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Title:
ORAL AND DENTAL CARE AND CLEANING AGENT HAVING IMPROVED POLISHING AGENT COMBINATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/062450
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to oral and dental care and cleaning agent which, based its weight of between 5 and 20 wt.% of at least one precipitation silicic acid A, has the following characteristics: a. a weight average particle size (Malvern Mastersizer model X having a 45 mm lens and a MS-5 sample presentation unit) of between 8 and 13 µm; b. a BET surface area (standard nitrogen adsorption method of Brunauer, Emmett and Teller, using a single-point method with a Sorpty 1750 device of the Carlo Erba Company, Italy) of between 40 and 60 m2/g; c. an RDA value (determined according to the Journal of Dental Research 55 (4) 563, 1976) of between 50 and 120 and, based on its weight of between 0.1 and 10 wt.% of at least one further precipitation silicic acid B, has the following characteristics: a. a weight average particle size (Malvern Mastersizer model X having a 45 mm lens and an MS-5 sample presentation unit) of between 8 and 10 µm; b. a BET surface area (standard nitrogen adsorption method of Brunauer, Emmett and Teller, using a single-point method with a Sorpty 1750 device of the Carlo Erba Company, Italy) of between 65 and 80 m2/g; c. an RDA value (determined according to the Journal of Dental Research 55 (4) 563, 1976) of between 125 and 150, having a reduced abrasiveness and improved cleaning performance.

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Inventors:
MIEHLICH KRISTIN (DE)
ARIANS DANIELA (DE)
HOWORKA WILFRIED (DE)
WELSS THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/070557
Publication Date:
April 28, 2016
Filing Date:
September 09, 2015
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL AG & CO KGAA (DE)
International Classes:
A61K8/25; A61Q11/00
Domestic Patent References:
WO2005065634A12005-07-21
WO2004043419A12004-05-27
Foreign References:
DE102010062611A12012-06-14
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Claims:
Patentansprüche

1. Mund- und Zahnpflege- und -reinigungsmittel, enthaltend - bezogen auf sein Gewicht - a) 5 bis 20 Gew.-% mindestens einer Fällungskieselsäure A, die folgende Eigenschaften aufweist:

a. eine gewichtsmittlere Teilchengröße (Malvern-Mastersizer- Model X mit einer 45 mm Linse und einer MS-5- Probenpräsentationseinheit) von 8 bis 13 μιη; b. eine BET-Oberfläche (Standard- Stickstoff-Adsorptionsverfahren von Brunauer, Emmett und Teller, unter Anwendung eines Einzelpunktverfahrens mit einem Sorpty 1750- Gerät der Carlo Erba Company, Italien) von 40 bis 60 m2/g; c. einen RDA-Wert (bestimmt gemäß Journal of Dental Research 55 (4) 563, 1976) von 50 bis 120

b) 0,1 bis 10 Gew.-% mindestens einer weiteren Fällungskieselsäure B, die folgende Eigenschaften aufweist:

a. eine gewichtsmittlere Teilchengröße (Malvern-Mastersizer- Model X mit einer 45 mm Linse und einer MS-5- Probenpräsentationseinheit) von 8 bis 10 μιη; b. eine BET-Oberfläche (Standard- Stickstoff-Adsorptionsverfahren von Brunauer, Emmett und Teller, unter Anwendung eines Einzelpunktverfahrens mit einem Sorpty 1750- Gerät der Carlo Erba Company, Italien) von 65 bis 80 m2/g; c. einen RDA-Wert (bestimmt gemäß Journal of Dental Research 55 (4) 563, 1976) von 125 bis 150.

2. Mund- und Zahnpflege- und -reinigungsmittel nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Fällungskieselsäure A eine gewichtsmittlere Teilchengröße von 9 bis 12 μιη, vorzugsweise von 9,5 bis 1 1 ,5 μιη und insbesondere von 10 bis 1 1 μιη aufweist.

3. Mund- und Zahnpflege- und reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fällungskieselsäure A eine DDP-Absorption (ASTM-Spatel-Verfahren American Society Of Test Material Standards D, 281 ) von 100 bis 200 cm3/100g, vorzugsweise von 1 10 bis 150 cm3/100g, weiter bevorzugt von 1 15 bis 140 cm3/100g und insbesondere von 120 bis 130 cm3/100g aufweist.

4. Mund- und Zahnpflege- und reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fällungskieselsäure B eine Ölabsorptionskapazität (ASTM-Spatel- Verfahren American Society Of Test Material Standards D, 281 ) von 40 bis 120 cm3/100g, vorzugsweise von 50 bis 1 10 cm3/100g, weiter bevorzugt von 60 bis 100 cm3/100g und insbesondere von 70 bis 90 cm3/100g aufweist..

5. Mund- und Zahnpflege- und reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es - bezogen auf sein Gewicht - 6 bis 18 Gew.-%, vorzugsweise 7 bis 16 Gew.-%, besonders bevorzugt 8 bis 14 Gew.-%, außerordentlich bevorzugt 9 bis 13 Gew.-% und insbesondere 10 bis 12 Gew.-% Fällungskieselsäure A enthält.

6. Mund- und Zahnpflege- und reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es - bezogen auf sein Gewicht - 0,25 bis 8 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 7 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,75 bis 5 Gew.-%, außerordentlich bevorzugt 1 bis 3 Gew.-% und insbesondere 1 ,5 bis 2,5 Gew.-% Fällungskieselsäure B enthält..

7. Mund- und Zahnpflege- und -reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewichtsverhältnis von Fällungskieselsäure A zu Fällungskieselsäure B > 4, vorzugsweise > 4,5, besonders bevorzugt > 5 und insbesondere > 6 beträgt.

8. Mund- und Zahnpflege- und -reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es außer den Fällungskieselsäuren A und B keine weiteren Poliermittel enthält.

