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Title:
OUTER RING FOR A BEARING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/082079
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to an outer ring (1) for a bearing, in particular for an anti-friction bearing. Said outer ring (1) comprises a ring body (3) and a first edge ring (4), which is situated in the vicinity of a first axial end (6) of the ring body (3) and is configured as a separate component. The first edge ring (4) has a radial calibration surface (9), which is pre-tensioned against a contact surface (12) of the ring body (3) and forces the ring body (3), at least in the region of said contact surface (12), to adopt a form that is predefined by the calibration surface (9). The outer ring (1) is characterised in that the first edge ring (4) and the ring body (3) lie in a positive fit in the axial direction.

Inventors:
BRANDENSTEIN MANFRED (DE)
FRIEDRICH HANS-JUERGEN (DE)
HORLING PETER (DE)
OLSCHEWSKI ARMIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/000965
Publication Date:
August 10, 2006
Filing Date:
February 03, 2006
Export Citation:
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Assignee:
SKF AB (SE)
BRANDENSTEIN MANFRED (DE)
FRIEDRICH HANS-JUERGEN (DE)
HORLING PETER (DE)
OLSCHEWSKI ARMIN (DE)
International Classes:
F16C33/60; F16C23/08
Foreign References:
US2190041A1940-02-13
US2449943A1948-09-21
DE966285C1957-08-01
DE3305820A11984-08-23
US1738984A1929-12-10
DE2445054A11976-04-01
DE1773605U1958-09-04
DE1830660U1961-05-04
US5902022A1999-05-11
US1736959A1929-11-26
Attorney, Agent or Firm:
Kohl, Thomas (Gunnar-Wester-Strasse 12, Schweinfurt, DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Außenring für ein Lager Außenring für ein Lager, insbesondere für ein Wälzlager, mit einem Ringkörper (3) und einem im Bereich eines ersten axialen Endes (6) des Ringkörpers (3) angeordneten und als ein separates Bauteil ausgeführten ersten Bordring (4), der eine radiale Kalibrierfläche (9) aufweist, die unter Vorspannung an einer Anlagefläche (12) des Ringkörpers (3) anliegt und den Ringkörper (3) wenigstens im Bereich der Anlagefläche (12) in eine durch die Kalibrierfläche (9) vorgegebene Form zwingt, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem ersten Bordring (4) und dem Ringkörper (3) eine in Axialrichtung formschlüssige Verbindung ausgebildet ist.
2. Außenring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Bordring (4) durch die formschlüssige Verbindung beidseits in Axialrichtung fixiert ist.
3. Außenring nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Bordring (4) mit dem ersten axialen Ende (6) des Ringkörpers (3) bündig abschließt.
4. Außenring nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Bordring (4) wenigstens eine Erhebung (10) aufweist, die radial über die Kalibrierfläche (9) übersteht und in eine Ausnehmung (13) des Ringkörpers (3) eingreift.
5. Außenring nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebung (10) des ersten Bordrings (4) in Radialrichtung vom Boden der Ausnehmung (13) beabstandet ist.
6. Außenring nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kalibrierfläche (9) des ersten Bordrings (4) näher am ersten axialen Ende (6) des Ringkörpers (3) angeordnet ist als die Erhebung (10).
7. Außenring nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebung (10) des ersten Bordrings (4) durch eine Prägeoperation ausgebildet ist.
8. Außenring nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebung (10) des ersten Bordrings (4) sich durchgehend über seinen gesamten Umfang erstreckt.
9. Außenring nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Bordring (4) mehrere Erhebungen (10) aufweist, die über seinen Umfang verteilt angeordnet sind.
10. Außenring nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialstärke des ersten Bordrings (4) in Radialrichtung größer ist als in Axialrichtung.
11. Außenring nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (13) des Ringkörpers (3) in Axialrichtung beidseits geschlossen ist und insbesondere als eine umlaufende Radialnut ausgebildet ist.
12. Außenring nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ringkörper (3) ausgehend' von seinem ersten axialen Ende (6) eine konische Einruhrfläche (11) aufweist.
13. Außenring nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ringkörper (3) auf seiner inneren Mantelfläche eine Laufbahn (8) aufweist, die entlang der Axialrichtung gekrümmt ist.
14. Außenring nach Ansprach 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Krümmung der Laufbahn (8) entlang der Axialrichtung über die Vorspannung einstellbar ist, mit der die Kalibrierfläche (9) des ersten Bordrings (4) an der Anlagefläche (12) des Ringkörpers (3) anliegt.
15. Außenring nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ringkörper (3) und der erste Bordring (4) jeweils wenigstens bereichsweise gehärtet sind.
16. Außenring nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich eines zweiten axialen Endes (7) des Ringkörpers (3) ein zweiter Bordring (5) vorgesehen ist, der einteilig mit dem Ringkörper (3) ausgebildet ist.
17. Außenring nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des zweiten axialen Endes (7) des Ringkörpers (3) ein zweiter Bordring (5) vorgesehen ist, der als ein separates Bauteil ausgebildet und am Ringkörper (3) befestigt ist.
18. Lager, insbesondere Wälzlager, zur drehbaren Lagerung eines Maschinenteils, dadurch gekennzeichnet, dass das Lager einen Außenring (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche aufweist.
19. Verfahren zur Herstellung eines Außenrings (1) für ein Lager, insbesondere für ein Wälzlager, wobei ein erster Bordring (4) im Bereich eines ersten axialen Endes (6) eines Ringkörpers (3) in den Ringkörper (3) eingeführt wird und dadurch eine radiale Kalibrierfläche (9) des ersten Bordrings (4) gegen eine Anlagefläche (12) des Ringkörpers (3) gepresst wird und der Ringkörper (3) wenigstens im Bereich der Anlagefläche (12) in eine durch die Kalibrierfläche (9) vorgegebene Form gezwungen wird, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem ersten Bordring (4) und dem Ringkörper (3) eine in Axialrichtung formschlüssige Verbindung ausgebildet wird.
Description:
B e s c h r e i b u n g

