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Title:
NOVEL SALICYL ALCOHOL DERIVATIVES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/068239
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to novel salicyl alcohol derivatives which are provided with valuable biological activities. The invention also relates to a method for producing the same and the utilisation in cosmetics and pharmacy.

Inventors:
OTTO RALF (DE)
WEISS ALBRECHT (DE)
Application Number:
PCT/EP2000/003758
Publication Date:
November 16, 2000
Filing Date:
April 26, 2000
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
OTTO RALF (DE)
WEISS ALBRECHT (DE)
International Classes:
C07H15/04; C08B37/00; C12P7/62; C12P19/44; (IPC1-7): C07H15/04; C12P19/02; A61K7/00; A61K31/7034
Foreign References:
DE3409275A11985-09-26
US5876737A1999-03-02
Other References:
S. RIVA ET AL.: "Protease-catalyzed regioselective esterification of sugars and related compounds in anhydrous dimethylformamide", J. AM. CHEM. SOC., vol. 110, 1988, pages 584 - 589, XP002144262
PEARL, IRWIN A. ET AL: "The barks of the family Salicaceae. XV. The leaves of the family Salicaceae. 10. Mass spectrometry as an aid for determining structures of natural glucosides", PHYTOCHEMISTRY (1968), 7(5), 831-7, XP000925608
ESTES, TIMOTHY K. ET AL: "Barks of the family Salicaceae. XIII. Hot-water extractives of the gree bark of Populus trichocarpa", TAPPI (1967), 50(7), 318-24, XP000929293
CHEMICAL ABSTRACTS, vol. 127, no. 11, 15 September 1997, Columbus, Ohio, US; abstract no. 147088, ITOH, ATSUKO ET AL: "Two new phenolic glycosides from Alangium chinense" XP002144263
OTTO R T ET AL: "Lipase-catalyzed synthesis of arylaliphatic esters of beta-d(+)-glucose, n-alkyl- and arylglucosides and characterization of their surfactant properties", JOURNAL OF BIOTECHNOLOGY,NL,ELSEVIER SCIENCE PUBLISHERS, AMSTERDAM, vol. 64, no. 2-3, 8 October 1998 (1998-10-08), pages 231 - 237, XP004144022, ISSN: 0168-1656
R. T. OTTO ET AL.: "Substrate specifity of lipase B from Candida antartica in the synthesis of arylaliphatic glycolipids", JOURNAL OF MOLECULAR CATALYSIS B: ENZYMATIC, vol. 8, 2000, pages 201 - 211, XP000929711
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Claims:
Patentansprüche Salicylalkoholderivate der aligemeinen Formel (I) R
1. OCH2. Ph~O~Z~ (R 2) n(i), worin R'für ein Wasserstoffatom oder einen Rest C (O) R3 steht, wobei R3 einen Alkyl. , Cycloalkyl. , Cycloalkylalkyl. , Aralkyl. , oder Arylrest mit 1 bis 26 C. Atomen und/oder 1. 10 Heteroatomen, der unverzweigt oder verzweigt, einfach oder mehrfach ungesättigt sein und/oder Substituenten am Kohlenstoffgerüst und/oder den Heteroatomen tragen kann, bedeutet, Ph steht für den 1,2. Phenylenrest, Z einen an den aromatischen Rest Ph in (I) halbacetalisch gebundenen, gege. benenfalls n. fach mit R2 esterartig substituierten Zucker darstellt, wobei der Zucker ein Mono. , Di. , Oligo. oder Polysaccharid sein kann, n eine ganze Zahl zwischen 0 und m ist, wobei m gleich der Anzahl der im hal. bacetalisch an den aromatischen Rest gebundenen Zucker Z vorhandenen freien Hydroxygruppen ist, R2 für ein Wasserstoffatom oder eine Gruppe C (O) R4 steht, wobei R4 aus der gleichen Gruppe ausgewähit ist wie R3, und wobei R'und R2 gleich oder ver. schieden sein können mit der Maßgabe, daß höchstens einer der beiden Reste R'oder R2 Wasserstoff bedeutet, wenn Z = Glucose ist, und mit den Einschränkungen, daß im Falle, daß Z Glucose und R2 Wasserstoff bedeuten, der Rest R1 weder Acetyl noch Benzoyl noch (1. Hydroxy. 6. oxo. 2. cyclohexen. 1. yl) carbonyl be. deuten kann, und im Falle, daß R1 Wasserstoff, Z Glucose und n = 1 bedeuten und der Glu. coserest an seiner primären Hydroxygruppe mit R2 substituiert ist, der Rest R2 nicht 4. Phenyl. butyryl bedeuten kann.
2. Salicylaikoholderivate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß minde. stens einer der beiden Reste R'bzw. R2 ein Wasserstoffatom, die Benzol. , Phenylacetyl. , Phenylpropionyl. , Phenylbutyryl. , Phenylvaleroyl. , o. , m. oder p. Hydroxy. benzoyl. , o. , m. oder p. Hydroxy. phenylacetyl. , o. , m. oder p. Hydroxy. phenylpropionyl. , o. , m. oder p. Hydroxy. phenylbutyryl. , o. , m. oder p. Hydroxy. phenylvaleroyl. , 3,4,5. Trihydroxybenzoyl. ,.
3. Phenylacryloyl. , o. , m. oder p. Hydroxy.
4. phenylacryloyl. oder.
5. (3,.
6. Dihydroxyphenyl). acryloyl. Gruppe be. deutet.
7. 3 Salicylalkoholderivate nach mindestens einem der Ansprüche 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß n = 1 ist und R'Wasserstoff bedeutet.
8. 4 Salicylalkoholderivate nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Z ein Monosaccharid bedeutet ausgewähit aus Threose, Erythrose, Arabinose, Lyxose, Ribose, Xylose, Allose, Altrose, Galactose, Glu. cose, Gulose, Idose, Mannose, Talose und Fructose, wobei die natürlich vorkommenden Stereoisomere der Zucker bevorzugt sind.
9. Salicylalkoholderivate nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Z für D. Glucose steht.
10. Salicylalkoholderivate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für den Fall, daß R'Wasserstoff, Z Glucose und n = 1 bedeuten und die Glucose an ihrer primären Hydroxygruppe mit R2 = C (O) R4 substituiert ist, R4COOH keine hydrophobe aromatische Carbonsäure bedeutet.
11. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach mindestens einem der An. sprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine alkoholische Komponente mit einer Carbonsäure, einem Carbonsäureester oder einem aktivierten Car. bonsäurederivat in Gegenwart geeigneter Katalysatoren verestert oder um. geestert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Herstellung durch eine enzymatisch katalysierte Veresterung oder Umesterung erfolgt.
13. Verwendung der Verbindungen nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6 zur Herstellung von kosmetischen und/oder pharmazeutischen Zubereitungen.
14. Kosmetische Zubereitungen, dadurch gekennzeichnet, daß sie Salicylalko. holderivate nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6 enthalten.
15. Pharmazeutische Zubereitungen, dadurch gekennzeichnet, daß sie Sali. cylalkoholderivate nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6 enthalten.
Description:
Neue Salicylalkohol-Derivate Die vorliegende Erfindung betriffl neue Salicylalkohol-Derivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Verbindungen enthaltende kosmetische und/oder pharmazeu- tische Zubereitungen.

