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Title:
ORAL APPLICATOR, METHOD FOR REGENERATING SAME AND USE OF AN ATTACHMENT FOR MAKING IT AVAILABLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/074588
Kind Code:
A1
Abstract:
An oral applicator (1) for releasing a dental active substance in the oral cavity, wherein: the oral applicator (1) has a carrier body (2, 2', 2''); the oral applicator (1) has an exchangeable attachment (5, 5', 5'') having a receiving space (6) for receiving part of the carrier body (2, 2', 2''); and the attachment (5, 5', 5'') comprises the dental active substance. The invention also relates to a method for regenerating the applicator and to the use of an attachment (5, 5', 5'') in order to make it available.

Inventors:
STÜBINGER STEFAN (CH)
CIRILLO FABIO (CH)
Application Number:
PCT/EP2023/077517
Publication Date:
April 11, 2024
Filing Date:
October 05, 2023
Export Citation:
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Assignee:
CODONIS AG (CH)
International Classes:
A61C19/06
Domestic Patent References:
WO2021119137A12021-06-17
WO2006089139A22006-08-24
Foreign References:
US20090136893A12009-05-28
EP1525857A12005-04-27
EP1277446A22003-01-22
US20040141408A12004-07-22
US20210393385A12021-12-23
Attorney, Agent or Firm:
SPECHT, Peter et al. (DE)
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Claims:
Ansprüche

1 . Oraler Applikator (1 ) zur Freisetzung eines dentalen Wirkstoffs im Mundraum, wobei der orale Applikator (1 ) einen Trägerkorpus (2, 2’, 2”) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der orale Applikator (1 ) einen austauschbaren Aufsatz (5, 5’, 5”) mit einem Aufnahmeraum (6) zur bereichsweisen Aufnahme des Trägerkorpus (2, 2’, 2”) aufweist, wobei der Aufsatz (5, 5’, 5”) den dentalen oder oralen Wirkstoff aufweist.

2. Oraler Applikator nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Aufsatz (5, 5’, 5”) hülsenförmig ausgebildet ist, wobei der Aufsatz (5, 5’, 5”) vorzugsweise endständig, besonders bevorzugt einseitig endständig, geschlossen ist.

3. Oraler Applikator nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufsatz (5, 5’, 5”) eine Beschichtung aufweist, wobei der Wirkstoff Bestandteil dieser Beschichtung ist.

4. Oraler Applikator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufsatz (5, 5’, 5”), insbesondere die Beschichtung, ein Bindemittel aufweist, wobei das Bindemittel vorzugsweise als ein biologisch-abbaubares und/oder resorbierbares Trägermaterial und besonders bevorzugt als Polymermaterial ausgebildet ist.

5. Oraler Applikator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel als eine Polymerverbindung basierend auf Lactat, Cellulose und/oder Zucker ausgebildet ist.

6. Oraler Applikator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufsatz (5, 5’, 5”) ein Sichtfenster, insbesondere in der Ausbildung als Linse, aufweist.

7. Oraler Applikator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Volumenaufnahmekapazität des Aufsatzes (5, 5’, 5”) größer als der des Trägerkorpus (2, 2’, 2”)

8. Oraler Applikator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufsatz (5, 5’, 5”) spitz-zulaufend ausgebildet ist mit einem Wirkstoffreservoir umfassend den Wirkstoff in der Spitze.

9. Oraler Applikator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerkorpus (2, 2’, 2”) als Zahnschiene ausgebildet ist.

10. Oraler Applikator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der überwiegende Teil des Aufsatzes (5, 5’, 5”) aus Kunststoff gebildet ist und dass der Aufsatz (5, 5’, 5”) zudem Metallsegmente zur Signalleitung aufweist.

11 . Oraler Applikator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufsatz (5, 5’, 5”), insbesondere entlang einer Außenfläche, eine Oberflächenprofilierung aufweist.

12. Oraler Applikator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufsatz (5, 5’, 5”) biegeschlaff ausgebildet ist.

13. Oraler Applikator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufsatz (5, 5’, 5”) und der Trägerkorpus (2, 2’, 2”) korrespondierende Rastelemente (10) aufweisen.

