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Title:
OXIDATION CATALYST, PROCESS FOR ITS PREPARATION AND OXIDATION PROCESS USING SAID OXIDATION CATALYST
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1996/002323
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns a titanium or vanadium silicalite-based oxidation catalyst having a zeolite structure and containing between 0.01 and 20 wt % of one or a plurality of platinum metals from the group comprising ruthenium, rhodium, palladium, osmium, iridium and platinum. The invention is characterized in that the platinum metals are each present in at least two different bond energy states and preferably do not contain any metal-to-metal bonds.

Inventors:
MUELLER ULRICH (DE)
LINGELBACH PETER (DE)
BASSLER PETER (DE)
HARDER WOLFGANG (DE)
ELLER KARSTEN (DE)
KOHL VERONIKA (DE)
DEMBOWSKI JUERGEN (DE)
RIEBER NORBERT (DE)
FISCHER MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/EP1995/002651
Publication Date:
February 01, 1996
Filing Date:
July 07, 1995
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
MUELLER ULRICH (DE)
LINGELBACH PETER (DE)
BASSLER PETER (DE)
HARDER WOLFGANG (DE)
ELLER KARSTEN (DE)
KOHL VERONIKA (DE)
DEMBOWSKI JUERGEN (DE)
RIEBER NORBERT (DE)
FISCHER MARTIN (DE)
International Classes:
B01J23/40; B01J29/04; B01J29/74; C07D301/06; B01J29/76; B01J29/89; C01B15/029; C07D301/04; C07D301/12; C07D303/04; (IPC1-7): B01J29/04; C07D301/12
Domestic Patent References:
WO1987002910A11987-05-21
Foreign References:
EP0469662A11992-02-05
EP0325053A11989-07-26
EP0326759A11989-08-09
EP0190609A21986-08-13
EP0230949A21987-08-05
Other References:
See also references of EP 0772491A1
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Claims:
Patentansprüche
1. Oxidationskatalysator auf Basis von Titan oder Vanadium silikaliten mit ZeolithStruktur und einem Gehalt von 0,01 bis 20 Gew. an einem oder mehreren Platinmetallen aus der Gruppe Ruthenium, Rhodium, Palladium, Osmium, Iridium und Platin, dadurch gekennzeichnet, daß die Platinmetalle jeweils in mindestens zwei verschiedenen Bindungsenergiezustanden vorliegen.
2. Oxidationskatalysator nach Anspruch 1 mit einem Gehalt von 0,01 bis 20 Gew.% Palladium, dadurch gekennzeichnet, daß das Palladium in zwei oder drei verschiedenen Bindungsenergiezu ständen vorliegt.
3. Oxidationskatalysator nach Anspruch 1 oder 2 mit einem zu¬ sätzlichen Gehalt an einem oder mehreren Elementen aus der Gruppe Eisen, Kobalt, Nickel, Rhenium, Silber und Gold.
4. Oxidationskatalysator nach den Ansprüchen 1 bis 3 mit einem molaren Verhältnis von Titan und/oder Vanadium zur Summe aus Silicium plus Titan und/oder Vanadium von 0,01:1 bis 0,1:1.
5. Verfahren zur Herstellung eines Oxidationskatalysators gemäß den Ansprüchen 1 bis 4 durch Imprägnieren oder Umsetzen von Titan oder Vanadiumsilikaliten mit ZeolithStruktur mit Salzlösungen, Chelatkomplexen oder Carbonylkomplexen der Platinmetalle, dadurch gekennzeichnet, daß man im Anschluß an die Imprägnierung bzw. Umsetzung durch geeignete reduzierende oder oxidierende Bedingungen die erforderliche Verteilung der Bindungsenergiezustände der Platinmetalle einstellt.
6. Verfahren zur Herstellung eines Oxidationskatalysators nach Anspruch 5 durch Imprägnieren mit Salzlösungen der Platin¬ metalle in der Oxidationsstufe +2 bis +4 und anschließende Hydrierung des getrockneten Katalysators in einer Wasser¬ stoffatmosphäre, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydrie¬ rung bei Temperaturen von 20 bis 120°C durchführt.
7. Verfahren zur Herstellung von Epoxiden aus Olefinen, Wasser¬ stoff und Sauerstoff, dadurch gekennzeichnet, daß man die Olefine heterogenkatalytisch unter Verwendung eines Oxi¬ dationskatalysators gemäß den Ansprüchen 1 bis 4 umsetzt.
8. Verfahren zur Herstellung von Epoxiden nach Anspruch 7, da¬ durch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart von Wasser durchführt.
9. Verfahren zur Herstellung von Propylenoxid nach Anspruch 7 oder 8.
10. Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxid aus Wasser¬ stoff und Sauerstoff, dadurch gekennzeichnet, daß man die Um setzung heterogenkatalytisch unter Verwendung eines Oxi¬ dationskatalysators gemäß den Ansprüchen 1 bis 4 durchführt . Oxidationskatalysator, Verfahren zu seiner Herstellung und Oxidationsverfahren unter Verwendung des Oxidationskatalysators Zusammenfassung Oxidationskatalysator auf Basis von Titan oder Vanadiumsili¬ kaliten mit ZeolithStruktur und einem Gehalt von 0,01 bis 20 Gew.% an einem oder mehreren Platinmetallen aus der Gruppe Ruthenium, Rhodium, Palladium, Osmium, Iridium und Platin, da¬ durch gekennzeichnet, daß die Platinmetalle jeweils in mindestens zwei verschiedenen Bindungsenergiezustanden vorliegen und vor¬ zugsweise keine MetallMetallBindungen aufweisen.
Description:
Oxidationskatalysator, Verfahren zu seiner Herstellung und O xidationsverfahren unter Verwendung des Oxidationskatalysators