9. Verwendung von Mischungen aus

a) mindestens einer Fällungskieselsäure A, die folgende Eigenschaften aufweist:

a. eine gewichtsmittlere Teilchengröße (Malvern-Mastersizer- Model X mit einer 45 mm Linse und einer MS-5- Probenpräsentationseinheit) von 8 bis 13 μιη; b. eine BET-Oberfläche (Standard- Stickstoff-Adsorptionsverfahren von Brunauer, Emmett und Teller, unter Anwendung eines Einzelpunktverfahrens mit einem Sorpty 1750- Gerät der Carlo Erba Company, Italien) von 40 bis 60 m2/g; c. einen RDA-Wert (bestimmt gemäß Journal of Dental Research 55 (4) 563, 1976) von 50 bis 120

b) mindestens einer weiteren Fällungskieselsäure B, die folgende Eigenschaften aufweist: a. eine gewichtsmittlere Teilchengröße (Malvern-Mastersizer- Model X mit einer 45 mm Linse und einer MS-5- Probenpräsentationseinheit) von 8 bis 10 μιη; b. eine BET-Oberfläche (Standard- Stickstoff-Adsorptionsverfahren von Brunauer, Emmett und Teller, unter Anwendung eines Einzelpunktverfahrens mit einem Sorpty 1750- Gerät der Carlo Erba Company, Italien) von 65 bis 80 m2/g; c. einen RDA-Wert (bestimmt gemäß Journal of Dental Research 55 (4) 563, 1976) von 125 bis 150

zur Erhöhung der Reinigungsleistung von Zahnreinigungsmitteln und oder

zur Verringerung der Abrasivität von Zahnreinigungsmitteln.

10. Poliermittelmischung, umfassend - bezogen auf ihr Gewicht - 50 bis 80 Gew.-% mindestens einer Fällungskieselsäure A, die folgende Eigenschaften aufweist:

a. eine gewichtsmittlere Teilchengröße (Malvern-Mastersizer- Model X mit einer 45 mm Linse und einer MS-5- Probenpräsentationseinheit) von 8 bis 13 μιη; b. eine BET-Oberfläche (Standard- Stickstoff-Adsorptionsverfahren von Brunauer, Emmett und Teller, unter Anwendung eines Einzelpunktverfahrens mit einem Sorpty 1750- Gerät der Carlo Erba Company, Italien) von 40 bis 60 m2/g; c. einen RDA-Wert (bestimmt gemäß Journal of Dental Research 55 (4) 563, 1976) von 50 bis 120

20 bis 50 Gew.-% mindestens einer weiteren Fällungskieselsäure B, die folgende Eigenschaften aufweist:

a. eine gewichtsmittlere Teilchengröße (Malvern-Mastersizer- Model X mit einer 45 mm Linse und einer MS-5- Probenpräsentationseinheit) von 8 bis 10 μιη; b. eine BET-Oberfläche (Standard- Stickstoff-Adsorptionsverfahren von Brunauer, Emmett und Teller, unter Anwendung eines Einzelpunktverfahrens mit einem Sorpty 1750- Gerät der Carlo Erba Company, Italien) von 65 bis 80 m2/g; c. einen RDA-Wert (bestimmt gemäß Journal of Dental Research 55 (4) 563, 1976) von 125 bis 150.

Description:
"Mund- und Zahnpflege- und -reinigungsmittel mit verbesserter Poliermittelkombination"

Die Erfindung betrifft Mund- und Zahnpflegemittel mit einer synergistischen Wirkstoffkombination zur schonenden und effektiven Reinigung der Zähne.

Zahnreinigungsmittel sind in verschiedenen Formen auf dem Markt und dienen in erster Linie der Reinigung der Zahnoberfläche und der Vorbeugung von Zahn- und Zahnfleischerkrankungen. Sie enthalten üblicherweise eine Kombination aus Poliermitteln, Feuchthaltemitteln, Tensiden, Bindemitteln, Aromastoffen und fluoridhaltigen sowie antimikrobiellen Wirkstoffen. Neben Zahnpulvern, die wegen ihrer erhöhten Abrasivität eine untergeordnete Rolle spielen, werden Zahnreinigungsmittel vor allem in Pasten-, Creme- und transluzenter oder transparenter Gelform angeboten. In den letzten Jahren haben auch Liquid- oder Flüssigzahncremes und Mundwässer zunehmend an Bedeutung gewonnen.

Viele Menschen wünschen sich weiße Zähne und empfinden dunkle oder verfärbte Zähne als kosmetisch inakzeptabel. Die Aufrechterhaltung der natürlichen Zahnfarbe ist jedoch trotz regelmäßiger Dentalhygiene nicht immer erfolgreich. Ernährungsgewohnheiten oder Rauchen können zu Zahnverfärbungen führen. Ebenso führt die Besiedlung der Zahnoberfläche mit Bakterien (Plaque) zu Verfärbungen.

Eine Reihe von technischen Lösungen zur Entfernung oder Aufhellung von Zähnen wurde entwickelt. Zur Aufhellung/Bleichen kommt vor allem Peroxid zum Einsatz. In professionellen Bleichprodukten wird Peroxid in hohen Konzentrationen eingesetzt, während der Einsatz in Kosmetikprodukten zur Mund- und Zahnpflege auf 0,1 % Peroxid beschränkt ist. Peroxid in dieser Konzentration hat nur eine eingeschränkte aufhellende Wirkung und kann Verfärbungen der Zähne oft nicht im gewünschten Maß beseitigen.

Eine weitere Möglichkeit zur Aufhellung der Zähne besteht in der effektiven Entfernung von Zahnbelägen, welche die Zähne dunkler aussehen lassen. Diese Methode der Zahnaufhellung wird auch als„Natural Whitening" beschrieben. Eine hohe Reinigungsleistung wird am besten erreicht durch Putzkörper, zum Beispiel Silica, Alumina oder Calciumcarbonat in Kombination mit einem Tensid. Leider weisen Zahncremes mit einem effektiven System aus einem oder mehreren Putzkörpern häufig auch eine hohe Abrasivität auf, führen also zu einem gewissen, wenn auch sehr geringem Abrieb der Zahnoberfläche. Dies kann sich insbesondere dann nachteilig auswirken, wenn das Enamel eines Zahnes ohnehin dünn ist, wie dies bei Personen mit empfindlichen Zähnen der Fall ist. Oft treten bei Personen mit empfindlichen Zähnen auch freiliegende Zahnhälse auf, also Partien des Zahnes in unmittelbarer Nähe zum Zahnfleisch, an denen kein Enamel als Schutzschicht vorhanden ist und das darunter liegende Dentin frei liegt. Es existiert eine Fülle von Reibkörpern, die für den Einsatz in Zahnpasten geeignet sind. Diese Reibkörper können durch ihren physikalischen Parameter, beispielsweise Partikelgröße, Ölabsorptionskapazität, BET-Oberfläche, Schütt- und Stampfdichte usw. charakterisiert werden. Im Bereich der Zahnreinigung und Mundhygiene kommt dem RDA-Test (Radioactive Dentine Abrasion Test) der Reibkörper eine besondere Bedeutung zu. Reibkörper mit hohen RDA-Werten sind tendenziell abrasiver, können also insbesondere bei Personen mit empfindlichen Zähnen zu Problemen führen. Reibkörper mit niedrigen RDA-Werten können ggf. bei der effektiven Reinigung der Zähne gegenüber anderen Reibkörpern Nachteile aufweisen.

