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Title:
NOVEL COMPOUNDS THAT INHIBIT FACTOR XA ACTIVITY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/008141
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to compounds of formula (I) or pharmaceutically acceptable salts, solvates, hydrates or pharmaceutically acceptable formulations thereof. These compounds can be used for inhibiting factor Xa and for preventing and/or treating thrombolytic diseases.

Inventors:
FUCHS THILO (DE)
ECKL ROBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/007867
Publication Date:
January 26, 2006
Filing Date:
July 19, 2005
Export Citation:
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Assignee:
CHEMIE MORPHOCHEM AG FUER KOMB (DE)
FUCHS THILO (DE)
ECKL ROBERT (DE)
International Classes:
C07H15/203; A61K31/706; A61P7/02; (IPC1-7): C07H15/203; A61K31/706; A61P7/02
Domestic Patent References:
WO2002016313A22002-02-28
WO2003064378A22003-08-07
Attorney, Agent or Firm:
Forstmeyer, Dietmar (Oberanger 32, Munich, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verbindungen der Formel (I) : (D worin X ein Wasserstoffatom, eine Hydroxygruppe, eine Ci, C2, C3 oder C4Alkyloxygruppe oder ein Fluoratom ist und R ein gegebenenfalls substituierter Heterocycloalkyl rest mit 5, 6 oder 7 Ringatomen ist, oder ein pharmakologisch akzeptables Salz, Solvat, Hydrat oder eine pharmakologisch akzeptable Formu¬ lierung derselben.
2. Verbindungen nach Anspruch 1, wobei X ein Wasserstoffatom oder eine Hydroxygruppe ist.
3. Verbindungen nach Anspruch 1 oder 2, wobei R eine Gruppe der Formel ist, wobei n gleich 0, 1 oder 2 ist und R1 eine Ci, C2, C3 oder C4 Alkylgruppe ist.
4. Verbindungen nach Anspruch 1 oder 2, wobei R eine eyeIisehe Gruppe der Formel N(CH2CH2)2NCH3 ist.
5. Verbindungen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Stereochemie der 3, 4, 5Trihydroxy6hydroxymethyl tetrahydropyran2yloxyGruppe der von ßDGlucose entspricht.
6. Verbindungen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, die (S) Konfiguration an der Phenylglycineinheit aufweisen.
7. Pharmazeutische Zusammensetzungen, die eine Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 und fakultativ Trägerstoffe und/oder Adjuvanzien enthalten.
8. Verwendung einer Verbindung oder einer pharmazeuti¬ schen Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Hemmung von Faktor Xa.
9. Verwendung einer Verbindung oder einer pharmazeuti¬ schen Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Behandlung und/oder Vorbeugung von thromboemboly tischen Erkrankungen, arterieller Restenose, Blutvergiftung, Krebs, akuten Entzündungen, oder sonstigen Erkrankungen, die durch Faktor XaAktivität vermittelt werden.
10. Verwendung einer Verbindung oder einer pharmazeuti¬ schen Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zum Einsatz in der Gefäßchirurgie.
Description:
Neue Verbindungen, die Faktor Xa-Aktivität inhibieren

Die vorliegende Erfindung betrifft neue Verbindungen mit blutgerinnungshemmender Wirkung (sogenannte Antikoagulan- tien) sowie ihre pharmakologisch akzeptablen Salze bzw. Solvate und Hydrate, pharmazeutische Zusammensetzungen, die diese als Wirkstoff enthalten, Verfahren zur Herstellung solcher Verbindungen, Salze und Zusammensetzungen sowie de¬ ren Verwendung zur Vorbeugung und/oder Behandlung von thromboembolytischen Erkrankungen. Diese Verbindungen, Salze und Zusammensetzungen stellen sehr wirksame Faktor Xa-Inhibitoren dar. Die vorliegende Erfindung betrifft auch Pro-Drugs, optisch aktive Formen, Racemate und Diastereo- mere dieser Verbindungen und Salze.

Thromboembolytische Erkrankungen beruhen auf einer erhöhten Blutgerinnungsneigung bei Personen mit Risikofaktoren, wie z.B. größeren Operationen, längerer Immobilisierung, Kno¬ chenbrüchen der unteren Extremitäten, Fettleibigkeit, Blut- fett-Stoffwechselstörungen, Infektionen mit gramnegativen Organismen, Krebs und höherem Alter.

