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Title:
NOVEL MULTI-FUNCTIONAL, PORTABLE SECURITY SYSTEM IN THE FORM OF A CASE CASSETTE AND METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/028178
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a case, comprising an inner area (101) for accommodating valuable objects (1), an outer lid (102) for closing the case (100), means (103) for carrying the case (100), a first closing mechanism (66; 110.1, 110.2) for closing the outer lid (102), and a protection system (50) for protecting the valuable objects (1) in the inner area (101). The case is a case cassette (100), which comprises a lid (104) lying in the inner area (101), wherein said lid can be opened only after the outer lid (102) has been opened and which covers a vault area (105) when the lid is closed. A second closing mechanism (67) is provided, which is arranged in the inner area (101) in such a way that the lid (104) can be closed by the second closing mechanism (67). The second closing mechanism (67) is connected to the protection system (50) by a circuit in order to trigger the second closing mechanism (67) and lock the lid (104) in the event the protection system (50) detects an emergency situation.

Inventors:
VILLIGER PETER (CH)
Application Number:
PCT/EP2010/062749
Publication Date:
March 08, 2012
Filing Date:
August 31, 2010
Export Citation:
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Assignee:
VILLIGER PETER (CH)
International Classes:
E05G1/00; E05G1/026; E05G1/10; E05G1/14
Domestic Patent References:
WO2006084853A12006-08-17
WO2006125796A12006-11-30
Foreign References:
EP1746239A12007-01-24
EP1797269A12007-06-20
EP1835115A22007-09-19
EP1856363B12009-11-04
EP1843000A22007-10-10
Attorney, Agent or Firm:
HEUSCH, CHRISTIAN (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Koffer mit

- einem Innenbereich ( 101) zur Aufnahme von Wertgegenständen ( 1), - einem Aussendeckel ( 102) zum Verschliessen des Koffers ( 100),

- Mitteln ( 103) zum Tragen des Koffers ( 100),

- einem ersten Verschlussmechanismus (66; 110.1, 110.2) zum

Schliessen des Aussendeckels ( 102) und

- mit einem Schutzsystem (50) zum Schützen der im Innenbereich ( 101) befindlichen Wertgegenstände ( 1),

dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Koffer um eine Kofferkassette ( 100) handelt, die

- einen im Innenbereich ( 101) liegenden Deckel ( 104) umfasst, der nur nach dem Öffnen des Aussendeckels ( 102) geöffnet werden kann und der im geschlossenen Zustand einen Tresorbereich ( 105) abdeckt,

- einen zweiten Verschlussmechanismus (67) umfasst, der so im

Innenbereich ( 101) angeordnet ist, dass der Deckel ( 104) durch den zweiten Verschlussmechanismus (67) verschliessbar ist, wobei der zweite Verschlussmechanismus (67) schaltungstechnisch mit dem

Schutzsystem (50) verbindbar ist, um, falls das Schutzsystem (50) eine Notsituation detektiert, den zweiten Verschlussmechanismus (67) auszulösen und den Deckel ( 104) in dem Koffer zu verriegeln . 2. Koffer nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Schutzsystem (50) eine Sicherheitsschaltung (51), mindestens einen Sensor (52) und mindestens ein Tintenmodul (60.1, 60.2) umfasst, wobei das Tintenmodul (60.1, 60.2) schaltungstechnisch mit dem Schutzsystem (50) verbindbar ist, um ein Entwerten der

Wertgegenstände ( 1) im Tresorbereich ( 105) durch das Abgeben einer Flüssigkeit auslösen zu können, falls der Sensor (52) einen kritischen Zustand detektiert. Koffer nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Schutzsystem (50) mindestens zwei Tintenmodule (60.1, 60.2) umfasst, wobei ein erstes der Tintenmodule (60.1) auf einer im

geschlossenen Zustand nach Innen in Richtung des Tresorbereichs (105) weisenden Seite des Deckels (104) sitzt oder einen Teil des Deckels (104) darstellt, und wobei ein zweites der Tintenmodule (60.2) im

Bodenbereich des Tresorbereichs (105) sitzt.

Koffer nach Anspruch 2 oder 3,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Tresorbereich (105) mindestens von einer Seite mit Flüssigkeit beaufschlagbar ist.

Koffer nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass im Tresorbereich (105) mindestens ein Heizmittel vorhanden ist, um in einer Notsituation und/oder im Falle eines kritischen Zustands Hitze abzugeben, um somit einen Beutel, vorzugsweise einen Safebag, mit Wertsachen (1) aufschmelzen zu können, der sich im Tresorbereich (105) befindet.

Koffer nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Schutzsystem (50) eine Sicherheitsschaltung (51) mit optischer Kommunikationsschnittstelle (54) umfasst, wobei die

Sicherheitsschaltung (51) so ausgelegt ist, dass sie über die

Kommunikationsschnittstelle (54) von ausserhalb des Koffers (100) einen entschärften Zustand überführbar ist.

Koffer nach Anspruch 6,

dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitsschaltung (51) so ausgelegt ist, dass sie den Koffer automatisch in einen gesicherten Zustand überführt, nachdem der Deckel (104) und der Aussendeckel (102) geschlossen wurden, wobei die Sicherheitsschaltung (51) in dem gesicherten Zustand einen oder mehrere Sensoren (52) überwacht oder abfragt.

8. Koffer nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass der zweite Verschlussmechanismus (67) einen Zünder und eine Sprengladung umfasst, die von dem Zünder auslösbar ist, um beim Auslösen den Deckel (104) in dem Koffer mechanisch, vorzugsweise mit einem Bolzen (68), der durch die Sprengladung bewegt wird, zu verriegeln.

