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Title:
OPTICAL WAVEGUIDE BASED ON QUARTZ GLASS AND METHOD FOR THE PRODUCTION THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/098804
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an optical waveguide (optical fiber) based on quartz glass having reduced internal mechanical stresses. In prior art optical waveguides, the internal mechanical stresses are primarily due to the production process, namely due to the difference of the linear thermal coefficients of expansion of the core and sheathing material during the cooling of the fiber and due to the drawing itself. In an inventive optical waveguide, the difference of the linear thermal coefficients of expansion of the core and/or sheathing material is selected by means of an appropriate doping of the core and sheathing material. This selection is made so that the internal mechanical stresses, which are caused by the cooling during the production process, are significantly reduced or eliminated and/or they counteract the stresses caused by the drawing. The invention provides that all of the internal stresses inside the optical waveguide are significantly reduced, minimized or eliminated with regard to those of prior art optical waveguides. The advantageous effects resulting therefrom include a lower attenuation and improved PMD values compared to prior art optical waveguides.

Inventors:
DULTZ WOLFGANG (DE)
HEITMANN WALTER (DE)
KLEIN KARL-FRIEDRICH (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/006172
Publication Date:
December 27, 2001
Filing Date:
May 31, 2001
Export Citation:
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Assignee:
DEUTSCHE TELEKOM AG (DE)
DULTZ WOLFGANG (DE)
HEITMANN WALTER (DE)
KLEIN KARL FRIEDRICH (DE)
International Classes:
C03B37/023; C03B37/027; C03C13/04; G02B6/00; G02B6/02; (IPC1-7): G02B6/16; C03B37/027
Domestic Patent References:
WO1998001776A21998-01-15
Foreign References:
US4802733A1989-02-07
US5483613A1996-01-09
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 014, no. 363 (C - 0746) 7 August 1990 (1990-08-07)
Attorney, Agent or Firm:
DEUTSCHE TELEKOM AG (Darmstadt, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Lichtwellenleiter mit einem Kern und einem Mantel jeweils aus Quarzglas, dadurch gekennzeichnet, daß die Differenz der linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Kern und Mantelmaterial mittels entsprechender Dotierung des Kernund/oder Mantelmaterials durch mindestens einen Fremdstoff so gewählt ist, daß die durch den Herstellungsprozeß im Lichtwellenleiter (l) hervorgerufenen inneren mechanischen Spannungen verringert sind.
2. Lichtwellenleiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dotierung des Kernund/oder Mantelmaterials so gewählt ist, daß die Brechzahldifferenz zwischen Kernund Mantelmaterial gegenüber einem herkömmlichen Lichtwellenleiter (1) nicht verändert ist.
3. Lichtwellenleiter nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtwellenleiter (1) ein StandardEinmodenLichtwellenleiter ist.
4. Lichtwellenleiter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dotierung des Kernund/oder Mantelmaterials so gewählt ist, daß die Brechzahl des Kernmaterials um 0, 2% bis o, 6%, vorzugsweise um o, 4% höher ist als diejenige des Mantelmaterials.
5. Lichtwellenleiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtwellenleiter (1) ein dispersionsverschobener Einmoden Lichtwellenleiter ist.
6. Lichtwellenleiter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dotierung des Kernund/oder Mantelmaterials so gewählt ist, daß die Brechzahl des Kernmaterials um o, 8% bis 1,6%, vorzugsweise um 1, 0% höher ist als diejenige des Mantelmaterials.
7. Lichtwellenleiter nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtwellenleiter ein MultimodeLichtwellenleiter ist.
8. Lichtwellenleiter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtwellenleiter ein MultimodeStufenindexLichtwellenleiter ist.
9. Lichtwellenleiter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Dotierung des Kernund/oder Mantelmaterials so gewählt ist, daß die Brechzahl des Kernmaterials um 0, 5% bis 2,5%, vorzugsweise um 1, 0% höher ist als diejenige des Mantelmaterials.
10. Lichtwellenleiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Differenz der linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Kernund Mantelmaterial mittels geeigneter Dotierung von Kernund/oder Mantelmaterial so gewählt sind, daß die inneren mechanischen Spannungen, welche durch die Abkühlung beim Herstellungsprozeß bedingt sind, wesentlich verringert sind.
11. Lichtwellenleiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Kernund Mantelmaterial gleich groß sind.
12. Lichtwellenleiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Differenz der linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Kernund Mantelmaterial mittels geeigneter Dotierung von Kernund/oder Mantelmaterial so gewählt sind, daß die inneren mechanischen Spannungen, welche durch die Abkühlung beim Herstellungsprozeß bedingt sind, den durch das Ziehen verursachten Spannungen entgegenwirken, so daß die Summe der inneren mechanischen Spannung verringert ist.
13. Lichtwellenleiter nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die inneren mechanischen Spannungen, welche durch die Abkühlung beim Herstellungsprozeß bedingt sind, die durch das Ziehen verursachten Spannungen aufheben.
14. Lichtwellenleiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur das Mantelmaterial dotiert ist.
15. Lichtwellenleiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur das Kernmaterial dotiert ist.
16. Lichtwellenleiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kernund/oder Mantelmaterial mittels mindestens einem ersten und einem zweiten Fremdstoff so dotiert ist/sind, daß das durch eine Dotierung mit dem ersten Fremdstoff hervorgerufene Verhältnis der Änderung der Brechzahl zur Änderung des linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten, von dem durch eine Dotierung mit dem zweiten Fremdstoff hervorgerufenen Verhältnis der Änderung der Brechzahl zur Änderung des linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten verschieden ist.
17. Lichtwellenleiter nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die durch eine Dotierung mit dem ersten Fremdstoff hervorgerufene Änderung der Brechzahl zu der durch eine Dotierung mit dem zweiten Fremdstoff hervorgerufenen Änderung der Brechzahl gegenläufig ist.
