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Patent Searching and Data


Title:
OPERATING FLUID CONTAINER SYSTEM FOR MOTOR VEHICLES AND METHOD FOR FILLING A FUEL CONTAINER OF AN OPERATING FLUID CONTAINER SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/063854
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an operating fluid container system, comprising a fuel container (10) with a fuel filling level sensor (11), a urea container (20) with a urea filling level sensor (21), and a tank controller (30) which is connected to the fuel filling level sensor (11) for receiving data representing a filling level of the fuel container (10), and which is connected to the urea filling level sensor (21) for receiving data representing a filling level of the urea container (20), wherein the tank controller (30) is designed to determined a first distance that can be covered with the amount of fuel in the fuel container (10), based on the data representing the filling level of the fuel container (10), wherein the tank controller (30) is also designed to determine a second distance that can be covered with the amount of urea in the urea container (20), based on the data representing the filling level of the urea container (20), and wherein the tank controller (30) is further designed to emit a warning signal when the second distance is greater than or equal to the first distance.

Inventors:
WOLF HARTMUT (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/072839
Publication Date:
April 20, 2017
Filing Date:
September 26, 2016
Export Citation:
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Assignee:
KAUTEX TEXTRON GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
F01N3/20; F01N9/00; B60K15/035
Domestic Patent References:
WO2009001195A12008-12-31
Foreign References:
EP2889462A12015-07-01
DE102011104384A12012-12-20
DE102010022559A12010-12-09
DE19901080A12000-07-27
US20020153374A12002-10-24
US20130319070A12013-12-05
Attorney, Agent or Firm:
KIERDORF RITSCHEL RICHLY (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Betriebsflüssigkeitsbehältersystem, umfassend

einen Kraftstoffbehälter (10) mit einem Kraftstofffüllstandsensor (1 1 );

einen Harnstoffbehälter (20) mit einem Harnstofffüllstandsensor (21 );

eine Tanksteuereinrichtung (30), die mit dem Kraftstofffüllstandsensor (1 1 ) zum Empfangen von einen Füllstand des Kraftstoffbehälters (10)

repräsentierenden Daten und mit dem Harnstofffüllstandsensor (21 ) zum Empfangen von einen Füllstand des Harnstoffbehälters (20) repräsentierenden Daten verbunden ist,

wobei das Betriebsflüssigkeitsbehältersystem folgende Eigenschaften aufweist: die Tanksteuereinrichtung (30) ist dazu ausgebildet, unter Berücksichtigung der den Füllstand des Kraftstoffbehälters (10) repräsentierenden Daten eine mit der im Kraftstoffbehälter (10) befindlichen Kraftstoffmenge

zurücklegenbare erste Distanz zu ermitteln;

die Tanksteuereinrichtung (30) ist ferner dazu ausgebildet, unter

Berücksichtigung der den Füllstand des Harnstoffbehälters (20)

repräsentierenden Daten eine mit der im Harnstoffbehälter (20) befindlichen Harnstoffmenge zurücklegenbare zweite Distanz zu ermitteln; und

die Tanksteuereinrichtung (30) ist dazu ausgebildet, ein Warnsignal auszugeben, wenn die zweite Distanz kleiner oder gleich der ersten Distanz ist.

2. Betriebsflüssigkeitsbehältersystem nach Anspruch 1 , gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:

das Betriebsflüssigkeitsbehältersystem umfasst ferner eine Anzeigeeinrichtung (30), die mit der Tanksteuereinrichtung (30) zum Übertragen des Warnsignals und/oder der den Füllstand des Kraftstoffbehälters (10) und/oder der den Füllstand des Harnstoffbehälters (20) repräsentierenden Daten verbunden ist; und

die Anzeigeeinrichtung (30) ist dazu ausgebildet, das Warnsignal und/oder die den Füllstand des Kraftstoffbehälters (10) und/oder den Füllstand des

Harnstoffbehälters (20) repräsentierenden Daten darzustellen.

3. Betriebsflüssigkeitsbehältersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigeeinrichtung (30) in einem Fahrzeuginnenraum, insbesondere in/an einer Armaturentafel eines Kraftfahrzeugs, und/oder in/an einer Tankmulde und/oder in/an einer Tankklappe angeordnet ist.

4. Betriebsflüssigkeitsbehältersystem nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:

die Tanksteuereinrichtung (30) ist dazu ausgebildet, zusätzlich zu den vom Kraftstofffüllstandsensor (1 1 ) und vom Harnstofffüllstandsensor (21 )

übertragenen Daten weitere eine Neigung des

Betriebsflüssigkeitsbehältersystems repräsentierende Daten zu empfangen; und

die Tanksteuereinrichtung (30) ist dazu ausgebildet, mittels der vom

Kraftstofffüllstandsensor (1 1 ) und vom Harnstofffüllstandsensor (21 )

übertragenen Daten und der die Neigung des

Betriebsflüssigkeitsbehältersystems repräsentierenden Daten einen Ist- Füllstand des Kraftstoffbehälters (10) und einen Ist-Füllstand des

Harnstoffbehälters (20) zu ermitteln.

5. Betriebsflüssigkeitsbehältersystem nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:

das Betriebsflüssigkeitsbehältersystem umfasst einen Neigungssensor (50), mittels dem die Neigung des Kraftstoffbehälters (10) und/oder des

Harnstoffbehälters (20) bestimmbar ist; und

der Neigungssensor (50) ist mit der Tanksteuereinrichtung (30) zum

Übertragen von die Neigung des Kraftstoffbehälters (10) und/oder die Neigung des Harnstoffbehälters (20) repräsentierenden Daten an die

Tanksteuereinrichtung (30) verbunden.

6. Betriebsflüssigkeitsbehältersystem nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:

der Kraftstoffbehälter (10) umfasst zumindest einen elektrisch und/oder elektromagnetisch und/oder elektromechanisch betätigbaren Aktuator (14, 15), mittels dem ein Beenden eines Befüllvorganges des Kraftstoffbehälters (10) initiierbar ist;

die Tanksteuereinrichtung (30) ist mit dem Aktuator (14, 15) zum Übertragen von Signalen an den Aktuator (14, 15) verbunden; und

die Tanksteuereinrichtung (30) ist dazu ausgebildet, an den Aktuator (14, 15) ein Befüllstoppsignal zu übertragen, wenn die zweite Distanz gleich und/oder größer als die erste Distanz ist.