Obwohl eine Vielzahl von Putzkörpern und Reibmittelkombinationen im Stand der Technik offenbart ist, besteht weiterhin ein Bedarf an Reibmittelkombinationen, die eine effektive Reinigung und Aufhellung bewirken aber dabei gleichzeitig möglichst zahnschonend sind, d.h. insgesamt eine verringerte Abrasivität aufweisen.

Es wurde nun gefunden, dass sich mit einer speziellen Poliermittelkombination die Abrasivität verringern und die Reinigungsleistung gleichzeitig verbessern läßt.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind in einer ersten Ausführungsform Mund- und Zahnpflege- und -reinigungsmittel, enthaltend - bezogen auf ihr Gewicht - a) 5 bis 20 Gew.-% mindestens einer Fällungskieselsäure A, die folgende Eigenschaften aufweist:

a. eine gewichtsmittlere Teilchengröße (Malvern-Mastersizer- Model X mit einer 45 mm Linse und einer MS-5- Probenpräsentationseinheit) von 8 bis 13 μιη; b. eine BET-Oberfläche (Standard- Stickstoff-Adsorptionsverfahren von Brunauer, Emmett und Teller, unter Anwendung eines Einzelpunktverfahrens mit einem Sorpty 1750- Gerät der Carlo Erba Company, Italien) von 40 bis 60 m 2 /g; c. einen RDA-Wert (bestimmt gemäß Journal of Dental Research 55 (4) 563, 1976) von 50 bis 120

b) 0,1 bis 10 Gew.-% mindestens einer weiteren Fällungskieselsäure B, die folgende Eigenschaften aufweist:

a. eine gewichtsmittlere Teilchengröße (Malvern-Mastersizer- Model X mit einer 45 mm Linse und einer MS-5- Probenpräsentationseinheit) von 8 bis 10 μιη; b. eine BET-Oberfläche (Standard- Stickstoff-Adsorptionsverfahren von Brunauer, Emmett und Teller, unter Anwendung eines Einzelpunktverfahrens mit einem Sorpty 1750- Gerät der Carlo Erba Company, Italien) von 65 bis 80 m 2 /g; c. einen RDA-Wert (bestimmt gemäß Journal of Dental Research 55 (4) 563, 1976) von 125 bis 150. Mund- und Zahnpflegemittel sowie Mund- und Zahnreinigungsmittel im Sinne der Erfindung sind Zubereitungen, die zur Reinigung und Pflege der Mundhöhle und der Zähne eingesetzt werden können. Der Natur der Erfindung folgend, sind bevorzugte erfindungsgemäße Mittel Mund- und Zahnpulver, Mund- und Zahnpasten, (halb-)flüssige Mund- und Zahncremes sowie Mund- und Zahngele. Bevorzugt geeignet sind Zahnpasten und flüssige Zahnreinigungsmittel. Hierzu können die Mund- und Zahnpflege- und reinigungsmittel z.B. in Form von Zahnpasten, flüssigen Zahncremes, Zahnpulvern oder gegebenenfalls auch als Kaumasse, z. B. als Kaugummi, vorliegen. Bevorzugt liegen sie jedoch als mehr oder weniger fließfähige oder plastische Zahnpasten vor, wie sie zur Reinigung der Zähne unter Einsatz einer Zahnbürste verwendet werden.

Als ersten wesentlichen Inhaltsstoff enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen - bezogen auf ihr Gewicht - 5 bis 20 Gew.-% mindestens einer Fällungskieselsäure A.

Diese Fällungskieselsäure A weist eine gewichtsmittlere Teilchengröße (Malvern-Mastersizer- Model X mit einer 45 mm Linse und einer MS-5- Probenpräsentationseinheit) von 8 bis 13 μιη auf.

Die gewichtsmittlere Teilchengröße der Kieselsäure wird unter Verwendung eines Malvern- Mastersizer- Model X mit einer 45 mm Linse und einer MS-5- Probenpräsentationseinheit bestimmt. Dieses Instrument, das von Malvern Instruments, Malvern, Worcestershire hergestellt wird, nutzt das Prinzip der Fraunhoffer-Brechung, unter Anwendung eines He/Ne-Lasers niedriger Energie. Vor der Messung wird die Probe unter Anwendung von Ultraschall für 7 Minuten in Wasser dispergiert, um eine wäßrige Dispersion zu bilden.

Der Malvern Mastersizer mißt die gewichtsbezogene Teilchengrößenverteilung der Kieselsäure. Die gewichtsmittlere Teilchengröße (dso;) oder 50- Percentile, die 10-Percentile (dio;) und die 90 Percentile (dgo;) werden auf einfache Weise aus den von dem Instrument erzeugten Daten erhalten.

Besonders bevorzugt ist es, als Fällungskieselsäure A Produkte einzusetzen, die eine noch engere Partikelgrößenverteilung besitzen. Besonders bevorzugte erfindungsgemäße Mund- und Zahnpflege- und -reinigungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, dass die Fällungskieselsäure A eine gewichtsmittlere Teilchengröße von 9 bis 12 μιη, vorzugsweise von 9,5 bis 1 1 ,5 μιη und insbesondere von 10 bis 1 1 μιη aufweist.

Bei allen Messungen im Rahmen der vorliegenden Erfindung, bei denen nicht explizit andere Werte angegeben sind, sind die Meßbedingungen Raumtemperatur(25°C) und Normaldruck (1013,25 mbar).

Die Fällungskieselsäure A weist darüber hinaus eine BET-Oberfläche (Standard- Stickstoff- Adsorptionsverfahren von Brunauer, Emmett und Teller, unter Anwendung eines Einzelpunktverfahrens mit einem Sorpty 1750- Gerät der Carlo Erba Company, Italien) von 40 bis 60 m 2 /g auf. Die Oberfläche wird unter Anwendung der Standard- Stickstoff-Adsorptionsverfahren von Brunauer, Emmett und Teller (BET) bestimmt, unter Anwendung eines Einzelpunktverfahrens mit einem Sorpty 1750- Gerät, das von der Carlo Erba Company aus Italien geliefert wird. Die Probe wurde vor der Messung unter Vakuum bei 270°C für eine Stunde entgast.

Die Fällungskieselsäure A besitzt darüber hinaus einen RDA-Wert (bestimmt gemäß Journal of Dental Research 55 (4) 563, 1976) von 50 bis 120.