14. Verfahren zur Regeneration eines oralen Applikators (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren ein zumindest teilweises Eintauchen des oralen Applikators (1) in eine wirkstoffhaltige Lösung umfasst.

15. Verwendung eines Aufsatzes (5, 5’, 5”) zur Bereitstellung eines Applikators (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufsatz (5, 5’, 5”) einen Aufnahmeraum (6) (5, 5’, 5”) für den Trägerkorpus (2, 2’, 2”) ausweist und wobei der Applikator (1 ) einen Wirkstoff aufweist und wobei der Aufsatz (5, 5’, 5”) lösbar am Trägerkorpus (2, 2’, 2”) festgelegt ist.

16. Verwendung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufsatz (5, 5’, 5”) ein Bindemittel als Trägermaterial des Aufsatzes (5, 5’, 5”) und/oder als Komponente einer auf dem Aufsatz (5, 5’, 5”) aufgebrachten Beschichtung aufweist, wobei das Bindemittel aus einem biologisch abbaubaren und/oder resorbierbaren Polymer besteht, wobei das Polymer auf Cellulose, Lactat- und/oder Zuckermonomeren basiert. 17. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufsatz (5, 5’, 5”) Beschichtungen mit verschiedenen Zusammensetzungen an verschiedenen Bereichen des Aufsatzes (5, 5’, 5”) aufweist.

Description:
Oraler Applikator, Verfahren zu dessen Regeneration und Verwendung eines Aufsatzes zu dessen Bereitstellung.

Die vorliegende Erfindung betrifft einen oralen Applikator zur Einbringung eines Wirkstoffs in den Mundraum, sowie ein Verfahren zu dessen Regeneration und eine Verwendung eines Aufsatzes zu dessen Bereitstellung.

In der WO 2006/089139 A1 wird ein oraler Applikator offenbart, welcher in einem Depot aus einem oralen Bleichmittel gehalten wird und welcher im bestimmungsgemäßen Gebrauch mit dem oralen Bleichmittel getränkt ist. Das orale Bleichmittel wird dabei als Reinigungsmittel und nicht als Wirkstoff verstanden. Der Applikator ist dabei nicht im Endbereich nicht formstabil ausgebildet, sondern eine Schwammspitze schließt sich an das Ende eines Trägerkorpus an. Ein Aufnahmeraum ist dabei nicht vorgesehen. Demzufolge ist eine Austauschbarkeit der Schwammspitze grundsätzlich nicht möglich. Eine Austauschbarkeit ist bei dieser Anwendung auch unerwünscht, da sich das Bleichmittel an der Luft vergleichsweise schnell zersetzt bzw. verbraucht.

Ein weiterer Aspekt ist, dass mit einem Bleichmittel zumeist nur der labiale Bereich des Gebisses behandelt wird. Hier weisen die Zahnzwischenräume nur eine geringe Tiefe auf. Anders verhält es sich im okklusalen Bereich und im buccalen Bereich eines Gebisses, welche wesentlich unebener ausgebildet sind. Hier benötigt ein Applikator eine gewisse Formstabilität um bei Druck einerseits eine Verformung des Aufsatzes zu erreichen und andererseits kein reines Wegbiegen des Aufsatzes zu ermöglichen. Der Aufsatz soll sich somit unter teilweiser Verformung an die Kontur des Zahnes anschmiegen und somit den Wirkstoff zielgenauer applizieren.

In geriatrischen Einrichtungen oder auch Kinderbetreuungseinrichtungen gestaltet sich die Zahnpflege und die Einbringung an Wirkstoffen aus verschiedenen Gründen als schwierig. Hier bietet die vorliegende Erfindung einen besonderen Vorteil durch seine einfache und zugleich schnelle Applikationsvariante.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Applikator zur Freisetzung eines dentalen und/oder oralen Wirkstoffs im Mundraum bereitzustellen, welcher eine möglichst punktgenaue Freisetzung des Wirkstoffs an beliebigen Positionen der intra- und perioralen Hart- und Weichgewebestrukturen ermöglicht. Diese Aufgabe wird mit einem oralen Applikator mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.

Erfindungsgemäß umfasst ein oraler Applikator zur Freisetzung eines dentalen und/oder oralen Wirkstoffs im Mundraum einen Trägerkorpus, welcher eine mechanische Stabilität eines Aufsatzes ermöglicht.