18. Lichtwellenleiter nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß die durch eine Dotierung mit dem ersten Fremdstoff hervorgerufene Änderung des linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten zu der durch eine Dotierung mit dem zweiten Fremdstoff hervorgerufenen Änderung des linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten gegenläufig ist.
19. Lichtwellenleiter nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß als Dotierstoffe für das Mantelmaterial Fluor und GeO2verwendet werden.
20. Lichtwellenleiter nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß als Dotierstoffe für das Mantelmaterial Fluor und GeO2 in solchen Konzentrationen verwendet werden, daß zum Zwecke des Erreichens einer Brechzahldifferenz zwischen Kernund Mantelmaterial von o, 4% bei gleichen linearen thermischen Ausdehnungskoeffinzienten für Kernund Mantelmaterial die Brechzahl des Mantelmaterials gegenüber reinem Quarzglas allein durch die FluorDotierung um o, 6% verringert und durch die zusätzliche Dotierung mit Germaniumdioxid (GeO2) um 0, 2% erhöht ist, so daß die Brechzahl des Mantelmaterials insgesamt um o, 4% geringer ist als diejenige des Kernmaterials.
21. Verfahren zur Herstellung eines Lichtwellenleiters mit einem Kern und einem Mantel jeweils aus Quarzglas unter Abkühlen und Ziehen einer Faser aus einer Schmelze, dadurch gekennzeichnet, daß die Differenz der linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Kern und Mantelmaterial mittels entsprechender Dotierung des Kernund/oder Mantelmaterials durch mindestens einen Fremdstoff so gewählt ist, daß die durch das Abkühlen und/oder Ziehen und/oder sonstigen durch den Herstellungsprozeß im Lichtwellenleiter (1) hervorgerufenen inneren mechanischen Spannungen verringert sind.
22. Verfahren zur Herstellung eines Lichtwellenleiters nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Dotierung des Kernund/oder Mantelmaterials so gewählt ist, daß die Brechzahl des Kernmaterials um 0, 2% bis o, 6%, vorzugsweise um o, 4% höher ist als diejenige des Mantelmaterials.
23. Verfahren zur Herstellung eines Lichtwellenleiters nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Dotierung des Kernund/oder Mantelmaterials so gewählt ist, daß die Brechzahl des Kernmaterials um o, 8% bis 1,6%, vorzugsweise um 1, 0% höher ist als diejenige des Mantelmaterials.
24. Verfahren zur Herstellung eines Lichtwellenleiters nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Dotierung des Kernund/oder Mantelmaterials so gewählt ist, daß die Brechzahl des Kernmaterials um 0, 5% bis 2,5%, vorzugsweise um 1, 0% höher ist als diejenige des Mantelmaterials.
25. Verfahren zur Herstellung eines Lichtwellenleiters nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß Differenz der linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Kernund Mantelmaterial mittels geeigneter Dotierung von Kernund/oder Mantelmaterial so gewählt sind, daß die inneren mechanischen Spannungen, welche durch die Abkühlung beim Herstellungsprozeß bedingt sind, wesentlich verringert sind.
26. Verfahren zur Herstellung eines Lichtwellenleiters nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Kernund Mantelmaterial gleich groß sind.
27. Verfahren zur Herstellung eines Lichtwellenleiters nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß Differenz der linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Kernund Mantelmaterial mittels geeigneter Dotierung von Kernund/oder Mantelmaterial so gewählt sind, daß die inneren mechanischen Spannungen, welche durch die Abkühlung beim Herstellungsprozeß bedingt sind, den durch das Ziehen verursachten Spannungen entgegenwirken, so daß die Summe der inneren mechanischen Spannung verringert ist.
28. Verfahren zur Herstellung eines Lichtwellenleiters nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Dotierung so gewählt wird, daß inneren mechanischen Spannungen, welche durch die Abkühlung beim Herstellungsprozeß bedingt sind, die durch das Ziehen verursachten Spannungen aufheben.
29. Verfahren zur Herstellung eines Lichtwellenleiters nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß nur das Mantelmaterial oder nur das Kernmaterial dotiert ist.
30. Verfahren zur Herstellung eines Lichtwellenleiters nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Kernund/oder Mantelmaterial mittels mindestens einem ersten und einem zweiten Fremdstoff so dotiert ist/sind, daß das durch eine Dotierung mit dem ersten Fremdstoff hervorgerufene Verhältnis der Änderung der Brechzahl zur Änderung des linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten, von dem durch eine Dotierung mit dem zweiten Fremdstoff hervorgerufenen Verhältnis der Änderung der Brechzahl zur Änderung des linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten verschieden ist.
31. Verfahren zur Herstellung eines Lichtwellenleiters nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß die durch eine Dotierung mit dem ersten Fremdstoff hervorgerufene Änderung der Brechzahl zu der durch eine Dotierung mit dem zweiten Fremdstoff hervorgerufenen Änderung der Brechzahl gegenläufig ist.
32. Verfahren zur Herstellung eines Lichtwellenleiters nach Anspruch 30 oder 31, dadurch gekennzeichnet, daß die durch eine Dotierung mit dem ersten Fremdstoff hervorgerufene Änderung des linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten zu der durch eine Dotierung mit dem zweiten Fremdstoff hervorgerufenen Änderung des linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten gegenläufig ist.
33. Verfahren zur Herstellung eines Lichtwellenleiters nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß als Dotierstoffe für das Mantelmaterial Fluor und Ge02verwendet werden.
34. Verfahren zur Herstellung eines Lichtwellenleiters nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, daß als Dotierstoffe für das Mantelmaterial Fluor und GeO2 in solchen Konzentrationen verwendet werden, daß zum Zwecke des Erreichens einer Brechzahldifferenz zwischen Kernund Mantelmaterial von o, 4% bei gleichen linearen thermischen Ausdehnungskoeffinzienten für Kernund Mantelmaterial die Brechzahl des Mantelmaterials gegenüber reinem Quarzglas allein durch die FluorDotierung um o, 6% verringert und durch die zusätzliche Dotierung mit Germaniumdioxid (GeO2) um 0, 2% erhöht ist, so daß die Brechzahl des Mantelmaterials insgesamt um o, 4% geringer ist als diejenige des Kernmaterials.
Description:
Lichtwellenleiter auf Quarzglasbasis und Verfahren zu seiner Herstellung Technisches Gebiet : Die vorliegende Erfindung betrifft einen Lichtwellenleiter (optische Faser) auf Quarzglasbasis, wobei der Kern und/oder der Mantel des Lichtwellenleiters mit einem oder mehreren Fremdstoffen dotiert sind, und ein Verfahren zur Herstellung des Lichtwellenleiters.

