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Patent Searching and Data


Title:
OPTICAL ELEMENT, OPTOELECTRONIC COMPONENT COMPRISING SAID ELEMENT, AND THE PRODUCTION THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/114082
Kind Code:
A3
Abstract:
The invention relates to an optical element (1, 25) having a defined shape and comprising a thermoplastic material that has been further cross-linked during or following the shaping thereof. Such thermoplastic materials have an increased heat distortion, but can be easily and economically shaped before the additional cross-linking as a result of the thermoplastic properties thereof.

Inventors:
KRAEUTER GERTRUD (DE)
PLOESSL ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/DE2006/000673
Publication Date:
March 15, 2007
Filing Date:
April 18, 2006
Export Citation:
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Assignee:
OSRAM OPTO SEMICONDUCTORS GMBH (DE)
KRAEUTER GERTRUD (DE)
PLOESSL ANDREAS (DE)
International Classes:
H01L33/48; H01L33/58
Domestic Patent References:
WO2004027882A22004-04-01
WO2001086730A22001-11-15
WO2006011676A12006-02-02
Foreign References:
EP1505121A12005-02-09
EP1174931A22002-01-23
EP0854523A21998-07-22
DE3620254A11986-12-18
Other References:
See also references of EP 1875522A2
Attorney, Agent or Firm:
EPPING HERMANN FISCHER PATENTANWALTSGESELLSCHAFT MBH (München, DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Optisches Bauteil (1, 25) mit einer bestimmten Form , umfassend einen Thermoplasten, der während oder nach der Formgebung vernetzt worden ist.

2. Optisches Bauteil (1, 25) nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem nach der Formgebung der Thermoplast mittels Bestrahlung vernetzt worden ist.

3. Optisches Bauteil (1, 25) nach Anspruch 1, bei dem während der Formgebung eine Vernetzung durch Zugabe von Vernetzungsmitteln erfolgt ist.

4. Optisches Bauteil (1, 25) nach einem der vorhergehenden Ansprüche , bei dem der Thermoplast ausgewählt ist aus einer Gruppe die folgende Kunststoffe enthält: Polyamid (PA), Polyamid 6 (PA 6); Polyamid 6,6 (PA 6,6), Polyamid 6, 12 (PA 6,12); Polybutylenterephthalat (PBT) ; Polyethylenterephthalat (PET) ; Polycarbonat (PC) ; Polyphenylenoxid (PPO) ; PoIy- oxymethylen (POM) ; Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (ABS) ; Polymethylmethacrylat (PMMA) ; modifiziertes Polypropylen (PP-modified) ; ultrahigh molecular weight Polyethylen (PE-UHMW) , Ethylen-Styrol-Interpolymere (ESI) ; Copolyesterelastomere (COPE) ; thermoplastisches Urethan (TPU) ; Polyuriethylmethacrylimid (PMMI) ;

Cycloolefincopolymere (COC) ; Cycloolefinpolymere (COP) Polystyrol (PS) und Styrol-Acrylnitril-Copolymer (SAN) .

5. Optisches Bauteil (1, 25) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

Bei dem der Thermoplast im wesentlichen transparent ist für Strahlung.

6. Optisches Bauteil (1, 25) nach einem der vorhergehenden Ansprüche , auf dem zusätzlich eine anorganische Beschichtung (IA, 25A) angeordnet ist.

7. Optisches Bauteil (1, 25) nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem die anorganische Beschichtung (IA, 25A) Materialien umfasst, die ausgewählt sind aus: SiO 2 und TiO 2 .

8. Optisches Bauteil (1, 25) nach einem der Ansprüche 6 oder 7, bei dem die Beschichtung eine Schichtdicke von 50 nm bis 1000 nm aufweist.

9. Optisches Bauteil (1, 25) nach einem der vorherigen f ' Ansprüche , bei dem zusätzlich aus dem Thermoplasten Verbindungselemente (3OA, 30B) ausgeformt sind.

10. Optisches Bauteil (25) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das eine Linse umfasst.

11. Optisches Bauteil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, das einen Reflektor umfasst.

12. Optoelektronisches, strahlungsemittierend.es Bauelement (5A) mit

- einem optischen Bauteil (1, 25) nach einem der vorhergehenden Ansprüche .

