Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
OFFSET PRINTING INK OR OFFSET PRINTING VARNISH
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/164347
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an offset printing ink or an offset printing varnish that is suitable for direct contact with foods, comprising at least one binder and optionally at least one colorant, wherein all components of the offset printing ink or the offset printing varnish are either foods in the sense of Regulation (EC) No 178/2002 of the European Parliament and of the Council or food additives in the sense of Regulation (EC) No 1333/2008 of the European Parliament and of the Council.

Inventors:
EPPLE CARL (DE)
EISELE-KOHLER ARTUR (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/059008
Publication Date:
November 07, 2013
Filing Date:
April 30, 2013
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
EPPLE DRUCKFARBEN AG (DE)
International Classes:
C09D11/08; C09D11/02; C09D11/10
Domestic Patent References:
WO2008024968A12008-02-28
Foreign References:
DE19653828A11998-06-25
US20050061184A12005-03-24
US3052552A1962-09-04
GB1007705A1965-10-22
EP1739142A12007-01-03
US20020152927A12002-10-24
US3258347A1966-06-28
Attorney, Agent or Firm:
HOEGER, STELLRECHT & PARTNER Patentanwälte (DE)
Download PDF:
Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Offsetdruckfarbe oder -drucklack, die/der für einen direkten Kontakt mit Lebensmitteln geeignet ist, umfassend mindestens ein Bindemittel und ggf. mindestens ein Farbmittel, wobei sämtliche Bestandteile der Offsetdruckfarbe oder des Offsetdrucklacks entweder Lebensmittel im Sinne der Verordnung (EG) Nr. 178/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates oder Lebensmittelzusatzstoffe im Sinne der Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates sind .

2. Offsetdruckfarbe oder -drucklack nach Anspruch 1, wobei die Lebensmittelzusatzstoffe in Anhang II der Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates, geändert durch die Verordnung (EU) Nr. 1129/2011 der Kommission, oder in den Anlagen 1 bis 7 der deutschen Verordnung über die Zulassung von Zusatzstoffen zu Lebensmitteln zu technologischen Zwecken aufgeführt sind.

3. Offsetdruckfarbe nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Offsetdruckfarbe als Farbmittel ein oder mehrere Pigmente und/oder einen oder mehrere Farbstoffe umfasst.

4. Offsetdruckfarbe nach Anspruch 3, wobei die Offsetdruckfarbe als Farbmittel einen oder mehrere der folgenden Bestandteile umfasst: Kurkumin, Riboflavine, Tartrazin, Chinolingelb, Gelborange S, echtes Karmin, Azorubin, Amaranth, Cochenillerot A, Erythrosin, Allurarot AC, Patentblau V, Indigotin, Brillantblau FCF, Chlorophylle, Chlorophylline, Kupferkomplexe der Chlorophylle und Chlorophylline, Grün S, Zuckerku- lör, Sulfitlaugen-Zuckerkulör, Ammoniak-Zuckerkulör, Ammonsulfit-Zu- ckerkulör, Brillantschwarz BN, Pflanzenkohle, Braun HT, Carotin, An- natto, Capsanthin, Capsorubin, Lycopin, Beta-apo-8'-Carotinal, Lutein, Canthaxanthin, Betanin, Anthocyane, Calciumcarbonat, Titandioxid, Eisenoxide, Eisenhydroxide, Aluminium, Silber, Gold und Litholrubin BK.

5. Offsetdruckfarbe nach Anspruch 4, wobei das mindestens eine Farbmittel ausgewählt ist aus Indigotin, Brillantblau FCF, Erythrosin, Allurarot AC, Tartrazin, Gelborange S und Mischungen hiervon.

6. Offsetdruckfarbe oder -drucklack nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das mindestens eine Bindemittel ein oder mehrere un- modifizierte natürliche Harze umfasst.

7. Offsetdruckfarbe oder -drucklack nach Anspruch 6, wobei das oder die Harze ausgewählt sind aus Kolophonium, Wurzelharz, Tallharz, Mastix, Copal, Dammarharz, Sandarak, Terpenharzen, Schellack und Mischungen hiervon.

8. Offsetdruckfarbe oder -drucklack nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das mindestens eine Bindemittel ein oder mehrere natürliche Polymere aus pflanzlichen Milchsäften umfasst.

9. Offsetdruckfarbe oder -drucklack nach Anspruch 8, wobei das oder die Polymere ausgewählt sind aus Chicle, Naturkautschuk, Guttapercha und Konjak-Gummi.

10. Offsetdruckfarbe oder -drucklack nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das mindestens eine Bindemittel einen oder mehrere synthetische Kautschuke umfasst, insbesondere Butylkautschuk und/oder Styrol-Butadien- Kautschuk.

11. Offsetdruckfarbe oder -drucklack nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das mindestens eine Bindemittel ein oder mehrere Ester von Harzsäuren umfasst.

12. Offsetdruckfarbe oder -drucklack nach Anspruch 11, wobei die Harzsäuren ausgewählt sind aus Abietinsäure, Neoabietinsäure, Pimarsäure, Lävopimarsäure, Palustrinsäure, Agathensäure, Illurinsäure und/oder Podocarpinsäure.