Außenring für ein Lager

Die Erfindung betrifft einen Außenring für ein Lager, insbesondere für ein Wälzlager. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Lager mit einem derartigen Außenring und ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Außenrings.

Bei vielen Bauarten von Lagern, insbesondere von Wälzlagern ist ein Außenring vorgesehen, der in wenigstens einem axialen Endbereich einen Bordring aufweist. Der Bordring kann vor allem als axiale Anlauffläche für Wälzkörper dienen und wird in vielen Fällen einteilig mit dem Außenring ausgebildet. Verglichen mit einem bordlosen Außenring erhöht sich dadurch allerdings der Aufwand beim Schleifen der Laufbahn, die auf der Bohrungsfläche des Außenrings ausgebildet ist. Dies kann dadurch vermieden werden, dass der Bordring als ein separates Bauteil ausgebildet wird und erst nach der Bearbeitung der Laufbahn mit dem Außenring verbunden wird.

Ein derart ausgebildetes Lager ist aus der DE 17 73 605 U bekannt. Dort ist ein Zylinderrollenlager mit losen Führungsborden offenbart, die durch elastische und/oder plastische Verformung mit einem der Rollbahnringe verbunden sind. Die Befestigung der Führungsborde am Rollbahnring erfolgt durch axiale Verspannung in einer ringsumlaufenden Ausnehmung des Rollbahnrings. Die Führungsborde - weisen einen L-förmigen Querschnitt auf, wobei ein zylindrischer Teil der Zentrierung der Führungsborde auf der Rollbahn des Rollbahnrings dient. Durch die

axiale Verspannung der Führungsborde treten keine nachteiligen Verformungen der Rollbahnringe auf, so dass verhältnismäßig dünnwandige Rollbahnringe eingesetzt werden können.

Weiterhin sind auch Anwendungen bekannt, bei denen im Gegensatz zur DE 17 73 605 U eine Verformung des Außenrings nicht vermieden werden soll, sondern erwünscht ist. So offenbart die DE 33 05 820 Al einen dünnwandigen, insbesondere aus Blech gezogenen zylindrischen Ring mit wenigstens einer in der Bohrung befindlichen Kontaktfläche für vorzugsweise zylindrische Körper. In der Bohrung ist wenigstens ein Massivkörper mit einer kreisförmigen Außenkontur mittels eines Presssitzes neben der Kontaktfläche angebracht. Dadurch soll eine ausreichende Rundheit des Rings erreicht werden, der bei einem Wälzlager oder einer Klemmkörperanordnung eingesetzt wird.

Die aus der DE 17 73 605 U bekannte Ausnehmung im Außenring ist bei der DE 33 05 820 Al nicht vorgesehen und auch nicht erforderlich, da die Führungsborde nicht durch eine axiale Verspannung, sondern durch einen radialen Presssitz fixiert werden.

