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Title:
OPEN-CELL FOAM MATERIALS, METHOD FOR PRODUCING THEM AND THEIR USE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/103107
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to modified open-cell foam materials having a density ranging from 5 to 1000 kg/m3, an average pore diameter ranging from 1 µm to 1 mm, a BET-surface ranging from 0.1 to 50 m2/g and a sound absorption factor of more than 50 % at a frequency of 2000 Hz and a layer thickness of 50 mm. The inventive foam materials comprise, in the range of 1 to 4000 ppm, based on the weight of the unmodified open-cell foam material, fixed particles (b) having an average diameter (number average) in the range of from 5 nm to 900 nm.

Inventors:
STORK MARTIN (DE)
EHRENSTEIN MORITZ (DE)
BREINER THOMAS (DE)
POPPE ANDREAS (DE)
ALTEHELD ARMIN (DE)
WARZELHAN VOLKER (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/003920
Publication Date:
November 03, 2005
Filing Date:
April 14, 2005
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
STORK MARTIN (DE)
EHRENSTEIN MORITZ (DE)
BREINER THOMAS (DE)
POPPE ANDREAS (DE)
ALTEHELD ARMIN (DE)
WARZELHAN VOLKER (DE)
International Classes:
C08G12/32; C08G18/38; C08G18/77; C08G18/79; C08G18/80; C08J9/00; C08J9/14; C08J9/224; C08J9/40; C08L61/00; C08L75/04; (IPC1-7): C08G18/77; C08G18/79; C08G12/32; C08J9/40; C08J9/14
Domestic Patent References:
WO2002062881A22002-08-15
WO2004029120A22004-04-08
Foreign References:
US3574150A1971-04-06
EP0435017A21991-07-03
Attorney, Agent or Firm:
BASF Aktiengesellschaft (Ludwigshafen, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Modifizierte offenzellige Schaumstoffe mit einer Dichte im Bereich von 5 bis 1000 kg/m3, einem mittleren Porendurchmesser im Bereich von 1 μm und 1 mm, einer BETOberf lache im Bereich von 0,1 bis 50 m2/g und einem Schallabsorpti¬ onsgrad von mehr als 50 % bei einer Frequenz von 2000 Hz bei einer Schichtdi¬ cke von 50 mm, enthaltend im Bereich von 1 bis 4000 ppm, bezogen auf das Gewicht des unmodifizierten offenzelligen Schaumstoffs, fixierte Partikel (b) mit einem mittleren Durchmesser (Zahlenmittel) im Bereich von 5 nm bis 900 nm.
2. Verfahren zur Herstellung von modifizierten offenzelligen Schaumstoffen, da¬ durch gekennzeichnet, dass man (a) offenzellige Schaumstoffe mit einer Dichte im Bereich von 5 bis 1000 kg/m3, einem mittleren Porendurchmesser im Bereich von 1 μm und 1 mm, einer BETOberfläche von 0,1 bis 50 m2/g und einem Schallabsorp¬ tionsgrad von mehr als 50 % bei einer Frequenz von 2000 Hz bei einer Schichtdicke von 50 mm (b) mit Partikeln mit einem mittleren Durchmesser (Zahlenmittel) im Bereich von 5 nm bis 900 nm kontaktiert.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei Partikeln (b) um ein oder mehrere anorganische Materialien handelt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei Partikeln (b) um anorganische Teilchen handelt, die auf der Oberfläche funktio¬ nelle Gruppen aufweisen, die mit funktionellen Gruppen reagieren können, die auf der Oberfläche unmodifizierter Schaumstoffe (a) sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man Partikel (b) zunächst in einem Lösemittel oder einem Gemisch von Lösemit¬ teln dispergiert und danach mit unmodifiziertem Schaumstoff (a) kontaktiert.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei offenzelligen Schaumstoffen (a) um Schaumstoffe aus synthetischem organischem Schaumstoff handelt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei Schaumstoffen (a) um Polyurethanschaumstoffe oder um Aminoplast Schaumstoffe handelt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass man nach dem Kontaktieren von (a) mit (b) auf Temperaturen im Bereich von 30 bis 25O0C erwärmt.
9. Verwendung von modifizierten offenzelligen Schaumstoffen nach Anspruch 1 oder von modifizierten offenzelligen Schaumstoffen, hergestellt nach einem Ver¬ fahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8, zur Herstellung von Autoteilen, Filtern, Nebelabscheidern oder Klimaanlagen.
10. Verfahren zur Herstellung von Autoteilen unter Verwendung von modifizierten offenzelligen Schaumstoffen nach Anspruch 1 oder von modifizierten offenzelli¬ gen Schaumstoffen, hergestellt nach einem Verfahren nach einem der Ansprü¬ che 2 bis 8.
11. Verfahren zu Herstellung von Filtern unter Verwendung von modifizierten offen¬ zelligen Schaumstoffen nach Anspruch 1 oder von modifizierten offenzelligen Schaumstoffen, hergestellt nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8.
12. Verfahren zur Herstellung von Klimaanlagen unter Verwendung von modifizierten offenzelligen Schaumstoffen nach Anspruch 1 oder von modifizierten offenzelli¬ gen Schaumstoffen, hergestellt nach einem Verfahren nach einem der Ansprü¬ che 2 bis 8.
13. Verfahren zur Herstellung von Nebelabscheidern unter Verwendung von modifi¬ zierten offenzelligen Schaumstoffen nach Anspruch 1 oder von modifizierten offenzelligen Schaumstoffen, hergestellt nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8.
14. Autoteile, Filter, Nebelabscheider und Klimaanlagen, hergestellt unter Verwen¬ dung von modifizierten offenzelligen Schaumstoffen nach Anspruch 1 oder von modifizierten offenzelligen Schaumstoffen, hergestellt nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8.
15. Autoteile, Filter, Nebelabscheider und Klimaanlagen, enthaltend modifizierte offenzellige Schaumstoffe nach Anspruch 1 oder modifizierte offenzellige Schaumstoffe, hergestellt nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8.
16. Verwendung von modifizierten offenzelligen Schaumstoffen nach Anspruch 1 oder von modifizierten offenzelligen Schaumstoffen, hergestellt nach einem Ver¬ fahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8, zur Reinigung von Oberflächen.
17. Verfahren zur Reinigung von Oberflächen unter Verwendung von modifizierten offenzelligen Schaumstoffen nach Anspruch 1 oder von modifizierten offenzelli gen Schaumstoffen, hergestellt nach einem Verfahren nach einem der Ansprü¬ che 2 bis 8.
Description:
Offenzellige Schaumstoffe, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft modifizierte offenzellige Schaumstoffe mit einer Dich¬ te im Bereich von 5 bis 1000 kg/m3, einem mittleren Porendurchmesser im Bereich von 1 μm und 1 mm, einer BET-Oberfläche im Bereich von 0,1 bis 50 m2/g und einem Schallabsorptionsgrad im Bereich von mehr als 50 % bei einer Frequenz von 2000 Hz bei einer Schichtdicke von 50 mm, enthaltend im Bereich von 1 bis 4000 ppm, bezogen auf das Gewicht des unmodifizierten offenzelligen Schaumstoffs, fixierte Partikel (b) mit einem mittleren Durchmesser (Zahlenmittel) im Bereich von 5 nm bis 900 nm.

Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung erfindungs¬ gemäßer offenzellig'er Schaumstoffe und die Verwendung erfindungsgemäßer offenzel- liger Schaumstoffe zur Herstellung von Autoteilen, Filtern oder Klimaanlagen.

Schaumstoffe, speziell sogenannte offenzellige Schaumstoffe, finden Anwendungen in zahlreichen Anwendungen. Insbesondere offenzellige Schaumstoffe aus synthetischen Materialien haben sich als vielseitig erwiesen. Genannt seien beispielhaft Sitzkissen, Filtermaterialien, Klimaanlagen und Automobilteile. Speziell versucht man, offenzellige Schaumstoffe in Belüftungseinrichtungen von Automobilen einzusetzen, um in Auto¬ mobilen eine zugfreie Belüftung zu ermöglichen. Bisherige Versuche waren jedoch nicht erfolgreich. So hat man beobachtet, dass die Schallabsorption nicht ausreichend ist und Fahrgäste im Autoinnenraum über eine starke Geräuschbelastung klagen. Wei- terhin hat sich die Lebensdauer von bisher bekannten offenzelligen Schaumstoffen als nicht ausreichend erwiesen.

Aus WO 02/062881 ist bekannt, dass man Oberflächen-modifizierte Nanopartikel mit einem Durchmesser unter 100 nm in Schaum einarbeiten kann, der sich beispielsweise als Bestandteil von Formulierungen für Haarpflege eignen (Seite 19, Zeile 19) oder für andere Körperpflegemittel. Oberflächen-modifizierte Nanopartikel werden gemäß WO 02/062881 - gegebenenfalls mit einem Lösemittel kombiniert - mit einer Mischung versetzt, und anschließend wird geschäumt (Beispiel 1 , Seite 24, Zeile 8 ff., Seite 25, Zeile 16 ff., Seite 26, Zeile 15 ff.). Die Oberflächen-modifizierten Nanopartikel nach WO 02/062881 sind also in den Schaum eingebettet und nicht mehr oder nur zu einem geringen Anteil an der Oberfläche des Schaums.

Die technischen Eigenschaften der aus dem Stand der Technik bekannten Schäume bzw. Schaumstoffe lassen sich jedoch noch verbessern.

Es bestand daher die Aufgabe, Schaumstoffe bereit zu stellen, welche die Nachteile der aus dem Stand der Technik bekannten Materialien vermeiden. Es bestand weiter- hin die Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung neuer Schaumstoffe bereit zu stellen. Außerdem bestand die Aufgabe, Verwendungen für Schaumstoffe bereit zu stellen, und es bestand die Aufgabe, Verfahren zur Verwendung von Schaumstoffen bereit zu stellen.