Viele natürlich vorkommende Alkyl-und Phenol-Glucoside zeigen antivirale, an- timikrobielle und teilweise antiinflammatorische Wirkungen (S. Matsamura, K. Imai, K. Kawada und T. Uchibori, Surface activities, biodegradability, and antimicrobial properties of n-alkyl-glucosides, mannosides and galactosides, J. Am. Oil Chem.

Soc. 67,996-1001 (1990) ; T. Hedner und B. Everts, The early clinical history of sa- licylates in rheumatology and pain, Clin. Rheumatol. 12,17-25 (1998)). Vor allem die wäßrigen Extrakte der Weidenrinde (Salix alba, pupurea oder fragilis) und der Pap- pel sind bekannt für entzündungshemmende Effekte. Daher werden entsprechende Extrakte in Heiltees, aber auch in Kosmetikprodukten, z. B. zur Verringerung von Hautreizungen, eingesetzt, wie in der Anmeldung DE 196 15 577 beschrieben. Als wichtige Inhaltsstoffe der Rinde von Weiden gelten Salicin und Salicylsaure (o- Hydroxybenzoesäure), des weiteren sind Salicortin (2-[[[(1-Hydroxy-6-oxo-2- cyclohexen-1-yl) carbonyl] oxy] methyl] phenyl-ß-D-glucopyranosid), Fragilin (Acetyl- salicin) und in der Rinde von Pappeln weiterhin Populin (Benzoyl-Salicin) enthalten. Hauptsächlich die Salicylsäure und ihre Derivate wie Acetylsalicylsaure wurden sehr genau auf antiinflammatorische Wirkung hin untersucht : Als nichtsteroidale antiin- flammatorische Wirkstoffe (englisch non-steroidal antiinflammatory drugs, NSAID) inhibieren sie die Prostaglandinsynthese (J. R. Vane, Inhibition of prostaglandin synthesis as a mechanism of action of the aspirin-like drugs. Nature, 231,232-235 (1971)).

Prostaglandine werden als Reaktion auf diverse exogene, zellspezifische Stimuli hin durch von den Enzymen Prostaglandin-Synthase-1 und-2 (PGHS-1 und-2) kataly- sierte Dioxygenierung von mehrfach ungesättigten Fettsäuren, insbesondere Ara- chidonsäure, gebildet. Als autokrine und parakrine Gewebshormone werden sie ver- stärkt bei Verletzungen, Hautreizungen, Wundheilungsprozessen und inflammatori- schen Reaktionen gebildet.

Normale Epidermis enthält bereits signifikante Mengen von Prostaglandinen, die offensichtlich durch PGHS-1 gebildet werden, da PGHS-2 nicht exprimiert ist. In gereizter Haut bewirken Prostaglandine (vor allem PGE2 und PGF2 ? aus den Kerati- nocyten) als lokale Entzündungsmediatoren sowohl die Dilatation (Erweiterung) als auch eine verstärkte Permeabilität von Blutgefäßen und sind dadurch an der Entste- hung der für Entzündungsreaktionen typischen Rötung, Erwärmung und Schwellung der Haut (G. Fürstenberger, Role of eicosanoids in mammalian skin epidermis. Cell.