7. Betriebsflüssigkeitsbehältersystem nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:

der zumindest eine Aktuator (14, 15) ist als ein Betriebs- und/oder

Betankungsentlüftungsventil (14, 15) ausgebildet, das im Kraftstoffbehälter (10) angeordnet ist;

das Betriebs- und/oder Betankungsentlüftungsventil (14, 15) ist elektrisch und/oder elektromagnetisch und/oder elektromechanisch zwischen einer Offenstellung und einer Schließstellung betätigbar;

in der Offenstellung des Betriebs- und/oder Betankungsentlüftungsventils (14, 15) ist der Kraftstoffbehälter (10) mittels des Betriebs- und/oder

Betankungsentlüftungsventils (14, 15) mit einer Entlüftungsleitung (16, 17, 18) fluidverbunden; und

in der Schließstellung des Betriebs- und/oder Betankungsentlüftungsventils (14, 15) ist des Kraftstoffbehälter (10) von der Entlüftungsleitung (16, 17, 18) mittels des Betriebs- und/oder Betankungsentlüftungsventils (14, 15) fluidgetrennt.

8. Betriebsflüssigkeitsbehältersystem nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:

das Betriebsflüssigkeitsbehältersystem umfasst ferner einen Qualitätssensor zum Bestimmen einer Konzentration des Harnstoffanteils der im

Harnstoffbehälter (20) befindlichen Harnstofflösung;

die Tanksteuereinrichtung (30) ist dazu ausgebildet, vor und nach einem Befüllvorgang des Harnstoffbehälters (20) die Konzentration des

Harnstoffanteils der im Harnstoffbehälter (20) befindlichen Harnstofflösung mittels des Qualitätssensors zu ermitteln; die Tanksteuereinrichtung (30) ist dazu ausgebildet, vor und nach einem Befüllvorgang des Harnstoffbehälters (20) die Menge der im Harnstoffbehälter (20) befindlichen Harnstofflösung mittels des Harnstofffüllstandsensors (21 ) zu ermitteln; und

die Tanksteuereinrichtung (30) ist dazu ausgebildet, die Konzentration des Harnstoffanteils der während des Befüllvorganges eingefüllten Harnstofflösung dadurch zu errechnen, dass der Quotient des Produktes der Konzentration der Harnstofflösung vor dem Befüllvorgang mit der Betriebsflüssigkeitsmenge vor dem Befüllvorgang mit der Betriebsflüssigkeitsmenge nach dem Befüllvorgang gebildet wird.

9. Verfahren zum Befüllen eines Kraftstoffbehälters (10) eines zusätzlich zu diesem einen Harnstoffbehälter (20) umfassenden

Betriebsflüssigkeitsbehältersystems für ein Kraftfahrzeug, wobei das Verfahren folgende Verfahrensschritte umfasst:

Ermitteln eines Füllstandes des Kraftstoffbehälters (10);

Ermitteln einer ersten Distanz, die mit dem im Kraftstoffbehälter befindlichen

Kraftstoff mit dem Kraftfahrzeug zurücklegenbar ist;

Ermitteln eines Füllstandes des Harnstoffbehälters (20);

Ermitteln einer zweiten Distanz, die mit der im Harnstoffbehälter befindlichen

Harnstofflösung mit dem Kraftfahrzeug unter Einspritzung der Harnstofflösung in einen Abgasstrang des Kraftfahrzeugs zurücklegenbar ist; und

Ausgeben eines Warnsignals, wenn die erste Distanz größer oder gleich der zweiten Distanz ist.

Description:
Betriebsflüssigkeitsbehältersystem für Kraftfahrzeuge und Verfahren zum Befüllen eines Kraftstoffbehälters eines

Betriebsflüssigkeitsbehältersystems

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bethebsflüssigkeitsbehältersystem für Kraftfahrzeuge, wobei das Betriebsflüssigkeitsbehältersystem einen

Kraftstoffbehälter mit einem Kraftstofffüllstandsensor und einen Harnstoffbehälter mit einen Harnstofffüllstandsensor umfasst. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Verfahren zum Befüllen eines Kraftstoffbehälters eines

erfindungsgemäßen Betriebsflüssigkeitsbehältersystems.

Ein Kraftfahrzeug (im Folgenden als Kfz abgekürzt) mit einem

Verbrennungsmotor benötigt für dessen Betrieb Kraftstoff in Form von

Ottokraftstoff oder Dieselkraftstoff, der in dem Kraftstoffbehälter mit dem Kfz mitgeführt wird. Ferner wird bei Kfz mit Verbrennungsmotoren, insbesondere mit Dieselmotoren zur Reduktion von Stickoxiden in Abgasen des Kfz eine wässrige Harnstofflösung in den Abgasstrang injiziert. Zu diesem Zweck weist das Kfz einen Harnstoffbehälter zur Bevorratung der wässrigen Harnstofflösung auf. Damit die Reduktion von Stickoxiden zuverlässig funktioniert, muss das Kfz stets genügend Harnstofflösung im Harnstoffbehälter mitführen. Wenn im

Harnstoffbehälter keine Harnstofflösung mehr vorrätig ist, steigt während des Betriebs des Verbrennungsmotors mit Kraftstoff die Stickoxidemission des Kfz schlagartig an, sodass beispielsweise gesetzlich vorbestimmte Grenzwerte von Stickoxidkonzentrationen im Abgas überschritten werden können.

Damit genügend Harnstofflösung im Harnstoffbehälter vorrätig ist, ist es bei einigen Kfz üblich, dass bei turnusmäßigen Inspektionsbesuchen nach einer vorbestimmten Laufleistung des Kfz (z.B. 30000km nach der letzten Inspektion) der Harnstoffbehälter in einer Inspektionswerkstatt gänzlich mit Harnstofflösung aufgefüllt wird. Dies kann jedoch trotzdem je nach Fahrweise zu dem Problem führen, dass vor Ablauf einer Laufleistung zwischen zwei Inspektionsbesuchen die Harnstofflösung aus dem Harnstoffbehälter in Gänze aufgebraucht ist. Denn bei einer nicht ökonomischen Fahrweise steigt der Harnstofflösungsverbrauch mit dem Kraftstoffverbrauch des Kfz.

Ferner ist es aus dem Stand der Technik bekannt, dass ein Harnstoffbehälter durch den Fahrer des Kfz selber entweder mittels einer Zapfanlage und/oder mittels eines Nachfüllgebindes, beispielsweise in Form einer Kruse-Flasche, aufgefüllt wird. Für den Fahrer ist es jedoch schwierig abzuschätzen, wie viel Harnstofflösung nachzufüllen ist, um eine vorbestimmte Distanz zurücklegen zu können, so dass es regelmäßig dazu kommt, dass die gesamte Harnstofflösung aufgebracht wird, wodurch die Stickoxidemissionen des Kfz massiv ansteigen.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein

Betriebsflüssigkeitsbehältersystem bereitzustellen, das eine erhöhte Sicherheit vor Trockenfallen des Harnstoffbehälters bietet.

