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Patent Searching and Data


Title:
ORGANIC ELECTROLUMINESCENT DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/050101
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to organic electroluminescent devices having at least two emitting layers, wherein the two emitting layers contain phosphorescent dopants.

Inventors:
KAISER JOACHIM (DE)
BOEHM EDGAR (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/003775
Publication Date:
April 11, 2013
Filing Date:
September 08, 2012
Export Citation:
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Assignee:
MERCK PATENT GMBH (DE)
KAISER JOACHIM (DE)
BOEHM EDGAR (DE)
International Classes:
H01L51/50
Domestic Patent References:
WO1998027136A11998-06-25
WO2005011013A12005-02-03
WO2004093207A22004-10-28
WO2010006680A12010-01-21
WO2000070655A22000-11-23
WO2001041512A12001-06-07
WO2002002714A22002-01-10
WO2002015645A12002-02-21
WO2004081017A12004-09-23
WO2005033244A12005-04-14
WO2005042550A12005-05-12
WO2005113563A12005-12-01
WO2006008069A12006-01-26
WO2006061182A12006-06-15
WO2006081973A12006-08-10
WO2009146770A22009-12-10
WO2006108497A12006-10-19
WO2006122630A12006-11-23
WO2008006449A12008-01-17
WO2007140847A12007-12-13
WO2006000388A12006-01-05
WO2006058737A12006-06-08
WO2006000389A12006-01-05
WO2007065549A12007-06-14
WO2007115610A12007-10-18
WO2010012328A12010-02-04
WO2004058911A22004-07-15
WO2005084081A12005-09-09
WO2005084082A12005-09-09
WO2006048268A12006-05-11
WO2006117052A12006-11-09
WO2008145239A22008-12-04
WO2011012212A12011-02-03
WO2010083869A22010-07-29
WO2006100896A12006-09-28
WO2001049806A12001-07-12
WO1995009147A11995-04-06
WO1998030071A11998-07-09
WO2006073054A12006-07-13
WO2003060956A22003-07-24
WO2004028217A12004-04-01
WO2004080975A12004-09-23
WO2010102706A12010-09-16
WO2005003253A22005-01-13
Foreign References:
US20060214568A12006-09-28
DE102009012346A12010-09-16
EP1999803A12008-12-10
US20090191427A12009-07-30
US4539507A1985-09-03
US5151629A1992-09-29
EP0676461A21995-10-11
EP1191613A22002-03-27
EP1191612A22002-03-27
EP1191614A22002-03-27
EP0676461A21995-10-11
EP1661888A12006-05-31
US5061569A1991-10-29
JP2001226331A2001-08-21
EP0650955A11995-05-03
US4780536A1988-10-25
EP0891121A11999-01-13
JP2006253445A2006-09-21
JP2000053957A2000-02-22
Other References:
FUH-SHYANG JUANG ET AL: "Power Efficiency Improvement of White Phosphorescent Organic Light-Emitting Diode with Thin Double-Emitting Layers and Hole-Trapping Mechanism", JAPANESE JOURNAL OF APPLIED PHYSICS, THE JAPAN SOCIETY OF APPLIED PHYSICS, JAPAN SOCIETY OF APPLIED PHYSICS, TOKYO; JP, vol. 50, no. 4.2, 1 April 2011 (2011-04-01), pages 4DK04 - 1, XP001573549, ISSN: 0021-4922, [retrieved on 20110420], DOI: 10.1143/JJAP.50.04DK04
Y.-S. TYAN ET AL., SID-SYMPOSIUM DIGEST, 2009, pages 895
T.-W. LEE ET AL., APPL. PHYS. LETT., vol. 92, 2008, pages 043301
Y. SHIROTA ET AL., CHEM. REV., vol. 107, no. 4, 2007, pages 953 - 1010
M. S. ARNOLD ET AL., APPL. PHYS. LETT., vol. 92, 2008, pages 053301
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Claims:
Patentansprüche

1. Organische Elektrolumineszenzvorrichtung, enthaltend in dieser

Reihenfolge: Anode, phosphoreszierende Emitterschicht 1 , phosphoreszierende Emitterschicht 2, die mit Emitterschicht 1 in direktem Kontakt steht, und Kathode, dadurch gekennzeichnet, dass Emitterschicht 1 ein lochleitendes Matrixmaterial und zwei unterschiedliche phosphoreszierende Emitter enthält und Emitterschicht 2 ein elektronenleitendes Matrixmaterial und einen phosphoreszierenden Emitter enthält, wobei der phosphoreszierende Emitter der Emitterschicht 2 dasselbe Emissionsmaximum hat wie der kürzerwellig phosphoreszierenden Emitter der Emitterschicht 1.

2. Organische Elektrolumineszenzvorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der phosphoreszierende Emitter der Emitterschicht 2 identisch ist zu dem kürzerwellig phosphoreszierenden Emitter der Emitterschicht 1.

3. Organische Elektrolumineszenzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der phosphoreszierenden Emitterschicht 1 um eine gelb, orange oder rot emittierende Schicht und bei der phosphoreszierenden Emitterschicht 2 um eine grün oder gelb emittierende Schicht handelt.

4. Organische Elektrolumineszenzvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Emitterschicht 1 und Emitterschicht 2 in Summe Licht mit Farbkoordinaten 0.45≤ CIE x ≤ 0.58 emittieren.

5. Organische Elektrolumineszenzvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das lochleitende Matrixmaterial in Emitterschicht 1 ein Material ist, welches ein HOMO von≥ -5.5 eV, bevorzugt≥ --.3 eV aufweist.

6. Organische Elektrolumineszenzvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Triplett- energie T1 des lochleitenden Matrixmaterials größer ist als die des langwelligsten Emitters. 7. Organische Elektrolumineszenzvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das elektronenleitende Matrixmaterial in Emitterschicht 2 ein Material ist, dessen LUMO im Bereich von -2.3 eV bis -3.1 eV liegt, bevorzugt im Bereich von -2.6 eV bis -2.9 eV. 8. Organische Elektrolumineszenzvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Emitterschicht 2 eine Mischung aus einem elektronenleitenden und

mindestens einem weiteren Matrixmaterial enthält. 9. Organische Elektrolumineszenzvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Triplettenergie Ti des elektronenleitenden Matrixmaterials in Emitterschicht 2 > 2.5 eV, bevorzugt > 2.7 eV ist. 10. Organische Elektrolumineszenzvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der kürzerwellig phosphoreszierende Emitter in Emitterschicht 1 in einer Konzentration von 3 bis 25 Vol.-% und der längerwellig phosphoreszierende Emitter in Emitterschicht 1 in einer Konzentration von 2 bis 15 Vol.-% vorliegt und dass der phosphoreszierende Emitter in Emitterschicht 2 in einer Konzentration von 2 bis 20 Vol.-% vorliegt. 11. Organische Elektrolumineszenzvorrichtung nach Anspruch 10,

dadurch gekennzeichnet, dass das elektronenleitende Matrixmaterial in Emitterschicht 2 ausgewählt ist aus Verbindungen der Formeln (1) bis (5),

wobei für die verwendeten Symbole gilt:

Ar1 ist gleich oder verschieden bei jedem Auftreten ein monovalentes aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 60 aromatischen Ringatomen, welches jeweils mit einem oder mehreren Resten R1 substituiert sein kann;

Ar2 ist ein bivalentes aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 60 aromatischen Ringatomen, welches mit einem oder mehreren Resten R1 substituiert sein kann;

R ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, D, F, Cl, Br, I, CHO, C(=0)Ar3, P(=0)(Ar3)2, S(=0)Ar3, S(=0)2Ar3, CR =CR2Ar3, CN, NO2, Si(R2)3, B(OR2)2, B(R2)2) B(N(R )2)2l OS02R2, eine geradkettige Alkyl-, Alkoxy- oder Thioalkoxygruppe mit 1 bis 40 C-Atomen oder eine geradkettige Alkenyl- oder Alkinylgruppe mit 2 bis 40 C-Atomen oder eine verzweigte oder cyclische Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl-, Alkoxy- oder Thioalkoxygruppe mit 3 bis 40 C-Atomen, die jeweils mit einem oder mehreren Resten R2 substituiert sein kann, wobei eine oder mehrere nicht benachbarte CH2-Gruppen durch R2C=CR2, CEC , Si(R2)2, Ge(R2)2, Sn(R2)2, C=0, C=S, C=Se, C=NR2, P(=0)(R2), SO, SO2, NR2, O, S oder CONR2 ersetzt sein können und wobei ein oder mehrere H-Atome durch D, F, Cl, Br, I, CN oder NO2 ersetzt sein können, oder ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 60 aromatischen Ringatomen, das jeweils durch einen oder mehrere Reste R2 substituiert sein kann, oder eine Aryloxy- oder Hetero- aryloxygruppe mit 5 bis 60 aromatischen Ringatomen, die durch einen oder mehrere Reste R2 substituiert sein kann, oder eine Kombination dieser Systeme; dabei können zwei oder mehrere benachbarte Substituenten R1 auch miteinander ein mono- oder polycyclisches, aliphatisches oder aromatisches Ringsystem bilden;

Ar3 ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 40 aromatischen Ringatomen, das mit einem oder mehreren Resten R2 substituiert sein kann;

R2 ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, D, CN oder ein aliphatischer, aromatischer und/oder heteroaromatischer Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 C-Atomen, in dem auch H-Atome durch D oder F ersetzt sein können; dabei können zwei oder mehrere benachbarte Substituenten R2 auch miteinander ein mono- oder polycyclisches, aliphatisches oder aromatisches Ringsystem bilden; oder dadurch gekennzeichnet, dass das elektronenleitende Matrixmaterial in Emitterschicht 2 ausgewählt ist aus Verbindungen der Formel (21),

wobei R1 die oben genannte Bedeutung aufweist und Ar bei jedem Auftreten gleich oder verschieden ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 60 aromatischen Ringatomen darstellt, welches jeweils mit einer oder mehreren Gruppen R1 substituiert sein kann.

12. Organische Elektrolumineszenzvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass das lochleitende Matrixmaterial in Emitterschicht 1 ausgewählt ist aus den Verbindungen der Formeln (26) bis (32),

wobei R1 die oben genannte Bedeutung hat und für die weiteren verwendeten Symbole gilt:

Ar4 ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden ein bivalentes, trivalentes oder tetravalentes aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 60 aromatischen Ringatomen, welches durch einen oder mehrere Reste R1 substituiert sein kann;

Ar5 ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden ein monovalentes aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 60 aromatischen Ringatomen, welches durch einen oder mehrere Reste R1 substituiert sein kann, dabei können zwei Gruppen Ar5, welche an dasselbe Stickstoffatom binden, oder eine Gruppe Ar4 mit einer Gruppe Ar5, welche an dasselbe Stickstoffatom binden, miteinander durch eine Einfachbindung oder eine Brücke, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus B(R1), C(R1 )2, Si(R1)2, C=O, C=NR1, C=C(R )2, O, S, S=O, SO2, N(R1), P(R1) und

P(=O)R1, verknüpft sein können; oder aus den Verbindungen der Formeln (33) und (34),

wobei die verwendeten Symbole die oben genannten Bedeutungen aufweisen.

13. Organische Eiektrolumineszenzvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass als phosphoreszierende Verbindung mindestens eine Verbindung der Formeln (35) bis (38) vorliegt,

( ) wobei R dieselbe Bedeutung hat, wie in Anspruch 10 beschrieben, und für die weiteren Symbole gilt:

DCy ist gleich oder verschieden bei jedem Auftreten eine cyclische Gruppe, die mindestens ein Donoratom, bevorzugt Stickstoff, Kohlenstoff in Form eines Carbens oder Phosphor, enthält, über welches die cyclische Gruppe an das Metall gebunden ist, und die wiederum einen oder mehrere Substituenten R1 tragen kann; die Gruppen DCy und CCy sind über eine kovalente Bindung miteinander verbunden;

CCy ist gleich oder verschieden bei jedem Auftreten eine cyclische Gruppe, die ein Kohlenstoffatom enthält, über welches die cyclische Gruppe an das Metall gebunden ist und die wiederum einen oder mehrere Substituenten R tragen kann;

A ist gleich oder verschieden bei jedem Auftreten ein mono- anionischer, zweizähnig chelatisierender Ligand, bevorzugt ein Diketonatligand.

