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Title:
OPERATING DEVICE AMD METHOD FOR RECEIVING A CHARACTER SEQUENCE FROM A USER IN A MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/133890
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an operating device (10) for a motor vehicle (1), having a touch-sensitive display apparatus (14) and a control apparatus (13), which is configured, in an operating mode (B1), to display on the display apparatus (14) a screen keyboard (15) for receiving a character sequence from a user. A driver (3) is not to operate the on-screen keyboard (15) during a journey. According to the invention, a sensor apparatus (18) is configured to detect an approach of an object (5) to the display apparatus (14), a distinction being drawn between a driver approach from a predetermined driver side (19) and a passenger approach from a passenger side (20) opposite the driver side (19), and for the control apparatus (13) to be configured to deactivate the operating mode (B1) in the event of a detected driver approach of the object (5) and, instead, to activate an alternative operating mode (B2) that is different from the operating mode (B1).

Inventors:
BOUAZIZ TAHAR (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/050916
Publication Date:
August 10, 2017
Filing Date:
January 18, 2017
Export Citation:
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Assignee:
AUDI AG (DE)
International Classes:
B60K37/06; G06F3/041
Foreign References:
US20150268746A12015-09-24
DE102014204800A12015-09-17
US20130096771A12013-04-18
US20130096771A12013-04-18
DE10249686A12004-05-06
DE102012014074A12014-01-16
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE:

Bedienvorrichtung (10) für ein Kraftfahrzeug (1 ), aufweisend:

- eine berührungssensitive Anzeigeeinrichtung (14),

- eine Steuereinrichtung (13), die dazu eingerichtet ist, in einem Bedienmodus (B1 ) auf der Anzeigeeinrichtung (14) eine Bildschirmtastatur (15) zum Empfangen einer Zeichenfolge von einem Benutzer anzuzeigen, dadurch gekennzeichnet, dass

- eine Sensoreinrichtung (18) dazu eingerichtet ist, eine Annäherung eines Objekts (5) an die Anzeigeeinrichtung (14) zu detektieren, wobei zwischen einer fahrerseitigen Annäherung von einer vorbestimmten Fahrerseite (19) her und einer beifahrerseitigen Annäherung von einer der Fahrerseite (19) gegenüberliegenden Beifahrerseite (20) her unterschieden wird, und dass

- die Steuereinrichtung (13) dazu eingerichtet ist, bei einer detektierten fahrerseitigen Annäherung des Objekts (5) den Bedienmodus (B1 ) zu deaktivieren und stattdessen einen von dem Bedienmodus (B1 ) verschiedenen, alternativen Bedienmodus (B2) zu aktivieren.

Bedienvorrichtung (10) nach Anspruch 1 , wobei der alternative Bedienmodus (B2) anstelle der Bildschirmtastatur (15) eine Handschrifteingabe für einen Fahrer (3) des Kraftfahrzeugs (1 ) umfasst und hierzu die Steuereinrichtung (13) dazu eingerichtet ist, mittels der Anzeigeeinrichtung (14) an dieser eine Zeichenspur (24) zu erfassen und/oder mittels einer Kamera eine vom Fahrer (3) frei im Raum berührungslos durchgeführte Handbewegung und/oder Fingerbewegung als Zeichenspur zu erfassen.

Bedienvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Steuereinrichtung (13) dazu eingerichtet ist, für den alternativen Bedienmodus (B2) auf der Anzeigeeinrichtung (14) im Vergleich zu Tasten (16) der Bildschirmtastatur (15) in der Anzahl reduzierte und/oder in der Größe größere Bedienflächen zum Empfangen der Zeichenfolge darzustellen.

Bedienvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Steuereinrichtung (13) dazu eingerichtet ist, für den alternativen Bedienmodus (B2) eine Sprachbedienung (30) zu aktivieren.

Bedienvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wo- bei die Steuereinrichtung (13) dazu eingerichtet ist, für den alternativen Bedienmodus (B2) eine Eingaberückmeldung bereitzustellen, indem ein bereits erfasstes Zeichen (26) der Zeichenfolge auf der Anzeigeeinrichtung (14) angezeigt und/oder mittels einer synthetischen Sprachausgabe akustisch angesagt wird.

6. Bedienvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Steuereinrichtung (13) dazu eingerichtet ist, von dem Bedienmodus (B1 ) in den alternativen Bedienmodus (B2) nur zu wechseln, falls ei- ne Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs (1 ) größer als eine vorbestimmte Mindestgeschwindigkeit ist.

7. Bedienvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Steuereinrichtung (13) dazu eingerichtet ist, eine im Bedienmodus (B1 ) bereits eingegebene Teilzeichenfolge bei einem Wechsel in den alternativen Bedienmodus (B2) beizubehalten und die weitere Eingabe der Zeichenfolge im alternativen Bedienmodus (B2) fortzuführen.

8. Bedienvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wo- bei die Steuereinrichtung (13) dazu eingerichtet ist, den alternativen Bedienmodus (B2) wieder zu deaktivieren, falls die Sensoreinrichtung (18) eine Abwesenheit des fahrerseitigen Objekts (5) oder erst falls die Sensoreinrichtung (18) eine beifahrerseitige Annäherung eines Objekts signalisiert.

9. Kraftfahrzeug (1 ) mit einer Bedienvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Anzeigeeinrichtung (14) der Bedienvorrichtung (10) zwischen einem Fahrersitz und einem Beifahrersitz des Kraftfahrzeugs (1 ) angeordnet ist.

10. Verfahren zum Empfangen einer Zeichenfolge von einem Benutzer (3) mittels einer Bedienvorrichtung (10) in einem Kraftfahrzeug (1 ), wobei eine Steuereinrichtung (13) der Bedienvorrichtung (10) in einem Bedienmodus (B1 ) auf einer berührungssensitiven Anzeigeeinrichtung (14) eine Bildschirmtastatur (15) zum Empfangen der Zeichenfolge anzeigt, dadurch gekennzeichnet, dass

eine Sensoreinrichtung (18) eine Annäherung eines Objekts (5) an die Anzeigeeinrichtung (14) detektiert, wobei zwischen einer fahrerseitigen Annäherung von einer vorbestimmten Fahrerseite (19) her und einer bei- fahrerseitigen Annäherung von einer der Fahrerseite (19) gegenüberliegenden Beifahrerseite (20) her unterschieden wird, und dass

die Steuereinrichtung (13) bei einer detektierten fahrerseitigen Annäherung des Objekts (5) den Bedienmodus (B1 ) deaktiviert und stattdessen einen von dem Bedienmodus (B1 ) verschiedenen, alternativen Bedienmodus (B2) aktiviert.

Description:
Bedienvorrichtung und Verfahren zum Empfangen einer Zeichenfolge einem Benutzer in einem Kraftfahrzeug

BESCHREIBUNG:

Die Erfindung betrifft eine Bedienvorrichtung für ein Kraftfahrzeug. Die Bedienvorrichtung umfasst eine berührungssensitive Anzeigeeinrichtung, das heißt einen Touchscreen, sowie eine Steuereinrichtung zum Empfangen einer Zeichenfolge von einem Benutzer über eine Bildschirmtastatur, die auf der Anzeigeeinrichtung dargestellt wird. Zu der Erfindung gehört auch ein Kraftfahrzeug, das die erfindungsgemäße Bedienvorrichtung aufweist. Schließlich gehört zu der Erfindung auch ein Verfahren zum Empfangen einer Zeichenfolge von einem Benutzer mittels einer Bedienvorrichtung in einem Kraftfahrzeug.

Die Eingabe einer Zeichenfolge mittels Bildschirmtastatur stellt einen effizienten Weg dar, um in einem Kraftfahrzeug eine Zeichenfolge einzugeben, um beispielsweise ein Navigationsziel festzulegen. Allerdings erfordert die Bedienung einer Bildschirmtastatur auch ein derart hohes Maß an Aufmerk- samkeit, dass eine Tastaturbenutzung durch einen Fahrer während einer Fahrt des Kraftfahrzeugs nicht erwünscht ist. Allerdings möchte man auf die Bildschirmtastatur auch nicht verzichten, da die Eingabe der Zeichenfolge auch beispielsweise durch einen Beifahrer getätigt werden kann. Im Zusammenhang mit der Unterscheidung zwischen einem Fahrer und einem Beifahrer ist aus der US 2013/0096771 A1 bekannt, dass eine Bedienvorrichtung Sprachkommandos empfängt und anhand einer Stimmerkennung entscheidet, ob das Sprachkommando von einem Fahrer oder einem Beifahrer ausgesprochen wird. Falls der Fahrer das Sprachkommando spricht, werden weitere Bedienschritte blockiert, damit die Aufmerksamkeit des Fahrers nicht von seiner Fahraufgabe abgelenkt wird. Dies erfordert allerdings, dass der Fahrer spricht, damit er erkannt werden kann. Aus der DE 102 49 686 A1 ist eine Bedienvorrichtung für ein Kraftfahrzeug bekannt, die bei einer Fahrt des Kraftfahrzeuges, wenn dieses schneller als ein Geschwindigkeitsgrenzwert rollt, bestimmte Funktionen sperrt. Somit können diese Funktionen durch den Fahrer während der Fahrt nicht benutzt werden. Um einem Beifahrer deren Benutzung zu ermöglichen, ist ein Freigabetaster auf der Beifahrerseite derart angeordnet, dass dieser Taster nur durch den Beifahrer zu erreichen ist. Der Beifahrer kann also die gesperrten Funktionen freischalten, indem er den Taster betätigt. Dies erfordert allerdings zusätzlichen Schaltungsaufwand im Kraftfahrzeug.

