethoxy und X Cyanamino bedeuten, und ihre Salze mit Basen.

Bevorzugte erfindungsgemäße Verbindungen sind solche der Formel I, worin einer der Substituenten Rl und R2 Methoxy, Difluormethoxy oder Ethoxy, und der andere Cl-C4-Alkoxy, C4-C6-Cycloalkoxy, C3-C6-Cycloalkylmethoxy oder Cl-C2-Polyfluoralkoxy bedeutet und X Cyanamino bedeutet, und ihre Salze mit Basen.

Bevorzugte Vertreter der Ausgestaltung a sind solche, in denen R2 Cl-C4-Alkoxy, C3-C6-Cycloalkyl- methoxy oder Cl-C2-Polyfluoralkoxy bedeutet.

Bevorzugte Vertreter der Ausgestaltung b sind solche, in denen Rl C2-C4-Alkoxy, C4-C6-Cycloalkoxy, C3-C6-Cycloalkylmethoxy oder Cl-C2-Polyfluoralkoxy bedeutet.

Die Ausgestaltung b ist gegenüber der Ausgestaltung a bevorzugt.

Besonders bevorzugte erfindungsgemäße Verbindungen sind solche der Formel I, worin Rl C2-C4-Alk- oxy, Cyclopentyloxy, Cyclopropylmethoxy, Cyclobutylmethoxy, Difluormethoxy oder 2,2,2-Trifluor- ethoxy bedeutet, R2 Methoxy, Ethoxy oder Difluormethoxy bedeutet und X Cyanamino bedeutet, und ihre pharmakologisch verträgl chen Salze mit Basen.

Die erfindungsgemäßen 6-Aryl-3-cyanaminopyridazine können als tautomere Formen vorliegen. Das Pro¬ ton der 3-Cyanaminogruppe vermag zwischen dieser Gruppe und dem Stickstoff in 2-Stellung des Pyri- dazinrings zu wandern. Erfindungsgemäß ist bei Angabe oder Darstellung nur eines Tautomeren je¬ weils auch das andere Tautomere zu verstehen.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen bei der Behandlung oder Prophylaxe von Krankheiten, die auf der Erkrankung der Bronchien beruhen.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen und ihrer pharmakologisch verträglichen Salze zur Herstellung von Arzneimitteln zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Erkrankungen der Bronchien.

Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung der 3-Cyanamino-6-arylpyridazine der allgemeinen Formel I, worin Rl, R2 und X die oben angegebenen Bedeutungen haben, und ihrer Salze mit Basen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel I, worin Rl und R2 die oben angegebene Bedeutung besitzen und X eine nucleophil verdrängbare Abgangs¬ gruppe bedeutet, mit AIkalicyanamid, bevorzugt Natriumcyanamid in Gegenwart eines Phasentransfer- katalysators in einem wasserfreien, inerten Lösungsmittel umsetzt.

Unter einer nucleophil verdrängbaren Abgangsgruppe wird insbesondere ein Halogenatom verstanden, wobei Chlor und Brom besonders in Frage kommen.

Die Technik der Phasentransferkatalyse ist dem Fachmann bekannt (siehe z.B. Jozef Dockx, Synthesis 1973, 441-456). Als Phasentransferkatalysatoren kommen die für nucleophile Verdrängungen, insbe¬ sondere für Halogenaustausch gebräuchlichen in Frage. Geeignet sind z.B. Kronenether, quartäre Phosphoniumsalze und insbesondere quartäre Ammoniumsalze, wie z.B. Tetrabutylammoniumchlorid.

Beispielsweise werden die AusgangsVerbindungen in einem Kohlenwasserstoff, wie z.B. Toluol oder Xylol, oder in einem Ether, wie z.B. Dioxan, oder einem Keton, wie z.B. 2-Methyl-4-pentanon (Iso- butylmethylketon), oder einem N,N-disubstituierten Säureamid, wie z.B. Dimethylformamid oder N-Me- thylpyrrolidon unter wasserfreien Bedingungen in Gegenwart von 0,1 bis 2 Mol des Phasentransfer- katalysators bei Temperaturen von 50 bis 200°C, insbesondere von 80 bis 150°C, bevorzugt beim Siedepunkt des Lösungsmittels, mit mindestens 2 Mol AIkalicyanam d umgesetzt.

