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Title:
OVERCURRENT DETECTION IN AN ELECTRONIC SWITCH
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/099426
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for detecting a switch-off current through an electronic switch (1), wherein the electronic switch (1) has two semiconductor switches (2) that are able to be switched off, wherein the two semiconductor switches (2) that are able to be switched off are arranged such that they are each able to switch off a current having a different polarity through the electronic switch (1), in particular wherein the two semiconductor switches (2) that are able to be switched off are arranged in antiseries in the electronic switch (1), wherein a first of the semiconductor switches (2) that are able to be switched off has at least four terminals (G,C,E,E'), wherein a second of the semiconductor switches (2) that are able to be switched off has at least three terminals (G,C,E), wherein a first voltage (Uovercurrent,1) is measured on the first of the two semiconductor switches (2) that are able to be switched off between an emitter terminal (E) and an auxiliary emitter terminal (E') and a second voltage (Uovercurrent,2) is measured on a second of the two semiconductor switches (2) that are able to be switched off between a collector terminal (C) and an emitter terminal (E) or between a drain terminal and a source terminal, wherein the measured voltage (Uovercurrent,1, Uovercurrent,2) or the time integral of the measured voltage (Uovercurrent,1, Uovercurrent,2) is in each case compared with a reference value (Xref) and is switched off if the reference value (Xref) of at least one of the two semiconductor switches (2) that are able to be switched off is exceeded. The invention furthermore relates to an electronic switch (1) for performing such a method. The invention furthermore relates to a DC voltage grid (4) having such an electronic switch (1).

Inventors:
HANDT KARSTEN (DE)
HÄNSEL STEFAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/081056
Publication Date:
May 22, 2020
Filing Date:
November 12, 2019
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
H02M1/32; H02M1/08; H03K17/082
Foreign References:
US20130063188A12013-03-14
EP3118995A12017-01-18
US20150326222A12015-11-12
KR101085864B12011-11-22
DE10210181C12003-07-17
EP2444817A22012-04-25
DE102015105192A12016-10-06
US6313513B12001-11-06
JP2004312907A2004-11-04
JP2017011612A2017-01-12
Other References:
CHRISTIAN KLUMPNER ET AL: "New Solutions for a Low-Cost Power Electronic Building Block for Matrix Converters", IEEE TRANSACTIONS ON INDUSTRIAL ELECTRONICS, IEEE SERVICE CENTER, PISCATAWAY, NJ, USA, vol. 49, no. 2, 1 April 2002 (2002-04-01), XP011073693, ISSN: 0278-0046
EMPRINGHAM LEE ET AL: "Design Challenges in the Use of Silicon Carbide JFETs in Matrix Converter Applications", IEEE TRANSACTIONS ON POWER ELECTRONICS, INSTITUTE OF ELECTRICAL AND ELECTRONICS ENGINEERS, USA, vol. 29, no. 5, 1 May 2014 (2014-05-01), pages 2563 - 2573, XP011536970, ISSN: 0885-8993, [retrieved on 20140110], DOI: 10.1109/TPEL.2013.2290835
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Erkennung eines Abschaltstromes durch einen elektronischen Schalter (1), wobei der elektronische Schalter (1) zwei abschaltbaren Halbleiterschalter (2) aufweist, wobei die zwei abschaltbaren Halbleiterschalter (2) derart angeord net sind, dass sie jeweils einen Strom mit unterschiedlicher Polarität durch den elektronischen Schalter (1) abschalten können, insbesondere wobei die zwei abschaltbaren Halbleiter schalter (2) antiseriell im elektronischen Schalter (1) ange ordnet sind, wobei ein erster der abschaltbare Halbleiter schalter (2) mindestens vier Anschlüsse (G,C,E,E') aufweist, wobei ein zweiter der abschaltbaren Halbleiterschalter (2) mindestens drei Anschlüsse (G,C,E) aufweist, wobei an dem ersten der zwei abschaltbaren Halbleiterschalter (2) eine erste Spannung (Uuterström, i ) zwischen einem Emitter-Anschluss (E) und einem Hilfsemitter-Anschluss (E') und an einem zwei ten der zwei abschaltbaren Halbleiterschalter (2) eine zweite Spannung (Uüberstrom, 2 ) zwischen einem Kollektor-Anschluss (C) und einem Emitter-Anschluss (E) oder zwischen einem Drain- Anschluss und einem Source-Anschluss gemessen wird, wobei die gemessene Spannung (Uüberstrom, 1 , Uüberstro , 2 ) oder das zeitliche Integral der gemessenen Spannung (Uüberstrom, 1 , Uüberstrom, 2 ) je weils mit einem Referenzwert (Xref) verglichen wird und bei Überschreiten des Referenzwertes (Xret) mindestens einer der zwei abschaltbaren Halbleiterschalter (2) abgeschaltet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei bei Überschreiten des Re ferenzwertes (Xret) der betreffende abschaltbare Halbleiter schalter (2) abgeschaltet wird.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei für ei nen selektiven Schutz die erste gemessene Spannung (Uüber strom,!) und/oder das Integral der ersten gemessene Spannung (Uüberstrom, 1 ) mit einem ersten Referenzwert (Xref,i) verglichen wird und die zweite gemessene Spannung (Uüberstrom, 2 ) mit einem zweiten Referenzwert (Xref,2) verglichen wird, wobei bei Über schreiten des jeweiligen Referenzwertes (Xref, 1 , Xref, 2 ) der be- treffende abschaltbare Halbleiterschalter (2) abgeschaltet wird oder beide Halbleiterschalter (2) abgeschaltet werden.

