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Title:
OXIDATION DYEING AGENT WITH SPECIAL HYDROXY-TERMINATED, AMINE-FUNCTIONALIZED SILICONE POLYMERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/029015
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a cosmetic agent for dyeing keratin fibers, in particular human hair, containing at least one specific hydroxy-terminated, amine-functionalised silicone polymer and at least one oxidation dye precursor and/or a direct dye, wherein the use of the at least one hydroxy-terminated amine-functionalised silicone polymer leads to improved care of the keratin fibers together with extremely low color shift. The invention further relates to a corresponding packaging unit (kit of parts) and to a method for dyeing keratin fibers. Finally, the invention relates to the use of the claimed cosmetic agent and to the claimed packaging unit.

Inventors:
KERL SYLVIA (DE)
HAGENOW SUSANNE (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/065808
Publication Date:
February 23, 2017
Filing Date:
July 05, 2016
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL AG & CO KGAA (DE)
International Classes:
A61Q5/06; A61K8/898; A61Q5/10
Foreign References:
EP1312343A22003-05-21
EP1464321A12004-10-06
FR2895242A12007-06-29
DE102013226358A12015-06-18
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche:

1. Kosmetisches Mittel zur Färb Veränderung keratinischer Fasern, umfassend in einem kosmetisch verträglichen Träger

a) mindestens eine farbgebende Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe von Oxidationsfarbstoffvorprodukten, direktziehenden Farbstoffen sowie deren Mischungen, b) mindestens ein hydroxyterminiertes, aminfunktionalisiertes Siliconpolymer der Formel (I)

mit A = (Si04/2)k(R Si03/2)m(R 2Si02/2)P(R 3SiOi/2)q(02/2SiR -(CH2)x-B-(CH2)y-

NH2)s(Ol/2SiR R2-(CH2)x-B-(CH2)y-NH2)r

worin

a für ganze Zahlen von 1 bis 20.000 steht, wobei, falls a > 2, die jeweiligen Werte k, m, p, q, s und r in einem Strukturelement A jeweils unabhängig von vorangehenden Strukturelementen A gewählt werden können,

R und R2, jeweils unabhängig voneinander, für Wasserstoff, eine OH-Gruppe, eine lineare oder verzweigte Ci-Ci2-Alkylgruppe, eine Phenylgruppe oder eine Vinylgruppe steht,

B für ein Sauerstoffatom, eine NH-Gruppe oder für Schwefel steht,

x und y, jeweils unabhängig voneinander, für ganze Zahlen von 1 bis 10 stehen, t für ganze Zahlen von 1 bis 5 steht, und

die Summe von k+m+p+q+s+r für ganze Zahlen von 3 bis 20.000 steht.

2. Kosmetisches Mittel nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass in der Formel (I) der Rest R für eine Methylgruppe und B für eine NH-Gruppe steht.

3. Kosmetisches Mittel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der Formel (I) x für die ganze Zahl 3, y für die ganze Zahl 2 und t für die ganze Zahl 1 oder 2 steht.

4. Kosmetisches Mittel nach einem der vorangehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, dass als hydroxyterminiertes, aminfunktionalisiertes Siliconpolymer der Formel (I) ein hydroxyterminiertes, aminfunktionalisiertes Siliconpolymer der Formel (la) eingesetzt wird

mit A = (R 2Si02/2)p(02/2SiR -(CH2)x-B-(CH2)y-NH2)s

worin

a für ganze Zahlen von 1 bis 1 .000 steht, wobei, falls a > 2, die jeweiligen Werte p und s in einem Strukturelement A jeweils unabhängig von vorangehenden Strukturelementen A gewählt werden können,

R für eine Methylgruppe steht, B für eine NH-Gruppe steht,

x für die ganze Zahl 3 steht, y für die ganze Zahl 2 steht,

t für die ganze Zahl 1 oder 2, insbesondere für die ganze Zahl 2, steht,

p für ganze Zahlen von 8 bis 1 .000 steht, und

s für ganze Zahlen von 1 bis 800 steht.

5. Kosmetisches Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als hydroxyterminiertes, aminfunktionalisiertes Siliconpolymer der Formel (I) ein hydroxyterminiertes, aminfunktionalisiertes Siliconpolymer der Formel (Ib) eingesetzt wird

mit A = (R 2Si02/2)p(Oi/2SiR R2-(CH2)x-B-(CH2)y-NH2)r

worin

a für ganze Zahlen von 1 bis 1.000 steht, wobei, falls a > 2, die jeweiligen Werte p und r in einem Strukturelement A jeweils unabhängig von vorangehenden Strukturelementen A gewählt werden können,

R und R2 jeweils für eine Methylgruppe stehen, B für eine NH-Gruppe steht,

x für die ganze Zahl 3 steht, y für die ganze Zahl 2 steht,

t für die ganze Zahl 1 oder 2, insbesondere für die ganze Zahl 1 , steht,

p für ganze Zahlen von 8 bis 1.000 steht, und r für ganze Zahlen von 1 bis 800 steht.

6. Kosmetisches Mittel nach einem der vorangehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, dass das kosmetische Mittel das mindestens eine hydroxyterminierte, aminfunktionalisierte Siliconpolymer b) in einer Gesamtmenge von 0,001 bis 5,0 Gew.-%, vorzugsweise von 0,05 bis 4,0 Gew.-%, bevorzugt von 0, 1 bis 3,5 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,5 bis 3,0 Gew.-%, insbesondere von 1 ,0 bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, enthält.

7. Kosmetisches Mittel nach einem der vorangehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, dass das kosmetische Mittel zusätzlich Polyoxyethylen(10)-tridecylether in einer Gesamtmenge von 0,003 bis 1 ,5 Gew.-%, vorzugsweise von 0,006 bis 1 , 1 Gew.-%, bevorzugt von 0,009 bis 0,8 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,01 bis 0,5 Gew.-%, insbesondere von 0,015 bis 0,3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, enthält.

8. Kosmetisches Mittel nach einem der vorangehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, dass das kosmetische Mittel zusätzlich mindestens eine weitere Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe von (i) Verdickungsmitteln; (ii) linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Alkoholen mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen; (iii) Tensiden, insbesondere amphoteren Tensiden; (iv) Alkalisierungsmitteln; (v) Ölen; sowie (vi) deren Mischungen, enthält.

9. Kosmetisches Mittel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Verdickungsmittel mindestens ein natürlich vorkommendes Verdickungsmittel, insbesondere Xanthangum sowie dessen Salze, in einer Gesamtmenge von 0,0005 bis 5,0 Gew.-%, vorzugsweise von 0,001 bis 1 ,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,005 bis 0,5 Gew.-%, insbesondere von 0,01 bis 0, 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, enthalten ist.