14. Organische Elektrolumineszenzvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich eine blau emittierende Emitterschicht vorliegt und es sich um eine weiß emittierende organische Elektrolumineszenzvorrichtung handelt.

15. Organische Elektrolumineszenzvorrichtung nach Anspruch 14,

dadurch gekennzeichnet, dass es sich um eine Tandem-OLED handelt und zwischen der blau emittierenden Emitterschicht und der Emitterschicht 2 eine Ladungserzeugungsschicht vorliegt.

16. Organische Elektrolumineszenzvorrichtung nach Anspruch 15,

dadurch gekennzeichnet, dass die Ladungserzeugungsschicht dadurch gebildet wird, dass eine n-leitende Schicht und eine p-leitende Schicht miteinander gekoppelt werden, wobei die p-leitende Schicht p dotierte organische Lochtransportmaterialien umfasst oder anorga- nische Materialien umfasst und die n-leitende Schicht eine dotierte organische Elektronentransportschicht ist.

17. Verfahren zur Herstellung einer organischen Elektrolumineszenzvor- richtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Schichten mit einem Sublimationsverfahren oder mit dem Organic Vapour Phase

Deposition Verfahren oder mit Hilfe einer Trägergassublimation oder aus Lösung oder mit einem beliebigen Druckverfahren hergestellt werden.

Description:
Organische Elektrolumineszenzvorrichtung

Die vorliegende Erfindung betrifft organische Elektrolumineszenzvor- richtungen mit mindestens zwei emittierenden Schichten, wobei die zwei emittierenden Schichten phosphoreszierende Dotanden enthalten.

Der Aufbau organischer Elektrolumineszenzvorrichtungen (OLEDs), in denen organische Halbleiter als funktionelle Materialien eingesetzt werden, ist beispielsweise in US 4539507, US 5151629, EP 0676461 und WO 98/27136 beschrieben. Eine Entwicklung im Bereich organischer Elektro- lumineszenzvorrichtungen sind weiß emittierende OLEDs. Diese können entweder für monochrom weiße Displays oder mit Farbfilter für Vollfarbdisplays eingesetzt werden. Weiterhin eignen sie sich für Beleuchtungsanwendungen. Weiß emittierende organische Elektrolumineszenzvor- richtungen auf Basis niedermolekularer Verbindungen weisen im Allge- meinen mindestens zwei Emissionsschichten auf. Dabei werden Elektro- lumineszenzvorrichtungen mit genau zwei Emissionsschichten insbesondere für Passiv-Matrix-Anwendungen verwendet, wobei hierfür häufig gemäß Stand der Technik nur fluoreszierende Emitter verwendet werden. Meist weisen die Elektrolumineszenzvorrichtungen mindestens drei

Emissionsschichten auf, welche blaue, grüne und orange oder rote

Emission zeigen. In den Emissionsschichten werden entweder fluoreszierende oder phosphoreszierende Emitter verwendet, wobei die phosphoreszierenden Emitter aufgrund der höheren erreichbaren Effizienz deutliche Vorteile zeigen. Der allgemeine Aufbau einer derartigen weiß emittierenden OLED mit mindestens einer phosphoreszierenden Schicht ist beispielsweise in WO 2005/0 1013 beschrieben. Wegen der höheren erreichbaren Effizienz wäre eine weiß emittierende OLED, welche nur phosphoreszierende Emitterschichten enthält, wünschenswert. Da blau phosphoreszierende Emitter jedoch den gängigen Anforderungen, insbe- sondere hinsichtlich der Betriebslebensdauer, in der Regel noch nicht genügen, werden nach dem Stand der Technik in den meisten Anwendungen Hybrid-OLEDs verwendet, d. h. eine fluoreszierende blaue

Emitterschicht kombiniert mit phosphoreszierenden orange oder roten und grünen Emitterschichten (im Fall von Dreifarben-Weiß) oder eine fluores- zierende blaue Emitterschicht kombiniert mit einer phosphoreszierenden gelben bis orange Emitterschicht (im Fall von Zweifarben-Weiß).

Ein grundsätzliches Problem derartiger Hybrid-OLEDs besteht darin, dass gängige Matrix- und Emittermaterialien, welche in der blau fluoreszieren- den Emitterschicht verwendet werden, im Allgemeinen ein zu niedriges Triplett-Niveau für phosphoreszierende Dotanden aufweisen, was dazu führen kann, dass Triplettexzitonen über die blaue Emitterschicht gelöscht werden. Dies führt zu einer geringeren Effizienz der OLED. Um maximale Effizienz aus einer weißen Hybrid-OLED zu erhalten, muss dafür Sorge getragen werden, diese Auslöschung von Triplettexzitonen zu verhindern. Dies ist möglich durch Verwendung einer organischen Zwischenschicht zwischen der phosphoreszierenden und der fluoreszierenden Emitterschicht. Allerdings werden an die Materialien einer solchen Zwischenschicht sehr hohe Anforderungen gestellt, damit diese einerseits die Aus- löschung von Triplettexzitonen verhindern, auf der anderen Seite aber auch keine negativen Auswirkungen auf Effizienz, Lebensdauer oder Spannung der organischen Elektrolumineszenzvorrichtung haben, so dass es schwierig sein kann, eine solche Zwischenschicht zu realisieren. Eine weitere Möglichkeit nach Stand der Technik, die Auslöschung von Triplettexzitonen über die fluoreszierende Schicht zu verhindern, besteht darin, die OLED als so genannte„stacked OLED" bzw.„Tandem-OLED" zu realisieren, wobei die phosphoreszierende Schicht bzw. die phosphoreszierenden Schichten in einer der elektrolumineszierenden Einheiten und die fluoreszierende Schicht bzw. die fluoreszierenden Schichten in einer anderen der elektrolumineszierenden Einheiten angeordnet sind (z. B. Y.-S. Tyan et al., SID-Symposium Digest, 2009, 895). Dadurch kann ein direkter Kontakt zwischen der fluoreszierenden Emitterschicht und der phosphoreszierenden Emitterschicht verhindert werden. Dieser Aufbau hat den Vorteil, dass keine organische Zwischenschicht (Interlayer) zwischen der fluoreszierenden und der phosphoreszierenden Emitterschicht erforderlich ist. Weiterhin ist jede einzelne elektrolumineszierende Einheit der Tandem-OLED einer geringeren Strombelastung ausgesetzt, als dies der Fall wäre, wenn alle emittierenden Schichten direkt aufeinander ange- ordnet wären. In einer Tandem-OLED sind zwei oder mehrere elektrolumineszierende Einheiten vertikal in Serie geschaltet, wobei zwischen den einzelnen elektrolumineszierenden Einheiten Ladungserzeugungsschichten vorliegen (z. B. T.-W. Lee et al., Appl. Phys. Lett. 2008, 92, 043301). Die Ladungs- erzeugungsschicht wird üblicherweise dadurch gebildet, dass eine n-leitende Schicht (bzw. eine leitende Elektroneninjektionsschicht) und eine p-leitende Schicht (bzw. eine leitende Lochinjektionsschicht) miteinander gekoppelt werden. Die p-leitenden Schichten, die gemäß dem Stand der Technik verwendet werden, umfassen beispielsweise p-dotierte orga- nische Lochtransportmaterialien, wobei der Dotand beispielsweise

F 4 -TCNQ oder WO 3 ist, oder anorganische Materialien, wie zum Beispiel Indium-Zinn-Oxid (ITO), V 2 O 5l WO 3 oder M0O3. Die n-leitende Schicht ist im Allgemeinen eine dotierte organische Elektronentransportschicht, wobei als Dotand Metalle mit geringer Austrittsarbeit, wie zum Beispiel Cs, Li oder Mg, oder Metallcarbonate verwendet werden.

Im Allgemeinen ist es nicht ausreichend, in der phosphoreszierenden Emitterschicht nur einen gelb phosphoreszierenden Dotanden zu verwenden. So werden üblicherweise in der phosphoreszierenden elektro- lumineszierenden Einheit der Tandem-OLED ein grün phosphoreszierender Dotand und ein orange oder ein rot phosphoreszierender Dotand kombiniert. Dies kann entweder dadurch erfolgen, dass beide Dotanden in dieselbe Emitterschicht eindotiert werden oder dass die beiden Dotanden in separaten Emitterschichten vorliegen. Bei beiden Methoden gibt es jedoch Nachteile. So erhält man eine vergleichsweise schlechte Lebensdauer, wenn beide phosphoreszierenden Emitter in eine Emitterschicht eindotiert sind. Liegen dagegen die beiden phosphoreszierenden Emitter in zwei separaten Emitterschichte vor, erhält man zwar eine gute Lebensdauer, beobachtet jedoch einen starken Farbshift mit der Lebensdauer, welcher nicht auf die Alterung eines der Emitter zurückgeführt werden kann.

Da es im Allgemeinen in der Praxis kein Fortschritt ist, wenn nur die

Betriebslebensdauer verbessert wird, dies aber mit einem größeren

Farbshift einhergeht, besteht das der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegende technische Problem daher darin, eine Devicearchitektur für diese beiden phosphoreszierenden Schichten bereitzustellen, welche eine vergleichbar gute oder verbesserte Lebensdauer der phosphoreszierenden Emissionseinheit und gleichzeitig einen geringen Farbshift mit der Lebensdauer aufweist.

Überraschend wurde gefunden, dass eine OLED mit dem unten definierten Aufbau dieses Problem löst und zu einem sehr geringen Farbshift bei gleichzeitig einer sehr guten Lebensdauer führt. Gegenstand der Erfindung ist somit eine organische Elektrolumineszenz- vorrichtung, enthaltend in dieser Reihenfolge: Anode, phosphoreszierende Emitterschicht 1 , phosphoreszierende Emitterschicht 2, die mit Emitterschicht 1 in direktem Kontakt steht, und Kathode, dadurch gekennzeichnet, dass Emitterschicht 1 ein lochleitendes Matrixmaterial und zwei unterschiedliche phosphoreszierende Emitter enthält und Emitterschicht 2 ein elektronenleitendes Matrixmaterial und einen phosphoreszierenden Emitter enthält, wobei der phosphoreszierende Emitter der Emitterschicht 2 dasselbe Emissionsmaximum hat wie der kürzerwellig phosphoreszierende Emitter der Emitterschicht .

Der Aufbau der erfindungsgemäßen OLED ist schematisch in Figur 1 dargestellt. Dabei bedeutet 1 die Anode, 2 die Emitterschicht 1 , enthaltend ein lochleitendes Matrixmaterial und zwei unterschiedliche phosphoreszierende Emitter, 3 die Emitterschicht 2, enthaltend ein elektronen- leitendes Matrixmaterial und den kürzerwellig phosphoreszierenden

Emitter, und 4 die Kathode. Die OLED kann auch noch weitere Schichten enthalten, die nicht in Figur 1 abgebildet sind. Es kann sich dabei auch um eine Tandem-OLED handeln. Diese ist schematisch in Figur 2 dargestellt. Dabei bedeutet 1 die Anode, 2 die Emitterschicht 1 , enthaltend ein loch- leitendes Matrixmaterial und zwei unterschiedliche phosphoreszierende Emitter, 3 die Emitterschicht 2, enthaltend ein elektronenleitendes Matrix- material und den kürzerwellig phosphoreszierenden Emitter, 5 eine

Ladungserzeugungsschicht, die auch aus mehreren Einzelschichten zusammengesetzt sein kann, 6 eine weitere emittierende Schicht und 4 die Kathode. Ein Matrixmaterial im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ein Material, das in einer Emissionsschicht verwendet werden kann, um darin das emittierende Material in typischerweise einer Volumenkonzentration von < 25 % einzudotieren, das aber selbst, im Gegensatz zum eindotierten Emittermaterial, nicht signifikant zur Lichtemission beiträgt. Welche

Materialien in einer Emitterschicht signifikant zur Lichtemission beitragen und welche nicht, und welche Materialien damit als Emitter und welche als Matrixmaterialien anzusehen sind, kann durch einen Vergleich des Elektro- lumineszenzspektrums der OLED, in der die Emitterschicht vorhanden ist, mit Photolumineszenzspektren der einzelnen Materialien erkannt werden. Dabei wird das Photolumineszenzspektrum der einzelnen Materialien in Lösung in einer Konzentration von 1.5 mg in 250 ml Lösemittel gemessen, wobei die Messung bei Raumtemperatur erfolgt und jedes Lösemittel geeignet ist, in dem sich die Substanz in der genannten Konzentration löst. Besonders geeignete Lösemittel sind üblicherweise Toluol, aber auch Dichlormethan.