Diese Aufgabe wird durch ein Betriebsflüssigkeitsbehältersystem mit den

Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den von Anspruch 1 abhängigen Ansprüchen beschrieben. Im Genaueren wird die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe durch ein Betriebsflüssigkeitsbehältersystem gelöst, das einen Kraftstoffbehälter mit einem Kraftstofffüllstandsensor, einen Harnstoffbehälter mit einem

Harnstofffüllstandsensor und eine Tanksteuereinrichtung umfasst, die mit dem Kraftstofffüllstandsensor zum Empfangen von einen Füllstand des

Kraftstoffbehälters repräsentierenden Daten und mit dem Harnstofffüllstandsensor zum Empfangen von einen Füllstand des Harnstoffbehälters repräsentierenden Daten verbunden ist. Bei dem erfindungsgemäßen

Betriebsflüssigkeitsbehältersystem ist dabei die Tanksteuereinrichtung dazu ausgebildet, unter Berücksichtigung der den Füllstand des Kraftstoffbehälters repräsentierenden Daten eine mit der im Kraftstoffbehälter befindlichen

Kraftstoffmenge zurücklegenbare erste Distanz zu ermitteln. Ferner ist die

Tanksteuereinrichtung dazu ausgebildet, unter Berücksichtigung der den

Füllstand des Harnstoffbehälters repräsentierenden Daten eine mit der im

Harnstoffbehälter befindlichen Harnstoffmenge zurücklegenbare zweite Distanz zu ermitteln. Weiterhin ist bei dem erfindungsgemäßen

Betriebsflüssigkeitsbehältersystem die Tanksteuereinrichtung dazu ausgebildet, ein Warnsignal auszugeben, wenn die zweite Distanz kleiner oder gleich der ersten Distanz ist.

Das erfindungsgemäße Betriebsflüssigkeitsbehältersystem bietet den Vorteil, dass dieses automatisch erkennt/bestimmt, wenn die mit der im Kraftstoffbehälter enthaltenen Kraftstoffmenge zurücklegenbare erste Distanz größer ist als die mit der im Harnstoffbehälter enthaltenen Harnstoffmenge zurücklegenbare zweite Distanz ist. Bei einem entsprechenden Erkennen/Bestimmen wird ein Warnsignal ausgegeben, dass vielfältiger Natur sein kann. Beispielsweise kann es sich bei dem Warnsignal um ein akustisches Warnsignal handeln. Ferner kann das Warnsignal an eine Anzeigeeinrichtung übertragen werden, wo dieses dem Betanker/Fahrer des Kfz visuell angezeigt wird. Wenn der Betanker/Fahrer des Kfz mittels des Warnsignals darüber in Kenntnis gesetzt wird, dass nicht die gesamte Distanz, die mit der im Kraftstoffbehälter enthaltenen Kraftstoffmenge zurücklegenbar ist, unter Einspritzen von Harnstofflösung in den Abgasstrang des Kfz zurücklegenbar ist, kann dieser entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten. Beispielsweise kann der Betanker/Fahrer des Kfz an einer Tankstelle mittels einer Befüllvorrichtung (beispielsweise in Form einer Zapfanlage) Harnstofflösung in den Harnstoffbehälter nachtanken. Weiterhin kann der Fahrer/Betanker des Kfz sein Kfz auch in einer Inspektionswerkstatt überführen, um dort den

Harnstoffbehälter mit Harnstofflösung auffüllen zu lassen. Schließlich ist es auch möglich, dass der Betanker/Fahrer des Kfz ein Nachfüllgebinde erwirbt und den Harnstoffbehälter mittels des Harnstoffgebindes nachfüllt.

Der Kraftstoffbehälter ist zum Aufnehmen von Dieselkraftstoff oder Ottokraftstoff oder Ethanol ausgebildet. Der Kraftstofffüllstandsensor ist zum Bestimmen eines Füllstandes des Kraftstoffbehälters ausgebildet. Vorzugsweise ist der

Kraftstofffüllstandsensor im Kraftstoffbehälter angeordnet. Der

Harnstofffüllstandsensor ist zum Bestimmen eines Füllstandes des

Harnstoffbehälters ausgebildet. Vorzugsweise ist der Harnstofffüllstandsensor im Harnstoffbehälter angeordnet. Die Verbindung der Tanksteuereinrichtung mit dem Kraftstofffüllstandsensor kann über eine erste Datenleitung erfolgen. Die Verbindung der Tanksteuereinrichtung mit dem Harnstofffüllstandsensor kann über eine zweite Datenleitung erfolgen. Die Verbindung der

Tanksteuereinrichtung mit der Anzeigeeinrichtung kann über eine dritte

Datenleitung erfolgen. Bei der ersten Datenleitung, der zweite Datenleitung und der dritten Datenleitung kann es sich um kabelgebundene oder um eine drahtlose Datenverbindungen handeln. Die Tanksteuereinrichtung kann als separates Modul ausgebildet sein. Ferner kann die Tanksteuereinrichtung auch als Teil einer Bordelektronik eines Kfz ausgebildet sein.

Die mit der im Harnstoffbehälter befindlichen Harnstoffmenge zurücklegenbare zweite Distanz ist so zu verstehen, dass die im Harnstoffbehälter befindliche Harnstoffmenge ausreicht, um über die gesamte zweite Distanz Harnstofflösung in ausreichender Menge zum Entsticken des Abgases in den Abgasstrang des Kraftfahrzeugs zu injizieren. Zum Bestimmen der ersten Distanz kann

beispielsweise ein durchschnittlicher Kraftstoffverbrauch des Kfz berücksichtigt werden. Dieser durchschnittliche Kraftstoffverbrauch kann beispielsweise aus einem Bordcomputer des Kfz ausgelesen werden. Zum Bestimmen der zweiten Distanz kann auch ein durchschnittlicher Harnstoffverbrauch des Kfz

berücksichtigt werden. Dieser durchschnittliche Harnstoffverbrauch kann beispielsweise mittels der Tanksteuereinrichtung ermittelt werden oder kann auch alternativ und/oder zusätzlich aus einem Bordcomputer des Kfz ausgelesen werden.

Vorzugsweise umfasst das Betriebsflüssigkeitsbehältersystem ferner eine

Anzeigeeinrichtung, die mit der Tanksteuereinrichtung zum Übertragen des

Warnsignals und/oder der den Füllstand des Kraftstoffbehälters und/oder der den Füllstand des Harnstoffbehälters repräsentierenden Daten verbunden ist. Dabei ist die Anzeigeeinrichtung dazu ausgebildet, dass Warnsignal und/oder die den Füllstand des Kraftstoffbehälters und/oder den Füllstand des Harnstoffbehälters repräsentierenden Daten darzustellen.