Aus der DE 10 2012 014 074 A1 ist bekannt, die Bedienung einer Fahrzeugfunktion über ein tragbares Endgerät durchzuführen, dessen Position im Fahrgastraum überwacht wird. Je nach Position des Endgeräts werden dabei einige Funktionen gesperrt, sodass ein Fahrer von seiner Sitzposition aus das Endgerät nicht bedienen kann. Diese Lösung lässt sich allerdings nicht für fest im Kraftfahrzeug eingebaute Bedienvorrichtungen nutzen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in einem Kraftfahrzeug die Bedienung einer Bedienvorrichtung durch einen Fahrer der Fahrsituation ange- messen auszugestalten.

Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die abhängigen Patentansprüche, die folgende Beschreibung sowie die Figur offenbart.

Durch die Erfindung ist eine Bedienvorrichtung für ein Kraftfahrzeug bereitgestellt. In der beschriebenen Weise weist die Bedienvorrichtung eine berührungssensitive Anzeigeeinrichtung, also beispielsweise einen Berührungsbildschirm (Touchscreen), und eine Steuereinrichtung auf. Die Steuereinrich- tung ist dazu eingerichtet, in einem vorbestimmten Bedienmodus auf der Anzeigeeinrichtung eine Bildschirmtastatur zum Empfangen einer Zeichenfolge von einem Benutzer anzuzeigen. Somit ist es dem Benutzer möglich, effizient eine Zeichenfolge mittels der Bildschirmtastatur einzugeben. Allerdings möchte man in der beschriebenen Weise verhindern, dass dies der Fahrer tut, während er das Kraftfahrzeug führt. Hierzu ist erfindungsgemäß eine Sensoreinrichtung bereitgestellt und dazu eingerichtet, eine Annäherung eines Objekts an die Anzeigeeinrichtung zu detektieren. Es wird also durch die Sensoreinrichtung beispielsweise detektiert, ob sich als das Objekt ein Finger oder eine Hand an die Anzeigeeinrichtung annähert. Hierbei wird zwi- sehen einer fahrerseitigen Annäherung von einer vorbestimmten Fahrerseite her und einer beifahrerseitigen Annäherung von einer der Fahrerseite gegenüberliegenden Beifahrerseite her unterschieden. Die Sensoreinrichtung signalisiert also, ob sich das Objekt von der Fahrerseite oder der Beifahrer- seite nähert. Dies kann auch dadurch realisiert sein, dass die Annäherung nur signalisiert wird, falls sie von der Fahrerseite her erfolgt. Die Steuereinrichtung ist dazu eingerichtet, bei einer detektierten fahrerseitigen Annäherung des Objekts den Bedienmodus zu deaktivieren und stattdessen einen von dem Bedienmodus verschiedenen, alternativen Bedienmodus zu aktivie- ren. Nähert sich also das Objekt, also beispielsweise ein Gegenstand, wie beispielsweise ein Bedienstift, oder eine Hand oder ein Finger, von der Fahrerseite her, so wird der Bedienmodus mit der Bildschirmtastatur deaktiviert, bei Annäherung von der Beifahrerseite her bleibt der erste Bedienmodus dagegen freigegeben oder aktiv.

Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass auf der Anzeigeeinrichtung eine Bildschirmtastatur bereitgestellt werden kann, die auch zur Benutzung von der Beifahrerseite her verfügbar ist und/oder verfügbar bleibt, wenn man sich von dort aus mit einem Objekt nähert. Dagegen wird der Bedienmodus mit seiner Bildschirmtastatur deaktiviert, falls von der Fahrerseite her versucht wird, sich der Anzeigeeinrichtung und damit der Bildschirmtastatur zu nähern. Dem Fahrer steht somit die Bildschirmtastatur nicht zur Verfügung, sodass er auch nicht deren Benutzung ins Auge fassen wird. Die besagte Sensoreinrichtung kann beispielsweise auf der Grundlage einer Kamera realisiert sein, welche die Bewegung von Fahrzeuginsassen erfasst. Eine Bildauswerteeinheit kann anhand der Kamerabilder dann beispielsweise die Armbewegungen oder Handbewegungen der Fahrzeuginsassen erkennen. Zusätzlich oder alternativ dazu kann beispielsweise an einer fahrerseiti- gen Kante der Anzeigeeinrichtung eine Sensoreinheit beispielsweise auf der Grundlage von zumindest einem Näherungssensor und/oder Infrarotsensor realisiert sein, welcher jeweils eine Annäherung eines Objekts von der Fahrerseite her detektiert oder sensiert. In Bezug auf den alternativen Bedienmodus kann beispielsweise vorgesehen sein, die Eingabe einer Zeichenfolge vollständig zu sperren. Mit anderen Worten wird also die Bildschirmtastatur deaktiviert und keine Bedienalternative angeboten. Der Fahrer kann somit die entsprechende Funktionalität der Bedienvorrichtung, für welche die Zeichenfolge vorgesehen ist, überhaupt nicht nutzen. Bevorzugt ist aber vorgesehen, dass der alternative Bedienmodus dazu eingerichtet ist, die Zeichenfolge vom Fahrer ohne die Bildschirmtastatur zu empfangen. Es wird also eine echte Eingabealternative bereitgestellt.

So sieht eine Weiterbildung vor, dass der alternative Bedienmodus anstelle der Bildschirmtastatur eine Handschrifteingabe für einen Fahrer des Kraftfahrzeugs vorsieht. Hierzu ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, mittels der berührungssensitiven Anzeigeeinrichtung an dieser eine Zeichenspur zu erfassen. Der Fahrer kann dann in vorteilhafter Weise beispielsweise mit einem Finger oder allgemein mit dem Objekt die Zeichen der Zeichenfolgen auf der Anzeigeeinrichtung als Zeichenspur eingeben oder malen. Dies weist den Vorteil auf, dass die Bewegung durch die Berührung der Anzeigeeinrichtung geführt oder gestützt ist. Alternativ dazu oder zusätzlich kann vorgese- hen sein, mittels einer Kamera eine vom Fahrer frei im Raum berührungslos durchgeführte Handbewegung und/oder Fingerbewegung als Zeichenspur zu erfassen. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass der Fahrer seinen Blick durchgehend auf den Straßenverkehr gerichtet halten kann und lediglich mit seinem Finger oder seiner Hand die einzugebenden Zeichen nacheinander frei in der Luft zeichnen kann, nachdem er sich der Bedienvorrichtung von der Fahrerseite her angenähert hat. Dieses Luftschreiben bedarf keiner visuellen Kontrolle durch den Fahrer.

Eine Weiterbildung stellt anstelle der Bildschirmtastatur weiterhin berüh- rungssensitive Bedienflächen bereit, die aber vereinfacht sind, sodass der Fahrer mit einer kürzeren visuellen Kontrolle die Zeichenfolge eingeben kann mit bei der Bildschirmtastatur. Diese Weiterbildung sieht vor, dass die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, für den alternativen Bedienmodus auf der Anzeigeeinrichtung im Vergleich zu Tasten der Bildschirmtastatur in der An- zahl reduzierte und/oder in der Größe größere Bedienflächen zum Empfangen der Zeichenfolge darzustellen. Beispielsweise können Bedienflächen dargestellt werden, welche die wahrscheinlichsten Zeichenfolgen angeben, beispielsweise zumindest ein zuvor eingegebenes Navigationsziel und/oder zumindest ein als favorisiert markiertes Navigationsziel. Der Fahrer kann dann also nicht durch Eingeben einzelner Zeichen ein neues Navigationsziel definieren oder festlegen. Diese Weiterbildung weist aber den Vorteil auf, dass weiterhin bedienflächenbasiert eine Eingabe ermöglicht ist und hierbei der Fahrer aber weniger Zeit zum Entscheiden oder Eingeben benötigt. Eine Weiterbildung verzichtet vollständig auf die Nutzung der Anzeigeeinrichtung, wodurch die Ablenkung des Fahrers minimiert ist. Bei dieser Weiterbildung ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, für den alternativen Bedienmodus eine Sprachbedienung zu aktivieren. Der Fahrer kann also die Zei- chenfolge sprechend eingeben.