Die Überführung der 6-Aryl-3-cyanaminopyridazine in die Salze erfolgt nach dem Fachmann bekannten Methoden. Als alkalischer Reaktionspartner wird diejenige anorganische oder organische Base ver¬ wendet, deren Salz gewünscht wird. Man erhält die Salze beispielsweise, indem man die 6-Aryl-3- cyanaminopyridazine mit dem stöchiometrisehen Äquivalent an entsprechender Base, z.B. Natriumhy¬ droxid oder Natrϊum ethanolat umsetzt, oder leicht lösliche Salze durch doppelte Umsetzung in schwer lösliche Salze überführt.

Für die Herstellung der Verbindungen der Ausgestaltungen a und b werden entsprechende AusgangsVer¬ bindungen der allgemeinen Formel I, worin Rl und R2 die oben jeweils angegebene Bedeutung haben, und X eine nucleophil verdrängbare Abgangsgruppe bedeutet, eingesetzt.

Die AusgangsVerbindungen der allgemeinen Formel I, worin X eine nucleophil verdrängbare Abgangs-

gruppe bedeutet, sind neu und ebenfalls Gegenstand der Erfindung. Sie können nach bekannten Ver-

^ fahren hergestel lt werden bei spielsweise durch Umsetzung von 6-Aryl -3 [2H] pyridazinonen der Formel II ,

worin Rl und R2 die oben jeweils angegebene Bedeutung haben, in einem inerten Lösungsmittel, wie Toluol oder Xylol, oder ohne Lösungsmittel, mit Phosphoroxitrihalogenid, wie Phosphoroxitrichlo- rid, im Überschuß.

Die Ausgangsverbindungen der Formel II sind bekannt oder sie können nach bekannten Verfahren her¬ gestellt werden, wie sie z.B. im Europäischen Patent 163965 beschrieben sind.

Die folgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der Erfindung. Fp. bedeutet Schmelzpunkt, Sdp. bedeutet Siedepunkt.

Bβispiele

Endprodukte

1. 3-Cyanamino-6-(3-methoxy-4-n-propoxypheny1 ) pyri dazi n

1,8 g 3-Chlor-6-(3-methoxy-4-n-propoxyphenyl)pyridazin, 0,8 g Natriumcyanamid und 3,6 g Tetrabu- tylam oniumchlorid werden in 30 ml trockenem Toluol 5 Stunden am Rückfluß gekocht. Danach wird das Reaktionsgemisch im Vakuum eingedampft und der Rückstand mit 200 ml 2N Natriumhydrogensulfat-Lö¬ sung unter gutem Rühren kurz aufgekocht, wobei das Reaktionsprodukt als feiner kristall ner Nie¬ derschlag ausfällt. Er wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen und im Vakuum getrocknet. Zur Reini¬ gung wird er mit 50 ml Isopropanol kurz aufgekocht, abgesaugt und im Vakuum getrocknet. Man erhält 1,5 g (83,3 %) der TitelVerbindung vom Fp. 187°C.

2. 3-Cyanamino-6-(3-ethoxy-4-methoxyphenyl)pyridazin

2,7 g 3-Chlor-6-(3-ethoxy-4-raethoxyphenyl)pyridazin, 1,3 g Natriumcyanamid und 0,5 g Benzyltri- ethylammoniumchlorid werden in 30 ml N-Methylpyrrolidon 3 Stunden auf 150°C erhitzt. Nach dem Abkühlen wird die Reaktionslösung mit 200 ml IN Schwefelsäure verdünnt und 3 mal mit je 50 ml Chloroform extrahiert. Die vereinigten Extrakte werden über Natriumsulfat getrocknet und einge¬ dampft, der Rückstand wird in Isopropanol aufgekocht. Das kristalline Produkt wird abgesaugt, mit Isopropanol ausgewaschen und im Vakuum getrocknet. Man erhält 2,6 g (96,3 %) der TitelVerbindung vom Fp. 206°C.

3. 3-Cyanamino-6-[4-(2-methylpropoxy)-3-methoxyphenyl] pyridazin

3 g 3-Brom-6-[4-(2-methylpropoxy)3-methoxyphenyl]pyridazin, 1,3 g Natriumcyanamid und 0,5 g 18-Krone-6 werden in 30 ml 2-Methyl -4-pentanon 5 Stunden am Rückfluß gekocht. Die Reaktionslösung wird anschl ießend im Vakuum eingedampft und der Rückstand mit 200 ml 2N Natriumhydrogensulfat-Lö¬ sung unter gutem Rühren kurz aufgekocht, wobei das Reaktionsprodukt als feiner, kristalliner Nie¬ derschlag ausfällt. Er wird abgesaugt, mit Isopropanol nochmals aufgekocht, gekühlt, abgesaugt und nach Waschen mit Isopropanol und Petroleumbenzin (Sdp. 50 -70°C) im Vakuum getrocknet. Man erhält 2,5 g (80,6 %) der Titel Verbindung vom Fp. 191°C.