Der Vorteil eines entsprechend ausgebildeten Betriebsflüssigkeitsbehältersystems ist, dass der Fahrer/Betanker des Kfz leicht über den Zustand informiert werden kann, dass die mit dem im Kraftstoffbehälter befindlichen Kraftstoff zurücklegenbare Strecke größer ist als die mit der im Harnstoffbehälter

befindlichen Harnstoffmenge.

Die Anzeigeeinrichtung kann mehrere analoge Anzeigeelemente in Form von analogen Anzeigeinstrumenten aufweisen. Ferner kann die Anzeigeeinrichtung beispielsweise in Form von Lichtlaufleisten ausgebildet sein. Weiterhin kann die Anzeigeeinrichtung durch eine LCD/TFT-Anzeigeeinrichtung ausgebildet sein. Beispielsweise kann die Anzeigeeinrichtung so ausgebildet sein, dass diese ein Füllstandanzeigeelement für den Kraftstoffbehälter aufweist. Ferner kann die Anzeigeeinrichtung ein erstes Reichweitenanzeigeelement aufweisen, mittels dem beispielsweise numerisch die Reichweite angezeigt werden kann, die mit dem im Kraftstoffbehälter enthaltenen Kraftstoff zurücklegenbar ist. Weiterhin kann die Anzeigeeinrichtung ein Füllstandanzeigeelement für den Harnstoffbehälter aufweisen. Weiterhin kann die Anzeigeeinrichtung ein zweites

Reichweitenanzeigeelement aufweisen, mittels dem die mit der im

Harnstoffbehälter enthaltenen Harnstofflösung zurücklegenbare Reichweite angezeigt werden kann. Schlussendlich kann die Anzeigeeinrichtung ein

Anzeigeelement für das Warnsignal aufweisen. Es Anzeigeelemente das

Warnsignal kann beispielsweise in Form von einer Signalleuchte ausgebildet sein.

Alternativ kann die Anzeigeeinrichtung auch als mobiles Endgerät, beispielsweise als Mobiltelefon/Smartphone ausgebildet sein. In diesem Fall werden das

Warnsignal und vorzugsweise auch die die Füllstände des Kraftstoffbehälters und/oder des Harnstoffbehälters repräsentierenden Daten auf dem mobilen Endgerät angezeigt.

Weiter vorzugsweise ist das Betriebsflüssigkeitsbehältersystem derart

ausgebildet, dass die Anzeigeeinrichtung in einem Fahrzeuginnenraum, insbesondere in/an einer Armaturentafel eines Kraftfahrzeugs, und/oder in/an einer Tankmulde und/oder in/an einer Tankklappe angeordnet ist. Insbesondere kann die Anzeigeeinrichtung an einer Innenseite einer Tankklappe angeordnet sein. Ein entsprechend ausgebildetes Betriebsflüssigkeitsbehältersystem bietet den Vorteil, dass die Daten, die notwendig sind um zu bestimmen, ob die mit der im Kraftstoffbehälter enthaltenen Kraftstoffmenge zurücklegenbare Distanz in Gänze unter Einspritzung von Harnstofflösung in den Abgastrang des Kfz zurücklegenbar ist, für den Fahrer/Betanker nochmals leichter ersichtlich ist.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Betriebsflüssigkeitsbehältersystems ist die Tanksteuereinrichtung dazu ausgebildet, zusätzlich zu den vom

Kraftstofffüllstandsensor und vom Harnstofffüllstandsensor übertragenen Daten weitere einen Neigung des Betriebsflüssigkeitsbehältersystems repräsentierenden Daten zu empfangen. Dabei ist die Tanksteuereinrichtung dazu ausgebildet, mittels der vom Kraftstofffüllstandsensor und vom Harnstofffüllstandsensor übertragenen Daten und der die Neigung des Betriebsflüssigkeitsbehältersystems repräsentierenden Daten einen Ist-Füllstand des Kraftstoffbehälters und einen Ist- Füllstand des Harnstoffbehälters zu ermitteln.

Der Ist-Füllstand entspricht dem Füllstand des entsprechenden

Betriebsflüssigkeitsbehälters (also dem nominalen Füllstand des

Betriebsflüssigkeitsbehälters), wenn der Betriebsflüssigkeitsbehälter keine

Neigung aufweist, d.h. wenn das Kfz auf einer Ebene ohne Neigung positioniert ist. Unter einem Betriebsflüssigkeitsbehälter ist im vorliegenden Fall ein

Kraftstoffbehälter oder ein Harnstoffbehälter zu verstehen. Der Zusammenhang zwischen dem Füllstandsensorsignal, den die Neigung des

Betriebsflüssigkeitsbehälters repräsentierenden Daten und dem tatsächlichen Füllgrad des Betriebsflüssigkeitsbehälters (Ist-Füllstand) ist vorzugsweise in einem Korrekturkennfeld gespeichert, das vorzugsweise in der

Tanksteuereinrichtung abgespeichert ist.

Die Messung der Raumlage des Kraftfahrzeugs bzw. des

Betriebsflüssigkeitsbehälters erfolgt vorzugsweise mit einem fahrzeugeigenen Lagesensor. Zum Erzeugen des Korrekturkennfeldes kann der

Betriebsflüssigkeitsbehälter beispielsweise um eine Horizontalachse in 5°

Schritten geneigt und der Betriebsflüssigkeitsbehälter in jeder Schräglage um die Vertikalachse und 360° in 5° Schritten rotiert werden. Dabei wird in jedem dieser Schräglagen- und Rotationspunkten eine Höhen-Volumen-Kennlinie erzeugt und in das Korrekturkennfeld eingetragen. Das Korrekturkennfeld dient dann zur Bestimmung der exakten im Betriebsflüssigkeitsbehälter befindlichen

Betriebsflüssigkeitsmenge. In dem Korrekturfeld können ferner

Temperaturvariationen des Kraftstoffes berücksichtigt sein.

Ein entsprechend ausgebildetes Betriebsflüssigkeitsbehältersystem bietet den Vorteil, dass die tatsächlichen Befüllgrade des Kraftstoffbehälters und des Harnstoffbehälters nochmals mit erhöhter Genauigkeit bestimmbar sind.