10. Kosmetisches Mittel nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass als Tensid mindestens ein amphoteres Tensid, ausgewählt aus Amidopropylbetainen mit 9 bis 13 Kohlenstoffatomen in der Acylgruppe, in einer Gesamtmenge von 0, 1 bis 5,0 Gew.-%, insbesondere von 0,2 bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, enthalten ist.

1 1. Kosmetisches Mittel nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass als Alkalisierungsmittel eine Mischung aus mindestens zwei voneinander verschiedenen Alkanolaminen, insbesondere von Monoethanolamin und 2-Amino-2-methylpropan-1-ol, in einer Gesamtmenge von 0,05 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise von 0,5 bis 10 Gew.-%, insbesondere von 3,5 bis 7,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, enthalten ist.

12. Verpackungseinheit (Kit-of-Parts), umfassend - getrennt voneinander konfektioniert - a) mindestens einen Container (C1 ), enthaltend ein kosmetisches Mittel (M1 ) nach einem der Punkte 1 bis 1 1 , und

b) mindestens einen Container (C2), enthaltend eine Oxidationsmittelzubereitung (M2), welche in einem kosmetisch verträglichen Träger mindestens ein Oxidationsmittel sowie mindestens eine Säure enthält.

13. Verfahren zum Färben von keratinischen Fasern mit erhöhter Pflege bei gleichzeitig minimierter Farbverschiebung, wobei das Verfahren die folgenden Verfahrensschritte in der angegebenen Reihenfolge umfasst:

a) Bereitstellen eines kosmetischen Mittels (M1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 b) Bereitstellen einer Oxidationsmittelzubereitung (M2), enthaltend in einem kosmetisch verträglichen Träger mindestens ein Oxidationsmittel sowie mindestens eine Säure, c) Vermischen des kosmetischen Mittels (M1 ) mit der Oxidationsmittelzubereitung (M2), d) Applizieren der in Schritt c) erhaltenen Mischung auf die keratinischen Fasern und Belassen dieser Mischung für eine Zeit von 10 bis 60 Minuten, bevorzugt von 20 bis 45 Minuten, bei Raumtemperatur und/oder bei mindestens 30 °C auf den keratinischen Fasern, e) Spülen der keratinischen Fasern mit Wasser und/oder einer reinigenden Zusammensetzung für 1 bis 5 Minuten, und

f) gegebenenfalls Applizieren eines Nachbehandlungsmittels auf die keratinischen Fasern und Ausspülen nach einer Zeit von 1 bis 10 Minuten.

14. Verwendung eines kosmetischen Mittels nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 zur Erhöhung der Pflege keratinischer Fasern bei gleichzeitiger Minimierung der Farbverschiebung.

15. Verwendung einer Verpackungseinheit (Kit-of-parts) nach Anspruch 12 zur Herstellung eines kosmetischen Mittels zur Farbveränderung keratinischer Fasern mit erhöhter Pflege bei gleichzeitig minimierter Farbverschiebung.

Description:
„Oxidationsfärbemittel mit speziellen hydroxyterminierten, aminfunktionalisierten Siliconpolymeren"

Die vorliegende Erfindung betrifft kosmetische Mittel zur Färbung keratinischer Fasern, welche spezielle hydroxyterminierte, aminfunktionalisierte Siliconpolymere enthalten.

Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung eine Verpackungseinheit (Kit-of-parts), enthaltend ein erfindungsgemäßes kosmetisches Mittel sowie eine Oxidationsmittelzubereitung.

Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Färben von keratinischen

Fasern unter Verwendung eines erfindungsgemäßen kosmetischen Mittels sowie einer

Oxidationsmittelzubereitung.

Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung eines erfindungsgemäßen kosmetischen Mittels oder einer erfindungsgemäßen Verpackungseinheit zur Erhöhung der Pflege keratinischer Fasern bei gleichzeitiger Minimierung der Farbverschiebung.

Menschliches Haar wird heute in vielfältiger weise mit haarkosmetischen Zubereitungen behandelt. Dazu gehören etwa die Reinigung der Haare mit Shampoos, die Pflege und Regeneration mit Spülungen und Kuren sowie das Bleichen, Färben und Verformen der Haare mit Färbemitteln, Tönungsmitteln, Wellmitteln und Stylingpräparaten. Dabei spielen Mittel zur Veränderung oder Nuancierung der Farbe des Kopfhaares eine bedeutende Rolle. Abgesehen von Blondiermitteln, welche eine oxidative Aufhellung der Haare durch Abbau der natürlichen Haarfarbstoffe bewirken, ist im Bereich der Haarfarbveränderung die oxidative Haarfärbung von wesentlicher Bedeutung. Für dauerhafte, intensive Färbungen mit entsprechenden Echtheitseigenschaften werden so genannte Oxidationsfärbemittel verwendet. Solche Färbemittel enthalten üblicherweise Oxidations- farbstoffvorprodukte, auch als Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten bezeichnet. Die Entwicklerkomponenten bilden unter dem Einfluss von Oxidationsmitteln oder von Luftsauerstoff untereinander oder unter Kupplung mit einer oder mehreren Kupplerkomponenten die eigentlichen Farbstoffe aus. Für natürlich wirkende Färbungen muss üblicherweise eine Mischung aus einer größeren Zahl von Oxidationsfarbstoffvorprodukten (nachfolgend als OFV bezeichnet) eingesetzt werden; in vielen Fällen werden weiterhin direktziehende Farbstoffe (nachfolgend als DZ bezeichnet) zur Nuancierung verwendet.

Zumeist weisen oxidative Färbemittel zur Stabilisierung der Farbstoffvorprodukte während der Lagerung und zur Reaktionsbeschleunigung während der oxidativen Anwendung einen alkalischen pH-Wert auf, welcher mit Alkalisierungsmitteln, wie Alkanolaminen, Ammoniak oder anorganischen Basen, eingestellt wird.

Die vorgenannten Oxidationsfarbstoffvorprodukte (OFV) und Alkalisierungsmittel sind üblicherweise in einen kosmetisch geeigneten Träger, beispielsweise einer Creme oder einem Gel, eingearbeitet. Der Träger gewährleistet eine homogene Verteilung und eine ausreichende Verweilzeit des oxidativen Färbemittels auf dem Haar. Kommerzielle Oxidationsfärbemittel werden üblicherweise in Produktserien formuliert, welche einen standardisierten Träger umfassen, der mit der Nuancen-spezifischen OFV-Kombination und Alkali- sierungsmitteln möglichst uneingeschränkt kombiniert werden kann.