Venöse Thrombosen können dazu führen, daß das von der be¬ troffenen Vene entsorgte Gewebe ein Ödem oder eine Entzün- düng entwickelt. Thrombose einer tieferliegenden Vene (so¬ genannte "Deep Vein Thrombosis") kann zu schwerwiegenden Komplikationen wie z.B. Lungenembolie führen. Arterielle Thrombose kann zur ischämischen Nekrose des von der betrof¬ fenen Arterie versorgten Gewebes führen, wie z.B. zu myoka- dialem Infarkt im Falle einer betroffenen Herzkranzarterie. Weitere thromboembolytische Erkrankungen sind z.B. Arte¬ riosklerose, Apoplexie (Schlaganfall) , Angina pectoris, Claudicatio intermittens. Unter normalen physiologischen Bedingungen schützt die na¬ türliche Blutgerinnung vor größerem Blutverlust aus einem beschädigten Blutgefäß. Bei der Blutgerinnung erfolgt eine Umwandlung des flüssigen Blutes in den Blutkuchen, eine gallertartige Masse, die die Abdichtung verletzter Blut¬ gefäße durch Pfropfbildung bewirkt. Dabei erfolgt die Um¬ wandlung des im Plasma vorhandenen löslichen Fibrinogens in den faserig-gallertartigen Gerinnungsstoff, das Fibrin, in einem mehrstufigen Prozeß, der sogenannten Blutgerinnungs- kaskade.

Man unterscheidet zwischen zwei verschiedenen Wegen der Ak¬ tivierung der Blutgerinnung. Der intrinsische Blutgerin¬ nungsweg wird eingeleitet, wenn Blut mit unphysiologischen Oberflächen in Berührung kommt. Der extrinsische Blutgerin¬ nungsweg wird durch die Verletzung von Blutgefäßen einge¬ leitet. Beide Blutgerinnungswege münden in einem gemeinsa¬ men Weg, in dem der Blutgerinnungsfaktor X, eine Serin-Pro- teinase, in seine aktive Form (Faktor Xa) überführt wird. Faktor Xa bewirkt zusammen mit Faktor Va und Ca2+ im sogenannten Prothrombinasekomplex, daß Prothrombin in Thrombin überführt wird, welches seinerseits durch Abspaltung von Peptiden aus Fibrinogen Fibrin-Monomere freisetzt, die in der Lage sind, zu Fibrinfasern zu koagulieren. Durch den Faktor XIII kommt es schließlich zur Quervernetzung und somit Stabilisierung der Fibrinfasern.

Antikoagulantien kommen sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung von thromboembolytischen Erkrankungen zum Ein- satz. Man unterscheidet bei den Antikoagulantien im engeren Sinne das sofort wirksame Heparin, welches direkt bestimmte Faktoren der Blutgerinnung hemmt, von den Vitamin K-Antago- nisten (z.B. Cumarin-Derivate) . Letztere hemmen die von der Anwesenheit von Vitamin K abhängige Produktion bestimmter Gerinnungsfaktoren in der Leber und setzen mit ihrer Wir- kung erst langsam ein. Weitere gerinnungshemmende Mittel sind die Fibrinolytika, die eine direkte oder indirekte Ak¬ tivierung des fibrinolytischen Systems hervorrufen, und Thrombozyten-Aggregationshemmer wie z.B. Acetylsalicyl- säure. Ein seltener eingesetztes Verfahren ist die Senkung des Fibrinogenspiegels im Blut durch das Enzym Ancrod. Das Ziel der Anwendung gerinnungshemmender Mittel ist, die Ent¬ stehung eines gefäßverschließenden Blutgerinnsels zu verhü¬ ten oder auch es nach seiner Bildung wieder aufzulösen.

Die oben genannten Antikoagulantien im engeren Sinne, d.h. Heparin und Vitamin K-Antagonisten, weisen Nachteile auf. Beim Heparin unterscheidet man unfraktioniertes Heparin (UFH) und Heparin mit niedrigem Molekulargewicht (LMWH) . Nachteilig bei UFH ist die Tatsache, daß es in der Regel intravenös verabreicht werden muß, eine variierende blutge¬ rinnungshemmende Wirkung aufweist und somit häufige Über¬ wachungen des Patienten und Dosisanpassungen erforderlich macht. LMWH kann zwar in konstanter, unüberwachter Dosie- rung subkutan zum Einsatz kommen, weist aber aufgrund sei¬ ner geringen Kettenlänge eine gegenüber UFH stark verrin¬ gerte Wirkung auf.

Die Vitamin K-Antagonisten wie z.B. Warfarin zeigen - ver- mutlich genetisch bedingt - eine von Patient zu Patient un¬ terschiedliche Wirksamkeit. Neben dem oben erwähnten lang¬ samen Einsetzen der Wirkung ist dies mit dem Nachteil ver¬ bunden, daß die Patienten überwacht werden müssen und eine individuelle Dosisanpassung erforderlich ist.

Weitere bekannte Antikoagulantien gehören der Gruppe der Thrombin-Inhibitoren an. Aktuelle Übersichten der ein¬ schlägigen Forschungstätigkeiten auf diesem Gebiet finden sich z.B. bei Jules A. Shafer, Current Opinion in Chemical Biology, 1988, 2: 458-485, Joseph P. Vacca, Current Opinion in Chemical Biology, 2000, 4: 394-400 sowie Fahad Al-Obeidi und James A. Ostrem, DDT, Bd. 3, Nr. 5, Mai 1998: 223-231.