4. 3-Cyanamino-6-[4-(3-methylbut-l-oxy)-3-methoxyphenyl]pyridaz in

6 g 3-Chlor-6-[4-(3-methylbut-l-oxy)-3-methoxyphenyl]pyridazin, 2,5 g Natriumcyanamid und 10,3 g Tetrabutylammoniumchlorid werden in 80 ml Dioxan 6 Stunden am Rückfluß gekocht. Die Reaktionsmi¬ schung wird nach dem Abkühlen mit 200 ml 2N Schwefelsäure verdünnt, wobei sich das Reaktionspro¬ dukt kristallin abscheidet. Der Niederschlag wird abgesaugt, mit Wasser neutral gewaschen, noch¬ mals mit Aceton aufgeschl mmt, abgesaugt und im Vakuum getrocknet. Man erhält 3,6 g (59 %) der Titelverbindung vom Fp. 223°C.

Analog erhält man unter Einsatz entsprechender 3-Chlor-6-aryl pyri dazi ne:

3-Cyanamino-6-[4-methoxy-3-(l-methylethoxy)phenyl] pyridazin, Fp. 210°C (89 %) , 3-Cyanamι ' no-6- [4-methoxy-3-(2-methy1propoxy)phenyl] pyridazin, Fp. 213°C (70 %) , 3-Cyanamino-6-[3-methoxy-4-(l-methylethoxy)phenyl]pyridazin, Fp. 223°C (59 %) , 3-Cyanamino-6-(4-ethoxy-3-methoxyphenyl ) pyri dazi n, Fp. 221°C (56 %) , 3-Cyanamino-6-(4-difluormethoxy-3-methoxyphenyl )pyridazin, Fp. 209°C (83 %) , 3-Cyanamino-6- (3-difl uormethoxy-4-methoxyphenyl ) pyri dazi n, Fp. 226°C (79 %) , 3-Cyanamino-6-(3,4-dimethoxy-phenyl )pyridazin, Fp. 246°C (78 %) , 3-Cyanamino-6- (3-cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl ) pyri dazi n, Fp. 231°C (92 %) , 3-Cyanamino-6-(4-difluormethoxy-3-ethoxyphenyl ) pyri dazi n, Fp. 188°C (74 %) , 3-Cyanamino-6- [4-ethoxy-3-(2-methylpropoxy)phenyl] pyri dazi n, Fp. 203°C (82 %) , 3-Cyanamino-6-(3-difluormethoxy-4-ethoxyphenyl ) pyri dazi n, Fp. 212°C (74 %) , 3-Cyanamino-6-(3-cyclobutylmethoxy-4-methoxyphenyl ) pyri dazi n, Fp. 202°C (95 %) , 3-Cyanamino-6-[4-difl uormethoxy-3-(l-methylethoxy)phenyl] pyridazin, Fp. 188°C (94 %) , 3-Cyanamino-6-(3-cyclopentyloxy-4-difluormethoxyphenyl ) pyri dazi n, Fp. 215°C (90 %) , Fp. des Megluminsalzes : 124°C,

3-Cyanamino-6-(3-cyclopropylmethoxy-4-difluormethoxypheny l )pyn ' dazin, Fp. 189°C (96 %) , 3-Cyanamino-6-[4-difluormethoxy-3-(2-methylpropoxy)phenyl] pyri dazi n, Fp. 203-204°C (45 %) , 3-Cyanamino-6-[4-difluoππethoxy-3-(2,2,2-trifluorethoxy)ph enyl]pyridazin, Fp. 200°C (98 %) , Fp. des Natriumsalzes : 290°C, 3-Cyanamino-6-(4-cyclopropylmethoxy-3-difluormethoxyphenyl)p yridazin, Fp. 194°C (95 %) .