Biol. Rev. 24, 1-90 (1990) ; G. Fürstenberger, V. Kinzel, M. Schwarz und F. Marks, Partial inversion of the initiation-promotion sequence of multistage tumorigenesis in the skin NMRI mice ; Science 230,76-78 (1985)), aber auch an der Ausbildung einer regenerativen epidermalen Hyperplasie beteiligt. Inhibitoren der Prostaglandin- Synthese können diese unerwünschten Effekte verhindern.

Neben den eingangs erwähnten, in Weiden und Pappeln vorkommenden Salicin- Derivaten ist aus der Literatur die Gewinnung von Benzoyl-Salicin aus Pflanzen (L. van Hoof et al., Plant viral agents, VI. Isolation of antiviral phenolic glucosides from Populus cultivar Beaupre by droplet counter-current chromatography, J. Nat. Prod.

52,875-878 (1989)) sowie die enzymatische Herstellung von Phenylbutyryl-Salicin bekannt (R. T. Otto, U. T. Bornscheuer, C. Syldatk und R. D. Schmid, Lipase- catalyzed synthesis of arylaliphatic esters of D (+)-glucose, alkyl-and aryl-glucosides and characterization of their surfactant properties, J. Biotechnol. 64,231-237 (1998)).

Obwohl in der Literatur bereits zahireiche pharmakologisch wirksame Stoffe be- schrieben sind, die beispielsweise in die Entzündungskaskade eingreifen, besteht weiterhin ein Bedarf nach besser wirksamen, an Nebenwirkungen armen Wirkstof- fen. Weiter besteht ein Bedarf an Wirkstoffen mit einer guten Resorbierbarkeit und einer schnellen Penetration in die Haut, die zudem gut in pharmazeutische oder kosmetische Formulierungen einarbeitbar sein müssen.

Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß bestimmte Salicylalkoholderivate, die von ihrer chemischen Struktur her als dem Salicin verwandte Verbindungen auf- gefaßt werden können, für die Verwendung in Kosmetik und Pharmazie nützliche pharmakologische Wirkungen, wie z. B. antiinflammatorische, antipyretische, anti- phlogistische und/oder analgetische Wirkungen zeigen und die vorher beschrie- benen Nachteile des Stands der Technik nicht bzw. nur in geringerem Ausmaß zei- gen.

Gegenstand der Erfindung sind Salicylalkoholderivate der allgemeinen Formel (I) R'-OCH2-Ph-O-Z- (R2) n (1), Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Verbindungen enthaltende kosmetische oder pharmazeutische Zubereitungen.

Die Verbindungen weisen wertvolle pharmakologische Eigenschaften auf, wie z. B. eine inhibierende Wirkung auf die Prostaglandinsynthese.

In der aligemeinen Formel (I) stehen R'für ein Wasserstoffatom oder einen Rest C (O) R3, wobei R3 einen Alkyl-, Cycloalkyl-, Cycloalkylalkyl-, Aralkyl-, oder Arylrest mit 1 bis 26 C-Atomen und/oder 1-10 Heteroatomen, der unverzweigt oder verzweigt, einfach oder mehrfach ungesättigt sein und/oder Substituenten am Kohlenstoffgerfist und/oder den Heteroatomen tragen kann, bedeutet, Ph für den 1,2-Phenylenrest, Z für einen an den aromatischen Rest Ph in (I) halbacetalisch gebundenen, gege- benenfalls n-fach mit R2 esterartig substituierten Zucker, wobei der Zucker ein Mono- , Di-, Oligo-oder Polysaccharid sein kann, n für eine ganze Zahl zwischen 0 und m, wobei m gleich der Anzahl der im hal- bacetalisch an den aromatischen Rest gebundenen Zucker Z vorhandenen freien Hydroxylgruppen ist, R2 für ein Wasserstoffatom oder eine Gruppe C (O) R4, wobei R4 aus der gleichen Gruppe ausgewählt ist wie R3, und wobei R'und R2 gleich oder verschieden sein können mit der Maßgabe, daß höchstens einer der beiden Reste R'oder R2 Wass- erstoff bedeutet, wenn Z = Glucose ist, und mit den Einschränkungen, daß im Falle, daß Z Glucose und R2 Wasserstoff bedeuten, der Rest R'weder Ace- tyl noch Benzoyl noch (1-Hydroxy-6-oxo-2-cyclohexen-1-yl) carbonyl bedeuten kann, und im Falle, daß R'Wasserstoff, Z Glucose und n = 1 bedeuten und der Glucose- est an seiner primären Hydroxygruppe mit R2 substituiert ist, der Rest R2 nicht 4- Phenyl-butyryl bedeuten kann.

Vorzugsweise ist für den Fall, daß R'Wasserstoff, Z Glucose und n = 1 bedeuten und der Glucoserest an seiner primären Hydroxygruppe mit R2 substituiert ist, die dem Rest R2 korrespondierende Carbonsäure R4COOH keine hydrophobe aroma- tische Carbonsäure.

