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Patent Searching and Data


Title:
NUTRITION-BASED SUPPORT FOR THE BODY'S OWN WOUND HEALING PROCESSES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/069695
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to the use of a preparation for nutrition-based support for the body's own wound healing processes on a local and systemic level via oral administering of the preparation, which contains, as a base preparation per gram, a conventional mixture of vitamins and nutrients which is in alignment with the nutritional recommendations for good health (i.e. the following substances [a-f], see Commission Directive 2008/100/EG, see Official Journal of the European Union, L285, pages 9 to 12) a. 330 - 385 μg Vitamin B1, b. 420 - 490 μg Vitamin B2, c. 4.8 - 5.6 mg Vitamin B3, d. 1.8 - 2.1 mg Vitamin B5, e. 420 - 490 μg Vitamin B6, f. 15 - 18 μg Vitamin H, and increased amounts (relative to the recommendations) of the following substances [g-k] per gram of base preparation: g. 80 - 390 μg Vitamin B9, h. 1.0 - 4.9 μg Vitamin B12, i. 32 - 156 mg Vitamin C, j. 150 - 731 mg Magnesium and k. 4 - 20 mg Zinc.

Inventors:
LINDENSCHMIDT CATHRIN (DE)
MAASSEN ALEXANDER (DE)
Application Number:
PCT/DE2019/100850
Publication Date:
April 09, 2020
Filing Date:
September 26, 2019
Export Citation:
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Assignee:
SANAFACTUR GMBH (DE)
International Classes:
A61K31/455; A23L33/15; A23L33/16; A23L33/175; A61K31/197; A61K31/198; A61K31/375; A61K31/4188; A61K31/4415; A61K31/51; A61K31/519; A61K31/525; A61K31/714; A61K33/06; A61K33/30; A61K35/20; A61K35/60; A61K36/02; A61K38/01; A61P17/02
Domestic Patent References:
WO2014022886A12014-02-13
WO2018091566A12018-05-24
WO2018091566A12018-05-24
WO2014022886A12014-02-13
WO2013106570A12013-07-18
WO1997016079A11997-05-09
Foreign References:
EP0960572A11999-12-01
JP2018052890A2018-04-05
US5714472A1998-02-03
EP2503906A12012-10-03
EP2196099A12010-06-16
EP0960572A11999-12-01
EP1543735A12005-06-22
US5733884A1998-03-31
EP1633377A12006-03-15
Other References:
SAEKA MOCHIZUKI ET AL: "The effect of B vitamin supplementation on wound healing in type 2 diabetic mice", JOURNAL OF CLINICAL BIOCHEMISTRY AND NUTRITION., vol. 58, no. 1, 1 January 2016 (2016-01-01), JP, pages 64 - 68, XP055659257, ISSN: 0912-0009, DOI: 10.3164/jcbn.14-122
JIALIN CHEN ET AL: "Ascorbic Acid Promotes the Stemness of Corneal Epithelial Stem/Progenitor Cells and Accelerates Epithelial Wound Healing in the Cornea : Ascorbic Acid in Corneal Epithelial Repair", STEM CELLS TRANSLATIONAL MEDICINE, vol. 6, no. 5, 1 May 2017 (2017-05-01), US, pages 1356 - 1365, XP055659260, ISSN: 2157-6564, DOI: 10.1002/sctm.16-0441
Attorney, Agent or Firm:
SROKA, Peter-C. et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verwendung einer Zubereitung zur emährungsbasierten Unterstützung der körpereigenen Wundheilungsprozesse auf lokaler und systemischer Ebene durch orale Aufnahme der Zubereitung, die als Basiszubereitung pro Gramm eine übliche Mischung von Vitaminen und Nährstoffen, welche sich an den Ernährungsempfehlungen für Gesunde orientiert (nachfolgende Substanzen [a-f], siehe Richtlinie 2008/100/EG, siehe Amtsblatt der Europäischen Union, L285, Seiten 9 bis 12)

a. 330 - 385 mg Vitamin B1,

b. 420 - 490 mg Vitamin B2,

c. 4,8 - 5,6 mg Vitamin B3,

d. 1,8 - 2,1 mg Vitamin B5,

e. 420 - 490 mg Vitamin B6,

f. 15 - 18 mg Vitamin H, sowie gegenüber der Empfehlung erhöhte Mengen nachfolgender Substanzen [g-k] pro Gramm Basiszubereitung enthält: g. 80 - 390 mg Vitamin B9,

h. 1,0 - 4,9 mg Vitamin B 12,

i. 32 - 156 mg Vitamin C,

j. 150 - 731 mg Magnesium sowie

k. 4 - 20 mg Zink enthält.

