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Patent Searching and Data


Title:
OPTIMUM TEMPERATURE CONTROL DURING PARKING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/166782
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for the collective and yet individual assessment of a parking area and for locating a parking space which is energy-optimized with respect to a temperature control. The invention further relates to a correspondingly equipped parking system. The invention further relates to a computer program product with control commands which implement the method or operate the proposed parking system.

Inventors:
WISBRUN RICHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/054712
Publication Date:
September 20, 2018
Filing Date:
February 26, 2018
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
G08G1/14; G01C21/34
Foreign References:
US20150217754A12015-08-06
DE102013001308A12014-07-31
EP3130893A12017-02-15
DE102014001554B42016-07-14
DE102009027543A12011-01-13
DE102013001308A12014-07-31
DE102014224108A12016-06-02
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Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren zur optimalen Klimakonditionierung bei einem Parken, aufweisend:

- ein Spezifizieren (100) eines Parkgebiets und einer Parkzeit, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass

- ein Bereitstellen (101 ) einer Parkgebietsinformation mittels einer Mehrzahl von Fahrzeugen, die sich in diesem Parkgebiet in einer Zeitspanne aufhalten, die die Parkzeit umfasst; und

- ein Auswählen (102) eines Parkplatzes innerhalb des Parkgebiets in Abhängigkeit von Fahrzeugparametern vorgesehen sind.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Größe eines Parkgebiets und/ oder die Zeitspanne bei einer Parkplatzsuche spezifiziert werden .

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die

Fahrzeugparameter auf mindestens ein geparktes Fahrzeug und/ oder ein

parkendes Fahrzeug beziehen.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrzeugparameter einen elektrischen Antrieb, einen

verbrennungsmotorbasierten Antrieb, einen Ladestand, einen Kraftstoffvorrat, eine Karosseriebauart, einen Fahrzeugtyp, eine Fahrzeugaussenfarbe, eine

Fahrzeuglackierung, eine Dachbauart, eine Fensteranordnung und/ oder einen abgespeicherten Fahrzeugparameter beschreiben.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Parkgebietsinformation eine Temperatur, einen Sonneneinstrahlungswinkel, eine Sonneneinstrahlungsintensität, Gebäude, eine Vegetation, Luftströmungen, permanente Schattenspender und/ oder temporäre Schattenspender beschreibt.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Parkgebietsinformation anhand optischer Sensoren, Temperatursensoren, Windsensoren, Helligkeitssensoren, Feuchtigkeitssensoren, empfangener

Information und/ oder abgespeicherter Information bereitgestellt wird.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die parkenden Fahrzeuge und/ oder das zu parkende Fahrzeug eine

Fahrzeugkennung und/ oder eine Vehicle Information Number VIN bereitstellen.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Parkgebietsinformation anhand von mindestens einem Fahrzeugparameter klassifiziert wird und der Parkplatz in Abhängigkeit der einschlägigen Klasse des zu parkenden Fahrzeugs gewählt wird. 9. Parksystem zur optimalen Klimakonditionierung bei einem Parken, aufweisend:

- eine Spezifikationseinheit eingerichtet zum Spezifizieren (100) eines Parkgebiets und einer Parkzeit, wobei das System dadurch gekennzeichnet ist, dass

- mindestens eine Bereitstellungseinheit eingerichtet zum Bereitstellen (101 ) einer Parkgebietsinformation mittels einer Mehrzahl von Fahrzeugen, die sich in diesem Parkgebiet in einer Zeitspanne aufhalten, die die Parkzeit umfasst; und

- eine Auswahleinheit eingerichtet zum Auswählen (102) eines Parkplatzes innerhalb des Parkgebiets in Abhängigkeit von Fahrzeugparametern vorgesehen ist.

10. Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen, welche das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8 implementieren.