4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei für einen selektiven Schutz das Integral der ersten gemessene Spannung (Uuterström, i ) mit einem ersten Referenzwert (Xref,i) verglichen wird, wobei der erste Referenzwert (Xref,i) kleiner ist als der zweite Re ferenzwert (Xref, 2 ) ·

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei an dem ersten Halbleiterschalter (2) zusätzlich eine dritte Spannung (Uüberstrom, 3 ) zwischen dem Kollektor-Anschluss (C) und dem Emitter-Anschluss (E) gemessen wird und bei Überschreiten ei nes dritten Grenzwertes (Xref,3) der erste Halbleiterschalter (2) abgeschaltet wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei ein Stromsensor als Mittel zur Stromerfassung verwendet wird, wo bei unabhängig von den gemessenen Spannungen (Uü erstrom, i , Uüberstrom, 2, Uüberstrom, 3 ) einer der abscha1tbaren Halbleiterschal ter (2) oder die abschaltbaren Halbleiterschalter (2) geöff net werden, wenn der durch den Stromsensor erfasste Wert ei nen Grenzwert überschreitet.

7. Elektronischer Schalter (1) aufweisend zwei abschaltbare Halbleiterschalter (2), wobei die zwei abschaltbaren Halb leiterschalter (2) derart angeordnet sind, dass sie jeweils einen Strom mit unterschiedlicher Polarität durch den elekt ronischen Schalter (1) abschalten können, insbesondere wobei die zwei abschaltbaren Halbleiterschalter (2) antiseriell im elektronischen Schalter (1) angeordnet sind, wobei ein erster der abschaltbare Halbleiterschalter (2) mindestens vier An schlüsse (G,C,E,E') aufweist, wobei ein zweiter der abschalt baren Halbleiterschalter (2) mindestens drei Anschlüsse

(G,C,E) aufweist, wobei der elektronische Schalter eine Span nungserfassung zur Messung einer ersten Spannung (Uüberstrom, i ) zwischen einem Emitter-Anschluss (E) und einem Hilfsemitter- Anschluss (E') an dem ersten der zwei abschaltbaren Halb- leiterschalter (2) und einer zweiten Spannung (Uüberstrom, 2 ) zwischen einem Kollektor-Anschluss (C) und einem Emitter- Anschluss (E) oder zwischen einem Drain-Anschluss und einem Source-Anschluss an dem zweiten der zwei abschaltbaren Halb leiterschalter (2) aufweist, wobei der elektronische Schalter (1) eine der Auswerteeinheit (3) aufweist, die dazu einge richtet ist die gemessene Spannung (Uüberstrom, 1 , Uüberstro , 2 ) oder das zeitliche Integral der gemessenen Spannung (Uüberstrom, 1 , Uüberstrom, 2 ) jeweils mit einem Referenzwert (Xret) zu verglei chen und bei Überschreiten des Referenzwertes (Xret) mindes tens einen der zwei abschaltbaren Halbleiterschalter (2) ab zuschalten .

8. Gleichspannungsnetz (4) mit einem elektronischen Schalter

(1) nach Anspruch 7.

9. Gleichspannungsnetz (4) nach Anspruch 8, wobei der elekt ronische Schalter (1) derart zwischen einer DC Quelle (6) und einer Last (5) angeordnet ist, dass ein Strom von der DC Quelle (6) zu der Last (5) mittels des ersten Halbleiter schalters (2) abschaltbar ist und ein Strom von der Last (5) zu der DC Quelle (6) mittels des zweiten Halbleiterschalters

(2) abschaltbar ist.

10. Gleichspannungsnetz (4) nach einem der Ansprüche 8 oder 9, wobei die Auswerteeinheit (3) eingerichtet ist, für einen selektiven Schutz das Integral der ersten gemessene Spannung (Uüberstrom, 1 ) mit einem ersten Referenzwert (Xref,i) zu verglei chen und die zweite gemessene Spannung (Uüberstrom, 2 ) mit einem zweiten Referenzwert (Xret,2) zu vergleichen und bei Über schreiten des jeweiligen Referenzwertes (Xref, 1 , Xret, 2 ) den be treffenden abschaltbaren Halbleiterschalter (2) abzuschalten, wobei der erste Referenzwert (Xref,i) kleiner ist als der zweite Referenzwert (Xret,2) ·

Description:
Beschreibung

Überstromerkennung eines elektronischen Schalters

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung eines Ab- schaltstromes durch einen elektronischen Schalter, wobei der elektronische Schalter zwei abschaltbare Halbleiterschalter aufweist. Ferner betrifft die Erfindung einen elektronischen Schalter mit zwei abschaltbaren Halbleiterschalter zur Durch führung des Verfahrens. Die Erfindung betrifft ferner ein Gleichspannungsnetz mit einem derartigen elektronischen

Schalter .

Die Versorgung mit elektrischer Energie findet heutzutage in erster Linie über Wechselspannungsnetze statt. Diese haben den Vorteil, dass sich unterschiedliche Spannungsebenen mit Hilfe von Transformatoren hersteilen lassen. Durch Halblei ter, die immer kostengünstiger am Markt verfügbar sind, las sen sich auch für Gleichspannungsnetze auf einfache Weise un terschiedliche Spannungsebenen erzeugen, so dass gerade auch die Energieversorgung über Gleichspannungsnetze, insbesondere innerhalb von Industrienetzen, besonders wirtschaftlich wird.

DC-Netze sollen dabei in zukünftigen Industrieanlagen Verlus te reduzieren, den direkten Energieaustausch zwischen Umrich tern, Speichern und Motoren gewährleisten und eine erhöhte Robustheit erzielen. Dabei können beispielsweise kleine

Gleichspannungsnetze, auch als Gleichspannungsnetze bezeich net, mit unterschiedlichen Kabellängen zwischen den verschie denen Lastabgängen und Einspeisungen betrieben werden.

Gleichstromnetze können, im Vergleich zu Wechselstromnetzen, dabei eine deutlich größere Varianz in der Zuleitungsindukti vität und damit in dem Stromanstieg im Kurzschlussfall auf weisen, da hier einerseits keine Kurzschlussimpedanz eines vorgelagerten Transformators kurzschlussstrombegrenzend wirkt, sondern Energiespeicher in Form von kapazitiven Span- nungszwischenkreisen als ideale Spannungsquellen sehr große Stromanstiege im Kurzschlussfall erzeugen können. Anderer- seits stellen sehr lange Zuleitungen nicht das Problem der zunehmenden Blindleistung durch Zunahme des Blindwiderstandes dar und somit sind große Reiheninduktivitäten durchaus zuläs sig, welche nur sehr kleine Stromanstiege im Kurzschluss zu lassen, allerdings große Überspannungen beim Schalten verur sachen .