2. Verwendung einer Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zubereitung zusätzlich 3 mg bis 200 mg Typtophan (rein oder gemessen als Gewicht des Tryptophan in seinen Verbindungen) pro Gramm der Basiszubereitung enthält.

3. Verwendung einer Zubereitung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zubereitung zusätzlich 0,1 g bis 4 g Arginin(rein oder gemessen als Gewicht des Arginin seinen Verbindungen) pro Gramm der Basiszubereitung enthält.

4. Verwendung einer Zubereitung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zubereitung zusätzlich 0,1 g bis 4 g Glutamin (rein oder gemessen als Gewicht des Glutamin in seinen Verbindungen) pro Gramm der Basiszubereitung enthält.

5. Verwendung einer Zubereitung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zubereitung zusätzlich 3 g bis 30 g Eiweiß in Form von Proteinen, Peptiden, Aminsäuren oder einer Mischung daraus pro Gramm der Basiszubereitung enhält.

6. Verwendung einer Zubereitung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Eiweiß der Zubereitung aus den für den Körper langsam verfügbaren Eiweißquellen aus der Familie der Molkenproteine, Hühnerei -Proteine oder Pflanzenproteine sowie schnell verfügbaren Eiweißquellen aus der Familie der Molkeproteine, der partiell vorverdauten Eiweiße oder Peptiden bzw. Aminosäuren und/oder einer Mischungen dieser Eiweißquellen besteht.

7. Verwendung einer Zubereitung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil der langsam verfügbaren Eiweißquellen in der Zubereitung zwischen 50 und 90 % am Gesamteinweißanteil der Zubereitung liegt.

8. Verwendung einer Zubereitung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass unabhängig von dem eingesetzten Einweiß in der Zubereitung zusätzlich jeweils zwischen 0,1 g und 10 g der Aminosäure Alanin oder seinen Verbindungen pro Gramm der Basiszubereitung enthalten sind.

9. Verwendung einer Zubereitung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass unabhängig von dem eingesetzten Einweiß in der Zubereitung zusätzlich jeweils zwischen 0,1 g und 10 g der Aminosäure Gylcin oder seinen Verbindungen pro Gramm der Basiszubereitung enthalten sind.

10. Verwendung einer Zubereitung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass unabhängig von dem eingesetzten Einweiß der Zubereitung zusätzlich jeweils zwischen 0,1 g und 10 g der Aminosäure Cystein oder seinen Verbindungen pro Gramm der enthaltenen Basiszubereitung enthalten sind.

11. Verwendung einer Zubereitung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zubereitung zusätzlich 0,1 g bis 3 g einer oder mehrerer Quellen für omega-3 -reiche Fettsäuren aus der Familie der pflanzlichen Öle, der Fischöle, von Algenzubereitungen oder der isolierten Fettsäuren pro Gramm der Basiszubereitung enthält.

12. Verwendung einer Zubereitung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Zubereitung zwischen 50 und 750 mg EPA und zwischen 50 und 750 mg DHA pro Gramm der Basiszubereitung enthält.

13. Verwendung einer Zubereitung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zubereitung zusätzlich 0,5 bis 5g einer oder mehrerer Substanzen aus der die Kohlenhydrataufnahme verlangsamenden Substanzfamilie der Beta-Glucane, der Cyclodextrine oder der modifizieren Methylcellulosen pro Gramm der Basismischung enthält.

GEÄNDERTE ANSPRÜCHE

beim Internationalen Büro eingegangen am 2. März 2020 (02.03.2020)

1. Verwendung einer Zubereitung zur ernährungsbasierten Unterstützung der körpereigenen Wundheilungsprozesse auf lokaler und systemischer Ebene durch orale Aufnahme der Zubereitung, die als Basiszubereitung pro Gramm folgende Mischung von Vitaminen und Nährstoffen enthält: a. 330 - 385 mg Vitamin B1,

b. 420 - 490 mg Vitamin B2,

c. 4,8 - 5,6 mg Vitamin B3,

d. 1 ,8 - 2,1 mg Vitamin B5,

e. 420 - 490 mg Vitamin B6,

f. 15 - 18 mg Vitamin H,

g. 80 - 390 mg Vitamin B9,

h. 1 ,0 - 4,9 mg Vitamin B 12,

i. 32 - 156 mg Vitamin C,

j. 150 - 731 mg Magnesium,

k. 4 - 20 mg Zink sowie

l. 3 - 200 mg Tryptophan.

