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Patent Searching and Data


Title:
NOVEL VEHICLE GASES AND THEIR USE IN MEDICAL PREPARATIONS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1991/011496
Kind Code:
A1
Abstract:
Besides 1,1,1,2,3,3,3-heptafluoropropane, novel advantageous vehicle gases may contain one or more further vehicle gas components and may be used in medical preparations.

Inventors:
WEIL HANS-HERMANN (DE)
DAAB OTTFRIED (DE)
Application Number:
PCT/EP1991/000178
Publication Date:
August 08, 1991
Filing Date:
January 31, 1991
Export Citation:
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Assignee:
BOEHRINGER INGELHEIM INT (DE)
BOEHRINGER INGELHEIM KG (DE)
International Classes:
A61K9/00; A61K9/12; A61K47/06; A61K9/72; A61K31/573; A61K47/14; C07C19/08; C09K3/30; (IPC1-7): A61K9/72; C09K3/30
Domestic Patent References:
WO1986004233A11986-07-31
Foreign References:
EP0384371A11990-08-29
EP0247608A21987-12-02
Other References:
World Patent Index, Derwent Publications Ltd., London (GB), Acc. No. 80-83722C, & JP,A,55 131 096 (DAIKIN KOGYO K.K.) 10. Dezember 1980.
Attorney, Agent or Firm:
BOEHRINGER INGELHEIM GMBH (DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Treibgase, gekennzeichnet durch einen Gehalt an TG 227, gegebenenfalls in Mischung mit einem oder mehreren Treibgasen aus der Gruppe TG 11, TG 12, TG 114, Propan, Butan, Pentan, DME.
2. Treibgase nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich mindestens einen oberflächenaktiven Stoff enthalten.
3. Treibgase nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der oberflächenaktive Stoff in Phospholipid, ein Sorbitanester mit einer höheren gesättigten oder ungesättigten Fettsäure oder ein Polyethoxysorbitanester einer höheren, vorzugsweise ungesättigten Fettsäure ist.
4. Treibgase nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der oberflächenaktive Stoff ein Lecithin, ein Polyoxyethylensorbitanoleat oder Sorbitantrioleat ist.
5. Arzneimittelzubereitungen zur Erzeugung von Pulveraerosolen auf der Basis von Treibgasen nach Anspruch 1,2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Wirkstoff ein Betamimetikum, ein Anticholinergikum, ein Steroid, ein Antiallergikum oder einen PAFAntagonisten oder eine Kombination solcher Verbindungen enthalten.
6. Arzneimittelzubereitungen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Betamimetikum Bambuterol Bitolterol Carbuterol Clenbuterol Fenoterol Hexoprenalin Ibuterol Pirbuterol Procaterol Reproterol Salbutamol Salmeterol Sulfonterol Terbutalin Tulobuterol l(2Fluor4hydroxyρhenyl)2[4(lbenzimidazolyl)2 methyl2butylamino]ethanol erythro5'Hydroxy8'(lhydroxy2isopropylamino butyl) 2H1,4benzoxazin3(4H)on l(4Amino3chlor5trifluormethylphenyl)2tert. butylamino)ethanol l(4Ethoxycarbonylamino3cyan5fluorphenyl)2 (tert.butylamino)ethanol als Anticholinergika: Ipratropiumbromid Oxitropiumbromid Trospiumchlorid BenzilsäureNßfluorethylnortropinestermethobromid als Steroide: Budesonid Beclometason (bzw. das 17, 21Dipropionat) Dexamethason21isonicotinat Flunisolid als Antiallergikum: Dinatriumcromoglicat Nedocromil als PAFAntagonisten: WEB 2086 WEB 2170 WEB 2347 verwendet wird.
7. Arzneimittelzubereitungen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kombination der Wirkstoffe einer der in Anspruch 6 genannten Betamimetika und eines der in Anspruch 6 genannten Anticholinergika umfaßt.
8. Arzneimittelzubereitung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kombination der Wirkstoffe eines der in Anspruch 6 genannten Betamimetika und Dinatriumcromoglicat umfaßt.
9. Arzneimittelzubereitung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kombination der Wirkstoffe eines der in Anspruch 6 genannten Betamimetika und einen der in Anspruch 6 genannten PAFAntagonisten enthält.
10. Arzneimittelzubereitung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kombination der Wirkstoffe Dinatriumcromoglicat und einen der in Anspruch 6 genannten PAFAntagonisten umfaßt.
11. Verfahren zur Herstellung von Arzneimittelzubereitungen nach Anspruch 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man nach üblichen Methoden mikronisierte Arzneimittelwirkstoffe gegebenenfalls unter Zusatz oberflächenaktiver Stoffe in einem verflüssigten Treibgas nach Anspruch 1,2, 3 oder 4 suspendiert.
Description:
Neue Treibσase und ihre Verwendung in Arzneimittelzubereitunσen