13. Offsetdruckfarbe oder -drucklack nach Anspruch 12, wobei die Harzsäuren in dem oder den Estern mit Glycerin, Pentaerythritol oder Methanol verestert sind.

14. Offsetdruckfarbe oder -drucklack nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei die Harzsäuren in dem oder den Estern dimerisiert oder polymeri- siert sind.

15. Offsetdruckfarbe oder -drucklack nach einem der Ansprüche 11 bis 14, wobei der oder die Ester durch die Umsetzung von natürlichem Harz mit einem oder mehreren Alkohol hergestellt sind.

16. Offsetdruckfarbe oder -drucklack nach einem der Ansprüche 11 bis 15, wobei die Harzsäuren in dem oder den Estern zumindest teilweise hydriert sind .

17. Offsetdruckfarbe oder -drucklack nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Bindemittel keine phenolmodifizierten Harze oder Ester von Harzsäuren mit phenolischen Verbindungen enthält.

18. Offsetdruckfarbe oder -drucklack nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das mindestens eine Bindemittel ein oder mehrere Lösemittel in Form von flüssigen hydrophoben Bestandteilen umfasst.

19. Offsetdruckfarbe oder -drucklack nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Druckfarbe oder der Drucklack insgesamt hydrophob ist.

20. Offsetdruckfarbe oder -drucklack nach Anspruch 18 oder 19, wobei das oder die Lösemittel ausgewählt sind aus pflanzlichen Ölen, Fraktionen oder Bestandteilen von pflanzlichen Ölen, und synthetischen Triglyceriden von gesättigten oder ungesättigten C4- bis C30- Fettsäuren, insbesondere C6- bis C22- Fettsäuren.

21. Offsetdruckfarbe oder -drucklack nach einem der Ansprüche 18 bis 20, wobei das oder die Lösemittel ausgewählt sind aus Propylenglykolestern von gesättigten oder ungesättigten C4- bis C30- Fettsäuren, insbesondere C6- bis C22-Fettsäuren.

22. Offsetdruckfarbe oder -drucklack nach einem der Ansprüche 18 bis 21, wobei das oder die Lösemittel ausgewählt sind aus Mono- und Diglyceri- den von gesättigten oder ungesättigten C4- bis C30- Fettsäuren, insbesondere C6- bis C22- Fettsäuren, sowie den Estern dieser Mono- und Di- glyceride mit Genusssäuren, insbesondere mit Essigsäure, Milchsäure, Citronensäure, Weinsäure, Mono- und Diacetylweinsäure und Mischungen hiervon.

23. Offsetdruckfarbe oder -drucklack nach einem der Ansprüche 18 bis 22, wobei das oder die Lösemittel Saccharoseacetatisobutyrat umfassen.

24. Offsetdruckfarbe oder -drucklack nach einem der Ansprüche 18 bis 23, wobei das Lösemittel kein Wasser und keine niederen Alkohole enthält.

25. Offsetdruckfarbe oder -drucklack nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Druckfarbe oder der Drucklack eine Viskosität von 20 bis 200 Pa-s aufweist, insbesondere von 50 bis 100 Pa-s.

26. Offsetdruckfarbe oder -drucklack nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner umfassend ein oder mehrere Additive, die ausgewählt sind aus Traganth, Carrageen, Gummi arabicum, Candelillawachs, Carnaubawachs, mikrokristallinen Wachsen, nicht modifizierten und modifizierten Stärken, Paraffinen, Polyethylen, Polyisobutylen, Polyvinyl- estern von C2- bis Cis-Fettsäuren und Mischungen hiervon.

27. Offsetdruckfarbe oder -drucklack nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner umfassend einen der mehrere Füllstoffe, die ausgewählt sind aus Calciumcarbonat, Siliciumdioxid, Talkum, Aluminiumsilikat und Mischungen hiervon.

28. Offsetdruckfarbe oder -drucklack nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner umfassend ein der mehrere Antioxidantien, die ausgewählt sind aus Ascorbinsäure, Ascorbylpalmitat, Ascorbylstearat, Isoas- corbinsäure, Tocopherolen, Propyl-, Octyl- und Dodecylgallat, tert-Butyl- hydrochinon, Butylhydroxyanisol, Butylhydroxytoluol und Mischungen hiervon.

Description:
Offsetdruckfarbe oder Offsetdrucklack

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Offsetdruckfarbe oder einen Offsetdrucklack, umfassend mindestens ein Bindemittel und ggf. mindestens ein Farbmittel.

Offsetdruckfarben und -drucklacke werden in großem Umfang zum Bedrucken von Lebensmittelverpackungen eingesetzt, beispielsweise zum Bedrucken von Lebensmittelverpackungen in Form von Faltkartons im Bogenoffsetverfahren. Druckfarben und Drucklacke, die für diesen Anwendungsbereich zugelassen sind, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen, damit eine Kontamination des verpackten Lebensmittels durch potenziell gesundheitsschädliche Bestandteile der Druckfarbe oder des Drucklacks ausgeschlossen werden kann. Insbesondere gibt es Grenzwerte für die maximal zulässige Menge an Bestandteilen, die von der bedruckten Außenseite der Verpackung nach innen, d.h. in Richtung des Lebensmittels, hindurchtreten dürfen. Dieses Phänomen wird als Migration bezeichnet.