Ein entscheidender Nachteil der Thrombin-Inhibitoren be- steht darin, daß zur Erzielung der gewünschten Wirkung eine derartig starke Unterdrückung der Thrombin-Aktivität in vivo erforderlich ist, daß sich die Blutungsneigung erhöhen kann, was die Dosierung erschwert.

Demgegenüber bewirken Faktor Xa-Inhibitoren eine Unter¬ drückung der Neubildung von Thrombin aus Prothrombin, wäh¬ rend sie eine vorhandene Thrombin-Aktivität, die für eine primäre Hämostase erforderlich ist, nicht beeinträchtigen.

Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand in der Be¬ reitstellung neuer Verbindungen mit nützlichen Eigen¬ schaften, insbesondere blutgerinnungshemmender Wirkung.

Genauer gesagt bestand die Aufgabe in der Bereitstellung neuer Faktor Xa-Inhibitoren mit verbesserter Wirksamkeit, verringerter Nebenwirkung und/oder erhöhter Selektivität. Zudem sollten geeignete pharmazeutische Zusammensetzungen bereitgestellt werden. Diese Verbindungen bzw. Zusammenset¬ zungen sollten bevorzugt parenteral oder oral, insbesondere oral verabreichbar sein.

Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand in der Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung dieser neuen Verbindungen.

Des weiteren sollten diese neuen Verbindungen zur Vorbeugung und/oder Behandlung von thromboembolytischen Er¬ krankungen geeignet sein. Die vorliegende Erfindung beschreibt blutgerinnungshemmende Verbindungen, deren pharmakologisch akzeptable Salze bzw. Solvate und Hydrate und Formulierungen, die eine hohe Akti¬ vität und Selektivität aufweisen und die insbesondere oral verabreicht werden können. Die vorliegende Erfindung be¬ trifft des weiteren Pro-Drugs, optisch aktive Formen, Race- mate und Diastereomeren dieser Verbindungen und Salze. Die besagten Verbindungen und Salze können auch ihrerseits Pro- Drugs sein, die erst durch Metabolisierung aktiviert wer¬ den. Ebenfalls beschrieben werden pharmazeutische Zusammen¬ setzungen, die die besagten Verbindungen bzw. Salze etc. als Wirkstoff enthalten.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Verbindung der allgemeinen Formel (I) :

(D worin

X ein Wasserstoffatom, eine Hydroxygruppe, eine Ci, C2, C3 oder C4-Alkyloxygruppe oder ein Fluoratom ist und

R ein gegebenenfalls substituierter Heterocycloalkylrest mit 5, 6 oder 7 Ringatomen ist, oder ein pharmakologisch akzeptables Salz, Solvat, Hydrat oder eine pharmakologisch akzeptable Formulierung derselben.

Die nachfolgenden Definitionen beziehen sich auf die gesamte Beschreibung und insbesondere auf die Ansprüche:

Der Ausdruck Alkyl bezieht sich auf eine gesättigte, geradkettige oder verzweigte Kohlenwasserstoffgruppe, die bevorzugt 1, 2, 3 oder 4 Kohlenstoffatome aufweist, z.B. die Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Isobutyl-, tert- Butyl oder die n-Butylgruppe.

Des weiteren bezieht sich der Begriff Alkyl auf Gruppen, bei der ein, zwei, drei oder mehrere Wasserstoffatome durch ein Halogenatom (bevorzugt F oder Cl) ersetzt sind wie z.B. die 2, 2, 2-Trichlorethyl- oder die Trifluormethylgruppe.

Der Ausdruck Heterocycloalkylrest mit 5, 6 oder 7 Ringatomen bezieht sich auf eine Cyclopentyl-, Cyclohexyl- oder Cycloheptylgruppe, in der ein, zwei oder drei (bevorzugt 2) Ring-Kohlenstoffatome unabhängig voneinander durch ein Sauerstoff-, Stickstoff- oder Schwefelatom (bevorzugt ein Stickstoffatom) ersetzt sind. Der Ausdruck Heterocycloalkylrest bezieht sich weiterhin auf entsprechende Gruppen, bei denen ein oder mehrere Wasser¬ stoffatome unabhängig voneinander durch Fluor-, Chlor-, Brom- oder Jodatome oder OH, =0, SH, =S, NH2, =NH oder NO2- Gruppen ersetzt sind. Beispiele sind die Piperidyl-, Morpholinyl- oder die Piperazinyl-Gruppe.

Der Ausdruck "gegebenenfalls substituiert" bezieht sich auf Gruppen, in denen ein, zwei oder mehrere Wasserstoffatome durch Fluor-, Chlor-, Brom- oder Jodatome oder OH, =0, SH, =S, SO2NH2, NH2, =NH, -C(=NH)NH2 oder NO2-Gruppen ersetzt sind. Dieser Ausdruck bezieht sich weiterhin auf Gruppen, in denen ein, zwei oder mehrere Wasserstoffatome unabhängig voneinander durch C1-C4 Alkylgruppen ersetzt sind, wobei die C1-C4 Alkylgruppen gegebenenfalls durch OH, =0, SH, =S, SO2NH2, NH2, =NH, -C(=NH)NH2 oder NO2-Gruppen substituiert sein können.