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine zuverlässige Überstromerkennung für einen elektronischen Schalter zu rea lisieren .

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Erkennung eines Abschaltstromes durch einen elektronischen Schalter gelöst, wobei der elektronische Schalter mindestens einen abschaltba ren Halbleiterschalter aufweist, wobei der abschaltbare Halb leiterschalter mindestens drei Anschlüsse aufweist, wobei ei ne Spannung zwischen zwei der mindestens drei Anschlüsse ge messen wird, wobei die Spannung oder das zeitliche Integral der Spannung mit einem Referenzwert verglichen wird und bei Überschreiten des Referenzwertes mindestens einer des mindes tens einen abschaltbaren Halbleiterschalters abgeschaltet wird. Ferner wird diese Aufgabe durch einen elektronischen Schalter mit mindestens einem abschaltbaren Halbleiterschal ter gelöst, wobei der abschaltbare Halbleiterschalter mindes tens drei Anschlüsse aufweist, wobei der elektronische Schal ter eine Spannungserfassung zur Messung einer Spannung zwi schen zwei der mindestens drei Anschlüsse aufweist, wobei der elektronische Schalter eine Auswerteeinheit aufweist, wobei mittels der Auswerteeinheit die gemessene Spannung mit einem Referenzwert vergleichbar ist, wobei mittels der Auswerteein heit bei Überschreiten des Referenzwertes der mindestens eine abschaltbare Halbleiterschalter abschaltbar ist. Diese Aufga be wird weiter durch ein Gleichspannungsnetz mit einem derar tigen elektronischen Schalter gelöst.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass derzeitige Stromwandler zur Messung des Stroms durch einen elektroni schen Schalter, der sich in einem DC-Netz befindet, nur be dingt geeignet sind. Bekannte Arten von Gleichstromsensoren, wie beispielsweise Halleffekt- oder magnetoresistive Sensoren haben eine relativ geringe Grenzfrequenz, typischerweise im Bereich von 400kHz und Totzeiten im Bereich von 500ns bis 1500ns. Bei sehr niederinduktivem Netzen können in dieser Zeitspanne der Strom im Fehlerfall, wie beispielsweise einem Kurzschluss, sehr schnell hohe Werte erreichen, welche zur Zerstörung oder Fehlfunktion des Halbleiters führen können.

So kann in einem Beispiel bei einer Gleichspannung des

Gleichspannungsnetzes von 800V und einer angenommenen Zulei tung von 2m Länge, die einer Induktivität von etwa ImH ent spricht, ein Stromanstieg von i (t) = (U/L) * At = (800V/lyH) *1, 5ys = 1200A entstehen. Somit sind die bekannten Stromwandler nur bedingt geeignet, einen zuverlässigen Schutz des elektronischen

Schalters und der in dem Abgang des elektronischen Schalters angeordneten Komponenten in einem Gleichspannungsnetz sicher zustellen .

Es hat sich aber gezeigt, dass für den Schutz und damit für das Auslösen, d.h. Öffnen, des elektronischen Schalters, vielmehr ein schnelles Ansprechen der Stromdetektion wichtig ist als eine hohe Genauigkeit. Es hat sich darüber hinaus ge zeigt, dass durch das Messen von Spannungen am abschaltbaren Halbleiterschalter sehr schnell ein unzulässig hoher Strom erkannt werden kann, der vom elektronischen Schalter abzu schalten ist.

Es hat sich darüber hinaus gezeigt, dass man durch das Messen von Spannungen an den Anschlüssen des abschaltbaren Halblei ters einen hohen Strom bzw. einen hohen Stromanstieg zuver lässig erkennen kann. Der abschaltbare Halbleiterschalter hat mindestens drei An schlüsse. Bei Halbleitern auf der Basis von Transistoren wie IGBTs werden diese Anschlüsse als Gate (G) oder Basis, Kol lektor (C) und Emitter (E) bezeichnet, bei einem MOSFET als Gate, Drain und Source. Dies erfindungsgemäße Verfahren funk tioniert sowohl für abschaltbare Halbleiter mit Gate (G) , Kollektor (C) und Emitter (E) als auch mit Gate, Drain und Source, wobei als Gate Anschluss auch ein vorhandener Basis Anschluss genutzt werden kann. Dabei entspricht der Gate An schluss des IGBT dem Gate Anschluss des MOSFETs oder einem Basis Anschluss eines Transistors, der Kollektor Anschluss dem Drain Anschluss und der Emitter Anschluss dem Source An schluss. Im Folgenden wird nicht mehr auf die Anschlüsse Ga te, Drain und Source eingegangen. Jedoch sind die Ausführun gen bezüglich Gate (G) bzw. Basis, Kollektor (C) und Emitter (E) in Bezug auf die Überstromerkennung ohne weiteres für sämtliche Ausführungsbeispiele auf die Anschlüsse Gate, Drain und Source übertragbar. Gleiches gilt für den später einge führten Anschluss des Hilfsemitters.

Es hat sich gezeigt, dass sich hohe Ströme bzw. große An stiegsgeschwindigkeiten von Strömen durch die Spannungen zwi schen zwei der Anschlüsse des abschaltbaren Halbleiterschal ters zuverlässig erkennen lassen. Übersteigt der gemessene Wert oder das Integral des gemessenen Wertes einen Referenz wert, auch als Grenzwert bezeichnet, so geht der abschaltbare Halbleiterschalter in den nichtleitenden Zustand über und der elektronische Schalter ist geöffnet. Der Referenzwert bzw. Grenzwert kann dabei vorgegeben und in der Auswerteeinheit abgelegt werden. Mittels der Auswerteeinheit wird der Mess wert der Spannung bzw. sein Integral mit dem Referenzwert verglichen .