Weiter vorzugsweise ist das Betriebsflüssigkeitsbehältersystems derart ausgebildet, dass dieses ferner einen Neigungssensor umfasst, mittels dem die Neigung des Kraftstoffbehälters und/oder des Harnstoffbehälters bestimmbar ist. Dabei ist der Neigungssensor mit der Tanksteuereinrichtung zum Übertragen von die Neigung des Kraftstoffbehälters und/oder die Neigung des Harnstoffbehälters repräsentierenden Daten an die Tanksteuereinrichtung verbunden.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Betriebsflüssigkeitsbehältersystems umfasst der Kraftstoffbehälter zumindest einen elektrisch und/oder

elektromagnetisch und/oder elektromechanisch betätigbaren Aktuator, mittels dem ein Beenden eines Befüllvorganges des Kraftstoffbehälters initiierbar ist. Dabei ist die Tanksteuereinrichtung mit dem Aktuator zum Übertragen von Signalen an den Aktuator verbunden. Dabei ist die Tanksteuereinrichtung dazu ausgebildet, an den Aktuator ein Befüllstoppsignal zu übertragen, wenn die zweite Distanz gleich und/oder größer als die erste Distanz ist.

Ein entsprechend ausgebildetes Betriebsflüssigkeitsbehältersystems bietet den Vorteil, dass ein Befüllvorgang des Kraftstoffbehälters automatisch gestoppt wird, wenn die im Kraftstoffbehälter befindliche/eingefüllte Kraftstoffmenge der

Kraftstoffmenge entspricht, die zum Zurücklegen der zweiten Distanz notwendig ist. Folglich wird erreicht, dass nach einem Befüllvorgang des Kraftstoffbehälters mit der in den Kraftstoffbehälter befindlichen Kraftstoffmenge lediglich die Distanz zurückgelegt werden kann, bei der gewährleistet werden kann, dass über die gesamte Distanz die im Harnstoffbehälter befindliche Harnstofflösung in den Abgasstrang injiziert werden kann, so dass eine Entstickung der Abgase weiterhin gewährleistet bleibt. Wenn der Fahrer des Kfz beispielsweise an einer Tankstelle anhält, die zwar Kraftstoff jedoch keine Harnstofflösung anbietet, kann der Fahrer des Kraftfahrzeugs einfach den Befüllvorgang des Kraftstoffbehälters starten, wobei das Betriebsflüssigkeitsbehältersystems automatisch den Befüllvorgang des Kraftstoffbehälters beendet. Der Fahrer des Kraftfahrzeugs ist somit dahingehend abgesichert, dass die mit der nach dem Befüllvorgang des

Kraftstoffbehälters in diesem befindlichen Kraftstoffmenge mit dem Kfz eine Distanz zurückgelegt werden kann, für die die im Harnstoffbehälter befindliche Harnstoffmenge ausreichend ist, um eine Entstickung des Abgases zu

gewährleisten.

Vorzugsweise ist der zumindest eine Aktuator als Betriebs- und/oder

Betankungsentlüftungsventil ausgebildet, das im Kraftstoffbehälter angeordnet ist. Das Betriebs- und/oder Betankungsentlüftungsventil ist elektrisch und/oder elektromagnetisch und/oder elektromechanisch zwischen einer Offenstellung und einer Schließstellung betätigbar. In der Offenstellung des Betriebs- und/oder Betankungsentlüftungsventils ist der Kraftstoffbehälter mittels des Betriebsund/oder Betankungsentlüftungsventils mit einer Entlüftungsleitung

fluidverbunden. In der Schließstellung des Betriebs- und/oder

Betankungsentlüftungsventil ist der Kraftstoffbehälter hingegen von der

Entlüftungsleitung mittels des Betriebs- und/oder Betankungsentlüftungsventils fluidgetrennt. Die Verwendung des Betriebs- und/oder Betankungsentlüftungsventils zum

Beenden eines Befüllvorganges bietet den Vorteil, dass sowieso für den Betrieb des Kraftstoffbehälters notwendige Ventileinrichtungen verwendet werden, um den Betankungsvorgang elektrisch und/oder elektromagnetisch und/oder elektromechanisch zu beenden, so dass nicht weitere Bauteile im

Kraftstoffbehälter einzubauen sind, wodurch die Komplexität des entsprechend ausgebildeten Betriebsflüssigkeitsbehältersystems nicht erhöht wird.

Das Betriebsflüssigkeitsbehältersystem ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass der zumindest eine Aktuator als Rückschlagventil ausgebildet ist, das in einem in den Kraftstoffbehälter mündenden Einfüllrohr angeordnet ist. Dabei ist das Rückschlagventil elektrisch und/oder elektromagnetisch und/oder

elektromechanisch zwischen einer Offenstellung und einer Schließstellung betätigbar/verstellbar, wobei in der Offenstellung des Rückschlagventils der Kraftstoffbehälter mit dem Einfüllrohr fluidverbunden ist, und wobei in der

Schließstellung des Rückschlagventils der Kraftstoffbehälter von dem Einfüllrohr mittels des Rückschlagventils fluidgetrennt ist oder die lichte Weite des

Einfüllrohrs mittels des Rückschlagventils reduziert ist. Weiter vorzugsweise ist das Betriebsflüssigkeitsbehältersystem derart

ausgebildet, dass der zumindest eine Aktuator als Störkörper ausgebildet ist, der in einem in den Kraftstoffbehälter mündenden Einfüllrohr angeordnet ist, wobei der Störkörper elektrisch und/oder elektromagnetisch und/oder elektromechanisch zwischen einer Offenstellung und einer Störstellung betätigbar ist, wobei in der Offenstellung des Störkörpers eine lichte Weite des Einfüllrohrs nicht reduziert ist, und wobei in der Störstellung des Störkörpers dieser in das Einfüllrohr hineinragt und die lichte Weite des Einfüllrohrs reduziert.

Weiter vorzugsweise ist das Betriebsflüssigkeitsbehältersystem derart

ausgebildet, dass der zumindest eine Aktuator als Elektromagnet ausgebildet ist, der in einem Einfüllstutzen eines in den Kraftstoffbehälter mündenden Einfüllrohr angeordnet ist, wobei der Elektromagnet zwischen einem Aktivzustand und einem Passivzustand betätig bar/verstell bar ist. Durch Aktivieren des Elektromagneten wird ein Schließen eines in das Einfüllrohr eingeführten Zapfventils bewirkt, oder durch Aktivieren des Elektromagneten wird ein Öffnen eines Zapfventils bewirkt.