Description:
Optimale Klimakonditionierung beim Parken

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kollektiven und trotzdem individuellen Bewerten eines Parkgebiets und Auffinden eines bzgl. einer Klimakonditionierung energieoptimierten Parkplatzes. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein entsprechend eingerichtetes Parksystem. Darüber hinaus wird ein

Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen vorgeschlagen, welche das

Verfahren implementieren beziehungsweise das vorgeschlagene Parksystem betreiben. DE 10 2014 001 554 B4 zeigt ein autonomes Fahrzeug, das abhängig von der

Fahrzeuginnenraumtemperatur und dem erwarteten Ankunftszeitpunkt des Fahrers, selbstständig einen Parkplatz wählt, der eine optimale Innenraumtemperatur des Fahrzeuges zur Folge hat.

DE 10 2009 027 543 A1 zeigt ein Verfahren, bei dem auf Basis von Gebäuden und des Sonnenstandes der voraussichtliche Schattenverlauf berechnet und dies dem Fahrer optisch angezeigt wird.

DE 10 2013 001 308 A1 zeigt ein Verfahren zum Bereitstellen von Informationen über einen Parkplatz. Zu der Erfindung gehört auch eine Navigationsvorrichtung, mittels welcher diese Informationen für einen Fahrer eines Kraftwagens verfügbar gemacht werden.

DE 10 2014 224 108 A1 zeigt ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugs, wobei eine oder mehrere Fahrzeugkomponenten des Fahrzeugs in Abhängigkeit von einer vorgegebenen Abholzeit des Fahrzeugs an einer Abholposition eines Parkplatzes derart betrieben werden, dass das Fahrzeug an der Abholposition zu der

vorgegebenen Abholzeit einen oder mehrere vorgegebene Zustände aufweist.

Einsparung von Energie ist seit langer Zeit ein wichtiger Faktor bei der Entwicklung von Fahrzeugen. Bei Elektrofahrzeugen ist aber ein intelligentes

Energiemanagement noch wichtiger, weil die Reichweite und somit der Kundennutzen direkt gesteigert werden kann. Ein wesentlicher Bestandteil hiervon ist das Thermomanagement im Fahrzeuginnenraum.

Der Stand der Technik zeigt ein Erfassen von Merkmalen eines einzelnen

Parkplatzes oder ein statisches Auslesen von vorab gespeicherten Merkmalen. Bei einer Verarbeitung einzelner Parkplätze kann es jedoch zu einer Überspezifizierung kommen. Wetterdaten beziehen sich typischerweise auf Gebiete und somit ist es nachteilig die Parkplatzsuche lediglich lokal stark zu begrenzen.

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren, welches ein kollektives und trotzdem individuelles Bewerten eines Parkgebiets und Auffinden eines energieoptimierten Parkplatzes mit wenig technischem Aufwand ermöglicht, vorzuschlagen. Ferner ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine entsprechend eingerichtete Systemanordnung bereitzustellen sowie ein

Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen vorzuschlagen, welche das

Verfahren implementieren beziehungsweise die vorgeschlagene Systemanordnung zumindest teilweise betreiben.

Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 . Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Demgemäß wird ein Verfahren zur optimalen Kiimakonditionierung bei einem Parken vorgeschlagen, aufweisend ein Spezifizieren eines Parkgebiets und einer Parkzeit, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass ein Bereitstellen einer Parkgebietsinformation mittels einer Mehrzahl von Fahrzeugen, die sich in diesem Parkgebiet in einer Zeitspanne aufhalten, die die Parkzeit umfasst und ein

Auswählen eines Parkplatzes innerhalb des Parkgebiets in Abhängigkeit von

Fahrzeugparametern vorgesehen sind.

Im Folgenden werden Aspekte teilweise mit Bezug auf elektrisch betriebene

Fahrzeuge dargestellt, was jedoch nicht als einschränkend auszulegen ist. Vielmehr ist die vorliegende Erfindung generell sowohl auf Elektrofahrzeuge als auch auf Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor gerichtet. Insofern werden generell Kraftfahrzeuge erfindungsgemäß weiterentwickelt. Als Kraftfahrzeug kommt hierbei generell jedes Kraftfahrzeug in Frage, insbesondere ein Automobil.