Offsetdruckfarben umfassen ein oder mehrere Farbmittel, in der Regel Pigmente, sowie ein oder mehrere Bindemittel, welche die Farbmittel unter Ausbildung eines Films an die Oberfläche des Bedruckstoffs binden (Offsetdrucklacke enthalten demgegenüber keine Farbmittel und werden z. B. eingesetzt, um eine zusätzliche Schutzschicht über der Druckfarbe zu bilden). Das oder die Bindemittel umfassen ihrerseits einen oder mehrere Harzbestandteile sowie ein Lösemittel, welches in der Druckfarbe oder dem Drucklack die Harzbestandteile löst und die Viskosität auf das erforderliche Maß verringert, wobei das Lösemittel nach dem Druckvorgang eine physikalische und/oder chemische Trocknung der Druckfarbe oder des Drucklacks ermöglicht, indem es z. B. verdunstet, vom Bedruckstoff aufgesaugt wird oder einer oxidativen Vernetzung unterliegt. Da das Lösemittel in jedem Fall von allen Bestandteilen der Druckfarbe oder des Drucklacks die mit Abstand höchste Flüchtigkeit aufweist, trägt es ganz wesentlich oder sogar ausschließlich zur Migrationsproblematik bei, sodass sich bei der Entwicklung von Offsetdruckfarben und -drucklacken, die für Lebensmittelverpackungen geeignet sind, die bisherigen Überlegungen auf die Auswahl von geeigneten Lösemitteln beschränken.

So wird beispielsweise in der DE 10 2007 012 264 AI eine Druckfarbe oder ein Drucklack für Lebensmittelverpackungen vorgeschlagen, umfassend ein Bindemittel mit einem Harzbestandteil und einem Lösemittelbestandteil, wobei das Lösemittel oder die Komponenten des Lösemittels ein Lebensmittel oder Lebensmittelzusatzstoff sind. Ein Kontakt des verpackten Lebensmittels mit dem migrierenden Lösemittel ist in diesem Fall gesundheitlich unbedenklich, da es sich bei dem Lösemittel um eine Komponente handelt, die selbst in Lebensmitteln eingesetzt werden kann.

Trotz dieser Entwicklungen dürfen Offsetdruckfarben und -drucklacke grundsätzlich nur zum Bedrucken der Außenseite von Lebensmittelverpackungen verwendet werden, d .h. die Druckfarben und Drucklacke dürfen insbesondere nicht in einen direkten Kontakt mit dem Lebensmittel gelangen, da in diesem Fall eine Kontamination des Lebensmittels nicht nur mit dem Lösemittel, sondern auch mit allen anderen Bestandteilen der Druckfarbe oder des Drucklacks erfolgen kann, insbesondere mit dem oder den Farbmitteln und Bindemitteln. Die aus dem Stand der Technik bekannten Offsetdruckfarben und -drucklacke enthalten jedoch stets auch Bestandteile, die potenziell gesundheitsschädlich sind, oder deren gesundheitliche Auswirkungen unbekannt sind .

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Offsetdruckfarbe oder einen Offsetdrucklack vorzuschlagen, die/der für einen direkten Kontakt mit Lebensmitteln geeignet ist.

Diese Aufgabe wird bei der Offsetdruckfarbe bzw. dem Offsetdrucklack der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Offsetdruckfarbe oder der Offsetdrucklack mindestens ein Bindemittel und gegebenenfalls mindestens ein Farbmittel umfasst, wobei sämtliche Bestandteile der Offsetdruckfarbe oder des Offsetdrucklacks entweder Lebensmittel im Sinne der Verordnung (EG) Nr. 178/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates oder Lebensmittelzusatzstoffe im Sinne der Verordnung (EG) Nr. 1333/ 2008 des Europäischen Parlaments und des Rates sind .

Laut Artikel 2 der genannten Verordnung Nr. 178/2002 sind Lebensmittel alle Stoffe oder Erzeugnisse, die dazu bestimmt sind, oder von denen nach vernünftigem Ermessen erwartet werden kann, dass sie in verarbeitetem, teilweise verarbeitetem oder unverarbeitetem Zustand von Menschen aufgenommen werden. Lebensmittelzusatzstoffe sind laut Artikel 3(2)a) der genannten Verordnung Nr. 1333/2008 Stoffe mit oder ohne Nährwert, die in der Regel weder selbst als Lebensmittel verzehrt noch als charakteristische Lebensmittelzutat verwendet werden, und einem Lebensmittel aus technologischen Gründen bei der Herstellung, Verarbeitung, Zubereitung, Behandlung, Verpackung, Beförderung oder Lagerung zugesetzt werden, wodurch sie selbst oder ihre Nebenprodukte mittelbar oder unmittelbar zu einem Bestandteil des Lebensmittels werden oder werden können.