Die drei zuletzt beschriebenen Ausführungen des

Betriebsflüssigkeitsbehältersystems bieten den Vorteil, dass zum Beenden des Befüllvorganges kein Innendruck im Kraftstoffbehälter aufgebaut werden muss, so dass nach Beenden des Befüllvorganges der Kraftstoffbehälter im Wesentlichen drucklos ist. Da kein Innendruck aufgebaut wird, dehnt sich der Kraftstoffbehälter auch nicht aus, so dass die Genauigkeit der Füllmengenbestimmung im

Kraftstoffbehälter erhöht ist. Ferner bietet die Tatsache, dass zum Beenden des Befüllvorganges kein Druck im Kraftstoffbehälter aufgebaut werden muss, den Vorteil, dass die in den Kraftstoffbehälter eingefüllte Kraftstoffmenge präziser der in den Kraftstoffbehälter einzufüllenden Kraftstoffmenge entspricht. Denn das in dem Kraftstoffbehälter verbleibende Gasvolumen fungiert nicht als

komprimierbare Gasfeder. Die Menge des in das Einfüllrohr eingefüllten

Kraftstoffs ist sehr genau bestimmbar, so dass die Genauigkeit der eingefüllten Kraftstoffmenge erhöht ist.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das

Betriebsflüssigkeitsbehältersystem derart ausgebildet, dass der zumindest eine Aktuator als Absperrventil ausgebildet ist, das zwischen dem Kraftstoffbehälter und einem Aktivkohlefilter und/oder zwischen einem Aktivkohlefilter und der Atmosphäre angeordnet ist. Das Absperrventil ist elektrisch und/oder

elektromagnetisch und/oder elektromechanisch zwischen einer Offenstellung und einer Schließstellung betätigbar/verstellbar, wobei in der Offenstellung des Absperrventils der Kraftstoffbehälter mittels des Absperrventils mit dem

Aktivkohlefilter bzw. mit der Atmosphäre fluidverbunden ist, und wobei in der Schließstellung des Absperrventils der Kraftstoffbehälter von dem Aktivkohlefilter bzw. von der Atmosphäre mittels des Absperrventils fluidgetrennt ist. Weiter vorzugsweise ist das Betriebsflüssigkeitsbehältersystem derart

ausgebildet, dass die Tanksteuereinrichtung eine Signalsendeeinheit zum drahtlosen Senden von Signalen an eine Befüllvorrichtung aufweist.

Somit lässt sich mittels der Tanksteuereinrichtung beispielsweise ein

Befüllstoppsignal an die Befüllvorrichtung übertragen, worauf hin die

Befüllvorrichtung den Befüllvorgang beendet.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des

Betriebsflüssigkeitsbehältersystems umfasst dieses ferner eine Qualitätssensor zum Bestimmen einer Konzentration des Harnstoffanteils der im Harnstoffbehälter befindlichen Harnstofflösung. Die Tanksteuereinrichtung ist dazu ausgebildet, vor und nach einem Befüllvorgang des Harnstoffbehälters die Konzentration des Harnstoffanteils der im Harnstoffbehälter befindlichen Harnstofflösung mittels des Qualitätssensors zu ermitteln. Ferner ist die Tanksteuereinrichtung dazu ausgebildet, vor und nach einem Befüllvorganges des Harnstoffbehälters die Menge der im Harnstoffbehälter befindlichen Harnstofflösung mittels des

Harnstofffüllstandsensors zu ermitteln. Weiterhin ist die Tanksteuereinrichtung dazu ausgebildet, die Konzentration des Harnstoffanteils der während des Befüllvorganges eingefüllten Harnstofflösung dadurch zu errechnen, dass der Quotient des Produktes der Konzentration der Harnstofflösung vor dem

Befüllvorgange mit der Betriebsflüssigkeitsmenge vor dem Befüllvorgang mit der Betriebsflüssigkeitsmenge nach dem Befüllvorganges gebildet wird. Ferner wird die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe durch ein Verfahren zum Befüllen eines Kraftstoffbehälters eines

Betriebsflüssigkeitsbehältersystems mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Im Genaueren wird die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe durch ein Verfahren zum Befüllen eines Kraftstoffbehälters eines zusätzlich zu diesem einen Harnstoffbehälter umfassenden Betriebsflüssigkeitsbehältersystems für ein Kraftfahrzeug, wobei das Verfahren folgende Verfahrensschritte umfasst:

Ermitteln eines Füllstandes des Kraftstoffbehälters;

Ermitteln einer ersten Distanz, die mit dem im Kraftstoffbehälter

befindlichen Kraftstoff mit dem Kraftfahrzeug zurücklegenbar ist;

- Ermitteln eines Füllstandes des Harnstoffbehälters;

Ermitteln einer zweiten Distanz, die mit der im Harnstoffbehälter

befindlichen Harnstofflösung mit dem Kraftfahrzeug unter Einspritzung der Harnstofflösung in einen Abgasstrang des Kraftfahrzeugs zurücklegenbar ist; und

- Ausgeben eines Warnsignals, wenn die erste Distanz größer oder gleich der zweiten Distanz ist.

Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich nachfolgend aus dem erläuterten Ausführungsbeispiel. Dabei zeigt:

Figur 1 : eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen

Betriebsflüssigkeitsbehältersystems. In der nun folgenden Beschreibung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Bauteile beziehungsweise gleiche Merkmale, so dass eine in Bezug auf eine Figur durchgeführte Beschreibung bezüglich eines Bauteils auch für die anderen Figuren gilt, so dass eine wiederholende Beschreibung vermieden wird.

Figur 1 zeigt schematisch ein erfindungsgemäßes

Betriebsflüssigkeitsbehältersystem, das einen Kraftstoffbehälter 10 zur Aufnahme von Kraftstoff K und einen Harnstoffbehälter 20 zur Aufnahme von wässriger Harnstofflösung H umfasst. Der Kraftstoffbehälter 10, der zur Aufnahme von Ottokraftstoff oder insbesondere zur Aufnahme von Dieselkraftstoff ausgebildet sein kann, beinhaltet einen Kraftstofffüllstandsensor 1 1 . Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Kraftstofffüllstandsensor 1 1 einen auf dem

Kraftstoff K aufschwimmenden Schwimmkörper auf, über dessen Position ein Füllstand des Kraftstoffs K im Kraftstoffbehälter 10 bestimmbar ist. Der

Harnstoffbehälter 20 beinhaltet einen Harnstofffüllstandsensor 21 , der in dem dargestellten Ausführungsbeispiel ebenfalls einen Schwimmkörper aufweist, der auf der wässrigen Harnstofflösung aufschwimmt und über dessen Position ein Füllstand der wässrigen Harnstofflösung H im Harnstoffbehälter 20 bestimmbar ist.

Der Kraftstoffbehälter 10 ist über ein in den Kraftstoffbehälter 10 mündendes Einfüllrohr 12 mittels eines in Figur 1 nicht dargestellten Zapfventils, das in einen Einfüllstutzen 13 des Einfühlungsrohrs 12 einführbar ist, mit Kraftstoff K befüllbar. Ferner ist der Harnstoffbehälter 20 über ein in den Harnstoffbehälter 20

mündendes Einfüllrohr 22 mittels eines in Figur 1 nicht dargestellten Zapfventils oder mittels eines Nachfüllgebindes, das in einen Einfüllstutzen 23 des

Einfüllrohrs 22 einführbar ist, mit wässriger Harnstofflösung H befüllbar.