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft einen neuen Oxidationskataly¬ sator auf Basis von Titan- oder Vanadiumsilikaliten mit Zeolith- Str ktur und einem Gehalt an Platinmetallen, ein Verfahren zu seiner Herstellung sowie verschiedene Oxidationsverfahren unter Verwendung dieses Oxidationskatalysators.

Platinmetallhaltige Titansilikalite sind als Oxidationskataly- satoren bekannt. So wird in der Literaturstelle J.Chem. Soc, Che-.Commun. , 1992, S. 1446-1447 (1) die Hydroxylierung von Benzol und Hexan über palladiumhaltigen Titansilikaliten be¬ schrieben. Die JP-OS 92/352771 (2) betrifft die Herstellung von Prcpylenoxid aus Propen, Wasserstoff und Sauerstoff unter Ver¬ wendung eines palladiumhaltigen Titansilikalit-Katalysators.

Derartige aus dem Stand der Technik bekannte Oxidationskataly- satoren weisen jedoch Nachteile auf. Vielfach sind die Katalysatoren nur für einen eng begrenzten Anwendungszweck ge¬ eignet. Selektivität, Umsatz, Raum-Zeit-Ausbeute oder Lebensdauer sind auch noch oft verbesserungsbedürftige Parameter.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, einen universell ver¬ wendbaren, einfach herzustellenden und effizient wirkenden Oxidationskatalysator bereitzustellen, der die Nachteile des Standes der Technik nicht mehr aufweist.

Demgemäß wurde ein Oxidationskatalysator auf Basis von Titan¬ oder Vanadiumsilikaliten mit Zeolith-Struktur mit einem Gehalt vor. 0,01 bis 20 Gew.-% an einem oder mehreren Platinmetallen aus der Gruppe Ruthenium, Rhodium, Palladium, Osmium, Iridium und Platin gefunden, welcher dadurch gekennzeichnet ist, daß die Plarinmetalle jeweils in mindestens zwei verschiedenen Bindungs- energiezuständen vorliegen.

Im Sinne der Erfindung ist es von entscheidender Bedeutung, daß der Oxidationskatalysator vor seinem Einsatz die Platinmetalle in der genannten speziellen Modifikation der Mischung aus ver¬ schiedenen Bindungsenergiezuständen enthält. Die verschiedenen Bindungsenergiezustände entsprechen formell verschiedenen Oxi- darionsstufen der Metalle. In einer bevorzugten Ausführungsform

liegen zwei, drei, vier oder fünf verschiedene Bindungsenergie- zus ände vor.

Be n Vorliegen von zwei verschiedenen Bindungsenergiezustanden kar.n dies beispielsweise eine Mischung aus Species der Oxi- dationsstufe 0 und +1, 0 und +2, 0 und +3 oder 0 und +4 sein. Die beiden Species liegen normalerweise im Verhältnis von 5:95 bis 95:5, insbesondere 10:90 bis 90:10 vor.