Somit handelt es sich bei sämtlichen Bestandteilen der erfindungsgemäßen Offsetdruckfarbe oder des -drucklacks, also insbesondere bei dem mindestens einen Farbmittel und dem mindestens einen Bindemittel, aber auch bei allen weiteren Bestandteilen wie Hilfs- und Füllstoffen, um Stoffe oder Zusammensetzungen, die per gesetzlicher Definition für den menschlichen Verzehr vorgesehen und geeignet sind, und deren gesundheitliche Unbedenklichkeit, zumindest innerhalb bestimmter Mengen, außer Frage steht. Somit wäre auch ein Verzehr der erfindungsgemäßen Druckfarbe oder des Drucklacks insgesamt prinzipiell unbedenklich, zumindest in den relativ geringen Mengen, die bei einem direkten Kontakt der Druckfarbe oder des Drucklacks mit einem Lebensmittel auf dieses übertragen werden könnten.

Praktische Anwendungen, die mit der erfindungsgemäße Druckfarbe oder dem Drucklack im Gegensatz zu den bisher bekannten Offsetdruckfarben für den Verpackungsdruck ermöglicht werden, sind beispielsweise das Bedrucken der Innenseite von Lebensmittelverpackungen, was insbesondere bei bestimmten Verpackungen für Süßwaren von Interesse sein kann (z. B. bei Adventskalendern), sowie das Aufbringen von bedruckten Etiketten direkt auf die Oberfläche von Lebensmitteln (z. B. bei Brotmarken). Es ist im Rahmen der Erfindung sogar möglich, Lebensmittel direkt im Offsetverfahren zu bedrucken, z. B. dünne Teigoblaten, die als Esspapier bekannt sind .

Bei den Lebensmittelzusatzstoffen, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden, handelt es sich insbesondere um diejenigen, die in Anhang II der Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates, geändert durch die Verordnung (EU) Nr. 1129/2011 der Kommission, oder in den Anlagen 1 bis 7 der deutschen Verordnung über die Zulassung von Zusatzstoffen zu Lebensmitteln zu technologischen Zwecken (ZZulV) aufgeführt sind . Die in den genannten Verordnungen aufgeführten Stoffe und Zusammensetzungen sind aufgrund ihrer nachgewiesenen Unbedenklichkeit zumindest innerhalb der Europäischen Union für die Verwendung in Lebensmitteln zugelassen. Alle in der EG-Verordnung Nr. 1333/2008 aufgeführten Lebensmittelzusatzstoffe haben eine eindeutig zuordenbare E-Nummer. Die deutsche ZZulV führt zusätzlich einige weitere Stoffe ohne E-Nummern auf, die jedoch gleichermaßen zur Verwendung in Lebensmitteln zugelassen sind .

Des Weiteren können für die erfindungsgemäße Offsetdruckfarbe oder den -drucklack auch Lebensmittelzusatzstoffe verwendet werden, die in einem anderen Land, z.B. in den USA, aufgrund ihrer nachgewiesenen Unbedenklichkeit als solche zugelassen sind .

Bei der Auswahl der Bestandteile einer Offsetdruckfarbe oder eines Offsetdrucklacks muss darauf geachtet werden, dass einerseits die Druckfarbe oder der Drucklack vor und während des Druckvorganges die erforderlichen Eigenschaften aufweisen (insbesondere Theologische Eigenschaften wie Viskosität, Klebrigkeit usw.), und dass andererseits auch das Druckergebnis zufrieden stellend ist (z. B. hinsichtlich Trocknungszeit, Scheuerfestigkeit usw.). Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass in dieser Hinsicht Offsetdruckfarben oder -drucklacke mit zufrieden stellenden Eigenschaften hergestellt werden können, auch wenn die Auswahl der Bestandteil auf Lebensmittel und Lebensmittelzusatzstoffe, insbesondere auf die in den oben genannten Verordnungen aufgeführten Lebensmittelzusatzstoffe, beschränkt ist.

Im Fall der erfindungsgemäßen Offsetdruckfarbe ist es bevorzugt, wenn diese als Farbmittel ein oder mehrere Pigmente und/oder einen oder mehrere Farbstoffe umfasst, wobei Pigmente in dem mindestens einen Bindemittel bzw. dessen Lösungsmittelbestandteil unlöslich sind, während Farbstoffe darin löslich sind. Der erfindungsgemäße Drucklack umfasst keine Farbmittel . Während bei Offsetdruckfarben gemäß dem Stand der Technik ganz überwiegend Pigmente als Farbmittel eingesetzt werden, wurde im Rahmen der Erfindung festgestellt, dass insbesondere auch mit löslichen Farbstoffen, die einen relativ großen Anteil der als Farbmittel geeigneten Lebensmittelzusatzstoffe ausmachen, gute Ergebnisse erzielt werden können.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Offsetdruckfarbe als Farbmittel einen oder mehrere der folgenden Bestandteile, die in der oben genannten EG-Verordnung als Lebensmittelzusatzstoffe mit den E-Nummern E100 bis E180 aufgeführt sind :

Kurkumin, Riboflavine, Tartrazin, Chinolingelb, Gelborange S, echtes Karmin, Azorubin, Amaranth, Cochenillerot A, Erythrosin, Allurarot AC, Patentblau V, Indigotin, Brillantblau FCF, Chlorophylle, Chlorophylline, Kupferkomplexe der Chlorophylle und Chlorophylline, Grün S, Zuckerkulör, Sulfitlaugen-Zuckerku- lör, Ammoniak-Zuckerkulör, Ammonsulfit-Zuckerkulör, Brillantschwarz BN, Pflanzenkohle, Braun HT, Carotin, Annatto, Capsanthin, Capsorubin, Lycopin, Beta-apo-8'-Carotinal, Lutein, Canthaxanthin, Betanin, Anthocyane, Calciumcarbonat, Titandioxid, Eisenoxide, Eisenhydroxide, Aluminium, Silber, Gold und Litholrubin BK.