Die Vorgehensweise entspricht dem Verfahren zur Bestimmung der Zahnputzmittel-Abrasivität, das von der American Dental Association empfohlen wird. Bei dieser Arbeitsweise werden gezogene menschliche Zähne mit einem Neutronenstrom bestrahlt und einer Standard-Putzprozedur unterzogen. Das aus dem Dentin in den Wurzeln entfernte radioaktive Phosphor, wird als Index für die Abrasivität des getesteten Zahnputzmittels verwendet. Eine Bezugsaufschlämmung, die 10 g Calciumpyrophosphat in 50 cm 3 (ml) einer 0,5%-igen wässrigen Lösung von Natriumcarboxymethylcellulose enthält, wird ebenfalls gemessen und der RDA dieser Mischung wird willkürlich gleich 100 gesetzt. Die zu testende gefällte Kieselsäure wird als Suspension von 6,25 g in 50 cm 3 (ml) einer 0,5%-igen wäßrigen Lösung von Natriumcarboxymethylcellulose hergestellt und in die gleiche Putzprozedur eingesetzt.

Wenn man Pasten testet, werden 25 g des Pasten- Zahnputzmittels zu 50 cm 3 (ml) Wasser zugegeben.

Es hat sich gezeigt, dass weitere physikalische Werte herangezogen werden können, um unter den erfindungsgemäß einsetzbaren Fällungskieselsäuren A besonders bevorzugte Fällungskieselsäuren A zu bestimmen.

So hat es sich beispielsweise gezeigt, dass Fällungskieselsäuren A, die eine bestimmte DBP- Absorption aufweisen, den erfindungsgemäßen Produkten eine noch angenehmere„Haptik", d.h. ein angenehmeres Produktgefühl bei der Anwendung, verleihen. Erfindungsgemäß bevorzugte Mund- und Zahnpflege- und -reinigungsmittel sind daher dadurch gekennzeichnet, dass die Fällungskieselsäure A eine DBP-Absorption (ASTM-Spatel-Verfahren American Society Of Test Material Standards D, 281 ) von 100 bis 200 cm 3 /100g, vorzugsweise von 1 10 bis 150 cm 3 /100g, weiter bevorzugt von 1 15 bis 140 cm 3 /100g und insbesondere von 120 bis 130 cm 3 /100g aufweist.

Der Test beruht auf dem Prinzip der Mischung von Leinöl (Ölabsorption) oder Dibutylphthalat (DBP- Absoption) mit einer Kieselsäure durch Ausstreichen mit einem Spatel auf einer glatten Oberfläche, bis sich eine steife, kittartige Paste gebildet hat, die nicht zerbricht oder zerfällt, wenn sie mit einem Spatel geschnitten wird. Das verwendete Ölvolumen wird dann in die folgende Gleichung eingesetzt:

DBP Absorption = (cm 3 absorbiertes DBP * 100) / (Masse der Kieselsäureprobe in g)

= cm 3 DBP / 100 g Silica Als zweiten wesentlichen Inhaltsstoff enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen - bezogen auf ihr Gewicht - 0,1 bis 10 Gew.-% mindestens einer weiteren Fällungskieselsäure B. Diese unterscheidet sich von der Fällungskieselsäure A insbesondere im RDA-Wert, denn sie weist erfindungsgemäß einen RDA-Wert (bestimmt gemäß Journal of Dental Research 55 (4) 563, 1976) von 125 bis 150 auf.

Zudem unterscheiden sich die Fällungskieselsäuren A und B zusätzlich auch hinsichtlich ihrer BET- Oberfläche (Standard- Stickstoff-Adsorptionsverfahren von Brunauer, Emmett und Teller, unter Anwendung eines Einzelpunktverfahrens mit einem Sorpty 1750- Gerät der Carlo Erba Company, Italien), denn die Fällungskieselsäure A weist eine BET-Oberfläche von 40 bis 60 m 2 /g auf, während und die Fällungskieselsäure B eine BET-Oberfläche von von 65 bis 80 m 2 /g aufweist.

Während die Werte für die gewichtsmittlere Teilchengröße bei den Fällungskieselsäuren A und B Überschneidungen aufweisen können, werden die beiden Fällungskieselsäuren über ihren RDA- Wert bzw. auch über die BET-Oberfläche klar voneinander differenziert.

Vorzugsweise unterscheiden sich die Fällungskieselsäuren A und B zusätzlich auch hinsichtlich ihrer gewichtsmittleren Teilchengröße (Malvern-Mastersizer- Model X mit einer 45 mm Linse und einer MS-5- Probenpräsentationseinheit), wobei bevorzugt ist, dass die Fällungskieselsäure A eine gewichtsmittlere Teilchengröße von 10,5 ± 0,4 μιη und die Fällungskieselsäure B eine gewichtsmittlere Teilchengröße von 9 ± 0,6 μιη aufweist.

Es hat sich gezeigt, dass weitere physikalische Werte herangezogen werden können, um unter den erfindungsgemäß einsetzbaren Fällungskieselsäuren B besonders bevorzugte FällungskieselsäurenBA zu bestimmen.

So hat es sich beispielsweise gezeigt, dass Fällungskieselsäuren B, die eine bestimmte Ölabsorption aufweisen, den erfindungsgemäßen Produkten eine noch angenehmere „Haptik", d.h. ein angenehmeres Produktgefühl bei der Anwendung, verleihen. Erfindungsgemäß bevorzugte Mund- und Zahnpflege- und -reinigungsmittel sind daher dadurch gekennzeichnet, dass die Fällungskieselsäure B eine Ölabsorptionskapazität (ASTM-Spatel-Verfahren American Society of Test Material Standards D, 281 ) von 40 bis 120 cm 3 /100g, vorzugsweise von 50 bis 1 10 cm 3 /100g, weiter bevorzugt von 60 bis 100 cm 3 /100g und insbesondere von 70 bis 90 cm 3 /100g aufweist..

Bevorzugte erfindungsgemäße Mittel enthalten sowohl die Fällungskieselsäure A als auch die Fällungskieselsäure B innerhalb jeweils engerer Mengenbereiche, wodurch die Verringerung der Abrasivität und die Steigerung der Reinigungsleistung noch weiter optimiert werden. Bevorzugte erfindungsgemäße Mund- und Zahnpflege- und reinigungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie - bezogen auf ihr Gewicht - 6 bis 18 Gew.-%, vorzugsweise 7 bis 16 Gew.-%, besonders bevorzugt 8 bis 14 Gew.-%, außerordentlich bevorzugt 9 bis 13 Gew.-% und insbesondere 10 bis 12 Gew.-% Fällungskieselsäure A enthalten.