Bevorzugt ist X ein Wasserstoffatom oder eine Hydroxygruppe (insbesondere ein Wasserstoffatom) .

Weiter bevorzugt ist R eine Gruppe der Formel:

wobei n gleich 0, 1 oder 2 (insbesondere 1) ist und R1 eine Ci, C2, C3 oder C4 Alkylgruppe (insbesondere eine CH3 oder eine CF3 Gruppe) ist.

Besonders bevorzugt ist R eine cyclische Gruppe der Formel -N(CH2CH2J2NCH3 (N-Methylpiperazinyl- bzw. 4-Methyl- piperazinylgruppe) .

Weiter bevorzugt entspricht die Stereochemie der 3,4,5- Trihydroxy-6-hydroxymethy1-tetrahydropyran-2-yloxy-Gruppe der von ß-D-Glucose.

Wiederum bevorzugt ist folgende Verbindung: 2- (3- Carbamimidoyl-phenylamino) -N- [2- (4-methyl-piperazin-l-yl) - 2-oxo-ethyl] -2- [2- (3, 4, 5-trihydroxy-6-hydroxymethy1- tetrahydro-pyran-2-yloxy) -phenyl] -acetamid; insbesondere entspricht dabei die Stereochemie der 3, 4, 5-Trihydroxy-6- hydroxymethyl-tetrahydropyran-2-yloxy-Gruppe der von ß-D-Glucose oder von α-D-Glucose und weiter bevorzugt weist die Stereochemie an der Phenylglycineinheit (S)- Konfiguration auf.

Besonders bevorzugt weist die Verbindung der Formel (I) eine der folgenden Strukturen auf:

Verbindungen der Formel (I) enthalten aufgrund ihrer Substitution ein oder mehrere Chiralitätszentren. Die vorliegende Erfindung umfasst daher sowohl alle reinen Enantiomere und alle reinen Diastereomere, als auch deren Gemische in jedem Mischungsverhältnis. Des weiteren sind von der vorliegenden Erfindung alle tautomeren Formen der Verbindungen der Formel (I) oder umfasst.

Beispiele für pharmakologisch akzeptable Salze der Verbin¬ dungen der Formel (I) sind Salze von physiologisch akzep¬ tablen Mineralsäuren wie Salzsäure, Schwefelsäure und Phos¬ phorsäure; oder Salze von organischen Säuren wie Methan- sulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure, Milchsäure, Ameisensäure, Essigsäure, Trifluoressigsäure, Zitronensäure, Bernstein¬ säure, Fumarsäure, Maleinsäure und Salicylsäure. Verbindungen der Formel (I) können solvatisiert, insbesondere hydratisiert sein. Die Hydratisierung kann z.B. während des Herstellungsverfahrens oder als Folge der hygroskopischen Natur der anfänglich wasserfreien Verbindungen der Formel (I) auftreten.

Die pharmazeutischen Zusammensetzungen gemäß der vorliegen¬ den Erfindung enthalten mindestens eine Verbindung der Formel (I) als Wirkstoff und fakultativ Trägerstoffe und/oder Adjuvantien.

Die Pro-Drugs (z.B. R. B. Silverman, Medizinische Chemie, VCH Weinheim, 1995, Kapitel 8, S. 361ff) , die ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind, bestehen aus einer Verbindung der Formel (I) und mindestens einer pharmakologisch akzeptablen Schutzgruppe, die unter physiologischen Bedingungen abgespalten wird, z.B. einer Hydroxy-, Alkoxy-, Aralkyloxy-, Acyl- oder Acyloxy-Gruppe, wie z.B. einer Methoxy-, Ethoxy-, Benzyloxy-, Acetyl- oder Acetyloxy-Gruppe; insbesondere an der Amidinogruppe.

Die hier beschriebenen Verbindungen der Formeln (I) können analog zu den in WO0216312 beschriebenen Verfahren hergestellt werden. Bei den auf diese Weise erhaltenen Verbindungen wurde gefunden, daß sowohl die Verbindungen der Formel (I) mit (R) -Konfiguration an der Phenylglycineinheit als auch die entsprechenden (S)- konfigurierten Verbindungen sehr wirksame Faktor Xa- Inhibitoren sind, wobei die (S) -konfigurierten Verbindungen bei gleicher Substitution etwas bessere inhibitorische Eigenschaften besitzen. Bevorzugt werden erfindungsgemäß also Verbindungen der Formel (I) mit (S) -Konfiguration an der Phenylglycineinheit, wobei auch Verbindungen mit (R)- Konfiguration, sowie Gemische in jedem Mischungsverhältnis, sehr gute inhibitorische Eigenschaften besitzen und ebenfalls Gegenstand dieser Erfindung sind.