Besonders bevorzugt sind unter diesen Farbmitteln Indigotin (E132), Brillantblau FCF (E133), Erythrosin (E127), Allurarot AC (E129), Tartrazin (E102), Gelborange S (E110) und Mischungen hiervon. Ein wesentlicher Bestandteil des Bindemittels von Offsetdruckfarben oder -drucklacken sind Harzbestandteile, die für die eigentliche Bindung des oder der Farbmittel an den Bedruckstoff zuständig sind. Gemäß dem Stand der Technik werden als Harzbestandteile in der Regel synthetische oder halbsynthetische Polymere, insbesondere Alkydharze und phenolmodifizierte Kolophoniumharze, eingesetzt, die für einen direkten Kontakt mit Lebensmitteln aufgrund von gesundheitlich bedenklichen Komponenten prinzipiell nicht in Frage kommen.

Als Alternative zu den bisher verwendeten Harzbestandteilen umfasst das mindestens eine Bindemittel gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ein oder mehrere unmodifizierte natürliche Harze. Das oder die Harze sind insbesondere ausgewählt aus den pflanzlichen Harzen Kolophonium, Wurzelharz, Tallharz, Mastix, Copal, Dammarharz, Sandarak und Terpenharzen, dem tierischen Harz Schellack und Mischungen hiervon. Kolophonium und Mastix sind gemäß Anlage 4 der ZZulV als Lebensmittelzusatzstoffe zugelassen, Schellack (E904) auch gemäß der oben genannten EG-Verordnung. Wurzelharz und Tallharz werden wie Kolophonium aus Koniferen gewonnen und können als dessen Varianten angesehen werden (Kolophonium im engeren Sinne wird dann als Balsamharz bezeichnet). Entsprechend ist auch bei Copal, Dammarharz, Sandarak und Terpenharzen, die eine ähnliche Zusammensetzung wie Kolophonium aufweisen, von einer gesundheitlichen Unbedenklichkeit auszugehen.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst das mindestens eine Bindemittel ein oder mehrere natürliche Polymere aus pflanzlichen Milchsäften. Derartige Polymere werden im Lebensmittelbereich bereits eingesetzt, und zwar insbesondere als Grundstoffe für die Herstellung von Kaugummi. Überraschenderweise weisen diese Polymere, bei denen es sich meistens um Polysaccharide oder Polyisoprene handelt, eine gute Eignung als Bindemittel in Offsetdruckfarben oder -drucklacken auf. Das oder die Polymere sind bevorzugt ausgewählt aus Chicle, Naturkautschuk, Guttapercha und Konjak-Gummi. Bei Chicle handelt es sich um ein Xylanpoly- mer aus dem Milchsaft (Latex) des mittelamerikanischen Breiapfelbaums, welches schon seit langem zur Herstellung von Kaugummi verwendet wird . Naturkautschuk und Guttapercha (auch Gutta) sind Polyisoprene aus dem Kautschukbaum bzw. dem Guttaperchabaum, beide Stoffe sind in Anlage 4 der ZZulV als Kaumassen aufgeführt. Konjak-Gummi (E425) ist ein Polysaccharid aus Mannose und Glucose, welches aus den Wurzeln der Teufelszunge gewonnen wird .

Alternativ oder zusätzlich kann das mindestens eine Bindemittel auch einen oder mehrere synthetische Kautschuke umfassen, die ebenfalls für die Herstellung von Kaugummi zugelassen sind, insbesondere Butylkautschuk und/oder Styrol-Butadien-Kautschuk (jeweils in Anlage 4 der ZZulV aufgeführt).

Gemäß einer weiteren, besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst das mindestens eine Bindemittel ein oder mehrere Ester von Harzsäuren. Bei den Harzsäuren handelt es sich um die natürlichen Bestandteile der weiter oben angesprochenen pflanzlichen Harze, wobei die Harzsäuren insbesondere ausgewählt sind aus Abietinsäure, Neoabietinsäure, Pimarsäure, Lävo- pimarsäure, Palustrinsäure, Agathensäure, Illurinsäure und/oder Podocarpin- säure. Durch einen Veresterung der Harzsäuren können die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Druckfarbe oder des Drucklacks gegenüber der Verwendung von unmodifizierten natürlichen Harzen als Bindemittel weiter verbessert werden.

Bei den erfindungsgemäß eingesetzten Estern von Harzsäuren sind die Harzsäuren vorzugsweise mit Glycerin, Pentaerythritol oder Methanol verestert. Diese Ester der an sich unbedenklichen Harzsäuren führen wiederum zu gesundheitlich unbedenklichen Reaktionsprodukten. Besonders bevorzugt sind dabei die Glycerinester der Harzsäuren. Die Harzsäuren können in dem oder den Estern, die erfindungsgemäß als Bindemittel eingesetzt werden, auch dimerisiert oder polymerisiert sein.