Weiter besonders bevorzugte erfindungsgemäße Mund- und Zahnpflege- und reinigungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie - bezogen auf ihr Gewicht - 0,25 bis 8 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 7 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,75 bis 5 Gew.-%, außerordentlich bevorzugt 1 bis 3 Gew.- % und insbesondere 1 ,5 bis 2,5 Gew.-% Fällungskieselsäure B enthalten..

Unabhängig von der in den jeweiligen Grenzen gewählten Menge an den Fällungskieselsäuren hat es sich für eine zusätzliche Optimierung der erfindungsgemäßen Mittel im Hinblick auf die Verringerung der Abrasivität und die Steigerung der Reinigungsleistung als vorteilhaft erwiesen, bestimmte Gewichtsverhältnisse der beiden Kieselsäuren zueinander einzuhalten. Hier sind bevorzugte erfindungsgemäße Mund- und Zahnpflege- und -reinigungsmittel dadurch gekennzeichnet, dass das Gewichtsverhältnis von Fällungskieselsäure A zu Fällungskieselsäure B > 4, vorzugsweise > 4,5, besonders bevorzugt > 5 und insbesondere > 6 beträgt.

Es ist selbstverständlich möglich, in den erfindungsgemäßen Mitteln zusätzlich zu den Fällungskieselsäuren A und B weitere Poliermittel einzusetzen. Dabei ist allerdings zu beachten, dass je nach Art und Menge zusätzlicher Poliermittel die Abrasivität gesteigert oder die Reinigungsleistung verringert, d.h. der erfindungsgemäße Erfolg konterkariert werden könnte. Besonders bevorzugte erfindungsgemäße Mund- und Zahnpflege- und -reinigungsmittel sind daher dadurch gekennzeichnet, dass sie außer den Fällungskieselsäuren A und B keine weiteren Poliermittel enthalten.

Die erfindungsgemäßen Mund- und Zahnpflege- und -reinigungsmittel enthalten weitere Inhaltsstoffe. Bevorzugt ist hierbei der Einsatz von sogenannten Feuchthaltemitteln, die bei Zahnpasten das Austrocknen verhindern und die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Kombination steigern. Bei sogenannten Flüssigzahncremes mit fließfähiger Rheologie dienen diese als Matrix und werden in höheren Mengen eingesetzt.

Hier sind erfindungsgemäße Mund- und Zahnpflege- und -reinigungsmittel bevorzugt, die - bezogen auf ihr Gewicht - 0,5 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 0,75 bis 55 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 50 Gew.-% und insbesondere 2 bis 40 Gew.-% mindestens eines mehrwertigen Alkohols aus der Gruppe Sorbit und/oder Glycerin und/oder 1 ,2-Propylenglycol.-% oder deren Mischungen enthalten.

Für bestimmte Anwendungsbereiche kann es vorteilhaft sein, nur einen der drei oben genannten Inhaltsstoffe einzusetzen. In den meisten Fällen ist dabei Sorbit bevorzugt. Allerdings können auf anderen Anwendungsgebieten Mischungen von zwei der drei Stoffe oder aller drei Stoffe bevorzugt sein. Besonders vorteilhaft hat sich hier eine Mischung aus Glycerin, Sorbit und 1 ,2-Propylenglycol in einem Gewichtsverhältnis von 1 :(0,5-1 ):(0,1-0,5) erwiesen. Neben Sorbit bzw. Glycerin bzw. 1 ,2-Propylenglycol eignen sich als weitere mehrwertige Alkohole solche mit mindestens 2 OH-Gruppen, vorzugsweise Mannit, Xylitol, Polyethylenglycol, Polypropylenglycol und deren Mischungen. Unter diesen Verbindungen sind diejenigen mit 2 bis 12 OH-Gruppen und insbesondere diejenigen mit 2, 3, 4, 5, 6 oder 10 OH-Gruppen bevorzugt.

Polyhydroxyverbindungen mit 2 OH-Gruppen sind beispielsweise Glycol (CH2(OH)CH20H) und andere 1 ,2-Diole wie H-(CH 2 )n-CH(OH)CH 2 OH mit n = 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 1 1 , 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20. Auch 1 ,3-Diole wie H-(CH 2 ) n -CH(OH) CH2CH2OH mit n = 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 1 1 , 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20 sind erfindungsgemäß einsetzbar. Die (n,n+1 )- bzw. (n,n+2)- Diole mit nicht endständigen OH-Gruppen können ebenfalls eingesetzt werden. Wichtige Vertreter von Polyhydroxyverbindungen mit 2 OH-Gruppen sind auch die Polyethylen- und Polypropylenglycole. Als bevorzugte weitere mehrwertige Alkohole können z. B. Xylit, Propylenglycole, Polyethylenglycole, insbesondere solche mit mittleren Molekulargewichten von 200-800 eingesetzt werden.

Besonders bevorzugt ist der Einsatz von Sorbit, so dass Mittel, die außer Sorbit keine anderen mehrwertigen Alkohole enthalten, besonders bevorzugt sind.

Als weitere wichtiger Inhaltsstoff sowohl in Zahnpasten bzw. Zahncremes oder halbflüssigen Zahnreinigungsmittel als auch in anderen Zubereitungsformen ist Fluorid zu nennen. Erfindungsgemäß bevorzugte Mittel enthalten Fluorid. Dieses kann in Form anorganischer Fluoridsalze (Natriumfluorid, Zinn(ll)fluorid, Natriummonofluorphosphat usw.) bereitgestellt werden, auch Aminfluoride wie Olaflur sind geeignet.

Besonders bevorzugte erfindungsgemäße Mund- und Zahnpflege- und reinigungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie 1225 bis 1575 ppm, vorzugsweise 1250 bis 1550 ppm, weiter bevorzugt 1275 bis 1525 ppm, noch weiter bevorzugt 1300 bis 1500 ppm, noch weiter bevorzugt 1325 bis 1475 ppm und insbesondere 1350 bis 1450 ppm Fluorid enthalten.

Wird Fluorid in Form von Natriumfluorid bereitgestellt, entspricht 1 Gew.-% Natriumfluorid ungefähr 4524 ppm Fluorid, so dass bevorzugte erfindungsgemäße Mittel 0,27 bis 0,35 Gew.-%, vorzugsweise 0,28 bis 0,34 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,29 bis 0,33 Gew.-% und insbesondere 0,30 bis 0,32 Gew.-% Natriumfluorid enthalten.