3-Aminobenzamidin ist kommerziell erhältlich; 3-Amino-4- hydroxybenzamidin kann aus kommerziell erhältlichem 4- Hydroxy-3-nitrobenzonitril über eine Pinner Reaktion (A. Pinner, F. Klein, Ber. 10, 1889 (1877); 11, 4, 1475 (1878); 16, 352, 1643 (1883)) zu 4-Hydroxy-3-nitro-benzamidin und anschliessender Reduktion mit H2-Pd/C hergestellt werden. Analog können auch weitere Benzamidine hergestellt werden.

Glycosylierte Arylverbindungen (z.B. glycosylierte Benzaldehyde) können z.B. nach den in Kleine et al . Carbohydrate Research 1985, 142, 333-337 und Brewster et al. Tetrahedron Letters 1979, 5051-5054 beschriebenen Verfahren hergestellt werden; Helicin (Salicylaldehyd-ß-D- glucosid) ist kommerziell erhältlich.

Alle Startmaterialien, für die keine Synthese angegeben ist, sind kommerziell erhältlich, z. B. bei Acros, Aldrich, Fluka, Lancaster oder Merck.

Eine Verbindung oder pharmazeutische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann zur Hemmung von Faktor Xa-Akti- vität, zur Vorbeugung und/oder Behandlung von thromboembo- lytischen Erkrankungen, arterieller Restenose, Blutvergiftung, Krebs, akuten Entzündungen oder sonstigen Erkrankungen, die durch Faktor Xa-Aktivität vermittelt werden, und insbesondere von venösen Thrombosen, Ödemen oder Entzündungen, von "Deep Vein Thrombosis", Lungen¬ embolien, thromboembolytischen Komplikationen nach größeren Operationen, bei der Gefäßchirurgie, längerer Immobilisie¬ rung, Knochenbrüchen der unteren Extremitäten etc., von arteriellen Thrombosen, insbesondere der Herzkranzgefäße bei myokardialem Infarkt sowie Arteriosklerose, Apoplexie, Angina pectoris, Claudicatio intermittens verwendet werden, um nur einige Indikationen zu nennen.

Allgemein sollen, wie eingangs erwähnt wurde, die erfin- dungsgemäßen Wirkstoffe eine möglichst hohe Inhibierungs- wirkung gegenüber Faktor Xa bei möglichst hoher Selektivi¬ tät aufweisen. Die Selektivität wurde im vorliegenden Fall durch Vergleich der Inhibierungswirkung gegenüber Faktor Xa sowie Tryptase, Trypsin, Plasmin, Thrombin und weiteren Serin-Proteinasen bestimmt. Des weiteren sind die vorliegenden/erfindungsgemässen Verbindungen als Inhibitoren weiterer Enzyme der Blutgerinnungskaskade (extrinsisch und intrinsisch) wie z.B. Faktor II, Faktor VII, Faktor VIIa, Faktor IX, Faktor IXa und Faktor X von Interesse.

Wie oben erwähnt, liegt die therapeutische Verwendung der Verbindungen der Formel (I) , ihrer pharmakologisch akzep¬ tablen Salze bzw. Solvate und Hydrate sowie Formulierungen und pharmazeutischen Zusammensetzungen im Rahmen der vor¬ liegenden Erfindung.

Auch die Verwendung dieser Wirkstoffe zur Herstellung von Arzneimitteln zur Vorbeugung und/oder Behandlung von throm- boembolytischen Erkrankungen ist Gegenstand der vorliegen¬ den Erfindung. Im allgemeinen werden Verbindungen der Formel (I) unter Anwendung der bekannten und akzeptablen Modi, entweder einzeln oder in Kombination mit einem beliebigen anderen therapeutischen Mittel verabreicht. Die Verabreichung kann z.B. auf einem der folgenden Wege erfolgen: oral, z.B. als Dragees, überzogene Tabletten, Pillen, Halbfeststoffe, weiche oder harte Kapseln, Lösungen, Emulsionen oder Suspensionen; parenteral, z.B. als injizierbare Lösung; rektal als Suppositorien; durch Inhalation, z.B. als Pulverformulierung oder Spray, trans¬ dermal oder intranasal. Zur Herstellung solcher Tabletten, Pillen, Halbfeststoffe, überzogenen Tabletten, Dragees und harten Gelatinekapseln kann das therapeutisch verwendbare Produkt mit pharmakologisch inerten, anorganischen oder or¬ ganischen Arzneimittelträgersubstanzen vermischt werden, z.B. mit Lactose, Sucrose, Glucose, Gelatine, Malz, SiIi- cagel, Stärke oder Derivaten derselben, Talkum, Stearin¬ säure oder ihren Salzen, Trockenmagermilch und dgl . Zur Herstellung von weichen Kapseln kann man Arzneimittelträ¬ gerstoffe wie z.B. pflanzliche Öle, Petroleum, tierische oder synthetische Öle, Wachs, Fett, Polyole einsetzen. Zur Herstellung von flüssigen Lösungen und Sirups kann man Arz¬ neimittelträgerstoffe wie z.B. Wasser, Alkohole, wäßrige Salzlösung, wäßrige Dextrose, Polyole, Glycerin, pflanzli¬ che Öle, Petroleum, tierische oder synthetische Öle verwen- den. Für Suppositorien kann man Arzneimittelträgerstoffe wie z.B. pflanzliche Öle, Petroleum, tierische oder synthe¬ tische Öle, Wachs, Fett und Polyole verwenden. Für Aerosol- Formulierungen kann man komprimierte Gase, die für diesen Zweck geeignet sind, wie z.B. Sauerstoff, Stickstoff und Kohlendioxid einsetzen. Die pharmazeutisch verwendbaren Mittel können auch Zusatzstoffe zur Konservierung, Stabi¬ lisierung, Emulgatoren, Süßstoffe, Aromastoffe, Salze zur Veränderung des osmotischen Drucks, Puffer, Umhüllungszu¬ satzstoffe und Antioxidantien enthalten.