2. Verwendung einer Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zubereitung zusätzlich 0,1 g bis 4 g Arginin (rein oder gemessen als Gewicht des Arginin in seinen Verbindungen) pro Gramm der Bäsiszubereitung enthält.

3. Verwendung einer Zubereitung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zubereitung zusätzlich 0,1 g bis 4 g Glutamin (rein oder gemessen als Gewicht des Glutamin in seinen Verbindungen) pro Gramm der Basiszubereitung enthält.

4. Verwendung einer Zubereitung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zubereitung zusätzlich 3 g bis 30 g Eiweiß in Form von Proteinen, Peptiden, Aminsäuren oder einer Mischung daraus pro Gramm der Basiszubereitung enthält.

5. Verwendung einer Zubereitung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Eiweiß der Zubereitung aus den für den Körper langsam verfügbaren Eiweißquellen aus der Familie der Molkenproteine, Hühnerei-Proteine oder Pflanzenproteine sowie schnell verfügbaren Eiweißquellen aus der Familie der Molkeproteine, der partiell vorverdauten Eiweiße oder Peptiden bzw. Aminosäuren und/oder einer Mischungen dieser Eiweißquellen besteht.

6. Verwendung einer Zubereitung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil der langsam verfügbaren Eiweißquellen in der Zubereitung zwischen 50 und 90 % am Gesamteinweißanteil der Zubereitung- liegt.

7. Verwendung einer Zubereitung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass unabhängig von dem eingesetzten Einweiß in der Zubereitung zusätzlich jeweils zwischen 0,1 g und 10 g der Aminosäure Alanin oder seinen Verbindungen pro Gramm der Basiszubereitung enthalten sind.

8. Verwendung einer Zubereitung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass unabhängig von dem eingesetzten Einweiß in der Zubereitung zusätzlich jeweils zwischen 0,1 g und 10 g der Aminosäure Gylcin oder seinen Verbindungen pro Gramm der Basiszubereitung enthalten sind.

9. Verwendung einer Zubereitung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass unabhängig von dem eingesetzten Einweiß der Zubereitung zusätzlich jeweils zwischen 0,1 g und 10 g der Aminosäure Cystein öder seinen Verbindungen pro Gramm der enthaltenen Basiszubereitung enthalten sind.

10. Verwendung einer Zubereitung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zubereitung zusätzlich 0,1 g bis 3 g einer oder mehrerer Quellen für omega-3-reiche Fettsäuren aus der Familie der pflanzlichen Öle, der Fischöle, von Algenzubereitungen oder der isolierten Fettsäuren pro Gramm der Basiszubereitung enthält.

11. Verwendung einer Zubereitung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zubereitung zwischen 50 und 750 mg EPA und zwischen 50 und 750 mg DHA pro Gramm der Basiszubereitung enthält.

12. Verwendung einer Zubereitung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zubereitung zusätzlich 0,5 bis 5g einer oder mehrerer Substanzen aus der die Kohlenhydrataufnahme verlangsamenden Substanzfamilie der Beta-Glucane, der Cyclodextrine oder der modifizieren Methylcellulosen pro Gramm der Basismischung enthält.

Description:
Ernährungsbasierte Unterstützung von körpereigenen Wundheilungsprozessen

TECHNISCHES GEBIET

Die Erfindung beschreibt eine Zubereitung zur oralen Einnahme, welche auf die besonderen Erfordernisse von Patienten mit Wunden zugeschnitten ist und die körpereigenen Wundheilungsprozesse sowohl lokal wie auch systemisch unterstützt.