Eine Weiterbildung betrifft die Ausgestaltung einer Rückmeldung, anhand welcher der Fahrer überprüfen kann, ob er die Zeichenfolge korrekt eingegeben hat. Die Weiterbildung sieht vor, dass die Steuereinrichtung dazu einge- richtet ist, für den alternativen Bedienmodus eine Eingaberückmeldung bereitzustellen, indem ein bereits erfasstes Zeichen der Zeichenfolge auf der Anzeigeeinrichtung angezeigt wird. Der Fahrer kann also den Blick auf das Verkehrsgeschehen halten und dann bei Gelegenheit die Anzeigeeinrichtung betrachten und bekommt hier das bereits erfasste oder eingegebene Zeichen angezeigt. Er kann sich somit nach Bedarf Zeit lassen, um die Zeichenfolge zu vervollständigen und kann jederzeit bei Gelegenheit überprüfen, ob die bisher eingegebene Zeichenfolge korrekt ist. Zusätzlich oder alternativ zum Darstellen des erfassten Zeichens sieht eine Weiterbildung vor, mittels einer synthetischen Sprachausgabe ein bereits erfasstes Zeichen akustisch anzu- sagen. Der Fahrer hört also die erkannten Buchstaben oder Zeichen. Dies ist vollständig anzeigelos möglich, wodurch sich der zusätzliche Vorteil ergibt, dass der Fahrer für die Überprüfung der Zeichenfolge seinen Blick nicht vom Verkehrsgeschehen abwenden muss. Eine Weiterbildung sieht vor, dass die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, von dem Bedienmodus in den alternativen Bedienmodus nur zu wechseln, falls eine Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs größer als eine vorbestimmte Mindestgeschwindigkeit ist. Die Mindestgeschwindigkeit kann 0 km/h oder beispielsweise auch einen Wert in einem Bereich kleiner als 10 km/h, insbesondere kleiner oder gleich 6 km/h, betragen. Diese Weiterbildung weist den Vorteil auf, dass auch der Fahrer die Bildschirmtastatur benutzen kann, wenn dies die Fahrsituation erlaubt.

Eine Weiterbildung betrifft hierzu den Fall, dass der Fahrer beispielsweise im Stillstand des Kraftfahrzeugs, beispielsweise an einer Ampel, die Bildschirmtastatur benutzt und bei noch nicht vollständig eingegebener Zeichenfolge dann losfährt und hierdurch die Fahrgeschwindigkeit die Mindestgeschwindigkeit überschreitet. Die Steuereinrichtung ist bei dieser Weiterbildung dazu eingerichtet, eine im Bedienmodus mit Bildschirmtastatur bereits eingegebe- ne Teilzeichenfolge bei einem Wechsel in den alternativen Bedienmodus beizubehalten und die weitere Eingabe der Zeichenfolge im alternativen Bedienmodus fortzuführen. Hierdurch ergibt sich also ein nahtloser Übergang bei der Eingabe der Zeichenfolge, ohne dass dem Fahrer die bereits einge- gebene Teilzeichenfolge verloren geht, nur weil er mit dem Kraftfahrzeug losgefahren ist.

Weitere Weiterbildungen betreffen die Frage, wann wieder von dem alternativen Bedienmodus zurück in den Bedienmodus mit der Bildschirmtastatur gewechselt werden soll. Gemäß einer Weiterbildung ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, den alternativen Bedienmodus wieder zu deaktivieren, falls die Sensoreinrichtung eine Abwesenheit des fahrerseitigen Objekts signalisiert. Das Deaktivieren des alternativen Bedienmodus impliziert das Aktivieren des Bedienmodus mit der Bildschirmtastatur. Sobald also der Fahrer das Objekt, beispielsweise seine Hand, wieder von der Anzeigeeinrichtung entfernt, wird wieder in den Bedienmodus mit der Bildschirmtastatur zurückgewechselt. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Bildschirmtastatur unmittelbar wieder verfügbar ist. Alternativ dazu ist in einer Weiterbildung vorgesehen, dass der alternative Bedienmodus erst wieder deaktiviert wird, falls die Sensoreinrichtung eine beifahrerseitige Annäherung eines Objekts signalisiert. Der Fahrer kann also fahrerseitig ein Objekt annähern und dann wieder entfernen, und bekommt hierbei weiterhin den alternativen Bedienmodus dargeboten. Dies weist den Vorteil auf, dass der Fahrer die Eingabe der Zeichenfolge auch unterbrechen kann, um beispielsweise ein Fahrerma- növer auszuführen, das beide Hände am Lenkrad erfordert. Hierdurch wird das Eingeben der Zeichenfolge nicht gestört, da der alternative Bedienmodus beibehalten wird.