Bern Vorliegen von drei verschiedenen Bindungsenergiezustanden kar.n dies beispielsweise eine Mischung aus Species der Oxi- darionsstufe 0, +1 und +2 oder 0, +2 und +3 oder 0, +2 und +4 oder 0, +1 und +3 oder 0, +1 und +4 oder 0, +3 und +4 sein. Die dre Species liegen normalerweise im Verhältnis von (C, 05-20) : (0,05-20) :1, insbesondere (0, 1-10) : (0, 1-10) :1 vor.

Es Können weiterhin auch Mischungen aus vier oder mehr ver¬ schiedenen Oxidationsstufen vorliegen, beispielsweise aus 0, +1, +2 und +3 oder 0, +1, +2 und +4 oder 0, +2, +3 und +4 oder 0, +1, +3 und +4 oder 0, +1, +2, +3 und +4. Die Species liegen hierbei in ähnlichen Gewichtsverhältnissen zueinander wie bei den Mischungen aus 2 oder 3 verschiedenen Oxidationsstufen vor.

Unter den Platinmetallen wird Palladium bevorzugt. In einer be- scr.ders bevorzugten Ausführungsform liegt das Palladium in zwei ocer drei verschiedenen Bindungsenergiezustanden vor.

Die Bindungsenergiezustände an der Oberfläche des Katalysators ke nen am einfachsten durch Röntgenphotoelektronenspektroskopie <X?3) charakterisiert werden. So liegen bei einer typischen

Mischung von drei Palladiumspecies die entsprechenden Werte für die Energien des Pd-3d 5/2 -Zustandes bei 335,0-335,4 eV, 336-336,6 eV und 337,1-337,9 eV, was formell den Oxidationsstufen Pd°, Pd 1+ ur.c Pd 2 entspricht.

Bei den erfindungsgemäßen Oxidationskatalysatoren ist es beson¬ ders vorteilhaft, die Platinmetalle derart aufzubringen, daß keine Metall-Metall-Bindungen wirksam werden und Metall-Zeolith- Bir. ungen überwiegen. Insbesondere aus Untersuchungen der Rönt- ger.feinstruktur (EXAFS) geht hervor, daß es beim Vorliegen von Palladium wesentlich ist, daß nahezu ausschließlich Palladium- Saierstoff-Bindungsabstände von 2,02 + 0,02 A auftreten und P liadium-Palladium-Abstände wie bei ausgedehntem Palladium- Mezall oder Palladium-Agglomeraten von 2,74 ± 0,02 A sowie Palla- di m-Palladium-Abstände von 3,04 + 0,02 A wie in Palladium(II)-oxid vermieden werden.

Die Basis für den erfindungsgemäßen Oxidationskatalysator bilden bekannte Titan- oder Vanadiumsilikalite mit Zeolith-Struktur, vorzugsweise mit Pentasil-Zeolith-Struktur, insbesondere die Typen mit röntgenographischer Zuordnung zur MFI-, MEL- oder MFI/ MEL-Mischstruktur. Zeolithe dieses Typs sind beispielsweise in W.K. Meier und D.H. Olson, "Atlas of Zeolite Structure Types", Butterworths, 2nd Ed., 1987, beschrieben. Denkbar sind weiterhin titanhaltige Zeolithe mit der Struktur des ZSM-48, Ferrierit oder ß-Zeolith.

Im erfindungsgemäßen Oxidationskatalysator kann das Titan des Silikalits teilweise oder vollständig durch Vanadium ersetzt sein. Das molare Verhältnis von Titan und/oder Vanadium zur Summe aus Silicium plus Titan und/oder Vanadium liegt in der Regel im Bereich von 0,01:1 bis 0,1:1.

Der Gehalt an den genannten Platinmetallen im erfindungsgemäßen Oxidationskatalysator beträgt 0,01 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,2 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse des Oxidationskatalysators.

Außer mit den genannten Platinmetallen kann der erfindungsgemäße Oxidationskatalysator noch zusätzlich mit einem oder mehreren Elementen aus der Gruppe Eisen, Kobalt, Nickel, Rhenium, Silber und Gold modifiziert sein. Diese Elemente sind dann üblicherweise in einer Menge von 0,01 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse des Oxidationskatalysators, enthalten.