9. Koffer nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,

dass sie einen Zünder und eine Sprengladung (65.1, 65.2) umfasst, die von dem Zünder auslösbar ist, um das Abgeben der Flüssigkeit auslösen zu können.

10. Koffer nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass sie einen oder mehrere der folgenden Schutzeinrichtungen umfasst, die schaltungstechnisch so mit der Sicherheitsschaltung (51) verbunden sind, dass sie durch die Sicherheitsschaltung (51)

überwachbar oder abfragbar sind :

- Schlagsensor,

- Bewegungssensor,

- Drucksensor (52),

- Feuchtigkeitssensor,

- Temperatursensor,

- Zeitgeber oder Zähler.

11. Koffer nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

- dass der Aussendeckel (102) Dichtmittel (110.1, 110.2) umfasst, um den Koffer druckdicht verschliessen zu können,

- dass im Inneren des Koffers (100) eine Pumpe (80) vorhanden ist, um nach den Schliessen des Aussendeckels (102) im Innenbereich (101) des Koffers (100) einen Druck vorzugeben, und

- dass ein Drucksensor (52) vorgesehen ist, um den vorgegebenen Druck zu überwachen.

12. Koffer nach Anspruch 11,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Dichtmittel einen Schieberiegel (110.1, 110.2) umfassen, um beim Zuschieben des Schieberiegels (110.1, 110.2) einen Anpressdruck des Aussendeckels (102) gegenüber einem unteren Element des Koffers (100) zu gewährleisten.

13. Verfahren zum Transportieren von Wertgegenständen (1) in einem

Koffer nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit den folgenden Schritten :

- Überführen des Koffers in einen entschärften Zustand, indem von einem Kommunikationsgerät über eine optische

Kommunikationsschnittstelle (54) an ein Schutzsystem (50) des Koffers ein Signal übermittelt wird,

- Öffnen des Aussendeckels (102),

- Öffnen des Deckels (104),

- Entnehmen von Wertgegenständen (1) aus dem Tresorbereich (105) oder Einbringen von Wertgegenständen (1) in den Tresorbereich (105),

- Schliessen des Deckels (104),

- Schliessen des Aussendeckels (102),

- Selbsttätiges Überführen des Koffers in einen gesicherten Zustand .

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,

in einer Notsituation der zweite Verschlussmechanismus (67) durch einen Zünder und eine Sprengladung betätigt wird, um den Deckel (104) im Koffer zu verriegeln.

Description:
Neuartiges multifunktionales, tragbares Sicherheitssystem

in Form einer Kofferkassette und Verfahren

Die Erfindung betrifft einen tragbaren Koffer, der zur Aufnahme und zum sicheren Transport von Wertgegenständen ausgelegt ist, sowie ein Verfahren zum Transportieren von Wertgegenständen in einem solchen Koffer. Es gibt verschiedenste Sicherheitskoffer zum Transport von schutzbedürftigen

Gegenständen, zum Beispiel von Wertsachen wie von Münz- und Notengeld, Wertpapieren, anderen Wertgegenständen wie Edelmetallen und Edelsteinen, geheim zu haltenden Dokumenten oder ggfs. auch Giftstoffen, seltenen Stoffe oder anderweitig abzuschirmendem, zum Beispiel strahlendem Material.

Die entsprechenden Sicherheitskoffer weisen einen Innenbereich, ein

Schutzsystem und eine Zugriffsöffnung auf, um den Sicherheitskoffer öffnen und den Innenbereich zugänglich machen zu können. Das Schutzsystem dient dazu, den Eigentümer oder Besitzer der Wertsachen vor einem Missbrauch der Wertsachen zu schützen, wenn diese bei einem Diebstahl abhanden kommen. Dies geschieht, indem die Wertsachen in einem solchen Fall automatisch neutralisiert bzw. devaluiert werden. Die entsprechenden Schutzsysteme sind teuer und aufwendig.

Es gibt, wie schon erwähnt, verschiedenartige Wertgegenstände zu

transportieren. Je nach Art der Wertgegenstände müssen die Koffer

unterschiedliche Grössen haben. Ausserdem können unterschiedlichste

Sicherheitsvorschriften gelten. Dienstleister, die in Bereich der Werttransporte tätig sind, haben häufig mindestens drei verschiedene Lösungen zur Auswahl und zwar eine zum Beschicken von ATM-Automaten, eine zum Abholen von Geld bei Handelsgeschäften und eine zum Anliefern von Geld an Banken. Jede diese Lösungen hat seine eigenen Spezifikationen. In der Praxis sind daher eine grosse Zahl von verschiedensten Koffern und Handhabungssystemen im Einsatz. Wichtig ist bei derartigen Koffern, dass sie den entsprechenden

Sicherheitsvorschriften entsprechen, tragbar und vor allem flexibel einsetzbar sind. Da die Koffer häufig in Trolleys oder Sicherheitsfahrzeugen transportiert werden, muss ein Unternehmen, das entsprechende Dienstleistungen anbietet, z.B. eine grössere Anzahl von verschieden gestalteten Aufnahmesystemen und Regallösungen im Sicherheitsfahrzeug bereit halten. Hinzu kommt, das jedes System eine andere Form der Handhabung und Sicherung vorsieht.

Daraus ergibt sich seit längerem der Bedarf für eine Vereinheitlichung, die jedoch nicht umsetzbar zu sein scheint, weil jeder Hersteller von derartigen Sicherheitslösungen und auch einige der Anwender proprietäre Lösungen bevorzugen. Diese proprietären Lösungen sind häufig nicht kompatibel.