Erfindungsgemäß ist es möglich mit einem elektrisch betriebenen Fahrzeug einen Parkplatz derart auszuwählen, dass bezüglich dem Energieverbrauch eine

Optimierung eintritt. So wird von einer Batterie nicht lediglich die Klimaanlage gespeist, sondern vielmehr verringert sich auch mit einem Betreiben der

Klimaanlage die entsprechende Reichweite des Elektrofahrzeugs. Hierzu kann der Fahrer, beispielsweise mittels eines Navigationsgeräts, spezifizieren, wo er parken will und kann optional eine Parkzeit auswählen. Gibt ein Fahrer keine Parkzeit ein, so kann standardmäßig die aktuelle Zeit eingestellt werden oder es wird anhand der Routenführung berechnet, wann das Fahrzeug das Zielgebiet erreicht. Somit kann also der Fahrer als Parkgebiet eine komplette Straße, ein Stadtgebiet oder aber einen Radius um einen Fixpunkt einstellen. Somit ist es also möglich , nicht lediglich einzelne Parkplätze auszuwählen, sondern vielmehr kann ein ganzes Gebiet eingeschränkt werden, was wiederum die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass ein besonders geeigneter Parkplatz gefunden wird.

So kann es vorteilhaft sein, für einen energieoptimierten Parkplatz eine weitere Strecke zurück zu legen, als einen näheren Parkplatz zu wählen, der ungünstige Energieeigenschaften aufweist. Eine ungünstige Energieeigenschaft ist hierbei beispielsweise im Sommer eine übermäßige Hitze bzw. eine Sonneneinstrahlung. Hingegen ist dies im Winter besonders vorteilhaft, da das Fahrzeug nach einem Parkvorgang weniger aufgewärmt werden muss. Gleiches gilt für die Batterie eines Elektrofahrzeugs, welche nach einem Parken erst in eine Betriebstemperatur gebracht werden muss. Somit kann also auch spezifiziert werden, wie der Parkplatz in Abhängigkeit der Parkzeit ausgestaltet sein muss. Somit ist es eben auch möglich Tageszeiten zu berücksichtigen und entsprechende Wetterverhältnisse der Tageszeit zu

berücksichtigen. Da sich das Wettergeschehen schnell ändern kann, wird vorliegend eine Lösung vorgeschlagen, die auf einem Bereitstellen von Parkgebietsinformation durch mehrere Fahrzeuge basiert. Somit werden also besonders vorteilhaft die spezifizierten Gebiete bewertet, da das Wetterverhalten in solchen Gebieten typischerweise stets gleich ist. Darüber hinaus können noch parkplatzindividuelle Merkmale, wie beispielsweise eine Windströmung oder ein Vorhandensein von Gebäuden berücksichtigt werden. Ein Gebäude wirkt sich derart auf einen Parkplatz aus, dass sich hierbei ein Schatten sowie ein bestimmtes Windverhalten einstellen. Das Bereitstellen der Parkgebietsinformation kann mittels mehrerer Fahrzeuge erfolgen, die entweder im Parkgebiet geparkt sind oder dieses durchfahren. Auch hierdurch kann wiederum ein Bewerten der entsprechenden Parameter

bewerkstelligt werden, da sich ein Fahrzeug gerade bei einem Parken besonders aufheizt. Wird lediglich eine Umgebungstemperatur benötigt, so können auch die Messergebnisse von fahrenden Fahrzeugen ausgewertet werden. Ferner ist es möglich, dass andere Fahrzeuge Routeninformationen bereitstellen und somit spezifizieren, dass sie in Kürze in dem Parkgebiet fahren bzw. parken. Somit ist es mittels der Zeitspanne möglich einzustellen, wie aktuell die Information sein soll und gegebenenfalls eine Verfallsinformation bereitzustellen. Somit können

beispielsweise lediglich Daten berücksichtigt werden, die nicht älter als 5 Stunden sind. So handelt es sich beispielsweise bei einem Wind um ein stark temporäres Wettergeschehen, welches nicht mehr relevant ist, falls es am Vortag stattgefunden hat.