Während mit einer Messung der Spannung zwischen Kollektor und Emitter ein Strom durch den Halbleiter erkennbar ist, ist mit einer Messung zwischen dem Emitter und einem Hilfsemitter als vierter Anschluss des abschaltbaren Halbleiterschalters der Stromanstieg durch den abschaltbaren Halbleiter messbar. Die- ser kann bereits für den Schutz durch Vergleich mit dem Refe renzwert herangezogen werden, da anhand eines großen Stroman stiegs bereits ein Kurzschluss zuverlässig erkannt wird. Will man hingegen anstelle des Stromanstiegs das Abschalten des elektronischen Schalters bei Messung der Spannung zwischen Emitter und Hilfsemitter abhängig von der Stromhöhe gestal ten, so ist anstelle des Spannungsmesswertes das zeitliche Integral über der gemessenen Spannung mit dem Referenzwert zu vergleich. Die Bildung des zeitlichen Integrals ist problem los durch die Auswerteeinheit des elektronischen Schalters durchführbar .

Unter Abschalten eines abschaltbaren Halbleiterschalters wird verstanden, dass der abschaltbare Halbleiterschalter in den nichtleitenden Zustand versetzt wird.

Falls mehr als nur eine Spannung gemessen wird und/oder eine Spannung gemessen wird und sowohl der Wert der Messung als auch das zeitliche Integral für die Bestimmung des Abschalt kriteriums verwendet wird, können sich die Referenzwerte für den jeweiligen Vergleich unterscheiden.

Bei den beiden Halbleiterschaltern wird zwischen einem ersten und einem zweiten der beiden Halbleiterschalter unterschie den .

Bei dem zweiten Halbleiterschalter wird die Spannung zwischen einem Kollektor-Anschluss und einem Emitter-Anschluss bzw. zwischen einem Drain-Anschluss und einem Source-Anschluss des mindestens einen abschaltbaren Halbleiterschalters gemessen. Hier wird die Kollektor-Emitter-Spannung (U CE ) bzw. die

Drain-Source-Spannung (U D s) i m eingeschalteten Zustand des abschaltbaren Halbleiters gemessen. Bei einem hohen Strom durch den abschaltbareren Halbleiterschalter baut sich zwi schen dem Kollektor- und dem Emitteranschluss eine Spannung auf. Wird diese größer als ein Referenzwert, auch als Grenz wert bezeichnet, wird dieser als Überstrom erkannt und der abschaltbare Halbleiterschalter abgeschaltet. Befindet sich der abschaltbare Halbleiterschalter bei Erreichen dieses Re ferenzwertes bereits in Sättigung, so ist der Überstrom be sonders einfach zu erkennen, da die Spannung in diesem Be reich deutlich mit der Stromstärke ansteigt. Allerdings hat sich auch gezeigt, dass bereits vor der Sättigung die Span nung zwischen Kollektor und Emitter bereits mit dem Strom durch den Halbleiter ansteigt. Die messtechnische Erkennung einer solchen Spannungsänderung ist zwar schwieriger als im gesättigten Bereich, aber auf jeden Fall noch messtechnisch ermittelbar. Anhand der Kollektor-Emitter Spannung lässt sich auf einfache Weise und vor allem hinreichend schnell ein ho her Strom durch den abschaltbaren Halbleiterschalter erkennen und mit dem Abschalten des abschaltbaren Halbleiterschalters reagieren. Dieser hohe Strom kann beispielsweise seine Ursa che in einem Kurzschluss haben, der aufgrund der geringen In duktivitäten im Gleichspannungsnetz schnell einen hohen Strom verursacht. Durch die schnelle Überstromerkennung durch das Messen der Kollektor-Emitter-Spannung kann der Überstrom und Vergleichen mit einem Referenzwert kann der Überstrom zuver lässig und schnell erkannt werden. Dadurch lassen sich die Vorteile des elektronischen Schalters, insbesondere seine schnelle Schaltzeit im Bereich von 100ns besonders vorteil haft nutzen.

Besonders gut ist die Stromabbildung über die Spannung, wenn der abschaltbare Halbleiterschalter sich in Sättigung befin det. Daher eignet sich diese Ausführungsform insbesondere für Abschaltströme, die sich nahe an der Belastungsgrenze des ab schaltbaren Halbleiters befinden.

Dabei weist der erste der abschaltbaren Halbleiterschalter mindestens vier Anschlüsse auf, wobei die Spannung zwischen dem Emitter-Anschluss und einem Hilfsemitter-Anschluss des mindestens einen abschaltbaren Halbleiterschalters gemessen wird. Hierbei weist der abschaltbare Halbleiterschalter als zusätzlichen Anschluss, d.h. als vierten Anschluss, einen Hilfsemitter, bzw. eine Hilfssource auf. Hierbei wird die Spannung zwischen dem Emitter bzw. Source, auch als Haupt- emitter bezeichnet, und dem Hilfsemitter gemessen. Fließt nun ein Strom mit einem sehr starken Anstieg durch die Kollektor- Emitter Strecke des abschaltbaren Halbleiterschalters, so fällt eine Spannung über eine Zuleitungsinduktivität L E im Innern des Halbleiters ab, welche proportional zum Stroman stieg ist. Integriert man diese gemessene Spannung, was digi taltechnisch sehr einfach realisierbar ist, erhält man einen Wert proportional zum Strom durch den abschaltbaren Halb leiterschalter. Ist darüber hinaus außerdem den Wert der Zu leitungsinduktivität L E bekannt, ist sogar der genaue Wert des Stromes berechenbar. Dieser ist aber nicht zwingend not wendig, man benötigt lediglich einen Referenzwert, welcher bei Überschreitung den Überstrom zuverlässig erkennt. Auch diese Methode kommt ohne Stromwandler aus und ist besonders schnell, so dass schnell ansteigende Ströme sicher und zuver lässig sowie besonders schnell erkannt werden können. Dadurch lassen sich auch durch diese Ausführungsform die Vorteile des elektronischen Schalters, insbesondere seine schnelle Schalt zeit im Bereich von 100ns, besonders vorteilhaft nutzen.