Ausgangsverbindungen

3-Chlor-6-(3-methoxy-4-n-propoxyphenyl )pyr dazin

18,0 g 6-(3-Methoxy-4-n-propoxyphenyl )-3[2H] pyridazinon werden in 63,6 g Phosphoroxitri Chlorid o suspendiert. Die Mischung wird bei 100 C so lange gerührt, bis eine kl are Lösung entstanden ist o und die HC1 -Entwicklung aufhört. Man gießt die auf ca. 50 C abgekühlte Lösung unter ständigem

Rühren auf 1 kg Eis, wobei sich sofort ein kristall iner Niederschlag bildet, der abgesaugt und mit

Wasser, verdünnter Natri umbicarbonat-Lösung und nochmals mit Wasser säurefrei gewaschen wird. Nach o dem Trocknen im Vakuum erhält man 19, 1 g (98,8 %) der Titelverbindung vom Fp. 129 C nach Kri stal - o l isieren aus Cyclohexan vom Fp. 132 C.

Analog erhält man unter Einsatz entsprechender 6-Aryl -3 [2H] pyri dazi none- folgende 3-Chlor-6-aryl - pyridazine:

3-Chlor-6-[4-methoxy-3-(l-methylethoxy)phenyl] pyridazin, Fp. 148°C (92 %) ,

3-Chlor-6-(3-ethoxy-4-methoxyphenyl )pyridazin, Fp. 141°C (63 %) ,

3-Chlor-6-[4-methoxy-3-(2-methylpropoxy)phenyl] pyri dazi n, Fp. 138°C (97 %) ,

-Chlor-6-[3-methoxy-4-(2-methylpropoxy) phenyl] pyr dazi n, Fp. 116°C (95 %) , -Chlor-6-(3-difluoππethoxy-4-methoxyphenyl) pyri dazi n, Fp. 156°C (98 %), -Chlor-6-(4-difluormethoxy-3-methoxyphenyl) pyri dazi n, Fp. 155°C (97 %) , -Chlor-6-[3-methoxy-4-(3-methylbutoxy)phenyl]pyridazin, Fp. 98°C (87 %), -Chlor-6-[3-methoxy-4-(l-methyl ethoxy) phenyl] pyr dazi n, Fp. 115°C (63 %) , -Chlor-6-(4-ethoxy-3-methoxyphenyl)pyridazin, Fp. 145°C (94 %), 3-Chlor-6-(3,4-dimethoxy-phenyl)pyridazin, Fp. 158°C (76 %), 3-Chlor-6-(3-cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl) pyri dazi n, Fp. 141°C (80 %), 3-Chlor-6-[4-ethoxy-3-(2-methylpropoxy) phenyl] pyri dazi n, Fp. 155°C (77 %) , 3-Chlor-6-(4-diflύormethoxy-3-ethoxyphenyl)pyridazin, Fp. 125°C (87 %) , 3-Chlor-6-(3-difluormethoxy-4-ethoxyphenyl)pyridazin, Fp. 165°C (94 %), 3-Chlor-6-(3-cyclobutylmethoxy-4-methoxyphenyl)pyridazin, Fp. 159°C (98 %), 3-Chlor-6-(3-cyclopentyloxy-4-difluormethoxyphenyl)pyridazin , Fp. 95,5-96°C (68 %), 3~Chlor-6-[4-difluormethoxy-3-(l-methylethoxy)phenyl]pyridaz in, Fp. 90°C (97 %), 3-Chlor-6-(3-cycloprOpylmethoxy-4-difluormethoxyphenyl)pyrid azin, Fp. 140°C (35 %), 3-Chlor-6-[4-difluormethoxy-3-(2,2,2-trifluorethoxy)phenyl]p yridazin, Fp. 109°C (93 %), 3-Chlor-6-(4-cyclopropylmethoxy-3-difluormethoxyphenyl)pyrid azin, Fp. 122, 5°C (12 %), 3-Chlor-6-[4-difluormethoxy-3-(2-methylpropoxy)phenyl]pyrida zin, Fp. 121-122°C (97 %).

Gewerbliche Anwendbarkeit

Die erfindungsgemäßen 6-Aryl-3-cyanaminopyridazιne besitzen wertvolle pharmakologische Eigenschaf¬ ten, die sie gewerblich verwertbar machen. Sie zeichnen sich vor allem durch solche Eigenschaften aus, die sie für die Therapie von Atemwegserkrankungen verschiedener Genese geeignet erscheinen lassen. Insbesondere können entzündliche und allergeninduzierte Bronchialerkrankungen aufgrund der antiinflammatorisehen und broncholytischen Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen behan¬ delt werden. Daneben zeichnen sich die erfindungsgemäßen Verbindungen durch eine geringe Toxizi- tEt, eine große therapeutische Breite und das Fehlen wesentlicher Nebenwirkungen aus.