Für die bei der Definition der Reste eingangs erwähnten Bedeutungen kommen beispielsweise für R3 und R4 Wasserstoff, die Methyl-, Ethyl-, Propyl-, n-Butyl-, tert-Butyl-, Pentyl-, Hexyl-, Heptyl-, Octyl-, Nonyl-, Decyl-, Undecyl-, Dodecyl-, Tridecyl-, Tetradecyl-, Pentadecyl-, Hexadecyl-, Heptadecyl-, Octadecyl-, Heneicosyl-, Vinyl-, 1-Propenyl-, 2-Propenyl-, 2-Butenyl-, 8-Pentadecenyl-, 8-Heptadecenyl-, Z, Z-8,11- Heptadecadienyl-, Z, Z, Z-8,11,14-Heptadecatrienyl-, 4,7,10,13,16- Nonadecapentaenyl-, 3,6,9,12,15,18-Heneicosahexaenyl-, Phenyl-, Phenylmethyl-, Phenylethyl-, Phenylpropyl-, Phenylbutyl-, o-, m-oder p-Hydroxy-phenyl-, o-, m- oder p-Hydroxy-phenylmethyl-, o-, m-oder p-Hydroxy-phenylethyl-, o-, m-oder p- Hydroxy-phenylpropyl-, o-, m-oder p-Hydroxy-phenylbutyl-, 3,4,5-Trihydroxyphenyl- , 3-Phenylvinyl-, o-, m-oder p-Hydroxy-3-phenylvinyl-, 3- (3, 4-Dihydroxyphenyl)-vinyl- oder 3-Pyridyl-Gruppe, wobei zusätzliche Substituenten wie z. B. ein Halogenatom, eine Alkyl-, Hydroxy-, Alkoxy-, Phenyl-, Nitro-, Amino-, Acetylamino-oder Carboxy- Gruppe enthalten sein können, und phenolische Hydroxygruppen als Phenolat-Salze mit Alkali-oder Erdalkalimetallen vorliegen können, in Betracht.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind somit Salicylalkoholderivate der alige- meinen Formel (I), in denen mindestens einer der beiden Reste R'bzw. R2 ein Wasserstoffatom, die Benzoyl-, Phenylacetyl-, Phenylpropionyl-, Phenylbutyryl-, Phenylvaleroyl-, o-, m-oder p-Hydroxy-benzoyl-, o-, m-oder p-Hydroxy- phenylacetyl-, o-, m-oder p-Hydroxy-phenylpropionyl-, o-, m-oder p-Hydroxy- phenylbutyryl-, o-, m-oder p-Hydroxy-phenylvaieroyl-, 3,4,5-Trihydroxybenzoyl-, 3- Phenylacryloyl-, o-, m-oder p-Hydroxy-3-phenylacryloyl-oder 3- (3,4- Dihydroxyphenyl)-acryloyl-Gruppe bedeutet.

Bevorzugte Salicylalkoholderivate der aligemeinen Formel (I) sind solche, in denen n = 1 ist und R'Wasserstoff bedeutet.

Für den Rest Z in der aligemeinen Formel (I) kommen beispielsweise Threose, Ery- throse, Arabinose, Lyxose, Ribose, Xylose, Allose, Altrose, Galactose, Glucose, Gulose, Idose, Mannose, Talose, Fructose, wobei die natürlich vorkommenden Stereoisomere der Zucker bevorzugt sind, sowie die aus diesen zusammengesetz- ten Di-, Oligo-und Polysaccharide in Betracht.

Bevorzugte Salicylalkoholderivate der aligemeinen Formel (I) sind solche, in denen Z für D-Glucose steht.

Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen können beispielsweise grundsätzlich alle in der Literatur beschriebenen Verfahren zur Herstellung von Car- bonsäureestern eingesetzt werden (vgl. C. Ferri, Reaktionen der organischen Syn- these, Thieme-Verlag, Stuttgart 1978), vorzugsweise jedoch Veresterungen, Umes- terungen sowie Acylierungen mit aktivierten Carbonsäurederivaten.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen (I), das dadurch gekennzeichnet ist, daß eine alkoholische Komponente mit einer Carbonsäure, einem Carbonsäureester oder einem aktivierten Carbonsäurederivat in Gegenwart geeigneter Katalysatoren ver- estert oder umgeestert wird.

Unter einem aktivierten Carbonsäurederivat ist beispielsweise ein Carbonsäurechlo- rid oder Carbonsäureanhydrid zu verstehen, welches unter Schotten-Baumann- Bedingungen mit einer Alkoholkomponente zu einem Ester umgesetzt werden kann.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen kann beispielsweise erfolgen durch Veresterung eines Alkohols der Struktur HOCH2-Ph-O-Z (II) mit einer Carbonsäure R3COOH und/oder R4COOH, wobei im Falle der Veresterung mit beiden Carbonsäuren die Veresterung in einem Schritt oder auch in zwei aufei- nanderfolgenden Schritten erfolgen kann, und wobei Ph, Z, R3 und R4 die Bedeutungen haben wie vorstehend für Formel (I) beschrieben.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen kann weiterhin erfolgen durch Umesterung eines Alkohols der Struktur (II) mit Carbonsäureestern R3COOR5 und/oder R4COOR5, wobei R5 eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen be- deutet und wobei im Falle der Umesterung mit beiden Carbonsäureestern die Umesterung in einem Schritt oder auch in zwei aufeinanderfolgenden Schritten er- folgen kann, und wobei Ph, Z, R3 und R4 die Bedeutungen haben wie vorstehend für Formel (I) beschrieben.

Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen nach den üblichen Methoden der chemischen Synthese kommt es wegen der Anwesenheit mehrerer frei vorliegender Hydroxylgruppen in der alkoholischen Komponente (II) oder einem Partialester hiervon in der Regel zur Bildung von Gemischen aus einfach und mehrfach substituierten Produkten, so daß die Einführung und Entfernung von Schutzgruppen notwendig ist, wenn man gezielt eine bestimmte Verbindung synthe- tisieren will.

Durch den Einsatz aktivierter Carbonsäurederivate entstehen Beiprodukte und häufig auch unerwünschte Nebenprodukte, welche die Aufarbeitung erschweren, die Ausbeuten an gewünschtem Produkt vermindern und die Umwelt belasten. Diese Nachteile können vermieden oder zumindest vermindert werden, indem die Herstel- lung der erfindungsgemäßen Verbindungen auf enzymatischem Weg (z. B. in An- lehnung in das in der deutschen Anmeldung DE 197 53 789.8 beschriebene Ver- fahren) oder durch Biotransformationen mit Pflanzenzelikulturen erfolgt (M. Ushi- yama, S. Kumagai und T. Furuya, Phytochemistry 28,3335 (1989)).

Gegenstand der Erfindung ist demnach weiterhin ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen (I), das dadurch gekennzeichnet ist, daß eine alkoholische Komponente mit einer Carbonsäure oder einem Carbonsäureester mit einem oder mehreren Enzymen als Katalysatoren verestert oder umgeestert wird.

Geeignete enzymatische Verfahren zur Veresterung oder Umesterung sind beispiel- sweise beschrieben in K. Drauz und H. Waldmann, Enzyme Catalysis in Organic Synthesis, VCH-Verlag, Weinheim 1975.

Die erfindungsgemäßen Salicylalkoholderivate weisen wertvolle biologische Ak- tivitäten auf, wie z. B. antiinflammatorische, antipyretische, antiphlogistische oder analgetische Wirkungen. So iäßt sich beispielsweise gegenüber literaturbekannten Verbindungen wie dem Salicin mit den erfindungsgemäßen Verbindungen eine stärkere Inhibition der Prostaglandinsynthese erzielen, was mit der höheren Lipo- philie dieser Verbindungen in Zusammenhang gebracht wird. Voraussetzung für die bessere Wirkung ist u. a. eine effiziente Absorption durch die Zellmembranen der Keratinocyten. Die Lipidlöslichkeit glykosidischer Verbindungen ergibt sich aus dem Verhältnis von hydrophilem und hydrophobem Anteil, das durch den HLB-Wert beschrieben wird. Salicin ist mit einem HLB-Wert von ca. 12 eher als ein wasser- lösliches, Salicinester mit Werten von teilweise deutlich unter 10 sind dagegen eher als feft16sliche Molek0le einzuordnen. Dadurch wird der Transport über die Zell- membranen gegenüber Salicin deutlich verbessert, und gegenüber herkömmlichen Wirkstoffen, die in der Regel erst bei subkutaner Applikation eine ausreichende Wirkung enffalten, eine kutane Applikation erleichtert bzw. erst ermöglicht.

Der Carbonsäureteil der erfindungsgemäßen Salicylalkoholderivate kann von einer Carbonsäure R3COOH und/oder R4COOH gebildet werden, die selbst eine intrinsis- che biologische Aktivität aufweist, wie z. B. der als fungistatisch bekannten Sorbin- säure. Auf diese Weise sind Salicylalkoholderivate erhältlich, die neben einer antiin- flammatorischen, antipyretischen, antiphlogistischen und analgetischen Wirkung überdies weitere biologische Wirkungen aufweisen, wie z. B. antioxidative, hautauf- hellende, antibakterielle, antivirale bzw. fungistatische Effekte.

Darüber hinaus sind die erfindungsgemäßen Verbindungen besonders gut in lipo- phile Basisrezepturen einarbeitbar und lassen sich auf einfache Weise als stabile Emulsionen formulieren.

Erfindungsgemäß werden die Verbindungen der aligemeinen Formel (I) zur Herstel- lung von kosmetischen und/oder pharmazeutischen Zubereitungen verwendet.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind somit kosmetische und/oder phar- mazeutische Zubereitungen mit einem Gehalt an den erfindungsgemäßen Sali- cylalkoholderivaten (I).