Kombinationen mit anderen therapeutischen Mitteln können andere Wirkstoffe beinhalten, die gewöhnlich zur Vorbeugung und/oder Behandlung von thromboembolytischen Erkrankungen eingesetzt werden wie z.B. Warfarin etc.

Zur Vorbeugung und/oder Behandlung der oben beschriebenen Erkrankungen kann die Dosis der erfindungsgemäßen biologisch aktiven Verbindung innerhalb breiter Grenzen variieren und kann auf den individuellen Bedarf eingestellt werden. Im allgemeinen ist eine Dosis von 0.1 μg bis 10 mg/kg Körpergewicht pro Tag geeignet, wobei eine bevorzugte Dosis 0.1 bis 4 mg/kg pro Tag ist. In geeigneten Fällen kann die Dosis auch unter oder über den oben angegebenen Werten liegen.

Die tägliche Dosis kann beispielsweise in 1, 2, 3 oder 4 Einzeldosen verabreicht werden. Auch ist es möglich, die Dosis z.B. für eine Woche als Einzeldosis zu verabreichen.

Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung verdeutli- chen. Die Stereochemie von 3, 4, 5-Trihydroxy-6-hydroxy- methyl-tetrahydropyran-2-yloxy entspricht der von ß-D-Glucose.

Beispiele

Beispiel 1: 2- (3-Carbamimidoyl-phenylamino) -N- [2- (4-methyl- piperazin-1-yl) -2-oxo-ethyl] -2- [2- (3,4, 5-trihydroxy-6- hydroxymethyl-tetrahydro-pyran-2-yloxy) -phenyl] -acetamid

3-Aminobenzamidin-dihydrochlorid (6.243 g, 30 mmol) wird in einem Kolben eingewogen und parallel in drei Bechergläsern Helicin (8.528 g, 30 mmol), Toluol-4-sulfonsäure-monohydrat (5.707 g, 30 mmol) und 2-Isocyano-l- (4-methyl-piperazin-l- yl)-ethanon (5.016 g, 30 mmol) . Anschließend gibt man 120 ml Acetonitril:Wasser (1:1) in den Kolben. Unter Rühren werden nun nacheinander das Helicin und das Toluol-4- sulfonsäure-monohydrat bei Raumtemperatur spatelweise über einen Zeitraum von 30 Minuten eingetragen. Parallel dazu wird 2-Isocyano-l- (4-methyl-piperazin-l-yl) -ethanon in 100 ml Acetonitril:Wasser (1:1) gelöst und in einen Tropftrichter (nachspülen mit 20 ml Acetonitril:Wasser [1:1]) überführt. Nachdem Helicin, 3-Aminobenzamidin- dihydrochlorid und Toluol-4-sulfonsäure-monohydrat 10 Minuten bei Raumtemperatur gerührt wurden, kühlt man die gelbe Lösung auf 0 0C ab und tropft nun unter kräftigem Rühren die 2-Isocyano-l- (4-methyl-piperazin-l-yl) -ethanon-Lösung bei 0 0C zu. Der Zutropfvorgang ist nach zwei Stunden abgeschlossen. Man läßt weitere zwei Stunden bei 0 0C rühren (insgesamt vier Stunden) . Anschließend wird das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Mittels HPLC wird der Rückstand gereinigt und die Diastereomere getrennt.