Die broncholytische und antiinflammatorisehe Wirksamkeit der 6-Aryl-3-cyanaminopyridazine ermög¬ licht ihren Einsatz in der Human- und Veterinärmedizin, wobei sie zur Behandlung und Prophylaxe von Krankheiten, die auf Erkrankungen der Bronchien beruhen, verwendet werden. Beispielsweise kön¬ nen akute und chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen verschiedener Genese (Bronchit s, aller¬ gische Bronchitis, Asthma bronchiale) bei Mensch und Tier behandelt werden.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Behandlung von Säugetieren ein¬ schließl ch Menschen, die an einer der oben genannten Krankheiten erkrankt sind. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man dem erkrankten Säugetier eine therapeutisch wirksame und pharmako¬ logisch verträgliche Menge einer oder mehrerer der erfindungsgemäßen Verbindungen verabreicht.

Weiterer Gegenstand der Erfindung sind die erfindungsgemäßen Verbindungen zur Anwendung bei der Behandlung und/oder Prophylaxe von Krankheiten, die auf Erkrankungen der Bronchien beruhen.

Ebenso betrifft die Erfindung die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen zur Herstellung von Arzneimitteln, die zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Krankheiten, die auf Erkrankungen der Bronchien beruhen, eingesetzt werden.

Weiterhin sind Arzneimittel zur Behandlung und/oder Prophylaxe von Krankheiten, die auf Erkran¬ kungen der Bronchien beruhen und die eine oder mehrere der erfindungsgemäßen Verbindungen und/oder ihre pharmakologisch verträglichen Salze enthalten, Gegenstand der Erfindung.

Die erfindungsgemäßen Arzneimittel werden nach an sich bekannten Verfahren hergestellt, wobei be¬ züglich der Zubereitungen, Dosierungen, Darreichungsformen etc. beispielsweise auf die Ausführun¬ gen im Europäischen Patent 163965 verwiesen wird.

Beispiele für Arzneimittelzubereitungen

Tabletten mit 100 mg 3-Cyanamino-6-[4-(2-methylpropoxy)-3-methoxypheny1]pyridazin 40 kg Wirkstoff, 24 kg Milchzucker und 16 kg Maisstärke werden mit 4 kg Polyvinylpyrrolidon (MG ca. 25000) in 5,5 Liter Wasser granuliert und durch ein Sieb von 1,25 mm Maschenweite gepreßt. Nach dem Trocknen werden 10 kg Carboxymethylcellulose, 4 kg Talkum und 2 kg Magnesiumstearat zuge¬ geben. Auf einer Exzentermaschine wird das Granulat zu Tabletten von 9 mm Durchmesser, 250 mg Ge¬ wicht und einer Härte von 4 bis 5 kg verpreßt.

Kapseln mit 15 mg 3-Cyanamino-6-[3-(l-methylethoxy)-4-methoxyphenyl]pyrιdazι n

150 mg Wirkstoff, 845 mg mikrokristalline Cellulose und 5 mg amorphe Kieselsäure werden feingepul¬ vert, gut vermischt und in Hartgelatinekapseln Größe 4 abgefüllt.

DosieraerosolZubereitung enthaltend 3-Cyanamino-6-(3-ethoxy-4-methoxyphenyl)pyridazin 0,540 g Span*85 und 0,135 g Aroma werden in 10,215 g gekühltem Frigen'»"'ll gelöst. In die Lösung werden 0,270 g mikronisierter Wirkstoff eingerührt und in 24 l-Dosen eingefüllt. Nach dem Ver- crimpen werden 14,971 g Frigen^l∑ eingepreßt. Bei einem Kammervolumen des Dosierventils von 125/Ul werden pro Ventilhub 1,6 mg Wirkstoff als Aerosol freigesetzt.