Aus Figur 1 ist ferner ersichtlich, dass das erfindungsgemäße

Betriebsflüssigkeitsbehältersystem ferner eine Tanksteuereinrichtung 30 umfasst. Die Tanksteuereinrichtung 30 ist dabei mit dem Kraftstofffüllstandsensor 1 1 mittels einer ersten Datenleitung 101 zum Empfangen von einen Füllstand des Kraftstoffbehälters 10 repräsentierenden Daten verbunden. Zu diesem Zweck weist die Tanksteuereinrichtung 30 eine erste Datenempfangseinheit 31 . Die Tanksteuereinrichtung 30 ist ferner mit dem Harnstofffüllstandsensor 21 mittels einer zweiten Datenleitung 102 zum Empfangen von einen Füllstand des

Harnstoffbehälters 20 repräsentierenden Daten verbunden. Zu diesem Zweck weist die Tanksteuereinrichtung 30 eine zweite Datenempfangseinheit 32 auf.

Bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel weist das

Betriebsflüssigkeitsbehältersystems ferner eine Anzeigeeinrichtung 30 auf, die mit der Tanksteuereinrichtung 30 mittels einer vierten Datenleitung 104 zum

Übertragen von Daten an die Anzeigeeinrichtung 40 verbunden ist. Zu diesem Zweck weist die Tanksteuereinrichtung 30 eine zweite Datenausgabeeinheit 35 auf, die auch als zweite Signalausgabeeinheit 35 bezeichnet werden kann.

Die Tanksteuereinrichtung 30 ist dazu ausgebildet, unter Berücksichtigung der den Füllstand des Kraftstoffbehälters 10 repräsentierenden Daten eine mit der im Kraftstoffbehälter 10 befindlichen Kraftstoffmenge zurücklegenbare erste Distanz zu ermitteln. Bei der Ermittlung dieser ersten Distanz kann beispielsweise aus einem Bordcomputer ein Durchschnittsverbrauch des Kfz, in dem das

erfindungsgemäße Betriebsflüssigkeitsbehältersystems verbaut ist, herangezogen werden. Die Tanksteuereinrichtung 30 ist ferner dazu ausgebildet, unter

Berücksichtigung der den Füllstand des Harnstoffbehälters 20 repräsentierenden Daten eine mit der im Harnstoffbehälter 20 befindlichen Harnstoffmängel zurücklegenbare zweite Distanz zu ermitteln. Dabei ist die mit der im

Harnstoffbehälter 20 befindlichen Harnstofflösung zurücklegenbare zweite Distanz so zu verstehen, dass die im Harnstoffbehälter 20 befindlichen Harnstofflösung ausreicht, um über die gesamte zweite Distanz wässriger Harnstofflösung K in ausreichender Menge zum Entsticken des Abgases in den Abgasstrang des Kraftfahrzeuges zu injizieren. Die Tanksteuereinrichtung 30 ist dabei derart ausgebildet, dass ein Warnsignal ausgegeben wird, wenn die zweite Distanz kleiner oder gleich der ersten Distanz ist. Das Warnsignal wird dabei über die zweite Datenausgabeeinheit 35 und mittels der vierten Datenleitung 104 an die Anzeigeeinrichtung 40 übermittelt.

Aus Figur 1 ist ersichtlich, dass die Anzeigeeinrichtung 40 ein Kraftstoff- Füllstandanzeigeelement 41 zum Anzeigen der sich im Kraftstoffbehälter 10 befindlichen Kraftstoffmenge aufweist. Ferner weist die Anzeigeeinrichtung 40 ein erstes Reichweitenanzeigeelement 42 auf, das die mit dem im Kraftstoffbehälter 10 befindlichen Kraftstoff K zurücklegenbare Distanz anzeigt. Bei dem

dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt die mit dem im Kraftstoffbehälter 10 befindlichen Kraftstoff K berechnete zurücklegenbare Distanz 980 km. Die Anzeigeeinrichtung 40 weist ferner einen Harnstofflösung- Füllstandsanzeigeelement 43 auf, welches zum Anzeigen der sich im

Harnstoffbehälter 20 befindlichen Menge an wässriger Harnstofflösung H ausgebildet ist. Ferner weist die Anzeigeeinrichtung 40 ein zweites

Reichweitenanzeigeelement 44 auf, das die mit dem im Harnstoffbehälter 20 befindlichen Harnstofflösung zurücklegenbare Distanz anzeigt. Bei dem

dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt die mit dem im Harnstoffbehälter 20 befindlichen Harnstoff H berechnete zurücklegenbare Distanz 862 km. D.h., dass im Harnstoffbehälter 20 so viel wässrige Harnstofflösung H bevorratet ist, dass eine Distanz von 862 km unter Einspritzung der wässrigen Harnstofflösung H in einen Abgasstrang des Kraftfahrzeugs enthalten ist. Folglich ist die erste Distanz größer als die zweite Distanz, so dass mittels der Tanksteuereinrichtung 30 über die zweite Datenausgabeeinheit 35 und über die vierte Datenleitung 104 das Warnsignal an die Anzeigeeinrichtung 40 übertragen wird. Die Anzeigeeinrichtung 40 weist zum Anzeigen des Warnsignals ein Anzeigeelement 45 auf, das in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Warnleuchte 45 ausgebildet ist.

Dem Betanker des Kraftstoffbehälters 10 wird somit ein Warnsignal angezeigt, so dass dieser darüber in Kenntnis gesetzt wird, dass nicht genügend wässrige Harnstofflösung H im Harnstoffbehälter 20 enthalten ist, um über die gesamte erste Distanz von 980 km wässrige Harnstofflösung zum Entsticken des Abgases in den Abgasstrang zu injizieren.

Die Anzeigeeinrichtung 30 kann in einem Fahrzeuginnenraum, insbesondere in/an einer Armaturentafel des Kraftfahrzeugs angebracht sein. Ferner kann die Anzeigeeinrichtung 30 auch in/an einer Tankmulde und/oder in/an einer

Tankklappe angeordnet sein. Insbesondere kann die Anzeigeeinrichtung an einer Innenseite einer Tankklappe angeordnet sein. Alternativ und/oder zusätzlich kann die Anzeigeeinrichtung 40 auch als mobiles Endgerät, beispielsweise als Mobiltelefon/Smartphone ausgebildet sein, wobei in diesem Fall das Warnsignal und vorzugsweise auch die die Füllstände des Kraftstoffbehälters 10 und/oder des Harnstoffbehälters 20 repräsentierenden Daten auf dem mobilen Endgerät angezeigt werden.

Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst das

Betriebsflüssigkeitsbehältersystems ferner einen Neigungssensor 50, mittels dem die Neigung des Kraftstoffbehälters 10 und/oder des Harnstoffbehälters 20 bestimmbar ist. Der Neigungssensor 50 ist mit der Tanksteuereinrichtung 30 mittels einer dritten Datenleitung 103 verbunden, wobei die dritte Datenleitung 103 mit einer dritten Datenempfangseinheit 33 der Tanksteuereinrichtung 30 verbunden ist. Folglich ist die Tanksteuereinrichtung 30 ferner dazu ausgebildet, zusätzlich zu den vom Kraftstofffüllstandsensor 1 1 und vom

Harnstofffüllstandsensor 21 übertragenen Daten weitere einen Neigung des Betriebsflüssigkeitsbehältersystems repräsentierenden Daten zu empfangen. Die Tanksteuereinrichtung 30 ermittelt dabei mittels der vom Kraftstofffüllstandsensor 1 1 und vom Harnstofffüllstandsensor 21 übertragenen Daten und der die Neigung des Betriebsflüssigkeitsbehältersystems repräsentierenden Daten einen Ist- Füllstand des Kraftstoffbehälters 10 und einen Ist-Füllstand des

Harnstoffbehälters 20. Somit können die Füllstände des Kraftstoffbehälters 10 und des Harnstoffbehälters 20 auch bei einer Schrägstellung des

Betriebsflüssigkeitsbehältersystems genau ermittelt werden.

Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel des

Betriebsflüssigkeitsbehältersystems weist der Kraftstoffbehälter 10 einen als Betriebsentlüftungsventil 14 ausgebildeten Aktuator 14 und einen als

Betankungsentlüftungsventil 15 ausgebildeten Aktuator 15 auf. Das

Betriebsentlüftungsventil 14 ist über eine Betriebsentlüftungsleitung 16 und eine Entlüftungsleitung 18 mit dem Einfüllstutzen 13 des Kraftstoffbehälters 10 fluidverbunden. Das Betankungsentlüftungsventil 15 ist über eine

Betankungsentluftungsleitung 17 und eine Entlüftungsleitung 18 ebenfalls mit dem Einfüllstutzen 13 des Kraftstoffbehälters 10 fluidverbunden. Die

Betriebsentlüftungsleitung 16 und die Betankungsentlüftungsleitung 17 münden jeweils in der Entlüftungsleitung 18. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist/sind das Betriebsentlüftungsventil 14 und/oder das Betankungsentlüftungsventil 15 elektrisch und/oder

elektromagnetisch und/oder elektromechanisch zwischen einer Offenstellung und einer Schließstellung verstellbar. In der Offenstellung des

Betriebsentlüftungsventil 14 und/oder des Betankungsentlüftungsventils 15 ist der Kraftstoffbehälters 10 mit der Entlüftungsleitung 18 und somit mit dem

Einfüllstutzen 13 fluidverbunden. In der Schließstellung des

Betriebsentlüftungsventil 14 und des Betankungsentlüftungsventils 15 ist der Kraftstoffbehälter 10 hingegen von der Entlüftungsleitung 18 und somit von dem Einfüllstutzen 13 fluidgetrennt.

Die Tanksteuereinrichtung 30 kann dazu ausgebildet sein, an das

Betriebsentlüftungsventil 14 und/oder an das Betankungsentlüftungsventil 15 ein Befüllstoppsignal zu übertragen, wenn die zweite Distanz gleich und/oder größer der ersten Distanz ist. Bei Empfang des Befüllstoppsignals wird das

Betriebsentlüftungsventil 14 und/oder das Betankungsentlüftungsventil 15 in dessen/deren Schließstellung überführt, so dass eine Entlüftung des

Kraftstoffbehälters 10 unterbrochen wird. Folglich steigt bei einer weiteren

Einfüllung von Kraftstoff K in den Kraftstoffbehälter 10 der Druck innerhalb des Kraftstoffbehälters 10 an, so dass eine Kraftstoffsäule im Einfüllrohr 12 ansteigt, bis eine Abschaltöffnung eines in der Figur 1 nicht dargestellten Zapfventils erreicht wird, woraufhin ein Ausströmen von Kraftstoff aus dem Zapfventil beendet wird.

Durch eine entsprechende Ausbildung des Betriebsflüssigkeitsbehältersystems kann erreicht werden, dass eine Befüllung des Kraftstoffbehälters 10 automatisch beendet wird, wenn die mit der dann im Kraftstoffbehälter 10 befindlichen Menge an Kraftstoff zurücklegenbare Distanz maximal der Distanz entspricht, für die genügend Harnstofflösung H im Harnstoffbehälter 20 bevorratet ist.

Selbstverständlich kann nach diesem automatischen Beenden des

Befüllvorganges vom Betanker der Befüllvorgang manuell fortgesetzt werden, wobei dazu zumindest das Betankungsentlüftungsventil wieder in dessen

Offenstellung überführt werden muss. Dieses kann automatisch erfolgen. Bezugszeichenliste:

10 Kraftstoffbehälter / Kraftfahrzeugtank

1 1 Kraftstoff Füllstand Sensor

12 Einfüllrohr (des Kraftstoffbehälters)

13 Einfüllstutzen (des Kraftstoffbehälters)

14 Aktuator / Betriebsentlüftungsventil

15 Aktuator / Betankungsentlüftungsventil

16 Betriebsentlüftungsleitung

17 Betankungsentlüftungsleitung

18 Entlüftungsleitung

20 Harnstoffbehälter / SCR-Behälter

21 Harnstofffüllstandsensor

22 Einfüllrohr (des Harnstoffbehälters)

23 Einfüllstutzen (des Harnstoffbehälters)

30 Tanksteuereinrichtung / Tanksteuerungseinrichtung

31 (erste) Datenempfangseinheit / Signalempfangseinheit

32 (zweite) Datenempfangseinheit / Signalempfangseinheit

33 (dritte) Datenempfangseinheit / Signalempfangseinheit

34 (erste) Datenausgabeeinheit / Signalausgabeeinheit

35 (zweite) Datenausgabeeinheit / Signalausgabeeinheit

40 Anzeigeeinrichtung

41 Füllstandanzeigeelement für Kraftstoffbehälter

42 erstes Reichweitenanzeigeelement

43 Füllstandanzeigeelement für Harnstoffbehälter

44 zweites Reichweitenanzeigeelement

45 Anzeigeelement für Warnsignal

50 Neigungssensor

101 (erste) Datenleitung

102 (zweite) Datenleitung

103 (dritte) Datenleitung

104 (vierte) Datenleitung

105 (fünfte) Datenleitung

G Gasvolumen (im Betriebsflüssigkeitsbehälter / Kraftfahrzeugtank) H Harnstofflösung (im Harnstoffbehälter) K Kraftstoff (im Kraftstoffbehälter)