Demgemäß wurden die eingangs definierten modifizierten Schaumstoffe gefunden, die im Folgenden auch als erfindungsgemäße Schaumstoffe bezeichnet werden.

Bei den erfindungsgemäßen modifizierten Schaumstoffen handelt es sich um offenzel- lige Schaumstoffe, d.h. um solche Schaumstoffe, in denen mindestens 50% aller La¬ mellen offen sind, bevorzugt 60 bis 100% und besonders bevorzugt 65 bis 99,9%, be¬ stimmt nach DIN ISO 4590.

Bevorzugt handelt es sich bei den erfindungsgemäßen modifizierten Schaumstoffen um harte Schaumstoffe, das sind im Sinne der vorliegenden Erfindung Schaumstoffe, die bei einer Stauchung von 40% eine Stauchhärte von 1 kPa oder mehr aufweisen, bestimmt nach DIN 53577.

Erfindungsgemäße modifizierte Schaumstoffe haben eine Dichte im Bereich von 5 bis 1000 kg/m3, bevorzugt 6 bis 300 kg/m3 und besonders bevorzugt im Bereich von 7 bis 100 kg/m3.

Erfindungsgemäße modifizierte Schaumstoffe weisen einen mittleren Porendurchmes¬ ser (Zahlenmittel) im Bereich von 1 μm bis 1 mm auf, bevorzugt 50 bis 500 μm, be- stimmt durch Auswertung mikroskopischer Aufnahmen an Schnitten.

Erfindungsgemäße modifizierte Schaumstoffe weisen eine BET-Oberfläche im Bereich von 0,1 bis 50 m2/g auf, bevorzugt 0,5 bis 20 m2/g, bestimmt nach DIN 66131.

Erfindungsgemäße modifizierte Schaumstoffe weisen einen Schallabsorptionsgrad von über 50 % auf, bevorzugt mindestens 90 %, in speziellen Fällen bis zu 100 %, gemes¬ sen nach DIN 52215 bei einer Frequenz von 2000 Hz und einer Schichtdicke des betreffenden Schaumstoffs von 50 mm.

In einer speziellen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weisen erfindungsge¬ mäße modifizierte Schaumstoffe einen Schallabsorptionsgrad von über 0,5 auf, in spe¬ ziellen Fällen bis zu 1 , gemessen nach DIN 52212 bei einer Frequenz von 2000 Hz und einer Schichtdicke des betreffenden Schaumstoffs von 40 mm. Erfindungsgemäße modifizierte Schaumstoffe enthalten im Bereich von 1 bis 4000 ppm, bezogen auf das Gewicht des entsprechenden unmodifizierten Schaum¬ stoffs, fixierte Partikel (b) mit einem mittleren Durchmesser (Zahlenmittel) im Bereich von 5 nm bis 900 nm, bevorzugt 6 bis 500 nm und besonders bevorzugt 8 bis 100 nm. Bei Partikeln (b) handelt es sich bevorzugt um anorganische Partikel, die chemisch modifiziert sein können. Ganz besonders bevorzugt tragen Partikel (b) funktionelle Gruppen, die zur Anbindung von Partikeln (b) an den unmodifizierten Schaumstoff be¬ fähigen. Besonders bevorzugte funktionelle Gruppen sind Isocyanatgruppen, blockiert oder nicht blockiert, Hydroxylgruppen, Methylolgruppen, Aminogruppen, Oxirangrup- pen, Aziridingruppen, Ketogruppen, Aldehydgruppen, Carbonsäureanhydridgruppen und Carboxylgruppen, die zur kovalenten Anbindung von Partikeln (b) durch beispiels¬ weise Additionsreaktionen, Kondensationsreaktionen, Kupplungsreaktionen und spe¬ ziell durch Veretherungsreaktionen oder Veresterungsreaktionen oder Urethanbil- dungsreaktionen an den unmodifizierten Schaumstoff befähigen. Andere bevorzugte funktionelle Gruppen sind solche, die zur Ausbildung von nicht-kovalenten Wechselwir¬ kungen von Partikeln (b) mit unmodifiziertem Schaumstoff befähigen, beispielsweise ionische Wechselwirkungen, dipolare Wechselwirkungen, Wasserstoffbrückenbindun¬ gen, van-der-Waals-Wechselwirkungen.

Beispiele für besonders geeignete anorganische Materialien für Partikel (b) sind:

Metalle, Metallchalcogenide, wie beispielsweise Oxide oder Sulfide, Metallcarbonate, Metallsulfate, beispielsweise: CaCO3, Aluminiumoxid, Titandioxid," Calciumsuifid, Calci- umselenid, Graphit und insbesondere Siliziumdioxid, beispielsweise als kolloidales Kieselgel oder als pyrogenes Kieselgel. Ganz besonders bevorzugt sind CaCO3, Alu¬ miniumoxid, Graphit und insbesondere Siliziumdioxid, beispielsweise als kolloidales Kieselgel oder als pyrogenes Kieselgel.

Beispiele für besonders geeignete organische Materialien für Partikel (b) sind vernetzte oder unvernetzte Polymere, die durch radikalische, anionische, kationische, metallkata¬ lysierte Polymerisation, durch Polyaddition, Polykondensation oder andere Polymerisa¬ tionsverfahren hergestellt werden können, beispielsweise Polystyrol, Polyacrylate (MMA, MA), Polybutadien, Polysiloxane, Polycarbonat, Polyester, Polyamide, Polysul- fone, Polyetherketone, Polyurethane, Polyoxymethylen, Polyolefine, Aminoplaste, bei- spielsweise Melamin, Formaldehyd-Harz oder Harnstoff-Formaldehyd-Harze, insbe¬ sondere Melamin-Formaldehyd-Harze, weiterhin Epoxidharze, aber auch Polymere aus Naturstoffen, beispielsweise Polysaccharide, Cellulose. Weitere besonders geeignete organische Materialien für Partikel (b) sind beschrieben in: Modern Plastics Handbook, Modern Plastics, Charles A. Harper (Editor in Chief), ISBN 0-07-026714-6, 1999, McGraw-Hill. In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei erfindungs¬ gemäßen modifizierte Schaumstoffen um solche auf Basis von synthetischem organi¬ schen Schaumstoff, beispielsweise auf Basis von organischem unimodifiziertem Schaumstoffen wie beispielsweise Schaumstoffen auf Basis von Hamstoff-Form- aldehyd-Harzen, Schaumstoffen auf Basis von Phenol-Formaldehyd-Harzen und ins¬ besondere Schaumstoffen auf Basis von Polyurethanen oder Aminoplast-Formalde¬ hyd-Harzen, insbesondere Melamin-Formaldehyd-Harzen, wobei letztere im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch als Polyurethanschaumstoffe bzw. Melamin-Schaum- stoffe bezeichnet werden. Darunter ist zu verstehen, dass man erfindungsgemäße Schaumstoffe aus offenzelligen Schaumstoffen herstellt, die synthetische organische Materialien umfassen, bevorzugt Polyurethanschaumstoffe oder Melamin- Schaumstoffe.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung erfindungsgemäßer modifizierter Schaumstoffe, im Folgenden auch erfindungsgemä¬ ßes Herstellverfahren genannt. Das erfindungsgemäße Herstellverfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man

(a) offenzellige Schaumstoffe mit einer Dichte im Bereich von 5 bis 1000 kg/m3, ei- nem mittleren Porendurchmesser im Bereich von 1 μm und 1 mm, einer BET- Oberfläche von 0,1 bis 50 m2/g und einem Schallabsorptionsgrad von mehr als 50 % bei einer Frequenz von 2000 Hz bei einer Schichtdicke von 50 mm

(b) mit Partikeln mit einem mittleren Durchmesser (Zahlenmittel) im Bereich von 5 nm bis 900 nm

kontaktiert.

Die zur Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzten Schaumstoffe (a) werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung ganz allgemein auch als unmodifizierte Schaumstoffe bezeichnet.

Zur Ausübung des erfindungsgemäßen Herstellverfahrens geht man aus von offenzel¬ ligen Schaumstoffen (a), insbesondere von Schaumstoffen, in denen mindestens 50% aller Lamellen offen sind, bevorzugt 60 bis 100% und besonders bevorzugt 65 bis 99,9%, bestimmt nach DIN ISO 4590.

Als Ausgangsmaterial eingesetzte Schaumstoffe (a) sind vorzugsweise harte Schaum¬ stoffe, das sind im Sinne der vorliegenden Erfindung Schaumstoffe, die bei einer Stau- chung von 40% eine Stauchhärte von 1 kPa oder mehr aufweisen, bestimmt nach DIN 53577. Als Ausgangsmaterial eingesetzte Schaumstoffe (a) haben eine Dichte im Bereich von 5 bis 1000 kg/m3, bevorzugt 6 bis 300 kg/m3 und besonders bevorzugt im Bereich von 7 bis 100 kg/m3.

Als Ausgangsmaterial eingesetzte Schaumstoffe (a) weisen einen mittleren Poren¬ durchmesser (Zahlenmittel) im Bereich von 1 μm bis 1 mm auf, bevorzugt 50 bis 500 μm, bestimmt durch Auswertung mikroskopischer Aufnahmen an Schnitten.

Als Ausgangsmaterial eingesetzte Schaumstoffe (a) weisen eine BET-Oberfläche im Bereich von 0,1 bis 50 m2/g auf, bevorzugt 0,5 bis 20 m2/g, bestimmt nach DIN 66131.

Als Ausgangsmaterial eingesetzte Schaumstoffe (a) weisen einen Schallabsorptions¬ grad von über 50 % auf, gemessen nach DIN 52215 bei einer Frequenz von 2000 Hz und einer Schichtdicke des betreffenden Schaumstoffs (a) von 50 mm.