Vorzugsweise werden die Wertgegenstände bisher im Inneren eines

Geldautomaten in Geldkassetten (ATM Kassetten) abgegeben und diese Geldkassetten werden dann nach dem Öffnen des Geldautomaten für den Abtransport in den Innenbereich eines Transportkoffers übernommen. Diese Geldkassetten können eine Kommunikationsschnittstelle aufweisen, um sie z.B. mit einer Schaltung des Transportkoffers, eines Trolleys oder eines Sicherheitsfahrzeugs zu verbinden. Im Notfall kann zum Beispiel ein sich in der Geldkassette befindendes Schutzmodul ausgelöst werden, um die

Wertgegenstände mit Tinte oder einer ähnlichen Flüssigkeit zu neutralisieren. An dem Transportkoffer ist ein Handgriff oder eine Griffmulde angeordnet, damit dieser sich tragen lässt. Ausserdem umfasst der Transportkoffer meist ein eigenes Schutzsystem samt Sicherheitsschaltung .

Die heutigen Transportkoffer sind relativ teuer und klobig . Ausserdem ist bisher der sicherheitstechnische Aufwand gross, der erforderlich ist, um mit den beschriebenen Mitteln einen sicheren Transport von einem Ort zu einem anderen Ort gewährleisten zu können.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung,

- eine Sicherheitslösung der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine hohe Sicherheit gewährleistet und einfach zu handhaben ist,

- eine Sicherheitslösung der eingangs genannten Art zu schaffen, die

möglichst universell einsetzbar und autark ist,

- eine Sicherheitslösung der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine hohe Flexibilität in der Handhabbarkeit ermöglicht, und

- eine Sicherheitslösung der eingangs genannten Art zu schaffen, die

kostengünstig ist.

Zusätzlich wäre es erstrebenswert, wenn die Sicherheitslösung für alle

Kassettentypen (ATM Kassetten, Bankanwendungen und Retailanwendungen) geeignet wäre. Besonders zu bevorzugen wäre eine Lösung, die einen sicheren End-to-End Prozess ermöglichen würde, d .h. einen sicheren Transportvorgang z.B. von einem ATM-Automaten in einer Bank zu einem Tresor in einem

Geldhaus. Ausserdem soll eine lückenlose Überwachung des

Transportvorgangs ermöglicht werden.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt - für einen Koffer in Form einer Kofferkassette durch die kennzeichnenden Merkma le des Anspruchs 1,

- für ein Verfa hren durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 13. Bevorzugte Weiterbildungen des Koffers, respektive des Verfahrens sind durch die abhäng igen Ansprüche definiert.

Das Schutzsystem baut a uf dem folgenden Prinzip auf. Es wird ein Koffer bereit gestellt, der einen Innenbereich zur Aufna hme von Wertgegenstä nden umfasst und der mit einem Aussendeckel zum Verschliessen des Koffers versehen ist. Am Koffer sind M ittel zum Tragen vorgesehen und es kommt ein erster Verschlussmecha nismus zum Schliessen des Aussendeckels zum

Einsatz. Der Koffer umfasst ein Schutzsystem zum Schützen der im

Innenbereich befindlichen Wertgegenstä nde . Gemäss Erfindung ist der Koffer als Kofferkassette ausgelegt, die vorzugsweise bei a llen Ausführungsformen wenigstens annä herungsweise die Gestalt und/oder Dimensionen einer ATM- Kassette a ufweist. Im erwähnten Innenbereich sitzt ein (Innen-) Deckel, der nur nach dem Öffnen des Aussendeckels zugäng lich ist und der einen

Tresorbereich abdeckt. Es ist ein zweiter Verschlussmecha nismus vorhanden, der so im Innenbereich angeordnet ist, dass der (Innen-) Deckel d urch d iesen zweiten Verschlussmechanismus verschliessbar ist. Zu diesem Zweck ist der zweite Verschlussmechanismus schaltungstechnisch mit dem Schutzsystem verbind ba r, um, falls das Schutzsystem eine Notsituation detektiert, den zweiten Verschlussmechanismus auszulösen und den Deckel in dem Koffer zu verriegeln .

Die Erfind ung baut a uf verschiedenen anderen Erfindungen a uf, d ie im

Folgenden a ufgelistet sind :

- Details eines multi-funktionalen Sicherheitssystems sind der pa ra llelen europä ischen Anmeldung EP 1 797 269 A2 zu entnehmen ;

- Details zu einer druck-basierten Sicherheitslösung sind der pa ra llelen

europä ischen Anmeldung EP 1 835 115 A2 zu entnehmen ; - Details eines Einbaukits zum Ausstatten eines Koffers sind der parallelen internationalen Anmeldung WO 2006/084853 zu entnehmen;

- Details zu einer Sicherheitslösung mit Infrarot-Kommunikation sind dem europäischen Patent EP 1856363 Bl zu entnehmen;

- Details zu einer weiteren Sicherheitslösung für ATM Kassetten mit optischer Kommunikation sind der internationalen Anmeldung WO 2006/125796 zu entnehmen;

- Details zu einer Sicherheitslösung mit ad-hoc Kommunikationsvernetzung sind der parallelen europäischen Anmeldung EP 1843000 A2 zu

entnehmen.

Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung zeichnen sich dadurch aus, dass Strom gespart wird, indem der Tresorbereich nur dann verriegelt wird, wenn eine Notsituation detektiert wird. Vorzugsweise findet dieser Ansatz bei allen Ausführungsformen Anwendung.

Ausserdem kann Strom dadurch gespart werden, dass das Verriegeln des (Innen-)Deckels durch pyrotechnische Mittel erfolgt, die nur zum Zünden einen Stromimpuls benötigen. Dieses Prinzip lässt sich auf alle Ausführungsformen anwenden.

Vorzugsweise hat der Koffer bei allen Ausführungsformen die Gestalt einer ATM-Kassette mit einer Aufnahmekapazität für Geldscheine, die etwas kleiner ist als die Aufnahmefähigkeit konventioneller ATM-Kassetten (z.B. 3Ό00 Geldscheine statt 5Ό00).