Wie bereits ausgeführt, gehört zu der Erfindung auch ein Kraftfahrzeug mit einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung. Die berührungssensitive Anzeigeeinrichtung der Bedienvorrichtung ist dabei zwischen einem Fahrersitz und einem Beifahrersitz des Kraftfahrzeugs angeordnet. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug weist den Vorteil auf, dass mit ein und derselben Anzeigeeinrichtung zum Darstellen einer Bildschirmtasta- tur sowohl dem Fahrer als auch dem Beifahrer die Bedienung der Bedienvorrichtung ermöglicht wird, ohne dass hierdurch der Fahrer durch die Bildschirmtastatur unnötig abgelenkt wird. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen, ausgestaltet. Zu der Erfindung gehört schließlich auch ein Verfahren zum Empfangen einer Zeichenfolge von einem Benutzer mittels einer Bedienvorrichtung in einem Kraftfahrzeug, wobei eine Steuereinrichtung der Bedienvorrichtung in einem Bedienmodus auf einer berührungssensitiven Anzeigeeinrichtung eine Bildschirmtastatur zum Empfangen der Zeichenfolge anzeigt. Eine Sensoreinrichtung detektiert eine Annäherung eines Objekts an die Anzeigeeinrichtung. Hierbei wird zwischen der beschriebenen fahrerseitigen Annäherung und der beifahrerseitigen Annäherung unterschieden. Die Steuereinrich- tung der Bedienvorrichtung deaktiviert bei einer detektierten fahrerseitigen Annäherung des Objekts den Bedienmodus und aktiviert stattdessen den beschriebenen von dem Bedienmodus verschiedenen, alternativen Bedienmodus, der insbesondere ohne die Bildschirmtastatur ausgestaltet ist, also tastaturlos ist.

Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens hier nicht noch einmal beschrieben.

Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt die einzige Figur eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs.

Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Bei dem Ausführungsbeispiel stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsform jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren ist die beschriebene Ausführungsform auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.

Die Figur zeigt von einem Kraftfahrzeug 1 einen Fahrgastraum oder Fahrzeuginnenraum 2 aus der Perspektive eines Fahrers 3, von dem in der Figur nur ein Unterarm 4, eine Hand 5 und ein Finger 6 dargestellt sind. Bei dem Kraftfahrzeug 1 kann es sich beispielsweise um einen Kraftwagen, insbe- sondere einen Personenkraftwagen, handeln. Dargestellt sind ein Armaturenbrett 7, ein Lenkrad 8 und eine Frontscheibe oder Windschutzscheibe 9.

Das Kraftfahrzeug 1 kann eine Bedienvorrichtung 10 aufweisen, mittels wel- eher eine oder mehrere Fahrzeugkomponenten 1 1 durch den Fahrer 3 bedient werden können. Durch die Bedienvorrichtung 10 werden Steuersignale 12 zum Steuern oder Stellen der Fahrzeugkomponenten 1 1 erzeugt. Hierzu weist die Bedienvorrichtung 10 eine Steuereinrichtung 13 und einen Touch- screen oder Berührungsbildschirm 14 auf. Der Berührungsbildschirm 14 stellt eine berührungssensitive Ausgabeeinrichtung dar. Die Steuereinrichtung 13 kann beispielsweise auf der Grundlage einer Prozessoreinrichtung, beispielsweise eines MikroControllers oder Mikroprozessors, realisiert sein.