In einer speziellen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weisen als Ausgangs¬ material eingesetzte Schaumstoffe (a) einen Schallabsorptionsgrad von über 0,5 auf, gemessen nach DIN 52212 bei einer Frequenz von 2000 Hz und einer Schichtdicke des betreffenden Schaumstoffs (a) von 40 mm.

Als Ausgangsmaterial eingesetzte Schaumstoffe (a) können beliebige geometrische Formen aufweisen, beispielsweise Platten, Kugeln, Zylinder, Pulver, Würfel, Flocken, Quader, Sattelkörper, Stangen oder quadratische Säulen. Die Größenabmessungen von als Ausgangsmaterial eingesetzten Schaumstoffen (a) sind unkritisch.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung geht man von Schaumstoffen (a) aus synthetischem organischen Material aus, bevorzugt von Polyurethanschaumstof¬ fen oder von Melamin-Schaumstoffen.

Als Ausgangsmaterial zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens beson¬ ders geeignete Polyurethanschaumstoffe sind als solche bekannt, ihre Herstellung gelingt beispielsweise durch Umsetzung von

i) einem oder mehreren Polyisocyanaten, d.h. Verbindungen mit zwei oder mehr Isocyanatgruppen, ii) mit einer oder mehreren Verbindungen mit mindestens zwei Gruppen, die ge¬ genüber Isocyanat reaktiv sind, in Gegenwart von iii) einem oder mehreren Treibmitteln, iv) einem oder mehreren Startern v) und einem oder mehreren Katalysatoren sowie i) sogenannten Zellöffnern. Dabei können Starter iv) und Treibmittel iii) identisch sein.

Beispiele für geeignete Polyisocyanate i) sind an sich bekannte aliphatische, cyclo- aliphatische, araliphatische und vorzugsweise aromatische mehrwertige Verbindungen mit zwei oder mehr Isocyanatgruppen.

Im einzelnen seien beispielhaft genannt:

C4-C12-Alkylendiisocyanate, vorzugsweise Hexamethylen-1 ,6-diisocyanat; cycloaliphatische Diisocyanate, wie z.B. Cyclohexan-1 ,3- und Cyclohexan-1 ,4-diiso- cyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, 1-lsocyanato-3,3,5-trimethyl-5-iso- cyanatomethyl-cyclohexan (Isophorondiisocyanat, IPDI)1 vorzugsweise aromatische Di- und Polyisocyanate, wie z.B. 2,4- und 2,6-ToIuylen- diisocyanat und entsprechende Isomerengemische, 4,4'-, 2,4'- und 2,2'-Diphenyl- methan-diisocyanat und entsprechende Isomerengemische, Mischungen aus 4,4'- und 2,4'-Diphenylmethan-diisocyanaten, Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanate, Mi¬ schungen aus 4,4'-, 2,4'- und 2,2'-Diphenylmethan-diisocyanaten und Polyphenyl- polymethylen-polyisocyanaten (Roh-MDI) und Mischungen von Roh-MDI mit Toluylen- diisocyanaten. Polyisocyanate können einzeln oder in Form von Mischungen einge- setzt werden.

Als Beispiele für ii) Verbindungen mit mindestens zwei Gruppen, die gegenüber Isocy- anat reaktiv sind, seien Di- und Polyole, insbesondere Polyetherpolyole (Polyalkylen- glykole), die nach an sich bekannten Methoden hergestellt werden, beispielsweise durch Alkalimetallhydroxid-katalysierte Polymerisation von einem oder mehreren Alky- lenoxiden wie beispielsweise Ethylenoxid, Propylenoxid oder Butylenoxid erhältlich sind.

Ganz besonders bevorzugte Verbindungen ii) sind Ethylenglykol, Propylenglykol, Buty- lenglykol, 1,3-Propandiol, 1 ,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol, Diethylenglykol, Dipropylengly- kol, Triethylenglykol, Tripropylenglykol, Tetraethylenglykol, Pentaethylenglykol, Hexa- ethylengykol.

Als Treibmittel iii) sind geeignet: Wasser, inerte Gase, insbesondere Kohlendioxid, und sogenannte physikalische Treibmittel. Bei physikalischen Treibmitteln handelt es sich um gegenüber den Einsatzkomponenten inerte Verbindungen, die zumeist bei Raum¬ temperatur flüssig sind und bei den Bedingungen der Urethanreaktion verdampfen. Vorzugsweise liegt der Siedepunkt dieser Verbindungen unter 1100C, insbesondere unter 80 0C. Zu den physikalischen Treibmitteln zählen auch inerte Gase, die in die Einsatzkomponenten i) und ii) eingebracht bzw. in ihnen gelöst werden, beispielsweise Kohlendioxid, Stickstoff oder Edelgase. Geeignete bei Raumtemperatur flüssige Verbindungen werden zumeist ausgewählt aus der Gruppe, enthaltend Alkane und/oder Cycloalkane mit mindestens 4 Kohlen¬ stoffatomen, Dialkylether, Ester, Ketone, Acetale, Fluoralkane mit 1 bis 8 Kohlenstoff¬ atomen, und Tetraalkylsilane mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette, insbe- sondere Tetramethylsilan.

Als Beispiele seien genannt: Propan, n-Butan, iso- und Cyclobutan , n-, iso- und Cyclo- pentan, Cyclohexan, Di methy lether, Methylethylether, Methyl-tert.-butylether, Ameisen¬ säuremethylester, Aceton sowie fluorierte Alkane, die in der Troposphäre abgebaut werden können und deshalb für die Ozonschicht unschädlich sind, wie Trifluormethan, Difluormethan, 1,1,1,3,3-Pentafluorbutan, 1,1,1,3,3-Pentafluorpropan, 1,1,1,2-Tetra- fluorethan, 1 ,1 ,1-Trifluor-2,2,2-trichlorethan, i .i^-Trifluor-i ^^-trichlorethan, Difluor- ethane und Heptafluorpropan. Die genannten physikalischen Treibmittel können allein oder in beliebigen Kombinationen untereinander eingesetzt werden.

Der Einsatz von Perfluoralkanen zur Erzeugung feiner Zellen ist aus EP-A 0 351 614 bekannt.

Als Starter iv) sind beispielsweise geeignet: Wasser, organische Dicarbonsäuren, aliphatische und aromatische, gegebenenfalls N-mono-, N1N- und N,N'-dialkyl- substituierte Diamine mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, wie z.B. gegebenen¬ falls N-mono- und N,N-dialkylsubstituiertes Ethylendiamin, Diethylentriamin, Triethylen- tetramin, 1 ,3-Propylendiamin, 1 ,3- bzw. 1 ,4-Butylendiamin, 1 ,2-, 1,3-, 1,4-, 1 ,5- und 1 ,6-Hexamethylendiamin, Anilin, Phenylendiamine, 2,3-, 2,4-, 3,4- und 2,6- Toluylendiamin und 4,4'-, 2,4'- und 2,2'-Diamino-diphenylmethan.

Als Katalysatoren v) sind die in der Polyurethanchemie bekannten Katalysatoren ge¬ eignet, beispielsweise tertiäre Amine, wie z.B. Triethylamin, Dimethylcyclohexylamin, N-Methylmorpholin, N.N'-Dimethylpiperazin, 2-(Dimethylaminoethoxy)-ethanol, Dia- zabicyclo-(2,2,2)-octan und ähnliche sowie insbesondere organische Metallverbin¬ dungen wie Titansäureester, Eisenverbindungen wie z.B. Eisen-(lll)-acetylacetonat, Zinnverbindungen, z.B. Zinndiacetat, Zinndioctoat, Zinndilaurat oder die Dialkylderivate von Zinndialkylsalzen aliphatischer Carbonsäuren wie Dibutylzinndiacetat und Dibutyl- zinndilaurat.

Als Zellöffner vi) sind beispielhaft polare Polyetherpolyole (Polyalkylenglykole) zu nen¬ nen, das sind solche mit einem hohen Gehalt an Ethylenoxid in der Kette, vorzugswei¬ se von mindestens 50 Gew.-%. Diese wirken durch Entmischung und Einfluss auf die Oberflächenspannung während der Verschäumung zeilöffnend.

i) bis vi) werden in den in der Polyurethanchemie üblichen Mengenverhältnissen einge¬ setzt. Als Ausgangsmaterial zur Durchführung des erfindungsgemäßen Herstellverfahrens geeignete Aminoplast-Schaumstoffe und besonders geeignete Melamin-Schaumstoffe sind als solche bekannt. Ihre Herstellung gelingt beispielsweise durch Verschäumung von

ii) einem Aminoplast-Vorkondensat bzw. Melamin-Formaldehyd-Vorkondensat, das neben Formaldehyd weitere Carbonylverbindungen wie beispielsweise Aldehyde einkondensiert enthalten kann, iii) einem oder mehreren Treibmitteln, iv) einem oder mehreren Emulgatoren, v) einem oder mehreren Härtern.

Aminoplast-Vorkondensate und insbesondere Melamin-Formaldehyd-Vorkondensate vii) können unmodifiziert sein, sie können aber auch modifiziert sein, beispielsweise können bis zu 50 mol-%, bevorzugt bis zu 20 mol-%, des Melamins durch andere an sich bekannte Duroplastbildner ersetzt sein, beispielsweise alkylsubstituiertes Melamin, Harnstoff, Urethan, Carbonsäureamide, Dicyandiamid, Guanidin, Sulfurylamid, Sulfon- säureamide, aliphatische Amine, Phenol und Phenolderivate. Als weitere Carbonylver¬ bindungen neben Formaldehyd können modifizierte Melamin-Formaldehyd-Vorkonden- säte beispielsweise Acetaldehyd, Trimethylolacetaldehyd, Acrolein, Furfurol, Glyoxal, Phthaldialdehyd (1 ,2-Phthaldialdehyd) und Terephthaldialdehyd einkondensiert enthal¬ ten.