Es ist ein Vorteil der Erfindung, dass durch die Kassettenform des Koffers die bisherigen Gehsteigsysteme (z.B. Trolleys) und die bereits vorhandenen Fahrzeugsysteme weiter verwendet werden können. D.h. die Kofferkassette ist möglichst kompatibel zu einer Mehrzahl der existierenden Transportsysteme und -behälter (wie Trolleys und Regale). Es ist ein Vorteil der Erfindung, dass sich eine Rentabilitäts-Steigerung aufgrund von optimierten Mischrouten ergibt. Die Kofferkassette dient dabei als„Bindeglied" zwischen den verschiedensten Systemen, die sich im Markt befinden. Ausserdem ergibt sich eine lückenlose Sicherheit in der ganzen Logistikkette.

Die Kofferkassette der Erfindung wird auch als„smart cash cassette"

bezeichnet, um der Flexibilität der entsprechenden Lösung Rechnung zu tragen.

Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden an Hand von Ausführungsbeispielen und mit Bezug auf die Zeichnung ausführlich erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine erste Kofferkassette in einer schematischen Perspektivansicht;

Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Schutzsystems;

Fig. 3 einen weitere Kofferkassette in einer schematischen Draufsicht;

Fig.4A einen weitere Kofferkassette in einer schematischen Draufsicht;

Fig.4B die Kofferkassette nach Fig.4A in einer schematischen

Seitenansicht;

Grundsätzlich gleiche bzw. gleich wirkende konstruktive Elemente sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen, auch wenn sie sich teilweise voneinander unterscheiden.

Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht einer ersten Ausführungsform der Erfindung. Gezeigt ist ein Koffer, der als Kofferkassette 100 ausgelegt ist. Der Koffer ist zur Aufnahme von Wertgegenständen 1 ausgelegt. Um die Details der Erfindung besser erläutern zu können, ist die Kofferkassette 100 in Fig. 1 im aufgeklappten Zustand gezeigt. Im Tresorbereich 105 liegt ein kleines Bündel mit Geldscheinen, um anzudeuten, dass die Wertgegenstände 1 im Tresorbereich 105 gelagert und transportiert werden können. Der Beg riff„Kofferkassette" 100 wird hier verwendet, um ein Behältnis zu umschreiben, das kleiner ist a ls ein typischer Reisekoffer und das

vorzugsweise eine rechteckige Grundform a ufweist. Durch das Vora nstellen des Wortes„Koffer" wird zum Ausdruck gebracht, dass die Kofferkassette M ittel 103 zum Tragen, wie zum Beispiel einen Griff, eine Griffmulde, eine Schla ufe, eine Lasche oder einen Bügel umfasst.

An der Kofferkassette 100 ist ein Aussendeckel 102 zum Verschliessen der gesamten Kofferkassette 100 vorgesehen . Die Kofferkassette 100 weist einen Innenbereich 101 auf, in dem der Tresorbereich 105 durch einen (Innen-) Deckel 104 a bgedeckt ist. Erst nach dem Öffnen des Aussendeckels 102 wird der (Innen-) Deckel 104 zugä nglich gemacht. Zugang zu den

Wertgegenstä nden 1 im Tresorbereich 105 bekommt man somit erst, nachdem ma n den Aussendeckel 102 und den (Innen-) Deckel 104 geöffnet hat.

Vorzugsweise öffnen sich der Aussendeckel 102 und der (Innen-) Deckel 104 bei allen Ausführungsformen gegenläufig , d . h . der Aussendeckel 102 wird zum Beispiel nach rechts und den (Innen-) Deckel 104 links um die jeweiligen Gelenke oder Achsen 106, 107 geschwenkt oder gekla ppt. Vorzugsweise sitzt das Gelenk oder die Achse 106 des (Innen-) Deckels 104 a n einer ersten Lä ngsseite der Kofferkassette 100 und das Gelenk oder die Achse 107 des Aussendeckels 102 a n einer zweiten gegenüberliegenden Lä ngsseite.

Die Kofferkassette 100 umfasst einen ersten Verschlussmecha nismus 66 zum Schliessen des Aussendeckels 102. Vorzugsweise ha ndelt es sich hierbei nicht um einen Verschlussmechanismus 66, der zum Abschliessen (z. B. mit einem Schlüssel) des Aussendeckels 102 d ient, sondern um einen

Verschlussmecha nismus 66, der ein versehentliches Aufspringen oder

Aufkla ppen des Aussendeckels 102 verhindert. In Fig . 1 ist der

Verschlussmecha nismus 66 in Form einer Lasche oder Schnalle gezeigt. Es können hier a ber a uch andere beka nnte Verschlussmechanismen eingesetzt werden . So können zum Beispiel a uch Schieberiegel eingesetzt werden, die weiter hinten im Zusammenhang mit Fig.4A und 4B als Dichtmittel 110.1, 110.2 beschrieben werden.

Vorzugsweise ist der (Innen-)Deckel 104 der Kofferkassette 100 bei allen Ausführungsformen so angeordnet, dass er nur gegenläufig zu dem

Aussendeckel 102 zu öffnen ist. D.h. die Anordnung und Aufhängung ist so gewählt, dass der (Innen-)Deckel 104 nur geöffnet werden kann, wenn der Aussendeckel 102 offen steht (siehe Fig. 1). Durch diesen Massnahme ergibt sich eine Zugriffsverzögerung, die unabhängig ist von der Verzögerung, die sich aufgrund von Verschlussmitteln 67 (hier zweite Verschlussmittel genannt) ergibt, falls Jemand unberechtigt (z.B. gewaltsam) versucht die Kofferkassette 100 zu öffnen. Die Zugriffsverzögerung durch das gegenläufige Öffnen wirkt sowohl beim geregelten Öffnen nach dem vorherigen Entschärfen oder beim unberechtigten (z.B. gewaltsamen) Öffnen.