C28H38N6O8 (586.65) MS (ESI) : 587 [M+H]

Allgemeine Herstellungsvorschrift fuer die verwendeten Isocyanoacetamide aus sekundären Aminen (vgl. K. Matsumoto et al., Synthesis, 1997, 249-250) : Das sekundäre Amin (1 mmol) wird in einem Einhals-Kolben entweder ohne Lösungsmittel oder in einem Lösungsmittel wie Methanol, Dichlormethan oder Dimethylformamid vorgelegt. Isocyanoessigsäuremethylester (1 mmol) wird über einen Tropftrichter zügig zugetropft. Die Lösung wird für 18 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Die Lösung ist entweder nach dieser Zeit bereits vollständig kristallisiert, oder die Kristallisation erfolgt nach dem Versetzen mit Ether und Aufbewahren im Tiefkühlschrank über Nacht. Der gebildete Feststoff wird mit einem Spatel sorgfältig zerkleinert und in Diethylether suspendiert. Anschließend wird der Feststoff abgesaugt und mehrmals mit Diethylether gewaschen.

In Beispiel 1 wurde für das Isonitril als Aminkomponente N-Methylpiperazin verwendet.

Beispiel 2 : 2- (3-Carbamimidoy1-phenylamino) -N- [2- (4-methy1- piperazin-1-yl) -2-oxo-ethyl] -2- [2- (3,4, 5-trihydroxy-6- hydroxymethyl-tetrahydro-pyran-2-yloxy) -phenyl] -acetamid

Synthese siehe Beispiel 1 .

C28H38N6O8 ( 586 . 65 ) MS (ESI ) : 587 [M+H]

Beispiel 3: 2- (5-Carbamimidoyl-2-hydroxy-phenylamino) -N- [2- (4-methyl- [1, 4] diazepan-1-yl) -2-oxo-ethyl] -2- [2- (3,4,5- trihydroxy-6-hydroxymethyl-tetrahydro-pyran-2-yloxy) - phenyl] -acetamid

Die Herstellung erfolgte analog zu Beispiel 1, als Startmaterialien wurden 4-Hydroxy-3-aminobenzamidin- dihydrochlorid und 2-Isocyano-l- (4-methyl- [1, 4] -diazepan-1- yl)-ethanon verwendet. Für das Isonitril wurde als Aminkomponente 1-Methyl- [1, 4]diazepan verwendet.

C29H40N6O9 ( 616 . 68 ) MS ( ESI ) : 617 . 2 [M+H]

Synthese von 3-Amino-4-hydroxybenzamidin-dihydrochlorid: 3-Amino-4-hydroxybenzamidin-dihydrochlorid ist in zwei Stufen aus kommerziell erhältlichem 4-Hydroxy-3-nitro- benzonitril darstellbar. Dazu werden 3.3 g (20 mmol) 4-Hydroxy-3-nitro-benzonitril in 80 ml trockenem Chloroform gelöst und unter Eiskühlung mit 40 ml einer gesättigten Lösung von HCl in Methanol versetzt. Nach 24 Stunden wird die weisse Suspension abfiltriert und der erhaltene Imidoether getrocknet. Dieser wird mit 60 ml einer 2 N Lösung von Ammoniak in Methanol behandelt und für 5 Stunden unter Rückfluss erhitzt. Nach dem Abkühlen wird erneut ein Niederschlag abfiltriert, der in 2 N HCl-Lösung in Methanol gelöst wird und danach vom Lösungsmittel befreit wird. Das erhaltene Hydrochlorid des 4-Hydroxy-3-nitrobenzamidins (3.3 g, Ausbeute 76%) wird in 150 ml Methanol gelöst, mit 330 mg Palladium auf Aktivkohle versetzt und unter einer Atmosphäre aus Wasserstoffgas 24 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Nach dem Abfiltrieren des Katalysators wird vom Lösungsmittel befreit und der erhaltene Rückstand nochmals in einer 2 N Lösung von HCl in Methanol gelöst. Nach dem Trocknen werden 2.5 g des Dihydrochlorids von 3-Amino-4- hydroxybenzamidin erhalten, welches direkt für weitere Synthesen verwendet werden kann.

C7H9N3O (151.17) MS (ESI) : 152 [M+H]

Beispiel 4: 2- (3-Carbamimidoyl-phenylamino) -N- [2- (4-methyl- [1, 4]diazepan-l-yl) -2-oxo-ethyl] -2- [2- (3,4, 5-trihydroxy-6- hydroxymethyl-tetrahydro-pyran-2-yloxy) -phenyl] -acetamid

Die Herstellung erfolgte analog zu Beispiel 1, als Startmaterialien wurden 3-Aminobenzamidin-dihydrochlorid und 2-Isocyano-l- (4-methyl- [1,4] -diazepan-1-yl) -ethanon verwendet. Für das Isonitril wurde als Aminkomponente 1- Methyl- [1, 4]diazepan verwendet.