Bei der Ausbildung eines Außenrings gemäß der Lehre der DE 33 05 820 Al kann es sich allerdings als nachteilig erweisen, dass der Einfluss der Führungsborde einerseits auf die Rundheit des Außenrings und andererseits auf die Fixierung der Führungsborde am Außenring stark miteinander gekoppelt sind und nicht unabhängig voneinander variierbar sind.

Der Erfindung liegt die A u f g a b e zugrunde, einen Außenring mit wenigstens einem separaten Bordring möglichst optimal auszubilden.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmalskombination des Anspruchs 1 gelöst.

Der erfindungsgemäße Außenring für ein Lager, insbesondere für ein Wälzlager, weist einen Ringkörper und einen im Bereich eines ersten axialen Endes des Ringkörpers angeordneten und als ein separates Bauteil ausgeführten ersten Bordring auf. Der erste Bordring weist eine radiale Kalibrierfläche auf, die unter Vorspannung an einer Anlagefläche des Ringkörpers anliegt und den Ringkörper wenigstens im Bereich der Anlagefläche in eine durch die Kalibrierfläche vorgegebene Form zwingt. Die Besonderheit des erfindungsgemäßen Außenrings besteht darin, dass zwischen dem ersten Bordring und dem Ringkörper eine in Axialrichtung formschlüssige Verbindung ausgebildet ist.

Die Erfindung hat den Vorteil, dass sich unabhängig von der Vorspannung, die zur Kalibrierung des Ringkörpers benötigt wird, eine zuverlässige axiale Fixierung des ersten Bordrings erreichen lässt. Dadurch ist es möglich, die Vorspannung im Hinblick auf die Kalibrierung zu optimieren und den Aspekt der axialen Fixierung dabei außer Acht zu lassen. Dies ist bei einem reinen Pressverband zwischen dem ersten Bordring und dem Ringkörper ohne die erfmdungsgemäße Formschlussverbindung nicht möglich. Es hat sich nämlich gezeigt, dass bei manchen Anwendungen eine Vorspannung, mit der sich eine gute Kalibrierung erzielen lässt, keinen ausreichend festen Sitz des ersten Bordrings gewährleistet. Dies kann beispielsweise bei impulsartig auftretenden Axialkräften der Fall sein.

Der erste Bordring kann durch die formschlüssige Verbindung beidseits in Axialrichtung fixiert sein. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn Belastungen in beiden axialen Richtungen auftreten können.

Weiterhin ist es von Vorteil, wenn der erste Bordring mit dem ersten axialen Ende des Ringkörpers bündig abschließt. Dies hat zur Folge, dass ein großer Axialbereich des Ringkörpers für die Nutzung als Lagerfläche, die insbesondere als eine Wälzkörperlaufbahn ausgebildet ist, zur Verfügung steht.

Der erste Bordring weist vorzugsweise wenigstens eine Erhebung auf, die radial über die Kalibrierfläche übersteht und in eine Ausnehmung des Ringkörpers eingreift. Dabei ist von Vorteil, wenn die Erhebung des ersten Bordrings in Radialrichtung vom Boden der Ausnehmung beabstandet ist. Auf diese Weise wird erreicht, dass der erste Bordring ausschließlich über die Kalibrierfläche radiale Kräfte in den Ringkörper einleitet. Um zu gewährleisten, dass axial neben der Vertiefung des Ringkörpers noch eine ausreichende Materialstärke verbleibt, ist die Kalibrierfläche des ersten Bordrings vorzugsweise näher am ersten axialen Ende des Ringkörpers angeordnet als die Erhebung. Die Erhebung des ersten Bordrings kann insbesondere durch eine Prägeoperation ausgebildet sein. Eine Prägeoperation lässt sich schnell und kostengünstig ausführen und erfordert keinen Materialabtrag. Die Erhebung des ersten Bordrings kann sich durchgehend über seinen gesamten Umfang erstrecken. Bei dieser Variante kann der erste Bordring besonders hohe axiale Belastungen aufnehmen. Ebenso ist es auch möglich, dass der erste Bordring mehrere Erhebungen aufweist, die über seinen Umfang verteilt angeordnet sind. Diese Variante hat den Vorteil, dass der erste Bordring besonders kostengünstig herstellbar ist.