Stand der Technik : Lichtwellenleiter (optische Fasern) auf Quarzglasbasis werden heute in großem Umfang in optischen Übertragungsnetzen eingesetzt. Wichtigster Fasertyp ist die Einmodenfaser (Monomodefaser) mit einem Kerndurchmesser von typischerweise ca. 8 bis 9 um und einem Manteldurchmesser von typischerweise ca. 125 {im. Einmodenfasern zeichnen sich durch geringe Dämpfung und Dispersion aus, d. h. mit diesen Fasern können Nachrichten und Daten mit geringen Verlusten und großen Bandbreiten übertragen werden.

Eine Verringerung der Dämpfung ist bei der Übertragung von Information mittels Lichtwellenleiteren mit einer Verringerung der Übertragungsverluste und einem Gewinn an nutzbarer Bandbreite und daher mit erheblichen wirtschaftlichen Vorteilen verbunden, insbesondere dann, wenn optische Fernnetze oder Seekabel betroffen sind.

Die bisher niedrigste Dämpfung wurde bei Einmodenfasern mit reinem (d. h. mit einem nicht dotierten) Quarzglaskern und einem mit Fluor dotierten Quarzglasmantel erreicht. Die Firma Sumitomo/Japan liefert Fasern dieses Typs, die im Wellenlängenbereich von 1,55 bis 1,58 um einen minimalen Dämpfungskoeffizienten von 0, 17 dB/km aufweisen.

1986 stellte die Firma Sumitomo eine Faser mit einem Dämpfungskoeffizienten von 0, 154 dB/km bei einer Wellenlänge von 1, 55 um her. Dieser Wert konnte allerdings bis heute nicht reproduziert werden. Details dazu sind von H. Kanamori

et al. in"Transmission Characteristics and Reliability of Pure-Silica-Core Single- Mode Fibers", Journal of Lightwave Technology, Vol. LT-4, No. 8, August 1986, S.

1144-1150, veröffentlicht worden.