Als Treibmittel viii) kann man die gleichen Verbindungen einsetzen wie unter iii) be- schrieben.

Als Emulgatoren ix) kann man übliche nicht-ionogene, anionische, kationische oder betainische Tenside einsetzen, insbesondere Ci2-C3o-Alkylsulfonate, bevorzugt Ci2-C18-Alkylsulfonate und mehrfach ethoxylierte C10-C2o-Alkylalkohole, insbesondere der Formel R6-O(CH2-CH2-O)X-H, wobei R6 gewählt wird aus C10-C20-Alkyl und x bei¬ spielsweise eine ganze Zahl im Bereich von 5 bis 100 bedeuten kann.

Als Härter x) kommen insbesondere saure Verbindungen in Frage, wie beispielsweise anorganische Br0nstedsäuren, z.B. Schwefelsäure oder Phosphorsäure, organische Br0nstedsäuren wie beispielsweise Essigsäure oder Ameisensäure, Lewissäuren und auch sogenannte latente Säuren.

Beispiele für geeignete Melamin-Schaumstoffe finden sich in EP-A 0 017 672. Natürlich können als Ausgangsmaterial eingesetzte Schaumstoffe (a) Additive und Zu¬ schlagstoffe enthalten, die in der Schaumstoffchemie üblich sind, beispielsweise Antio- xidantien, Flammschutzmittel, Füllstoffe, Geruchstoffe, Farbmittel wie beispielsweise Pigmente oder Farbstoffe und Biozide, beispielsweise

Vorstehend charakterisierte Schaumstoffe (a) kontaktiert man erfindungsgemäß mit Partikeln (b) mit einem mittleren Durchmesser (Zahlenmittel) im Bereich von 5 nm bis 900 nm, bevorzugt 6 bis 500 nm und besonders bevorzugt 8 bis 100 nm, bestimmt beispielsweise nach ISO 13321.

Bei Partikeln (b) kann es sich um anorganische oder um organische Partikel handeln, d.h. um Partikel, die überwiegend aus anorganischem bzw. organischem Material be- stehen. Im Folgenden werden organisch modifizierte anorganische Partikel (b) auch als modifizierte anorganische Partikel (b) bezeichnet.

Partikel (b) tragen bevorzugt funktionelle Gruppen und zwar entweder aufgrund ihrer Natur oder nach einer entsprechenden chemischen Modifizierung.

Bei Partikeln (b) handelt es sich bevorzugt um anorganische Partikel, die chemisch modifiziert sein können. Ganz besonders bevorzugt tragen Partikel (b) funktionelle Gruppen, die zur Anbindung von Partikeln (b) an unmodifizierten Schaumstoff (a) befä¬ higen. Besonders bevorzugte funktionelle Gruppen sind Isocyanatgruppen, blockiert oder nicht blockiert, Hydroxylgruppen, Methylolgruppen, Aminogruppen, Oxirangrup- pen, Aziridingruppen, Ketogruppen, Aldehydgruppen, Silylgruppen, Carbonsäurean¬ hydridgruppen und Carboxylgruppen, die zur kovalenten Anbindung von Partikeln (b) durch beispielsweise Additionsreaktionen, Kondensationsreaktionen, Kupplungsreakti¬ onen und speziell durch Veretherungsreaktionen oder Veresterungsreaktionen oder Urethanbildungsreaktionen an den unmodifizierten Schaumstoff (a) befähigen. Andere bevorzugte funktionelle Gruppen sind solche, die zur Ausbildung von nicht-kovalenten Wechselwirkungen von Partikeln (b) mit unmodifiziertem Schaumstoff (a) befähigen, beispielsweise ionische Wechselwirkungen, dipolare Wechselwirkungen, Wasserstoff¬ brückenbindungen, van-der-Waals-Wechselwirkungen. Bevorzugte Silylgruppen sind gewählt aus -SiX(R1)2, -SiX2R1 und -SiX3, wobei die Vari¬ ablen wie folgt gewählt sind:

R1 gleich oder verschieden und gewählt aus Ci-C10-Alkyl, wie beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-DimethyIpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; beson¬ ders bevorzugt CrC4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl, insbesondere Methyl;

X gleich oder verschieden und gewählt aus

Wasserstoff, Chlor und C1-C10-AIkOXy, bevorzugt C1-C6-AIkOXy wie Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, iso-Propoxy, n-Butoxy, iso-Butoxy, sec.-Butoxy, tert.-Butoxy, n-Pentoxy, iso-Pentoxy, n-Hexoxy und iso-Hexoxy, besonders bevorzugt Me¬ thoxy und Ethoxy.

Beispiele für besonders geeignete anorganische Materialien für Partikel (b) sind: Metalle, Metallchalcogenide, wie beispielsweise Oxide oder Sulfide, Metallcarbonate, Metallsulfate, beispielsweise: CaCO3, Aluminiumoxid, Titandioxid, Calciumsulfid, Calci- umselenid, Graphit und insbesondere Siliziumdioxid, beispielsweise als kolloidales Kieselgel oder als pyrogenes Kieselgel. Ganz besonders bevorzugt sind CaCO3, Alu¬ miniumoxid, Graphit und insbesondere Siliziumdioxid, beispielsweise als kolloidales Kieselgel oder als pyrogenes Kieselgel.

Beispiele für besonders geeignete organische Materialien für Partikel (b) sind vernetzte oder unvernetzte Polymere, die durch radikalische, anionische, kationische, metallkata¬ lysierte Polymerisation, durch Polyaddition, Polykondensation oder andere Polymerisa¬ tionsverfahren hergestellt werden können, beispielsweise Polystyrol, Polyacrylate (MMA, MA), Polybutadien, Polysiloxane, Polycarbonat, Polyester, Polyamide, Polysul- fone, Polyetherketone, Polyurethane, Polyoxymethylen, Polyolefine, Aminoplaste, bei¬ spielsweise Melamin-Formaldehyd-Harz oder Harnstoff-Formaldehyd-Harze, Epoxid¬ harze, aber auch Polymere aus Naturstoffen, beispielsweise Polysaccharide, Cellulose. Weitere besonders geeignete organische Materialien für Partikel (b) sind beschrieben in: Modern Plastics Handbook, Modern Plastics, Charles A. Harper (Editor in Chief), ISBN 0-07-026714-6, 1999, McGraw-Hill.

Funktionelle Gruppen können direkt oder über einen Spacer an Partikel (b) angebun¬ den werden.

Ganz besonders bevorzugt sind chemisch modifizierte Partikel (b). Chemisch modifi¬ zierte Partikel (b) kann man so herstellen, dass man (b1) einen Feststoff in partikulärer Form, beispielsweise ein Kieselgel, insbesondere ein kolloidales Kieselgel oder ein pyrogenes Kieselgel, umsetzt mit

(b2) einem oder mehreren Modifizierungsreagenzien, das zwei oder mehr gegebenen- falls blockierte funktionelle Gruppen trägt.

Geeignete Modifizierungsreagenzien (b2) können beispielsweise der allgemeinen Formel I

A1 R1 ' ^R2 I B B

entsprechen, wobei B1 und B2 gleich oder verschieden sein können und gegebenen¬ falls blockierten (geschützten) funktionellen Gruppen entsprechen.

Geeignete Spacer A1 sind beispielsweise

Ci-C2o-Alkylen, unsubstituiert oder einfach oder mehrfach substituiert, beispielsweise mit einer oder mehreren Ci-C4-Alkylgruppen, einer oder mehrerer C6-Ci4-Arylgruppen, einer oder mehrer d-Cio-Alkoxygruppe oder einem oder mehreren Fluor oder Chlor- Atomen. Beispielhaft seien genannt: -CH2-, -CH2-CH2-, -(CH2)3-, -(CH2)4-, -(CH2)5-, -(CHa)6-, -(CH2)T-, -(CH2)S-, -(CH2)9-, -(CH2)10-, -(CH2J12-, -(CHz)14-, -(CHz)16-, -(CHz)18-, -(CH2)20-, -CH2-CH(CH3)-, -CH2-CH(C2H5)-, -CH2-CH(ZsO-C3H7)-, -CH2-CH(te/t-C4H9)-, -CH2-CH(C6H5)-, syn- und anti- -CH(CHs)-CH(CH3)-, syn- und anti-CH(CH2CH5)-CH(C2H5)-, syn- und anti- -CH(C6Hs)-CH(C6H5)-, -CH2-C(CH3)2-CH2-, -C(CH3)2-C(CH3)2-, -C(CH3)2-CH2-C(CH3)2-, -CH(CHs)-CH(C6H5)-, -CH2-CH(CHs)-CH2-, -CH2-CH(fe/t-C4H9)-CH2-; C6-Ci4-Arylen, beispielsweise Ortho-, meta- oder para-Phenylen, 1 ,7-Naphthylen, 2,6-Naphthylen, 1 ,4-Naphthylen, C4-C12-Cycloalkylen, beispielsweise

C2-C20-Alkylen, unsubstituiert oder einfach oder mehrfach substituiert, beispielsweise mit einer oder mehreren CrC4-AlkyIgruppen oder einer oder mehrerer C6-C14-Aryl- gruppen, in denen ein oder mehrere nicht-benachbarte C-Atome durch Sauerstoff sub¬ stituiert sind, beispielsweise -CH2-O-, -CH2-O-CH2-, -(CH2)2-O-(CH2)2-, -[(CH2)2-O]2-(CH2)2-, -[(CH2)2-O]3-(CH2)2-.