Im Innenbereich 101 der Kofferkassette 100 befindet sich ein Schutzsystem 50 (wie zum Beispiel in Figl 2 gezeigt), das dazu ausgelegt ist die

Wertgegenstände 1 im Innenbereich 101, respektive im Tresorbereich 105 zu schützen. Vorzugsweise sitzen die entsprechenden Elemente (z.B. die

Elemente 60.1, 60.2) des Schutzsystem 50 bei allen Ausführungsformen im oder am Tresorbereich 105.

Im Innenbereich 101 der Kofferkassette 100 ist ein zweiter

Verschlussmechanismus 67 vorgesehen, der so im Innenbereich 101

angeordnet ist, dass der Deckel 104 durch diesen zweiten

Verschlussmechanismus 67 verschliessbar ist. Der zweite

Verschlussmechanismus 67 ist schaltungstechnisch, z.B. über eine in Fig. 2 durch strichlierte Pfeile dargestellte schaltungstechnische Verbindung 58, mit dem Schutzsystem 50 verbunden, um, falls das Schutzsystem 50 eine

Notsituation detektiert, den zweiten Verschlussmechanismus 67 auszulösen und den Deckel 104 in dem Koffer zu verriegeln. Der zweite

Verschlussmechanismus 67 kann z.B., wie in Fig. 2 schematisch gezeigt, einen Bolzen 68 umfassen, der durch eine pyrotechnische Auslösung 69 schlagartig in eine Verriegelungsposition überführt wird . In der Verriegelungsposition greift der Bolzen 68 durch einen Bügel 70 hind urch, der z. B. an dem (Innen-) Deckel 104 sitzen kann . Die pyrotechnische Auslösung 69 ist in Fig . 2 d urch ein kleines Dreieckssymbol a ngedeutet. Die pyrotechnische Auslösung 69 umfasst vorzugsweise eine Zünder, der d urch einen elektrischen Impuls auslösbar ist, und eine Sprengka psel .

Da mit ergeben sich folgende Betriebszustände. Nach dem Entschä rfen der Kofferkassette 100, respektive des Schutzsystems 50 der Kofferkassette 100, kann der Aussendeckel 102 geöffnet werden, ohne dass das Schutzsystem 50 eine Entwertung der Wertgegenstände 1 a uslösen würde. Erst wenn der Aussendeckel 102 geöffnet ist kann a uch der (Innen-) Deckel 104 aufgekla ppt werden, um Zuga ng zu den Wertgegenständen 1 im Tresorbereich 105 zu ermög lichen .

In dem entschä rften und geöffneten Zustand können Wertgegenstände 1 entnommen und neue Wertgegenstände 1 eingebracht werden . Dann wird der (Innen-) Deckel 104 zugekla ppt und der Aussendeckel 102 wird unter Einsatz der ersten Verschlussmittel 66 geschlossen (mechanisch fixiert) .

Die Kofferkassette 100 geht nun selbsttätig in einen a bgesicherten Modus, bei dem einer oder mehrere Sensoren (z. B. der Sensor 52 in Fig . 2) von der Sicherheitsschaltung 51 überwacht wird/werden . Wenn die

Sicherheitsschaltung 51 im a bgesicherten Modus eine Notsituation detektiert, wird der zweite Verschlussmechanismus 67 ausgelöst und der Deckel 104 wird in der Kofferkassette 100 verriegelt. Dies geschieht vorzugsweise bei a llen Ausführungsformen dadurch, dass d ie Sicherheitsscha ltung 51 über die Verbindung 58 einen Impuls a n den Zünder der pyrotechnischen Auslösung 69 schickt. Der Zünder zündet eine Sprengka psel, d ie den Bolzen 68 in d ie Verriegelungsposition überführt, wie beschrieben . Der (Innen-) Deckel 104 kann nun nicht mehr ohne Anwendung von Gewa lt geöffnet werden . Ausserdem wird von der Sicherheitsschaltung 51 das Einfärben der

Wertgegenstände 1 durch die Tintenmodule 60.1, 60.2 (siehe Fig. 2) ausgelöst. Diese Auslösung erfolgt über die schaltungstechnische Verbindung 53. Durch das Verriegeln des Deckels 104 ergibt sich eine Zeitverzögerung, die erforderlich ist, um das Einfärben der Wertgegenstände 1 auszulösen und auszuführen.

Falls im Tresorbereich 105 ein Heizmittel vorhanden ist, wird im Falle eines kritischen Zustands Hitze abgegeben, um somit einen Beutel, vorzugsweise einen Safebag, mit Wertgegenständen 1 aufschmelzen zu können. Auch für das Aufschmelzen bedarf es einer kurzen zeitlichen Verzögerung. Die zeitliche Verzögerung des Zugriffs wird, wie beschrieben, durch den Einsatz des zweiten Verschlussmechanismus 67 bewirkt. Vorzugsweise kommt bei allen

Ausführungsformen eine Kombination der genannten Schutzmechanismen so zum Einsatz, das erst das Aufschmelzen und dann das Abgeben der Tinte ausgelöst wird.

Vorzugsweise kommt bei allen Ausführungsformen eine Zündschnur als Heizmittel zum Einsatz, um durch das Zünden der Zündschnur z.B. einen Beutel, vorzugsweise einen Safebag, mit Wertgegenständen 1 aufschmelzen zu können. Die Zündschnur kann pyrotechnisch gezündet werden.