Der erfindungsgemäße Oxidationskatalysator wird zweckmäßigerweise durch Imprägnieren oder Umsetzen von Titan- oder Vanadiumsili¬ kaliten mit Zeolith-Struktur mit Salzlösungen, Chelatkomplexen oder Carbonylkomplexen der Platinmetalle hergestellt, wobei diese Herstellweise dadurch gekennzeichnet ist, daß man im Anschluß an die Imprägnierung bzw. Umsetzung durch geeignete reduzierende oder oxidierende Bedingungen die erforderliche Verteilung der Bindungsenergiezustände der Platinmetalle einstellt.

Sc kann das Aufbringen der Platinmetalle beispielsweise durch Imprägnieren mit einer Platinmetallsalzlösung, insbesondere in der Oxidationsstufe +2 bis +4, aus rein wäßriger, rein alkoholi¬ scher oder wäßrig-alkoholischer Mischung bei Temperaturen von 20 bis 90°C, insbesondere 30 bis 55°C, erfolgen. Als Salze können dabei z.B. die entsprechenden Chloride, Acetate oder deren Tetra- min-Komplexe eingesetzt werden, im Fall von Palladium sollen hier Palladium(II)-Chlorid, Palladium(II)-acetat und der Palladium(II)-tetraminchloro-Komplex genannt werden. Hierbei ist

die Menge der Metallsalze so zu wählen, daß auf dem resultieren¬ den Oxidationskatalysator Konzentrationen von 0,01 bis 20 Gew.-% an -Platinmetall erzielt werden.

5 Ebenso kommt hier die Umsetzung mit entsprechenden Chelat- komplexen der Platinmetalle in unpolaren Lösungsmitteln in Be¬ tracht, etwa mit Acetylacetonaten, Acetonylacetonaten oder Phosp- hinkomplexen.

10 Auch das Aufbringen in Form von entsprechenden Carbonylkomplexen der Platinmetalle ist möglich. Hierbei arbeitet man zweckmäßiger¬ weise in der Gasphase unter erhöhtem Druck oder imprägniert mit diesen Carbonylkomplexen in überkritischen Lösungsmitteln wie C0 2 .

15 Nach gegebenenfalls erforderlicher Trocknung und/oder gegebenen¬ falls einem Brennschritt der so erhaltenen Katalysatorvorstufe wird die Verteilung der Bindungsenergiezustände vorzugsweise durch partielle Reduktion vorliegender höherer Oxidationsstufen der Platinmetalle, insbesondere durch Hydrierung in einer Wasser-

20 stcffatmosphäre, eingestellt. Liegen die Platinmetalle bereits in der Oxidationsstufe 0 vor, so beim Aufbringen als Carbonyl- koir.plexe, muß partiell oxidiert werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform wird der erfindungsgemäße 25 Oxidationskatalysator mit Salzlösungen der Platinmetalle in der Oxidationsstufe +2 bis +4 imprägniert und anschließend der ge¬ trocknete Katalysator in einer Wasserstoffatmosphäre hydriert, wobei diese Herstellweise dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Hydrierung bei Temperaturen von 20 bis 120°C, insbesondere 25 bis 30 10C r C, vor allem 30 bis 70°C, durchführt.

Wird bei dieser partiellen Reduktion durch Hydrierung in einer Wasserstoffatmosphäre die Temperatur zu hoch gewählt, liegen die Platinmetalle nahezu ausschließlich in der Oxidationsstufe 0, 35 d.h. als Metalle, und in Form größerer Agglomerate vor, was im mikroskopischem Bild am Auftreten von Metall-Clustern mit Größen über 1,0 nm erkennbar ist.

Die vorgenannten Titan- oder Vanadiumsilikalite mit Zeolith- 40 Struktur, insbesondere hierbei solche mit MFI-Pentasil-Zeolith- Str ktur, werden in der Regel hergestellt, indem man eine Syr.thesegel, bestehend aus Wasser, einer Titan- bzw. Vanadium- queile und Siliciumdioxid in geeigneter Weise unter Zusatz von organischen stickstoffhaltigen Verbindungen ("Schablonen-Ver- 45 bir.dungen") unter hydrothermalen Bedingungen und gegebenenfalls unter Zusatz von Ammoniak, Alkali oder Fluorid als Minerali¬ satoren kristallisiert. Als organische stickstoffhaltige

Verbindungen kommen beispielsweise 1, 6-Diaminohexan oder Salze oder das freie Hydroxid von Tetraalkylammonium, speziell von Tetrapropylammonium, in Betracht.