Beispiele für B1 und B2 sind

Gruppen der allgemeinen Formel B-I

Gruppen der allgemeinen Formel B-Il

Dabei sind die Variablen wie folgt definiert:

Y gewählt aus Sauerstoff und N-H,

R2 gewählt aus C1-C20-AIRyI, bevorzugt Ci-CiO-Alkyl wie beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl, be¬ vorzugt verzweigtem C3-Ci0-Alkyl, beispielsweise iso-Propyl, tert.-Butyl, iso-Amyl, tert.-Amyl, neo-Pentyl, Benzyl, Fluorenyl, Phenyl.

R3, R4 gleich oder verschieden und gewählt aus Ci-CiO-Alkyl, wie beispielsweise Me¬ thyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt C1-C4-AIKyI wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Pro¬ pyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl, insbesondere n-Butyl;

-A2-SiX3, -A2-SiR1X2, -A2-SiX(R1)2, wobei A2 gewählt wird aus CrC2o-Alkylen, unsubstituiert oder einfach oder mehrfach substituiert, beispielsweise mit einer oder mehreren CrC4-Alkylgruppen, einer oder mehrerer C6-Ci4-Arylgruppen, einer oder mehrer CrCio-Alkoxygruppe oder einem oder mehreren Fluor- oder Chlor-Atomen.

Beispielhaft seien für A2 genannt: -CH2-, -CH2-CH2-, -(CH2)3-, -(CH2)4-, -(CH2)S-, -(CH2Je-, -(CH2)T-, -(CHs)8-, -(CHz)8-, -(CHz)10-, -(CHz)12-, -(CHz)14-, -(CH2)16-, -(CH2)Ir, -(CHz)20-, -CH2-CH(CH3)-, -CH2-CH(C2H5)-, -CH2-CH(ZsO-C3H7)-, -CH2-CH(terf.-C4H9)-, -CH2-CH(C6H5)-, syn- und anti- -CH(CHs)-CH(CH3)-, syn- und anti-CH(CH2CH5)-CH(C2H5)-, syn- und anti-CH(C6H5)-CH(C6H5)-, -CH2-C(CH3)2-CH2-, -C(CH3)2-C(CH3)2-, -C(CH3)2-CH2-C(CH3)2-, -CH(CHs)-CH(C6H5)-, -CH2-CH(CH3)-CH2-, -CH2-CH(terf.-C4H9)-CH2-;

ganz besonders bevorzugt -CH2-CH2-, -(CH2)3-, -(CH2)4-;

und R1 und X sind wie vorstehend definiert;

oder R3 und R4 sind miteinander verbunden unter Bildung eines 3- bis 10-gliedrigen Rings, bevorzugt eines 5- bis 7-gIiedrigen Rings. So können R3 und R4 beispielsweise gemeinsam sein:

C-i-Cso-Alkylen, unsubstituiert oder einfach oder mehrfach substituiert, bei¬ spielsweise mit einer oder mehreren d-C4-Alkylgruppen, einer oder mehrerer Ce-C-14-Arylgruppen, einer oder mehrer C-rC^-AIkoxygruppe oder einem oder mehreren Fluor- oder Chlor-Atomen.

Beispielhaft seien genannt: -CH2-, -CH2-CH2-, -(CH2)S-, -(CH2)4-, -(CHz)5-, -(CH2)6-, -(CH2)T-, -(CH2)S-, -(CHz)9-, -(CHa)10-, -CH2-CH(CH3)-, -CH2-CH(C2H5)-, -CH2-CH(ZsO-C3H7)-, -CH2-CH(IeAt-C4H9)-, -CH2-CH(C6H5)-, syn- und anti-CH(CH3)-CH(CH3)-, syn- und anti-CH(CH2CH5)-CH(C2H5)-, syn- und anti-CH(C6H5)-CH(C6H5)-, -CH2-C(CHs)2-CH2-, -C(CHs)2-C(CHs)2-, -C(CH3)2-CH2-C(CH3)2-, -CH(CHa)-CH(C6H5)-, -CH2-CH(CH3)-CH2-, -CH2-CH(tert.-C4H9)-CH2-; ganz besonders bevorzugt -CH2-CH2-, -(CH2)3-, -(CH2)4-; Ci-C8-Alkylen, bei dem ein bis 4 C-Atome durch N-H oder N-R1 oder bis zu 3 nicht-benachbarte C-Atome durch Sauerstoff ersetzt sein können, beispiels¬ weise -CH2-O-, -CH2-O-CH2-, -(CH2)2-O-(CH2)2-, -[(CH2)2-O]2-(CH2)2-, -[(CH2)2-O]3-(CH2)2-, C2-C8-Alkyliden mit einer oder mehreren Doppelbindungen, wobei bis zu 4 C-Atome durch Stickstoff ersetzt sein können, ganz besonders bevorzugt sind -CH=C(CH3)-C(CH3)=C-, -CH=C(CH3)-C(CH3)=N- und -C(CHs)=CH-C(CH3)=N- 4

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind B1 und B2 verschieden.

In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind B1 und B2 ver- schieden und entsprechen der gleichen funktionellen Gruppe, die auf verschiedene Arten blockiert sind.

In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind B1 und B2 gleich, befinden sich aber an Positionen mit unterschiedlicher Reaktivität des Moleküls der allgemeinen Formel II; so kann es sich beispielsweise bei B1 um eine primäre funktio¬ nelle Gruppe und bei B2 um eine sekundäre funktionelle Gruppe handeln. In einem anderen Beispiel handelt es sich bei B1 um eine sterisch ungehinderte funktionelle Gruppe, und B2 ist eine sterisch gehinderte funktionelle Gruppe.

Ganz besonders geeignete Modifizierungsreagenzien (b2) sind die Reagenzien b2.1 bis b2.4

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung modifiziert man zunächst Partikel (b) durch das Einführen von gegebenenfalls blockierten funktionellen Gruppen, an¬ schließend setzt man die modifizierten Partikel (b) mit einem oder mehreren Reagen¬ zien um, die sämtliche weitere reaktive Gruppen in modifizierten Partikeln (b) absätti¬ gen. Beispielsweise kann man, wenn es sich bei Partikeln (b) um Kieselgele handelt, zunächst durch Einführen von funktionellen Gruppen modifizieren und anschließend durch Umsetzen mit beispielsweise Alkoxytrialkylsilanen verbliebene Hydroxylgruppen silylieren. Natürlich kann man die chemische Modifizierung von Partikeln (b) in Gegenwart eines oder mehrerer Katalysatoren durchführen, die beispielsweise die Abspaltung von Schutzgruppen erleichtern oder Reaktionen von auf der Oberfläche von unmodifizier- ten Partikeln befindlichen funktionellen Gruppen mit Modifizierungsreagenz.

Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kontaktiert man Schaumstoff (a) und Partikel (b).

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kontaktiert man unmodifizierten Schaumstoff (a) mit 1 bis 4000 ppm Partikeln (b), bezogen auf unmodifizierten Schaumstoff (a), bevorzugt 5 bis 1000 ppm, wobei ppm im Rahmen der vorliegenden Erfindung stets Massen-ppm bedeuten. Beispielsweise ist es möglich, unmodifizierten Schaumstoff (a) mit Partikeln zu beschießen.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dispergiert man Partikel (b) zu¬ nächst in einem Lösungsmittel oder einem Gemisch von Lösungsmitteln und bringt eine solche Dispersion als Aerosol, beispielsweise mit Hilfe einer Sprühvorrichtung, auf unmodifizierten Schaumstoff (a).

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dispergiert man Partikel (b) zu¬ nächst in einem Lösungsmittel oder einem Gemisch von Lösungsmitteln und kontak¬ tiert die so erhältliche Dispersion mit unmodifiziertem Schaumstoff (a) beispielsweise durch Vermischen mit Schaumstoff (a). Durch diese Ausführungsform wird üblicher¬ weise ein besonders gleichmäßiges Kontaktieren von unmodifiziertem Schaumstoff (a) mit Partikeln (b) erreicht, was zu vorteilhaften Anwendungseigenschaften von erfin¬ dungsgemäßen modifizierten Schaumstoffen führen kann.

Als Lösungsmittel sind beispielsweise geeignet: aromatische Kohlenwasserstoffe wie Toluol, ortho-Xylol, meta-Xylol, para-Xylol, Ethyl- benzol;

aliphatische Kohlenwasserstoffe wie n-Dodekan, Isododekan (2,2,4, 6,6-Pentamethyl- heptan), n-Tetradekan, n-Hexadekan, n-Octadekan und Isomeren, einzeln oder im Ge¬ misch, der vorstehend genannten aliphatischen Kohlenwasserstoffe, inbesondere das als Solvent-Naphtha im Handel befindliche Gemisch von verschiedenen C12-Ci8-Ko- hlenwasserstoffen;

Gemische der vorstehend genannten aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasser¬ stoffe mit 0,1 bis 10 Gew.-% Alkoholen wie beispielsweise n-Hexanol, n-Octanol oder n-Pentanol, chlorierte Kohlenwasserstoffe wie beispielsweise Chlorbenzol, ortho-Dichlorbenzol, meta-Dichlorbenzol. 6 Geeignete Konzentrationen von gegebenenfalls modifizierten Partikeln (b) in Lö¬ sungsmittel bzw. Gemisch von Lösungsmitteln sind beispielsweise 0,001 bis 75 Gew.-%, bevorzugt 0,01 bis 25 Gew.-%.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung führt man das erfindungsgemäße Herstellverfahren ohne den Einsatz von Bindemitteln durch. Die durch die Schaumbil¬ dungsreaktion bei der Herstellung von als Ausgangsmaterial eingesetztem Schaum¬ stoff (a) eingestellten Eigenschaften bleiben also im wesentlichen erhalten.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann man im Anschluss an das Kontaktieren (a) und (b) einwirken lassen, beispielsweise über Zeiträume im Bereich von 5 Minuten bis 24 Stunden, bevorzugt 10 Minuten bis 10 Stunden und besonders bevorzugt 30 Minuten bis 6 Stunden.