Das Auswählen eines Parkplatzes kann in Abhängigkeit sowohl von bereitgestellten Fahrzeugparametern anderer Fahrzeuge erfolgen, als auch von

Fahrzeugparametern des eigenen, suchenden Fahrzeugs. So kann eine

entsprechende Logik vorhanden sein, die die bereitgestellten Fahrzeugparameter berücksichtigt und hierbei eigene, ausgemessene Fahrzeugparameter damit abgleicht. So erhitzt sich ein Cabrio mit offenem Verdeck weniger, als ein

geschlossenes Fahrzeug. Soll also bei einem Parken die Innenraumtemperatur optimiert werden, so können lediglich diejenigen Fahrzeuge berücksichtigt werden, die geschlossen sind. Handelt es sich bei dem Parkplatz suchenden Fahrzeug um ein Cabrio, so können entsprechend auch Parkgebietsinformationen von Cabrios berücksichtigt werden. Generell können Fahrzeuge typischerweise erkennen, ob es regnet und somit kann diese Information bezüglich einem Cabrio gesondert bewertet werden. Da gemäß der vorliegenden Erfindung die Umgebungsinformation von einer Vielzahl von Fahrzeugen bereitgestellt (im Weiteren als Crowd bezeichnet) wird, ist es besonders vorteilhaft, dass viele unterschiedliche Fahrzeugtypen berücksichtigt werden können. Dies bietet gegenüber bekannten Verfahren den Vorteil, dass nicht jeder einzelne Parkplatz individuell ausgewertet werden muss, weil das IT-System Regeln findet, wie der Witterungseinfluss bei verschiedenen Bauarten von

Fahrzeugen vergleichbar ist. So kann aus der Vielzahl von Daten herausgefiltert werden, ob ein Parkplatz überhaupt relevant ist. Soll beispielsweise ein elektrisch betriebenes Fahrzeug nicht besonders stark erhitzen, so können bereits alle

Parkplätze bzw. ein Gebiet von Parkplätzen mit großer Hitze, herausgefiltert werden. Dies bietet den Vorteil, dass eine effiziente Datenverarbeitung sowohl auf

historischen Daten in Form eines orts- und Tageszeitbasiertem Modells als auch auf Echtzeit-Daten basierend stattfinden kann. Über die gesamte Dauer der

Beobachtungshistorie baut das System durch die Summe aller Einzelmessungen eine generelle Information zum Temperatur und Einstrahlungsablauf an jeder Parkplatzumgebung und jeder Fahrzeugausrichtung auf. Es ist nicht nur besonders vorteilhaft, dass eine Vielzahl von tatsächlich gemessenen Daten vorliegt, sondern vielmehr können individuelle Fahrzeugparameter berücksichtigt werden und somit nicht nur der Ort des Parkplatzes berücksichtigt werden, sondern vielmehr kann auch jedes Fahrzeug an sich berücksichtigt werden. Hierbei ist es besonders vorteilhaft auch die Fahrzeugdaten des suchenden Fahrzeugs zu berücksichtigen. Handelt es sich beispielsweise um ein Auto mit Verbrennungsmotor, so hat dieses Auto mehr Kapazitäten um einen Fahrzeuginnenraum zu kühlen bzw. muss eine Batterie nicht auf eine Betriebstemperatur bringen. Somit können also

Fahrzeugparameter eines elektrisch betriebenen Fahrzeugs anders bewertet werden als Daten eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor. Somit können also aus der vorhandenen Datenbasis unterschiedliche Informationen ausgeblendet werden, die nicht relevant erscheinen.

Anhand der gesammelten Daten prognostiziert das System dem Fahrer oder dem autonomen Fahrzeug den optimalen Parkplatz, um die Energieeffizienz des

Fahrzeugs für den Kunden zu steigern. Dies erfolgt durch den Abstellpunkt und den Winkel in dem das Fahrzeug auf der Straße abgestellt wird. Hierdurch wird das Fahrzeug passiv temperiert, zum Beispiel durch Wettereinwirkung wie abgeschattete Sonneneinstrahlung, Windschluchten oder Vegetationseffekte. Daraus ableitbar ist die geeignete Wahl des Parkplatzes. Somit ist dies vorteilhaft bzgl. u.a. der

Fahrerkabine, woraufhin die Klimaanlage entlastet wird. Ebenso vorteilhaft wirkt sich dies auf die Batterien bei Elektrofahrzeugen aus.