13. Strahlungsemittierendes Bauelement (5A) nach dem vorhergehenden Anspruch,

- wobei das optische Bauteil (1, 25) als Gehäuse ausgeformt ist.

14. Strahlungsemittierendes Bauelement (5A) nach einem der Ansprüche 12 oder 13, bei dem das optische Bauteil (1, 25) im Strahlengang (60) des Bauelements (5A) angeordnet ist und im wesentlichen transparent für die emittierte Strahlung ist .

15. Strahlungsemittierendes Bauelement nach einem der Ansprüche 12 bis 14, bei dem das gesamte Bauelement von dem Gehäuse verkapselt ist.

16. Anordnung eines Strahlungsemittierenden Bauelements (5A) nach einem der Ansprüche 12 bis 15 auf einem Substrat (100) ,

- wobei das Bauelement (5A) über das optische Bauteil (1, 25) auf dem Substrat (100) befestigt ist.

17. Anordnung nach dem vorhergehenden Anspruch, bei der das Bauelement (5A) mittels Lötens auf dem Substrat (100) befestigt ist.

18. Verfahren zur Herstellung eines optischen Bauteils (1, 25) einer bestimmten Form mit den Verfahrensschritten:

A) Bereitstellen eines Thermoplasten,

B) überführen des Thermoplasten in die gewünschte Form und,

C) Vernetzen des Thermoplasten wobei das optische Bauteil gebildet wird.

19. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem im Verfahrensschritt B) ein Spritzgussverfahren verwendet wird.

20. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 19, bei dem vor dem Verfahrensschritt C) zusätzlich ein Vernetzungshilfsmittel zugegeben wird.

21. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 20, bei dem nach dem Verfahrensschritt B) im Verfahrensschritt C) der geformte Thermoplast mit Elektronen-Strahlen einer Bestrahlungsdosis von etwa 33 bis 165 kGy ausgesetzt wird.

22. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 20,

- bei dem die Verfahrensschritte B) und C) gemeinsam durchgeführt werden.

23. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 22, bei dem ein transparenter Thermoplast verwendet wird.

24. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 23,

- bei dem im Verfahrensschritt B) das überführen des Thermoplasten in die gewünschte Form unter Inertgas durchgeführt wird.

25. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 24,

- bei dem der Verfahrensschritt C) unter Inertgas durchgeführt wird.

26. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 25,

- bei dem im Verfahrensschritt C) der geformte Thermoplast zumindest zweimal mittels einer Strahlung vernetzt wird.

27. Verwendung von Bauteilen mit einer bestimmten Form, die einen Thermoplasten umfassen, der während oder nach der Formgebung vernetzt worden ist für optoelektronische Bauelemente.

Description:

Optisches Bauteil, optoelektronisches Bauelement mit dem Bauteil und dessen Herstellung

Bei Vergussmaterialen für optoelektronische Bauelemente, wie zum Beis ' piel Radial-LEDs, Smard-LEDs oder Chip-LEDs, Gehäusematerialien für optoelektronische Bauelemente wie SMT- LED' s oder auch optischen Bauteilen wie beispielsweise Linsen ist es häufig erforderlich, dass die entsprechenden Materialien lötbeständig sind. Deshalb werden heute mit Glasfasern und/oder mit Mineralien gefüllte

Hochtemperaturkunststoffe verwendet, die sehr teuer sind und sich nur mit speziellen Spritzgießverfahren bei hohen Temperaturen verarbeiten lassen. Für die Kapselungen oder optischen Bauteile von optoelektronischen Bauelementen können duroplastische Kunststoffe, wie Epoxypolymere oder Silikone eingesetzt werden. Diese Kunststoffe sind allerdings nur schwierig formbar.

Ziel der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein optisches Bauteil anzugeben, das die oben genannten Nachteile vermindert .

Dieses Ziel wird erfindungsgemäß durch ein optisches Bauteil nach Anspruch 1 erreicht. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des optischen Bauteils sowie ein optoelektronisches Bauelement mit dem Bauteil und dessen Herstellung sind Gegenstand weiterer Ansprüche.