In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Herstellverfahrens kontaktiert man (a) und (b) bei Temperaturen im Bereich von O0C bis 2500C, bevorzugt 300C bis 1900C und besonders bevorzugt 50 bis 165°C.

In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Herstellverfahrens kontaktiert man (a) und (b) zunächst bei Temperaturen im Bereich von 500C bis 150°C und ändert da¬ nach die Temperatur, beispielsweise erwärmt man auf Temperaturen im Bereich von 8O0C bis 25O0C, bevorzugt von 1550C bis 18O0C.

In einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Herstellverfahrens kontak- tiert man (a) und (b) zunächst bei Temperaturen im Bereich von 00C bis 1200C und ändert danach die Temperatur, beispielsweise erwärmt man auf Temperaturen im Be¬ reich von 300C bis 250°C, bevorzugt von 1250C bis 2000C.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wählt man Lösungsmittel und Temperaturführung so, dass die meisten Strukturparameter von als Ausgangsmaterial eingesetztem Schaumstoff (a) nicht wesentlich verändert werden.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung arbeitet man zur Durchführung des erfindungsgemäßen Herstellverfahrens bei Atmosphärendruck. In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung arbeitet man zur Durchführung des erfin¬ dungsgemäßen Herstellverfahrens unter erhöhtem Druck, beispielsweise bei Drücken im Bereich von 1 ,1 bar bis 10 bar. In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung arbeitet man zur Durchführung des erfindungsgemäßen Herstellverfahrens unter erniedrigtem Druck, beispielsweise bei Drücken im Bereich von 0,1 mbar bis 900 mbar, bevorzugt bis 100 mbar. In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kontaktiert man (a) und (b) in Gegenwart von mindestens einem Lösungsmittel und einem oder mehreren vorzugs¬ weise gelösten Katalysatoren, die beispielsweise das Abspalten von einer oder mehre¬ ren Schutzgruppen aus chemisch modifizierten Partikeln (b) erleichtern können.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann man im Anschluss an das Kontaktieren spülen, beispielsweise mit einem oder mehreren Lösungsmitteln.

Erfindungsgemäße Schaumstoffe bzw. nach dem erfindungsgemäßen Verfahren her- gestellte Schaumstoff zeichnen sich durch insgesamt vorteilhafte Eigenschaften aus. Sie zeigen gute Hydrolysebeständigkeit, verbesserte Säurebeständigkeit, gute Schall¬ absorption und sind - beispielsweise wenn man sie zur Herstellung von Klimaanlagen oder Automobilteilen verwendet - besonders haltbar. Sie verschmutzen nicht oder nur sehr langsam. Eventuell verschmutzte erfindungsgemäße Schaumstoffe lassen sich leicht abreinigen.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von erfin¬ dungsgemäßen modifizierten offenzelligen Schaumstoffen bzw. von erfindungsgemäß modifizierten offenzelligen Schaumstoffen zur Herstellung von Autoteilen, Filtern, Ne- belabscheidem oder Klimaanlagen.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Autoteilen unter Verwendung von erfindungsgemäßen modifizierten offenzelligen Schaumstoffen bzw. von erfindungsgemäß modifizierten offenzelligen Schaumstoffen. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zu Herstellung von Filtern unter Verwendung von erfindungsgemäßen modifizierten offenzelligen Schaumstoffen bzw. von erfindungsgemäß modifizierten offenzelligen Schaumstoffen. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Klimaanlagen unter Verwendung von erfindungsgemäßen modifizierten offenzelli- gen Schaumstoffen bzw. von erfindungsgemäß modifizierten offenzelligen Schaumstof¬ fen.

Wünscht man erfindungsgemäße modifizierte Schaumstoffe zur Herstellung von Filtern zu verwenden, so sind insbesondere Schlauchfilter bevorzugt. Wünscht man erfin- dungsgemäße modifizierte Schaumstoffe zur Herstellung von Automobilteilen zu ver¬ wenden, sind insbesondere Belüftungseinheiten bevorzugt.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Autoteile, Filter, Nebelab¬ scheider und Klimaanlagen, hergestellt unter Verwendung bzw. enthaltend erfindungs- gemäße modifizierte offenzellige Schaumstoffen bzw. erfindungsgemäß modifizierte offenzellige Schaumstoffe. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von erfin¬ dungsgemäß modifizierten offenzelligen Schaumstoffen zur Reinigung von Oberflä¬ chen.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Reinigung von Oberflächen unter Verwendung von erfindungsgemäß modifizierten offenzelligen Schaumstoffen.

Vorzugsweise befeuchtet man erfindungsgemäß modifizierten Schaumstoff mit Wasser und führt ihn danach einfach oder vorzugsweise mehrfach über die zu reinigende O- berfläche. Dabei kann man den Anpressdruck beliebig wählen. Man kann ein oder mehrere Stücke von erfindungsgemäß modifiziertem Schaumstoff manuell oder ma¬ schinell über die zu reinigende Oberfläche führen.

An Verunreinigungen lassen sich besonders gut entfernen:

Fette, Öle, Wachse, beispielsweise Polyethylenwachse, Paraffinwachse, Paraffinöle, Esteröle, native Öle und Fette, Schmierfette, Lagerfette, Stauferfette, Montanwachse, Metallsalze anionischer Tenside wie beispielsweise Kalkseife, Biofilme, beispielsweise Schimmel oder Pseudomonaten-Biofilme, Polymere, beispielsweise Lackspritzer, Polyurethanschaum, Silikone (Polysiloxane), Reste von Schmierstoffen, beispielsweise partiell verkokte oder partiell oder vollständig verharzte Schmierstoffe, und gebrochene Emulsionen, polymerhaltiger Abrieb, beispielsweise Rückstände von Schuhsohlen, farbige Rückstände von schwarzen oder farbigen Stiften, beispielsweise Tintenflecke, Flecke von Wachsmalstiften, Filzstiften, Buntstiften, eingetrocknete Reste und Verfärbungen von Lebensmitteln, bevorzugt Obst, Gemüse, bzw. Obst- oder Gemüsezubereitungen oder Säften, Ketchup, Senf, Wein, Tee, Kaffee oder Blut, Kosmetika wie beispielsweise Make-up, Lippenstift, Rouge und Tusche wie beispiels¬ weise Wimperntusche, Ruß, Staub, Feinstäube, auch lungengängige Feinstäube, Grobstaub, Tabakstaub, Harzrauch, Flugasche wie beispielsweise Feuerungsstaub, Staub von Schüttgütern, Hüttenstaub, Kohlenstaub, flotationsabhängige Stäube, Industriestaub, Farbstoffe, Rauch, Zinkpulver, Puder/Pulver, Mehl, weißes oder farbiges Kreidepulver.

Als erfindungsgemäß zu reinigende Oberflächen sind beispielsweise strukturierte oder glatte Oberflächen geeignet, die aus beliebigem Material sein können, beispielsweise Stein, Beton, Keramik, Holz, Metall, lackiert oder unlackiert, Textil, Leder, Polymere, Glas, Pappe oder Papier. Zu reinigende Oberflächen können beispielsweise im Innen¬ oder Außenbereich sein. Besonders gut zu reinigen sind beispielsweise Keramik, ins¬ besondere keramische Fliesen, und Tapeten wie beispielsweise Raufasertapeten. Zum Anfeuchten kontaktiert man erfindungsgemäß modifizierten offenzelligen Schaum¬ stoff mit geeigneter Flüssigkeit, beispielsweise Wasser, und entfernt überschüssiges Wasser. Erfindungsgemäß modifizierter Schaumstoff nimmt beispielsweise das 0,1- bis 0,9-fache seines Eigengewichts an Flüssigkeit, beispielsweise Wasser, auf, bevorzugt das 0,25- bis 0,75-fache und besonders bevorzugt das 0,45- bis 0,55-fache.

Ein Auswringen ist von mit geeigneter Flüssigkeit kontaktiertem erfindungsgemäß mo¬ difiziertem offenzelligem Schaumstoff in vielen Fällen nicht erforderlich. Das Entfernen von überschüssiger Flüssigkeit wie beispielsweise Wasser gelingt in vielen Fällen durch einfaches Bewegen wie beispielsweise Ausschütteln.

Die Haltbarkeit von erfindungsgemäß modifiziertem offenzelligem Schaumstoff bei der Verwendung zum Reinigen von Oberflächen ist deutlich höher als die von dem korres¬ pondierenden unmodifizierten offenzelligen Schaumstoff.

Die Erfindung wird durch Arbeitsbeispiele erläutert.

Arbeitsbeispiele

Die Schritte I bis Il wurden unter trockenem Stickstoff durchgeführt.

I. Darstellung eines Modifizierungsreagenzes

1.1. Darstellung eines partiell silanisierten Diisocyanats

67 g trimeres Isophorondiisocyanat (IPDI) mit einem Erweichungspunkt zwischen 90 und 1100C als 70 Gew.-% Lösung in n-Butylacetat/n-Heptan (1 :1) wurden mit 15 g ei¬ nes Lösungsmittelgemisches n-Butylacetat/n-Heptan (1:1) verdünnt. Es wurden unter Kühlung 18,1 g N-(n-Butyl)-3-aminopropyltrimethoxysilan (kommerziell erhältlich als Dynasilan 1189 der Fa. Degussa.) über einen Zeitraum von einer Stunde zugetropft, wobei man darauf achtete, dass die Temperatur nicht über 300C stieg. Nach Beendi¬ gung der Zugabe von N-(n-Butyl)-3-aminopropyltrimethoxysilan rührte man noch eine Stunde bei 25°C. Man erhielt eine Lösung von partiell silanisiertem trimerem IPDI mit einem Feststoffgehalt von 65% und einem Silanisierungsgrad von 40 mol-%, bezogen auf eingesetzte NCO-Gruppen. Der Gehalt an freien NCO-Gruppen betrug 4,7 mol-%.