Theoretische Überlegungen und Berechnungen von M. E. Lines et al., die in "Calcium Aluminate Glasses as potential Ultralow-Loss Optical Materials", Journal of Non-Crystalline Solids 107 (1989), S. 251-260, veröffentlicht wurden, haben als minimalen Dämpfungskoeffizienten für reines Quarzglas einen Wert von 0, 145 dB/km ergeben.

Auf Grund dieser Übereinstimmung von Theorie und Praxis wird es im Stand der Technik als gesichert angesehen, daß eine Verringerung der Dämpfung von Einmodenfasern auf Werte wesentlich unter 0, 15 dB/km nicht möglich ist.

Eine Überprüfung der in der letztgenannten Veröffentlichung angegebenen Daten ergab jedoch, daß an massivem Quarzglas ein Dämpfungskoeffizient von 9,2 dB/km bei einer Wellenlänge von 0, 514 um gemessen wurde. Eine Umrechnung dieses Wertes auf den Dämpfungskoeffizienten bei 1, 55 um ergibt einen Wert, der erheblich unter 0, 15 dB/km liegt.

In guter Übereinstimmung hiermit stehen frühere Berechnungen von M. E. Lines, veröffentlicht in"Scattering losses in optic fiber materials. II Numerical estimates", Journal of Applied Physics, Vol. 55, No. 11, Juni 1984, S. 4058-4063, in denen für den minimalen Dämpfungskoeffizienten von reinem Quarzglas bei einer Wellenlänge 1, 55 um ein Wert von nur o, 1o dB/km ermittelt wurde.

Die beiden letztgenannten Ergebnisse legen nahe, daß die erreichbare, physikalische Untergrenze der Dämpfung (intrinsische Grenze) wesentlich unterhalb von 0, 15 dB/km liegt.

Dies wird durch einen gemessenen Wert an einer Multimode-Stufenindexfaser mit reinem Quarzglaskern und F-dotiertem Mantel bestätigt. Nach einer Messung von H. Bauch und V. Paquet, veröffentlicht in"Fibers with Pure SiO2-Core Made

by PICVD", Journal of Optical Communications 8 (1987) 4, S. 136-139, wurde nämlich bei einer Wellenlänge von o, 5 gm ein Dämpfungskoeffizient von 9.4 dB/km gefunden.

Umgerechnet auf eine Wellenlänge von 1,55 um und mit der Addition eines Absorptionsverlustes von o, 02 dB/km (entnommen aus der bereits oben zitierten Veröffentlichung von M. E. Lines et al. in"Calcium Aluminate Glasses as potential Ultralow-Loss optical Materials", Journal of Non-Crystalline Solids 107 (1989), S.

251-260) ergibt sich aus dem Ergebnis von H. Bauch und V. Paquet ein Dämpfungskoeffizient von o, 11 dB/km.

Bei dieser Abschätzung sind Zusatzverluste z. B. durch die höheren Moden nicht berücksichtigt worden.

Diese Werte stehen in deutlichem Widerspruch zu dem im Stand der Technik akzeptierten Minimalwert von ca. 0,15 dB/km. Man kann also davon ausgehen, daß die physikalisch mögliche Untergrenze des Dämpfungskoeffizienten von Einmodenfasern mit einem reinen Quarzglaskern bei einer Wellenlänge von 1,55 um nicht, wie im Stand der Technik angenommen, im Bereich von 0, 15 dB/km, sondern vielmehr im Bereich zwischen o, 10-o, 11 dB/km und damit wesentlich unterhalb von 0, 15 dB/km liegt.

Als Grund dafür, daß der bei einer Wellenlänge von 1, 55 um erzielte Minimalwert von 0, 154 dB/km in der Praxis bisher dennoch nicht unterboten werden konnte, kommen hauptsächlich die inneren mechanischen Spannungen in Betracht, die innerhalb der Fasern bei deren Herstellung insbesondere an der Kern-Mantel- Grenzfläche entstehen.

Im folgenden wird daher der Herstellungsprozeß handelsüblicher Lichtwellenleiter kurz erläutert.

Aufgrund des Funktionsprinzips von Lichtwellenleitern ist es erforderlich, daß das Kernmaterial eine höhere Brechzahl aufweist als das Mantelmaterial. Dieser

Unterschied der Brechzahlen wird üblicherweise durch eine Germaniumdioxid (GeO2)-Dotierung des Kernmaterials oder eine Fluor-Dotierung des Mantelmaterials erreicht. Mit einer herkömmlichen, dem Stand der Technik entsprechenden Dotierung ist jedoch mit dieser zugleich eine Änderung des linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten verbunden.