Eine phosphoreszierende Verbindung im Sinne dieser Erfindung, wie sie in der phosphoreszierenden Emitterschicht der erfindungsgemäßen orga- nischen Vorrichtung vorliegt, ist eine Verbindung, welche bei Raumtemperatur Lumineszenz aus einem angeregten Zustand mit Spinmultiplizität > 1 zeigt, insbesondere aus einem angeregten Triplettzustand. Im Sinne dieser Erfindung sollen alle lumineszierenden Übergangsmetallkomplexe, insbesondere alle lumineszierenden Iridium-, Platin- und Kupferverbin- düngen, als phosphoreszierende Verbindungen angesehen werden.

Eine fluoreszierende Verbindung im Sinne dieser Erfindung, wie sie beispielsweise als Emitter in einer der elektrolumineszierenden Einheiten einer Tandem-OLED vorliegen kann, ist eine Verbindung, welche bei Raumtemperatur Lumineszenz aus einem angeregten Singulett-Zustand zeigt. Im Sinne dieser Erfindung sollen insbesondere alle lumineszierenden Verbindungen, die nur aus den Elementen C, H, N, O, S, F, B und P aufgebaut sind, als fluoreszierende Verbindungen verstanden werden. Die organische Elektrolumineszenzvorrichtung muss nicht notwendigerweise nur Schichten enthalten, welche aus organischen oder metallorganischen Materialien aufgebaut sind. So ist es auch möglich, dass Anode, Kathode, Ladungserzeugungsschichten und/oder eine oder mehrere weitere Schichten anorganische Materialien enthalten oder ganz aus anorganischen Materialien aufgebaut sind.

Im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet„kürzerwellig phosphoreszierender Emitter", dass der Emitter in der Photolumineszenz ein

Emissionsmaximum mit einer geringeren Wellenlänge als der andere phosphoreszierende Emitter aufweist. Dabei wird das Photolumineszenzspektrum der einzelnen Materialien in Lösung in einer Konzentration von 1.5 mg in 250 ml Lösemittel gemessen, wobei die Messung bei Raumtemperatur erfolgt und jedes Lösemittel geeignet ist, in dem sich die Substanz in der genannten Konzentration löst. Besonders geeignete Lösemittel sind üblicherweise Toluol, aber auch Dichlormethan. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt das Emissionsmaximum des kürzerwellig phosphoreszierenden Emitters bei zwischen 10 und 140 nm kürzerer Wellenlänge als das des längerwellig phosphorezierenden Emitters, besonders bevorzugt bei zwischen 50 und 110 nm kürzerer Wellenlänge als das des längerwellig phosphorezierenden Emitters.

Im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet„dasselbe Emissionsmaximum", dass das Emissionsmaximum der Emitter in der Photolumineszenz um maximal 10 nm voneinander abweicht. Dabei wird das Photolumi- neszenzspektrum gemessen, wie oben beschrieben.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der phosphoreszierende Emitter in der Emitterschicht 2 identisch zum kürzerwellig phosphoreszierenden Emitter in der Emitterschicht 1.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei der phosphoreszierenden Emitterschicht 1 um eine gelb, orange oder rot emittierende Schicht und bei der phosphoreszierenden Emitterschicht 2 um eine grün oder gelb emittierende Schicht. Dabei wird unter einer gelb emittierenden Schicht eine Schicht verstanden, deren Photolumineszenzmaximum im Bereich von 540 bis 570 nm liegt. Unter einer orange emittierenden Schicht wird eine Schicht verstanden, deren Photolumineszenzmaximum im Bereich von 570 bis 600 nm liegt. Unter einer rot emittierenden Schicht wird eine Schicht verstanden, deren Photolumineszenzmaximum im Bereich von 600 bis 750 nm liegt. Unter einer grün emittierenden Schicht wird eine Schicht verstanden, deren Photolumineszenzmaximum im Bereich von 490 bis 540 nm liegt. Unter einer blau emittierenden Schicht wird eine Schicht verstanden, deren Photolumineszenzmaximum im Bereich von 440 bis 490 nm liegt. Dabei wird das Photolumineszenzmaximum der Schicht durch Messung des

Photolumineszenzspektrums der Schicht mit einer Schichtdicke von 50 nm bestimmt, wobei die Schicht dieselbe Zusammensetzung aufweist wie in der organischen Elektrolumineszenzvorrichtung, also Emitter und Matrix enthält.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung emittieren die beiden erfindungsgemäßen Emitterschichten, Emitterschicht 1 und Emitterschicht 2, in Summe Licht mit Farbkoordinaten 0.45 < CIE x < 0.58 und bevorzugt 0.48 < CIE x < 0.55.

Ein lochleitendes Material im Sinne der vorliegenden Erfindung, wie es als Matrixmaterial in Emitterschicht 1 verwendet wird, ist bevorzugt ein

Material, welches ein HOMO (highest occupied molecular orbital) von

> -5.5 eV, bevorzugt > -5.3 eV aufweist. Dabei wird das HOMO durch quantenchemische Rechnung bestimmt, wie hinten im Beispielteil ausführlich allgemein beschrieben.

Die Triplettenergie ΤΊ des lochleitenden Matrixmaterials ist bevorzugt

> 2.3 eV, besonders bevorzugt > 2.6 eV. Dabei sollte die Triplettenergie Ti größer sein als die des langwelligsten Emitters.

Ein elektronenleitendes Material im Sinne der vorliegenden Erfindung, wie es als Matrixmaterial in Emitterschicht 2 verwendet wird, ist bevorzugt ein Material, dessen LUMO (lowest unoccupied molecular orbital) im Bereich von—2.3 eV bis—3.1 eV liegt, bevorzugt im Bereich von—2.6 eV bis—2.9 eV. Dabei wird das LUMO durch quantenchemische Rechnung bestimmt, wie hinten im Beispielteil ausführlich allgemein beschrieben.

Die Emitterschicht 2 kann auch eine Mischung aus einem elektronenleitenden und mindestens einem weiteren Matrixmaterial enthalten. Wenn die Emitterschicht außer dem elektronenleitenden Matrixmaterial noch ein oder mehrere weitere Matrixmaterialien enthält, dann gilt für das weitere Matrixmaterial bzw. die weiteren Matrixmaterialien, dass das LUMO bevorzugt größer dem LUMO des elektronenleitenden Matrixmaterials + 0.2 eV ist.

Die Triplettenergie Ti des elektronenleitenden Matrixmaterials ist bevorzugt > 2.5 eV, besonders bevorzugt > 2.7 eV. Dabei sollte die Triplettenergie Ti größer sein als die des phosphoreszierenden Emitters. Das Triplettenergie Ti eines Moleküls ist definiert als die Energiedifferenz zwischen der Energie des Grundzustands eines Moleküls und der Energie des niedrigsten Triplettzustands dieses Moleküls. Dabei wir die Triplettenergie Ti durch quantenchemische Methoden bestimmt, wie hinten im Beispielteil ausführlich allgemein beschrieben.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt der kürzerwellig phosphoreszierende Emitter in Emitterschicht 1 in einer Konzentration von 3 bis 25 Vol.-%, besonders bevorzugt in einer Konzentration von 5 bis 15 Vol.-% vor. Weiterhin bevorzugt liegt der längerwellig phosphoreszierende Emitter in Emitterschicht 1 in einer Konzentration von 2 bis 15 Vol.-%, besonders bevorzugt in einer Konzentration von 3 bis 10 Vol.-% vor.

Dabei wird das Konzentrationsverhältnis der beiden phosphoreszierenden Emitter in Emitterschicht 1 bevorzugt so gewählt, dass mindestens 90 % der Gesamtemission aus dem längerwellig phosphoreszierenden Emitter stammen. Dies kann dadurch bestimmt werden, dass man eine Ver- gleichs-OLED baut, bei der der Dotand in der Emitterschicht 2 weggelassen wird, so dass nur Emitterschicht 1 leuchtet. Durch einen quantitativen Abgleich zwischen dem Elektrolumineszenzspektrum dieser Ver- gleichs-OLED mit den Photolumineszenzspektren der beiden verwendeten Emitter kann abgeschätzt werden, welcher Emitter wie stark zur Emission beiträgt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt der phosphoreszierende Emitter in Emitterschicht 2 in einer Konzentration von 2 bis 20 Vol.-% vor, besonders bevorzugt in einer Konzentration von 5 bis 15 Vol.-%. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die Emitterschicht 2 genau einen phosphoreszierenden Emitter.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt die Schichtdicke der Emitterschicht 1 zwischen 5 und 50 nm, besonders bevorzugt zwischen 10 und 30 nm.

In nochmals einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt die Schichtdicke der Emitterschicht 2 zwischen 5 und 50 nm, besonders bevorzugt zwischen 10 und 30 nm.

Die oben sowie nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung können beliebig miteinander kombiniert werden. Bevorzugt werden die oben sowie nachfolgend als bevorzugt genannten Aus- führungsformen miteinander kombiniert.

Das elektronenleitende Matrixmaterial in der Emitterschicht 2 ist nicht weiter eingeschränkt, und generell eignen sich hierfür verschiedene Stoffklassen. Geeignete und bevorzugte elektronenleitende Matrix- materialien sind ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Triazinen, Pyrimidinen und aromatischen Ketonen.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das elektronenleitende Matrixmaterial ein Triazinderivat oder ein Pyrimidinderivat, welches mit mindestens einem aromatischen oder heteroaromatischen Ringsystem, bevorzugt mit mindestens zwei aromatischen oder heteroaromatischen Ringsystemen und besonders bevorzugt mit drei aromatischen oder heteroaromatischen Ringsystemen substituiert ist. Geeignete Triazinderivate, die als elektronenleitendes Material verwendet werden können, sind Verbindungen der folgenden Formel (1) oder (2), und geeignete Pyrimidinderivate sind die Verbindungen der folgenden Formeln (3), (4) oder (5),

wobei für die verwendeten Symbole gilt:

Ar 1 ist gleich oder verschieden bei jedem Auftreten ein monovalentes aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 60 aromatischen Ringatomen, welches jeweils mit einem oder mehreren Resten R 1 substituiert sein kann;

Ar 2 ist ein bivalentes aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 60 aromatischen Ringatomen, welches mit einem oder mehreren Resten R 1 substituiert sein kann;

R 1 ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, D, F, Cl, Br, I,

CHO, C(=0)Ar 3 , P(=O)(Ar 3 ) 2 , S(=0)Ar 3 , S(=O) 2 Ar 3 , CR 2 =CR 2 Ar 3 , CN, N0 2 , Si(R 2 ) 3 , B(OR 2 ) 2) B(R 2 ) 2 , B(N(R 2 ) 2 ) 2 , OSO 2 R 2 , eine geradkettige Alkyl-, Alkoxy- oder Thioalkoxygruppe mit 1 bis 40 C-Atomen oder eine geradkettige Alkenyl- oder Alkinylgruppe mit 2 bis 40 C-Atomen oder eine verzweigte oder cyclische Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl-, Alkoxy- oder Thioalkoxygruppe mit 3 bis 40 C-Atomen, die jeweils mit einem oder mehreren Resten R 2 substituiert sein kann, wobei eine oder mehrere nicht benachbarte CH 2 -Gruppen durch , Si(R 2 ) 2 , Ge(R 2 ) 2 , Sn(R ) 2 , C=0, C=S, C=Se, C=NR 2 , P(=0)(R 2 ), SO, SO 2 , NR 2 , O, S oder CONR 2 ersetzt sein können und wobei ein oder mehrere H-Atome durch D, F, Cl, Br, I, CN oder NO 2 ersetzt sein können, oder ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 60 aromatischen Ringatomen, das jeweils durch einen oder mehrere Reste R 2 substituiert sein kann, oder eine Aryloxy- oder Heteroaryloxygruppe mit 5 bis 60 aromatischen Ringatomen, die durch einen oder mehrere Reste R 2 substituiert sein kann, oder eine Kombination dieser Systeme; dabei können zwei oder mehrere benachbarte Substituenten R auch miteinander ein mono- oder poly- cyclisches, aliphatisches oder aromatisches Ringsystem bilden; Ar 3 ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 40 aromatischen Ringatomen, das mit einem oder mehreren Resten R 2 substituiert sein kann; R 2 ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, D, CN oder ein aliphatischer, aromatischer und/oder heteroaromatischer Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 C-Atomen, in dem auch H-Atome durch D oder F ersetzt sein können; dabei können zwei oder mehrere benachbarte Substituenten R 2 auch miteinander ein mono- oder polycyclisches, aliphatisches oder aromatisches Ringsystem bilden.