Gegenstand der Erfindung ist ein optisches Bauteil mit einer bestimmten Form, umfassend einen Thermoplasten der während oder nach der Formgebung vernetzt worden ist.

Der Vorteil eines erfindungsgemäßen optischen Bauteils besteht darin, dass ein Standard-Thermoplast verwendet werden kann, der aufgrund seiner thermoplastischen Eigenschaften oberhalb seiner Gebrauchstemperatur einen Fließübergangs- bereich aufweist und somit im erweichten Zustand beispielsweise durch Pressen, Extrudieren, Spritzgießen oder Spritzprägen und andere Formgebungsverfahren besonders einfach zu einem optischen Bauteil geformt werden kann. Erst während oder nach der Formgebung wird dann der Thermoplast vernetzt, wobei ein modifizierter Thermoplast resultiert, der eine erhöhte Temperaturformbeständigkeit, einen geringeren thermischen Ausdehnungskoeffizienten und verbessertes mechanisches Verhalten aufweist. Die Erfinder haben dabei überraschenderweise gefunden, dass trotz der nachträglich durchgeführten Vernetzung optische Bauteile aus diesen vernetzten Thermoplasten nach wie vor ausreichend gute optische Eigenschaften aufweisen, um die Bauteile auch in optoelektronischen Systemen verwenden zu können. Dabei sind die erfindungsgemäßen optischen Bauteile, die den zusätzlich vernetzten Thermoplasten umfassen auch überraschenderweise lötstabil, so dass optoelektronische Bauelemente, die diese Bauteile aufweisen auch besonders einfach mittels Verlötens auf Substraten, zum Beispiel Leiterplatten, montiert werden können .

Erfindungsgemäße optische Bauteile können je nach Anwendung beliebige Formen aufweisen. So können sie z. B. als Gehäuse für die Strahlungsemittierenden Halbleiterchips, als Reflektoren oder als Linsen ausgeformt sein. Die optischen Bauteile können somit in jede für optoelektronische Anwendungen einsetzbare Form gebracht werden. Aufgrund der thermoplastischen Eigenschaften lässt sich die Formgebung, z.

B. mittels Spritzgießens besonders einfach durchführen, wobei erst während oder nach der Formgebung die Vernetzung erfolgt.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird unter einem optischen Bauteil ein Bauteil verstanden, dass eine Wechselwirkung mit Licht eingeht, also insbesondere lichtformend, lichtführend und/oder Iichtumwandelnd ist. Beispiele für optische Bauteile sind z. B. Linsen, die das Licht bündeln können sowie Reflektoren, die das Licht reflektieren .

In einer Ausführungsform der Erfindung ist es möglich, dass nach der Formgebung der Thermoplast mittels Bestrahlung vernetzt worden ist. Eine derartige Bestrahlung zur Vernetzung des Thermoplasten kann beispielsweise mittels Bestrahlung durch Beta- oder Gammastrahlen erfolgen. Derartige Bestrahlungen können beispielsweise in herkömmlichen Elektronenbeschleunigern und Gammaanlagen erfolgen. Aufgrund der Bestrahlung werden u. a. Radikale in den leicht verarbeitbaren Thermoplasten erzeugt, die aufgrund ihrer Reaktivität eine weitere Vernetzung der thermoplastischen Polymerstränge bewirken, so dass hochvernetzte dreidimensionale Polymernetzwerke entstehen können.

In einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist es möglich, dass während der Formgebung, zum Beispiel während der Extrudierung, unter hohem Druck eine zusätzliche Vernetzung durch Zugabe von Vernetzungsmitteln erfolgt. Derartige Vernetzungsmittel können zum Beispiel organische Peroxide umfassen, die ebenfalls eine räumliche Vernetzung der Thermoplasten auf chemischem Wege ermöglichen können. Dabei kann ein gleichmäßiges Netzwerk von thermoplastischen Makromolekülen entstehen.

Vernetzungshilfsmittel können auch bei der oben erwähnten Strahlenvernetzung verwendet werden, um die Bestrahlungszeiten zu verkürzen und Nebenprodukte der Bestrahlung z. B. durch Fragmentierung oder Oxidation zu vermindern.