Verbraucher können die mit einem Haarfärbemittel erzielbare Färbung der Haare in der Regel einem Hinweis auf der Verpackung des Haarfärbemittels und/oder einer der Verpackung beiliegenden Farbkarte entnehmen. Für den Verbraucher ist es dabei sehr wichtig, dass das Ergebnis der Färbung möglichst genau mit der vom Hersteller angegebenen Farbe übereinstimmt.

Haarfärbemittel werden daher vor der Markteinführung umfassend und aufwändig auf die erzielbare Farbe sowie auf eine Vielzahl von Anwendungseigenschaften hin getestet. Jedoch berücksichtigen diese Tests die Wechselwirkungen zwischen OFV sowie gegebenenfalls DZ und dem standardisierten Träger immer nur für einen bestimmten standardisierten Träger. Seitens der Hersteller besteht regelmäßig der Wunsch, eine Haarfärbemittelserie gezielt auf die speziellen Bedürfnisse bestimmter Verbrauchergruppen abzustimmen, indem dem standardisierten Träger entsprechende Wirk- oder Pflegestoffe zugesetzt werden. Für Verbraucher mit stärker geschädigtem Haar wäre beispielsweise der Zusatz von einem oder mehreren Pflegewirkstoff(en) mit reparierender Wirkung empfehlenswert; für Verbraucher mit feinem Haar wäre der Zusatz von einem oder mehreren die Haarstruktur stärkenden Wirkstoffen) empfehlenswert.

Das Ergebnis der Färbung hängt jedoch nicht allein von der eingesetzten Kombination der OFV und gegebenenfalls DZ ab, sondern wird insbesondere auch von den Inhaltsstoffen des Trägers beeinflusst. Beispielsweise kann der Zusatz von Pflege- und/oder Wirkstoffen zu den standardisierten Trägern zu einer Veränderung des Aufziehvermögens der unter dem Einfluss des Oxidationsmittels gebildeten bzw. der direktziehenden Farbstoffe auf die keratinische Fasern und somit zu einem gegenüber dem standardisierten Träger stark veränderten Färbeergebnis führen. Derartige Farbunterschiede bzw. veränderte Färbeergebnisse werden im Sinne der vorliegenden Anmeldung als „Farbverschiebung" bezeichnet. Diese Farbverschiebung, auch als dE oder ΔΕ bezeichnet, lässt sich farbmetrisch mit einem Farbmessgerät bestimmen, mit welchem die Farben im L * ,a * ,b * -Farbraum vermessen werden, beispielsweise mit einem Farbmessgerät der Firma Datacolor, Typ Spectraflash 450.

Unter dem L * ,a * ,b * -Farbraum wird der CIELAB-Farbenraum verstanden. Der L-Wert steht hierbei für die Helligkeit der Färbung (schwarz-weiß-Achse); je größer der Wert für L ist, desto heller ist die Färbung. Der a-Wert steht für die rot-grün-Achse des Systems; je größer dieser Wert ist, desto mehr ist die Färbung ins Rote verschoben. Der b-Wert steht für die gelb-blau-Achse des Systems; je größer dieser Wert ist, desto mehr ist die Färbung ins Gelbe verschoben.

Die Farbverschiebung ΔΕ, also die Farbdifferenz zwischen zwei (Haar-)Farben, für welche jeweils eine L * ,a * ,b * -Wertekombination bestimmt wurde, wird gemäß folgender Formel berechnet:

ΔΕ = ((Li-Lo) 2 + (ai-ao) 2 + (bi-bo) 2 ) ' 2

ao, bo und Lo sind die L * , a * und b * -Werte der unter Verwendung des standardisierten Trägers ausgefärbten Haarsträhnen, während und Li die L * , a * und b * -Werte sind, welche für Ausfärbungen unter Verwendung von Pflege- und/oder Wirkstoffen in dem standardisierten Träger erhalten werden. Je größer der Wert für ΔΕ ist, desto stärker ausgeprägt ist die Farbdifferenz oder „Farbverschiebung". Farbdifferenzen mit AE < 1 sind für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar. Farbdifferenzen mit ΔΕ < 2 sind lediglich für das geschulte Auge sichtbar. Farbdifferenzen mit ΔΕ > 2 sind auch für das ungeschulte Auge sichtbar.

Im ungünstigsten Fall bewirkt die Zugabe eines Zusatzstoffs zu einem standardisierten Träger eine Farbverschiebung gegenüber dem Standardträger ohne Zusatzstoffe von ΔΕ > 2, welche auch für das ungeschulte Auge des Verbrauchers sichtbar ist. Um zu vermeiden, dass bei jeder Zugabe von Zusatzstoffen zu standardisierten Trägern aufwändige Tests hinsichtlich der erzielbaren Haarfärbung und gegebenenfalls der Echtheitseigenschaften durchgeführt werden müssen, ist es daher wünschenswert, Wirk- und Pflegestoffe für das Haar zu identifizieren, deren Zugabe keine oder zumindest nur eine geringe Farbverschiebung bewirkt.

Der vorliegenden Anmeldung lag daher die Aufgabe zu Grunde, kosmetische Mittel zur Farbveränderung keratinischer Fasern bereitzustellen, welche ein oder mehrere ausgewählte Pflege- und Wirkstoffe enthalten, die keine oder nur eine minimale Farbverschiebung hervorrufen. Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass der Zusatz von mindestens einem speziellen hydroxyterminierten, aminfunktionalisierten Siliconpolymer in kosmetischen Mitteln zur Färbung keratinischer Fasern, insbesondere menschlicher Haare, in einer verbesserten Pflege, insbesondere einer verbesserten Kämmbarkeit, bei gleichzeitig minimaler Farbverschiebung von ΔΕ < 2, insbesondere von ΔΕ < 1 resultieren.