Vorzugsweise ist die Materialstärke des ersten Bordrings in Radialrichtung größer als in Axialrichtung, um bei einem insgesamt möglichst geringen Materialeinsatz eine ausreichende Stabilität für die Kalibrierung des Ringkörpers zu gewährleisten.

Weiterhin ist es von Vorteil, wenn die Ausnehmung des Ringkörpers in Axialrichtung beidseits geschlossen ist und insbesondere als eine umlaufende Radialnut ausgebildet ist. Um das Einführen des ersten Bordrings zu erleichtern, kann der Ringkörper ausgehend von seinem ersten axialen Ende eine konische Einführfläche aufweisen. Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist der Ringkörper auf seiner inneren Mantelfläche eine Laufbahn auf, die entlang der Axialrichtung gekrümmt ist. Die Krümmung der Laufbahn entlang der Axialrichtung kann über die Vorspannung einstellbar sein, mit der die Kalibrierfläche des ersten Bordrings an der Anlagefläche des Ringkörpers anliegt.

Dies ermöglicht innerhalb gewisser Grenzen eine gewünschte Ausbildung der Krümmung ohne eine spanende Bearbeitung.

Der Ringkörper und der erste Bordring können jeweils wenigstens bereichsweise gehärtet sein, um die jeweiligen Anforderungen beispielsweise im Hinblick auf Festigkeit, Verschleiß usw. zu erfüllen.

Im Bereich eines zweiten axialen Endes des Ringkörpers kann ein zweiter Bordring vorgesehen sein, der einteilig mit dem Ringkörper ausgebildet ist. Ebenso ist es auch möglich, dass im Bereich des zweiten axialen Endes des Ringkörpers ein zweiter Bordring vorgesehen ist, der als ein separates Bauteil ausgebildet und am Ringkörper befestigt ist. Bei dieser Variante ist der zweite Bordring vorzugsweise entsprechend dem ersten Bordring ausgebildet.

Beim erfmdungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines Außenrings für ein Lager, insbesondere für ein Wälzlager, wird ein erster Bordring im Bereich eines ersten axialen Endes eines Ringkörpers in den Ringkörper eingeführt. Dadurch wird eine radiale Kalibrierfläche des ersten Bordrings gegen eine Anlagefläche des Ringkörpers gepresst und der Ringkörper wenigstens im Bereich der Anlagefläche in eine durch die Kalibrierfläche vorgegebene Form gezwungen. Die Besonderheit des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass zwischen dem ersten Bordring und dem Ringkörper eine in Axialrichtung formschlüssige Verbindung ausgebildet wird.

Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert.

Es zeigen:

Figur 1 ein Ausführungsbeispiel eines Lagers mit einem erfindungs gemäß ausgebildeten Außenring in Schnittdarstellung,

Figur 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus Figur 1 in einem Bereich, in dem der erste Bordring am Ringkörper fixiert ist,

Figur 3 ein weiteres Ausfuhrungsbeispiel des erfindungsgemäßen Außenrings in Schnittdarstellung,

Figur 4 ein Ausführungsbeispiel des ersten Bordrings in Aufsicht,

Figur 5 das in Figur 4 dargestellte Ausfuhrungsbeispiel des ersten Bordrings in Schnittdarstellung entlang der Linie AA und

Figur 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel des ersten Bordrings in einer Figur 5 entsprechenden Darstellung.

Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Lagers mit einem erfiridungsgemäß ausgebildeten Außenring 1 in Schnittdarstellung. Das Lager ist als ein Zylinderrollenlager ausgebildet und weist zusätzlich zum Außenring 1 zylinderförmige Wälzkörper 2 auf. Je nach Bauform des Lagers können auch noch ein Käfig und ein Innenring vorhanden sein, die jeweils nicht figürlich dargestellt sind. Der Außenring 1 besteht aus einem hohlzylindrischen Ringkörper 3 und einem ersten Bordring 4 sowie einem zweiten Bordring 5. Der erste Bordring 4 ist als ein separates Bauteil ausgebildet und im Bereich eines ersten axialen Endes 6 des Ringkörpers 3 so am Ringkörper 3 fixiert, dass er bündig mit dem ersten axialen Ende 6 abschließt. Der zweite Bordring 5 ist im Bereich eines zum ersten axialen Ende 6 entgegengesetzten zweiten axialen Endes 7 des Ringkörpers 3 einteilig mit dem Ringkörper 3 ausgebildet. Beide Bordringe 4 und 5 sind relativ zum Ringkörper 3 radial nach innen orientiert und dienen den Wälzkörpern 2 als axiale Anlaufflächen. Die Wälzkörper 2 rollen auf einer Laufbahn 8 ab, die auf der Bohrungsfläche des Ringkörpers 3 ausgebildet ist. Der Ringkörper 3 ist inklusive dem zweiten Bordring 5 wenigstens partiell gehärtet. Ebenso ist auch der erste

Bordring 4 wenigstens partiell gehärtet. Beispielsweise ist der erste Bordring 4 aus Federstahl hergestellt.