Bei der Herstellung der Titan- bzw. Vanadiumsilikalite muß eine Verunreinigung mit größeren Mengen an Alkali- oder Erdalkali¬ metallverbindungen vermieden werden; Alkaligehalte (insbesondere an Natrium oder Kalium) <100 ppm sind erstrebenswert, um später einen ausreichend aktiven Oxidationskatalysator zu erhalten.

Die Kristallisation der phasenreinen Struktur des Titan- bzw. Vanadiumsilikalits erfolgt vorzugsweise bei Temperaturen von 143-190°C, insbesondere 160-180°C, innerhalb einer Zeitdauer von 2 bis 7 Tagen, wobei bereits nach ca. 4 Tagen gut kristallines Produkt erhalten wird. Durch starkes Rühren und einen hohen pH- Wert von 12-14 während der Kristallisation kann die Synthesedauer einerseits und die Kristallitgröße andererseits deutlich ver¬ ringert werden.

Vor. Vorteil sind beispielsweise Primärkristallite von 0,05 bis

0,5 μm, insbesondere aber solche mit Größen von weniger als 0,2 μ im mittleren Partikeldurchmesser.

Nach der Kristallisation kann der Titan- bzw. Vanadiu silikalit nach an sich bekannten Methoden abfiltriert, gewaschen und bei 1C -120°C getrocknet werden.

Zur Entfernung der in den Poren noch vorliegenden Amin- oder Tetraalkylammoniumverbindungen kann das Material noch einer thermischen Behandlung an Luft oder unter Stickstoff unterzogen werden. Dabei ist es vorteilhaft, das Abbrennen des Templates unter Bedingungen vorzunehmen, die den Temperaturanstieg auf Werte <550°C begrenzen.

Zur Modifizierung des erfindungsgemäßen Oxidationskatalysators kennen außer den schon genannten Zusätzen von Platinmetallen und sonstigen Elementen die nach dem derzeitigen Stand der Technik bekannten Methoden der Verformung unter Zuhilfenahme eines Binders, des Ionenaustausches und der Oberflächenmodifizierung, beispielsweise über chemical vapor deposition (CVD) oder chemi¬ sche Derivatisierung wie etwa Silylierung, zum Einsatz gelangen.

Das Vorliegen der für eine Oxidationsreaktion benötigen Kataly¬ satorfunktionen kann durch IR-Spektroskopie geprüft werden: bei 553 cm -1 und bei 960 cm -1 treten signifikante Banden auf, die das

Vorliegen der erwünschten Festkörper-Kristallinität sowie der be¬ nötigten Oxidationsaktivität anzeigen.

Der erfindungsgemäße Oxidationskatalysator kann bei einer Reihe vor. Oxidationsreaktionen mit guter Wirkung eingesetzt werden. Von besonderem Interesse sind hier die Epoxidierung von Olefinen und die Herstellung von Wasserstoffperoxid.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher auch ein Verfah- rer. zur Herstellung von Epoxiden aus Olefinen, Wasserstoff und Sauerstoff, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Olefine heterogenkatalytisch unter Verwendung des erfindungs- gemäßen Oxidationskatalysators umsetzt.

Abhängig vom umzusetzenden Olefin kann die erfindungsgemäße Epoxidierung in flüssiger Phase, in der Gasphase oder auch in überkritischer Phase durchgeführt werden. Dabei wird der Kataly¬ sator bei Flüssigkeiten vorzugsweise als Suspension eingesetzt, während bei Gasphasen- oder überkritischer Fahrweise eine Fest- bettanordnung von Vorteil ist.

Wird die Epoxidierung in flüssiger Phase vorgenommen, arbeitet man vorteilhafterweise bei einem Druck von 1 bis 10 bar und in einer Suspensionsfahrweise in Gegenwart von Lösungsmitteln. Als Lösungsmittel eignen sich Alkohole, z.B. Methanol, Ethanol, iso- Propanol oder tert .-Butanol oder Mischungen hieraus und ins¬ besondere Wasser. Man kann auch Mischungen der genannten Alkohole mit Wasser einsetzen. In bestimmten Fällen bewirkt die Verwendung vor. Wasser oder wasserhaltigen Lösungsmittelsystemen eine deut- liehe Selektivitätssteigerung des gewünschten Epoxids gegenüber der. reinen Alkoholen als Lösungsmittel.