Die Erfindung betrifft neue Treibgase, in denen als typischer Bestandteil 1,1,1,2,3,3,3-Heptafluorpropan (TG 227) enthalten ist, d^ie Verwendung dieser Treibgase in Arzneimittelzubereitunsgen, welche zur Erzeugung von Aerosolen geeignet sind, sowie diese Arzneimittelzubereitungen selbst.

Aerosole von pulverförmigen (rnikronisierten) Arzneistoffen werden vielfach in der Therapie, z.B. in der Therapie von obstruktiven Atemwegserkrankungen, eingesetzt. Soweit solche Aerosole nicht durch Zerstäuben des Arzneipulvers oder durch Versprühen von Lösungen erzeugt werden, benutzt man Suspensionen der Arzneistoffe in verflüssigten Treibgasen. Als solche dienen hauptsächlich Mischungen aus TG 11 (Trichlorfluormethan) , TG 12 (Dichlordifluormethan) und TG 114 (l,2-Dichlor-l,l,2,2-tetrafluorethan), ggf. unter Zusatz von niederen Alkanen, etwa Butan, Pentan oder auch von DME (Dimethylether) . Mischungen solcher Art sind beispielsweise aus der deutschen Patentschrift 1178975 bekannt.

Wegen ihres negativen Einflusses auf die Erdatmosphäre (Zerstörung der Ozonschicht, Treibhauseffekt) ist der Einsatz der Chlorfluorkohlenwasserstoffe zu einem Problem geworden, so daß nach anderen Treibgasen bzw. Treibgasmischungen gesucht wird, von denen die genannten negativen- Wirkungen nicht oder wenigstens in geringerem Maß ausgehen.

Die Suche stößt jedoch auf erhebliche Schwierigkeiten, weil Treibgase, die therapeutisch eingesetzt werden sollen, zahlreiche Kriterien zu erfüllen haben, die nicht leicht in Einklang miteinander zu bringen sind, etwa hinsichtlich Toxizität, Stabilität, Dampfdruck, Dichte, Löseverhalten.

Wie nun gefunden wurde, ist TG 227 (1,1,1,2,3,3,3-Heptafluorpropan) , gegebenenfalls in Mischung mit einem oder mehreren Treibgasen aus der Gruppe TG 11 (Trichlorfluormethan) , TG 12 (Dichlordifluormethan), TG 114

(l,2-Dichlor-l,l,2,2-tetrafluorethan) , Propan, Butan, Pentan und DME (Dimethylether) für den Einsatz in therapeutisch anwendbaren Zubereitungen besonders geeignet.

Die neben TG 227 verwendbaren Komponenten werden zugesetzt, wenn die Eigenschaften des Treibgases modifiziert werden sollen, z.B. wenn eine andere Dichte des verflüssigten Treibgases, ein anderer Druck oder ein anderes Löseverhalten eingestellt werden soll. Arzneimittelzubereitungen auf der Basis des neuen Treibgases enthalten einen Wirkstoff in feinverteilter Form, meist als Suspension, ferner im allgemeinen oberflächenaktive Stoffe, etwa ein Phospholipid (wie Lecithin) , einen Ester eines Polyalkohols (wie Sorbit) mit höheren gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren (z.B. Stearin-, Palmitin-, Ölsäure), beispielsweise Sorbitantrioleat, oder einen Polyethoxysorbitanester einer höheren, vorzugsweise ungesättigten Fettsäure. Der Hilfsstoff kann in der Mischung gelöst oder ungelöst vorliegen. Die mit dem neuen Treibgas hergestellten Suspensionen neigen z.T. zum Entmischen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß solche entmischten Suspensionen durch Schütteln leicht wieder im Suspensionsmedium gleichmäßig verteilt werden können.