Biologische Untersuchungen

In den nachfolgenden Tabellen sind die untersuchten Verbindungen durch Nummern gekennzeichnet:

1 " 3-Cyanamino-6-(3-methoxy-4-n-propoxypheny1)pyridazin

2 3-Cyanamino-6-(3-ethoxy-4-methoxyphenyl)pyridazin

3 3-Cyanamino-6-[4-methoxy-3-(l-methylethoxy)phenyl]pyridazin

4 3-Cyananrino-6-[4-methoxy-3-(2-methylpropoxy)phenyl]pyridazi n ' •6 3-Cyanaιnino-6-[3-methoxy-4-(2-methylpropoxy)phenyl]pyridaz in

6 3-Cyanamino-6-[3-methoxy-4-(l-methylethoxy)phenyl]pyridazin

7 3-Cyanamino-6-(4-ethoxy-3-methoxyphenyl)pyridazin

8 3-Cyanamino-6-(4-difluormethoxy-3-methoxyphenyl)pyridazin

9 3-Cyanaminό-6-(3-difluormethoxy-4-methoxyphenyl)pyr dazin

10 3-Cyanamino-6-(3,4-dimethoxyphenyl)pyridazin

11 3-Cyanamino-6-(3-cyclopentyloxy-4-methoxyphenyl)pyridazin

12 3-C anamino-6-(4-dif1uormethoxy-3-ethoxyphenyl)pyridazin

13 3-Cyapamino-6-[4-ethoxy-3-(2-methylpropoxy)phenyl]pyridazin

14 3-Cyanamino-6-(3-dif1uormethoxy-4-ethoxyphenyl)pyridazin

15 3-Cyanamino-6-(3-cyclobutyl ethoxy-4-methoxyphenyl)pyridazin

16 3-Cyanamino-6-[4-dif1uormethoxy-3-(1-methylethoxy)phenyl]pyr idazin

17 3-Cyanamino-6-(3-cyclopentyloxy-4-difluormethoxyphenyl)pyr dazin

18 3-Cyanamino-6-(3-cyclopropylmethoxy-4-dif1uormethoxyphenyl)p yridazin

19 3-Cyanamino-6-[4-dif1uormethoxy-3-(2-methylpropoxy)phenyl]py ridazin

20 3-Cyanamino-6-[4-dif1uormethoxy-3-(2,2,2-trif1uorethoxy)phen yl]pyridazin

21 3-Cyanamino-6-(4-cycl©propylmethoxy-3-dif1uormethoxyphenyl) pyridazin

Die bronchospasmolytische Wirkung der Verbindungen auf die Trachea!spangen-Kette des Meerschwein¬ chens wurde in vitro wie folgt geprüft:

Vier parallele, aus jeweils 6 Einzelringen bestehende Trachealspangen-Ketten des Meerschweinchens (weibU und m nn!., 430 - 600 g) im Organbad [5 ml, Krebs-Henseleit-Lösung mit Zusatz von Phento- laroin (10 mol/1), 37°C, Vorspannung der Organe 2 g, Begasung mit Carbogen] entwickeln nach etwa 20 bis 30 Minuten eine stabile, tonische Spontankontraktur. An diesen dauerkontrahierten Or¬ ganen kann unter isometrischen Meßbedingungen durch Applikation der Prüfsubstanz in kumulativ- f, f. . halblogarithmisch ansteigender Konzentration (z.B. 1x10 + 2x10 + 7x10 + 2x10 usw. mol/1 ) eine Relaxation herbeigeführt werden, wobei nach jeder Einzeldosis der Testsubstanz eine konstante Relaxations-Antwort abgewartet wird, bevor die nächst höhere Konzentration appli ziert wird. Über einen Zeitraum von 20 bis 30 Minuten wird somit eine vol l ständige Dosis-Wirkungskurve

der Testsubstanz erhalten. Die jeweilige Relaxation wird als Prozentbruchteil der durch Gabe von (-)Isoprenalin (10 mol/1) maximal erreichbaren Relaxation ausgedrückt. Als Maß für die bronchodilatorische Aktivität dient die Konzentration der Testsubstanz, welche 50 % der maximal erreichbaren Relaxation bewirkt, ausgedrückt durch den negativen Logarithmus der ECg Q mol/1:

-ig[Ec 50 ].

In der Tabelle 1 sind die Werte -lgtECrg] und die Quotienten aus den EC^ Q -Werten für Theo¬ phyllin und die untersuchte Substanz angegeben. Die gefundenen Werte zeigen eine große Überlegen¬ heit der erfindungsgemäßen Verbindungen gegenüber Theophyllin bezüglich der bronchospasmolytischen Aktivität.