Die erfindungsgemäße Epoxidierung wird in der Regel bei Tempera¬ turen von -5 bis 70°C, insbesondere 20 bis 50°C, vorgenommen. Das Molverhältnis von Wasserstoff zu Sauerstoff kann üblicherweise im Bereich H 2 :0 2 = 1:10 bis 1:1 variiert werden und ist besonders günstig bei 1:2,5 bis 1:1. Das molare Verhältnis von Sauerstoff zu Olefin liegt in der Regel bei 1:1 bis 1:3, vorzugsweise 1:1,5 bis 1:1,7. Als Trägergas kann ein beliebiges Inertgas zugefahren werden, insbesondere eignet sich Stickstoff.

Das eingesetzte Olefin kann eine beliebige organische Verbindung sein, die mindestens eine ethylenisch ungesättigte Doppelbindung enthält. Sie kann aliphatischer, aromatischer oder cycloali- phatischer Natur sein, sie kann aus einer linearen oder einer verzweigten Struktur bestehen. Vorzugsweise enthält das Olefin 2 bis 30 C-Atome. Mehr als eine ethylenisch ungesättigte Doppel-

bindung kann vorhanden sein, so etwa in Dienen oder Trienen. Das Olefin kann zusätzlich funktioneile Gruppen wie Halogenatome, Carboxylgruppen, Carbonesterfunktionen, Hydroxylgruppen, Ether- brücken, Sulfidbrücken, Carbonylfunktionen, Cyanogruppen, Nitro- gruppen oder Aminogruppen enthalten.

Typische Beispiele für derartige Olefine sind Ethylen, Propen, 1-Buten, eis- und trans-2-Buten, 1,3-Butadien, Pentene, Isopren, Hexene, Octene, Nonene, Decene, Undecene, Dodecene, Cyclopenten, Cyclohexen, Dicyclopentadien, Methylencyclopropan, Vinylcyclo- hexan, Vinylcyclohexen, Allylchlorid, Acrylsäure, Methacrylsäure, Crctonsäure, Vinylessigsäure, Allylalkohol, Alkylacrylate, Alkyl- methacrylate, Ölsäure, Linolsäure, Linolensäure, Ester und Gly- ceride derartiger ungesättigter Fettsäuren, Styrol, α-Methyl- styrol, Divinylbenzol, Inden und Stilben. Auch Mischungen der ge¬ nannten Olefine können nach dem erfindungsgemäßen Verfahren epexidiert werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich in besonderem Maße für die Epoxidierung von Propen zu Propylenoxid.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxid aus Wasserstoff und Sauer¬ stoff, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Umsetzung heterogenkatalytisch unter Verwendung des erfindungsgemäßen Oxidationskatalysators durchführt.

Wie bei der erfindungsgemäßen Epoxidierung kann man auch hier in flüssiger Phase in Suspensionsfahrweise oder in der Gasphase oder in überkritischer Phase mit einer Festbettanordnung arbeiten. Be¬ züglich der Temperatur und mitzuverwendender Lösungsmittel gilt ebenfalls das dort Gesagte. Der Druck kann in einem trägergas¬ haltigen System bis zu 100 bar betragen. Das molare Verhältnis vor. H :0 liegt üblicherweise bei 1:15 bis 1:1, insbesondere 1:10 bis 1:1.

Eine Regenerierung des erfindungsgemäßen Oxidationskatalysators ist ebenfalls in einfacher Weise möglich. Desaktivierte Katalysatoren können durch kontrolliertes Abbrennen von Kohlen- Stoffbelegungen im Temperaturbereich von 350 bis 650°C und nach¬ folgende Reduktion mit beispielsweise Wasserstoff wieder in eine aktive Form zurückgeführt werden.

Bei geringer Belegung kann der Katalysator auch durch einen ein- fachen Waschprozeß wieder regeneriert werden. Je nach Bedarf kann der Waschvorgang im neutralen, sauren oder basischen pH-Bereich durchgeführt werden. Gegebenenfalls kann auch mittels einer

mineralsauren Wasserstoffperoxidlösung die Katalysatoraktivität wieder regeneriert werden.

Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher be- schreiben, ohne daß jedoch dadurch eine Einschränkung zu ver¬ stehen wäre.

Beispiel 1

Dieses Beispiel beschreibt die Kristallisation eines Titansili- kalits .