Die Kofferkassette 100 braucht nicht mit einem Oberflächenschutz

ausgestattet zu sein, da das Schutzsystem 50 einen intelligenten Schutz gegen Manipulationen, Diebstahl und andere Sonderfälle bietet. Dieser Ansatz führt zu einer deutlichen Kostenreduktion gegenüber konventionellen Systemen. Die Kofferkassette 100 kann aber optional trotzdem mit einer Schutzfolie, einem Netz oder einem Gewebe versehen sein, um einen zusätzlichen Schutz gegen Aufbrechen, Durchschneiden oder Durchbohren zu gewährleisten. Diese optionalen Elemente sitzen vorzugsweise im Aussendeckel 102 und im Boden der Kofferkassette 100.

Damit der intelligente Schutzmechanismus der Kofferkassette 100 von aussen beeinflusst werden kann, ist die Kofferkassette 100 bei allen

Ausführungsformen mit Kommunikationsmitteln ausgestattet. Die

Kommunikationsmittel erlauben in einer einfachsten Ausführungsform das Empfangen eines Befehls zum Entschärfen über eine optische

Kommunikationsschnittstelle 54. In Fig. 1 und Fig. 2 ist diese

Kommunikationsschnittstelle 54 durch eine Leuchtdiode symbolisiert, obwohl in dieser einfachsten Ausführungsform nur ein optischer Empfänger (z.B. ein lichtempfindlicher Sensor) erforderlich ist. Bevorzugte Ausführungsformen weisen eine Kommunikationsschnittstelle 54 mit Sender (z.B. eine Leuchtdiode) und Empfänger (z.B. in Form eines lichtempfindlichen Sensors) auf, damit die Kofferkassette 100 nicht nur Befehle empfangen sondern auch optische Signale aussenden kann. In der erwähnten einfachsten Ausführungsform ist die Sicherheitsschaltung 51 so ausgelegt, dass sie die folgenden beiden Sicherheitsaspekte

abhandelt/gewährleistet. Erstens erkennt die Sicherheitsschaltung 51 das Schliessen des (Innen-)Deckels 104 und des Aussendeckels 102 (z.B. direkt über entsprechende Sensoren, oder indirekt über eine

Innendrucküberwachung). Nach dem Schliessen aktiviert die

Sicherheitsschaltung 51 die Überwachung weiterer Sensoren (z.B. des Sensors 52 in Fig. 2), oder es wird das Abarbeiten einer Überwachungsroutine in der Sicherheitsschaltung 51 ausgelöst. Durch diese erste Massnahme ist die Sicherheitsschaltung 51 in der Lage das (pyrotechnische) Verschliessen des (Innen-) Deckels 104 und das (pyrotechnische) Entwerten der

Wertgegenstände 1 auszulösen. Letzteres geschieht entweder nur durch das Auslösen der Tintenmodule 60.1, 60.2, oder durch das Auslösen der Heizmittel zum Schmelzen eines Beutels gefolgt von dem Auslösen der Tintenmodule 60.1, 60.2.

Als zweite Massnahme ist die Sicherheitsschaltung 51 in der Lage eingehende optische Signale auszuwerten, die über einen Empfänger empfangen werden. Wenn ein Signal erkannt wurde, das dem Entschärfen des Schutzsystems 50 dient, dann wird das Entschärfen des Schutzsystems 50 ausgelöst und ausgeführt. Erst dann ist ein Öffnen der Kofferkassette 100 möglich, ohne die Schutzmechanismen auszulösen . Besonders bevorzugt sind Ausführungsformen der Erfindung, bei denen die Sicherheitsschaltung 51 auch in der Lage ist Informationen zu empfangen und zu speichern . Vorzugsweise umfasst die Sicherheitsschaltung 51 zu diesem Zweck bei allen Ausführungsformen ein Speichermedium 57 (vorzugsweise einen Halbleiterspeicher) in dem Information abgelegt und gespeichert werden kann . In diesem Fall lässt sich z. B. ein Sicherheitsdispositiv realisieren, bei dem z. B. ein Bankautomat beim Entnehmen der Kofferkassette 100, oder ein anderes System beim Befüllen der Kofferkassette 100 mit Wertgegenständen 1 Transportinformation in dem erwähnten Speicher 57 ablegt. Z. B. kann die Transportinformation den Wert und/oder die Anzahl der Geldscheine

umfassen . Die Transportinformation kann dann an einem Zielort, z. B. in einem Bankhaus, aus dem Speicher 57 ausgelesen werden . Wenn auf einem parallelen aber unbeeinflussbaren bzw. verdeckten Weg, z. B. über eine

Telefonverbindung, dieselbe Information von dem Bankautomat an das

Bankhaus übermittelt wurde, dann kann im Bankhaus ein Vergleich der Transportinformation des Speichers 57 der Kofferkassette 100 mit der parallelen unbeeinflussbaren bzw. verdeckten Transportinformation

vorgenommen werden . Wenn sich eine Diskrepanz der Werte ergibt ist dies ein erstes Indiz für eine Unstimmigkeit. Vorzugsweise umfasst die Sicherheitsschaltung 51 eine Batterie 56 (besonders bevorzugt ist eine Lithium-Batterie), die eine Versorgung der

elektrisch/elektronischen Systeme der Kofferkassette 100 über einen längeren Zeitraum gewährleistet. Aus der Batterie 56 wird das Schutzsystem 50 gespeist. Der Einsatz eines batteriegespeisten Schutzsystems 50 wird gemäss Erfindung dadurch ermöglicht, dass diejenigen Systeme, die typischerweise einen grossen Energieverbrauch haben, durch autark arbeitende,

pyrotechnische Systeme 65.1, 65.2 und/oder 69 ersetzt wurden . Einerseits arbeitet der zweite Verschlussmechanismus 67 vorzugsweise mit einem Zünder und einer Sprengladung, die von dem Zünder auslösbar ist, um beim Auslösen den Deckel 104 in der Kofferkassette 100 mechanisch, vorzugsweise mit einem Bolzen 68, der durch die Sprengladung bewegt wird, zu verriegeln. Andererseits arbeiten vorzugweise auch die Tintenmodule 60.1, 60.2 mit einem Zünder und einer Sprengladung. Die Sprengladung ist von dem Zünder auslösbar, um das Abgeben der Flüssigkeit auslösen zu können. Vorzugsweise kann auch die Wärmeerzeugung auf pyrotechnische oder chemische Art und Weise erfolgen. Auch durch diese optionale Massnahme kann der

Stromverbrauch deutlich reduziert werden.