Kern-und Mantelmaterial weisen daher unterschiedliche, stark durch die Dotierung beeinflußte lineare thermische Ausdehnungskoeffizienten auf. Bei Einmodenfasern mit reinem Quarzglaskern wird die Fluor-Dotierung des Mantels üblicherweise so gewählt, daß sich die Brechzahl gegenüber undotiertem Quarzglas um etwa 0, 4% verringert. Der Ausdehnungskoeffizient des undotierten Kerns beträgt ca. 5... 6 *1o-7/°C, für den dotierten Mantel ergeben sich etwa 3. 10- 7/°C, wie der Veröffentlichtung"Möglichkeiten und Grenzen des PCVD- Verfahrens zur Herstellung von Lichtleitfasern (Abschlußbericht)", Fördervorhaben des BMFT, Kennzeichen 412-74g1-TKo2/g, Berichtszeitraum 1/84-12/86, von H. Lydtin et al. zu entnehmen ist.

Bei der Herstellung des Lichtwellenleiters wird die Schmelze in der Ziehzwiebel am Ende der Vorform zum Ausziehen der Faser wird auf ca. 2000 °C erhitzt. Beim Aufwickeln auf die Ziehtrommel hat sich die Faser dann auf Raumtemperatur abgekühlt, d. h., der Lichtwellenleiter ist während seines Herstellungsprozesses einer starken Abkühlung unterworfen.

Bei etwa 1000 °C werden Kern-und Mantelmaterial so zäh, daß sich die wegen der unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten von Mantel und Kern entstehenden Spannungen nicht mehr ausgleichen oder abbauen können und sich beim weiteren Abkühlen im Inneren des Lichwellenleiters ein steiler Spannungsgradient in Kern/Mantel-Grenzbereich ausbildet.

Eine wesentliche Ursache für das Entstehen der innerhalb des Lichtwellenleiters vorliegenden mechanischen Spannungen resultiert demnach aus der im Zuge seiner Herstellung erfolgenden Abkühlung.

Eine weitere Quelle für die Entstehung von mechanischen Spannungen innerhalb des Lichtwellenleiters stellt der Ziehprozeß dar, dem der Lichtwellenleiter bei seiner Herstellung unterworfen ist. Die Beträge der hierdurch innerhalb des Lichtwellenleiters verursachten mechanischen Spannungen können in einer ähnlichen Größenordnung liegen wie diejenigen, die aufgrund der Abkühlung entstehen.

Diese Spannungen können nach Untersuchungen von G. R. Atkins et al., veröffentlicht in"Defects in Optical Fibres in Regions of High Stress Gradients", Electronics Letters Vol. 27, No. 16 (1991), S. 1432-1433, so groß werden, daß Bindungen zwischen den Atomen im Glasnetzwerk aufbrechen.

Aufgrund dieser Spannungen entstehen im Inneren des Lichtwellenleiters z. B.

Inhomogenitäten, Brechzahlgradienten und Streuzentren, durch welche der Dämpfungskoeffizient vergrößert wird. Messungen von Spannungen in Vorformscheiben haben ergeben, daß der Bereich des steilen Spannungsgradienten bei Einmodenfasern etwa 60% des Kernquerschnitts beträgt. In diesem Bereich, der etwa symmetrisch zur Kern/Mantel-Grenzfläche liegt, fließt ein beträchtlicher Anteil der von der Einmodenfaser transportierten Lichtleistung. Dies bedeutet, daß die mechanischen Spannungen im Inneren von Einmodenfasern einen erheblichen nachteiligen Einfluß auf die integrale Dämpfung ausüben können.

Des Weiteren verursachen mechanische Spannungen im Inneren des Lichtwellenleiters neben einer Erhöhung der Dämpfung auch eine Doppelbrechung und damit eine Vergrößerung der Polarisationsmodendispersion (PMD). Erhöhte PMD-Werte führen jedoch nachteilhafterweise zu einer Verringerung der Übertragungsbandbreite bei hohen Bitraten.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen Lichtwellenleiter mit verringerten inneren mechanischen Spannungen bereitzustellen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Lichtwellenleiter mit einem Kern und einem Mantel jeweils aus Quarzglas, dadurch gekennzeichnet,

daß die Differenz der linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Kern- und Mantelmaterial mittels entsprechender Dotierung des Kern-und/oder Mantelmaterials durch mindestens einen Fremdstoff so gewählt ist, daß die durch den Herstellungsprozeß im Lichtwellenleiter (1) hervorgerufenen inneren mechanischen Spannungen verringert sind.

Ein Verfahren zur Herstellung eines Lichtwellenleiters mit einem Kern und einem Mantel jeweils aus Quarzglas unter Abkühlen und Ziehen einer Faser aus einer Schmelze ist dadurch gekennzeichnet, daß die Differenz der linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Kern-und Mantelmaterial mittels entsprechender Dotierung des Kern-und/oder Mantelmaterials durch mindestens einen Fremdstoff so gewählt ist, daß die durch das Abkühlen und/oder Ziehen und/oder sonstigen durch den Herstellungsprozeß im Lichtwellenleiter (l) hervorgerufenen inneren mechanischen Spannungen verringert sind.