Dazu wurden in einem Vierhalskolben (2 1 Inhalt) 455 g Tetra- ethylorthosilikat vorgelegt und aus einem Tropftrichter innerhalb von 30 min mit 15 g Tetraisopropylorthotitanat unter Rühren

(253 U/min, Blattrührer) versetzt. Es bildete sich eine farblose, klare Mischung. Abschließend versetzte man mit 800 g einer 20 gew.-%igen wäßrigen Tetrapropylammoniumhydroxid-Lösung (Aikaligehalt < 10 ppm) und rührte noch eine Stunde nach. Bei 90°C bis 100°C wurde das durch Hydrolyse gebildete Alkoholgemisch (ca. 450 g) abdestilliert. Man füllte mit 1,5 1 deionisiertem Wasser auf und gab das mittlerweise leicht opaque Sol in einen 2,5 1-fassenden Rührautoklaven. Mit einer Heizrate von 3°C/min wurde der verschlossene Autoklav (Ankerrührer, 200 U/min) auf eine Reaktionstemperatur von 175°C gebracht. Nach 92 Stunden wurde die Reaktion beendet. Das erkaltete Reaktionsgemisch (weiße Sus¬ pension) wurde abzentrifugiert und mehrfach mit Wasser neutralge¬ waschen. Der erhaltene Feststoff wurde bei 110°C innerhalb von 24 Stunden getrocknet (Auswaage 149 g) . Abschließend wurde unter Luft bei 500°C in 5 Stunden das im Zeolithen noch vorhandene Terr.plat abgebrannt (Kalzinierungsverlust: 14 Gew.-%) .

Das reinweiße Produkt hatte nach naßchemischer Analyse einen Ti- Gehalt von 1,5 Gew.-% und einen Restgehalt an Alkali (Kalium) un- terhalb von <0,01 Gew.-%. Die Ausbeute (auf eingesetztes Si0 2 ge¬ rechnet) betrug 97 %. Die Kristallitgröße lag bei ca. 0,1 - 0,15 μm und das Produkt zeigte im IR typische Banden bei 963 cm ~: und 550 cm -1 .

Beispiel 2

Zur Imprägnierung mit Palladium wurde zunächst mit 0,515 g Paliadium(II)-chlorid und 120 g Ammoniaklösung (25 Gew.-% in Wasser) unter Rühren bei Raumtemperatur eine fleischfarbene Lösung hergestellt. In einem Rundkolben wurden 60 g des frisch hergestellten Titansilikalits aus Beispiel 1 in 130 g deioni¬ siertem Wasser suspendiert. Dazu gab man die Gesamtmenge der vor-

bereiteten Pd-Tetraminchloro-Komplexlösung und rührte für den Verlauf einer Stunde im Rotationsverdampfer bei Raumtemperatur unter Normaldruck. Abschließend wurde die Suspension bei 90 - 100°C unter Vakuum (5 mbar) eingedampft. Das weiße Produkt wurde direkt zur Reduktion weiterverwendet .

In einem Labordrehrohrofen (Quarzglas, Durchmesser 5 cm, Länge in der Heizzone 20 cm) wurden 20 g des Pd-imprägnierten Produktes innerhalb von 90 Min bei einer Temperatur von 50°C mit einer Gas- mischung aus 20 1/h Stickstoff und 1 1/h Wasserstoff bei einer Drehzahl des Ofens von 50 U/min reduziert.

Das fertige Produkt war von heller Farbe und zeigte mittels transmissionselektronenmikroskopischer (TEM) -Analyse keine metallischen Palladium-Cluster mit Größen über 1,0 nm. Der Palla¬ diumgehalt wurde naßchemisch zu 0,49 Gew.-% bestimmt. Mittels XPS fand man die drei vorn genannten Bindungsenergiezustände des Pd-3d 5/2 -Photoelektrons (formell entsprechend den Oxidationsstufen +2, +1 und 0) .

EXAFS-Messungen an dieser Probe zeigten ein Signal für Pd-O- oder Pd-N-Bindungsabstände von 2,02 + 0,02 A. Pd-Pd-Bindungsabstände vor. 2,74 + 0,02 A oder 3,04 + 0,02 A wurden nicht beobachtet.

Beispiel 3

Mit dem Katalysator aus Beispiel 2 wurde in einer Druck-Apparatur unter Explosionsschutz die Umsetzung von Wasserstoff und Sauer¬ stoff zu Wasserstoffperoxid in Suspensionsfahrweise bei 25 - 30°C untersucht .