HINTERGRUND DER ERFINDUNG

Der menschliche Körper als Ganzes ebenso wie die Organe und Strukturen in seinem Inneren können nur funktionieren, wenn sie klar voneinander bzw. von ihrer Umgebung abgegrenzt sind. Wunden stellen ein Versagen oder den Verlust dieser Abgrenzung dar. Der Körper hat daher ein komplexes, multifaktorielles System von Prozessen zur Wundheilung entwickelt, um die notwendige Abgrenzung zwischen Innen und Außen bzw. verschiedenen Körperbereichen wieder herzustellen. Es gibt derzeit zahlreiche Produkte („Wundauflagen“), welche insbesondere bei an der Körperoberfläche lokalisierten Wunden diese Heilungsprozesses durch Schaffen einer der Wundheilung zuträglichen Umgebung fördern sollen oder Begleiterscheinungen der Wunde wie beispielsweise unangenehme Gerüche mindern und so die Lebensqualität der Patienten verbessern sollen. Den in der Wundversorgung tätigen Fachkräften steht heute ein umfangreiches Sortiment der verschiedensten Wundauflagen zur Verfügung, um die Patienten entsprechend den Besonderheiten der jeweiligen Wunde gut versorgen zu können.

Wundheilung ist jedoch kein rein lokaler Prozess am Ort der Wunde. Voraussetzung für eine erfolgreiche Wundheilung sind geeignete Rahmenbedingungen, welche sich auf den gesamten Körper auswirken. Dazu gehört insbesondere bei der sogenannten„sekundären“ Wundheilung die Bereitstellung der zu einer mehr oder weniger umfangreichen Gewebeneubildung erforderlichen Nährstoffe. Patienten mit größeren Wunden weisen daher einen gegenüber vergleichbaren gesunden Patienten deutlich erhöhten Nährstoffbedarf auf. Jeder Mangel an einem Mikro- oder Makronährstoff wird dabei zu dem limitierenden Faktor für die Gewebeneubildung und den angestrebten Wundverschluss.

Dementsprechend gibt es bereits Zubereitungen, welche auf den Nährstoffbedarf von allgemeinen Erkrankungen oder von Wundheilungsprozessen zugeschnitten sind, indem sie die allgemeine Ernährungssituation verbessern. Zubereitungen gemäß US 5 714 472 zielen auf die allgemeine Ernährungssituation des Patienten ab. Analog beschreibt EP 2 503 906 Bl eine einweißreiche Zubereitung, welche mit exogenen Nukleotiden angereichert wird. Die WO 2018/091566 A1 beschreibt eine Zubereitung, die auf die allgemeine Ernährungssituation der Patienten zugeschnitten ist und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Vitamin E, Vitamin D und die in den Eiweißen der Zubereitung enthaltenen Aminosäuren Glycin, Arginin und Tryptophan enthält. Diese Zubereitung zielt auf diverse Krankheitsbilder wie COPD und neurologische Erkrankungen und Störungen ab, deren gemeinsame Nenner eine krankheitsbedingt reduzierte Nahrungsaufnahme und eine allgemein gesteigerte Stoffwechsel Situation sind. Dementsprechend ist das Ziel der vorgenannten Zubereitungen mit ihren Inhaltstoffen eine eher unspezifische Verbesserung des Allgemeinzustandes und nicht die pathophysiologischen Besonderheiten der Wundheilungsprozesse.

Die WO 2014/022886 A1 beschreibt eine Zubereitung, welche besonders positive Effekte bei Patienten mit atopischen und nicht-atopischen Ekzemen entfaltet. Diese Erkrankungen basieren auf genetischen und immunologischen Ursachen und resultieren in Entzündungsreaktionen, welche eine Mangelernährung hervorrufen und auf welche die Zubereitung mit ihren Inhaltsstoffen wie u.a. Glycin, Vitamin B6, Taurin oder Magnesium einzuwirken sucht. Auch wenn entzündliche Reaktionen bei Störungen in bestimmten Phasen der Wundheilung eine Rolle spielen können, so handelt es sich nur um einen kleinen Teil der an einer Wundheilung beteiligten Stoffwechselwege. Dass die in dieser Druckschrift nebenbei genannte Zugabe von Zink einen positiven Effekt auf die Wundheilung hat, ist in dieser Pauschalität hinlänglich bekannt und beschrieben.

Die EP 2 196 099 A1 beschreibt eine Zubereitung, welche primär darauf abzielt, die Immunprozesse der Patienten zu optimieren. Dazu wird eine Mischung aus Maltodextrin, Arginin, omega-3 -Fettsäuren, Kollagen, Vitaminen und Zink als förderlich angesehen.