Tabelle 1:

Lfd. Nr. t EC 5θITheophyllin /

-ig[Ec 50 3 £ EC 5( Substanz

1 5,25 24,0

2 5,52 44,7

3 6,38 324

4 6,95 1203

5 5,45 38,1

6 5,09 16,6

7 5,19 20,9

8 5,73 72,5

9 5,63 57,6 10 5,15 19,1 11 6,25 240 12 5,61 55,0 13 6,27 251 14 5,69 66,1 15 6,04 148 16 6,18 204 17 6,12 178 18 6,25 240 19 5,85 95,6 20 5,64 58,9 21 6,00 135 Theophyllin 3,87 1

Für die Verbindungen 3 und 4 wurde die trachearelaxierende Wirkung zusätzlich durch Relaxierung der durch Histamin (His), Carbachol (CC), Prostaglandin ( PGF 2alpha^' 0va1buπ,in ( 0A ) und Leu_ kotrien (LTC.) erzeugten Kontrakturen geprüft. Wie aus den in Tabelle 2 angegebenen Meßwerten zu entnehmen ist, zeigen die erfindungsgemäßen Verbindungen auch unter den modifizierten Bedingun¬ gen eine gegenüber Theophyllin stark erhöhte Relaxation.

Tabelle 2

Die bronchospasmolytische Wirkung wurde weiterhin am Modell "Histamininduzierter Bronchospasmus am narkotisierten Meerschweinchen" bestimmt:

Bei diesem Modell werden pharmakodynamische bzw. toxische Effekte an inneren sensiblen Rezeptoren, auf die Atmung und am Herz-Kreislauf-System vom Meerschweinchen simultan registriert [U. Kilian, E. Müller, E. Ch. Dittmann und J. Hamacher, Arzneimittel-Forschung 28 (II) 1699-1708, 1978]. An narkotisierten (Ethylurethan 1,25 g/kg i.p.) onovagoto ierten, spontanatmenden Meerschweinchen (männl., 350 - 450 g) wurde das Pneumotachogramm registriert und zur Charakterisierung des durch Histamin (0,09 -0,18 'mol/kg i.V.) ausgelösten Bronchospasmus die maximale Strömungsge¬ schwindigkeit der Atemluft während der Expiration (Vmax £ ) gemessen.

Ein Hista inspasmus vor Substanzgabe wurde mit mehreren Hista inspasmen nach Substanzgabe vergli¬ chen. Die Prüfsubstanzen wurden intravenös (i.v.) und/oder intrajejunal (i.j.) appliziert.

Es wurde gefunden, daß die untersuchten Verbindungen den Histamin-induzierten Bronchospasmus am narkotisierten Meerschweinchen etwa 2 - 5 mal stärker hemmen als Theophyllin.

Tabel le 3:

Mittlere prozentuale bronchospasmolytische Wirkung 0-1 Std. p. appl., gemessen an der Hemmung der histamininduzierten Abnahme von Vmax e

Zusätzlich wurde die bronchospasmolytische Wirkung am Modell "Schutzwirkung gegen den Acetyl- cholin-induzierten Bronchospasmus am wachen Meerschweinchen" geprüft:

Die Versuchsdurchführung erfolgt in Anlehnung an T. Olsson, Acta Allergologica 2 , 438-447 (1971). Meerschweinchen (250 - 350 g) werden in einem verschlossenen Plexiglaszylinder (Volumen 51) vor Substanzgabe zweimal im Abstand von 20 Minuten sowie 30 Minuten nach Substanzgabe einem Acetyl- cholin-Nebel (0,06 % in 0,9 % Natriumchloridlösung; Ultraschallvernebler Heyer Use 77) ausgesetzt. Die Zeit vom Beginn der Verneblung bis zum Einsetzen deutlicher Atemanstrengungen (unter Umständen hypoxischer Kra pfanfall in Seitenlage) wird gemessen und als Latenzzeit bezeichnet. Eine Verlän¬ gerung der Latenzzeit nach Substanzgabe auf mindestens die dreifache mittlere Latenzzeit vor Sub¬ stanzgabe wird als Schutzwirkung angesehen und die Anzahl der in dem Kollektiv geschützten Tiere angegeben. Die Applikation der PrüfSubstanzen erfolgt oral mittels Schlundsonde (Dosis 100 #umo1/kg, Volumen 1 ml/kg, Suspensionsmittel 4 %-ige MethocelSuspension in 0,9 %-iger Natriumchloridlösung).