Darüber hinaus ist dieses Verfahren über die Messung der Spannung zwischen Emitter und Hilfsemitter auch dann mit ein fachen Spannungssensoren durchführbar, wenn sich der Halblei ter noch nicht in Sättigung befindet. Damit eignet sich die ses Verfahren im Besonderen für Abschaltströme, die deutlich Unterhalb der Belastungsgrenze des abschaltbaren Halbleiter schalters liegen.

Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, auch eine klassische Strommessung über einen Stromsensor durchzuführen, da man so langsam ansteigende Stromanstiege detektieren kann. Diese Strommessung kann dann in Kombination mit der Erkennung über gemessene Spannungen zwischen Kollektor und Emitter und über eine Messung zwischen Emitter und Hilfsemitter ein be sonders sicherer Kurzschlussschutz für einen elektronischen Schalter über einen weiten Bereich an Reiheninduktivität, auch als Zuleitungsinduktivitäten bezeichnet, und Überstrom szenarien realisiert werden. Dabei wird an dem abschaltbaren Halbleiter sowohl die Spannung zwischen Kollektor und Emitter als auch die Spannung zwischen Emitter und Hilfsemitter ge messen. Damit ergibt sich zusammen mit der relativ langsamen Messung über den Stromsensor ein dreistufiges Schutzkonzept zur Herstellung der Betriebssicherheit des elektronischen Schalters in allen bekannten Überstromfällen. Die Referenz werte für den Vergleich mit den gemessenen Spannungen bzw. deren zeitlichen Integral können sich dabei für jede Messung unterscheiden .

Zusammenfassend wird die der Erfindung zugrundeliegende Auf gabe durch das Verfahren zur Erkennung eines Abschaltstromes durch einen elektronischen Schalter besonders vorteilhaft ge löst, dass der elektronische Schalter zwei abschaltbaren Halbleiterschalter aufweist, wobei die zwei abschaltbaren Halbleiterschalter derart angeordnet sind, dass sie jeweils einen Strom mit unterschiedlicher Polarität durch den elekt ronischen Schalter abschalten können, insbesondere wobei die zwei abschaltbaren Halbleiterschalter antiseriell im elektro nischen Schalter angeordnet sind, wobei ein erster der ab schaltbare Halbleiterschalter mindestens vier Anschlüsse auf weist, wobei ein zweiter der abschaltbaren Halbleiterschalter mindestens drei Anschlüsse aufweist, wobei an dem ersten der zwei abschaltbaren Halbleiterschalter eine erste Spannung zwischen einem Emitter-Anschluss und einem Hilfsemitter- Anschluss und an einem zweiten der zwei abschaltbaren Halb leiterschalter eine zweite Spannung zwischen einem Kollektor- Anschluss und einem Emitter-Anschluss oder zwischen einem Drain-Anschluss und einem Source-Anschluss gemessen wird, wo bei die gemessene Spannung oder das zeitliche Integral der gemessenen Spannung jeweils mit einem Referenzwert verglichen wird und bei Überschreiten des Referenzwertes mindestens ei ner der zwei abschaltbaren Halbleiterschalter abgeschaltet wird. Ferner wird die Aufgabe durch einen elektronischen Schalter aufweisend zwei abschaltbare Halbleiterschalter ge löst, wobei die zwei abschaltbaren Halbleiterschalter derart angeordnet sind, dass sie jeweils einen Strom mit unter schiedlicher Polarität durch den elektronischen Schalter ab- schalten können, insbesondere wobei die zwei abschaltbaren Halbleiterschalter antiseriell im elektronischen Schalter an geordnet sind, wobei ein erster der abschaltbare Halbleiter schalter mindestens vier Anschlüsse aufweist, wobei ein zweiter der abschaltbaren Halbleiterschalter mindestens drei Anschlüsse aufweist, wobei der elektronische Schalter eine Spannungserfassung zur Messung einer ersten Spannung zwischen einem Emitter-Anschluss und einem Hilfsemitter-Anschluss an dem ersten der zwei abschaltbaren Halbleiterschalter und ei ner zweiten Spannung zwischen einem Kollektor-Anschluss und einem Emitter-Anschluss oder zwischen einem Drain-Anschluss und einem Source-Anschluss an dem zweiten der zwei abschalt baren Halbleiterschalter aufweist, wobei der elektronische Schalter eine der Auswerteeinheit aufweist, die dazu einge richtet ist die gemessene Spannung oder das zeitliche Integ ral der gemessenen Spannung jeweils mit einem Referenzwert zu vergleichen und bei Überschreiten des Referenzwertes mindes tens einen der zwei abschaltbaren Halbleiterschalter abzu schalten .

Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der elektronische Schalter zwei abschaltbaren Halbleiterschalter auf, wobei an den zwei abschaltbaren Halbleiterschalter je weils die Spannung zwischen zwei Anschlüssen gemessen wird, wobei bei Überschreiten des Referenzwertes der betreffende abschaltbare Halbleiterschalter abgeschaltet wird. Die zwei abschaltbaren Halbleiterschalter sind dabei so angeordnet, dass sie jeweils einen Strom mit unterschiedlicher Polarität durch den Schalter abschalten können. Wenn es sich bei den abschaltbaren Halbleiterschaltern um rückwärts sperrende Halbleiterschalter handelt, werden diese in einer Parallel schaltung angeordnet, bei der für jede Stromrichtung jeweils einer der beiden abschaltbaren Halbleiterschalter den Strom führen und abschalten kann. Diese Parallelschaltung wird auch als Antiparallelschaltung oder die Anordnung als antiparallel bezeichnet. Für den Fall, dass die abschaltbaren Halbleiter schalter rückwärts leitfähig sind, erkennbar im Schaltbild an einer Diode, die antiparallel zum schaltenden Element ange- ordnet ist, so werden die beiden abschaltbaren Halbleiter schalter in einer Reihenschaltung angeordnet, bei dem in ei ner Stromrichtung der Strom durch das schaltende Element des ersten der beiden abschaltbaren Halbleiterschalter fließt und durch die Diode des zweiten der beiden abschaltbaren Halb leiterschalter. Bei entgegengesetzter Stromrichtung, d.h. bei entgegengesetzter Polarität des Stromes fließt der Strom durch das schaltende Element des zweiten der beiden abschalt baren Halbleiterschalter und durch die Diode des ersten der beiden abschaltbaren Halbleiterschalter. Diese Anordnung wird auch als antiseriell bezeichnet. An beiden der abschaltbaren Halbleiterschalter kann dann an zwei der Anschlüsse die Span nung gemessen werden. Dies kann an den jeweils gleichen An schlüssen oder auch an unterschiedlichen Anschlüssen gesche hen. Ebenfalls kann der Referenzwert, d.h. der Grenzwert, mit der die gemessene Spannung verglichen wird, identisch sein oder sich unterscheiden. Dabei kann nach überschreiten des Referenzwert nur der betroffene abschaltbare Halbleiterschal ter abgeschaltet werden oder es werden beide abschaltbaren Halbleiterschalter abgeschaltet.