Der besagte Aufsatz ist austauschbar am Trägerkorpus angeordnet. Er weist einen Aufnahmeraum zur bereichsweisen Aufnahme des Trägerkorpus auf. Weiterhin weist der Aufsatz den besagten dentalen Wirkstoff auf.

Die vorgenannte Ausgestaltung ermöglicht ein Andrücken des Aufsatzes mit den Wirkstoffen auf eine ebene aber auch unebene Oberfläche einer Zahnreihe und/oder Weichgewebe, so dass der Wirkstoff vergleichsweise nahe an die Oberfläche heran- führbar ist.

Überdies ist der Aufsatz austauschbar, so dass der Trägerkorpus wiederverwendet werden kann. Dies reduziert im erheblichen Maße den Anfall an Abfallprodukte, welche im Krankheitsfall, z.B. bei einer Coronainfektion und gleichzeitig einer Zahnfleischinfektion, sogar als biogefährdender Sonderabfall (biohazard) entsorgt werden müssen.

Die abhängigen Ansprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung dar.

Bevorzugt ist der Aufsatz hülsenförmig ausgebildet, so dass eine Austauschbarkeit durch Überstreifen vergleichsweise einfach möglich ist.

Weiterhin ist der Aufsatz endständig, vorzugsweise einseitig endständig, geschlossen ist, wodurch die Einstecktiefe des Trägerkorpus definiert ist.

Der Aufsatz kann vorteilhaft eine Beschichtung aufweisen, wobei der Wirkstoff Bestandteil dieser Beschichtung ist. Diese Maximierung der Wirkstoffkonzentration entlang der Oberfläche des Aufsatzes ermöglicht eine möglichst effiziente Anwendung und Applikation. Anders als z.B. bei einer Lösung in einem Schwamm, kann der Wirkstoff nicht wegfließen, sondern wirkt am Ort seiner Positionierung.

Weiterhin kann der Aufsatz, insbesondere die Beschichtung, ein Bindemittel aufweisen, welcher den Wirkstoff entsprechend auf der Oberfläche oder im Material des Aufsatzes bindet. Dieses Material sollte sich innerhalb des Mundraums durch den Speichel idealerweise zersetzen oder zumindest angelöst werden, was die Freisetzung des Wirkstoffs erleichtert. Das Bindemittel kann insbesondere als ein biologisch-abbaubares und/oder resorbierbares Trägermaterial, vorzugsweise als Polymermaterial, ausgebildet sein. Beispiele für ein solches Bindemittel sind Polymerverbindungen basierend auf Lactate, Cellulose und/oder Zucker.

Weiterhin kann der Aufsatz ein Sichtfenster, insbesondere in der Ausbildung als Linse, aufweisen. Dadurch kann sowohl ein Kamerabild aufgenommen werden und/oder eine Sensoraufnahme z.B. durch einen optischen Sensor.

Zur Aufbringung einer hohen Konzentration an Wirkstoff ist es von Vorteil, wenn die Volumenaufnahmekapazität des Aufsatzes größer ist als der des Trägerkorpus. Anders ausgedrückt ist der Aufsatz saugfähiger als der Trägerkorpus.

In einer bevorzugten Ausführungsvariante kann der Aufsatz spitz-zulaufend ausgebildet sein mit einem Wirkstoffreservoir umfassend den Wirkstoff in der Spitze. Dadurch kann der Wirkstoff durch Druck des Trägerkorpus aktiviert und durch das Material des Aufsatzes in Richtung der Zahnoberfläche durchdiffundieren.

Der Trägerkorpus kann vorteilhaft als Stab oder als Zahnschiene, insbesondere u- förmige Zahnschiene, ausgebildet sein. Während der Stab z.B. für eine kurzzeitige Applikation geeignet ist, ermöglicht die Zahnschiene eine längere Applikation des Wirkstoffes. Gerade In geriatrischen Einrichtungen oder auch in Kinderbetreuungseinrichtungen kann die effektive Arbeitszeit des Betreuungspersonals durch den Einsatz von u-förmigen Zahnschienen erleichtert werden.

Der überwiegende Teil des Aufsatzes kann aus Kunststoff gebildet sein, wobei der Aufsatz zudem Metallsegmente oder leitende Polymere zur Signalleitung aufweist. Dadurch kann z.B. eine Leitfähigkeitsmessung oder ein elektrischer Signalabgriff durch den Aufsatz ermöglicht werden.