Als weiteren Inhaltsstoff können die erfindungsgemäßen Mittel 0,001 bis 10,0 Gew.-% mindestens eines Calciumsalzes enthalten. Besonders bevorzugt werden Calciumsalz(e) innerhalb engerer Mengenbereiche eingesetzt, so dass bevorzugte Mund und Zahnpflege- und -reinigungsmittel 0,05 bis 7,5 Gew.-%, vorzugsweise 0, 1 bis 5 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,15 bis 2,5 Gew.-% und insbesondere 0,2 bis 1 ,25 Gew.-% Calciumsalz(e) enthalten.

Es lassen sich erfindungsgemäß alle physiologisch verträglichen Calciumsalze einsetzen, bevorzugt ist der Einsatz von Calciumsalzen, die einen weiteren Nutzen im erfindungsgemäßen Mund und Zahnpflege- und -reinigungsmittel entfalten. Unter diesen Verbindungen ganz besonders bevorzugt sind Calciumhydrogenphosphat-Dihydratn und/oder Calcium-Glycerophosphat.

Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat, CaHPO^hbO wird je nach Literaturstelle auch als„Bruschit" oder als Dicalciumphosphat-dihydrat bezeichnet. Erfindungsgemäß bevorzugt ist der Einsatz von CaHP04 « 2H 2 0, das durch die CAS-Nr: 7789-77-7 beschrieben wird.

Erfindungsgemäße Mund und Zahnpflege- und -reinigungsmittel, die als Calciumsalz Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat, CaHPO^hhO enthalten, weisen deutliche Abrasivitätsvorteile gegenüber anderen Mitteln auf, die schonende Reinigung sensitiver Zähne ist daher mit der erfindungsgemäßen Kombination von Polymilchsäure, definiertem Silikat und Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat als Calciumsalz noch einmal besser.

Es hat sich gezeigt, dass Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat, CaHPO^hbO, vorzugsweise innerhalb enger Mengenbereiche eingesetzt wird. Hier sind erfindungsgemäße Mund und Zahnpflege- und -reinigungsmittel bevorzugt, die 0,25 bis 7,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 7,0 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 ,0 bis 6,0 Gew.-%, weiter bevorzugt 2,0 bis 5,0 Gew.-% und insbesondere 3,5 bis 4,5 Gew.-% Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat enthalten.

Zusätzlich zu Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat oder an seiner Stelle können die erfindungsgemäßen Mittel mit besonderem Vorzug Calcium-Glycerophosphat, d.h. ein Calciumsalz mindestens einer Glycerophosphorsäure enthalten.

Die Glycerophosphorsäure ist eine zweibasige Säure, die in zwei isomeren Formen vorkommt, je nachdem, ob die Phosphorsäuregruppierung an eine terminale oder die mediale OH-Gruppe des Glycerins gebunden vorliegt. Die Form, bei der die Phosphorsäuregruppierung an eine terminale OH-Gruppe des Glycerins gebunden vorliegt, wird auch als alpha-lsomer, die Form, bei der die Phosphorsäuregruppierung an die mediale OH-Gruppe des Glycerins gebunden vorliegt, auch als beta-lsomer bezeichnet.

Das alpha-lsomer ist zusätzlich optisch aktiv und tritt in den zwei enantiomeren Formen sn-Glycerol-

1 - phosphorsäure sowie sn-Glycerol-3-phosphorsäure auf.

Das Präfix sn bei Glycerol-Derivaten steht für "stereospezifisch nummeriert" und verlangt, dass die

2- Hydroxy-Gruppe in der vorstehend verwendeten Fischer-Projektion nach links weist. Glycerol-2- phosphat ist nicht optisch aktiv. Die Glycerophosphorsäuren sind etwa so stark wie Phosphorsäure. Erfindungsgemäß bevorzugt ist der Einsatz des alpha-lsomers, unabhängig davon, welches der beiden Enantiomere eingesetzt wird. Sofern der Einsatz enantiomerenreiner Verbindungen gewünscht ist, wird vorzugsweise das Calciumsalz der sn-Glycerol-3-phosphorsäure eingesetzt.

Zusammenfassend sind erfindungsgemäße Mund und Zahnpflege- und -reinigungsmittel bevorzugt, die Calciumsalze der Glycerophosphorsäuren der Formeln (la) und (Ib) enthalten

HO-CH 2 -CH(OH)-CH 2 -OP(0)02 2 - Ca 2+ (la) HO-CH 2 -CH(OP(0)02 2 )-CH 2 -OH Ca 2+ (Ib).

Hierbei sind besonders bevorzugte erfindungsgemäße Mund und Zahnpflege- und reinigungsmittel dadurch gekennzeichnet, dass das Gewichtsverhältnis der Calciumsalze der Formeln (la) zu (Ib) oberhalb von 50:50, vorzugsweise oberhalb von 60:40, besonders bevorzugt oberhalb von 70:30 und insbesondere oberhalb 80:20 liegt.

Der Einsatz der Calcium-Glycerophosphate innerhalb engerer Mengenbereiche ist bevorzugt. Bevorzugte erfindungsgemäße Mund- und Zahnpflege- und -reinigungsmittel enthalten - bezogen auf ihr Gewicht - 0,01 bis 2,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 2,0 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 1 ,0 Gew.-%, weiter bevorzugt 0, 1 1 bis 0,75 Gew.-% und insbesondere 0, 12 bis 0,5 Gew.-% Calcium-Glycerophosphat.

Ganz besonders bevorzugte erfindungsgemäße Mittel enthalten 0,25 bis 7,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 7,0 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 ,0 bis 6,0 Gew.-%, weiter bevorzugt 2,0 bis 5,0 Gew.-% und insbesondere 3,5 bis 4,5 Gew.-% Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat und 0,01 bis 2,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 2,0 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 1 ,0 Gew.-%, weiter bevorzugt 0, 1 1 bis 0,75 Gew.-% und insbesondere 0,12 bis 0,5 Gew.-% Calcium-Glycerophosphat.

Auch oberflächenaktive Substanzen sind in den erfindungsgemäßen Mitteln einsetzbar. Sie dienen beispielsweise in Zahnpasten zur Unterstützung der Reinigungswirkung und gewünschtenfalls auch zur Entwicklung von Schaum beim Zähnebürsten sowie zur Stabilisierung der Polierkörperdispersion im Träger und werden üblicherweise in einer Menge von 0,1-5 Gew.-% eingesetzt.