Eine Arylgruppe im Sinne dieser Erfindung enthält mindestens 6 C-Atome; eine Heteroarylgruppe im Sinne dieser Erfindung enthält mindestens 2 C-Atome und mindestens 1 Heteroatom, mit der Maßgabe, dass die Summe aus C-Atomen und Heteroatomen mindestens 5 ergibt. Die

Heteroatome sind bevorzugt ausgewählt aus N, O und/oder S. Dabei wird unter einer Arylgruppe bzw. Heteroarylgruppe entweder ein einfacher aromatischer Cyclus, also Benzol, bzw. ein einfacher heteroaromatischer Cyclus, beispielsweise Pyridin, Pyrimidin, Thiophen, etc., oder eine kondensierte Aryl- oder Heteroarylgruppe, beispielsweise Naphthalin, Anthracen, Pyren, Chinolin, Isochinolin, etc., verstanden.

Ein aromatisches Ringsystem im Sinne dieser Erfindung enthält

mindestens 6 C-Atome im Ringsystem. Ein heteroaromatisches Ring- system im Sinne dieser Erfindung enthält mindestens 2 C-Atome und mindestens ein Heteroatom im Ringsystem, mit der Maßgabe, dass die Summe aus C-Atomen und Heteroatomen mindestens 5 ergibt. Die

Heteroatome sind bevorzugt ausgewählt aus N, O und/oder S. Unter einem aromatischen oder heteroaromatischen Ringsystem im Sinne dieser Erfindung soll ein System verstanden werden, das nicht notwendigerweise nur Aryl- oder Heteroarylgruppen enthält, sondern in dem auch mehrere Aryl- oder Heteroarylgruppen durch eine kurze, nicht-aromatische Einheit, wie z. B. ein C-, N- oder O-Atom oder eine Carbonylgruppe, verbunden sein können. So sollen beispielsweise auch Systeme wie 9,9'-Spirobi- fluoren, 9,9-Diarylfluoren, Triarylamin, Diarylether, Diarylmethan, Stilben, Benzophenon, etc. als aromatische Ringsysteme im Sinne dieser Erfindung verstanden werden. Ebenso werden unter einem aromatischen bzw. heteroaromatischen Ringsystem Systeme verstanden, in denen mehrere Aryl- bzw. Heteroarylgruppen durch Einfachbindungen miteinander ver- knüpft sind, beispielsweise Biphenyl, Terphenyl oder Bipyridin.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden unter einer C-i- bis C 4 o- Alkylgruppe, in der auch einzelne H-Atome oder CH2-Gruppen durch die oben genannten Gruppen substituiert sein können, besonders bevorzugt die Reste Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl, s-Butyl, t-Butyl, 2-Methylbutyl, n-Pentyl, s-Pentyl, t-Pentyl, 2-Pentyl, neo-Pentyl, Cyclo- pentyl, n-Hexyl, s-Hexyl, t-Hexyl, 2-Hexyl, 3-Hexyl, neo-Hexyl, Cyclohexyl, 2-Methylpentyl, n-Heptyl, 2-Heptyl, 3-Heptyl, 4-Heptyl, Cycloheptyl, 1- Methylcyclohexyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, Cyclooctyl, 1-Bicyclo[2,2,2]octyl, 2- Bicyclo[2,2,2]octyl, 2-(2,6-Dimethyl)octyl, 3-(3,7-Dimethyl)octyl, Trifluor- methyl, Pentafluorethyl und 2,2,2-Trifluorethyl verstanden. Unter einer unter einer C 2 - bis C 4 o-Alkenylgruppe werden bevorzugt Ethenyl, Propenyl, Butenyl, Pentenyl, Cyclopentenyl, Hexenyl, Cyclohexenyl, Heptenyl, Cyclo- heptenyl, Octenyl und Cyclooctenyl verstanden. Unter einer unter einer C2- bis C 40 -Alkinylgruppe werden bevorzugt Ethinyl, Propinyl, Butinyl, Pentinyl, Hexinyl, Heptinyl und Octinyl verstanden. Unter einer C bis C 40 -Alkoxy- gruppe werden besonders bevorzugt Methoxy, Trifluormethoxy, Ethoxy, n-Propoxy, i-Propoxy, n-Butoxy, i-Butoxy, s-Butoxy, t-Butoxy oder 2- Methylbutoxy verstanden. Unter einem aromatischen oder heteroaroma- tischen Ringsystem mit 5 - 60 aromatischen Ringatomen, welches noch jeweils mit den oben genannten Resten R substituiert sein kann und welches über beliebige Positionen am Aromaten bzw. Heteroaromaten verknüpft sein kann, werden insbesondere Gruppen verstanden, die abgeleitet sind von Benzol, Naphthalin, Anthracen, Phenanthren, Benz- anthracen, Pyren, Chrysen, Perylen, Fluoranthen, Benzfluoranthen, Naphthacen, Pentacen, Benzpyren, Biphenyl, Biphenylen, Terphenyl, Terphenylen, Fluoren, Benzofluoren, Dibenzofluoren, Spirobifluoren, Dihydrophenanthren, Dihydropyren, Tetrahydropyren, eis- oder trans- Indenofluoren, eis- oder trans-Monobenzoindenofluoren, eis- oder trans- Dibenzoindenofluoren, Truxen, Isotruxen, Spirotruxen, Spiroisotruxen, Furan, Benzofuran, Isobenzofuran, Dibenzofuran, Thiophen, Benzo- thiophen, Isobenzothiophen, Dibenzothiophen, Pyrrol, Indol, Isoindol, Carbazol, Indolocarbazol, Indenocarbazol, Pyridin, Chinolin, Isochinolin, Acridin, Phenanthridin, Benzo-5,6-chinolin, Benzo-6,7-chinolin, Benzo- 7,8-chinolin, Phenothiazin, Phenoxazin, Pyrazol, Indazol, Imidazol, Benz- imidazol, Naphthimidazol, Phenanthrimidazol, Pyridimidazol, Pyrazin- imidazol, Chinoxalinimidazol, Oxazol, Benzoxazol, Naphthoxazol,

Anthroxazol, Phenanthroxazol, Isoxazol, ,2-Thiazol, 1 ,3-Thiazol, Benzo- thiazol, Pyridazin, Benzopyridazin, Pyrimidin, Benzpyrimidin, Chinoxalin, 1 ,5-Diazaanthracen, 2,7-Diazapyren, 2,3-Diazapyren, 1 ,6-Diazapyren, 1,8- Diazapyren, 4,5-Diazapyren, 4,5,9,10-Tetraazaperylen, Pyrazin, Phenazin, Phenoxazin, Phenothiazin, Fluorubin, Naphthyridin, Azacarbazol, Benzo- carbolin, Phenanthrolin, 1 ,2,3-Triazol, ,2,4-Triazol, Benzotriazol, 1 ,2,3- Oxadiazol, 1 ,2,4-Oxadiazol, 1 ,2,5-Oxadiazol, 1 ,3,4-Oxadiazol, 1 ,2,3- Thiadiazol, 1 ,2,4-Thiadiazol, 1 ,2,5-Thiadiazol, 1 ,3,4-Thiadiazol, 1 ,3,5- Triazin, 1 ,2,4-Triazin, ,2,3-Triazin, Tetrazol, 1 ,2,4,5-Tetrazin, 1 ,2,3,4- Tetrazin, 1 ,2,3,5-Tetrazin, Purin, Pteridin, Indolizin und Benzothiadiazol.

Bevorzugt ist in Verbindungen der Formel (1) bis (5) mindestens eine Gruppe Ar 1 gewählt aus den Gruppen der folgenden Formeln (6) bis (13), und die anderen Gruppen Ar 1 haben die oben angegebene Bedeutung,

wobei R dieselbe Bedeutung hat, wie oben beschrieben, die gestrichelte Bindung die Verknüpfung mit der Triazineinheit darstellt und weiterhin gilt:

X ist gleich oder verschieden bei jedem Auftreten eine bivalente

Brücke, ausgewählt aus B(R 1 ), C(R 1 ) 2 , Si(R 1 ) 2l C=O, C=NR 1 , C=C(R 1 ) 2 , O, S, S=O, S0 2 , N(R 1 ), P(R 1 ) und P(=0)R 1 ; m ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden 0, 1 , 2 oder 3; o ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden 0, 1 , 2, 3 oder 4.

Bevorzugt steht X gleich oder verschieden bei jedem Auftreten für NR 1 oder C(R 1 ) 2 .

Besonders bevorzugte Gruppen Ar 1 sind gewählt aus den Gruppen der folgenden Formeln (6a) bis (13a),

wobei die verwendeten Symbole und Indizes dieselbe Bedeutung haben, wie oben beschrieben. Dabei ist X bevorzugt gleich oder verschieden gewählt aus C(R ) 2 , N(R 1 ), O und S, besonders bevorzugt C(R 1 ) 2 oder N(R 1 ).

Bevorzugte Verbindungen der Formel (1) und (3) bis (5) weisen eine oder zwei Gruppen der oben genannten Formel (6) bis (13) auf, insbesondere eine Gruppe, und weisen zwei oder eine Gruppen aus, welche ausgewählt sind aus Phenyl, 1-Naphthyl, 2-Naphthyl, ortho-, meta- oder para-Biphenyl, welches jeweils durch einen oder mehrere Reste R 1 substituiert sein kann.

Bevorzugte Gruppen Ar 2 in Verbindungen der Formel (2) sind gewählt aus den Gruppen der folgenden Formeln (14) bis (20),

wobei die verwendeten Symbole und Indizes dieselbe Bedeutung haben, wie oben beschrieben und die gestrichelte Bindung die Verknüpfung mit den beiden Triazineinheiten darstellt.

Besonders bevorzugte Gruppen Ar 2 sind gewählt aus den Gruppen der folgenden Formeln (14a) bis (20a),

wobei die verwendeten Symbole und Indizes dieselbe Bedeutung haben, wie oben beschrieben. Dabei ist X bevorzugt gleich oder verschieden gewählt aus C(R ) 2 , N(R 1 ), O und S, besonders bevorzugt C(R 1 ) 2 oder N(R 1 ).

Bevorzugt sind weiterhin Verbindungen der oben aufgeführten Formel (2), in der die Gruppe Ar 2 aus den oben aufgeführten Formeln (14) bis (20) ausgewählt ist und Ar 1 gleich oder verschieden bei jedem Auftreten ausge- wählt ist aus den oben aufgeführten Formeln (6) bis (13) oder Phenyl, 1- oder 2-Naphthyl, Ortho-, meta- oder para-Biphenyl, welche durch einen oder mehrere Reste R 1 substituiert sein können, jedoch bevorzugt unsubstituiert sind. Beispiele für geeignete Triazinderivate sind die im Folgenden abgebildeten Strukturen 1 bis 150. Ganz analog eignen sich Pyrimidinderivate, die statt den in den Strukturen abgebildeten Triazingruppen Pyrimidingruppen enthalten.