Figur 2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt aus Figur 1 in einem Bereich, in dem der erste Bordring 4 am Ringkörper 3 fixiert ist. In diesem Bereich ist der erste

Bordring 4 radial gestuft ausgebildet und weist ausgehend vom ersten axialen Ende

6 des Ringkörpers 3 axial nebeneinander angeordnet eine radiale Kalibrierfläche 9 und eine radiale Erhebung 10 auf. Die Kalibrierfläche 9 ist mit hoher Präzision zylinderförmig ausgebildet. Die Erhebung 10 weist ebenfalls eine Zylinderform auf und steht radial über die Kalibrierfläche 9 über. Typischerweise steht die Erhebung

10 etwa 0,2 mm radial über die Kalibrierfläche 9 über.

Der Ringkörper 3 weist ausgehend von seinem ersten axialen Ende 6 in axialer Abfolge eine sich konisch verjüngende Einführfläche 11, eine radiale Anlagefläche 12 für die Kalibrierfläche 9 des ersten Bordrings 4 und eine Radialnut 13 zur Aufnahme der Erhebung 10 des ersten Bordrings 4 auf. Der halbe Öffnungswinkel des durch die Einführfläche 11 gebildeten Kegelstumpfes beträgt vorzugsweise etwa 20°. An die Radialnut 13 schließt sich die Laufbahn 8 an, die den gleichen Radius wie die Anlagefläche 12 oder einen kleineren Radius aufweist.

Zur Herstellung des Außenrings 1 werden der Ringkörper 3 inklusive dem zweiten Bordring 5 und der erste Bordring 4 als separate Bauteile gefertigt. Die Abmessungen werden dabei so gewählt, dass die Kalibrierfläche 9 des ersten Bordrings 4 einen größeren Radius aufweist als die Anlagefläche 12 des Ringkörpers 3. Der erste Bordring 4 wird dem ersten axialen Ende 6 des Ringkörpers 3 angenähert und mit seiner Erhebung 10 voran über die Einführfläche

11 des Ringkörpers 3 in den Ringkörper 3 eingeführt. Dieses Einführen kann dadurch erleichtert werden, dass der erste Bordring 4 über dessen gesamten Umfang schräg gestellt wird und somit zwischenzeitlich die Form einer Tellerfeder aufweist. Auf diese Weise wird der Außenradius des ersten Bordrings 4 reduziert. Ebenso ist es auch möglich, den Ringkörper 3 beispielsweise durch Erwärmen aufzuweiten.

Nachdem der erste Bordring 4 mit seiner Erhebung 10 die Kalibrierfläche 9 des Ringkörpers 3 vollständig passiert hat, schnappt die Erhebung 10 in die Radialnut 13 ein. Dabei federt der erste Bordring 4 radial nach außen, bis seine Kalibrierfläche 9 fest an der Anlagefläche 12 des Ringkörpers 3 anliegt. Zwischen der Erhebung 10 des ersten Bordrings 4 und dem Boden der Radialnut 13 des Ringkörpers 3 besteht dann noch ein radialer Freiraum von typischerweise 0,05 mm. Eine gegebenenfalls bestehende Schrägstellung des ersten Bordrings 4 wird bei dieser Bewegung des ersten Bordrings 4 wieder aufgehoben. Gleichzeitig federt der Ringkörper 3 geringfügig radial nach innen, falls die Erhebung 10 des ersten Bordrings 4 beim Einführen in den Ringkörper 3 stärker gegen die Anlagefläche 12 des Ringkörpers 3 gepresst wurde, als dies nunmehr für die Kalibrierfläche 9 des ersten Bordrings 4 der Fall ist. Letztendlich liegt der erste Bordring 4 im Bereich seiner Kalibrierfläche 9 mit einer Vorspannung an der Anlagefläche 12 des Ringkörpers 3 an und taucht mit seiner Erhebung 10 in die Radialnut 13 des Ringkörpers 3 ein.