Geeignete Tenside sind z. B. lineare Natriumalkylsulfate mit 12-18 C-Atomen in der Alkylgruppe. Diese Stoffe weisen zusätzlich eine enzymhemmende Wirkung auf den bakteriellen Stoffwechsel des Zahnbelags auf. Weitere geeignete Tenside sind Alkalisalze, bevorzugt Natriumsalze von Alkylpolyglycolethersulfat mit 12-16 C-Atomen in der linearen Alkylgruppe und 2-6 Glycolethergruppen im Molekül, von linearem Alkan(Ci2- Cis)-sulfonat, von Sulfobernsteinsäuremonoalkyl(Ci2-Ci8)-estern, von sulfatisierten Fettsäuremonoglyceriden, sulfatisierten Fettsäurealkanolamiden, Sulfoessigsäurealkyl(Ci2-Ci6 )-estern, Acylsarcosinen, Acyltauriden und Acylisothionaten mit jeweils 8-18 C-Atomen in der Acylgruppe. Auch zwitterionische, ampholytische und nichtionische Tenside sind geeignet, z. B. Oxethylate von Fettsäuremono- und -diglyceriden, von Fettsäure-Sorbitanestern und Alkyl(oligo)-Glucoside sowie Fettsäureamidoalkylbetaine.

Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, den Einsatz von Tensiden weitestgehend zu beschränken, um die desensibilisierende Wirkung der erfindungsgemäßen Kombination noch deutlicher in den Vordergrund treten lassen zu können. Daher sind erfindungsgemäße Mund und Zahnpflege- und - reinigungsmittel, die - bezogen auf ihr Gewicht - weniger als 5 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 4 Gew.-%, besonders bevorzugt weniger als 3 Gew.-% und insbesondere weniger als 2 Gew.-% Tensid(e) enthalten, erfindungsgemäß besonders bevorzugt.

Ganz besonders bevorzugt ist es, insbesondere den Einsatz anionischer Tenside weitestgehend zu beschränken oder ganz auf diese Tenside zu verzichten. Hier sind bevorzugte erfindungsgemäße Mund und Zahnpflege- und -reinigungsmittel dadurch gekennzeichnet, dass sie weniger als 2 Gew.- %, vorzugsweise weniger als 1 Gew.-%, besonders bevorzugt weniger als 0,5 Gew.-% und insbesondere weniger als 0, 1 Gew.-% anionische(s) Tensid(e) enthalten, wobei bevorzugte Mittel frei von anionischen Tensiden sind.

Sofern Tenside - vorzugsweise innerhalb der vorstehend genannten Höchstgrenzen - eingesetzt werden sollen, ist der Einsatz amphoterer Tenside bevorzugt. Bevorzugte tensidhaltige erfindungsgemäße Mund und Zahnpflege- und -reinigungsmittel enthalten 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,25 bis 4 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,5 bis 3,0 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,75 bis 2,0 Gew.-% und insbesondere 1 ,0 bis 1 ,5 Gew.-% amphotere(s) Tensid(e).

Insbesondere bevorzugte erfindungsgemäße Mund und Zahnpflege- und -reinigungsmittel dieser Ausführungsform enthalten 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 4 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,25 bis 3 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,3 bis 2 Gew.-% und insbesondere 0,4 bis 0,8 Gew.-% Cocoamidopropylbetain.

Die erfindungsgemäßen Mittel können auch zusätzlich weitere wundheilende und entzündungshemmende Stoffe, z. B. Wirkstoffe gegen Zahnfleischentzündungen, enthalten. Derartige Stoffe können z. B. ausgewählt sein aus Allantoin, Azulen, Kamillenextrakten, Tocopherol, Panthenol, Bisabolol, Salbeiextrakten.

Mund- und Zahnpflege- und reinigungsmittel können z.B. auch Substanzen enthalten, die gegen Plaque und/oder Zahnstein wirksam sind.

Gegen Zahnstein wirksame Stoffe können beispielsweise Chelatbildner sein wie z. B. Ethylendiamintetraessigsäure und deren Natriumsalze, Pyrophosphat- Salze wie die wasserlöslichen Dialkali- oder Tetraalkalimetallpyrophosphat- Salze, z. B. Na4P20, K4P 2O7, Na2K2P2Ü 7, Na2H2P2Ü7 und K 2H2P2O7 oder Polyphosphat-Salze, die z. B. aus wasserlöslichen Alkalimethalltnpolyphosphaten wie Natriumtripolyphosphat und Kaliumtnpolyphosphat ausgewählt sein können.

Erfindungsgemäß bevorzugte Mund- und Zahnpflege- und -reinigungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich Phosphat(e), vorzugsweise Alkalimetallphosphat(e) und insbesondere Natriumtripolyphosphat, vorzugsweise in Mengen von 1 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt von 2 bis 8 Gew.-% und insbesondere von 3 bis 7 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten.

Als Konsistenzregler (bzw. Bindemittel) dienen z. B. natürliche und/oder synthetische wasserlösliche Polymere wie Alginate, Carragheenate, Traganth, Stärke und Stärkeether, Celluloseether wie z. B. Carboxymethylcellulose (Na-Salz), Hydroxyethylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose, Guar, Akaziengum, Agar-Agar, Xanthan- Gum, Succinoglycan-Gum, Johannisbrotmehl, Pectine, wasserlösliche Carboxyvinylpolymere (z. B. Carbopo D-Typen), Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Polyethylenglycole, insbesondere solche mit Molekulargewichten von 1 500-1 000 000.

Weitere Stoffe, die sich zur Viskositätskontrolle eignen, sind z. B. Schichtsilikate wie z. B. Montmorillonit-Tone, kolloidale Verdickungskieselsäuren wie z. B. Aerogel-Kieselsäuren, pyrogene Kieselsäuren oder feinstvermahlene Fällungskieselsäuren. Es können auch Viskositätsstabilisierende Zusätze aus der Gruppe der kationischen, zwitterionischen oder ampholytischen stickstoffhaltigen Tenside, der hydroxypropylsubstituierten Hydrocolloide oder der Polyethylenglycol/Polypropylenglycol- Copolymere mit einem mittleren Molgewicht von 1000 bis 5000 oder eine Kombination der genannten Verbindungen in den Zahnpasten verwendet werden. Bei den vorstehend genannten Substanzen sollte beachtet werden, dass diese weder unter die vorstehend genannten Definitionen für die Fällungskieselsäuren A oder B fallen, noch Putzkörper- Eigenschaften aufweisen.

Die erfindungsgemäßen Mittel können z.B. durch Zusatz von Aromaölen und Süßungsmitteln in ihren organoleptischen Eigenschaften verbessert werden.