Erfindungsgemäß kann eine geeignete Dotierung des Mantelmaterials oder des Kernmaterials oder sowohl des Mantel-als auch des Kernmaterials erfolgen. Wie bereits oben erläutert, werden durch eine Dotierung zugleich sowohl die Brechzahl als auch der lineare thermische Ausdehnungskoeffiziert von Quarzglas beeinflußt. Erfindungsgemäß werden durch eine geeignete Dotierung von Kern- und/oder Mantelmaterial sowohl die Differenz der Brechzahlen als auch die Differenz der linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Kern- und/oder Mantelmaterial gezielt auf jeweils bestimmte Werte gebracht.

Brechzahldifferenz : Erfindungsgemäß sind einerseits entweder das Kernmaterial oder das Mantelmaterial oder beide in einer solchen Weise mit einem oder mehreren geeigneten Fremdstoffen dotiert, daß die Brechzahl des Kernmaterials um den gewünschten Betrag höher ist als diejenige des Mantelmaterials. Insbesondere kann die Dotierung des Kern-und/oder Mantelmaterials in Abhängigkeit von der Art des Lichtwellenleiters vorteilhaft so gewählt sein, daß die Brechzahldifferenz zwischen Kern-und Mantelmaterial gegenüber einem herkömmlichen Lichtwellenleiter gleicher Art nicht verändert ist.

Wenn der Lichtwellenleiter eine Standard-Einmodenfaser ist, kann daher die

Dotierung des Kern-und/oder Mantelmaterials insbesondere so gewählt sein, daß die Brechzahl des Mantelmaterials, ebenso wie bei herkömmlichen Standard- Einmodenfasern, um 0, 2% bis o, 6%, vorzugsweise um 0, 4% geringer ist als diejenige des Kernmaterials. Wenn der Lichtwellenleiter z. B. eine dispersionsverschobene Einmodenfaser ist, kann die Dotierung des Kern- und/oder Mantelmaterials so gewählt sein, daß die Brechzahl des Mantelmaterials, ebenso wie bei herkömmlichen dispersionsverschobenen Einmodenfasern, um o, 8% bis 1,6%, vorzugsweise um 1% geringer ist als diejenige des Kernmaterials.

Wenn der Lichtwellenleiter z. B. eine Stufenindex-Multimode-Faser ist, kann die Dotierung des Kern-und/oder Mantelmaterials so z. B. gewählt sein, daß die Brechzahl des Mantelmaterials, ebenso wie bei herkömmlichen Stufenindex- Multimode-Fasern, um o, 5% bis 2,5%, vorzugsweise um 1, 0% geringer ist als diejenige des Kernmaterials.

Differenz der linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten : Andererseits werden erfindungsgemäß des Weiteren durch die Dotierung des Mantel-und/oder Kernmaterials die linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Mantel und/oder Kern und damit insbesondere auch deren Differenz gezielt so beeinflußt, daß die durch den Herstellungsprozeß im Inneren des Lichtwellenleiters entstehenden mechanischen Spannungen verringert werden.

In einer Ausführungsform der Erfindung sind die Dotierungen Kerns und/oder des Mantels so gewählt, daß die Differenz zwischen den linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Mantel und Kern vermindert ist. In diesem Fall sind die bei der mit der Herstellung des Lichtwellenleiters verbundenen Abkühlung im Inneren des Lichwellenleiters entstehenden mechanischen Spannungen verringert.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Dotierungen Kerns und/oder des Mantels so gewählt, daß die linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Mantel und Kern gleich groß sind, also deren

Differenz verschwindet. In diesem Fall entstehen bei der mit der Herstellung des Lichtwellenleiters verbundenen Abkühlung in diesem keine oder nur sehr geringfügige mechanischen Spannungen. Die durch den mit der Herstellung verbundenen Ziehprozeß verursachten Spannungen sind in dieser Ausführungsform der Erfindung jedoch nicht vermindert. Die resultierenden Gesamtspannungen im Inneren des Lichtwellenleiters sind jedoch erfindungsgemäß verringert.

In einer anderen Ausfuhrungsform der Erfindung sind die Dotierungen Kerns und/oder des Mantels daher so gewählt, daß die Differenz der linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Mantel und Kern nicht verschwindet, sondern vielmehr gezielt einen solchen Wert annimmt, daß diejenigen mechanischen Spannungen im Inneren des Lichtwellenleiters, die bei dessen Herstellung durch die damit verbundene Abkühlung, also thermisch, hervorgerufen werden, denjenigen mechanischen Spannungen im Inneren des Lichtwellenleiters entgegenwirken, die bei dessen Herstellung durch den damit verbundenen Ziehprozeß entstehen. Die resultierenden mechanischen Gesamtspannungen im Inneren des Lichtwellenleiters sind somit bei dieser Ausführungsform der Erfindung erfindungsgemäß weiter verringert.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Differenz linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Mantel und Kern durch entsprechende Dotierung des Kerns und/oder des Mantels so gewählt, daß die thermisch (durch die Abkühlung bei der Herstellung) induzierten und die durch den Ziehprozeß induzierten mechanischen Spannungen im Inneren des Lichtwellenleiters einander aufheben oder minimiert sind. Die aus dem Herstellungsprozeß stammenden mechanischen Spannungen im Inneren des Lichtwellenleiters sind somit bei dieser Ausfuhrungsform der Erfindung vorteilhaftertweise insgesamt aufgehoben oder minimiert.