Ein erster Gegenstand der Erfindung ist daher ein kosmetisches Mittel zur Farbveränderung keratinischer Fasern, umfassend in einem kosmetisch verträglichen Träger

a) mindestens eine farbgebende Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe von Oxidationsfarbstoffvorprodukten, direktziehenden Farbstoffen sowie deren Mischungen, b) mindestens ein hydroxyterminiertes, aminfunktionalisiertes Siliconpolymer der Formel (I)

mit A = (Si04/2)k(R Si03/2)m(R 2Si02/2) P (R 3SiOi/2)q(02/2SiR -(CH2)x-B-(CH2)y-

NH2)s(Ol/2SiR R 2 -(CH2)x-B-(CH2)y-NH 2 )r

worin

a für ganze Zahlen von 1 bis 20.000 steht, wobei, falls a > 2, die jeweiligen Werte k, m, p, q, s und r in einem Strukturelement A jeweils unabhängig von vorangehenden Strukturelementen A gewählt werden können,

R und R 2 , jeweils unabhängig voneinander, für Wasserstoff, eine OH-Gruppe, eine lineare oder verzweigte Ci-Ci2-Alkylgruppe, eine Phenylgruppe oder eine Vinylgruppe steht,

B für ein Sauerstoffatom, eine NH-Gruppe oder für Schwefel steht,

x und y, jeweils unabhängig voneinander, für ganze Zahlen von 1 bis 10 stehen,

t für ganze Zahlen von 1 bis 5 steht, und

die Summe von k+m+p+q+s+r für ganze Zahlen von 3 bis 20.000 steht.

Unter dem Begriff„Farbveränderung" sind erfindungsgemäß die Veränderung der natürlichen Farbe von keratinischen Fasern sowie die Veränderung der Farbe von bereits gefärbten keratinischen Fasern zu verstehen. Die Farbveränderung kann hierbei in einer Aufhellung, einer Abdunkelung oder einer Farbtonveränderung bestehen.

Weiterhin sind unter dem Begriff „keratinische Fasern oder auch Keratinfasern" erfindungsgemäß Pelze, Wolle, Federn sowie menschliche Haare zu verstehen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es besonders bevorzugt, wenn die kosmetischen Mittel zur Färbung von menschlichen Haaren verwendet werden.

Weiterhin werden unter dem Begriff „hydroxyterminierte, aminfunktionalisierte Siliconpolymere" im Rahmen der vorliegenden Erfindung Siliconpolymere verstanden, welche mindestens eine gegebenenfalls protonierte Amingruppe der Formel -NH2 aufweisen sowie an mindestens einem Ende des Siloxanrückgrats mit einer Hydroxygruppe terminiert sind. Bevorzugte Siliconpolymere sind an beiden Enden des Siloxanrückgrats mit einer Hydroxygruppe terminiert.

Zudem wird unter dem Begriff „Kämmbarkeit" im Rahmen der vorliegenden Erfindung sowohl die Kämmbarkeit der nassen Faser, als auch die Kämmbarkeit der trockenen Faser verstanden.

Darüber hinaus werden unter dem Begriff „Fettalkohole" im Rahmen der vorliegenden Erfindung aliphatische, langkettige, einwertige, primäre Alkohole verstanden, welche unverzweigte Kohlenwasserstoffreste mit 6 bis 30 Kohlenstoffatomen aufweisen. Die Kohlenwasserstoffreste können gesättigt aber auch ein- oder mehrfach ungesättigt sein.

Schließlich werden unter dem Begriff „Fettsäuren" im Rahmen der vorliegenden Erfindung aliphatische Monocarbonsäuren mit unverzweigter Kohlenstoffkette verstanden, welche Kohlenwasserstoffreste mit 6 bis 30 Kohlenstoffatomen aufweisen. Die Kohlenwasserstoffreste können entweder gesättigt oder auch ein- oder mehrfach ungesättigt sein.

Die Angabe der Gesamtmenge in Bezug auf die Komponenten des kosmetischen Mittels bezieht sich vorliegend - sofern nichts anderes angegeben ist - auf die Gesamtmenge an Aktivsubstanz der jeweiligen Komponente. Weiterhin bezieht Weiterhin bezieht sich die Angabe der Gesamtmenge in Bezug auf die Komponenten des erfindungsgemäßen kosmetischen Mittels - sofern nichts anderes angegeben ist - auf das Gesamtgewicht des oxidationsmittelfreien erfindungsgemäßen kosmetischen Mittels.

Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten einen kosmetischen Träger. Erfindungsgemäß bevorzugt ist der kosmetische Träger wässrig, alkoholisch oder wässrig-alkoholisch. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können beispielsweise Cremes, Emulsionen, Gele oder tensidhaltige schäumende Lösungen, wie beispielsweise Shampoos, Schaumaerosole oder andere Zubereitungen, welche für die Anwendung auf dem Haar geeignet sind, eingesetzt werden.

Ein wässriger Träger im Sinne der Erfindung enthält mindestens 30 Gew.-%, insbesondere mindestens 50 Gew.-%, Wasser, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels.

Unter wässrig-alkoholischen Trägern sind im Sinne der vorliegenden Erfindung wasserhaltige Zusammensetzungen, enthaltend mindestens einen Ci-C4-Alkohol in einer Gesamtmenge von 3 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, insbesondere Ethanol bzw. Isopropanol, zu verstehen. Die erfindungsgemäßen Mittel können zusätzlich weitere organische Lösungsmittel, wie beispielsweise Methoxybutanol, Ethyldiglykol, 1 ,2-Propylenglykol, n-Propanol, n-Butanol, n-Butylenglykol, Glycerin, Diethylenglykolmonoethylether, und Diethylenglykolmono-n-butylether, enthalten. Bevorzugt sind dabei alle wasserlöslichen organischen Lösungsmittel, wobei das Lösungsmittel in einer Gesamtmenge von 0, 1 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise von 1 bis 20 Gew.-%, insbesondere von 2 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, enthalten ist.

Das erfindungsgemäße kosmetische Mittel enthält als ersten wesentlichen Bestandteil a) eine farbgebende Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe von Oxidationsfarbstoffvorprodukten (OFV), direktziehenden Farbstoffe (DZ) sowie deren Mischungen.

In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten erfindungsgemäße kosmetische Mittel mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt.

Oxidationsfarbstoffvorprodukte können aufgrund ihres Reaktionsverhaltens in zwei Kategorien, die sogenannten Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten, eingeteilt werden. Entwicklerkomponenten können mit sich selbst den eigentlichen Farbstoff ausbilden. Sie können daher als alleinige Verbindungen im erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel enthalten sein. In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel daher mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Entwicklertyp. Es kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung jedoch auch vorgesehen sein, dass die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Kupplertyp enthalten. Besonders gute Ergebnisse in Bezug auf die Färbung keratinischer Fasern werden erhalten, wenn die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Entwicklertyp und mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Kupplertyp enthalten.

Die Entwickler- und Kupplerkomponenten werden üblicherweise in freier Form eingesetzt. Bei Substanzen mit Aminogruppen kann es jedoch bevorzugt sein, deren Salzform, insbesondere in Form der Hydrochloride, Hydrobromide oder der Sulfate, einzusetzen.