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Ebenso eignen sich Derivate der oben genannten Verbindungen, die statt der Triazingruppe eine Pyrazingruppe enthalten, wobei diese Gruppen ebenfalls substituiert sein können.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das elektronenleitende Matrixmaterial ein aromatisches Keton.

Unter einem aromatischen Keton im Sinne dieser Anmeldung wird eine Carbonylgruppe verstanden, an die zwei Aryl- oder Heteroarylgruppen bzw. aromatische oder heteroaromatische Ringsysteme direkt gebunden sind. ln einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das aromatische Keton eine Verbindung der folgenden Formel (21),

wobei R 1 die oben genannte Bedeutung aufweist und Ar bei jedem Auftreten gleich oder verschieden ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 60 aromatischen Ringatomen darstellt, welches jeweils mit einer oder mehreren Gruppen R 1 substituiert sein kann.

Geeignete Verbindungen gemäß Formel (21) sind insbesondere die in WO 2004/093207 und WO 2010/006680 offenbarten Ketone. Diese sind via Zitat Bestandteil der vorliegenden Erfindung.

Aus der Definition der Verbindung gemäß Formel (21 ) geht hervor, dass diese nicht nur eine Carbonylgruppe enthalten muss, sondern auch mehrere Carbonylgruppen enthalten kann.

Bevorzugt ist die Gruppe Ar in Verbindungen gemäß Formel (21) ein aromatisches Ringsystem mit 6 bis 40 aromatischen Ringatomen, d. h. sie enthält keine Heteroarylgruppen. Wie oben definiert, muss das aromatische Ringsystem nicht notwendigerweise nur aromatische Gruppen aufweisen, sondern es können auch zwei Arylgruppen durch eine nichtaromatische Gruppe, beispielsweise durch eine weitere Carbonylgruppe unterbrochen sein.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Gruppe Ar nicht mehr als zwei kondensierte Ringe auf. Sie ist also bevorzugt nur aus Phenyl- und/oder Naphthylgruppen, besonders bevorzugt nur aus Phenylgruppen, aufgebaut, enthält aber keine größeren kondensierten Aromaten, wie beispielsweise Anthracen. Bevorzugte Gruppen Ar, die an die Carbonylgruppe gebunden sind, sind Phenyl, 2-, 3- oder 4-Tolyl, 3- oder 4-o-Xylyl, 2- oder 4-m-Xylyl, 2-p-Xylyl,

0- , m- oder p-tert-Butylphenyl, o-, m- oder p-Fluorphenyl, Benzophenon,

1- , 2- oder 3-Phenylmethanon, 2-, 3- oder 4-Biphenyl, 2-, 3- oder 4-o- Terphenyl, 2-, 3- oder 4-m-Terphenyl, 2-, 3- oder 4-p-Terphenyl, 2 ' -p- Terphenyl, 2 -, 4 ' - oder 5 ' -m-Terphenyl, 3 ' - oder 4 ' -o-Terphenyl, p-, m,p-, o,p-, m,m-, o,m- oder ο,ο-Quaterphenyl, Quinquephenyl, Sexiphenyl, 1-,

2- , 3- oder 4-Fluorenyl, 2-, 3- oder 4-Spiro-9,9 ' -bifluorenyl, 1-, 2-, 3- oder 4-(9,10-Dihydro)phenanthrenyl, 1- oder 2-Naphthyl, 2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7- oder 8-Chinolinyl, 1-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7- oder 8-iso-Chinolinyl, 1- oder 2-(4- ethylnaphthyl), 1- oder 2-(4-Phenylnaphthyl), 1- oder 2-(4-naphthyl- naphthyl), 1-, 2- oder 3-(4-naphthyl-phenyl), 2-, 3- oder 4-Pyridyl, 2-, 4- oder 5-Pyrimidinyl, 2- oder 3-Pyrazinyl, 3- oder 4-Pyridanzinyl, 2-(1 ,3,5- Triazin)yl-, 2-, 3- oder 4-(Phenylpyridyl), 3-, 4-, 5- oder 6-(2,2 ' -Bipyridyl), 2-, 4-, 5- oder 6-(3,3 ' -Bipyridyl), 2- oder 3-(4,4 ' -Bipyridyl) und Kombi- nationen eines oder mehrerer dieser Reste.

Die Gruppen Ar können durch einen oder mehrere Reste R 1 substituiert sein. Diese Reste R 1 sind bevorzugt gleich oder verschieden bei jedem Auftreten gewählt aus der Gruppe bestehend aus H, D, F, C(=0)Ar 3 , P(=O)(Ar 3 ) 2 , S(=O)Ar 3 , S(=0) 2 Ar 3 , einer geradkettigen Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen oder einer verzweigten oder cyclischen Alkylgruppe mit 3 bis 5 C-Atomen, die jeweils mit einem oder mehreren Resten R 2 substituiert sein kann, wobei ein oder mehrere H-Atome durch D oder F ersetzt sein können, oder einem aromatischen Ringsystem mit 6 bis 24 aroma- tischen Ringatomen, das durch einen oder mehrere Reste R 2 substituiert sein kann, oder eine Kombination dieser Systeme; dabei können zwei oder mehrere benachbarte Substituenten R 1 auch miteinander ein mono- oder polycyclisches, aliphatisches oder aromatisches Ringsystem bilden. Wenn die organische Elektrolumineszenzvorrichtung aus Lösung aufgebracht wird, sind auch geradkettige, verzweigte oder cyclische Alkylgruppen mit bis zu 10 C-Atomen als Substituenten R 1 bevorzugt. Die Reste R 1 sind besonders bevorzugt gleich oder verschieden bei jedem Auftreten gewählt aus der Gruppe bestehend aus H, C(=0)Ar 3 oder einem aromatischen Ringsystem mit 6 bis 24 aromatischen Ringatomen, das durch einen oder mehrere Reste R 2 substituiert sein kann, bevorzugt aber unsubstituiert ist. In nochmals einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Gruppe Ar 3 gleich oder verschieden bei jedem Auftreten ein aromatisches Ringsystem mit 6 bis 24 aromatischen Ringatomen, das mit einem oder mehreren Resten R 2 substituiert sein kann. Besonders bevorzugt ist Ar 3 gleich oder verschieden bei jedem Auftreten ein aromatisches Ringsystem mit 6 bis 12 aromatischen Ringatomen.

Besonders bevorzugt sind Benzophenon-Derivate, die jeweils an den 3,5,3',5'-Positionen durch ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 30 aromatischen Ringatomen substituiert sind, welche wiederum durch einen oder mehrere Reste R 1 gemäß der obigen Definition substituiert sein kann. Weiterhin bevorzugt sind Ketone, welche mit mindestens einer Spirobifluorengruppe substituiert sind.

Bevorzugte aromatische Ketone sind daher weiterhin die Verbindungen der folgenden Formel (22) bis (25),

wobei Ar und R dieselbe Bedeutung haben, wie oben für Formel (21) beschrieben, und weiterhin gilt:

Z ist gleich oder verschieden bei jedem Auftreten CR oder N; n ist gleich oder verschieden bei jedem Auftreten 0 oder 1.

Bevorzugt steht Ar in den Formeln (22), (24) und (25) für ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 30 aromatischen Ringatomen, welches keine kondensierten Arylgruppen mit mehr als 10 aromatischen Ringatomen aufweist, bevorzugt überhaupt keine kondensierten Arylgruppen, und welches mit einem oder mehreren Resten R 1 substituiert sein kann. Besonders bevorzugt sind die oben als bevorzugt genannten Gruppen Ar. Ebenso besonders bevorzugt sind die oben als bevorzugt genannten Gruppen R 1 .

Beispiele für geeignete Verbindungen gemäß Formel (21) bis (25), welche als elektronenleitendes Material in der Zwischenschicht eingesetzt werden können, sind die im Folgenden abgebildeten Verbindungen (1) bis (59).

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Das lochleitende Matrixmaterial in der Emitterschicht 1 ist bevorzugt ein aromatisches Monoamin, Diamin, Triamin oder Tetramin, wobei das Amin auch in Form eines Carbazols oder einer anderen verbrückten Verbindung vorliegen kann.

Bevorzugte aromatische Amine sind die Verbindungen der folgenden Formeln (26) bis (32),

wobei R 1 die oben genannte Bedeutung hat und für die weiteren verwendeten Symbole gilt:

Ar 4 ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden ein bivalentes, trivalentes oder tetravalentes aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 60 aromatischen Ringatomen, welches durch einen oder mehrere Reste R 1 substituiert sein kann;

Ar 5 ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden ein monovalentes aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 60 aromatischen Ringatomen, welches durch einen oder mehrere Reste R 1 substituiert sein kann, dabei können zwei Gruppen Ar 5 , welche an dasselbe Stickstoffatom binden, oder eine Gruppe Ar 4 mit einer Gruppe Ar 5 , welche an dasselbe Stickstoffatom binden, miteinander durch eine Einfachbindung oder eine Brücke, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus B(R 1 ), C(R ) 2 , Si(R ) 2 , C=0, C=NR 1 ,

C=C(R 1 ) 2 , O, S, S=0, S0 2 , N(R 1 ), P(R 1 ) und P(=O)R 1 , verknüpft sein.

Wenn zwei Gruppen Ar 5 oder eine Gruppe Ar 4 mit einer Gruppe Ar 5 , welche jeweils an dasselbe Stickstoffatom binden, miteinander durch eine Einfachbindung verknüpft sind, entsteht dadurch ein Carbazol.

Ar 4 ist in den Verbindungen der Formeln (27), (28), (29) und (32) eine bivalente Gruppe und in den Verbindungen der Formel (30) eine trivalente Gruppe und in den Verbindungen der Formel (31) eine tetravalente

Gruppe. Dabei ist es bevorzugt, wenn Ar 4 und Ar 5 keine kondensierten Aryl- oder Heteroarylgruppen mit mehr als zwei direkt aneinander kondensierten aromatischen bzw. heteroaromatischen Sechsringen enthalten. Besonders bevorzugt enthalten Ar 4 und Ar 5 überhaupt keine direkt aneinander kondensierten aromatischen bzw. heteroaromatischen Sechsringe.

Weitere Verbindungen, die bevorzugt als das lochleitende Matrixmaterial in Emitterschicht 1 eingesetzt werden können, sind die Verbindungen der folgenden Formeln (33) und (34),

wobei die verwendeten Symbole die oben genannten Bedeutungen auf- weisen.

Bevorzugte Ausführungsformen sind die Verbindungen gemäß den folgenden Formeln (33a) und (34a),

wobei die verwendeten Symbole die oben genannten Bedeutungen auf- Beispiele für geeignete lochleitende Verbindungen in der Zwischenschicht sind die im Folgenden abgebildeten aromatischen Amine.

Als phosphoreszierende Verbindungen, wie sie in der Emitterschicht 1 bzw. Emitterschicht 2 eingesetzt werden, eignen sich insbesondere Verbindungen, die bei geeigneter Anregung Licht, vorzugsweise im sichtbaren Bereich, emittieren und außerdem mindestens ein Atom der Ordnungszahl größer 20, bevorzugt größer 38 und kleiner 84, besonders bevorzugt größer 56 und kleiner 80 enthalten. Bevorzugt werden als Phosphoreszenzemitter Übergangsmetallverbindungen, insbesondere Verbindungen, die Kupfer, Molybdän, Wolfram, Rhenium, Ruthenium, Osmium, Rhodium, Iridium, Palladium, Platin, Silber, Gold oder Europium enthalten, verwendet, insbesondere Verbindungen, die Iridium, Platin oder Kupfer enthalten.