In der EP 0 960 572 A1 ist eine Zubereitung beschrieben, die Arginin, Vitamin C, Vitamin E, Flavonoide und weitere Makro- und Mikronährstoffe enthält und neben der Verbesserung der Wundheilung auch noch verbesserte Effekte auf die Blutzirkulation und auf die Kontrolle von Entzündungen haben soll.

Wieder andere Zubereitungen gemäß EP 1 543 735 A1 und US 5 733 884 dienen dazu, gezielt lokale biochemische Prozesse der Wundheilung zu optimieren. Diese Zubereitungen sind abgestimmt auf die Bedeutung der Aminosäuren Arginin und Prolin, enthalten darüber hinaus aber auch Makronährstoffe in Form von Einweißen, Fetten und Kohlenhydraten. Beide vorgenannten Aminosäuren wirken direkt auf lokale Wundheilungsprozesse ein.

Die EP 1 633 377 Bl beschreibt eine Zubereitung einschließlich Makronährstoffe mit einem erhöhten Gehalt der Aminosäuren Leucin und/oder Glycin. Diese Zubereitung zielt auf eine Stimulierung bzw. Kompensation mangelhafter Prolidase- Aktivität, welche eine Rolle in der Synthese relevanter Moleküle als Bausteine für die lokale Gewebeneubildung spielt.

Die Zubereitung gemäß WO 2013/106570 A1 ist eine Kombination aus Beta-Hydroxy-beta- Methylglutamin (HMB), Arginin und Glutamin und ggf. anderen Makronährstoffen und ist speziell auf die Unterstützung der Wundheilung von Wunden von Patienten mit diabetischen Ulzera abgestimmt, die einen erniedrigten Serum- Albuminspiegel und eine verminderte Durchblutung der Extremitäten aufweisen. Dies trifft jedoch nur auf einen Teil der Patienten zu, die Zubereitung setzt also bei einer sehr spezifischen Subgruppe der Patienten mit Wunden an und bei diesen gezielt an bestimmten Stoffwechselwegen.

Die Zubereitung gemäß WO 97/16079 A1 zielt auf die Ernährungsanforderungen von Kindern bis 10 Jahren ab, welche - wie in der Druckschrift ausgeführt - stark von den Anforderungen erwachsener Patienten abweichen. Die Mehrzahl der Patienten mit Wunden, insbesondere chronischen Wunden, ist jedoch fortgeschrittenen Alters. Die Zubereitung entspricht einer auf Kinder abgestimmten Vollnahrung, in einem Unteranspruch wird zusätzlich ein positiver Effekt auf die Wundheilung durch Zugabe bestimmter Fettsäuren und Cystein-reichen Proteinquellen beschrieben.

Die vorgenannten Zubereitungen als Stand der Technik wirken also neben der Basisversorgung mit Makro- und/oder Mikronährstoffen primär entweder systemisch wie beispielsweise auf das Immunsystem oder sollen bestimmte Aspekte der Mikronährstoffversorgung oder lokaler biochemischer Wundheilungsprozesse unterstützen. Wundheilung bedarf jedoch einer körperweiten Synchronisation sowohl lokaler biochemischer Syntheseprozessen zur Gewebeneubildung wie auch systemischer Prozessen über die Nährstoffbereitstellung hinaus. Die dafür in den vorgenannten Zubereitungen enthaltenen Substanzen sind alle Bestandteile gängiger Ernährungsempfehlungen und ihre grundsätzlich positive Wirkung auf die Wundheilung auf der einen oder anderen Ebene wurde hinlänglich beschrieben.

Ausgehend von dieser Einsicht hat es sich überraschenderweise herausgestellt, dass aufbauend auf einer Basisversorgung des Körpers mit den üblichen Mikronährstoffen wie Vitaminen und Mineral stoffen eine gezielte Anreicherung der Zubereitung mit Folat, Magnesium, Zink, Vitamin B12 und Vitamin C der Wundheilung dienliche, sowohl lokale wie auch systemische Prozesse in besonderer Weise koordiniert fördert und damit den Prozess der Wundheilung unterstützt. Das Ausmaß dieser positiven Wirkung geht weit über das normalerweise zu erwartende Maß hinaus, was durch überraschende und zuvor nicht beschriebene synergistische Effekte bedingt ist. Dieser ausgeprägte Effekt basiert auf einer gezielten und koordinierten Anreicherung dieser Substanzkombination und ist weder im Stand der Technik so beschrieben, noch ist zur Erreichung des unerwartet starken Effektes die erfindungsgemäße Anreicherung der genannten Substanzen aus dem Stand der Technik abzuleiten.

BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG

Die erfindungsgemäße Verwendung der Zubereitung gemäß Patentanspruch 1 zur oralen Aufnahme zielt darauf ab, neben der Bereitstellung der für die Wundheilung erforderlichen Mikro- und Makronährstoffe, gezielt lokale wie systemische Prozesse zu unterstützen. Als Basiszubereitung dient daher eine übliche Mischung von Vitaminen und Nährstoffen, welche sich an den Ernährungsempfehlungen für Gesunde orientiert.

Es hat sich herausgestellt, dass sich ein gegenüber den Ernährungsempfehlungen in bestimmter und koordinierter Weise erhöhter Anteil an Magnesium, Zink, Vitamin B9, Vitamin B12 und Vitamin C („Wirkkomplex“) in unerwartetem Umfang positiv auf die Wundheilung auswirkt. Von diesen einzelnen Substanzen ist in der Literatur zwar beschrieben, dass sie verschiedene positive Effekte auf der Ebene der Zellbausteine, auf der Ebene der Zellen selber sowie auf der Ebene des Gesamtorganismus haben, durch die auch die Wundheilung gefördert werden kann. Durch Kombination der in erhöhten Anteilen vorhandenen Substanzen in Verbindung mit in den Unteransprüchen behandelten Ausführungsformen haben sich jedoch unerwartet positive, sich auf alle Ebenen der natürlichen Wundheilungsprozesse in überraschendem Maße unterstützend auswirkende Effekte ergeben.

Die erfindungsgemäß verwendete Basiszubereitung nach Anspruch 1 enthält pro Gramm der Basiszubereitung die in Tabelle 2 aufgeführten Substanzen und Mengen. Zur Orientierung sind die empfohlenen Tagesaufnahmemengen lt. Richtlinie 2008/100/EG der Kommission vom 28. Oktober 2008 in Tabelle 1 dargestellt. Ein Teil der Substanzen dient der Grundversorgung, um bestimmte, die Wundheilung limitierende Versorgungsmängel zu vermeiden („Grundversorgung“). Die Abdeckung der Empfehlungen aus Tabelle 1 pro Gramm der Basiszubereitung ist bei den Substanzen des eigentlichen Wirkkomplexes zur Erreichung der überraschenden, in besonderem Maße positiven Wirkung gegenüber den Substanzen der Grundversorgung um einen Faktor 1,2 bis 5,8 erhöht. Ein Gramm der Basiszubereitung deckt demnach von der Grundversorgung 30 % bis 35 % der jeweiligen Empfehlungen lt. Tabelle 1, jedoch 40 % bis 195 % der jeweiligen Empfehlung für die Substanzen des Wirkkomplexes ab.

Tabelle 1 : Täglich empfohlene Aufnahmemengen laut Richtlinie 2008/100/EG der Kommission vom 28. Oktober 2008

Tabelle 2: Zusammensetzung der Basiszubereitung, bestehend aus einer Grundversorgung sowie erhöhten Anteilen des Wirkkomplexes

Dabei kann die Basiszubereitung sowohl die in Tabelle 2 aufgeführten (Rein-) Substanzen als auch ihre Verbindungen enthalten, wobei zur Ermittlung der Menge pro Gramm Basiszubereitung für die Angaben in Tabelle 2 bei Verbindungen jeweils nur der Gewichtsanteil der enthaltenen Reinsubstanz berücksichtigt wird. Die Gewichtsdifferenz der in Tabelle 2, Spalte 3, angegebenen Mengen zu einem Gramm entspricht dem Gewicht der Gegenionen, beispielsweise der Mineralstoffe, der mit den Reinsubstanzen ggf. zusätzlich verbundenen Moleküle, wie beispielsweise Komplexbildnem, sowie weiterer ggf. erforderlicher Hilfsstoffe ohne therapeutische Wirkung. Diese Basiszubereitung kann in verschiedenen Ausführungsformen durch Zugabe weiterer, in Kombination mit der Basiszubereitung der Wundheilung hilfreichen Substanzen besonders vorteilhaft ausgestaltet werden. Für diese Zubereitungen werden im Folgenden die zusätzlich zugesetzten Mengen im Verhältnis zur in der Gesamtzubereitung enthaltenen Basiszubereitung angegeben, d.h. die Menge, welche pro enthaltenem Gramm der Basiszubereitung zusätzlich in der Gesamtzubereitung enthalten ist.