Erfindungsgemäß sind kosmetische Mittel bevorzugt, welche die Entwickler- und/oder Kupplerkomponenten jeweils in einer Gesamtmenge von 0,001 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 0,01 bis 8 Gew.-%, bevorzugt von 0, 1 bis 5 Gew.-%, insbesondere von 0,5 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, enthalten.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße kosmetische Mittel daher dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Entwickler und/oder Kupplertyp jeweils in einer Gesamtmenge von 0,001 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 0,01 bis 8 Gew.-%, bevorzugt von 0, 1 bis 5 Gew.-%, insbesondere von 0,5 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, enthält.

Geeignete Oxidationsfarbstoffvorprodukte vom Entwicklertyp sind beispielsweise p-Phenylendiamin und dessen Derivate. Bevorzugte p-Phenylendiamine werden ausgewählt aus einer oder mehrerer Verbindungen der Gruppe, welche gebildet wird aus p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2-Chlor- p-phenylendiamin, 2,3-Dimethyl-p-phenylendiamin, 2,6-Dimethyl-p-phenylendiamin, N,N-Bis-(2- hydroxyethyl)-p-phenylen-diamin, 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-(1 ,2-Dihydroxyethyl)-p- phenylendiamin, N-(2-Hydroxypropyl)-p-phenylendiamin, N-(4'-Aminophenyl)-p-phenylendiamin, 2- Methoxymethyl-p-phenylendiamin, N-Phenyl-p-phenylendiamin, 2-(2-Hydroxyethyloxy)-p- phenylendiamin und N-(4-Amino-3-methyl-phenyl)-N-[3-(1 H-imidazol-1-yl)propyl]amin sowie ihren physiologisch verträglichen Salzen.

Es kann erfindungsgemäß weiterhin bevorzugt sein, als Entwicklerkomponente Verbindungen einzusetzen, welche mindestens zwei aromatische Kerne enthalten, die mit Amino- und/oder Hydroxylgruppen substituiert sind. Bevorzugte zweikernige Entwicklerkomponenten werden ausgewählt aus N,N'-Bis-(2-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4'-aminophenyl)-1 ,3-diaminopropan-2-ol, N,N'-Bis-(4- aminophenyl)-1 ,4-diazacycloheptan, Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)methan sowie deren physiologisch verträglichen Salzen.

Weiterhin kann es erfindungsgemäß bevorzugt sein, als Entwicklerkomponente ein p-Aminophenol- derivat oder eines seiner physiologisch verträglichen Salze einzusetzen. Bevorzugte p- Aminophenole sind p-Aminophenol, N-Methyl-p-Aminophenol, 4-Amino-3-methylphenol, 4-Amino-2- aminomethyl-phenol, 4-Amino-2-(1 ,2-dihydroxyethyl)phenol, 4-Amino-2-(diethylaminomethyl)phenol sowie deren physiologisch verträglichen Salze.

Ferner kann die Entwicklerkomponente ausgewählt sein aus o-Aminophenol und dessen Derivaten, bevorzugt aus 2-Amino-4-methylphenol, 2-Amino-5-methylphenol, 2-Amino-4-chlorphenol und/oder deren physiologisch verträglichen Salzen.

Weiterhin kann die Entwicklerkomponente ausgewählt sein aus heterocyclischen Entwicklerkomponenten, wie Pyrimidin-Derivaten, Pyrazol-Derivaten, Pyrazolopyrimidin-Derivaten bzw. ihren physiologisch verträglichen Salzen. Bevorzugte Pyrimidin-Derivate sind 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin, 4-Hydroxy-2,5,6-triaminopyrimidin und deren physiologisch verträgliche Salze. Ein bevorzugtes Pyrazol-Derivat ist 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol sowie dessen physiologisch verträglichen Salze. Als Pyrazolopyrimidine sind insbesondere Pyrazolo[1 ,5-a]pyrimidine bevorzugt.

Bevorzugte Oxidationsfarbstoffvorprodukte vom Entwicklertyp sind ausgewählt aus der Gruppe, welche gebildet wird aus p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin,

2- (1 ,2-Dihydroxyethyl)-p-phenylendiamin, N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2- Methoxymethyl-p-phenylendiamin, N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1 H-imidazol-1-yl)propyl]amin, N,N'-Bis-(2-hydroxy-ethyl)-N,N'-bis-(4-aminophenyl)-1 ,3-diamino-propan-2-ol, Bis-(2-hydroxy-5- aminophenyl)methan, 1 ,3-Bis-(2,5-diaminophenoxy)-propan-2-ol, N,N'-Bis-(4-aminophenyl)-1 ,4- diazacycloheptan, 1 , 10-Bis-(2,5-diaminophenyl)-1 ,4J,10-tetraoxadecan, p-Aminophenol, 4-Amino-

3- methylphenol, 4-Amino-2-amino-methylphenol, 4-Amino-2-(1 ,2-dihydroxyethyl)phenol und 4- Amino-2-(diethylaminomethyl)phenol, 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol, 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin, 4-Hydroxy-2,5,6-triaminopyrimidin, 2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin oder den physiologisch verträglichen Salzen dieser Verbindungen.

Besonders bevorzugte Entwicklerkomponenten sind p-Toluylendiamin, 2-(2-Hydroxyethyl)-p- phenylen-diamin, 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin, N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1 H- imidazol-1 -yl)-propyl]amin, und/oder 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol sowie deren physiologisch verträglichen Salze. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält das erfindungsgemäße kosmetische Mittel als Oxidationsfarbstoffvorprodukt neben mindestens einer Entwicklerkomponente weiterhin zusätzlich mindestens eine Kupplerkomponente. Als Kupplerkomponenten werden in der Regel m-Phenylendiaminderivate, Naphthole, Resorcin und Resorcinderivate, Pyrazolone und m-Aminophenolderivate verwendet.