Als Aromaöle können alle die für Mund- und Zahnpflegemittel üblichen natürlichen und synthetischen Aromen eingesetzt werden. Natürliche Aromen können sowohl in Form der aus Drogen isolierten natürlichen ätherischen Öle als auch der daraus isolierten Einzelkomponenten enthalten sein.

Geeignete Aromen sind z.B. Pfeife rminzöl, Krauseminzöl, Eukalyptusöl, Anisöl, Fenchelöl, Kümmelöl, Menthylacetat, Zimtaldehyd, Anethol, Vanillin, Thymol sowie Mischungen dieser Komponenten. Im

Geeignete Süßungsmittel sind z.B. Saccharin-Natrium, Natrium-Cyclamat, Sucrose, Lactose, Meltose, Fructose. Weitere übliche Hilfs- und Zusatzstoffe für Zahnpasten und Mundwässer oder Mundspüllösungen sind

Lösungsmittel und Lösungsvermittler, z.B. niedere einwertige oder mehrwertige Alkohole oder Ether, z.B. Ethanol, 1 ,2-Propylenglycol, Diethylenglycol oder Butyldiglycol

Pigmente, wie z.B. Titandioxid

Farbstoffe

Puffersubstanzen, z.B. primäre, sekundäre oder tertiäre Alkaliphosphate oder Citronen- säure-/Na-Citrat

weitere wundheilende oder entzündungshemmende Stoffe, z.B. Allantoin, Harnstoff, Azulen,

Kamillewirkstoffe, Acetylsalicylsäurederivate oder Rhodanid

weitere Vitamine wie z.B. Ascorbinsäure, Biotin, Tocopherol oder Rutin

Mineralsalze wie z.B. Mangan-, Zink- oder Magnesiumsalze.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von Mischungen aus a) mindestens einer Fällungskieselsäure A, die folgende Eigenschaften aufweist:

a. eine gewichtsmittlere Teilchengröße (Malvern-Mastersizer- Model X mit einer 45 mm Linse und einer MS-5- Probenpräsentationseinheit) von 8 bis 13 μιη; b. eine BET-Oberfläche (Standard- Stickstoff-Adsorptionsverfahren von Brunauer, Emmett und Teller, unter Anwendung eines Einzelpunktverfahrens mit einem Sorpty 1750- Gerät der Carlo Erba Company, Italien) von 40 bis 60 m 2 /g; c. einen RDA-Wert (bestimmt gemäß Journal of Dental Research 55 (4) 563, 1976) von 50 bis 120

b) mindestens einer weiteren Fällungskieselsäure B, die folgende Eigenschaften aufweist: a. eine gewichtsmittlere Teilchengröße (Malvern-Mastersizer- Model X mit einer 45 mm Linse und einer MS-5- Probenpräsentationseinheit) von 8 bis 10 μιη; b. eine BET-Oberfläche (Standard- Stickstoff-Adsorptionsverfahren von Brunauer, Emmett und Teller, unter Anwendung eines Einzelpunktverfahrens mit einem Sorpty 1750- Gerät der Carlo Erba Company, Italien) von 65 bis 80 m 2 /g; c. einen RDA-Wert (bestimmt gemäß Journal of Dental Research 55 (4) 563, 1976) von 125 bis 150

zur Erhöhung der Reinigungsleistung von Zahnreinigungsmitteln und oder

zur Verringerung der Abrasivität von Zahnreinigungsmitteln.

Bezüglich bevorzugter Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verwendungen gilt mutatis mutandis das zu den erfindungsgemäßen Mitteln Gesagte.

Erfindungsgemäße Mittel können als Zahnpasten oder Zahncremes formuliert werden. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von erfindungsgemäßen Mitteln zur Reinigung von Zähnen mittels manuell betätigter oder elektrischer Zahnbürsten. Im Falle elektrischer Zahnbürsten besitzen die erfindungsgemäßen Mittel den weiteren Vorteil, dass sie bereits in geringen Mengen wirksam sind und darüber hinaus die Mechanik des elektrischen Bürstenkopfes nicht beeinträchtigen.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Reinigen von Zähnen, dadurch gekennzeichnet, dass ein erfindungsgemäßes Mittel auf den Bürstenkopf einer elektrischen Zahnbürste aufgetragen und mit der elektrischen Zahnbürste die Zähne geputzt werden.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Zahnreinigung, gekennzeichnet durch die Schritte

a) Bereitstellung einer Zahnbürste, deren Bürstenkopf in Bewegung versetzt werden kann; b) Applikation von 0,5 bis 5 g eines erfindungsgemäßen Mittels auf den Bürstenkopf, c) 30- bis 300-sekündiges Zähneputzen mit dem Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7 unter Einsatz des in Bewegung versetzten Bürstenkopfes.

Bezüglich bevorzugter Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens gilt mutatis mutandis das zu den erfindungsgemäßen Mitteln Gesagte.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Poliermittelmischung, umfassend - bezogen auf ihr Gewicht - a) 50 bis 80 Gew.-% mindestens einer Fällungskieselsäure A, die folgende Eigenschaften aufweist:

a. eine gewichtsmittlere Teilchengröße (Malvern-Mastersizer- Model X mit einer 45 mm Linse und einer MS-5- Probenpräsentationseinheit) von 8 bis 13 μιη; b. eine BET-Oberfläche (Standard- Stickstoff-Adsorptionsverfahren von Brunauer, Emmett und Teller, unter Anwendung eines Einzelpunktverfahrens mit einem Sorpty 1750- Gerät der Carlo Erba Company, Italien) von 40 bis 60 m 2 /g; c. einen RDA-Wert (bestimmt gemäß Journal of Dental Research 55 (4) 563, 1976) von 50 bis 120

b) 20 bis 50 Gew.-% mindestens einer weiteren Fällungskieselsäure B, die folgende Eigenschaften aufweist:

a. eine gewichtsmittlere Teilchengröße (Malvern-Mastersizer- Model X mit einer 45 mm Linse und einer MS-5- Probenpräsentationseinheit) von 8 bis 10 μιη; b. eine BET-Oberfläche (Standard- Stickstoff-Adsorptionsverfahren von Brunauer, Emmett und Teller, unter Anwendung eines Einzelpunktverfahrens mit einem Sorpty 1750- Gerät der Carlo Erba Company, Italien) von 65 bis 80 m 2 /g; c. einen RDA-Wert (bestimmt gemäß Journal of Dental Research 55 (4) 563, 1976) von 125 bis 150. Auch hier gilt bezüglich bevorzugter Ausführungsformen mutatis mutandis das zu den erfindungsgemäßen Mitteln Gesagte.