Besonders bevorzugte organische Elektrolumineszenzvorrichtungen enthalten als phosphoreszierende Verbindung mindestens eine Verbindung der Formeln (35) bis (38),

wobei R 1 dieselbe Bedeutung hat, wie oben für Formel (1) beschrieben, und für die weiteren verwendeten Symbole gilt: DCy ist gleich oder verschieden bei jedem Auftreten eine cyclische

Gruppe, die mindestens ein Donoratom, bevorzugt Stickstoff, Kohlenstoff in Form eines Carbens oder Phosphor, enthält, über welches die cyclische Gruppe an das Metall gebunden ist, und die wiederum einen oder mehrere Substituenten R 1 tragen kann; die Gruppen DCy und CCy sind über eine kovalente Bindung

miteinander verbunden;

CCy ist gleich oder verschieden bei jedem Auftreten eine cyclische

Gruppe, die ein Kohlenstoffatom enthält, über welches die cyclische Gruppe an das Metall gebunden ist und die wiederum einen oder mehrere Substituenten R 1 tragen kann;

A ist gleich oder verschieden bei jedem Auftreten ein mono- anionischer, zweizähnig chelatisierender Ligand, bevorzugt ein Diketonatligand.

Dabei kann durch Bildung von Ringsystemen zwischen mehreren Resten R 1 auch eine Brücke zwischen den Gruppen DCy und CCy vorliegen. Weiterhin kann durch Bildung von Ringsystemen zwischen mehreren Resten R 1 auch eine Brücke zwischen zwei oder drei Liganden CCy-DCy bzw. zwischen ein oder zwei Liganden CCy-DCy und dem Liganden A vorliegen, so dass es sich um ein polydentates bzw. polypodales

Ligandensystem handelt. Dies ist insbesondere bevorzugt bei den Pt- Komplexen der Formel (38), wobei die Brücke zwischen den beiden CCy-DCy-Liganden bevorzugt ausgewählt ist aus NR 1 oder C(R 1 ) 2 .

Beispiele der oben beschriebenen Emitter können den Anmeldungen WO 2000/70655, WO 2001/41512, WO 2002/02714, WO 2002/15645, EP 1191613, EP 1191612, EP 1191614, WO 2004/081017, WO

2005/033244, WO 2005/042550, WO 2005/113563, WO 2006/008069, WO 2006/061182, WO 2006/081973 und WO 2009/146770 entnommen werden. Generell eignen sich alle phosphoreszierenden Komplexe, wie sie gemäß dem Stand der Technik für phosphoreszierende OLEDs verwendet werden und wie sie dem Fachmann auf dem Gebiet der organischen Elektrolumineszenz bekannt sind, und der Fachmann kann ohne erfinderisches Zutun weitere phosphoreszierende Verbindungen verwenden. Insbesondere ist dem Fachmann bekannt, welche phosphoreszierenden Komplexe mit welcher Emissionsfarbe emittieren. Beispiele für geeignete phosphoreszierende Emitter sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.

 ln einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die erfindungsgemäße organische Elektrolumineszenzvorrichtung zusätzlich eine blau emittierende, insbesondere eine blau fluoreszierende Emitterschicht, und es handelt sich um eine weiß emittierende organische Elektrolumines- zenzvorrichtung. Diese ist dadurch charakterisiert, dass sie in Summe Licht mit CIE-Farbkoordinaten im Bereich von 0.25 < CIE x < 0.45 und 0.25 < CIE y < 0.48 emittiert, bevorzugt 0.28 < CIE x < 0.38 und 0.29 < CIE y < 0.38 und besonders bevorzugt 0.30 < CIE x < 0.35 und 0.31 < CIE y < 0.35. Alternativ bevorzugt sind auch CIE-Farbkoordinaten im Bereich von 0.38 < CIE x < 0.47 und 0.38 < CIE y < 0.44 und besonders bevorzugt 0.41 < CIE x < 0.46 und 0.40 < CIE y < 0.43.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die blau fluoreszierende Emitterschicht kathodenseitig der Emitterschicht 2 angeordnet und ist von Emitterschicht 2 durch mindestens eine andere Schicht abgetrennt ist, grenzt also nicht direkt an diese an.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die blau fluoreszierende Emitterschicht anodenseitig der Emitterschicht 2 ange- ordnet und ist von Emitterschicht 2 durch mindestens eine andere Schicht abgetrennt ist, grenzt also nicht direkt an diese an.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei mindestens einer der Schichten, die die blau emittierende Emitter- schicht von der oben genannten Emitterschicht 2 abgrenzt um eine

Ladungserzeugungsschicht, d. h. es handelt sich bei der erfindungsgemäßen organischen Elektrolumineszenzvorrichtung um eine Tandem- OLED. in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die blau fluoreszierende Emitterschicht mindestens einen blau fluoreszierenden Dotanden und mindestens ein Matrixmaterial.

Geeignete blau fluoreszierende Dotanden sind beispielsweise ausgewählt aus der Gruppe der Monostyrylamine, der Distyrylamine, der Tristyryl- amine, der Tetrastyrylamine, der Styrylphosphine, der Styrylether und der Arylamine. Unter einem Monostyrylamin wird eine Verbindung verstanden, die eine substituierte oder unsubstituierte Styrylgruppe und mindestens ein, bevorzugt aromatisches, Amin enthält. Unter einem Distyrylamin wird eine Verbindung verstanden, die zwei substituierte oder unsubstituierte Styrylgruppen und mindestens ein, bevorzugt aromatisches, Amin enthält. Unter einem Tristyrylamin wird eine Verbindung verstanden, die drei substituierte oder unsubstituierte Styrylgruppen und mindestens ein, bevorzugt aromatisches, Amin enthält. Unter einem Tetrastyrylamin wird eine Verbindung verstanden, die vier substituierte oder unsubstituierte Styrylgruppen und mindestens ein, bevorzugt aromatisches, Amin enthält. Die Styrylgruppen sind besonders bevorzugt Stilbene, die auch noch weiter substituiert sein können. Entsprechende Phosphine und Ether sind in Analogie zu den Aminen definiert. Unter einem Arylamin bzw. einem aromatischen Amin im Sinne dieser Erfindung wird eine Verbindung verstanden, die drei substituierte oder unsubstituierte aromatische oder heteroaromatische

Ringsysteme direkt an den Stickstoff gebunden enthält. Bevorzugt ist mindestens eines dieser aromatischen oder heteroaromatischen Ringsysteme ein kondensiertes Ringsystem, besonders bevorzugt mit mindestens 14 aromatischen Ringatomen. Bevorzugte Beispiele hierfür sind aromatische Anthracenamine, aromatische Pyrenamine, aromatische Pyrendiamine, aromatische Chrysenamine oder aromatische Chrysendiamine. Unter einem aromatischen Anthracenamin wird eine Verbindung verstanden, in der eine Diarylaminogruppe direkt an eine Anthracengruppe gebunden ist, vorzugsweise in 9-Position oder in 2-Position. Aromatische Pyrenamine, Pyrendiamine, Chrysenamine und Chrysendiamine sind analog dazu definiert, wobei die Diarylaminogruppen am Pyren bevorzugt in 1-Position bzw. in 1 ,6-Position gebunden sind. Weitere bevorzugte Dotanden sind gewählt aus Indenofluorenaminen bzw. -diaminen, beispielsweise gemäß WO 2006/108497 oder WO 2006/122630, Benzoindenofluorenaminen bzw. -diaminen, beispielsweise gemäß WO 2008/006449, und Dibenzo- indenofluorenaminen bzw. -diaminen, beispielsweise gemäß WO

2007/140847. Beispiele für Dotanden aus der Klasse der Styrylamine sind substituierte oder unsubstituierte Tristilbenamine oder die Dotanden, die in WO 2006/000388, WO 2006/058737, WO 2006/000389, WO

2007/065549 und WO 2007/115610 beschrieben sind. Weiterhin geeignete fluoreszierende Dotanden sind die in WO 2010/012328 offenbarten kondensierten Kohlenwasserstoffe.

Geeignete Hostmaterialien (Matrixmaterialien) für die fluoreszierenden Dotanden, insbesondere für die oben genannten Dotanden, sind beispiels- weise ausgewählt aus den Klassen der Oligoarylene (z. B. 2,2',7,7'-Tetra- phenylspirobifluoren gemäß EP 676461 oder Dinaphthylanthracen), insbesondere der Oligoarylene enthaltend kondensierte aromatische Gruppen, insbesondere Anthracene, der Oligoarylenvinylene (z. B. DPVBi oder Spiro-DPVBi gemäß EP 676461), der polypodalen Metallkomplexe (z. B. gemäß WO 2004/081017), der lochleitenden Verbindungen (z. B. gemäß WO 2004/058911), der elektronenleitenden Verbindungen, insbesondere Ketone, Phosphinoxide, Sulfoxide, etc. (z. B. gemäß WO 2005/084081 und WO 2005/084082), der Atropisomere (z. B. gemäß WO

2006/048268), der Boronsäurederivate (z. B. gemäß WO 2006/117052), der Benzanthracenderivate (z. B. Benz[a]anthracenderivate gemäß WO 2008/145239 oder WO 2011/012212) und der Benzophenanthrenderivate (z. B. Benz[c]phenanthrenderivate gemäß WO 2010/083869). Besonders bevorzugte Hostmaterialien sind ausgewählt aus den Klassen der Oligoarylene, enthaltend Naphthalin, Anthracen, Benzanthracen, insbesondere Benz[a]anthracen, Benzophenanthren, insbesondere Benz[c]phenanthren, und/oder Pyren oder Atropisomere dieser Verbindungen. Ganz besonders bevorzugten Matrixmaterialien für den fluoreszierenden Emitter sind Anthracenderivate. Unter einem Oligoarylen im Sinne dieser Erfindung soll eine Verbindung verstanden werden, in der mindestens drei Aryl- bzw. Arylengruppen aneinander gebunden sind.

Außer Kathode, Anode und den emittierenden Schichten, die oben beschrieben wurden, kann die organische Elektrolumineszenzvorrichtung noch weitere Schichten enthalten, welche nicht in Figur 1 bzw. Figur 2 abgebildet sind. Diese sind beispielsweise gewählt aus jeweils einer oder mehreren Lochinjektionsschichten, Lochtransportschichten, Lochblockierschichten, Elektronentransportschichten, Elektroneninjektionsschichten, Elektronenblockierschichten, Exzitonenblockierschichten, Ladungs- erzeugungsschichten (Charge-Generation Layers) und/oder organischen oder anorganischen p/n-Übergängen. Weiterhin können die Schichten, insbesondere die Ladungstransportschichten, auch dotiert sein. Die Dotierung der Schichten kann für einen verbesserten Ladungstransport vorteilhaft sein. Es sei aber darauf hingewiesen, dass nicht notwendigerweise jede dieser Schichten vorhanden sein muss und die Wahl der Schichten immer von den verwendeten Verbindungen abhängt.