Erfindungsgemäß bevorzugte Kupplerkomponenten sind ausgewählt aus

(A) m-Aminophenol und dessen Derivaten, insbesondere 3-Aminophenol, 5-Amino-2-methylphenol, 3-Amino-2-chlor-6-methylphenol, 5-Amino-4-chlor-2-methylphenol, 5-(2'-Hydroxyethyl)-amino- 2-methylphenol und 2,4-Dichlor-3-aminophenol,

(B) o-Aminophenol und dessen Derivaten, wie 2-Amino-5-ethylphenol,

(C) m-Diaminobenzol und dessen Derivaten, wie beispielsweise 2,4-Diaminophenoxy-ethanol, 1 ,3- Bis-(2',4'-diaminophenoxy)-propan, 1-Methoxy-2-amino-4-(2'-hydroxyethylamino)benzol, 2,6- Bis-(2'-hydroxyethylamino)-1-methylbenzol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4-methoxy-5- methylphenyl}amino)ethanol und 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-2-methoxy-5-methylphenyl}- amino)ethanol,

(D) o-Diaminobenzol und dessen Derivaten,

(E) Di- beziehungsweise Trihydroxybenzolderivaten, insbesondere Resorcin, 2-Chlorresorcin, 4- Chlorresorcin, 2-Methylresorcin und 1 ,2,4-Trihydroxybenzol,

(F) Pyridinderivaten, insbesondere 3-Amino-2-methylamino-6-methoxypyridin, 2,6-Diaminopyridin, 2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin, 2-Amino-3-hydroxypyridin und 3,5-Diamino-2,6-dimethoxy- pyridin,

(G) Naphthalinderivaten, wie 1-Naphthol und 2-Methyl-1-naphthol,

(H) Morpholinderivaten, wie 6-Hydroxybenzomorpholin,

(I) Chinoxalinderivaten,

(J) Pyrazolderivaten, wie 1-Phenyl-3-methylpyrazol-5-on,

(K) Indolderivaten, wie 6-Hydroxyindol,

(L) Pyrimidinderivaten oder

(M) Methylendioxybenzolderivaten, wie 1-(2'-Hydroxyethyl)-amino-3,4-methylendioxybenzol sowie deren physiologisch verträglichen Salze.

Erfindungsgemäß bevorzugte Kupplerkomponenten sind ausgewählt aus der Gruppe, welche gebildet wird aus 3-Aminophenol, 5-Amino-2-methylphenol, 3-Amino-2-chlor-6-methylphenol, 2- Hydroxy-4-aminophenoxyethanol, 5-Amino-4-chlor-2-methylphenol, 5-(2-Hydroxyethyl)-amino-2- methylphenol, 2,4-Dichlor-3-aminophenol, 2-Aminophenol, 3-Phenylendiamin, 2-(2,4- Diaminophenoxy)ethanol, 1 ,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan, 1 -Methoxy-2-amino-4-(2- hydroxyethylamino)benzol, 1 ,3-Bis(2,4-diaminophenyl)propan, 2,6-Bis(2'-hydroxyethylamino)-1- methylbenzol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4-methoxy-5-methylphenyl}amino )ethanol, 2-({3-[(2- Hydroxyethyl)amino]-2-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4,5- dimethylphenyl}amino)ethanol, 2-[3-Morpholin-4-ylphenyl)amino]ethanol, 3-Amino-4-(2-methoxy- ethoxy)-5-methylphenylamin, 1-Amino-3-bis-(2-hydroxyethyl)aminobenzol, Resorcin, 2- Methylresorcin, 4-Chlorresorcin, 1 ,2,4-Trihydroxybenzol, 2-Amino-3-hydroxypyridin, 3-Amino-2- methylamino-6-methoxypyridin, 2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin, 3,5-Diamino-2,6- dimethoxypyridin, 1-Phenyl-3-methylpyrazol-5-on, 1-Naphthol, 1 ,5-Dihydroxynaphthalin, 2,7- Dihydroxynaphthalin, 1 ,7-Dihydroxynaphthalin, 1 ,8-Dihydroxynaphthalin, 4-Hydroxyindol, 6- Hydroxyindol, 7-Hydroxyindol, 4-Hydroxyindolin, 6-Hydroxyindolin, 7-Hydroxyindolin oder den physiologisch verträglichen Salzen der vorgenannten Verbindungen.

Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Kupplerkomponenten sind Resorcin, 2-Methylresorcin, 5- Amino-2-methylphenol, 3-Aminophenol, 2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol, 1 ,3-Bis-(2,4-diamino- phenoxy)propan, 1-Methoxy-2-amino-4-(2'-hydroxyethylamino)benzol, 2-Amino-3-hydroxypyridin, 2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin, 1 ,5-Dihydroxynaphthalin, 2,7-Dihydroxynaphthalin und 1- Naphthol sowie deren physiologisch verträgliche Salze.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel dadurch gekennzeichnet, dass sie als Oxidationsfarbstoffvorprodukt mindestens eine Entwicklerkomponente, ausgewählt aus der Gruppe von p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)amino-p-phenylendiamin, 1 ,3- Bis-[(2-hydroxyethyl-4 ' -aminophenyl)amino]-propan-2-ol, 1 , 10-Bis-(2',5'-diaminophenyl)-1 ,4,7,10- tetraoxadecan, 4-Aminophenol, 4- Amino-3-methylphenol, Bis-(5- amino-2-hydroxyphenyl)methan, 2,4,5,6- Tetraaminopyrimidin, 2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin, 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)- pyrazol, deren physiologisch verträglichen Salze sowie deren Mischungen, und mindestens eine Kupplerkomponente, ausgewählt aus der Gruppe von Resorcin, 2-Methylresorcin, 5-Methyl-resorcin, 2,5-Dimethylresorcin, 4-Chlorresorcin, Resorcinmonomethylether, 5-Aminophenol, 5-Amino-2- methylphenol, 5-(2-Hydroxyethyl)amino-2-methylphenol, 3- Amino-4-chlor-2-methylphenol, 3- Amino-2-chlor-6-methylphenol, 3-Amino-2,4-Dichlorphenol, 2,4-Diaminophenoxyethanol, 2-Amino- 4-(2 ' -hydroxyethyl)amino-anisolsulfat, 1 ,3-Bis-(2,4-diaminophenoxy)propan, 2-Amino-3- hydroxypyridin, 2-Methylamino-3-amino-6-methoxypyridin, 2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin, 3,5- Diamino-2,6-dimethoxypyridin, 1-Naphthol, 2-Methyl-1 -naphthol, 1 ,5-Dihydroxynaphthalin, 2,7- Dihydroxynaphthalin, 1-Phenyl-3-methylpyrazol-5-on, 2,6-Bis-[(2 ' -hydroxyethyl)amino]-toluol, 4- Hydroxyindol, 6-Hydroxyindol, 6-Hydroxybenzomorpholin, deren physiologisch verträglichen Salze sowie deren Mischungen, enthalten.

Um eine ausgewogene und subtile Nuancenausbildung zu erhalten, kann es im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch vorgesehen sein, dass die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel mindestens einen direktziehenden Farbstoff enthalten. Bei direktziehenden Farbstoffen handelt sich um Farbstoffe, welche direkt auf das Haar aufziehen und keinen oxidativen Prozess zur Ausbildung der Farbe benötigen. Direktziehende Farbstoffe sind üblicherweise Nitrophenylendiamine, Nitroaminophenole, Azofarbstoffe, Anthrachinone oder Indophenole.