Fahrzeugbatterien haben einen optimalen Temperaturbereich für deren Funktion. Um die Batterie in diesem Temperaturbereich zu halten, müssen diese beheizt oder gekühlt werden, was durch den geeigneten Parkplatz optimiert werden kann. Alle exponierten Komponenten sind dem UV der Sonnenbestrahlung ausgesetzt. Kann man die Sonnenbestrahlungsintensität oder die Vegetationseffekte verorten, kann die Wahl des Standortes dem Kunden helfen, die Komponenten des Fahrzeugs besser zu erhalten.

Anstelle von statischen Bebauungsdaten werden die gesammelten Daten von Fahrzeugen ausgewertet, die in diesem Gebiet bereits geparkt haben. Durch diese Crowdlösung ist man nicht mehr auf Bebauungskarten angewiesen, die unter Umständen nicht auf dem aktuellsten Stand sind. Außerdem wird die tatsächliche Wärmestrahlung deutlich präziser vorhergesagt, weil neben den Gebäuden auch Vegetation, Luftströmungen und temporäre Schattenspender einfließen. Auch kann man je realem Fahrzeugtyp Aussagen machen, die in den Crowddaten enthalten sind. Mit der Vehicle Information Number (VIN) kann der Fahrzeugtyp, die

Lackierung und der Dachtyp (Cabrio, Panorama-Glasdach) erfasst und in den Crowddaten als Eingangsparameter verarbeitet werden.

Somit ist man unabhängig von einer vermeintlich korrekten und aktuellen

Bebauungskarte. Es kann erfindungsgemäß eine Berücksichtigung von Reflexionen und Windströmen, Vegetation und eine Berücksichtigung von temporären Bauten erfolgen. Zudem besteht weniger Rechenaufwand als bei herkömmlichen Verfahren.

Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung werden die Größe eines

Parkgebiets und/ oder die Zeitspanne bei einer Parkplatzsuche spezifiziert. Dies hat den Vorteil, dass beispielsweise anhand eines Radius oder eines Stadtgebiets die Parkplatzsuche eingeschränkt werden kann. Somit werden also nicht lediglich einzelne Parkplätze ausgewählt und analysiert, sondern vielmehr kann ein variables Gebiet je nach Anwendungsszenario berücksichtigt werden und somit die

Wahrscheinlichkeit eines Auffindens eines geeigneten Parkplatzes erhöht werden. Ferner kann mittels eines Navigationssystems oder durch die automatische

Ableitung aus der Mobilitätsmustererkennung eingestellt werden, in welchem Zeitrahmen eine Ankunft zu erwarten ist und somit die Zeitspanne eingestellt werden. Auch kann mittels der Zeitspanne die Aktualität der Daten eingestellt werden.

Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung beziehen sich die Fahrzeugparameter auf mindestens ein geparktes Fahrzeug und/ oder ein parkendes Fahrzeug. Dies hat den Vorteil, dass Fahrzeugparameter bei der Parkplatzsuche berücksichtigt werden können und somit abgeprüft werden kann, welche Parameter der geparkten Autos bzgl. des suchenden Fahrzeugs überhaupt relevant sind. Ferner kann erkannt werden, ob ein Fahrzeug in dem Gebiet parkt, oder ob es sich dort bewegt. Somit können eine Temperaturinformation und eine Information bzgl. Wind richtig interpretiert werden.

Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung beschreiben die

Fahrzeugparameter einen elektrischen Antrieb, einen verbrennungsmotorbasierten Antrieb, einen Ladestand, einen Kraftstoffvorrat, eine Karosseriebauart, einen Fahrzeugtyp, eine Fahrzeugaussenfarbe, eine Fahrzeuglackierung, eine

Dachbauart, eine Fensteranordnung und/ oder einen abgespeicherten

Fahrzeugparameter. Dies hat den Vorteil, dass für das entsprechende

Anwendungsszenario die relevanten Parameter ausgelesen werden können. Ist vor allem die Temperatur relevant, so kann erkannt werden, welches Fahrzeug sich besonders stark unter Sonneneinstrahlung erwärmt und diese Parameter berücksichtigt werden. Ergeben sich Charakteristika aus einem Fensterdach, so kann dies ebenfalls berücksichtigt werden. Generell weisen Autos mit offenem Verdeck andere Temperatureigenschaften auf, als geschlossene Fahrzeuge. Bei einem elektrischen Antrieb ist die Temperatur wichtiger als bei einem

verbrennungsmotorbasierten Antrieb, da evtl. die Batterie auf Betriebstemperatur gebracht werden muss und ein Erwärmen oder Abkühlen sogar nachteilig bzgl. der Reichweite ist. Vor allem bei einem elektrischen Fahrzeug mit niedrigem Ladestand ist es wichtig die Klimaanlage möglichst wenig zu beanspruchen.

Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung beschreibt die

Parkgebietsinformation eine Temperatur, einen Sonneneinstrahlungswinkel, eine Sonneneinstrahlungsintensität, Gebäude, eine Vegetation, Luftströmungen, permanente Schattenspender und/ oder temporäre Schattenspender. Dies hat den Vorteil, dass Parameter unabhängig voneinander bewertet werden können. So ist beispielsweise ein Panoramadach anfälliger für eine Erhitzung des Fahrzeugs als ein komplett geschlossenes Dach. Somit können gezielt Daten von Fahrzeugen mit Panoramadach ausgewertet werden, falls das zu parkende Fahrzeug eben ein Panoramadach aufweist. Ein Sonneneinstrahlungswinkel ist bzgl. eines

Panoramadachs weniger relevant als für eine Frontscheibe.

Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die

Parkgebietsinformation anhand optischer Sensoren, Temperatursensoren,

Feuchtigkeitssensoren, Windsensoren, Helligkeitssensoren, empfangener

Information und/ oder abgespeicherter Information bereitgestellt. Dies hat den Vorteil, dass eine erweiterte Erfassung der Umgebungsparameter möglich ist, die sich nicht auf einen einzelnen Parkplatz beziehen, sondern unterschiedliche

Parameter eines Gebiets erfasst werden können. Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung stellen die parkenden Fahrzeuge und/ oder das zu parkende Fahrzeug eine Fahrzeugkennung und/ oder eine Vehicle Information Number VIN bereit. Dies hat den Vorteil, dass eine

Fahrzeuginformation bzw. ein Fahrzeugparameter bereits aus einer solchen

Nummer ausgelesen werden kann. So kann erkannt werden, welche Bauart vorliegt und hierbei auf ein bestimmtes Verhalten bzgl. der Parkgebietsinformation geschlossen werden.

Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die

Parkgebietsinformation anhand von mindestens einem Fahrzeugparameter klassifiziert und der Parkplatz in Abhängigkeit der einschlägigen Klasse des zu parkenden Fahrzeugs gewählt. Dies hat den Vorteil, dass ein Clustering durchgeführt werden kann und lediglich relevante Information verarbeitet werden kann. Somit muss nicht jedes Fahrzeug einzeln ausgewertet werden, sondern das suchende Fahrzeug kann seine Daten bereitstellen und erhält nur

Parkplatzinformation ähnlicher Fahrzeuge. So kann eine bestimmte Größe parkender Autos ausgeblendet werden, da hier die Gefahr besteht, dass ein suchendes Fahrzeug aufgrund mangelnder Größe einen solchen Parkplatz gar nicht wahrnehmen kann. Somit wird dem Rechnung getragen, dass anhand der sogenannten Crowd eine Vielzahl von Fahrzeugen Information bereitstellen.

Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Parksystem zur optimalen

Klimakonditionierung bei einem Parken, aufweisend eine Spezifikationseinheit eingerichtet zum Spezifizieren eines Parkgebiets und einer Parkzeit, wobei das System dadurch gekennzeichnet ist, dass mindestens eine Bereitstellungseinheit eingerichtet zum Bereitstellen einer Parkgebietsinformation mittels einer Mehrzahl von Fahrzeugen, die sich in diesem Parkgebiet in einer Zeitspanne aufhalten, die die Parkzeit umfasst und eine Auswahleinheit eingerichtet zum Auswählen eines Parkplatzes innerhalb des Parkgebiets in Abhängigkeit von Fahrzeugparametern vorgesehen ist.

Somit wird ein Parksystem mit historisch aus der Crowd aufgebauter Karte mit Parkposition, Fahrzeugausrichtung und Fahrzeugzuständen (Cabrio-Verdeck offen, Sonnenblenden oben, Fenster offen u.a.) zur Prognose aus historischen und Echtzeitdaten (Kaimanfilter) optimalen Klimakonditionierung bei einem Parken vorgeschlagen.

Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Computerprogrammprodukt mit

Steuerbefehlen, welche das Verfahren ausführen und die vorgeschlagene

Anordnung bzw. das Parksystem betreiben, wenn sie auf einem Computer zur Ausführung gebracht werden.

Erfindungsgemäß ist es besonders vorteilhaft, dass das Verfahren zum Betreiben der vorgeschlagenen Vorrichtungen und Einheiten verwendet werden kann. Ferner eignen sich die vorgeschlagenen Vorrichtungen und Einrichtungen zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Somit implementiert jeweils die Einheit strukturelle Merkmale, welche geeignet sind, das entsprechende Verfahren auszuführen. Die strukturellen Merkmale können jedoch auch als Verfahrensschritte ausgestaltet werden. Auch hält das vorgeschlagene Verfahren Schritte zur

Umsetzung der Funktion der strukturellen Merkmale bereit. Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Aspekte der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Ebenso können die vorstehend genannten und die hier weiter ausgeführten Merkmale je für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Funktionsähnliche oder identische Bauteile oder Komponenten sind teilweise mit gleichen Bezugszeichen versehen. Die in der Beschreibung der Ausführungsbeispiele verwendeten Begriffe „links",„rechts",„oben" und„unten" beziehen sich auf die Zeichnungen in einer Ausrichtung mit normal lesbarer Figurenbezeichnung bzw. normal lesbaren

Bezugszeichen. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließend zu verstehen, sondern haben beispielhaften Charakter zur Erläuterung der Erfindung. Die detaillierte Beschreibung dient der Information des Fachmanns, daher werden bei der Beschreibung bekannte Schaltungen, Strukturen und

Verfahren nicht im Detail gezeigt oder erläutert, um das Verständnis der

vorliegenden Beschreibung nicht zu erschweren. In den Figuren zeigen:

Figur 1 : ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur optimalen

Klimakonditionierung bei einem Parken gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung; und Figur 2: ein schematisches Anwendungsbeispiel eines Verfahrens zur

optimalen Klimakonditionierung bei einem Parken gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung.

Figur 1 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur optimalen Klimakonditionierung bei einem Parken, aufweisend ein Spezifizieren 100 eines Parkgebiets und einer Parkzeit, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass ein Bereitstellen 101 einer Parkgebietsinformation mittels einer Mehrzahl von Fahrzeugen, die sich in diesem Parkgebiet in einer Zeitspanne aufhalten, die die Parkzeit umfasst und ein Auswählen 102 eines Parkplatzes innerhalb des

Parkgebiets in Abhängigkeit von Fahrzeugparametern vorgesehen sind. Der Fachmann erkennt hierbei, dass die Schritte weitere Unterschritte aufweisen können und insbesondere, dass die Verfahrensschritte jeweils iterativ und/ oder in anderer Reihenfolge ausgeführt werden können.

Figur 2 zeigt unten ein Fahrzeug, welches einen Parkplatz sucht. Hierbei hat das Fahrerassistenzsystem oder der Fahrer spezifiziert, in welchem Umkreis das Fahrzeug geparkt werden soll. Somit können also auch diejenigen Fahrzeugdaten berücksichtigt werden, die sich nur auf Fahrzeuge beziehen, die in diesem Gebiet bereits parken bzw. geparkt haben. Somit wird also nicht auf Bebauungskarten abgestellt, sondern vielmehr werden tatsächlich vorhandene Werte berücksichtigt.