Die unter erfindungsgemäßer Verwendung der Verbindungen (I) erhältlichen kos- metischen Zubereitungen, wie beispielsweise Haarshampoos, Haarlotionen, Schaumbäder, Duschbäder, Cremes, Gele, Lotionen, alkoholische und wäßrig/alkoholische Lösungen, Emulsionen, Wachs/Fett-Massen, Stiftpräparate, Puder oder Salben, können ferner als weitere Hilfs-und Zusatzstoffe milde Tenside, Ölkörper, Emulgatoren, Überfettungsmittel, Periglanzwachse, Konsistenzgeber, Ver- dickungsmittel, Polymere, Siliconverbindungen, Fette, Wachse, Stabilisatoren, bio- gene Wirkstoffe, Deowirkstoffe, Antischuppenmittel, Filmbildner, Quellmittel, UV- Lichtschutzfaktoren, Antioxidantien, Hydrotrope, Konservierungsmittel, Insek- tenrepellentien, Selbstbräuner, Solubilisatoren, Parfümöle, Farbstoffe, keimhem- mende Mittel und dergleichen enthalten.

Die Einsatzmenge der erfindungsgemäßen Verbindungen in kosmetischen Zuberei- tungen liegt üblicherweise im Bereich von 0,01 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise jedoch von 0,1 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die Zubereitungen.

Zur Herstellung pharmazeutischer oder auch kosmetischer Zubereitungen lassen sich die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel (I), gegebenen- falls in Kombination mit anderen Wirksubstanzen, zusammen mit einem oder mehre- ren inerten üblichen Trägerstoffen und/oder Verdünnungsmitteln, z. B. mit Mais- stärke, Milchzucker, Rohrzucker, mikrokristalliner Cellulose, Magnesiumstearat, Polyvinylpyrrolidon, Zitronensäure, Weinsäure, Wasser, Wasser/Ethanol, Wasser/ Glycerin, Wasser/Sorbit, Wasser/Polyethylenglykol, Propylenglykol, Car- boxymethylcellulose oder fetthaltigen Substanzen wie Hartfett oder deren geeigneten Gemischen, in übliche galenische Zubereitungen wie Tabletten, Dragees, Kapseln, Pulver, Suspensionen, Tropfen, Ampullen, Säfte oder Zäpfchen einarbeiten.

Die zur Erzielung einer entsprechenden Wirkung bei pharmazeutischen Anwendun- gen erforderliche tägliche Dosierung beträgt zweckmäßigerweise 0,1 bis 10 mg/kg Körpergewicht, vorzugsweise 0,5 bis 2 mg/kg Körpergewicht.

Beispiele Beispiel 1 : 6-O-Phenylpropionyl- [2- (Hydroxymethyl) phenyl]-ß-D-glucopyranosid 5 mmol D- (-)-Salicin [2-(Hydroxymethyl) phenyl-ß-D-glucopyranosid], 7.5 mmol Phenylpropionsäure, 4 g Molekularsieb, 4 ml t-Butanol und 2.5 g immobilisierte Li- pase B aus Candida antarctica wurden 34 Stunden bei 60 °C im rotierenden 50 ml Rundkolben inkubiert. Die Umsetzung wurde mittels Dünnschichtchromatographie (Kieselgel 60-Platten mit Fluoreszenzindikator ; Laufmittel : Chloro- form/Methanol/Wasser 65/15/2 v/v/v ; Visualisierung : UV-Detektion sowie mittels Es- sigsaure/Schwefelsäure/Anisaldehyd (100 : 2 : 1 v/v/v)-Tauchreagenz) nachgewiesen.

Das Produkt wurde mit 20 ml Dichlormethan extrahiert und über Säulenchromato- graphie (Kieselgel F60 ; Laufmittel : Ethylacetat/Methanol 10/1 v/v) gereinigt. Nach Reinigung betrug die Ausbeute 32 % (weißer Feststof0.

13C-NMR (CD30D) : 8 (ppm) = 30.9 (C-2), 38.7 (C-3), 61.6 (C-7*), 65.2 (C-6'), 72.2 (C-4'), 75.6 (C-2'), 76.1 (C-5'), 78.4 (C-3'), 103.7 (C-1'), 117.6 (C-6*), 124.5 (C-4*), 127.6 (C-7), 130.1-131.0 (C-3*, C-5*, C-5, C-6, C-8, C-9), 132.8 (C-2*), 143.4 (C- 4), 157.5 (C-1*), 175.2 (C'=O).

Beispiel 2 : 6-O-p-OH-Phenylacetyl-([2-(hydroxymethyl) phenyl]--D-glucopyranosid : 5 mmol D (-)-Salicin [2- (Hydroxymethyl) phenyl-6-D-glucopyranosid], 7.5 mmol p-OH- Phenylessigsaure, 4 g Molekularsieb, 4 mi t-Butanol und 2.5 g immobilisierte Lipase B aus Candida antarctica wurden 34 Stunden bei 60 °C im rotierenden 50 ml Rund- kolben inkubiert. Die Umsetzung wurde mittels Dünnschichtchromatographie (Kie- selgel 60-Platten mit Fluoreszenzindikator ; Laufmittel : Chloroform/MethanoINVasser 65/15/2 v/v/v ; Visualisierung : UV-Detektion sowie mittels Essig- säure/Schwefelsäure/Anisaldehyd (100 : 2 : 1 v/v/v)-Tauchreagenz) nachgewiesen.

Das Produkt wurde mit 20 ml Dichlormethan extrahiert und über Säulenchromato- graphie (Kieselgel F60 ; Laufmittel : Ethylacetat/Methanol 10/1 v/v) gereinigt. Nach Reinigung betrug die Ausbeute 17 % (weißer Feststoff).