Die Harzsäureester können im Rahmen der Erfindung aus einer oder mehreren isolierten Harzsäuren hergestellt werden. Die einfachere und daher bevorzugte Vorgehensweise besteht jedoch darin, dass der oder die Ester durch die Umsetzung von natürlichem Harz mit einem oder mehreren Alkoholen hergestellt werden. Ein Produkt, das durch die Veresterung der in natürlichem Kolophonium enthaltenen Harzsäuren hergestellt ist, wird dann z.B. als Kolophonester bezeichnet (in Anlage 4 der ZZulV aufgeführt).

Als weitere Modifikation ist es möglich, dass die Harzsäuren in dem oder den Estern zumindest teilweise hydriert sind. Hierdurch kann die Stabilität der Produkte erhöht werden, indem ihre Reaktivität herabgesetzt wird, insbesondere gegenüber einer unerwünschten Oxidation.

Verschiedene Ester von Harzsäuren sind zumindest in den USA für die Herstellung von Kaugummi zugelassen (siehe 21 CFR § 172.615), insbesondere die Glycerinester von Kolophonium, Tallharz oder Wurzelharz (letzteres auch E445), die Glycerinester von teilweise dimerisiertem Kolophonium, die Glycerinester von polymerisiertem Kolophonium, die Glycerinester von teilweise hydriertem Kolophonium oder Wurzelharz, die Pentaerythritolester von Kolophonium oder Wurzelharz, und die Pentaerythritolester von teilweise hydriertem Kolophonium oder Wurzelharz.

Im Gegensatz zu vielen bekannten Offsetdruckfarben oder -drucklacken enthält das Bindemittel gemäß der vorliegenden Erfindung insbesondere keine phenolmodifizierten Harze oder Ester von Harzsäuren mit phenolischen Verbindungen, da solche Komponenten, wie bereits oben erwähnt, nicht lebensmittelgeeignet sind .

Günstigerweise umfasst das mindestens eine Bindemittel der erfindungsgemäße Offsetdruckfarbe und des -drucklacks zusätzlich ein oder mehrere Löse- mittel in Form von flüssigen hydrophoben Bestandteilen. Die Lösemittel werden in diesem Zusammenhang auch als Druckfarbenöle bezeichnet, sie müssen zum Lösen des oder der Harzbestandteile geeignet sein.

Im Hinblick auf das beim Offsetdruck üblicherweise verwendete Verfahren, bei dem zunächst ein hydrophiles Feuchtmittel auf die nicht druckenden Bereiche der Druckplatte aufgetragen wird, ist es wesentlich bevorzugt, wenn die Druckfarbe oder der Drucklack insgesamt hydrophob ist.

Wie eingangs erwähnt, sind für Offsetdruckfarben geeignete Lösemittel, die Lebensmittel oder Lebensmittelzusatzstoffe sind, grundsätzlich bekannt. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann das oder die Lösemittel insbesondere ausgewählt sein aus pflanzlichen Ölen (z. B. Sonnenblumenöl oder Sojaöl), Fraktionen oder Bestandteilen von pflanzlichen Ölen, und synthetischen Triglyceriden von gesättigten oder ungesättigten C 4 - bis C 30 -Fettsäuren, insbesondere C 6 - bis C 22 -Fettsäuren. Synthetische Triglyceride entsprechen in ihrem Aufbau den Bestandteilen pflanzlicher Öle und sind daher als Lebensmittelzusatzstoffe ebenfalls unbedenklich. Bei Verwendung von längerkettigen Triglyceriden sollten die Fettsäuren zumindest teilweise ungesättigt sein, da die Triglyceride sonst einen zu hohen Schmelzpunkt aufweisen. Alternativ können gesättigte mittelkettige Triglyceride (MCT) mit C 6 - bis Ci 4 -Fettsäuren eingesetzt werden, beispielsweise Glycerintri(caprylat,caprat).

Alternativ oder zusätzlich zu Triglyceriden kann das oder die Lösemittel auch ausgewählt sein aus Propylenglykolestern von gesättigten oder ungesättigten C 4 - bis C 3 o-Fettsäuren, insbesondere C 6 - bis C 22 -Fettsäuren. Diese sind als E474 zugelassen.

Weitere geeignete Lösemittel im Rahmen der Erfindung können ausgewählt sein aus Mono- oder Diglyceriden von gesättigten oder ungesättigten C 4 - bis C 3 o- Fettsäuren, insbesondere C 6 - bis C 22 -Fettsäuren, sowie den Estern dieser Mono- und Diglyceride mit Genusssäuren, insbesondere mit Essigsäure, Milch- säure, Citronensäure, Weinsäure, Mono- und Diacetylweinsäure und Mischungen hiervon (zugelassen als E471 bzw. E472a bis E472f).

Schließlich kann auch Saccharoseacetatisobutyrat (E444) als Lösemittel oder eines der Lösemittel eingesetzt werden.