Mit unterschiedlichen Referenzwerten kann damit auf einfache Weise ein richtungsabhängiger Schutz realisiert werden. Dabei ist der zulässige Strom in eine Richtung durch den elektroni schen Schalter größer als in der anderen Richtung. Dann wird auch nur der abschaltbare Halbleiterschalter abgeschaltet, an dem der Referenzwert überschritten wird. Somit kann bei spielsweise ein Kurzschlussschutz für die Lasten, die über den elektronischen Schalter mit der DC Quelle verbunden sind einen niedrigeren Grenzwert haben für den Strom von der Quel le zur Last, während bei umgekehrter Stromrichtung, also von der Last zur DC Quelle ein höherer Referenzwert vorgesehen wird, damit ein an anderer Stelle im Gleichspannungsnetz auf tretender Kurzschluss nicht den elektronische Schalter aus schaltet, in Abgängen, in denen gar kein Kurzschluss vorhan den ist. Mit dieser Selektivität kann erreicht werden, dass schnell nur der von einem Kurzschluss betroffene Abgang abge schaltet, während die elektronischen Schalter der übrigen Ab- gänge eingeschaltet bleiben, um die intakten Teile des

Gleichspannungsnetzes weiter betriebsfähig zu halten auch wenn in diesen Teilen aufgrund des Kurzschlusses im anderen Abgang kurzzeitig ein höherer Strom fließt. Somit kann auf einfache Weise der Betrieb von nicht gestörten Teilen des Gleichspannungsnetzes weiter sichergestellt werden.

Besonders vorteilhaft ist, wie oben bereits dargestellt, der dreistufige Schutz für jeden der beiden abschaltbaren Halb leiterschalter. Dazu wird neben dem Stromsensor an beiden Halbleiterschaltern jeweils die Spannung zwischen Kollektor und Emitter sowie die Spannung Emitter und Hilfsemitter ge messen und mit jeweiligen Referenzwerten vergleichen. Dies bietet einen guten Schutz für alle erdenklichen Fehlerfälle im Gleichspannungsnetz.

Erfindungsgemäß weist ein erster der abschaltbaren Halb leiterschalter mindestens vier Anschlüsse auf, wobei an dem ersten der zwei abschaltbaren Halbleiterschalter die Spannung zwischen einem Emitter-Anschluss und einem Hilfsemitter-An- schluss und an einem zweiten der zwei abschaltbaren Halb leiterschalter die Spannung zwischen einem Kollektor-An schluss und einem Emitter-Anschluss gemessen wird. Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Spannungserfassung zur Messung der Spannung zwischen einem Emitter-Anschluss und einem Hilfsemitter-Anschluss eines ersten der zwei abschalt baren Halbleiterschalter und zur Messung der Spannung zwi schen einem Kollektor-Anschluss und einem Emitter-Anschluss eines zweiten der zwei abschaltbaren Halbleiterschalter aus gelegt ist. Mit dieser Anordnung ist ein selektiver Schutz auf besonders einfache Weise möglich. Für den Abschaltstrom von der DC Quelle zur Last wird für den abschaltbaren Halb leiterschalter, der diesen Strom führen und abschalten kann ein geringerer Referenzwert, d.h. Grenzwert, vorgesehen. Dies geschieht über die Spannungsmessung an Emitter und Hilfsemit ter. Diese ist in diesem Bereich des Abschaltstromes beson ders günstig. Ebenfalls kann ein Auslösen hier bereits nicht bei Erreichen eines Stromwertes, sondern aufgrund der hohen Stromsteilheit, die typisch ist für einen Kurzschluss, vorge nommen werden. Die Auslösung aufgrund der hohen Steilheit er folgt durch Vergleich der gemessenen Spannung mit dem Refe renzwert. Die Auslösung aufgrund der Stromhöhe erfolgt durch Vergleich des zeitlichen Integrals der gemessenen Spannung mit dem Referenzwert.