Aufgrund der während beziehungsweise nach der Formgebung des optischen Bauteils erfolgenden Vernetzung können erfindungsgemäß alle bisher nicht einsetzbaren preisgünstigen technischen Thermoplaste verwendet werden, die beispielsweise bei mäßigen Temperaturen im Spritzgussverfahren verarbeitet werden können. Die in erfindungsgemäßen optischen Bauteilen eingesetzten Thermoplasten können dabei ausgewählt sein aus einer Gruppe die folgende Kunststoffe enthält: Polyamid, Polyamid 6, Polyamid 6,6, Polyamid 6,12, Polybutylen- terephthalat , Polyethylenterephthalat , Polycarbonat , Polyphenylenoxid, Polyoxymethylen, Acrylnitril-Butadien- Styrol-Copolymer, Polymethylmethacrylat , modifiziertes Polypropylen, ultrahigh molecular weight Polyethylen, Ethylen-Styrol-Interpolymere, Copolyesterelastomere, thermoplastisches Urethan, Polymethylmethacrylimid, Cycloolefin- copolymere, Cycloolefinpolymere, Polystyrol und Styrol- Acrylnitril-Copolymer .

Die genannten Kunststoffe können dabei jeweils alleine oder in beliebigen Kombinationen bei der Herstellung von erfindungsgemäßen optischen Bauteilen verwendet werden.

Mittels verschiedener thermischer, physikalischer und mechanischer Prüfungen lassen sich die Eigenschaftsänderungen, die beim nachträglichen Vernetzen von Thermoplasten auftreten nachweisen. Auf diese Weise ist es möglich herkömmliche nicht-vernetzte Thermoplaste von vernetzten

Thermoplasten zu unterscheiden. So kann beispielsweise mittels IR-Spektroskopie den Einbau polarer sauerstoffhaltiger Gruppen auf der Oberfläche von strahlenvernetzten Thermoplasten nachgewiesen werden. U. a. durch die Elektronenbestrahlung kommt es zu einem Anstieg der Oberflächenspannung von strahlenvernetzten thermoplastischen Materialien, so dass die Polarität der Oberfläche der Thermoplaste erhöht wird.

Der Anstieg der Glasübergangstemperatur von zusätzlich vernetzten Thermoplasten kann beispielsweise mittels dilatometrischer, dielektrischer, dynamisch-mechanischer oder refraktrometrischer Messungen mittels DSC (differential scanning calorimetry) bzw. mit Hilfe von NMR-Spektroskopie, die alle einem Fachmann bekannt sind, nachgewiesen werden.

DMA-Torsionsversuche geben ebenfalls direkten Aufschluss über die Glasübergangstemperatur T 9 , über das veränderte Schmelz- Kristallisationsverhalten und die Temperaturformbeständigkeit der vernetzten Thermoplaste. In der Nähe des Glasübergangs- bereichs sind dabei vernetzte thermoplastische Materialien bis zum Schmelzbereich häufig steifer als unvernetzte thermoplastische Materialien mit der Folge, dass vernetzte Thermoplaste nicht mehr fließen, so dass eine verbesserte Temperaturformbeständigkeit gegeben ist. Vernetzte Thermoplaste verhalten sich im Schmelzbereich häufig gummielastisch und fließen nicht mehr. Durch die Vernetzung vermindert sich weiterhin die thermische Ausdehnung sowie die Permeabilität für Wasser und Sauerstoff. Ebenso wird die Silbermigration eingeschränkt .

- S -

Erfindungsgemäße optische Bauteile umfassen dabei vorteilhafterweise einen Thermoplasten, der im wesentlichen transparent ist für Strahlung. Die Strahlung kann dabei von allen möglichen Strahlungsquellen, beispielsweise optoelektronischen Bauelementen emittiert werden, in die das optische Bauteil integriert ist . Im wesentlichen transparent bedeutet dabei, dass der Thermoplast eine Transparenz von etwa 70 bis 80 % bevorzugt bis 92 % für die Strahlung aufweist. Die Erfinder haben dabei überraschenderweise gefunden, dass vernetzte thermoplastische Kunststoffe nach wie vor ausreichend transparente Eigenschaften aufweisen.