C29H40N6O8 ( 600 . 68 ) MS ( ESI ) : 601 . 2 [M+H ] Beispiel 5: 2- (5-Carbamimidoyl-2-hydroxy-phenylamino) -N- [2- (4-methyl-piperazin-l-yl) -2-oxo-ethyl] -2- [2- (3,4,5- trihydroxy-6-hydroxymethy1-tetrahydro-pyran-2-yloxy) - phenyl] -acetamid

Die Herstellung erfolgte analog zu Beispiel 1, als Startmaterialien wurden 3-Aminobenzamidin-dihydrochlorid und 2-Isocyano-l- (4-methylpiperazin-l-yl) -ethanon ver¬ wendet. Für das Isonitril wurde als Aminkomponente N-Methylpiperazin verwendet.

C28H38N6O9 (602.65) MS (ESI) : 603 [M+H]

Beispiel 6: 2- (5-Carbamimidoyl-2-hydroxy-phenylamino) -N- (2- oxo-2-thiomorpholin-4-yl-ethyl) -2- [2- (3 , 4, 5 -tr ihydroxy- 6- hydroxymethyl-tetrahydro-pyran-2-yloxy) -phenyl] -acetamid

Die Herstellung erfolgte analog zu ■ Beispiel 1, als Startmaterialien wurde 4-Hydroxy-3-aminobenzamidin- dihydrochlorid und 2-Isocyano-l-thiomorpholin-4-yl-ethanon verwendet. Für das Isonitril wurde als Aminkomponente Thiomorpholin verwendet.

C27H35N5O9S ( 605 . 67 ) MS ( ESI ) : 606 [M+H ]

Beispiel 7 : 2- (3-Carbamimidoyl-phenylamino) -N- (2-oxo-2- thiomorpholin-4-yl-ethyl) -2- [2- (3, 4, 5-trihydroxy-6- hydroxymethyl-tetrahydro-pyran-2-yloxy) -phenyl] -acetamid

Die Herstellung erfolgte analog zu Beispiel 1, als Startmaterialien wurde 3-Aminobenzamidin-dihydrochlorid und 2 - Isocyano- l- thiomorpholin-4-yl-ethanon verwendet . Für das Isonitril wurde als Aminkomponente Thiomorpholin verwendet .

C27H35N5O8S ( 589 . 67 ) MS ( ESI ) : 590 [M+H]

Beispiel 8: 2- (5-Carbamimidoyl-2-hydroxy-phenylamino) -N- [2- (2-hydroxymethyl-piperidin-l-yl) -2-oxo-ethyl] -2- [2- (3, 4, 5- trihydroxy-6-hydroxymethyl-tetrahydro-pyran-2-yloxy) - phenyl] -acetamid

Die Herstellung erfolgte analog zu Beispiel 1, als Startmaterialien wurde 4-Hydroxy-3-aminobenzamidin- dihydrochlorid und 1- (2-Hydroxymethyl-piperidin-l-yl) -2- isocyano-ethanon verwendet. Für das Isonitril wurde als Aminkomponente Piperidin-2-yl-methanol verwendet.

C29H39N5Oi0 ( 617 . 66 ) MS ( ESI ) : 618 [M+H ]

Beispiel 9: 2- (3-Carbamimidoyl-phenylamino) -N- [2- (2- hydroxymethyl-piperidin-1-yl) -2-oxo-ethyl] -2-[2-(3,4,5- trihydroxy-6-hydroxymethyl-tetrahydro-pyran-2-yloxy) - phenyl] -acetamid Die Herstellung erfolgte analog zu Beispiel 1, als Startmaterialien wurde 3-Aminobenzamidin-dihydrochlorid und 1- (2-Hydroxymethyl-piperidin-l-yl) -2-isocyano-ethanon verwendet. Für das Isonitril wurde als Aminkomponente Piperidin-2-yl-methanol verwendet.

C29H39N5O9 (601.66) MS (ESI) : 602 [M+H]

Beispiel 10: 2- (5-Carbamimidoyl-2-hydroxy-phenylamino) -N- [2- (4-hydroxy-piperidin-l-yl) -2-oxo-ethyl] -2- [2- (3,4,5- trihydroxy-6-hydroxymethyl-tetrahydro-pyran-2-yloxy) - phenyl] -acetamid

Die Herstellung erfolgte analog zu Beispiel 1, als Startmaterialien wurde 4-Hydroxy-3-aminobenzamidin- dihydrochlorid und 1- (4-Hydroxypiperidin-l-yl) -2-isocyano- ethanon verwendet. Für das Isonitril wurde als Aminkomponente Piperidin-4-ol verwendet.

C28H37N5Oi0 (603.63) MS (ESI) : 604 [M+H]

Die Bestimmungen der Inhibierungswirkung gegenüber Faktor Xa-Aktivität wurden nach dem in WO0216312 beschriebenen Verfahren durchgeführt.

Der IC50 Wert der in Beispiel 1 genannten Verbindung liegt im Bereich von 0.1 nM bis 10 nM. Die IC50 Werte der in den Beispielen 2 bis 10 genannten Verbindungen liegen im Bereich von 0.1 nM bis 1 μM.