Im Hinblick auf den gewünschten hydrophoben Charakter der erfindungsgemäßen Offsetdruckfarbe oder des erfindungsgemäßen Offsetdrucklacks ist es bevorzugt, wenn das Lösemittel kein Wasser und keine niederen Alkohole enthält. Niedere Alkohole umfassen insbesondere die mit Wasser mischbaren Verbindungen Methanol, Ethanol und Propanol sowie das mäßig wasserlösliche Butanol.

Durch die Auswahl des oder der Lösemittel kann insbesondere auch eine für den Offsetdruck geeignete Viskosität der Druckfarbe oder des Drucklacks eingestellt werden. Bevorzugt weist die erfindungsgemäße Offsetdruckfarbe oder der erfindungsgemäße Offsetdrucklack eine Viskosität von 20 bis 200 Pa-s auf, insbesondere von 50 bis 100 Pa-s.

Neben den wesentlichen Bestandteilen des Bindemittels und (im Falle der erfindungsgemäßen Offsetdruckfarbe) des Farbmittels können weitere Bestandteile vorgesehen sein, um die Eigenschaften der Offsetdruckfarbe oder des -drucklacks zu optimieren. Diese Bestandteile, bei denen es sich ebenfalls um Lebensmittel oder Lebensmittelzusatzstoffe handelt, umfassen insbesondere Slip- bzw. Scheueradditive, Strukturadditive, Rheologieadditive, Füllstoffe und Antioxidantien.

Additive, die im Rahmen der Erfindung günstigerweise eingesetzt werden, sind insbesondere ausgewählt aus Traganth (E413), Carrageen (E407), Gummi arabicum (E414), Candelillawachs (E902), Carnaubawachs (E903), mikrokristallinen Wachsen (E905), nicht modifizierten und modifizierten Stärken (z.B. E1004 bis E1051), Paraffinen, Polyethylen, Polyisobutylen, Polyvinylestern von C 2 - bis Cis-Fettsäuren und Mischungen hiervon (die Stoffe ohne E-Nummer sind in Anlage 4 der ZZulV aufgeführt).

Die erfindungsgemäße Offsetdruckfarbe oder der -drucklack kann ferner einen oder mehrere Füllstoffe umfassen, die ausgewählt sind aus Calciumcarbonat (E170), Siliciumdioxid (E551), Talkum (E553b), Aluminiumsilikat (E559) und Mischungen hiervon.

Schließlich kann die Druckfarbe oder der Drucklack ein oder mehrere Antioxidantien umfassen, die bevorzugt ausgewählt sind aus Ascorbinsäure, Ascorbyl- palmitat, Ascorbylstereat, Isoascorbinsäure, Tocopherolen, Propyl-, Octyl- und Dodecylgallat, tert-Butylhydrochinon, Butylhydroxyanisol, Butylhydroxytoluol und Mischungen hiervon (siehe E300 bis E321). Durch den Zusatz von Antioxidantien kann insbesondere eine unerwünschte Oxidation von ungesättigten Harzsäuren, Harzsäureestern und/oder Fettsäureestern, die in dem oder der Bindemitteln enthalten sind, verhindert oder zumindest reduziert werden.

Die nachfolgenden Beispiele dienen der näheren Erläuterung der Erfindung .

Beispiele

1. Herstellung von erfindungsgemäßen Offsetdrucklacken

Die Beispielrezepturen I bis IV gemäß der nachfolgenden Tabelle 1 umfassen lediglich Bindemittelkomponenten, d .h. Harzbestandteile und Lösemittel, bei denen es sich um Lebensmittel oder Lebensmittelzusatzstoffe handelt. Die Zusammensetzungen können als solche als erfindungsgemäße Offsetdrucklacke eingesetzt werden, oder mit einem oder mehreren Farbmitteln zu einer erfindungsgemäßen Offsetdruckfarbe kombiniert werden. Als Ausgangspunkt zur Herstellung einer Offsetdruckfarbe wird das Bindemittel auch als Firnis bezeichnet.

Tabelle 1

Komponente Produktname Hersteller Gew.%

Rezeptur I :

Kolophonium TER HELL 40,0

Sojaöl Henry Lamotte 60,0

Rezeptur II :

Glycerinester von YserGum 115 Euro-Yser 50,0 Kolophonium

Glycerinmono- und Capmul MCM ABITEC 30,0 -di(caprylat/caprat)

Kokosöl Henry Lamotte 20,0

Rezeptur III :

Pentaerythritester YserGum 122 Euro-Yser 60,0 von Kolophonium

Propylenglycol- Romulgin PGCC Ecogreen 40,0 di(caprylat/caprat) Rezeptur IV:

Glycerinester von YserGum 212 Euro-Yser 50,0 polymerisiertem

Kolophonium

Sonnenblumenöl Gustav Heess 50,0

Rezeptur V:

Glycerinester von Pinova Ester Pinova 60,0 Wurzelharz Gum 8BG

Essigsäureester von Radiamuls Oleon 36,0 Mono- und Acetem 2134

Diglyceriden

Calciumstearat LIGA CalciumPeter Greven 4,0 stearat CPR-2-V

Rezeptur VI :

Hydrierter Nuroz HRGE 85E Newport 59,0 Glycerinester Industries Ltd.