Die Verwendung derartiger Schichten ist dem Fachmann bekannt, und er kann hierfür ohne erfinderisches Zutun alle für derartige Schichten bekannten Materialien gemäß dem Stand der Technik verwenden. Als Kathode der erfindungsgemäßen Elektrolumineszenzvorrichtung sind Metalle mit geringer Austrittsarbeit, Metalllegierungen oder mehrlagige Strukturen aus verschiedenen Metallen bevorzugt, wie beispielsweise Erdalkalimetalle, Alkalimetalle, Hauptgruppenmetalle oder Lanthanoide (z. B. Ca, Ba, Mg, AI, In, Mg, Yb, Sm, etc.). Bei mehrlagigen Strukturen können auch zusätzlich zu den genannten Metallen weitere Metalle verwendet werden, die eine relativ hohe Austrittsarbeit aufweisen, wie z. B. Ag, wobei dann in der Regel Kombinationen der Metalle, wie beispielsweise Mg/Ag, Ca/Ag oder Ba/Ag verwendet werden. Ebenso bevorzugt sind Metalllegierungen, insbesondere Legierungen aus einem Alkalimetall oder Erd- alkalimetall und Silber, besonders bevorzugt eine Legierung aus Mg und Ag. Es kann auch bevorzugt sein, zwischen einer metallischen Kathode und dem organischen Halbleiter eine dünne Zwischenschicht eines

Materials mit einer hohen Dielektrizitätskonstante einzubringen. Hierfür kommen beispielsweise Alkalimetall- oder Erdalkalimetallfluoride, aber auch die entsprechenden Oxide oder Carbonate in Frage (z. B. LiF, Li 2 O, CsF, Cs 2 CO 3 , BaF 2 , MgO, NaF, etc.), ebenso organische Alkalimetallkomplexe, z. B. Liq (Lithiumchinolinat). Die Schichtdicke dieser Schicht beträgt bevorzugt zwischen 0.5 und 5 nm. Als Anode der erfindungsgemäßen Elektrolumineszenzvorrichtung sind

Materialien mit hoher Austrittsarbeit bevorzugt. Bevorzugt weist die Anode eine Austrittsarbeit größer 4.5 eV vs. Vakuum auf. Hierfür sind einerseits Metalle mit hohem Redoxpotential geeignet, wie beispielsweise Ag, Pt oder Au. Es können andererseits auch Metall/Metalloxid-Elektroden (z. B. AI/Ni/NiO x , AI/PtO x ) bevorzugt sein. Dabei muss mindestens eine der Elektroden transparent oder teiltransparent sein, um die Auskopplung von Licht zu ermöglichen. Bevorzugte Anodenmaterialien sind hier leitfähige gemischte Metalloxide. Besonders bevorzugt sind Indium-Zinn-Oxid (ITO) oder Indium-Zink Oxid (IZO). Bevorzugt sind weiterhin leitfähige, dotierte organische Materialien, insbesondere leitfähige dotierte Polymere.

Die Vorrichtung wird entsprechend (je nach Anwendung) strukturiert, kontaktiert und schließlich hermetisch versiegelt, da sich die Lebensdauer derartiger Vorrichtungen bei Anwesenheit von Wasser und/oder Luft drastisch verkürzt.

Wie oben bereits beschrieben, handelt es sich bei der erfindungsgemäßen organischen Elektrolumineszenzvorrichtung bevorzugt um eine Tandem- OLED, wobei eine der elektrolumineszierenden Einheiten die erfindungsgemäßen Emitterschichten 1 und 2 aufweist und die andere elektrolumi- neszierende Einheit eine blau lumineszierende Einheit ist, also eine blau lumineszierende Emitterschicht aufweist. Die beiden elektrolumineszierenden Einheiten sind durch eine Ladungserzeugungsschicht voneinander getrennt. Als Ladungserzeugungsschicht können dabei alle

Schichten dienen, wie sie gemäß dem Stand der Technik für diesen Zweck verwendet werden. Dabei wird die Ladungserzeugungsschicht üblicherweise dadurch gebildet, dass eine n-leitende Schicht (bzw. eine leitende Elektroneninjektionsschicht) und eine p-leitende Schicht (bzw. eine leitende Lochinjektionsschicht) miteinander gekoppelt werden. Die p-leitenden Schichten, die gemäß dem Stand der Technik verwendet werden, umfassen beispielsweise p-dotierte organische Lochtransportmaterialien, wobei der Dotand beispielsweise F 4 -TCNQ oder WO 3 ist, oder anorganische Materialien, wie zum Beispiel Indium-Zinn-Oxid (ITO), V2O5, WO3 oder M0O3. Die n-leitende Schicht ist im Allgemeinen eine dotierte organische Elektronentransportschicht, wobei als Dotand Metalle mit geringer Austrittsarbeit, wie zum Beispiel Cs, Li oder Mg, oder Metall- carbonate verwendet werden.

Es können für die weiteren Schichten der organischen Elektrolumineszenzvorrichtung generell alle weiteren Materialien, wie sie gemäß dem Stand der Technik in organischen Elektrolumineszenzvorrichtungen eingesetzt werden, auch in Kombination mit den erfindungsgemäßen Zwischenschichten eingesetzt werden.

Geeignete Ladungstransportmaterialien, wie sie in der Lochinjektionsbzw. Lochtransportschicht oder in der Elektronentransportschicht der erfindungsgemäßen organischen Elektrolumineszenzvorrichtung verwendet werden können, sind beispielsweise die in Y. Shirota ef al., Chem. Rev. 2007, 107(4), 953-1010 offenbarten Verbindungen sowie Indeno- fluorenamine und Derivate (z. B. gemäß WO 2006/122630 oder WO 2006/100896), die in EP 1661888 offenbarten Aminderivate, Hexaazatri- phenylenderivate (z. B. gemäß WO 2001/049806), Aminderivate mit kondensierten Aromaten (z. B. gemäß US 5,061 ,569), die in WO 95/09147 offenbarten Aminderivate, Monobenzoindenofluorenamine (z. B. gemäß WO 2008/006449) oder Dibenzoindenofluorenamine (z. B. gemäß WO 2007/140847). Weiterhin geeignete Lochtransport- und Lochinjektions- materialien sind Derivate der oben abgebildeten Verbindungen, wie sie in JP 2001/226331 , EP 676461 , EP 650955, WO 2001/049806, US

4780536, WO 98/30071 , EP 891121 , EP 1661888, JP 2006/253445, EP 650955, WO 2006/073054 und US 5061569 offenbart werden. Als Materialien für die Elektronentransportschicht können alle Materialien verwendet werden, wie sie gemäß dem Stand der Technik als Elektronen- transportmaterialien in der Elektronentransportschicht verwendet werden. Insbesondere eignen sich Aluminiumkomplexe, beispielsweise Alq3, Zirkoniumkomplexe, beispielsweise Zrq 4l Benzimidazolderviate, Triazin- derivate, beispielsweise Verbindungen der oben aufgeführten Formeln (1) oder (2), Pyrimidinderivate, beispielsweise Verbindungen der oben aufgeführten Formeln (3) bis (5), oder aromatische Ketone, beispielsweise Verbindungen der oben aufgeführten Formeln (21) bis (25). Geeignete

Materialien sind beispielsweise die in der folgenden Tabelle aufgeführten Materialien. Weiterhin geeignete Materialien sind Derivate der oben abgebildeten Verbindungen, wie sie in JP 2000/053957, WO

2003/060956, WO 2004/028217 und WO 2004/080975 offenbart werden.

Es kann auch bevorzugt sein, zwei separate Elektronentransportschichten einzusetzen. Dies kann Vorteile bezüglich der Helligkeitsabhängigkeit des Farbortes der Elektrolumineszenzvorrichtung haben (siehe z. B. WO 2010/102706).

Weiterhin ist es möglich, dass eine oder mehrere Elektronentransport- schichten dotiert sind. Geeignete Dotanden sind Alkalimetalle oder Alkali- metallverbindungen, wie zum Beispiel Liq (üthiumchinolinat). In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Elektronentransport- schicht insbesondere dann dotiert, wenn das Elektronentransportmaterial ein Benzimidazolderivat oder ein Triazinderivat ist. Der bevorzugte Dotand ist dann Liq.

Weiterhin bevorzugt ist eine organische Elektrolumineszenzvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Schichten mit einem Sublimationsverfahren beschichtet werden. Dabei werden die Materialien in Vakuum-Sublimationsanlagen bei einem Anfangsdruck kleiner

10 -5 mbar, bevorzugt kleiner 10 -6 mbar aufgedampft. Es sei jedoch angemerkt, dass der Druck auch noch geringer sein kann, beispielsweise kleiner 10 -7 mbar.

Bevorzugt ist ebenfalls eine organische Elektrolumineszenzvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Schichten mit dem

OVPD (Organic Vapour Phase Deposition) Verfahren oder mit Hilfe einer Trägergassublimation beschichtet werden. Dabei werden die Materialien bei einem Druck zwischen 10 -5 mbar und 1 bar aufgebracht. Ein Spezialfall dieses Verfahrens ist das OVJP (Organic Vapour Jet Printing) Verfahren, bei dem die Materialien direkt durch eine Düse aufgebracht und so strukturiert werden (z. B. M. S. Arnold et at., Appl. Phys. Lett. 2008, 92, 053301).

Weiterhin bevorzugt ist eine organische Elektrolumineszenzvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Schichten aus Lösung, wie z. B. durch Spincoating, oder mit einem beliebigen Druckverfahren, wie z. B. Siebdruck, Flexodruck, Offsetdruck, LITI (Light Induced Thermal Imaging, Thermotransferdruck), Ink-Jet Druck (Tintenstrahldruck) oder Nozzle-Printing, hergestellt werden. Hierfür sind lösliche Verbindungen nötig. Hohe Löslichkeit lässt sich durch geeignete Substitution der Verbin- dungen erreichen. Dabei können nicht nur Lösungen aus einzelnen

Materialien aufgebracht werden, sondern auch Lösungen, die mehrere Verbindungen enthalten, beispielsweise Matrixmaterialien und Dotanden.

Die organische Elektrolumineszenzvorrichtung kann auch hergestellt werden, indem eine oder mehrere Schichten aus Lösung aufgebracht werden und eine oder mehrere andere Schichten aufgedampft werden.

Diese Verfahren sind dem Fachmann generell bekannt und können von ihm ohne erfinderisches Zutun auf die erfindungsgemäßen organischen Elektrolumineszenzvorrichtungen angewandt werden.

Die erfindungsgemäße organische Elektrolumineszenzvorrichtung weist folgende überraschende Vorteile gegenüber dem Stand der Technik auf. 1. Die erfindungsgemäße organische Elektrolumineszenzvorrichtung weist eine sehr gute Lebensdauer auf. So ist die Lebensdauer vergleichbar mit der Lebensdauer einer Elektrolumineszenzvorrichtung, welche zwei separate emittierende Schichten aufweist. 2. Die erfindungsgemäße organische Elektrolumineszenzvorrichtung weist gleichzeitig einen sehr geringen Farbshift mit der Lebensdauer auf. Dabei ist der Farbshift vergleichbar gut wie der Farbshift, der erhalten wird, wenn die unterschiedlich emittierenden Emitter in dieselbe

Emissionsschicht eingebracht werden.

Es ist insbesondere überraschend, dass die beiden oben genannten Vorteile gleichzeitig auftreten, da es gemäß dem Stand der Technik häufig entweder organische Elektrolumineszenzvorrichtungen mit zwei oder mehr emittierenden Schichten mit einer guten Lebensdauer oder solche mit einem geringen Farbshift beschrieben werden, nicht aber solche, bei denen diese Effekte gleichzeitig auftreten.

Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele genauer

beschrieben, ohne sie dadurch einschränken zu wollen. Der Fachmann kann, ohne erfinderisch tätig zu werden, die Erfindung im gesamten offenbarten Bereich ausführen und so weitere erfindungsgemäße organische Elektrolumineszenzvorrichtungen herstellen.

Beispiele:

Herstellung und Charakterisierung organischer Elektrolumineszenz- vorrichtungen

Erfindungsgemäße Elektrolumineszenzvorrichtungen können, wie beispielsweise in WO 2005/003253 allgemein beschrieben, hergestellt werden.

Die Strukturen der verwendeten Materialien sind der Übersichtlichkeit halber im Folgenden abgebildet.

Diese OLEDs werden standardmäßig charakterisiert; hierfür werden die Elektrolumineszenzspektren und Farbkoordinaten (gemäß CIE 1931), die Effizienz (gemessen in cd/A) in Abhängigkeit von der Helligkeit, die Betriebsspannung, berechnet aus Strom-Spannungs-Leuchtdichte-Kenn- linien (IUL-Kennlinien), und die Lebensdauer (LT70% bei 4000 cd/m 2 Starthelligkeit) bestimmt. Außerdem wird der Drift der Farbkoordinaten über die Lebensdauermessung verfolgt und die Differenz zwischen der Startfarbe und der Farbe zum Zeitpunkt LT70% ermittelt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefasst.