Eine erfindungsgemäße Verringerung, Minimierung oder Aufhebung der inneren mechanischen Spannungen mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens läßt sich auch auf Fasern mit anderen Brechzahldifferenzen anwenden, wie z. B. auf Multimode-Stufenindexfasern oder auf dispersionsverschobene Einmodenfasern

mit einer typischen Brechzahldifferenz von 1%.

Die niedrige Dämpfung eines erfindungsgemäßen Lichtwellenleiters führt auch in dem bisher hauptsächlich in optischen Netzen genutzten Wellenlängenbereich um 1,3 um zu einer deutlichen Senkung des Dämpfungskoeffizienten. Bisher produzierte hochwertige Einmodenfasern weisen bei einer Wellenlänge von 1,3 um einen Dämpfungskoeffizienten von etwa o, 34 dB/km auf. Dieser Wert kann mittels eines erfindungsgemäßen Lichtwellenleiters auf ca. die Hälfte reduziert werden.

Die Entwicklung der optischen Nachrichtentechnik wird durch einen ständig wachsenden Bedarf an Übertragungsbandbreite charakterisiert. In den optischen Netzen werden zunehmend mehrere Wellenlängen parallel zur Übertragung eingesetzt. Diese Technik wird als WDM (Wavelength Division Multiplexing) bzw.

DWDM (Dense WDM) bezeichnet. Für die maximal übertragbare Bandbreite ist der verfügbare Spektralbereich mit niedriger Dämpfung ein wichtiges Kriterium.

Mit einem erfindungsgemäßen Lichtwellenleiter in Einmoden-Ausführung läßt sich bei einer OH-Zusatzabsorption von unter o, 1 dB/km zwischen 1, 25 um und 1,65 um ein 400 nm breiter Wellenlängenbereich realisieren, in dem der Dämpfungskoeffizient unter o, 3 dB/km liegt. Bei einem Abstand der einzelnen Übertragungskanäle von o, 4 nm (DWDM) können somit 1000 Wellenlängen gleichzeitig mit sehr geringen Verlusten übertragen werden.

Ein erfindungsgemäße Einmodenfaser ist aufgrund der verringerten inneren mechanischen Spannungen auch in Bezug auf die PMD-Werte herkömmlichen Einmodenfasern überlegen.

In einer Ausführungsform der Erfindung ist/sind das Kern-und/oder Mantelmaterial mittels mindestens einem ersten und einem zweiten Fremdstoff so dotiert, daß das durch eine Dotierung mit dem ersten Fremdstoff hervorgerufene Verhältnis der Änderung der Brechzahl zur Änderung des linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten, von dem durch eine Dotierung mit dem zweiten Fremdstoff hervorgerufenen Verhältnis der Änderung der Brechzahl zur

Änderung des linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten verschieden ist.

In einer anderen Ausgestaltung dieser Ausführungsform ist/sind das Kern- und/oder Mantelmaterial mittels mindestens einem ersten und einem zweiten Fremdstoff so dotiert, daß die durch eine Dotierung mit dem ersten Fremdstoff hervorgerufene Änderung der Brechzahl zu der durch eine Dotierung mit dem zweiten Fremdstoff hervorgerufenen Anderung der Brechzahl gegenläufig ist.

In einer wiederum anderen Ausgestaltung dieser Ausführungsform ist/sind das Kern-und/oder Mantelmaterial mittels mindestens einem ersten und einem zweiten Fremdstoff so dotiert, daß die durch eine Dotierung mit dem ersten Fremdstoff hervorgerufene Änderung des linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten zu der durch eine Dotierung mit dem zweiten Fremdstoff hervorgerufenen Änderung des linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten gegenläufig ist.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Fremdstoffe zur Dotierung des Kerns und/oder Mantels Fluor (F) und Germaniumdioxid (Ge02).

Die Wirkungsweise einer solchen Doppeldotierung wird im folgenden erläutert.

Bei einer Fluor-Dotierung verringern sich sowohl die Brechzahl als auch der lineare thermische Ausdehnungskoeffizient, wobei deren jeweilige Verringerungen in einem bestimmten zahlenmäßigen Verhältnis Xi stehen.