Im Kontrollversuch (ohne Substanzappl kation) liegt die Latenzzeit bei 2 Minuten. Die Applikation der Prüfsubstanz erfolgt per oral mittels Schlundsonde (Standarddosis 100 umol , Volumen 1 ml 4 %ige MethocelSuspension in 0,9 %iger Natriumchloridlösung/kg). Nach 30 Minuten werden die Tiere erneut dem Acetylchol n-Nebel ausgesetzt und die Latenzzeiten gemessen. Eine Verlängerung der La¬ tenzzeit auf mindestens die dreifache Länge wird als Schutzwirkung angesehen.

Aus Tabelle 4 ist zu entnehmen, daß die untersuchten Verbindungen eine dem Theophyllin vergleich¬ bare oder überlegene Schutzw rkung aufweisen.

Tabelle 4:

Schutzwirkung gegen den Acetylcholin-induzierten Bronchospasmuns am wachen Meerschweinchen, er¬ mittelt 30 Minuten nach oraler Substanz- bzw. Placebogabe. Dosis: 100 ιumol/kg der Testsub¬ stanz (= Verum) bzw. substanzfreies Suspensionsmittel (= Placebo).

Als besonders aussagekräftig für eine zu erwartende bronchospasmolytische und/oder antiinflammato- rische Wirkung wird die Hemmung der Phosphodiesterasen der Klassen III (PDE III = hoch affine cAMP-PDE durch cGMP hemmbar) und IV (PDE IV = hoch affine cAMP-PDE durch cGMP nicht hemmbar, Roli- pram-sensitiv) angesehen [H. Hidaka et al., Adv. Cycl . Nucl. Res. j^, 145 (1984); Tips 5_, 237 (1984); R. Weishaar et al., J. Med. Chem. 28, 537 (1985); S.A. Harrison et al., Molec. Pharmac. 29_, 506 (1986); 0. Klein-Tebbe et al., Allergologie U, 12 (1989); C. Schudt et al., Allergologie 12/12 (1989)].

Deshalb wurde die PDE-Hemmung der erfindungsgemäßen Verbindungen an einer aus humanen Thrombozyten isolierten PDE III bzw. aus humanen neutrophilen polymorphkernigen Zellen (PMN's) sowie aus der Hundetrachea isolierten PDE IV bestimmt. Die Phosphodiesterasen III und IV werden nach Polson et al., Biochem. Pharmacol.31, 3403 - 3406 (1982) chromatographisch isoliert.

Die Substanzen werden in DMSO gelöst und weiter verdünnt. Aus einer Reihe von bis hundertfach ver¬ dünnten Lösungen werden jeweils 2,1 ΛI1 vorgelegt und mit 212 ul Reaktionsgemisch versetzt. Das eaktionsgemisch enthält Hepes (100 mmol/1), DTE (5 mmol/1), MgC (5 mmol/1), CaC (10 uπιol/1), BSA Fraktion V 0,5 mg/ml, cAMP 0,5 ,umol/l, 2,8 - 3 H-cAMP 250000 cpm/ml (0,3 uCi/ml, S.A. 33,5 uCi/mmol), SV (snake venom) 25 ug/212 Ul Testansatz).

Durch Zugabe von 10 ul PDE zum Reaktionsgemisch und zur Substanzvorlage wird die Reaktion gestartet. Dann wird für 20 Minuten bei 37°C inkubiert. Die Reaktion wird durch Erhitzen auf 95°C für 45 Sekunden gestoppt. Nach Abkühlen der Proben wird die SV-Lösung zugegeben, die das entstandene 5-AMP spaltet. Nach einer Inkubation von 30 Minuten bei 37°C wird diese Reaktion durch Zugabe von 1 ml Anionenaustauschersuspension gestoppt. Dadurch wird das verbliebene cAMP gebunden. Das entstandene Adenosin bleibt im Überstand nach Zentrifugation und kann in einem Aliquot durch die darin enthaltene Radioaktivität gemessen werden. Die ICcn-Werte werden im Hill plot mit linearer Regression bestimmt.

In den Tabellen 5, 6 und 7 sind die negativen Logarithmen der gefundenen IC 50 -Werte und die Quotienten aus dem für Theophyllin ermittelten ICrg-Wert und den ICg Q -Werten der erfindungs¬ gemäßen Substanzen aufgeführt. Die erfindungsgemäßen Substanzen hemmen die PDE III bzw. PDE IV bedeutend stärker als Theophyll n.

Tabelle 5:

Hemmung von PDE III

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Tabelle 6:

Hemmung der PDE IV aus Hundetrachea

Tabelle 7:

Hemmung der PDE IV aus humanen neutrophilen polyraorphkernigen Zellen (PMN 's)