Weiterhin kann auf einem erfindungsgemäßen optischen Bauteil zusätzlich eine anorganische Beschichtung angeordnet sein. Diese kann die mechanische Beständigkeit, Lötstabilität sowie die Resistenz gegen eindringendes Wasser zusätzlich zur Vernetzung erhöhen. Diese anorganische Beschichtung kann beispielsweise Materialien umfassen, die ausgewählt sind aus Siliziumdioxid und Titandioxid. Dabei kann die Beschichtung lediglich eines der Materialen oder eine Kombination beider Materialien umfassen. Derartige Schichten können beispielsweise in einem Abscheidungsprozess aus der Gasphase mit Schichtdicken von etwa 50 nm bis 1000 nm aufgebracht werden. Beschichtungen mit derartigen Schichtdicken sind zusätzlich auch noch weitestgehend transparent für Strahlung.

In einer weiteren Ausführungsform können aus dem thermoplastischen Material eines erfindungsgemäßen optischen Bauteils Verbindungselemente ausgeformt sein (siehe beispielsweise die Figuren 3 und 4) . Derartige Verbindungselemente können beispielsweise dazu dienen, optische Bauteile mit optoelektronischen Strahlungsemittierenden Bauelementen zu verbinden. Optoelektronische Bauteile mit diesen optischen

Bauteilen können dann auch besonders einfach über weitere Verbindungselemente aus den vernetzten Thermoplasten auf ein Substrat, zum Beispiel eine Leiterplatte montiert werden (siehe z. B. Fig. 4). Die Verbindungselemente, beispielsweise Zapfen, Laschen, Stecker oder ähnliches können besonders einfach aus thermoplastischen Materialien geformt werden, da diese gut schmelzbar sind und daher leicht formbar sind. Erst nach oder während der Ausformung dieser Verbindungselemente werden dann die thermoplastischen Materialien eines erfindungsgemäßen optischen Bauteils weiter vernetzt, so dass eine erhöhte Stabilität resultiert.

Erfindungsgemäße optische Bauteile können dabei eine Linse oder einen Reflektor umfassen (siehe beispielsweise die Figuren 1 bis 5) . Im Falle einer Linse kann diese auf einen vorhandenen Verguss eines optoelektronischen Bauelements aufgeklebt werden, wobei dieses Bauelement dann trotz des Thermoplasten lötstabil ist (siehe beispielsweise Figur 2) . Im Falle eines Reflektors als optisches Bauteil wird bevorzugt ein thermoplastischer Kunststoff verwendet, der eine hohe Reflektivität aufweist und nicht transparent ist . Häufig werden in diesem fall dem Thermoplasten noch weitere Additive, beispielsweise Titandioxid (Weißpigment) zugesetzt. Es ist auch möglich Gehäuse aus nachträglich vernetzten thermoplastischem Material zu formen, die gleichzeitig auch Reflektoreigenschaften aufweisen (siehe z. B. Figuren 1 und 2) .

Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein optoelektronisches, Strahlungsemittierendes Bauelement mit einen optischen Bauteil umfassend einen vernetzten Thermoplasten. Derartige Bauteile weisen häufig ähnlich gute optische Eigenschaften auf wie Bauteile aus bisher verwendeten

speziellen Hochtemperaturkunststoffen, sind aber einfacher und billiger herzustellen.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn das optische Bauteil als Gehäuse ausgeformt ist, da so eine besonders gute Lötstabilität eines Strahlungsemittierenden Bauelements gewährleistet werden kann. Aufgrund seiner guten optischen Eigenschaften, beispielsweise seiner guten Transparenz kann das optische Bauteil auch im Strahlengang des Bauelements angeordnet sein und ist dabei dann im wesentlichen transparent für die emittierte Strahlung (siehe beispielsweise Figur 2) .

Aufgrund der erhöhten Temperaturbeständigkeit und verbesserten Eigenschaften von vernetzten thermoplastischen Materialen ist es besonders günstig über dieses Material ein Strahlungsemittierendes Bauelement auf einem Substrat zu befestigen. Dies kann beispielsweise mittels von Verschlusselementen oder Lötverfahren erfolgen (siehe z. B. Figuren 4 und 5) .

Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines optischen Bauteils einer bestimmten Form mit den Verfahrensschritten:

A) Bereitstellen eines Thermoplasten,

B) überführen des Thermoplasten in die gewünschte Form,

C) Vernetzen des Thermoplasten wobei das optische Bauteil gebildet wird.

Vorteilhafterweise wird im Verfahrensschritt B) ein Spritzguss-Verfahren verwendet. Häufig wird vor dem Verfahrensschritt C) zusätzlich ein Vernetzungshilfsmittel,

- S -

z. B. Triallylisocyanurat (TAIC) hinzugegeben, welches die Vernetzung erleichtert.

Im Falle von chemischen Vernetzungsverfahren ist es beispielsweise möglich die Verfahrensschritte B) und C) gemeinsam durchzuführen und dabei chemische Vernetzer wie zum Beispiel organische Peroxide zu verwenden.

Im Falle von Strahlenvernetzungen kann im Verfahrensschritt C) der geformte Thermoplast mit Elektronenstrahlen einer Bestrahlungsdosis von etwa 30 bis 400 kGy, bevorzugt 33 bis 165 kGy ausgesetzt werden.

Im folgenden soll die Erfindung anhand von Figuren und Ausführungsbeispielen noch näher erläutert werden.

Ausführungsbeispiele

Es wurden 2-3 mm dicke Linsen mit einem Durchmesser von 0,8 cm aus einem Polyamid (Grilamid TR 90) gespritzt, wobei zu dem KunstStoffgranulat als Vernetzungshilfsmittel Triallylisocyanurat (TAIC, Peralink 301) in flüssiger Form zugegeben wurde. Der Anteil des zugegebenen TAIC betrug 2-5 Gew% # bevorzugt etwa 3 bis 4 Gew% . Die Zugabe erfolgte entweder direkt als Flüssigkeit oder adsorbiert an ein Hohlkammergranulat. Calciumsilikat wurde nicht, wie sonst üblich als Trägermaterial für TAIC verwendet, da es sich nachteilig auf die Transparenz der Linsen auswirkt. Die anschließende Vernetzung erfolgte durch Bestrahlung mit Betastrahlen bei typischerweise 66-132 kGy für einige Sekunden. Die Bestrahlung erfolgt sequentiell in 33 kGy- Schritten. Die Bestrahlung erfolgt zumindest zweimal, bevorzugt aber viermal mit z.B. jeweils gleichen

Strahlendosen. Die Linsen können dabei Verbindungslemente zur Verankerung in Form von Beinchen aufweisen (siehe z. B. Fig. 3 und 6) .

Führt man den Spritzguss mit einem mit Inertgas gespülten, z. B. N 2 -gespülten Granulat in einer N 2 -gespülten Spritzgussmaschine durch, erhält man glasklare Produkte. Bei der Strahlenvernetzung bilden sich Farbzentren, die zu einer Gelbfärbung der Spitzgussteile führen. Diese Verfärbung verschwindet vollständig beim Löten bei 260 0 C. Die gelöteten Produkte sind glasklar mit einer Transparenz von 85-90%. Anstatt N 2 lassen sich auch andere Inertgase verwenden, wobei die Erfinder festgestellt haben, dass bei Verwendung der Inertgase, wie oben beschrieben, die während der Strahlenvernetzung auftretende Verfärbung dann beim Löten reduziert wird bzw. vollständig verschwindet. Besonders vorteilhaft wird auch während der Strahlenvernetzung unter Inertgas, z. B. N 2 gearbeitet. Dies kann z. B. dadurch geschehen, dass die optischen Bauteile unter Inertgas in Plastikbeuteln verpackt und dann vernetzt werden.

Die Linsen aus dem strahlenvernetzten Grilamid TR 90 waren im Gegensatz zu Linsen aus dem nicht vernetzten Material lötstabil und wiesen eine Transparenz von etwa 70-95%, bevorzugt 85-90% auf. Außerdem wurde die Wasseraufnahme von den Linsen aus dem vernetzten Material soweit reduziert, dass beim Löten mit einer maximalen Temperatur von 260 0 C bei 30s keine Blasenbildung beobachtet wurde.