Die Mengenverhältnisse der einzelnen

Mischungsbestandteile des Treibgases können in weiten Grenzen variert werden. Der Anteil (jeweils in Gewichtsprozent) beträgt für TG 227 10 bis 100 %. Die Mischung kann darüber hinaus bis zu 50 % Propan und/oder Butan und/oder Pentan und/oder DME und/oder

TG 11, und/oder TG 12 und/oder TG 114 enthalten. Innerhalb der genannten Grenzen werden die Bestandteile so gewählt, daß sich insgesamt 100 % ergeben. Bevorzugt sind Treibgasmischungen, die 30 bis 100 % TG 227 enthalten.

Der Anteil des suspendierten Arzneistoffs an der fertigen Zubereitung beträgt zwischen 0,001 und 5 %, vorzugsweise 0,005 bis 3 %, insbesondere 0,01 bis 2 %. Die oberflächenaktiven Stoffe werden in Mengen von 0,01 bis 10 %, vorzugsweise 0,05 bis 5 %, insbesondere 0,1 bis 3 % zugegeben (hier wie bei den Arzneistoffen sind Gewichtsprozent der fertigen Zubereitung angegeben) . Als Arzneistoffe in den neuen Zubereitungen können alle Substanzen dienen, die für die inhalative, ggf. auch für die intranasale Anwendung geeignet sind. Es handelt sich demnach insbesondere um Betamimetika, Anticholinergika, Steroide, Antiallergika, PAF-Antagonisten sowie Kombinationen aus solchen Wirkstoffen.

Im einzelnen seien als Beispiele genannt:

Als Betamimetika:

Bambuterol

Bitolterol

Carbuterol

Clenbuterol

Fenoterol

Hexoprenalin

Ibuterol

Pirbuterol

Procaterol

Reproterol

Salbutamol

Salmeterol

Sulfonterol

Terbutalin

Tulobuterol l-(2-Fluor-4-hydroxyphenyl)-2-[4-(l-benzimidazolyl)~2- methyl-2-butylamino]ethanol

erythro-5'-Hydroxy-8 , -(l-hydroxy-2-isoρropylaminobutyl)- 2H-1,4-benzoxazin-3-(4H)-on

l-(4-Amino-3-chlor-5-trifluormethylphenyl)-2-tert.-butyl- amino)ethanol

l-(4-Ethoxycarbonylamino-3-cyan-5-fluorphenyl)-2- (tert.-butylamino)ethanol.

Als Anticholinergika:

Ipratropiumbromid

Oxitropiumbromid

Trospiumchlorid

Benzilsäure-N-ß-fluorethylnortropinestermethobromid

Als Steroide:

Budesonid

Beclometason (bzw. das 17, 21-Dipropionat)

Dexamethason-21-isonicotinat

Flunisolid

Als Antiallergika:

Dinatriumcromoglicat

Nedocromil

Als PAF-Antagonisten: WEB 2086 WEB 2170 WEB 2347

Die Wirkstoffe können auch kombiniert werden, z.B. Betamimetika plus Anticholinergika oder Betamimetica plus Antiallergika.

Beispiele für erfindungsgemäße Zubereitungen (Angabe in Gewichtsprozent) :

1.) 0,10 % Oxitropiumbromid 2.) 0,3 % Fenoterol 0,01 % Sojalecithin' 0,1 % Sojalecithin 4,0 % Pentan 10,0 % Pentan 95,89 % TG 227 70,0 % TG 227 19,6 % TG 12

3.) 4.) 0,3 % Fenoterol 0,1 % Sojalecithin

30,0 % TG 11

69,6 % TG 227

5.) 6.) 0,3 % Salbutamol 0,2 % Span 85 20,0 % Pentan 60,0 % TG 227 19,5 % TG 12

7.) 8.) 0,1 % Ipratropium¬ bromid 0,1 % Sojalecithin 15,3 % Propan 30,5 % TG 11 54,0 % TG 227