Für die entgegengesetzte Polarität wird an dem zweiten ab schaltbaren Halbleiterschalter, der diesen Strom führen und abschalten kann die Spannung an Kollektor und Emitter gemes sen. Aufgrund des höheren Abschaltstromes geht der abschalt bare Halbleiter dann bereits in Sättigung, so dass diese Mes sung ebenfalls mit hoher Genauigkeit durchgeführt werden kann. Für diese Richtung ist auch die Änderung des Stromes nicht von Bedeutung, so dass auf die Messung zwischen Emitter und Hilfsemitter verzichtet werden kann.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird bei Überschreiten des Referenzwertes der betreffende ab schaltbare Halbleiterschalter abgeschaltet. Somit kann der Schutz richtungsselektiv durchgeführt werden. Beispielsweise kann nur die Aufnahme von elektrischer Energie aus einer DC Quelle unterbrochen werden, während ein Rückspeisen von Ener gie in ein Gleichspannungsnetz weiterhin möglich ist, sofern dieser Grenzwert nicht überschritten wird.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird für einen selektiven Schutz die erste gemessene Spannung oder das Integral der ersten gemessene Spannung mit einem ersten Referenzwert verglichen und die zweite gemessene Span nung mit einem zweiten Referenzwert verglichen, wobei bei Überschreiten des jeweiligen Referenzwertes der betreffende abschaltbare Halbleiterschalter abgeschaltet wird oder beide Halbleiterschalter abgeschaltet werden. Damit kann für eine erste Richtung des Stromes ein erster Grenzwert und für die entgegengesetzte Stromrichtung ein zweiter Grenzwert vorgege ben werden. Bei dem Grenzwert kann es sich um einen Grenzwert für den Stromanstieg und/oder einen Strom handeln. Sofern die gemessene Spannung und das Integral der gemessenen Spannung ausgewertet werden, kann der Referenzwert einen Grenzwert für eine Strom und einen Grenzwert für eine Stromanstiegsge schwindigkeit umfassen. Bei diesem Ausführungsbeispiel kann der Schutz nicht nur richtungsselektiv erfolgen, sondern es kann auch für jede Stromrichtung ein eigener Grenzwert vorge geben werden. Dabei kann im besonderen Maße der Schalter an die vorhandenen Netzverhältnisse oder an die angeschlossenen Lasten bzw. elektrischen Verbraucher angepasst werden.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird für einen selektiven Schutz das Integral der ersten ge messene Spannung mit einem ersten Referenzwert verglichen, wobei der erste Referenzwert kleiner ist als der zweite Refe renzwert. Dabei kann beiden Referenzwerten eindeutig ein Strom zugeordnet werden. In diesem Fall sind die beiden Refe renzwerte miteinander vergleichbar und es kann der erste Re ferenzwert kleiner gewählt werden als der zweite Referenz wert, da über die erste gemessene Spannung kleiner Stromwerte besser erkannt werden können als über die zweite gemessene Spannung .

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung an dem ersten Halbleiterschalte zusätzlich eine dritte Span nung zwischen dem Kollektor-Anschluss und dem Emitter-An schluss gemessen wird und bei Überschreiten eines dritten Grenzwertes der erste Halbleiterschalter abgeschaltet wird. Durch die zusätzliche Messung der dritten Spannung kann der Schutz durch den elektronischen Schalter besonders sicher und zuverlässig realisiert werden, da er mehrstufig ausgeführt ist .

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der elektronische Schalter derart zwischen einer DC Quell und einer Last angeordnet, dass ein Strom von der DC Quelle zu der Last mittels des ersten Halbleiterschalters abschalt bar ist und ein Strom von der Last zu der DC Quelle mittels des zweiten Halbleiterschalters abschaltbar ist. Bei dieser Ausgestaltung lassen sich die Vorteile des elektronischen Schalters besonders gut nutzen. Ein Strom von der DC Quelle zur Last kann zuverlässig und schnell abgeschaltet werden, insbesondere dann, wenn es sich um einen Kurzschlussstrom handelt, der von der betreffenden Last, die durch den elekt ronischen Schalter abgesichert werden soll, verursacht wird. Kurzschlüsse in anderen Lastabgängen, die einen Stromfluss von der Last in Richtung der DC Quelle verursachen, würden dann nicht zu einem Öffnen des elektronischen Schalters füh ren, da die Werte entsprechend eingestellt sind, dass der Kurzschluss von dem betreffenden Schalter im zugehörigen Lastabgang erkannt und unterbrochen wird. Die störungsfreien Lasten können dann problemlos und zuverlässig im Gleichspan nungsnetz weiter in Betrieb bleiben.

Dies kann insbesondere bei einer Ausgestaltung realisiert werden, bei der die Auswerteeinheit dafür eingerichtet ist, für einen selektiven Schutz das Integral der ersten gemessene Spannung mit einem ersten Referenzwert zu vergleichen und die zweite gemessene Spannung mit einem zweiten Referenzwert zu vergleichen und bei Überschreiten des jeweiligen Referenzwer tes den betreffenden abschaltbaren Halbleiterschalter abzu schalten, wobei der erste Referenzwert kleiner ist als der zweite Referenzwert.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben und er läutert. Es zeigen:

FIG 1 ein Gleichspannungsnetz mit einem elektronischen

Schalter,

FIG 2 ein abschaltbaren Halbleiterschalter und

FIG 3 ein Ablaufdiagramm des Verfahrens zur Erkennung ei nes Abschaltstromes .

Die FIG 1 zeigt ein Gleichspannungsnetz 4 mit einer DC Quelle 6, die über einen elektronischen Schalter 1 eine Last 5 speist. Die einzelnen Leitungen in dem Gleichspannungsnetz weisen dabei eine Reiheninduktivität 20 auf, die zum einen die Anstiegsgeschwindigkeit des Stromes im Fehlerfall, wie beispielsweise einem Kurzschluss, begrenzen. Der elektroni sche Schalter 1 weist in diesem Ausführungsbeispiel zwei ab schaltbare Halbleiterschalter 2 auf, die, weil rückwärts leitfähig, antiseriell angeordnet sind. Die beiden abschalt baren Halbleiterschalter 2 werden von einer Auswerteeinheit 3 angesteuert. Diese kann die einzelnen abschaltbaren Halb leiterschalter 2 einschalten, d.h. den Halbleiter in den leitfähigen Zustand versetzen, oder abschalten, d.h. in den sperrenden Zustand versetzen. Um einen Überstrom zu erkennen verwendet die Auswerteeinheit Messwerte von zwei der An schlüsse des jeweiligen abschaltbaren Halbleiterschalters 2. Zusätzlich kann, nicht notwendigerweise, auch noch das Signal eines Stromsensors 7 ausgewertet werden. Dieser Stromsensor 7 kann sich innerhalb des elektronischen Schalters 1 oder au ßerhalb befinden.