Für die weitere Erläuterung des Beispiels sei angenommen, dass durch die Bedienvorrichtung 10 als eine Fahrzeugkomponente 1 1 eine Navigationseinrichtung oder ein Navigationssystem gesteuert wird. Der Fahrer 3 möchte ein Navigationsziel als Zeichenfolge eingeben, also z.B. einen Städtenamen. Zum Eingeben der Zeichenfolge zeigt die Steuereinrichtung 13 in einem Bedienmodus B1 zunächst eine Bildschirmtastatur 15 mit Zeichentasten 16 auf dem Berührungsbildschirm 14 an. Von den Zeichentasten 16 sind in der Figur der Übersichtlichkeit halber nur einige mit einem Bezugszeichen versehen. In dieser Situation ist es beispielsweise einem (nicht dargestellten) Beifahrer möglich, die Zeichentasten 16 auf dem Berührungsbildschirm 14 nacheinander anzutippen und hierdurch buchstabenweise das Navigations- ziel als Text einzugeben. Die erkannten angegebenen Zeichen können beispielsweise in einem Ausgabefeld 17 auf dem Berührungsbildschirm 14 angezeigt werden.

Die Bedienung der Bildschirmtastatur 15 erfordert allerdings ein derart hohes Maß an Aufmerksamkeit, dass bei dem Kraftfahrzeug 1 verhindert ist, dass der Fahrer 3 während einer Fahrt des Kraftfahrzeugs 1 die Bildschirmtastatur 15 in der beschriebenen Weise benutzen kann.

Um die Benutzung zu verhindern, ist bei dem Kraftfahrzeug 1 eine Sen- soreinrichtung 18 bereitgestellt, welche detektiert, ob sich ein Objekt, beispielsweise der Hand 5, an den Berührungsbildschirm 14 von einer Fahrerseite 19 her annähert. Ein Sensorsignal 21 der Sensoreinrichtung 19 signalisiert also eine Annäherung von der Fahrerseite 19 her. Bei einer Annäherung von einer gegenüberliegenden Beifahrerseite 20 her signalisiert die Sen- soreinrichtung 18 entweder gar nichts oder sie signalisiert eine beifahrersei- tige Annäherung. Die Unterscheidung zwischen fahrerseitiger und beifahrer- seitiger Annäherung kann also auch darin bestehen, dass nur bei fahrerseitiger Annäherung das Sensorsignal 21 überhaupt eine Annäherung signalisiert oder dass ausdrücklich eine Richtungsangabe Fahrerseite / Beifahrerseite signalisiert wird.

Durch die Sensoreinrichtung 18 kann also beispielsweise eine virtuelle Trennebene 22 überwacht werden, bei deren Durchstoßung durch die Hand 5 des Fahrers 3 das Sensorsignal 21 mit der fahrerseitigen Annäherung an die Steuereinrichtung 13 übermittelt wird. Die Sensoreinrichtung 18 kann beispielsweise auf der Grundlage eines oder mehrerer Näherungssensoren, beispielsweise kapazitiver Näherungssensoren, und/oder auf der Grundlage eines oder mehrerer Infrarotsensoren realisiert sein. Die Sensoreinrichtung 18 kann auch auf der Grundlage einer Kamera und einer Bildverarbeitungseinrichtung realisiert sein.

Bei detektierter fahrerseitigen Annäherung eines Objekts, wie beispielsweise der Hand 5, schaltet die Steuereinrichtung von dem Bedienmodus B1 mit der Bildschirmtastatur 15 in einen alternativen Bedienmodus B2 um, welcher tastaturlos ist, das heißt ohne die Bildschirmtastatur 15. Dieser alternative Bedienmodus B2 ist in der Figur ebenfalls veranschaulicht. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass für den Fahrer eine Eingabefläche 23 für eine Handschrifteingabe auf dem Berührungsbildschirm 14 bereitgestellt wird. Der Fah- rer kann mit dem Finger 6 eine Zeichenspur 24 auf der Eingabefläche 23 zeichnen. Eine Handschrifterkennungseinrichtung 25 der Steuereinrichtung 13 wandelt dann die Zeichenspur 24 in an sich bekannter Weise in ein erkanntes Zeichen 26 um, das wiederum beispielsweise in dem Ausgabefeld 17 angezeigt werden kann. Hierdurch ist es dem Benutzer ermöglicht, die korrekte Erkennung der Zeichenspur 24 zu überprüfen.