Bei einer Germaniumdioxid-Dotierung hingegen steigen sowohl die Brechzahl als auch der lineare thermische Ausdehnungskoeffizient an. Das Zahlenverhältnis X2 dieser beiden Anstiege ist jedoch von Xi verschieden. D. h., die Wirkungen der beiden Dotierungen auf die Parameter Brechzahl und Ausdehnungskoeffizient können einander trotz ihrer Gegenläufigkeit nicht für beide Parameter gleichzeitig aufheben, sondern die Gegenläufigkeit wirkt sich auf die Brechzahl und auf den linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten in unterschiedlichem Ausmaße aus und kann nur zur Aufhebung der Wirkung auf einen von beiden Parametern führen, während der andere Parameter durch die Doppeldotiertung verändert bleibt. Für eine Vielzahl von linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten

kann somit ein-und dieselbe Brechzahl erreicht werden und umgekehrt.

Daher können durch jeweils geeignete Wahl der Konzentrationen der Fluor- Dotierung und Germaniumdioxid-Dotierung in weiten Grenzen beliebige Werte sowohl für die Brechzahl als auch gleichzeitig für den linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten realisiert werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Quarzglas des Kerns des Lichtwellenleiters undotiert und das Quarzglas des Mantels zugleich mit den Fremdstoffen Fluor (F) und Germaniumdioxid (GeO2) dotiert.

Fig. 1 zeigt zur Veranschaulichung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eine Querschnittdarstellung eines vergrößerten Abschnittes eines erfindungsgemäßen Einmoden-Lichtwellenleiters 1.

Der Lichtwellenleiter 1 umfaßt einen dotierten Quarzglas-Mantel 2 und einen undotierten Quarzglas-Kern 4. Der Mantel 2 und der Kern 4 grenzen in einem Grenzbereich 3 aneinander.

Der Ausdehnungskoeffizient des Kerns 4 beträgt aufgrund der Materialeigenschaften von reinem Quarzglas ca. 5... 6 *10-7/°G Der Mantel wird gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung mit zwei Fremdstoffen dotiert, nämlich mit Fluor (F) und Germaniumdioxid (GeO2).

Die Dotierung des Mantels 2 mit Fluor ist hierbei so gewählt, daß die Brechzahl des Mantelmaterials gegenüber reinem Quarzglas allein durch die Fluor- Dotierung um o, 6% verringert ist. Aufgrund einer solchen Dotierung sinkt der Ausdehnungskoeffizient des Mantelmaterials auf 2*10-7/°C, wie der Veröffnentlichung"Möglichkeiten und Grenzen des PCVD-Verfahrens zur Herstellung von Lichtleitfasern (Abschlußbericht)", Fördervorhaben des BMFT, Kennzeichen 412-74g1-TKo2/g, Berichtszeitraum 1/84-12/86 von H. Lydtin et al. zu entnehmen ist.

Die zusätzliche Dotierung mit Germaniumdioxid (GeO2) ist in einer solchen

Konzentration gewählt, daß hierdurch eine Brechzahlerhöhung um 0. 2% bewirkt wird, so daß die Brechzahl des Mantelmaterials insgesamt um o, 4% geringer ist als diejenige des Kernmaterials, was fur viele Anwendungen von Einmodenfasern gefordert ist und einen Standardwert für viele handelsübliche Einmoden- Lichtwellenleiter darstellt.

Der Ausdehnungskoeffizient des Mantelmaterials steigt jedoch auf Grund dieser zusätzlichen Dotierung auf den Wert für reines Quarzglas und damit wieder auf den Wert des Kernmaterials an (auch diese Daten wurden der oben erwähnten Veröffentlichung von H. Lydtin et al. entnommen).

In diesem Fall entstehen bei der mit der Herstellung des Lichtwellenleiters 1 verbundenen Abkühlung in diesem keine mechanischen Spannungen. Die bei der Herstellung insgesamt entstehenden mechanischen Spannungen im Inneren des Lichtwellenleiters 1 sind somit erfindungsgemäß verringert.

Damit ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ein Typ von Lichtwellenleiter mit der gleichen Brechzahldifferenz wie bei üblichen Einmodenfasern und gleichen Ausdehnungskoeffizienten von Kern-und Mantelmaterial realisiert.

In einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist durch geeignete Konzentrationen der beiden genannten Dotierstoffe Fluor und Germaniumdioxid der lineare thermische Ausdehnungskoeffizient des Mantels um einen solchen Betrag von demjenigen des Kerns abweichend gewählt, daß die innere mechanische Gesamtspannung, die sich als Summe aus dem Zusammenwirken aller eine Spannung im Inneren des Lichtwellenleiters hervorrufenden Einzeleffekte-insbesondere Abkühlung und Ziehprozeß während der Herstellung -ergibt, aufgehoben oder minimiert ist.

Gewerbliche Anwendbarkeit : Die Erfindung ist gewerblich anwendbar insbesondere auf dem Gebiet der Übertragung von Signalen und Information über Lichtwellenleiter, die z. B. in optischen Übertragungsnetzen oder Seekabeln zum Einsatz kommen.

Liste der Bezugszeichen : 1 Lichtwellenleiter 2 Mantel 3 Grenzbereich zwischen Mantel und Kern 4 Kern