Analog zur oben genannten Strahlenvernetzung der Linsen können auch Gehäuse von LED's, die mit Weißpigment gefüllte Thermoplasten umfassen z. B. mittels Spritzgussverfahren hergestellt und strahlenvernetzt werden wobei die

resultierenden Gehäuse dann im Gegensatz zu den nicht strahlenvernetzten Gehäusen lötstabil sind. Neben den in Fig. 1 -6 gezeigten einem Fachmann bekannten "TOP-LEDs" können so auch z. B. noch die Gehäuse von sogenannten dem Fachmann ebenfalls bekannten „SMART-LEDs", und „Chip-LEDs" strahlenvernetzt werden. „SMART-LEDs" werden z. B. in der Druckschrift DE 199 63 806 C2 beschrieben, auf die hiermit Bezug genommen wird und weisen eine LED mit einem Leadframe auf, der derart von einer Kunststoff-Pressmasse verkapselt ist, dass die LED an ihren Lichtaustrittsseiten von der Pressmasse umgeben ist. Die Kunststoff-Pressmasse kann noch mit einem Lichtkonversionsstoff vermengt sein. Bei „Chip- LEDs" sind LEDs auf einem PCB, das Kontakte zur Montage aufweist montiert und von einer Kunststoff-Pressmasse umkapselt .

Figuren 1 bis 7 zeigen verschiedene Ausführungsformen von erfindungsgemäßen Strahlungsemittierenden Bauelementen mit optischen Bauteilen aus vernetzten thermoplastischen Materialien im Querschnitt sowie eine strahlenvernetzte Linse, die zum Einbau in ein optoelektronisches Bauelement geeignet ist.

Figur 1 zeigt im Querschnitt ein strahlungsemittierendes Bauelement 5A, bei dem ein Halbleiterbauelement 5, z. B. eine LED mittels eines Bonddrahts 10 und einem Leiterband 20 elektrisch kontaktiert wird. Das Halbleiterbauelement 5 befindet sich in einer Reflektorwanne, die eine Reflektorfläche 2 aufweist und das vom Halbleiterbauelement emittierte Licht bündelt . Die Reflektorwanne und das darin befindliche Halbleiterbauelement 5 sind von einem Verguss 15, z. B. umfassend Epoxy oder Silikon umhüllt. Das strahlungs- emittierende Bauelement 5A weist ein Gehäuse 1 aus einem strahlen- beziehungsweise chemischvernetzten Thermoplasten

auf, das hohe Reflektivität aufweist und aus dem gleichzeitig die Reflektorflächen 2 der Reflektorwanne geformt sind. Im Gegensatz zu herkömmlichen Strahlungsemittierenden Bauelementen, bei denen das Gehäuse 1 entweder aus teuren Hochtemperaturkunststoffen oder aus Duroplasten besteht, sind erfindungsgemäße Strahlungsemittierende Bauelemente aufgrund der leichten Formbarkeit der Thermoplaste billiger und leichter herzustellen.

In Figur 2 ist ein Querschnitt einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Strahlungsemittierenden Bauelements 5A dargestellt. Dabei ist im Gegensatz zum Bauelement der Figur 1 zusätzlich eine Linse 25 vorhanden, die auf dem Verguss 15 des Bauelements aufgebracht ist. Eine derartige Linse 25 kann auch besonders einfach aus einem nachträglich vernetzten thermoplastischen Material geformt sein. Je nach Anforderungen an das Bauelement kann auch bei dem Bauelement der Figur 2 das Gehäuse 1 ein erfindungsgemäß nachträglich vernetztes thermoplastisches Material umfassen oder auch herkömmliche Hochtemperaturthermoplaste oder duroplastische Kunststoffe umfassen. Da es überraschenderweise auch möglich ist, nachträglich vernetzte thermoplastische Materialien mit ausreichend transparenten Eigenschaften herzustellen, ist es ohne weiteres möglich die aus dem nachträglich vernetzten thermoplastischen Material hergestellte Linse 25 im Strahlengang 60 des Bauelements 5A anzuordnen.