Zusätzlich oder alternativ zur Handschrifteingabe kann vorgesehen sein, dass der Fahrer 3 ein Sprachkommando 27 aussprechen kann, das in der Figur durch Schallwellen repräsentiert ist. Eine Schallerfassungseinrichtung 28, beispielsweise ein Mikrofon oder eine Anordnung aus mehreren Mikrofonen, kann das Sprachkommando 27 erfassen und als Sprachsignal 29 der Steuereinrichtung 13 bereitstellen. Durch eine Spracherkennungseinrichtung 30 kann die Steuereinrichtung 13 aus der Spracheingabe 27 ebenfalls eine Zeichenfolge generieren, die als Eingabe anstelle einer Tastatureingabe genutzt werden kann.

Zusätzlich oder alternativ dazu können im alternativen Bedienmodus B2 auch anstelle der Zeichentasten 16 größere und weniger Bedientasten angezeigt sein, die dazu vorgesehen sind, ganze Zeichenfolgen einzugeben, die bereits vorgefertigt sind und die beispielsweise vorbestimmte Navigationsziele, beispielsweise Navigationsfavoriten und/oder bereits zuvor angegebene Navigationsziele, angeben.

Nach der Eingabe einer Zeichenfolge im alternativen Bedienmodus B2 erzeugt die Steuereinrichtung 13 daraus ein entsprechendes Steuersignal 12, um die Fahrzeugkomponente 1 1 , also beispielsweise das Navigationssystem, zu konfigurieren.

So wird es also für eine Texteingabe möglich, zwei Bedienmodi B1 , B2 bereitzustellen, nämlich eine Bildschirmtastatur und z.B. eine Handschrifteingabe. Erkennt das System, dass der Fahrer während der Fahrt die Eingabe selber vornehmen möchte, schaltet die Bedienvorrichtung 1 1 automatisch auf den Handschrifteingabe-Modus, also den alternativen Bedienmodus B2, um. Erkennt die Bedienvorrichtung 1 1 dagegen, dass der Beifahrer bedient, erlaubt es den Bedienmodus B1 und schaltet automatisch auf die Bildschirmtastatur 15 oder es ermöglicht die Nutzung beider Bedienmodi B1 , B2. Hierzu kann dann ein Wahlschalter beispielsweise auf dem Berührungsbildschirm 14 bereitgestellt sein, die dem Beifahrer die Auswahl zwischen den Bedienmodi B1 , B2 erlaubt.

Somit gibt es für den Fahrer kein Sicherheitsrisiko durch Ablenkung während der Bedienung der Bedienvorrichtung 10, da ihm die ablenkende Bildschirm- tastatur 15 nicht bereitsteht. Bei Annäherung mit einem Gegenstand oder einer Hand von der Fahrerseite 19 her wird der Berührungsbildschirm 14 für die Bedienung gesperrt, also beispielsweise ausgeschaltet oder der alternative Bedienmodus B2 aktiviert, während durch Annäherung des Beifahrers von der Beifahrerseite 20 her der Berührungsbildschirm 14 freigegeben bleibt.

Wird die Bildschirmtastatur 15 auf dem Berührungsbildschirm 14 dargestellt und ist bedienbar, so wird bei Annäherung von der Fahrerseite 19 her die Bildschirmtastatur 15 während der Fahrt ausgeblendet. Es wird stattdessen z.B. das Eingabefeld 23 zur Handschrifteingabe angezeigt. Bei einer Annäherung von der Beifahrerseite 20 her wird die Bildschirmtastatur 15 nicht ausgeblendet. Die Ablenkung des Fahrers ist für Eingaben verhindert, die während der Fahrt nicht absolut notwendig beziehungsweise nicht erlaubt sind, wie beispielsweise die Tastatureingabe eines Ortes im Navigationssystem.

Die Sensoreinrichtung 18 kann beispielsweise durch Gestenerkennung fest- stellen, von wo sich die Hand 5 oder ein Gegenstand dem Berührungsbildschirm 14 nähert und entsprechend den Berührungsbildschirm 14 sperren oder freigeben. Im Zusammenhang mit der Gestenbedienung können hierbei durch Versuche die relevanten Annäherungswinkel an dem Berührungsbildschirm 14 festgestellt werden. Alternativ dazu können Sensoren vorgesehen sein, die die beschriebene virtuelle Trennebene 22 überwachen können.

Insgesamt zeigt das Beispiel, wie durch die Erfindung eine Tastatur auf einem Touchscreen bei Annäherung des Fahrers von der Fahrerseite gesperrt und durch Annäherung des Beifahrers von der Beifahrerseite her freigege- ben werden kann.