Direktziehende Farbstoffe können in anionische, kationische und nichtionische direktziehende Farbstoffe unterteilt werden.

Bevorzugte kosmetische Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens einen direktziehenden Farbstoff enthalten, welcher ausgewählt ist aus der Gruppe von Nitrophenylendiaminen, Nitroaminophenolen, Azofarbstoffen, Anthrachinonen oder Indophenolen, vorzugsweise aus der Gruppe der unter den internationalen Bezeichnungen bzw. Handelsnamen bekannten Farbstoffe HC Yellow 2, HC Yellow 4, HC Yellow 5, HC Yellow 6, HC Yellow 12, Acid Yellow 1 , Acid Yellow 10, Acid Yellow 23, Acid Yellow 36, HC Orange 1 , Disperse Orange 3, Acid Orange 7, HC Red 1 , HC Red 3, HC Red 10, HC Red 1 1 , HC Red 13, Acid Red 33, Acid Red 52, HC Red BN, Pigment Red 57: 1 , HC Blue 2, HC Blue 12, Disperse Blue 3, Acid Blue 7, Acid Green 50, HC Violet 1 , Disperse Violet 1 , Disperse Violet 4, Acid Violet 43, Disperse Black 9, Acid Black 1 , und Acid Black 52 sowie 1 ,4-Diamino-2-nitrobenzol, 2-Amino-4-nitrophenol, 1 ,4-Bis-(ß- hydroxyethyl)-amino-2-nitrobenzol, 3-Nitro-4-(ß-hydroxyethyl)-aminophenol, 2-(2-

Hydroxyethyl)amino-4,6-dinitrophenol, 1-(2'-Hydroxyethyl)amino-4-methyl-2-nitrobenzol, 1 -Amino- 4-(2-hydroxyethyl)-amino-5-chlor-2-nitrobenzol, 4-Amino-3-nitrophenol, 1-(2-Ureidoethyl)amino-4- nitrobenzol, 4-Amino-2-nitrodiphenylamin-2'-carbonsäure, 6-Nitro-1 ,2,3,4-tetrahydrochinoxalin, 2- Hydroxy-1 ,4-naphthochinon, Pikraminsäure und deren Salze, 2-Amino-6-chloro-4-nitrophenol, 4- Ethylamino-3-nitrobenzoesäure und 2-Chloro-6-ethylamino-1-hydroxy-4-nitrobenzol.

Weiterhin können als direktziehende Farbstoffe auch in der Natur vorkommende Farbstoffe eingesetzt werden, wie sie beispielsweise in Henna rot, Henna neutral, Henna schwarz, Kamillenblüte, Sandelholz, schwarzem Tee, Walnuss, Faulbaumrinde, Salbei, Blauholz, Krappwurzel, Catechu und Alkannawurzel enthalten sind.

Bevorzugt enthält das erfindungsgemäße kosmetische Mittel den mindestens einen direktziehenden Farbstoff in einer Gesamtmenge von 0,001 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 0,01 bis 8,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,1 bis 5,0 Gew.-%, insbesondere von 0,5 bis 3,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels.

Als zweiten wesentlichen Bestandteil b) enthalten die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel mindestens ein spezielles hydroxyterminiertes, aminfunktionalisiertes Siliconpolymer. Der Zusatz dieses Siliconpolymers führt zu einer verbesserten Pflege, insbesondere Nasskämmbarkeit, ohne jedoch eine für das menschliche Auge sichtbare Farbverschiebung zu verursachen, d. h. die durch den Zusatz der speziellen Siliconpolymere verursachte Färb Veränderung ΔΕ ist kleiner als 2, insbesondere kleiner als 1.

Es hat sich erfindungsgemäß als vorteilhaft erwiesen, wenn in der Formel (I) die Reste R und B für bestimmte Gruppen stehen. Es ist daher bevorzugt, wenn in der Formel (I) der Rest R für eine Methylgruppe und B für eine NH-Gruppe steht.

Zudem ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt, wenn das hydroxyterminierte, aminfunktionalisierte Siliconpolymer der Formel (I) eine bestimmte Anzahl an OH-Gruppen enthält und mit einer bestimmten Aminfunktion versehen ist. Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind daher dadurch gekennzeichnet, dass in der Formel (I) x für die ganze Zahl 3, y für die ganze Zahl 2 und t für die ganze Zahl 1 oder 2 steht.

Besonders gute Ergebnisse im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden erhalten, wenn das Siliconpolymer der Formel (I) spezielle Siloxaneinheiten sowie bestimmte mit Amingruppen funktionalisierte Siloxane enthält. In diesem Zusammenhang sind Siliconpolymere der Formel (I) bevorzugt, welche an beiden Enden des Siloxanrückgrats mit einer Hydroxygruppe terminiert sind. Es ist daher erfindungsgemäß besonders bevorzugt, wenn als hydroxyterminiertes, aminfunktionalisiertes Siliconpolymer der Formel (I) ein hydroxyterminiertes, aminfunktionalisiertes Siliconpolymer der Formel (la) eingesetzt wird

mit A = (R 2Si02/2)p(02/2SiR -(CH2)x-B-(CH2)y-NH 2 )s

worin

a für ganze Zahlen von 1 bis 1.000 steht, wobei, falls a > 2, die jeweiligen Werte p und s in einem Strukturelement A jeweils unabhängig von vorangehenden Strukturelementen A gewählt werden können,

R für eine Methylgruppe steht,

B für eine NH-Gruppe steht,

x für die ganze Zahl 3 steht,

y für die ganze Zahl 2 steht,

t für die ganze Zahl 1 oder 2, insbesondere für die ganze Zahl 2, steht,

p für ganze Zahlen von 8 bis 1.000 steht, und

s für ganze Zahlen von 1 bis 800 steht.

Der Einsatz der zuvor angeführten hydroxyterminierten, aminfunktionalisierten Siliconpolymere der Formel (la) in kosmetischen Mitteln zur Färbung keratinischer Fasern führt zu einer besonders hohen Pflegeleistung, insbesondere zu einer besonders guten Nasskämmbarkeit, bei gleichzeitig nur minimaler Farbverschiebung von ΔΕ kleiner als 2, insbesondere kleiner als 1.