Magnesiumstearat LIGA MagnePeter Greven 4,0 siumstearat

MF-2-V

Sojalecithin LECICO F 600 LECICO 37,0

Rezeptur VII :

Glycerinester von YserGum 116 Euro-Yser 45,0 Kolophonium

Polysorbat 20 Radiamuls Oleon 55,0

Sorb 2137

Rezeptur VIII :

Glycerinester von Staybelite Pinova 50,0 teilweise hydrierEster 5

tem Wurzelharz

Citronensäureester Coris I Lasenor 50,0 von Mono- und

Diglyceriden 2. Herstellung von erfindungsgemäßen Offsetdruckfarben

Zur Herstellung von erfindungsgemäßen Offsetdruckfarben entsprechend den Beispielrezepturen A bis D gemäß der nachfolgenden Tabelle 2 wurden die Drucklacke bzw. Firnisse I bis IV mit verschiedenen Farbmitteln, Additiven, Füllstoffen und Antioxidantien kombiniert.

Tabelle 2

Komponente Gew.

%

Rezeptur A:

Drucklack I 72,5

Brillantblau FCF (E133) 22,0

Calciumcarbonat (E170) 4,0

Butylhydroxytoluol (E321) 0,5

Carnaubawachs (E903) 1,0

Rezeptur B:

Drucklack II 76,0

Chinolingelb (E104) 20,0

Talkum (E553b) 3,0

Candelillawachs (E902) 1,0

Rezeptur C:

Drucklack III 74,0

Azorubin (E122) 22,0

Calciumcarbonat (E170) 4,0

Carnaubawachs (E903) 1,0 Rezeptur D:

Drucklack IV 74,5

Allurarot AC (E129) 20,0

Calciumcarbonat (E170) 4,0

Butylhydroxyanisol (E320) 0,5

Carnaubawachs (E903) 1,0

Rezeptur E:

Drucklack V 70,0

Braun HT (E155) 20,0

Mono- und Diglyceride von 9,0 Speisefettsäuren (E471)

Carnaubawachs (E903) 1,0

Rezeptur F:

Drucklack VI 70,0

Cochenillerot A (E124) 20,0

Essigsäureester von E471 (E472a) 9,0

Carnaubawachs (E903) 1,0

Rezeptur G :

Drucklack IV 35,0

Drucklack V 35,0

Allurarorrot AC (E129) 20,0

Citronensäureester von E471 (E472c) 8,5

Butylhydroxyanisol (E320) 0,5

Carnaubawachs (E903) 1,0 Rezeptur H :

Drucklack VI 35,0

Drucklack II 35,0

Cochenillerot A (E124) 20,0

Polyglycerin-Polyricinoleat (E477) 8,5

Butylhydroxyanisol (E320) 0,5

Carnaubawachs (E903) 1,0

Rezeptur I :

Drucklack VII 75,5

Tartrazin (E102) 20,0

Butylhydroxyanisol (E320) 0,5

Calciumcarbonat (E170) 4,0

Carnaubawachs (E903) 1,0

Rezeptur J :

Drucklack VIII 75,5

Indokarmin (E132) 20,0

Butylhydroxyanisol (E320) 0,5

Calciumcarbonat (E170) 4,0

Carnaubawachs (E903) 1,0

Die Herstellung der Offsetdrucklacke und -färben erfolgte auf bekannte Weise mittels Drei-Walzen-Fertigung .

Die Viskosität (bei 23 °C und einer Scherrate von 1/10 s) liegt bei den Drucklacken vorzugsweise im Bereich von 10 bis 100 Pa-s und bei den Druckfarben im Bereich von 50 bis 250 Pa-s, die Zügigkeit liegt vorzugsweise im Bereich von 2 bis 8 Tack-Einheiten (Lacke) bzw. 6 bis 14 Tack-Einheiten (Farben). Die Zügigkeit wurde mit einem Inkomat (Fa. Prüfbau GmbH) gemessen (Messbedingungen : 30 °C, 200 rpm, 2 g Farbe/Lack). Diese Theologischen Daten kön- nen in bekannter Weise an die drucktechnischen Erfordernisse in Abhängigkeit von Bedruckstoff und Druckmaschine angepasst werden.

Mit den Offsetdruckfarben A bis D wurden auf einer Druckmaschine KBA Ra- pida 105+ (Fa. Koenig & Bauer AG) Druckmuster auf Frischfaserkarton mit einer Höchstgeschwindigkeit von 14.000 Bögen pro Stunde angefertigt. Dabei wurden sowohl lackierte als auch unlackierte Druckmuster erstellt.

In allen Fällen ergaben sich zufrieden stellende Eigenschaften hinsichtlich Trocknung, Lackhaftung, Scheuerfestigkeit und Weiterverarbeitung . Diese Parameter stellen die wesentlichen technischen Kriterien für Offsetdruckfarben für den Verpackungsdruck dar.

Die Beispiele belegen somit, dass gemäß der vorliegenden Erfindung Offsetdruckfarben und -drucklacke mit zufrieden stellenden drucktechnischen Eigenschaften hergestellt werden können, die als Bestandteile ausschließlich Lebensmittel oder Lebensmittelzusatzstoffe enthalten.