'3C-NMR (CD30D) : 8 (ppm) = 41.8 (C-2), 61.0 (C-7*), 65.0 (C-6'), 71.5 (C-4'), 74.9 (C-2'), 75.4 (C-5'), 77.8 (C-3'), 103.2 (C-1'), 117.1 (C-6*), 123.9 (C-4*), 129.4-132.3 (C-2*, C-3*, C-5* ; C-4, C-5, C-7, C-8), 136.1 (C-3), 156.0-159.2 (C-1*, C-6), 173.31 (C=O).

In analoger Weise wie in Beispiel 1 wurden erhalten : Beispiel 3 : p-Chloro-Phenylacetoyl-([2-(hydroxymethyl) phenyl]-ß-D-glucopyranosid '3C-NMR (CD30D) : 8 (ppm) = 41.2 (C-2), 61.0 (C-7*), 65.1 (C-6'), 71.4 (C-4'), 74.9 (C-2'), 75.2 (C-5'), 77.8 (C-3'), 103.1 (C-1'), 117.7 (C-6*), 123.9 (C-4*), 129.5-132.0 (C-3-C-5, C-7, C-8, C-2*, C-3*, C-5*), 134.2 (C-6), 156.2 (C-1*), 173.0 (C'=O).

Beispiel 4 : 6-O-Cinnamoyl-([2-(hydroxymethyl) phenyl]-ß-D-glucopyranosid '3C-NMR (CD30D) : 5 (ppm) = 61.0 (C-7*), 64.9 (C-6'), 71.8 (C-4'), 74.9 (C-2'), 75.4 (C-5'), 77.9 (C-3'), 103.7 (C-1'), 117.1 (C-6*), 118.6 (C-2), 123.8 (C-4*), 129.1- 131.6 (C-5 bis C-9, C-2*, C-3*, C-5*), 135.6 (C-4), 146.5 (C-3), 156.2 (C-1*), 168.3 (C'=O).

Beispiel 5 : 6-O-Oleoyl- ( [2- (hydroxymethyl) phenyl]-ß-D-glucopyranosid '3C-NMR (CD30D) : 8 (ppm) = 14.4 (C-18), 23.6 (C-17), 23.7-35.1 (C-11 bis C-16, C2 bis C-8), 60.9 (C-7*), 64.7 (C-6'), 71.7 (C-4'), 74.9 (C-2'), 75.3 (C-5'), 77.8 (C-3'), 103.6 (C-1'), 117.1 (C-6*), 123.1 (C4*), 129.0-132.8 (C-9, C-10, C-2*, C-3*, C-5*), 156.2 (C-1*), 175.5 (C'=O).

Beispiel 6 : 6-O-Palmitoyl-([2-(hyd roxymethyl) phenyl]-ß-D-glucopyranosid 5 mmol D- (-)-Salicin [2-(Hydroxymethyl) phenyl-ß-D-giucopyranosid] und 5 mmol Palmitinsauremethylester in 50 ml Aceton wurden in einem 2-Halskolben mit aufge- setztem Soxhlet-Extraktor (der mit aktiviertem Molekularsieb befüllt war) mit 0,5 mg immobilisierter Candida antartica B Lipase (SP 435, Hersteller Novo Nordisk) ver- setzt und unter Rühren (Magnetrührer, 200 UpM) und reduziertem Druck 48 h auf 40 °C erhitzt. Der Reaktionsfortgang wurde dünnschichtchromatographisch verfolgt.

Nach Reaktionsende wurden 14 g warmen (ca. 50 °C) Acetons zugegeben und das Gemisch wurde bei 50°C filtriert. Das Filtrat wurde auf-10 °C abgekühlt und das dabei ausfallende Produkt wurde durch Filtration in einer Ausbeute von 53 % isoliert.

13C-NMR (CD30D) : 5 (ppm) = 14,47 (C-16), 23,74 (C-15), 26,00 (C-3), 30,22-30,80 (C-4-C-13), 33,08 (C-14), 35,03 (C-2), 60,98 (C-7*), 64,59 (C-6'), 71,64 (C-4'), 74,96 (C-2'), 75,49 (C-5'), 77,82 (C-3'), 103,22 (C-1'), 117,07 (C-6*), 123,82 (C-4*), 129,78-132,34 (C-2*, C-3*, C-5*), 156,98 (C-1*), 175,23 (C=O). Anal. berechnet für C29H4808 (524,69) : C, 66,39 ; H, 9,22. Gefunden : C, 67,88 ; H, 9,41.