1.2 Umsetzung des unter 1.1 erhaltenen partiell silanisierten Diisocyanats

90,3 g der unter 1.1 erhaltenen Lösung von partiell silanisiertem trimeren IPDI wurden in einem Dreihalskolben mit Rührer, Rückflusskühler und Thermometer vorgelegt und mit 9,7 g 3,5-Dimethylpyrazol versetzt. Unter Rühren wurde auf 5O0C erwärmt. Nach 13 Stunden war keine freie NCO-Gruppe mehr detektierbar (IR-Spektroskopie). Die Lösung wurde auf Zimmertemperatur abgekühlt. Man erhielt eine Lösung des Modifi¬ zierungsreagenzes M1.

II. Darstellung von Dispersionen von chemisch modifizierten Partikeln (b.1)

11 ,1 g M1 der unter I.2 erhaltenen Lösung des Modifizierungsreagenzes M1 wurden auf 7O0C erhitzt. Man gab innerhalb von 5 Minuten 20 g einer 30 Gew.-% Lösung eines kolloidalen Kieselgels mit einem mittleren Partikeldurchmesser (Zahlenmittel) von 13,4 nm in Isopropanol und außerdem 1 g 0,1 N wässrige Essigsäure zu. Man rührte die so erhältliche Mischung über einen Zeitraum von 2 Stunden bei 700C und gab da¬ nach innerhalb von 30 Minuten 0,7 g Trimethoxysilan tropfenweise zu. Anschließend versetzte man mit 10,3 g Solvent-Naphtha, einem bei Zimmertemperatur flüssigen Gemisch von C12-C18-Kohlenwasserstoffen, und 1 ,6 g n-Hexanol und rührte weitere 2 Stunden bei 700C. Danach kühlte man auf 55°C ab und destillierte leichtflüchtige Bestandteile bei vermindertem Druck und 550C ab.

Man erhielt eine Dispersion von chemisch modifizierten Partikeln (b.1) mit einem Fest¬ stoffgehalt von 53%. Der Gehalt an Isopropanol/n-Hexanol betrug insgesamt weniger als 1 Gew.-%. Der rechnerisch ermittelte Gehalt an blockierten Isocyanatgruppen be- trug weniger als 1 ,77 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Dispersion an chemisch modifizierten Partikeln.

Unmodifiziertes kolloidales Kieselgel: Die Teilchendurchmesserverteilung wurde mit Hilfe eines Geräts Autosizer HC der Fa. Malvern nach ISO 13321 bestimmt und ergab ein Maximum bei 13,4 nm. Die so erhältliche Dispersion („Stammdispersion") war bei Zimmertemperatur und bei 400C über einen Monat lagerstabil; es konnte keine Viskositätszunahme beobachtet werden

Der mittlere hydrodynamische Radius der chemisch modifizierten Partikel wurde mit Hilfe der dynamischen Lichtstreuung zu 50 nm bestimmt.

Man verdünnte je 10 g Stammdispersion mit n-Hexadecan, und zwar

" im Volumenverhältnis 1 : 100 (Dispersion 1) im Volumenverhältnis 1 : 1000 (Dispersion 2).

Wiederholte man den unter II. beschriebenen Versuch, ersetzte aber Solvent-Naphtha durch n-Hexadecan, so erhielt man das gleiche Ergebnis. III. Darstellung eines erfindungsgemäßen modifizierten Schaumstoffs

111.1 Darstellung eines unmodifizierten Schaumstoffs (a1)

In einem offenen Gefäß wurde ein sprühgetrocknetes Melamin/Formaldehyd-Vorkon- densat (Molverhältnis 1 :3, Molekulargewicht etwa 500) zu einer wässerigen Lösung mit 3 Gew.-% Ameisensäure und 1 ,5 % des Natriumsalzes eines Gemisches von Alkyl- sulfonaten mit 12 bis 18 C-Atomen im Alkylrest (Emulgator K 30 der Fa. Bayer AG)1 wobei die Prozentzahlen auf das Melamin/Formaldehyd-Vorkondensat bezogen sind, gegeben. Die Konzentration des Melamin/Formaldehyd-Vorkondensats, bezogen auf die gesamte Mischung aus Melamin/Formaldehyd-Vorkondensat und Wasser, betrug 74%. Die so erhältliche Mischung wurde kräftig gerührt, dann wurden 20% n-Pentan zugegeben. Es wurde so lange (etwa 3 min lang) weitergerührt, bis eine homogen aus- sehende Dispersion entstand. Diese wurde auf ein teflonisiertes Glasgewebe ais Trä¬ germaterial aufgerakelt und in einem Trockenschrank, in dem eine Lufttemperatur von 1500C herrschte, aufgeschäumt und gehärtet. Dabei stellte sich als Massetemperatur im Schaumstoff die Siedetemperatur des n-Pentans ein, die unter diesen Bedingungen bei 37,0 °C liegt. Nach 7 bis 8 min war die maximale Steighöhe des unmodifizierten Schaumstoffs erreicht. Der so erhältliche unmodifizierte Schaumstoff (a1) wurde noch weitere 10 min bei 150 0C im Trockenschrank belassen; anschließend wurde er 30 min lang bei 180° C getempert.

111.2 Darstellung von erfindungsgemäßen modifizierten Schaumstoffen S1

Es wurden am unmodifizierten Schaumstoff (a1) aus Beispiel III.1 die folgenden Eigen¬ schaften ermittelt: 99,6% offenzellig nach DIN ISO 4590, Stauchhärte (40%) 1 ,3 kPa bestimmt nach DIN 53577, Dichte 13,0 kg/m3 bestimmt nach EN ISO 845, mittlerer Porendurchmesser 210 μm, bestimmt durch Auswertung mikroskopischer Aufnahmen an Schnitten, BET-Oberfläche von 6,4 m2/g, bestimmt nach DIN 66131 , Schallabsorption von 93 %, bestimmt nach DIN 52215, Schallabsorption von mehr als 0,9, bestimmt nach DIN 52212.

Schaumstoff aus Beispiel 111.1 wurde zu Zylindern mit den Abmessungen Durchmesser der Grundfläche: 26,5 mm, Höhe 4 cm geschnitten. In einem Kolben wurden 5 der vor¬ stehend beschriebenen Schaumstoffzylinder vorgelegt und über einen Zeitraum von 48 Stunden mit trockenem Stickstoff gespült. Anschließend wurden sie mit 460 ml Dis¬ persion 1 (400 g) versetzt und auf 1400C erhitzt. Man hielt über einen Zeitraum von einer Stunde bei 14O0C; anschließend erhitzte man auf 1600C und hielt eine weitere Stunde bei 1600C. Danach kühlte man auf Zimmertemperatur ab.

Man trennte die Schaumstoffzylinder ab, spülte einmal mit 100 ml n-Hexadecan, drei- mal mit je 400 ml Toluol und wusch anschließend mit Toluol-vergälltem Ethanol nach.

Man ließ 15 Stunden an der Luft trocknen, anschließend trocknete man 24 Stunden bei 800C im Vakuumtrockenschrank. Man erhielt erfindungsgemäßen modifizierten Schaumstoff S1. In Abbildung 1 findet sich eine elektronenmikroskopische Aufnahme von erfindungsgemäßem Schaumstoff S1. Als Vergleich (Abbildung 2) eine elektro¬ nenmikroskopische Aufnahme von als Ausgangsmaterial verwendetem unmodifizier- tem Schaumstoff nach III.1.

IH.3 Darstellung von erfindungsgemäßen modifizierten Schaumstoffen S2

Das Experiment gemäß III.2 wurde wiederholt, jedoch verwendete man 460 ml (400 g) Dispersion 2.

Man erhielt erfindungsgemäßen modifizierten Schaumstoff S2.

IV. Untersuchungen am erfindungsgemäßen modifizierten Schaumstoffen und an einem Vergleichsmuster

Teststaub: CaCO3 mit Partikeldurchmessern im Bereich von 0,1 μm bis 8 μm, mittlerer Partikeldurchmesser (Zahlenmittel): 5 μm Es wurde eine Staubtestapparatur aufgebaut, die wie folgt aufgebaut war:

Der in einen zylindrischen Feststoffbehälter (Durchmesser 20 mm) eingefüllte und ver¬ dichtete Teststaub wurde mit Hilfe eines Kolbens einer rotierenden Bürste (Bürstendo- sierers RBG 1000 der Fa. Pallas) zugeführt.

Der Vorschub des Kolbens wurde auf 1 mm/h, die Bürstendrehzahl auf 1200 Upm ein¬ gestellt. Der in den Bürsten enthaltene Teststaub wurde von der Druckluft (eingestellter Druck 0,9 bar) mitgerissen und über den Dispergierdeckel (im vorliegenden Fall wurde der Dispergierdeckel Typ A verwendet) in das System eingetragen. Der mit Teststaub beladene Luftstrom wurde über ein Rohr mit einem Durchmesser von 2,65 cm, in das der erfindungsgemäß behandeltem Schaumstoff bzw. eine Vergleichsprobe einge¬ spannt war, abgesaugt. Der abgesaugte Volumenstrom betrug 3 m3/h, wodurch sich eine Stromgeschwindigkeit von 1 ,51 m/s im Rohr einstellte. Die Teststaubgehalt- Messungen wurden mit einem optischen Partikelzähler PCS 2000 der Fa. Pallas vor und hinter der Schaumstoffprobe durchgeführt. Nach 5 Minuten im Teststaub-Luftstrom wurde die Teststaub-Massenkonzentration in der Luft bestimmt. In Tabelle 1 sind die gemessenen Massenkonzentrationen (mg Teststaub pro m3 Luft) ohne Schaumstoff (Zeit = 0 min) und nach 5 min Belastung mit Teststaub angegeben. Der unbehandelte Schaumstoff nahm sehr schnell größere Mengen Teststaub auf und verstopfte innerhalb von 5 min, während die Teststaubauf¬ nahme der erfindungsgemäßen Schaumstoffe deutlich geringer war. Nach 5 min wur¬ den noch 5 - 20 Gew.-% der Teststaub-Teilchen durchgelassen.