Der Aufsatz kann, insbesondere entlang einer Außenfläche, eine Oberflächenprofilierung aufweisen.

Es ist von Vorteil, wenn der Aufsatz biegeschlaff, insbesondere als Folienkörper, ausgebildet ist. Demgegenüber kann der Trägerkorpus formsteif ausgebildet sein. Der Trägerkorpus kann einen Überdeckungsbereich, in welchem die Oberfläche des Trägerkorpus vom Aufsatz bedeckt ist und einen Freibereich, welcher als Griffbereich ausgebildet ist, aufweisen

Der Aufsatz und der Trägerkorpus kann zur besseren Applikation korrespondierende Rastelemente aufweisen. Besteht der Aufsatz z.B. aus einer Folie oder einer Gummihülse so kann ein innenliegender Ring angeordnet sein, welcher von einer Rastnase hintergriffen werden kann.

Weiterhin erfindungsgemäß ist ein Verfahren zur Regeneration des vorgenannten erfindungsgemäßen oralen Applikators, wobei das Verfahren ein zumindest teilweises Eintauchen des oralen Applikators in eine wirkstoffhaltige Lösung umfasst. Dadurch kann ein Wirkstoff in das Material des Aufsatzes eindiffundieren oder die wirkstoffhaltige Lösung kann anderweitig durch das Material aufgenommen werden.

Weiter erfindungsgemäß ist die Verwendung eines Aufsatzes in einen erfindungsgemäßen oralen Applikator. Der Aufsatz kann einen Aufnahmeraum für den Trägerkorpus ausweisen. Der Applikator, insbesondere der Aufsatz, weist zudem einen Wirkstoff auf. Dabei ist der Aufsatz lösbar, also austauschbar, am Trägerkorpus festgelegt.

Eine bevorzugte Variante der vorgenannten erfindungsgemäßen Verwendung liegt vor, wenn der Aufsatz ein Bindemittel als Trägermaterial des Aufsatzes und/oder als Komponente einer auf dem Aufsatz aufgebrachten Beschichtung aufweist, wobei das Bindemittel aus einem biologisch abbaubaren und/oder resorbierbaren Polymer besteht, wobei das Polymer auf Cellulose, Lactat- und/oder Zuckermonomeren und/oder Oligomeren basiert.

Alternativ oder zusätzlich kann der Aufsatz in einer weiteren Ausführungsvariante mehrere Beschichtungen mit verschiedenen Zusammensetzungen an verschiedenen Bereichen des Aufsatzes aufweisen.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 Anwendungsbeispiel eines erfindungsgemäßen oralen Applikators; Fig. 2 erste Ausführungsvariante eines Aufsatzes für einen erfindungsgemäßen oralen Applikator;

Fig. 3 zweite Ausführungsvariante eines Aufsatzes für einen erfindungsgemäßen oralen Applikator;

Fig. 4 Darstellung des Regenerierens eines oralen Applikators.

Fig. 1 zeigt einen Applikator 1 mit einem formsteifen Trägerkorpus 2 in Form einer u- förmigen Zahnschiene. Diese Zahnschiene 2 weist ein Schild 3 und eine Aufbeißleiste 4 auf.

Der Applikator 1 weist zudem zwei endständig über die Zahnschiene 2 gestreiften Aufsatz 5 auf. Der Aufsatz 5 ist hülsenförmig ausgebildet.

Bevorzugt weist der Aufsatz 5 einen Aufnahmeraum 6 mit einer Aufnahmeöffnung 7 zur bereichsweisen Einführung des Trägerkorpus 2 in den Aufnahmeraum 6 auf.

Dadurch weist der Trägerkorpus 2 einen Überdeckungsbereich 8 und einen Freibereich 9 auf, welcher beispielsweise als Griff- oder Haltebereich genutzt werden kann.

Der Aufsatz 5 kann vorteilhaft aus einem biegeschlaffen Material, z.B. einer Folie oder einem Gummimaterial, gefertigt sein. Im Fall eines Gummimaterials kann der Aufsatz 5 eine innenseitige Nut aufweisen, welche durch einen trägerkorpusseitigen Rastvorsprung 10 hintergriffen wird, so dass ein Verschieben des Aufsatzes 5 gegenüber dem Trägerkorpus 2 entgegen einer Aufsteckrichtung S des Aufsatzes 5 vorteilhaft verhindert wird.