Zur Sicherheit des Systems trägt auch bei, dass nur optische

Kommunikationsmittel zum Einsatz kommen. Es ist eine Nahdistanz- Kommunikation realisiert, die nur wenig Strom für das Senden und Empfangen von Information braucht. Die optische Nahdistanz-Kommunikation hat den weiteren Vorteil, dass sie weniger gut von aussen abhör- oder beeinflussbar ist als jede andere Kommunikationsform.

Weiterhin ist die Kofferkassette 100 nicht mit einem Anzeigeelement in Form eines Displays ausgestattet, was auch merklich Strom verbrauchen würde. Als Anzeige dient, falls überhaupt erforderlich, die Anzeige eines externen tragbaren Kommunikationsgeräts (z.B. ein PDA oder ein Smartphone). Dieses Kommunikationsgerät wird über die erwähnt optische

Kommunikationsschnittstelle mit der Sicherheitsschaltung 51 der

Kofferkassette 100 verbunden, wenn dies erforderlich ist.

Das Kommunikationsgerät kann zum Beispiel zum erwähnten Entschärfen der Kofferkassette 100 zum Einsatz kommen. Es ist dabei zu berücksichtigen, dass der Aufbau der optischen Kommunikation und der Austausch von Information möglichst in einer sicheren Art und Weise statt finden. Vorzugsweise wird eine Verschlüsselung der Informationsübertragung angewendet und es kommt ein PIN-System oder ähnliches System zum Einsatz, um den Zugang zur

Kofferkassette 100 zu sichern. Anhand von Fig. 1 werden nun weitere optionale Merkmale der Erfindung erläutert. Diese optionalen Merkmale lassen sich auf alle Ausführungsformen anwenden. Die Hülle oder Schale der Kofferkassette 100 kann aus zwei Halbschalen bestehen, die im geschlossenen Zustand den Innenbereich 101 umschliessen. Vorzugsweise hat der Kofferkassette 100, wie erwähnt, die Dimensionen einer ATM-Kassette, wobei mindestens diejenigen Masse der ATM-Kassette übernommen wurden, die zum Einschieben in einen Geldautomaten und/oder Trolley und/oder Regal erforderlich sind. In den Figuren 3, 4A, 4B sind die

Dimensionen einer ATM-Kassette durch gestrichelte Linien angedeutet, die mit der Beschriftung ATM versehen sind. Vorzugsweise sind die Aussenmasse der Kofferkassette 100 kleiner als die Aussenmasse einer ATM-Kassette. Der (Innen-)Deckel 104 ist vorzugsweise als Platte ausgeführt, die mittels eines Gelenks oder einer Achse 106 mit der unteren Schale der Kofferkassette 100 verbunden ist.

Es liegt auf der Hand, dass umgekehrt der (Innen-)Deckel 104 auch in dem Aussendeckel 102 angeordnet sein kann. In diesem Fall liegt der Tresorbereich im Inneren des Aussendeckels 102. Der (Innen-)Deckel 104 sollte aber auch in diesem Fall nur zu öffnen sein nachdem der Aussendeckel 102 geöffnet wurde.

An dem (Innen-)Deckel 104 kann eine Tintenplatte 62.1 des ersten

Tintenmoduls 60.1 angeordnet sein. Die Tintenplatte 62.1 kann aber auch direkt als (Innen-)Deckel 104 dienen. Im Bodenbereich des Tresorbereichs 105 sitzt die Tintenplatte 62.2 des zweiten Tintenmoduls 60.2. Jeder der

Tintenplatten 62.1, 62.2 hat vorzugsweise eine Reihe von kleinen

Auslassöffnungen 64 (vorzugsweise einen Linienperforation oder -lochung) und mindestens einen Kanal 63.1, 63.2 zum Zuführen der Flüssigkeit zu den Auslassöffnungen 64. Beispielhafte Details sind in Fig. 2 in einer

schematischen Schnittdarstellung zu erkennen. Jedes der Tintenmodule 60.1, 60.2 umfasst neben den erwähnten Tintenplatten 62.1, 62.2 auch Tintenreservoirs 61.1, 61.2. Das erste

Tintenreservoir 61.1 kann an der Tintenplatte 62.1 im oder am (Innen-)Deckel 104 sitzen. Das zweite Tintenreservoir 61.2 kann im Tresorbereich 105 sitzen. Die Tintenreservoirs 61.1, 61.2 können entweder unter Druck stehen, um die Flüssigkeit schneller und effizienter abgeben zu können, oder der erforderliche Druck wird durch die pyrotechnische Auslösungen 65.1, 65.2 erzeugt. Falls die Tintenreservoirs 61.1, 61.2 unter Druck stehen, reicht es aus, wenn den pyrotechnische Auslösungen 65.1, 65.2 eine Membrane oder ein Ventil der Tintenreservoirs 61.1, 61.2 öffnen.

In Fig. 1 ist weiterhin angedeutet, dass die Sicherheitsschaltung 51 auf einer Platine 55 im Inneren der Kofferkassette 100 sitzt. Die Platine 55 trägt den Sender/Empfänger 54, der hinter einem Loch in einer Kofferwand sitzt. Durch dieses Loch hindurch findet die optische Kommunikation statt, wie

beschrieben. Es kann ein Sichtfenster vorgesehen sein.