Beispiele 7 bis 9 : Herstellung weiterer Salicin-Ester durch Umesterung : In Analogie zu dem in Beispiel 6 beschriebenen Verfahren wurde Salicin ( [2- (Hy- droxymethyl) phenyl]-ß-D-glucopyranosid) mit verschiedenen Carbonsäuremethyl- estern umgesetzt und die in der nachfolgenden Tabelle angegebenen selektiv an der primären Alkoholfunktion der Glucoseeinheit veresterten Salicine erhalten. Verbindung Reaktionstem-Reaktion-Ausbeute peratur szeit Salicinstearat (Beispiel 40 C 24 h 67 % 7) Salicinmyristat 35°C 48 h 29 % (Beispiel 8) Salicinphenylacetat 35°C 48 h 32 % (Beispiel 9) Die so hergesteliten Salicin-Ester wurden NMR-spektroskopisch charakterisiert ; das Spektrum von Beispiel 9 ist beispielhaft angegeben : 6-O-Phenylacetyl-([2-(hydroxymethyl) phenyl]-ß-D-glucopyranosid (Beispiel 9) '3C-NMR (CD30D) : 5 (ppm) = 41,82 (C-2), 60,99 (C-7*), 65,03 (C-6'), 71,52 (C-4'), 74,94 (C-2'), 75,49 (C-5'), 77,77 (C-3'), 103,21 (C-1'), 117,11 (C-6*), 123,91 (C-4*), 127,89 (C-6), 129,46-132,37 (C-2*, C-3*, C-5* ; C-4, C-5, C-7, C-8), 136,12 (C-3), 156,95 (C-1*), 173,31 (C=O). Anal. berechnet für C2iH240s (404,41) : C, 62,38 ; H, 5,98. gefunden : C, 63,96 ; H, 5,90.

Beispiel 10 : Cytotoxizität (in Maus-oder humanen Haut-Keratinocyten, MSCP 5 bzw.

HPK II) Die Toxizität der vorliegenden Substanzen wurde mittels MTT-Test (Mosmann 1983) in Zellkulturen untersucht. Dieser Test basiert auf der Umwandlung des gelben Te- trazoliumsalzes MTT in den violetten Farbstoff Formazan. Die Reaktion findet nur in lebenden Zellen durch die in der inneren Mitochondrienmembran lokalisierte Succinat-Dehydrogenase statt. Wegen des möglichen Einsatzes in Kosmetik-oder Pharmaprodukten wurden Hautzellen (menschliche HPKII-bzw. Maus MSCP5-Ke- ratinocyten) als Testsystem benutzt. Die getesteten Substanzen (Phenylpropionyl- Saiicin und p-OH-Phenylacetyl-Salicin) waren in Konzentrationen, bei denen sie biologische Wirksamkeit zeigten (Hemmung der Prostaglandinsynthese), für die Zellen nicht toxisch. Der Effekt der Substanzen auf die Keratinocyten war unabhän- gig von der Zeit (1.5 oder 20 h Inkubationszeit), des Wachstumszustandes (konflu- ent oder subkonfluent) und des Organismus (Maus oder Mensch).

Abbildung 1 zeigt, daß der Einfluß von Phenylpropionyl-Salicin (untere, durchgezo- gene Kurve) und p-OH-Phenylacetyl-Salicin (obere, punktierte Kurve) auf die Vitalität von Hautzellen (Keratinocyten) sehr gering war. Die Substanzen wurden im Kultur- medium gelöst und 20 h mit den Zellen inkubiert. Der MTT-Reduktionstest wurde anschließend mit frischem Medium ohne Testkomponenten durchgeführt.

Beispiel 11 : Hemmuna der Prostaalandinsvnthese durch Salicinderivate (in Maus oder humanen Haut-Keratinocvten, MSCP 5 bzw. HPK II) Abbildung 2 zeigt die inhibitorischen Effekte von Salicin und Salicinestern auf die Prostaglandinfreisetzung in Keratinocyten. Die Zellen wurden mit 0.2 uCi 14C- Arachidonsäure ml~ Medium für 16 Stunden markiert. Die Testsubstanzen wurden in frischem Medium mit ansteigender Konzentration zugegeben und 2 Stunden inku- biert. In der Abbildung bedeuten die Substanzen : 1 = Negativkontrolle, 2 = Salicin, 3 = Phenylpropionyi-Salicin, 4 = p-OH-Phenylacetyl-Salicin, 5 = Positivkontrolle In der Positivkontrolle NS398 (10 pM) bei MSCP5 Zellen ist die Prostaglandinsyn- these um 85 % reduziert. Die Prostaglandine wurden im Vergleich zu Referenzsub- stanzen identifiziert und radiodensitiometrisch quantifiziert. Angegeben ist jeweils der Mittelwert aus drei Meßpunkten. MSCP 5 : 100 % = 201 cpm ; HPK li : 100 % = 63 cpm.

Beispiel 12 : Beeinflussung der Transkriptionsaktivität von HPK II (humane Haut- Keratinocyten) Die Prostaglandinfreisetzung kann auf mehreren Ebenen durch Inhibitoren beein- flußt werden. Neben der Inhibierung der katalytischen Aktivität der Prostaglandin- Synthase-Proteine ist ein Effekt bereits auf die messenger RNA der Cyclooxy- genasen denkbar. In Northem Blot-Analysen zeigte sich, daß bei Inkubation von subkonfluenten MSCP 5 Zellen mit 500 uM p-OH-Phenylacetoyl-Salicin für 45 Minuten die COX-2-mRNA-steady state-Konzentration im Vergleich zu unbehan- delten Zellen stark verringert ist. Als Negativkontrolle wurden bei identischer auf- getragener RNA-Konzentration die Zellen in Medium ohne Testsubstanz nur mit dem Lösungsvermittler Aceton (0.25% v/v) 45 Minuten inkubiert.