In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der verwendeten Zubereitung enthält diese zusätzlich 3 mg bis 200 mg Typtophan (rein oder gemessen als Gewicht des Tryptophan in seinen Verbindungen) pro enthaltenem Gramm der Basiszubereitung.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der verwendeten Zubereitung enthält diese zusätzlich 0,1 g bis 4 g Arginin (rein oder gemessen als Gewicht des Arginin seinen Verbindungen) pro enthaltenem Gramm der Basiszubereitung.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der verwendeten Zubereitung enthält diese zusätzlich 0,1 g bis 4 g Glutamin (rein oder gemessen als Gewicht des Glutamin in seinen Verbindungen) pro enthaltenem Gramm der Basiszubereitung.

In einer weiteren Ausführungsform der verwendeten Zubereitung enthält diese zusätzlich 3 g bis 30 g Eiweiß in Form von Proteinen, Peptiden, Aminosäuren oder einer Mischung daraus pro Gramm der Basiszubereitung, um ausreichend Proteine für die Gewebeneubildung bereit zu stellen. Wundheilung ist ein kontinuierlicher Prozess. Die Nährstoffzuführ erfolgt jedoch nur zu den Mahlzeiten bzw. bei Einnahme der Zubereitung und somit diskontinuierlich. Diese Ausführungsform reduziert bei Patienten mit bestehenden Wunden aufgrund ihres erhöhten Eiweißbedarfs das Risiko von zwischen den Mahlzeiten auftretenden Phasen reduzierter Eiweißverfügbarkeit, welche zu Verzögerungen im komplexen Wundheilungsprozess führen und dadurch das Risiko von Komplikationen beispielsweise durch Infektionen erhöhen können. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform besteht das Eiweiß der verwendeten Zubereitung daher aus einer Mischung aus a. für den Körper langsam verfügbaren Eiweißquellen aus der Familie der Molkenproteine (beispielsweise Casein), Hühnerei-Proteine (Vollei- oder Eiweiß) oder Pflanzenproteinen (beispielsweise Soja- oder Erbsenproteine) mit einer Proteinabsorptionsrate von weniger als 7 g/h sowie b. schnell verfügbaren Eiweißquellen aus der Familie der Molkeproteine (beispielsweise Whey), der partiell vorverdauten Eiweiße (Hefe- oder andere Eiweißhydrolysate) oder Peptiden bzw. Aminosäuren mit einer Proteinabsorptionsrate von mehr als 7 g/h besteht.

In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform besteht der Anteil der langsam ver fügbaren Eiweißquellen zwischen 50 und 90% am Gesamteinweißanteil der verwendeten Zubereitung.

Die Aminosäuren Alanin, Glycin und Cystein können vom Körper zwar synthetisiert werden, eine Supplementation erweist sich jedoch als vorteilhaft in Kombination mit der hier beschriebenen verwendeten Zubereitung. Daher werden in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform zusätzlich zu dem in der verwendeten Zubereitung enthaltenen Eiweiß jeweils zwischen 0,1 mg und 10 g der genannten Aminosäuren pro Gramm der enthaltenen Basiszubereitung zugesetzt - einzeln oder in beliebiger Kombination, als reine Aminosäure oder als Verbindung mit hohem Anteil der Aminosäure. Hier seien als Beispiel Peptide genannt. Die Mengen der genannten, zusätzlich beigefügten Aminosäuren sind unabhängig voneinander zu sehen. Besonders bevorzugt ist die Anreicherung aller drei Aminosäuren.