Die Größe der Vorspannung hängt von der radialen Überdeckung zwischen der Kalibrierfläche 9 des ersten Bordrings 4 und der Anlagefläche 12 des Ringkörpers 3 sowie von Materialparametern ab. Die Vorspannung hat, verglichen zu der Situation ohne eingeführten ersten Bordring 4, eine Aufweitung des Ringkörpers 3 insbesondere im Kontaktbereich zwischen der Kalibrierfläche 9 des ersten Bordrings 4 und der Anlagefläche 12 des Ringkörpers 3 zur Folge, so dass die sehr präzise Zylinderform der Kalibrierfläche 9 auf die Anlagefläche 12 übertragen wird und dadurch in weiten Teilen des Ringkörpers 3 ein kreisförmiger Querschnitt ausgebildet wird. Auf diese Weise können zum Beispiel Härteverzüge des Ringkörpers 3 weitgehend ausgeglichen werden.

Außerdem wird der erste Bordring 4 durch die Vorspannung gegen axiales

Verschieben gesichert. Zusätzlich wird der erste Bordring 4 durch den Eingriff der Erhebung 10 in die Radialnut 13 des Ringkörpers 3 in Axialrichtung formschlüssig am Ringkörper 3 fixiert. Diese formschlüssige Fixierung ermöglicht es, die

Vorspannung im Hinblick auf eine gewünschte Formgebung des Ringkörpers 3 frei zu wählen ohne dabei Gefahr zu laufen, dass sich der erste Bordring 4 löst und axial verschoben wird. Dabei besteht insbesondere auch die Möglichkeit, so auf den Ringkörper 3 einzuwirken, dass zusätzlich zum kreisförmigen Querschnitt eine ballige Form der Laufbahn 8 des Ringkörpers 3 erzeugt wird. Dies bedeutet, dass die Laufbahn 8 längs ihrer axialen Erstreckung mit einer Krümmung versehen wird. Einzelheiten hierzu werden anhand von Figur 3 erläutert.

Figur 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Außenrings 1 in Schnittdarstellung. Dieses Ausführungsbeispiel zeichnet sich dadurch aus, dass nicht nur der erste Bordring 4, sondern auch der zweite Bordring 5 als ein separates Bauteile ausgebildet ist. Beide Bordringe 4 und 5 liegen jeweils im Bereich ihrer Kälibrierfläche 9 mit einer Vorspannung an der zugehörigen Anlagefläche 12 des Ringkörpers 3 an, die so groß ist, dass der Ringkörper 3 im Bereich seiner axialen Enden 6 und 7 radial aufgeweitet wird. Mit zunehmender axialer Entfernung von den Anlageflächen 12 des Ringkörpers 3 wird der Einfluss der Vorspannung auf den Ringkörper 3 immer geringer, so dass der Radius des Ringkörpers 3 axial variiert. Dadurch entsteht die in Figur 3 stark übertrieben dargestellte konvexe bzw. ballige Verformung der Laufbahn 8 des Ringkörpers 3. Die äußere Mantelfläche des Ringkörpers 3 ist dementsprechend konkav verformt. Zum Vergleich ist jeweils die Form der Laufbahn 8 und der äußeren Mantelfläche ohne den Einfluss der Bordringe 4 und 5 als eine gestrichelte Linie dargestellt. Die gestrichelten Linien sind radial nach außen verschoben eingezeichnet, um sie an die sonstige Kontur des Ringkörpers 3 anzubinden.

Im Rahmen der Erfindung besteht nicht nur die Möglichkeit, die Laufbahn 8 des Ringkörpers 3 ohne eine spanende Bearbeitung in eine ballige Form zu bringen, sondern es kann auch das Ausmaß der Balligkeit, innerhalb gewisser Grenzen,- gezielt eingestellt werden, indem entsprechende radiale Vorspannungen zwischen den Bordringen 4 bzw. 5 und dem Ringkörper 3 ausgebildet werden.

Der als separates Bauteil gefertigte erste Bordring 4 kann auf unterschiedliche Weise ausgebildet werden. Entsprechendes gilt auch für den zweiten Bordring 5, falls dieser als separates Bauteil hergestellt wird. Eine mögliche Ausbildung wird im Folgenden näher erläutert.