Die FIG 2 zeigt einen abschaltbaren Halbleiterschalter 2 mit seinen Anschlüssen Gate G, Kollektor C und Emitter E. Je nach verwendetem Verfahren zur Überstromerkennung wird auch noch ein vierter Anschluss, der Hilfsemitter E', benötigt. Der Strom durch den elektronischen Schalter 1 fließt vom Kollek tor C zum Emitter E. Der Hilfsemitter E' dient nur zum Messen der Spannung zwischen Emitter E und Hilfsemitter E', wird je doch nicht zum Führen des Stromes durch den abschaltbaren Halbleiterschalter 2 verwendet. Zur Erkennung eines Über stroms kann nun die Spannung Uü berstrom zwischen Kollektor C und Emitter E gemessen werden. Alternativ ist es möglich, auch die Spannung Uü berstrom zwischen dem Emitter E und dem Hilfse mitter E' zu messen. Auch die Kombination, d.h. die Messung beider Spannungen kann durchgeführt werden, um den Schutz re dundant zu gestalten und auf unterschiedliche Fehlerfälle besser reagieren zu können.

Die FIG 3 zeigt den Ablauf des Verfahrens zur Erkennung eines Überstroms. Dabei wird in einem ersten Schritt 10 die Span nung Uü berstro zwischen zwei der Anschlüsse C, E, E' des ab- schaltbaren Halbleiterschalters 2 gemessen. Dieses Signal s (t) wird dann direkt zum Vergleich 12 mit einem Referenzwert X ref verwendet. Alternativ oder ergänzend kann der Wert der gemessenen Spannung Uu berstrom , gestrichelt dargestellt, auch über die Zeit integriert werden. D.h., es wird das zeitliche Integral über die gemessene Spannung Uü berstrom gebildet. Auch dieses Signal s (t) wird dann dem Vergleich 12 mit einem Refe renzwert X ref zugeführt. Dabei können aus der Messung der Spannung Uü berstrom der Messwert an sich und/oder das zeitliche Integral der Spannung Uü berstro dem Vergleich 12 mit dem Refe renzwert X ref zugeführt werden. Stellt sich bei dem Vergleich 12 heraus, dass das Signal s (t) größer ist als der zugehörige Referenzwert X ref , so wird der betreffende abschaltbare Halb leiterschalter, an dem die Spannung Uü berstrom gemessen wurde, oder beide Halbleiterschalter abgeschaltet 13, d.h. in den sperrenden Zustand versetzt. Angedeutet ist dies über das Symbol eines sich öffnenden mechanischen Schalters.

Dieses Verfahren wird für die beiden antiseriell angeordneten Halbleiterschalter 2 des elektronischen Schalters 1 durchge führt .

Diese Überwachung findet kontinuierlich statt, vorzugsweise in der oben beschriebenen Auswerteeinheit 3.

Zusammenfassend betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Er kennung eines Abschaltstromes durch einen elektronischen Schalter, wobei der elektronische Schalter mindestens einen abschaltbaren Halbleiterschalter aufweist, wobei der ab schaltbare Halbleiterschalte mindestens drei Anschlüsse auf weist. Zur zuverlässigen Erkennung eines Überstroms für den elektronischen Schalter wird vorgeschlagen, dass eine Span nung zwischen zwei der mindestens drei Anschlüsse gemessen wird, wobei die Spannung oder das zeitliche Integral der Spannung mit einem Referenzwert verglichen wird und bei Über schreiten des Referenzwertes mindestens einer des mindestens einen abschaltbaren Halbleiterschalters abgeschaltet wird. Ferner betrifft die Erfindung einen elektronischer Schalter mit mindestens einem abschaltbaren Halbleiterschalter, wobei der abschaltbare Halbleiterschalter mindestens drei Anschlüs se aufweist, wobei der elektronische Schalter eine Spannungs erfassung zur Messung einer Spannung zwischen zwei der min destens drei Anschlüsse aufweist, wobei der elektronische Schalter eine Auswerteeinheit aufweist, wobei mittels der Auswerteeinheit die gemessene Spannung mit einem Referenzwert vergleichbar ist, wobei mittels der Auswerteeinheit bei Über schreiten des Referenzwertes der mindestens eine abschaltbare Halbleiterschalter abschaltbar ist. Die Erfindung betrifft weiter ein Gleichspannungsnetz mit einem derartigen elektro nischen Schalter.

In Summe betrifft die Erfindung zusammenfassend ein Verfahren zur Erkennung eines Abschaltstromes durch einen elektroni schen Schalter, wobei der elektronische Schalter zwei ab schaltbaren Halbleiterschalter aufweist, wobei die zwei ab schaltbaren Halbleiterschalter derart angeordnet sind, dass sie jeweils einen Strom mit unterschiedlicher Polarität durch den elektronischen Schalter abschalten können, insbesondere wobei die zwei abschaltbaren Halbleiterschalter antiseriell im elektronischen Schalter angeordnet sind, wobei ein erster der abschaltbare Halbleiterschalter mindestens vier Anschlüs se aufweist, wobei ein zweiter der abschaltbaren Halbleiter schalter mindestens drei Anschlüsse aufweist, wobei an dem ersten der zwei abschaltbaren Halbleiterschalter eine erste Spannung zwischen einem Emitter-Anschluss und einem Hilfse mitter-Anschluss und an einem zweiten der zwei abschaltbaren Halbleiterschalter eine zweite Spannung zwischen einem Kol lektor-Anschluss und einem Emitter-Anschluss oder zwischen einem Drain-Anschluss und einem Source-Anschluss gemessen wird, wobei die gemessene Spannung oder das zeitliche Integ ral der gemessenen Spannung jeweils mit einem Referenzwert verglichen wird und bei Überschreiten des Referenzwertes min destens einer der zwei abschaltbaren Halbleiterschalter abge schaltet wird. Ferner betrifft die Erfindung einen elektroni schen Schalter zur Durchführung eines derartigen Verfahrens. Die Erfindung betrifft weiter ein Gleichspannungsnetz mit ei nem derartigen elektronischen Schalter.