Tabelle 1

* = ohne Schaumstoff

MK = Teststaub-Massenkonzentration [mg/m3]

Abreinigung

Nach Ende der Belastung mit Teststaub-haltiger Luft wurden die Schaumstoffe ent¬ nommen und durch kurzes Abschütteln abgereinigt. Dabei zeigten die mit Partikeln (b) behandelten erfindungsgemäßen Schaumstoffe eine verbesserte Abreinigungswirkung, während der unbehandelte Schaumstoff deutlich stärker mit Teststaub belegt blieb.

V. Verwendung von erfindungsgemäß modifiziertem Schaumstoff S2 und von un- modifiziertem Schaumstoff (a1) zum Reinigen von Oberflächen V.1. Reinigen am Beispiel einer Raufasertapete

Ein Stück erfindungsgemäß modifizierter Schaumstoff S2 (Eigengewicht 1 ,3 g) wurde mit Wasser getränkt und ausgeschüttelt. Die Gewichtszunahme betrug 0,6 g. An¬ schließend überstrich man mit ihm ein DIN A 5-großes Stück einer Raufasertapete, die mit rotem Wachsmalstift in Form von 4 Strichen mit einer Länge 10 cm und einer Dicke von 3 bis 8 mm beschmiert war. Auch bei nur leichter Druckanwendung war die Be¬ schmierung entfernt. Der erfindungsgemäß modifizierte Schaumstoff S2 ließ sich nach der Anwendung ohne große mechanische Einwirkung (weniger als 0,5 N/cm2) unter fließendem Leitungswasser abreinigen. Nach Abreinigung ließ er sich uneingeschränkt zur Reinigung von weiteren Oberflächen verwenden. Ein Stück unmodifizierter Schaumstoff (a1) (Eigengewicht 1,3 g) wurde mit Wasser getränkt und ausgeschüttelt. Die Gewichtszunahme betrug etwa 120 g. Anschließend überstrich man mit ihm ein DIN A 5-großes Stück einer Raufasertapete, die mit rotem Wachsmalstift in Form von 4 Strichen mit einer Länge 10 cm und einer Dicke von 3 bis 8 mm beschmiert war. Durch herunterlaufendes Wasser wurde die Raufasertapete stark durchtränkt und leicht wellig.

Ein weiteres Stück unmodifizierter Schaumstoff (a1) (Eigengewicht 1,3 g) wurde mit Wasser getränkt und ausgewrungen. Die Gewichtszunahme betrug etwa 5 g. An- schließend überstrich man mit ihm ein DIN A 5-großes Stück einer Raufasertapete, die mit rotem Wachsmalstift in Form von 4 Strichen mit einer Länge 10 cm und einer Dicke von 3 bis 8 mm beschmiert war. Auch bei nur leichter Druckanwendung war die Be¬ schmierung entfernt. Der unmodifizierte Schaumstoff (a1) ließ sich nach der Anwen¬ dung unter Aufwendung von mechanischer Kraft (mehrmaliges mechanisches Aus- wringen mit mehr als 0,5 N/cm2) unter fließendem Leitungswasser oberflächlich abrei¬ nigen, verlor jedoch an Form. Nach Abreinigung ließ er sich nur noch mit zeitlicher Be¬ grenzung zur Reinigung von weiteren Oberflächen verwenden.

V.2 Verwendung von erfindungsgemäß modifiziertem Schaumstoff S2 und von un- modifiziertem Schaumstoff (a1) zum Reinigen der Oberfläche einer Fliese

Ein Stück erfindungsgemäß modifizierter Schaumstoff S2 (Eigengewicht 1 ,3 g) wurde mit Wasser getränkt und ausgeschüttelt. Die Gewichtszunahme betrug 0,7 g. An¬ schließend überstrich man mit ihm 0,0225 m2 einer keramischen Fliese, die mit gelber Kreide (Fa. Rheita-Krautkrämer) in Form von 3 Strichen mit einer Länge 8 cm und ei¬ ner Dicke von 5 bis 10 mm beschmiert war. Auch bei nur leichter Druckanwendung war die Beschmierung vollständig entfernt. Der erfindungsgemäß modifizierte Schaumstoff S2 ließ sich nach der Anwendung ohne große mechanische Einwirkung (weniger als 0,5 N/cm2) durch Abklopfen und anschließendes Abspülen unter fließendem Leitungs- wasser abreinigen. Nach Abreinigung ließ er sich uneingeschränkt zur Reinigung von weiteren Oberflächen verwenden.

Ein Stück unmodifizierter Schaumstoff (a1) (Eigengewicht 1 ,3 g) wurde mit Wasser getränkt und ausgeschüttelt. Die Gewichtszunahme betrug etwa 120 g. Anschließend überstrich man mit ihm 0,0225 m2 einer keramischen Fliese, die mit gelber Kreide in Form von 3 Strichen mit einer Länge 8 cm und einer Dicke von 5 bis 10 mm beschmiert war. Auf der Fliese sammelte sich eine große Menge Wasser mit verteilten Kreideparti¬ keln an. Der unmodifizierte Schaumstoff (a1) ließ sich nach dem Reinigungsexperiment unter Aufwendung von mechanischer Kraft (mehrmaliges mechanisches Auswringen mit mehr als 0,5 N/cm2) unter fließendem Leitungswasser oberflächlich abreinigen, verlor jedoch deutlich an Form. Nach Abreinigung ließ er sich nur noch mit zeitlicher Begrenzung zur Reinigung von weiteren Oberflächen verwenden. Ein weiteres Stück unmodifizierter Schaumstoff (a1) (Eigengewicht 1 ,3 g) wurde mit Wasser getränkt und ausgewrungen. Die Gewichtszunahme betrug etwa 4 g. An¬ schließend überstrich man mit ihm 0,0225 m2 einer keramischen Fliese, die mit gelber Kreide in Form von 3 Strichen mit einer Länge 8 cm und einer Dicke von 5 bis 10 mm beschmiert war. Auch bei nur leichter Druckanwendung war die Beschmierung entfernt. Der unmodifizierte Schaumstoff (a1) ließ sich nach der Anwendung unter Aufwendung von mechanischer Kraft (mehrmaliges mechanisches Auswringen mit mehr als 0,5 N/cm2) unter fließendem Leitungswasser oberflächlich abreinigen, verlor jedoch an Form. Nach Abreinigung ließ er sich nur noch mit zeitlicher Begrenzung zur Reinigung von weiteren Oberflächen verwenden.

V.3 Verwendung von erfindungsgemäß modifiziertem Schaumstoff S2 und von un- modifiziertem Schaumstoff (a1) zum Reinigen der Oberfläche eines Blattes Pa¬ pierkarton

Ein Stück erfindungsgemäß modifizierter Schaumstoff S2 (Eigengewicht 1 ,3 g) wurde mit Wasser getränkt und ausgeschüttelt. Die Gewichtszunahme betrug 0,5 g. An¬ schließend schrubbte man mit ihm 0,04 m2 eines Blattes Papierkarton, das mit blauem Buntstift (Fa. Staedtler) in Form von 3 Strichen mit einer Länge von 10 cm und einer Dicke von 0,2 bis 1 mm beschmiert war. Bei nur leichter Druckanwendung war die Be¬ schmierung nahezu vollständig entfernt. Der erfindungsgemäß modifizierte Schaum¬ stoff S2 ließ sich nach der Anwendung ohne große mechanische Einwirkung (weniger als 0,5 N/cm2) unter fließendem Leitungswasser abreinigen. Nach Abreinigung ließ er sich uneingeschränkt zur Reinigung von weiteren Oberflächen verwenden.

Ein Stück unmodifizierter Schaumstoff (a1) (Eigengewicht 1 ,3 g) wurde mit Wasser getränkt und ausgeschüttelt. Die Gewichtszunahme betrug etwa 120 g. Anschließend schrubbte man mit ihm 0,04 m2 eines Blattes Papierkarton, das mit blauem Buntstift in Form von 3 Strichen mit einer Länge von 10 cm und einer Dicke von 0,2 bis 1 mm be- schmiert war. Auf dem Papierkarton sammelte sich Wasser an, das ihn durchtränkte und in angefeuchteten Bereichen blau verfärbte.

Ein weiteres Stück unmodifizierter Schaumstoff (a1) (Eigengewicht 1 ,3 g) wurde mit Wasser getränkt und ausgewrungen. Die Gewichtszunahme betrug etwa 5 g. An- schließend schrubbte man mit ihm 0,04 m2 eines Blattes Papierkarton, das mit blauem Buntstift in Form von 3 Strichen mit einer Länge von 10 cm und einer Dicke von 0,2 bis 1 mm beschmiert war. Bei nur leichter Druckanwendung war die Beschmierung nahezu vollständig entfernt. Der unmodifizierte Schaumstoff (a1) ließ sich nach der Anwendung unter Anwendung von mechanischer Kraft (mehrmaliges mechanisches Auswringen mit mehr als 0,5 N/cm2) unter fließendem Leitungswasser oberflächlich abreinigen, verlor jedoch an Form. Nach Abreinigung ließ er sich nur noch mit zeitlicher Begren¬ zung zur Reinigung von weiteren Oberflächen verwenden. Tabelle 2 Bewertung der Anwendungsbeispiele V.1, V.2 und V.3

Optische Bewertung: ++ : sehr gut, + : gut, o: befriedigend, -: schlecht