Dazu wurden in den Druckreaktor 0,1 g Katalysator in 10 ml tert. Butanol als Lösungsmittel suspendiert und bei Raumtemperatur mit 0,1 1/min Wasserstoff für die Dauer von 30 min behandelt. Danach wurden auf den Reaktor 40 bar Stickstoff aufgepreßt und druck¬ geregelt 10 ml/min Wasserstoff sowie 100 ml/min Sauerstoff für die Dauer von 4,5 Stunden eindosiert. Aus der Gesamtmenge von 0,132 Mol Wasserstoff und 1,32 Mol Sauerstoff wurden nach Ent¬ spannen im Reaktionsaustrag 0,281 Gew.-% Wasserstoffperoxid mittels Jodometrie titrimetisch nachgewiesen.

Bei der Wiederholung des Versuches in deionisiertem Wasser als Lösungsmittel entstanden aus 0,129 Mol Wasserstoff und 1,29 Mol Sauerstoff insgesamt 0,196 Gew.-% Wasserstoffperoxid.

Wurde Methanol als Lösungsmittel eingesetzt, bildete sich aus 0,129 Mol Wasserstoff und 1,29 Mol Sauerstoff, 0,382 Gew.-% Wasserstoffperoxid im Reaktionsaustrag.

Beispiel 4

Dieses Beispiel erläutert die einstufige Herstellung von Prcpylenoxid aus Propen, Wasserstoff und Sauerstoff an dem nach Beispiel 1 und 2 hergestellten Katalysator mit tert .-Butanol als Lösungsmittel.

In einem Glasdruckreaktor wurden in 60 ml tert .-Butanol als Lösungsmittel 1 g Katalysator aus Beispiel 2 unter Rühren suspen¬ diert und für die Dauer von 30 Minuten mit 0,45 1/h Wasserstoff begast . Bei 45°C und einem Druck von 1 bar wurde sodann ein Gasge¬ misch aus 4 ml/h Propen, 0,45 1/h Wasserstoff, 0,45 1/h Sauer¬ stoff und 1,5 1/h Stickstoff eingeleitet.

Aus gaschromatographischer Analyse fand man nach 5 Stunden einen Umsatz an Propen von 0,6 % mit einer Selektivität zu Propan von 90,4 % und zu Propylenoxid von 9,4 %.

Beispiel 5

Dieses Beispiel erläutert die einstufige Herstellung von

Prcpylenoxid aus Propen, Wasserstoff und Sauerstoff an dem nach Beispiel 1 und 2 hergestellten Katalysator mit Methanol als

Lösungsmittel.

In einem Glasdruckreaktor wurden in 60 ml Methanol als Lösungs¬ mittel 1 g Katalysator aus Beispiel 2 unter Rühren suspendiert und für die Dauer von 30 min mit Wasserstoff 0,45 1/h begast. Bei 22 ' Z und einem Druck von 1 bar wurde sodann ein Gasgemisch aus 4 πl/1 Propen, 0,9 1/h Wasserstoff, 0,9 1/h Sauerstoff und 3 1/h Stickstoff eingeleitet.

Aus gaschromatographischer Analyse fand man nach 17 Stunden einen Umsatz an Propen von 1,8 % mit einer Selektivität zu Propan von 94, " % und zu Propylenoxid von 5,2 %.

Beispiel 6

Dieses Beispiel erläutert die einstufige Herstellung von Prcpylenoxid aus Propen, Wasserstoff und Sauerstoff an dem nach Beispiel 1 und 2 hergestellten Katalysator mit Wasser als

Lösungsmittel.

In einem Glasdruckreaktor wurden in 60 ml deionisiertem Wasser als Lösungsmittel 1 g Katalysator aus Beispiel 2 unter Rühren suspendiert und für die Dauer von 30 Min mit Wasserstoff 0,45 1/h begast. Bei 50°C und einem Druck von 1 bar wurde sodann ein Gasge- misch aus 4 ml/1 Propen, 0,90 1/h Wasserstoff, 0,90 1/h Sauer¬ stoff und 3 1/h Stickstoff eingeleitet.

Aus gaschromatographischer Analyse fand man nach 3 Stunden einen Umsatz an Propen von 1,4 % mit einer Selektivität zu Propan von 5,9 % und zu Propylenoxid von 94,0 %, nach 5 Stunden einen Umsatz an Propen von 1,8 % mit Selektivität zu Propylenoxid von 92,3 % und nach 20 Stunden einen Umsatz an Propen von 1,1 % mit Selektivität zum Propylenoxid von 91,1 %.




 
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