An einer Seite der Kofferkassette 100 ist z.B. ein (schwenkbarer) Griff 103 angeordnet.

Anhand von Fig. 2 werden nun weitere optionale Merkmale der Erfindung erläutert. Diese optionalen Merkmale lassen sich auf alle Ausführungsformen anwenden. Es sind die beiden Tintenplatten 62.1, 62.2 im geschlossenen Zustand, d.h. bei geschlossenem (Innen-)Deckel 104 gezeigt. Im Inneren der Tintenplatten 62.1, 62.2 sind die Kanäle 63.1, 63.2 und die Auslassöffnungen 64 zu erkennen. Die schaltungstechnische Ansteuerung 53 der Tintenplatten 62.1, 62.2 ist durch strichlierte Pfeile angedeutet, die von der Sicherheitsschaltung 51 ausgehen. Die pyrotechnische Auslösung (Sprengladung mit Zünder) 65.1, 65.2 der Tintenplatten 62.1, 62.2 ist in Fig. 2 durch kleine Dreieckssymbole an den Tintenreservoirs 61.1, 61.2 angedeutet. Als geeignetes Material für den Koffer hat sich ein thermoplastisches Materia l, vorzugsweise ein kydex® Materia l bewä hrt. Es eig nen sich a ber a uch verschiedenste andere Materialien zur Herstellung des Koffers. Vorzugsweise umfasst die Kofferkassette 100 bei a llen Ausführungsformen einen oder mehrere der folgenden Schutzeinrichtungen, die

schaltungstechnisch so mit der Sicherheitsscha ltung 51 verbunden sind, dass sie d urch d ie Sicherheitsscha ltung 51 überwachba r oder abfragbar sind :

- einen Schlagsensor, um Schläge oder Stösse detektieren zu können ;

- einen Bewegungssensor, um Bewegungen detektieren zu können ;

- einen Drucksensor 52, um eine Innendruckerhöhung oder das Abfallen eines Innendrucks detektieren zu können ;

- einen Feuchtigkeitssensor um das Eind ringen von Feuchtigkeit detektieren zu können ;

- einen Temperatursensor, um eine Temperaturänderung detektieren zu können ;

- einen Zeitgeber oder Zä hler, um z. B. das Einha lten eine Gehsteigzeit und/oder Transportzeit prüfen zu können . Die erwä hnten Schutzeinrichtungen können a uch miteinander kombiniert werden, um den jeweiligen Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden .

Vorzugsweise ist die Sicherheitsschaltung 51 so ausgelegt (z. B.

programmiert), dass sie das (pyrotechnische) Verriegeln des (Innen-) Deckels 104 und das (pyrotechnische) Entwerten der Wertgegenstä nde 1 auslöst, wenn einer oder mehrere der erwähnten Schutzeinrichtungen einen

aussergewöhnlichen Zustand (z. B. eine Notsituation) detektieren .

Vorzugsweise umfasst die Kofferkassette 100 bei a llen Ausführungsformen einen Aussendeckel 102, der Dichtmittel 110.1 , 110.2 umfasst, um den Koffer druckdicht verschliessen zu können . In den Fig uren 4A und 4B ist eine entsprechende Lösung in beispielhafter Form gezeigt. Die Dichtmittel 110. 1 , 110.2 umfassen hier einen Schieberiegel 110.2, der entlang einer Führung 110.1 verschiebbar ist. Durch das Verschieben des Schieberiegels 110.2 werden der Aussendeckel 102 und die untere Schale des Koffers fest aufeinander gepresst und Dichtungen zwischen Aussendeckel 102 und unterer Schale sorgen für eine druckdichte Verbindung . Im Inneren der Kofferkassette 100 ist eine Pumpe 80 vorhanden ist, um nach den Schliessen des

Aussendeckels 102 im Innenbereich 101 der Kofferkassette 100 einen Druck vorzugeben . Es ist ein Drucksensor 52 vorgesehen, um den vorgegebenen Druck im Innenbereich 101 zu überwachen . Auf diese Art und Weise lässt sich entweder ein Überdruck oder ein Unterdruck im Innenbereich 101 vorgeben, der überwacht werden kann . Durch eine Manipulation an der Kofferkassette 100 ergibt sich eine Druckänderung die detektiert werden kann und die eine Verriegelung und Entwertung auslösen kann . Vorzugsweise ist das

beschriebene System aktiv ausgelegt, damit es auch Veränderungen des Aussendrucks, z. B. beim Transport in einem Flugzeug, reagieren und den Innendruck nachführen kann, ohne dass es zu Fehlauslösungen kommt.

Details hierzu sind der parallelen europäischen Anmeldung EP 1835115 A2 zu entnehmen .

Bezugszeichen :

Wertgegenstände 1

Schutzsystem 50

Sicherheitsschaltung 51

Sensor 52

schaltungstechnische Verbindung 53

optische Kommunikationsschnittstelle 54

Platine 55

Batterie 56

Speicher 57

schaltungstechnische Verbindung 58

Tintenmodul 60.1, 60.2

Tintenreservoir 61.1, 61.2 Tintenplatte 62.1, 62.2 Kanal 63.1, 63.2

Auslassöffnungen 64

pyrotechnische Auslösung 65.1, 65.2 erste Verschlussmittel 66

zweite Verschlussmittel 67

Bolzen 68

pyrotechnische Auslösung 69

Bügel 70

Pumpe 80

Kofferkassette 100

Innenbereich 101

Aussendeckel 102

Mittel um Tragen 103

(Innen-)Deckel 104

Tresorbereich 105

Gelenk oder Achse 106

Gelenk oder Achse 107

Dichtmittel 110.1, 110.2