In einer anderen besonders bevorzugten Ausprägungsform ist die verwendete Zubereitung zur Prävention von Wunden oder Wundheilungskomplikationen vor Entstehung einer Wunde oder der Vermeidung von Rezidiven vorgesehen und bedarf daher keines gesonderten Einweißzusatzes.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung enthält die verwendete Zubereitung zwischen 0,1 und 3 g an Quellen für omega-3 -reiche Fettsäuren pro Gramm der enthaltenen Basiszubereitung. Diese dienen einerseits als alternative Energiequelle, um die Verstoffwechselung von enthaltenen Eiweißen zur Energiegewinnung zu vermeiden. Dabei wird gleichzeitig im Gegensatz zu einem hohen Kohlenhydratgehalt das Risiko eines übermäßigen Anstiegs des Blutzuckerspiegels bei Diabetikern vermieden. Andererseits haben die Fettsäuren einen allgemeinen positiven Einfluss auf die Herz-Kreislaufsituation der Patienten und unterstützen durch eine Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes, Gefäßerweiterungen und ihre entzündungshemmende Wirkung systemisch die lokalen Wundheilungsprozesse. Diese Quellen für omega-3 -reiche Fettsäuren können einzelne oder mehrere Substanzen aus der Familie der pflanzlichen Öle (beispielsweise Leinöl,...), der Fischöle (beispielsweise aus Hering, Makrele, Lachs oder Sardine bereitete Öle), der Algenzubereitungen oder sogar isolierte Fettsäuren darstellen. In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung enthält sie zwischen 50 und 750 mg Eicosapentaensäure (EPA) und zwischen 50 und 750 mg Docosahexaensäure (DHA) pro Gramm der zugrundeliegenden Basiszubereitung, direkt als Reinstoff eingesetzt oder als Bestandteil der vorgenannten Fettsäurequellen.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung enthält die verwendete Zubereitung zwischen 0,5 und 5 g einer oder mehrerer blutzuckerregulierende Substanzen pro Gramm der enthaltenen Basiszubereitung. Dabei kann es sich beispielsweise um Substanzen aus der Familie der Cyclodextrine, der b-Glucane oder der modifizieren Methylcellulosen (beispielsweise Hydroxypropylmethylcellulose kurz HPMC) handeln. Viele ältere Patienten mit größeren Wunden leiden an Diabetes melitus. Bei diesen Patienten ist die normale Steuerung des Blutzuckerspiegels gestört. Bei allen Behandlungsoptionen steigt bei diesen Patienten nach einer Mahlzeit der Blutzuckerspiegel auf einen Wert, welcher die normalen Wundheilungsprozesse erheblich stören oder unterbrechen kann. Durch den beschriebenen Zusatz kann die Aufnahme von Zuckern über den Darm verzögert und bei Diabetikern die für die Wundheilung schädlichen Blutzuckerspitzen nach einer Mahlzeit vermindert werden. In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung liegt der Massenanteil der genannten Substanzen zwischen 5 und 20% der Gesamtmasse der Zubereitung für eine Portion.

Die orale Aufnahme der verwendeten Zubereitung wird in einer bevorzugten Ausgestaltung in einer direkt einnehmbaren Form, beispielsweise in Form einer Tablette oder Kapsel oder einer Kombination daraus angeboten.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der verwendeten Zubereitung wird diese vor der oralen Einnahme beispielsweise durch Mischen mit festen oder flüssigen Nahrungsmitteln fertig gestellt und so eingenommen. Im Sinne dieser Erfindung ist dabei explizit auch jede Form von Getränken als flüssiges Nahrungsmittel anzusehen. Diese Ausgestaltung kann beispielsweise in Form von Tabletten, Kapseln, Granulaten oder einer Kombination daraus bestehen.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird die verwendete Zubereitung in Form von zwei getrennten Komponenten angeboten. Dabei enthält die erste Komponente im Wesentlichen die vorgenannten, die Wundheilungsprozesse unterstützenden Bestandteile. Die zweite Komponente wird getrennt dazu angeboten und dient dazu, der fertigen Zubereitung weitere Geschmacksnoten zu verleihen und so schnell verschiedene Geschmacksvarianten anzubieten. Die Verwendung der zweiten Komponente schließt jedoch nicht die Verwendung von Geschmacksstoffen in der ersten Komponente aus. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weisen die beiden Komponenten einen ausgeprägten Farbkontrast auf, was den Appetit der Patienten stimulieren soll.

Alle zuvor beschriebenen Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen verwendeten Zubereitung können zusätzliche Kohlenhydrat- oder Balaststoffquellen sowie weitere Hilfs- und Geschmacksstoffe enthalten. Diese sind nicht Gegenstand dieser Erfindung, ihr Vorhandensein oder Fehlen in der Zubereitung steht jedoch der Erfüllung der hier geltend gemachten Ansprüche in keiner Weise entgegen.