Der Aufsatz 5 weist einen Wirkstoff auf, welcher oberflächlich aufgebracht und/oder im Material des Aufsatzes 5 eingearbeitet ist. In der ersten Variante kann der Aufsatz 5 entlang seiner Außenseite und/oder innenseitig im Bereich des Aufnahmeraumes 6 eine Beschichtung aufweisen.

Die Beschichtung kann zusätzlich zum Wirkstoff ein Bindemittel, insbesondere ein Adhäsiv umfassen. Es ist auch möglich eine außenseitige Beschichtung mit einer ersten Formulierung auf dem Aufsatz anzuordnen und eine innenseitige Beschichtung mit einer gegenüber der ersten Formulierung differenten zweiten Formulierung anzuordnen. Vorzugsweise weisen die Beschichtungen verschieden wirkende Wirkstoffe auf. Während die Wirkstofffreisetzung der äußeren Beschichtung somit unmittelbar und schnell erfolgt, erfolgt die Wirkstofffreisetzung der inneren Beschichtung zeitverzögert, da sie erst über die Ausnahmeöffnung 7 und/oder über im Material des Aufsatzes 5 vorgesehene Diffusionskanäle freigesetzt wird. Dies bewirkt einen Zeitverzug in der Freisetzung der Wirkstoffe, so dass eine kombinierte Therapie mit zeitversetzter Freisetzung der Wirkstoffe möglich ist.

Fig. 2 zeigt eine erste Variante eines Aufsatzes 5’ zum Einsatz in einem erfindungsgemäßen Applikator 1. Dieser weist einen abgerundeten Endabschnitt 1 T auf, an welchem der Trägerkorpus 2’ vollflächig anliegen kann.

Fig. 3 zeigt eine zweite Variante eines Aufsatzes 5” mit spitz-zulaufendem Endabschnitt 11 ”. Dieser kann eine zusätzliche Verstärkung der mechanischen Reinigung ermöglichen. Überdies kann in der Spitze ein Wirkstoffreservoir, z.B. ein hochviskose Formulierung, angeordnet sein, deren Abgabe durch die Wandung des Aufsatzes 5” hindurch, z.B. durch Kapillare oder Diffusionseffekte erfolgen kann.

Überdies weist die Form des Aufsatzes 5” einen bessere Reißfestigkeit auf, da der Endbereich auf eine übermäßige Kraftanstrengung bei Einführen eines Trägerkorpus 2” zunächst durch Verformung reagiert und nicht unmittelbar reißt.

Der Aufsatz 5, 5’, 5” kann zudem eine profilierte Oberfläche zur Verbesserung der Einbringung des abgegebenen Wirkstoffs durch Einmassieren aufweisen.

Das Bereitstellen des Applikators erfolgt durch Verbindung des Trägerkörpers 2 mit dem Aufsatz 5 durch Einstecken. Dabei liegt der Aufsatz 5 zumindest bereichsweise über seinen Querschnitt umlaufend an dem Trägerkörper 2 an. In diesem Fall empfiehlt sich eine außenseitige Beschichtung.

Alternativ zur in Fig. 1 dargestellten Zahnschiene kann der Trägerkörper anders ausgebildet sein, beispielsweise als ein stabförmiges Element oder dergleichen.

In Fig. 4 ist eine Regeneration eines oralen Applikators dargestellt. Dabei weist der Aufsatz 5, 5’, 5” eine höhere Volumenaufnahmefähigkeit auf als der als der Trägerkorpus 2, 2’, 2”. Nach der Wirkstoffabgabe gemäß Fig. 5a durch den Aufsatz 5 kann der Applikator 1 in eine Wirkstofflösung eingetaucht werden, wobei sich im Beschichtungsmaterial des Aufsatzes 5 aufgrund des chemischen Gleichgewichts erneute eine erhöhte Konzentration an Wirkstoff anreichert. Dieser kann sodann wieder im oralen Bereich abgegeben werden. Die Regeneration ermöglicht eine Mehrfachverwendung des Applikators. Sollte aus hygienischen oder anderen Gründen ein Austausch des Aufsatzes 5 notwendig sein, so kann dieser problemlos vom Trägerkorpus 2 je nach Ausführung mit oder ohne Entrstung getrennt werden.