Im Folgenden werden die Ergebnisse verschiedener OLEDs gegenübergestellt. Es handelt sich dabei jeweils um OLEDs, die zwei verschiedenfarbige phosphoreszente Emitter in unterschiedlichen Schichtarchitekturen (erfindungsgemäß oder als Vergleich) beinhalten. Beispiel 1 :

Erfindungsgemäße Beispiele 1 a-c werden durch folgenden Schichtaufbau realisiert: 50 nm HIM / 10 nm HAT-CN / 50 nm HIM / 20 nm NPB / 20 nm Mischschicht bestehend aus (im Fall 1a) HTM (90%), TEG1 (5%), TER1 (5%); (im Fall 1b) HTM (80%), TEG1 (10%), TER1 (10%); (im Fall 1c) HTM (75%), TEG1 (15%), TER1 (10%) / 20 nm Mischschicht bestehend aus TMM1 (85%) und TEG1 (15%) / 10 nm TMM2 / 45 nm Mischschicht bestehend aus ETM (50%) und Liq (50%) / 100 nm AI.

Beispiel 2 (Vergleichsbeispiel):

Beispiel 2 wird durch folgenden Schichtaufbau realisiert: 50 nm HIM /

10 nm HAT-CN / 50 nm HIM / 20 nm NPB / 20 nm Mischschicht bestehend aus HTM (95%) und TER1 (5%) / 20 nm Mischschicht bestehend aus TMM1 (85%) und TEG1 (15%) / 10 nm TMM2 / 45 nm Mischschicht bestehend aus ETM (50%) und Liq (50%) / 00 nm AI.

Das erfindungsgemäße Beispiel a entspricht genau der Architektur des Vergleichsbeispiels 2 bis auf die Tatsache, dass in der Emitterschicht 1 nicht nur 5% TER1 , sondern zusätzlich 5% TEG1 eindotiert sind. An den Leistungsdaten ist deutlich zu erkennen, dass im Fall 1a bei sehr ähnlicher Gesamtfarbe und Effizienz eine deutlich verbesserte Lebensdauer im

Vergleich zu Beispiel 2 erzielt wird. Darüber hinaus ist der Farbshift mit der Lebensdauer verringert.

Beispiel 1b und c illustrieren, dass man durch eine Variation der Emitter- konzentrationen in der Emitterschicht 1 Farbe, Effizienz und Lebensdauer leicht verschieben kann. Der erfindungsgemäße Effekt einer verbesserten Lebensdauer und eines geringeren Farbshifts bleibt aber bestehen. Es ist somit kein Effekt, der nur auf einer ganz speziellen Wahl der Emitterkonzentrationen beruht.

Beispiel 3 (Vergleichsbeispiel):

Beispiel 3 wird durch folgenden Schichtaufbau realisiert: 50 nm HIM / 10 nm HAT-CN / 50 nm HIM / 20 nm NPB / 20 nm Mischschicht bestehend aus NPB (95%), TER1 (5%) / 20 nm Mischschicht bestehend aus TMM1 (85%) und TEG1 (15%) / 10 nm TMM2 / 45 nm Mischschicht bestehend aus ETM (50%) und Liq (50%) / 100 nm AI.

Beispiel 3 entspricht Beispiel 2 bis auf den Unterschied, dass als Matrix für den orangen Dotanden anstatt HTM das weit verbreitete Material NPB verwendet wurde. Auch hier ergibt sich im Vergleich zum erfindungsgemäßen Beispiel 1a eine schlechtere Lebensdauer und ein erhöhter Farbshift. Dieses Beispiel soll illustrieren, dass der Farbshift nicht von der Wahl der Matrix der Emitterschicht 1 abhängt, sondern davon, ob erfindungsgemäß zwei Emitter oder nur einer in die Schicht eindotiert ist.

Beispiel 4 (Vergleichsbeispiel):

Beispiel 4 wird durch folgenden Schichtaufbau realisiert: 50 nm HIM / 10 nm HAT-CN / 50 nm HIM / 30 nm NPB / 30 nm Mischschicht bestehend aus TMM1 (84.7%), TEG1 (15%), TER1 (0.3%) / 10 nm TMM2 / 45 nm Mischschicht bestehend aus ETM (50%) und Liq (50%) / 100 nm AI.

Dieses Vergleichsbeispiel enthält nur eine emittierende Schicht, in die beide Emitter derart eindotiert sind, dass sie ebenfalls in einem ausgewogenen Verhältnis leuchten. In diesem Fall, kann die Emitterkonzentra- tion nicht in einem großen Bereich variiert werden, sondern muss im Gegenteil sehr empfindlich genau eingestellt werden, um eine ausgewogene Mischfarbe zu erhalten. Daraus resultieren die dargestellten Konzentrationen für 15% für TEG1 und 0.3% für TER1. An den Leistungsdaten lässt sich erkennen, dass in diesem Fall zwar ein sehr geringer Farbshift mit der Lebensdauer vorliegt, die Lebensdauer an sich ist mit 350 h aber sehr gering, noch deutlich geringer als bei den anderen

Vergleichsbeispielen.

Insgesamt zeigen die Beispiele somit, dass durch die erfindungsgemäße Kombination einer zweifach dotierten Emitterschicht mit einer einfach dotierten, sowohl ein geringer Farbshift - geringer als bei Kombination von zwei einfach dotierten Schichten - als auch eine sehr gute Lebensdauer erzielt werden kann. Besonders überraschend ist hierbei Folgendes:

Bezüglich Farbshift könnte man das erhaltene Ergebnis als einen

Kompromiss bzw. Mittelwert aus den beiden Farbshifts (dem starken bei Verwendung zweier Einfachdotierungen und dem geringen bei

Verwendung einer Zweifachdotierung) ansehen. Die Lebensdauer bei der erfindungsgemäßen Architekur hingegen ist kein Mittelwert zwischen der geringen Lebesdauer bei der Zweifachdotierung und der etwa doppelt so hohen bei der Kombination zweier Einfachdotierungen, sondern ist deutlich erhöht gegenüber allen Vergleichsarchitekturen.

Um zu demonstrieren, dass dieses Verhalten nicht auf der konkreten Wahl der Matrix- oder Emittermateralien beruht, werden im Folgenden noch weitere erfindungsgemäße Beispiel ausgeführt, die mit anderen

Materialien, so z. B. auch auf Pt anstatt Ir basierenden Emittern realisiert wurden.

Beispiel 5:

Erfindungsgemäßes Beispiel 5 wird durch folgenden Schichtaufbau realisiert: 50 nm HIM / 10 nm HAT-CN / 50 nm HIM / 20 nm NPB / 20 nm Mischschicht bestehend aus HTM2 (75%), TEG1 (15%), TER1 (10%) / 20 nm Mischschicht bestehend aus TMM1 (45%), TMM3 (40%) und TEG1 (15%) / 10 nm TMM1 / 45 nm Mischschicht bestehend aus ETM (50%) und Liq (50%) / 00 nm AI.

Beispiel 6 (Vergleichsbeispiel):

Beispiel 6 wird durch folgenden Schichtaufbau realisiert: 50 nm HIM / 10 nm HAT-CN / 50 nm HIM / 20 nm NPB / 20 nm Mischschicht bestehend aus HTM2 (85%), TER1 (10%) / 20 nm Mischschicht bestehend aus TMM1 (45%), TMM3 (40%) und TEG1 (15%) / 10 nm TMM1 / 45 nm Mischschicht bestehend aus ETM (50%) und Liq (50%) / 100 nm AI.

Beispiele 5 und 6 bestehen aus dem gleichen Schichtaufbau bis auf der erfmdungsgemäßen Verwendung der Doppeldotierung in der Emitter- schicht 1 in Beispiel 5 im Vergleich zur Einfachdotierung in Vergleichsbeispiel 6. Der direkte Vergleich der beiden Fälle verdeutlicht wiederum den Vorteil der Erfindung. In diesem Fall erlauben beide Schichtarchitekturen eine sehr gute Lebensdauer, der Farbshift ist im Fall 5 allerdings zusätzlich verbessert. Des Weiteren ist in Beispiel 5 und 6 ein anderes lochleitendes Matrixmaterial (HTM2) verwendet als in den Beispielen 2 und 3 (HTM), dessen chemische Struktur auf Monoamin-Basis eine ganz andere ist, als die von HTM. Dieses Beispiel soll verdeutlichen, dass der Vorteil der erfindungsgemäßen Architektur nicht eingeschränkt ist auf eine spezielle Klasse von lochleitenden Matrizes.

Beispiele 5 und 6 enthalten außerdem in der zweiten Emitterschicht eine gemischte Matrix (aus TMM1 und TMM3). Eine gemischte Matrix anstelle einer einfachen kann (nicht unüblich bei OLEDs) Verwendung finden, um die Leistungsdaten insgesamt zu verbessern. Die Beispiele zeigen somit aber auch, dass der Vorteil der erfindungsgemäße Architektur auch im Fall, dass die OLED an anderer Stelle noch weitere optimierte Schichten aufweist, erhalten bleibt. Beispiel 7:

Erfindungsgemäßes Beispiel 5 wird durch folgenden Schichtaufbau realisiert: 50 nm HIM / 10 nm HAT-CN / 50 nm HIM / 20 nm NPB / 20 nm Mischschicht bestehend aus HTM (85%), TEG2 (10%), TER2 (5%) / 20 nm Mischschicht bestehend aus TMM1 (95%) und TEG2 (5%) / 10 nm TMM2 / 45 nm Mischschicht bestehend aus ETM (50%) und Liq (50%) / 100 nm AI.

Beispiel 8 (Vergleichsbeispiel):

Beispiel 8 wird durch folgenden Schichtaufbau realisiert: 50 nm HIM / 10 nm HAT-CN / 50 nm HIM / 20 nm NPB / 20 nm Mischschicht bestehend aus HTM (95%) und TER2 (5%) / 20 nm Mischschicht bestehend aus TMM (95%) und TEG2 (5%) / 10 nm TMM2 / 45 nm Mischschicht bestehend aus ETM (50%) und Liq (50%) / 100 nm AI. In den Beispielen 7 und 8 werden andere phosphoreszierende Emitter auf Pt anstatt Ir-Basis verwendet. Aufgrund der tiefer roten Emission von TER2 im Vergleich zu TER1 ergibt sich eine tiefer orange Mischfarbe, wodurch die Absolutwerte von Effizienz und Lebensdauer geringer ausfallen als in den bisherigen Beispielen. Unabhängig davon zeigt sich aber auch durch den Einsatz der erfindungsgemäßen zweifach dotierten Emitterschicht 1 eine deutliche Verbesserung in der Lebensdauer und geringfügig auch im Farbshift.

Beispiel 9:

Erfindungsgemäßes Beispiel 9 wird durch folgenden Schichtaufbau realisiert: 50 nm HIM / 10 nm HAT-CN / 50 nm HIM / 20 nm NPB / 20 nm Mischschicht bestehend aus HTM2 (75%), TEG1 (15%), TER1 (10%) / 20 nm Mischschicht bestehend aus TMM1 (45%), TMM3 (40%) und TEG3 (15%) / 10 nm TMM1 / 45 nm Mischschicht bestehend aus ETM (50%) und Liq (50%) / 100 nm AI.

Beispiel 10:

Erfindungsgemäßes Beispiel 10 wird durch folgenden Schichtaufbau realisiert: 50 nm HIM / 10 nm HAT-CN / 50 nm HIM / 20 nm NPB / 20 nm Mischschicht bestehend aus HTM2 (75%), TEG3 (15%), TER1 (10%) /

20 nm Mischschicht bestehend aus TMM1 (45%), TMM3 (40%) und TEG1 ( 5%) / 10 nm TMM1 / 45 nm Mischschicht bestehend aus ETM (50%) und Liq (50%) / 100 nm AI. Erfindungsgemäße Beispiele 9 und 10 sind analog zu erfindungsgemäßem Beispiel 5 aufgebaut, mit dem Unterschied, dass hier in beiden Emitterschichten jeweils nicht derselbe kurzwellige (grün emittierende) Dotand verwendet wird, sondern mit TEGl und TEG3 zwei unterschiedliche, deren Emissionsmaximum sich um weniger als 10 nm unterscheidet. Hier kann als Vergleichsbeispiel wieder Beispiel 6 dienen, und der Vergleich verdeutlicht, dass der erfindungsgemäße Schichtaufbau in den Beispielen 9 und 0 zu einem reduzierten Farbshift mit der Alterung führt.