Figur 3 zeigt eine weitere Variante eines erfindungsgemäßen Strahlungsemittierenden Bauelements 5A, bei dem eine Linse 25 auf dem Verguss 15 angeordnet ist, die ebenfalls nachträglich strahlenvernetztes thermoplastisches Material umfasst und die zusätzlich Verbindungselemente 3OA aufweist. In diesem Fall bestehen die Verbindungselemente 3OA aus kleinen Füßchen die

es erlauben mittels eines Schnappmechanismus die Füßchen in Vertiefungen 3OC des Gehäuses 1 mechanisch zu verankern. Bei einem derartigen Ausführungsbeispiel ist es nicht mehr notwendig, wie sonst üblich die Linse 25 beispielsweise mittels Klebens auf dem Verguss 15 des Bauelements 5A zu befestigen.

Alternativ oder zusätzlich zu dem Ausführungsbeispiel der Figur 3 können ebenso auch im Gehäuse 1, das erfindungsgemäß zusätzlich vernetzte thermoplastische Materialien umfasst Verbindungselemente 3OB ausgeformt sein, die eine Verankerung des Bauelements 5A auf einem Substrat 100, beispielsweise einer Leiterplatte auf besonders einfache Weise ermöglichen. Auch in diesem Fall werden die Verbindungselemente 3OB in Form von Füßchen mittels eines Schnappmechanismus in Vertiefungen 3OD des Substrats 100 befestigt. Derartige Befestigungsmethoden können beispielsweise herkömmliche Lötverfahren ersetzen und so eine thermische Belastung des Bauelements vermindern beziehungsweise verhindern.

Aufgrund der zusätzlichen Temperaturformbeständigkeit von zusätzlich vernetzten thermoplastischen Materialien können Strahlungsemittierende Bauelemente die Gehäuse 1 aus diesen Materialien aufweisen auch ohne größere Probleme mittels Lδtverfahren auf Substraten 100 befestigt werden.

Figur 5 zeigt dabei im Querschnitt eine weitere Ausführungs- form der Erfindung, bei der sowohl die Linse 25 als auch das Gehäuse 1 nachträglich vernetzte thermoplastische Materialien umfassen. Um die Lötbeständigkeit noch weiter zu erhöhen, die Barriereeigenschaften für Wasser zu steigern und die mechanische Stabilität zu erhöhen, können auf beiden optischen Bauteilen, der Linse 25 eine anorganische

Beschichtung 25A und auf dem Gehäuse 1 eine anorganische Beschichtung IA angeordnet sein. Derartige Beschichtungen, die beispielsweise Materialien enthalten können, die ausgewählt sind aus Siliziumdioxid und Titandioxid können beispielsweise mittels Gasabscheidungsprozessen mit Schichtdicken von 50 nm bis 1000 nm aufgebracht werden. Das Bauelement ist dabei mittels Lötens durch die Lötmasse 50 auf dem Substrat 100 montiert.

In Figur 6 ist ein Bauelement gezeigt bei dem die Linse 25 über Befestigungselemente 25B auf das Gehäuse 1 gesteckt ist. Im Gegensatz zu dem in Fig. 3 gezeigten Bauelement umfassen die Befestigungselemente 25B das Gehäuse 1.

Figur 7 zeigt in den Figuren 7A und 7B perspektivische Ansichten einer möglichen Ausführungsform einer Linse 25, die ähnlich wie in Fig. 6 gezeigt auf ein Gehäuse 1 gesteckt werden kann. Zusätzlich zu den Befestigungselementen 25B sind auch noch Zapfen 25C vorhanden, die in entsprechende Vertiefungen im Gehäuse gesteckt werden. Figur IC zeigt die Linse 25 im Querschnitt.

Die hier dargestellte Erfindung beschränkt sich nicht auf die dargelegten Ausführungsbeispiele. Vielmehr umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie jede Kombination von Merkmalen, was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in den Patentansprüchen beinhaltet, auch wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst nicht explizit in den Patentansprüchen oder Ausführungsbeispielen angegeben ist. Weitere Variationen sind vor allem noch bezüglich der verwendeten thermoplastischen Materialien, sowie der Form und Funktion der aus diesen nachträglich vernetzten thermoplastischen Materialien geformten optischen Bauteilen möglich.




 
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