Der Applikator 1 kann den Mund eingeführt werden, um verschiedene klebende und Wirkstoff-abgebende Substanzen direkt auf Gewebe, z.B. Zahnfleisch oder Mundschleimhaut, aufzubringen, einzubringen und/oder anzubringen.

Dabei kann der Applikator auch zusätzliche Aufgaben übernehmen, oder aber diese Aufgaben als primäre Aufgaben haben, e.g. Massage, Reinigung, Schutz, etc.

Alternativ oder zusätzlich kann der Applikator auch eine Messung und/oder Bildge- bung durchführen. So kann der Trägerkorpus 2 z.B. auch als eine Stabkamera ausgebildet sein und der Aufsatz 5 kann transparent ausgebildet sein und/oder ein Sichtfenster für die Kamera aufweisen. Besonders bevorzugt kann in den Aufsatz 5 auch zusätzlich eine Kunststofflinse als Sichtfenster eingearbeitet sein.

Zum Zwecke einer Messung bietet es sich wiederum an, wenn der Aufsatz einen Biosensor oder leitfähige Abschnitte, z.B. Metallfoliensegmente, aufweisen zum Abgriff einer Spannung z.B. zum Zwecke der Leitfähigkeitsmessung.

Das Bindemittel in der Formulierung der Beschichtung der Wirkstoffe kann dabei sowohl als ein Klebstoff zum Zwecke der Adhäsion ausgebildet sein. Es kann allerdings auch eine Trägersubstanz mit unterschiedlichen Oberflächeneigenschaften gegenüber dem Trägerkorpus, z.B. zum Zwecke einer Adsorption, sein.

Besonders bevorzugt als Bindemittel sind insbesondere bioverträgliche und/oder resorbierbare und/oder adsorbierbare Trägermaterialien, vorzugsweise aus Polymeren. Besonders bevorzugte Polymere sind dabei Polymere basierend auf Lactate, Cellulose und/oder Zucker. Sie sind besonders gut geeignet um einen Wirkstoff aufzunehmen und aber an das Gewebe im Mundraum anzuheften.

Bevorzugte Wirkstoffe sind vor allem Entzündungshemmer, sowie antifungale, antibakterielle, schmerzlindernde und/oder antivirale Wirkstoffe oder Anästhetika. Diese können insbesondere etc. an Gewebe, vorzugsweise Gingiva, Muskel, Schleimhaut, Dermis, Darm, etc. wirken.

Der Applikator kann, wie in Fig. 5a und 5b dargestellt, auch mehrfach beladen und verwendet werden.

Der Trägerkorpus ist aus einem formsteifen Material gebildet, wobei der Begriff Formsteif auch eine gewisse Biegbarkeit und Flexibilität umfasst, um die Gewebestellen zu erreichen. Die Handhabung des Aufsatzes kann je nach Anwender, ebenfalls flexibel sein, z.B. kann der Aufsatz auch wie ein 1 -Finger-Handschuh i.e. über einen Finger gestülpt. In diesem Kontext übernimmt der Finger die Aufgabe des formsteifen lediglich die Absetzbarkeit auf einen vorgenannten Trägerkorpus auf und ist lediglich geeignet für den Einsatz in einem erfindungsgemäßen Applikator.

Analog zum vorgenannten Wirkstoff kann auch ein dentales Reinigungsmittel, z.B. Chlorhexidin, Pflanzenwirkstoffe, Zahnpaste-Inhaltsstoffe und dergleichen auf einen Aufsatz aufgebracht und in den Mundraum eingebracht werden.

Bezugszeichen

1 Applikator

2 Trägerkorpus

3 Schild

4 Aufbeißleiste

5 Aufsatz

6 Aufnahmeraum

7 Aufnahmeöffnung

8 Überdeckungsbereich

9 Freibereich

10 Rastvorsprung

2’ Trägerkorpus

5’ Aufsatz

1 T Endabschnitt

2” Trägerkorpus

5” Aufsatz

11” Endabschnitt

S Aufsteckrichtung