Figur 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel des ersten Bordrings 4 in Aufsicht. Eine zugehörige Schnittdarstellung ist in Figur 5 dargestellt. Der Schnitt ist entlang der in Figur 4 dargestellten Linie AA geführt. Bei diesem Ausführungsbeispiel weist der erste Bordring 4 anstelle einer in Umfangsrichtung durchgehenden Erhebung 10 über seinen Umfang verteilt acht einzelne Erhebungen 10 auf. Axial benachbart zu den Erhebungen 10 ist je eine Vertiefung 14 ausgebildet. Die Vertiefungen 14 entstehen bei der Ausbildung der Erhebungen 10. Dabei werden am noch ungehärteten ersten Bordring 4 axiale Prägeoperationen durchgeführt, durch die Material aus dem Bereich der Vertiefungen 14 in den Bereich der Erhebungen 10 verdrängt wird. Anschließend wird der erste Bordring 4 gehärtet. Auf entsprechende Weise kann auch eine sich über den gesamten Umfang des ersten Bordrings 4 erstreckende Erhebung 10 ausgebildet werden. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel schließen die Erhebungen 10 mit einer ersten axialen Endfläche 15 des ersten Bordrings 4 bündig ab. Die Vertiefungen 14 erstrecken sich jeweils von einer zur ersten Endfläche 15 entgegengesetzten zweiten axialen Endfläche 16 bis zur zugehörigen Erhebung 10.

Figur 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des ersten Bordrings 4 in einer Figur 5 entsprechenden Darstellung. Dieses Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem in Figur 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispiel darin, dass die Erhebungen 10 nicht mit der ersten axialen Endfläche 15 des ersten Bordrings 4 abschließen, sondern im Axialbereich zwischen den axialen Endflächen 15 und 16 ausgebildet sind. Dies bedeutet, dass die Prägeoperationen jeweils nicht so tief in das Material des ersten Bordrings 4 vordringen müssen, wie dies beim Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 4 und 5 der Fall ist. Dem entsprechend weisen die Vertiefungen 14 beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 6 eine geringere axiale Erstreckung auf

als beim Ausfuhrungsbeispiel gemäß den Figuren 4 und 5. Dadurch besteht die Möglichkeit, die Kalibrierfläche 9 im Axialbereich zwischen der ersten axialen Endfläche 15 und den Erhebungen 10 auszubilden, der frei von Vertiefungen 14 ist. Analog zu dem in den Figuren 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispiel des Bordrings 4 wird auch das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 6 mit seiner ersten axialen Endfläche 15 voran in den Ringkörper 3 eingeführt.

Alternativ zu den vorstehenden Ausführungen kann der Außenring 1 auch lediglich den ersten Bordring 4 an seinem ersten axialen Ende 6 aufweisen und an seinem zweiten axialen Ende 7 bordlos ausgebildet sein. Ebenso ist es auch möglich, die Ausführungsbeispiele mit einem einteiligen zweiten Bordring 5 so abzuwandeln, dass der zweite Bordring 5 analog zum ersten Bordring 4 als separates Bauteil ausgebildet und in entsprechender Weise am Ringkörper 3 befestigt ist. Um jeweils hohe Radialkräfte auf den Ringkörper 3 übertragen zu können, weist der als separates Bauteil ausgebildete erste Bordring 4 und/oder zweite Bordring 5 jeweils bevorzugt eine größere Materialstärke in Radialrichtung als in Axialrichtung auf.

In einer Abwandlung der Erfindung ist der Ringkörper 3 nicht zylinderförmig sondern kegelig, das heißt in Form eines Kegelstumpfs, ausgebildet. Außerdem eignet sich die Erfindung auch für Außenringe 1 sonstiger Lagerbauformen.

Lager mit dem erfindungsgemäßen Außenring 1 können bei einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden. Beispielsweise können derartige Lager in ein Getriebe eines Fahrzeugs eingebaut werden.

Bezugszeichenliste

1 Außenring

2 Wälzkörper

3 Ringkörper

4 erster Bordring

5 zweiter Bordring

6 erstes axiales Ende des Ringkörpers 3

7 zweites axiales Ende des Ringkörpers 3

8 Laufbahn

9 Kalibrierfläche

10 Erhebung

11 Einfuhrfläche

12 Anlagefläche

13 Radialnut

14 Vertiefung

15 , erste axiale Endfläche des ersten Bordrings 4

16 zweite axiale Endfläche des ersten Bordrings 4