Innerhalb des spezifizierten Gebiets, welches vorliegend mittels eines Kreises eingezeichnet ist, liegen diverse Parkplätze, die unterschiedliche Charakteristika aufweisen. Ganz links ist ein Parkplatz eingezeichnet, der vorliegend nicht berücksichtigt werden muss, da er außerhalb des Radius liegt. Da das Fahrzeug, welches unten eingezeichnet ist, in das Navigationssystem eingegeben hat, wann es in dem Parkgebiet ankommt, ist nunmehr klar, welche Parkplatzinformation berücksichtigt werden kann. So wird eine Zeitspanne spezifiziert, und es werden diejenigen Parkplatzinformationen ausgelesen, welche bezüglich dieser Zeitspanne relevant sind.

Erfindungsgemäß ist es besonders vorteilhaft, dass die Parkgebietsinformation durch eine Mehrzahl von Fahrzeugen bereitgestellt wird, welche sich jeweils unterscheiden und diese unterscheidende Information auch bereitstellen. So sind in der vorliegenden Figur 2 unterschiedliche Fahrzeugtypen eingezeichnet, die die Informationen bereitstellen. So kann es sich beispielsweise bei einem Fahrzeug mit weiß ausgefülltem Kreis um ein Elektrofahrzeug handeln. Bei einem Kreis mit schwarzer Füllung kann es sich um ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor handeln. Ferner sind Vierecke eingezeichnet, die jeweils ein Cabrio beschreiben. Im vorliegenden Beispiel möchte das Fahrzeug nunmehr besonders energieeffizient parken und somit können diejenigen Informationen ausgeblendet werden, die sich auf ein Cabrio beziehen. Diese haben eine andere Fensteranordnung und zudem ein Verdeck, verglichen mit dem Elektrofahrzeug, das einen Parkplatz sucht. Wird nunmehr von einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor ein Parameter eines

Parkplatzes bereitgestellt, so kann eben auch die Information berücksichtigt werden, dass es sich hierbei um ein Auto mit Verbrennungsmotor handelt. Wird von einem Auto mit Verbrennungsmotor ein Güte wert bereitgestellt, der sich auf die

Energieeffizienz des Parkplatzes bezieht, so ist dieser anders zu bewerten als ein Wert bezüglich eines Elektrofahrzeugs. Dies ist der Fall, da beispielsweise ein

Aufheizen des Innenraums von einem elektromotorgetriebenen Fahrzeug anders zu bewerten ist, als das Aufheizen durch ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Ferner kann das Elektrofahrzeug, welches einen Parkplatz sucht, erkennen, dass

bestimmte Werte von einem Cabrio bereitgestellt wurden und somit eine

Innentemperatur nicht relevant ist, falls das Verdeck geöffnet ist.

Somit erfolgt also erfindungsgemäß nicht lediglich ein Bereitstellen einer

Parkgebietsinformation an sich, sondern vielmehr kann das suchende Fahrzeug eigene Parameter bereitstellen und diese mit Parametern von parkenden Autos abgleichen. Handelt es sich beispielsweise bei dem suchenden Fahrzeug um ein Fahrzeug mit heller Lackierung, so ist eine Sonneneinstrahlung anders zu bewerten, als der Einfluss einer Sonneneinstrahlung auf ein dunkles Fahrzeug. Somit kann das suchende Fahrzeug also eigene Fahrzeugeigenschaften berücksichtigen und lediglich Fahrzeugparameter berücksichtigen, die von ähnlich ausgestalteten

Fahrzeugen erkannt wurden. Da in einem Parkgebiet eine Vielzahl von Fahrzeugen parkt, sind typischerweise stets Fahrzeuge mit gleichen Charakteristika, wie sie auch das suchende Fahrzeug aufweist, vorhanden. Somit können also innerhalb des Parkgebiets ganz spezielle Fahrzeugtypen berücksichtigt werden und für das suchende Fahrzeug genau die passenden Daten gefunden werden.