Es kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung jedoch auch bevorzugt sein, Siliconpolymere der Formel (I) einzusetzen, welche nur an einem Ende des Siloxanrückgrats mit einer Hydroxygruppe und an dem anderen Ende des Siloxanrückgrats mit einer Amingruppe terminiert sind. Diese Ausführungsformen sind dadurch gekennzeichnet, dass als hydroxyterminiertes, aminfunktionalisiertes Siliconpolymer der Formel (I) ein hydroxyterminiertes, aminfunktionalisiertes Siliconpolymer der Formel (Ib) eingesetzt wird

mit A = (R 2Si02/2)p(Oi/2SiR R 2 -(CH2)x-B-(CH2)y-NH 2 )r

worin

a für ganze Zahlen von 1 bis 1.000 steht, wobei, falls a > 2, die jeweiligen Werte p und r in einem Strukturelement A jeweils unabhängig von vorangehenden Strukturelementen A gewählt werden können,

R und R 2 jeweils für eine Methylgruppe stehen,

B für eine NH-Gruppe steht,

x für die ganze Zahl 3 steht,

y für die ganze Zahl 2 steht,

t für die ganze Zahl 1 oder 2, insbesondere für die ganze Zahl 1 , steht,

p für ganze Zahlen von 8 bis 1.000 steht, und r für ganze Zahlen von 1 bis 800 steht.

Der Einsatz der zuvor angeführten hydroxyterminierten, aminfunktionalisierten Siliconpolymere der Formel (Ib) in kosmetischen Mitteln zur Färbung keratinischer Fasern führt ebenfalls zu einer besonders hohen Pflegeleistung, insbesondere zu einer besonders guten Nasskämmbarkeit, bei gleichzeitig nur minimaler Farbverschiebung von ΔΕ kleiner als 2, insbesondere kleiner als 1.

Es kann erfindungsgemäß vorteilhaft sein, wenn die kosmetischen Mitteln als hydroxyterminiertes, aminfunktionalisiertes Siliconpolymer der Formel (I) mindestens ein Siliconpolymer der Formel (la) und mindestens ein Siliconpolymer der Formel (Ib) enthalten.

Es ist erfindungsgemäß von Vorteil, dass mindestens eine hydroxyterminierte, aminfunktionalisierte Siliconpolymer b) in bestimmten Mengenbereichen einzusetzen. Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel sind daher dadurch gekennzeichnet, dass das kosmetische Mittel das mindestens eine hydroxyterminierte, aminfunktionalisierte Siliconpolymer b) in einer Gesamtmenge von 0,001 bis 5,0 Gew.-%, vorzugsweise von 0,05 bis 4,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,1 bis 3,5 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,5 bis 3,0 Gew.-%, insbesondere von 1 ,0 bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, enthält. Die angegebenen Gesamtmengen beziehen sich hierbei auf die Gesamtmenge an hydroxyterminierten, aminfunktionalisierten Siliconpolymeren der Formel (I) und/oder der Formel (la) und/oder der Formel (Ib). Der Einsatz der zuvor genannten Gesamtmenge des speziellen hydroxyterminierten, aminfunktionalisierten Siliconpolymers führt zu einer erhöhten Pflege der keratinischen Fasern, ohne jedoch das Färberesultat in Form einer sichtbaren Farbverschiebung zu beeinflussen.

Es hat sich gezeigt, dass ein Zusatz an Polyoxyethylen(10)-tridecylether das mindestens eine hydroxyterminierte, aminfunktionalisierte Siliconpolymer, insbesondere die hydroxyterminierten, aminfunktionalisierten Siliconpolymere der Formeln (la) und/oder (Ib), in den erfindungsgemäßen kosmetischen Mitteln stabilisieren kann, so dass die Pflegeffekte weiter verstärkt werden. Erfindungsgemäß bevorzugte kosmetische Mittel enthalten daher zusätzlich Polyoxyethylen(10)- tridecylether in einer Gesamtmenge von 0,00001 bis 1 ,0 Gew.-%, vorzugsweise von 0,0005 bis 0,8 Gew.-%, bevorzugt von 0,001 bis 0,5 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,01 bis 0,4 Gew.-%, insbesondere von 0, 1 bis 0,3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels. Die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel können weitere Wirk- und Zusatzstoff enthalten. Es ist daher im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt, wenn das kosmetische Mittel zusätzlich mindestens eine weitere Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe von (i) Verdickungsmitteln; (ii) linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Alkoholen mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen; (iii) Tensiden, insbesondere amphoteren Tensiden; (iv) Alkalisierungsmitteln; (v) Ölen; sowie (vi) deren Mischungen, enthält.

Bevorzugt werden die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel als fließfähige Zubereitungen formuliert. Dabei sollten die kosmetischen Mittel so formuliert werden, dass diese sich einerseits gut am Anwendungsort auftragen und verteilen lassen, andererseits jedoch ausreichend viskos sind, so dass sie während der Einwirkzeit am Wirkort verbleiben und nicht verlaufen. Es hat sich daher erfindungsgemäß als vorteilhaft erwiesen, wenn die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel mindestens ein Verdickungsmittel aus der Gruppe von (i) anionischen, synthetischen Polymeren; (ii) kationischen, synthetischen Polymeren; (iii) natürlich vorkommenden Verdickungsmitteln, wie nichtionischen Guargums, Skleroglucangums oder Xanthangums, Gummi arabicum, Ghatti-Gummi, Karaya-Gummi, Tragant-Gummi, Carrageen-Gummi, Agar-Agar, Johannisbrotkernmehl, Pektinen, Alginaten, Stärke-Fraktionen und Derivaten, wie Amylose, Amylopektin und Dextrinen, sowie Cellulosederivaten, wie beispielsweise Methylcellulose, Carboxyalkylcellulosen und Hydroxyalkylcellulosen; (iv) nichtionischen, synthetischen Polymeren, wie Polyvinylalkohol oder Polyvinylpyrrolidinon; (v) anorganischen Verdickungsmitteln, insbesondere Schichtsilikaten wie beispielsweise Bentonit, besonders Smektite, wie Montmorillonit oder Hectorit; sowie (vi) deren Mischungen, in einer Gesamtmenge von 0,0005 bis 5,0 Gew.-%, vorzugsweise von 0,001 bis 3,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,005 bis 1 ,0 Gew.-%, insbesondere von 0,008 bis 0,01 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, enthalten.

In diesem Zusammenhang ist es besonders bevorzugt, wenn als Verdickungsmittel mindestens ein natürlich vorkommendes Verdickungsmittel, insbesondere Xanthangum sowie dessen Salze, in einer Gesamtmenge von 0,0005 bis 5,0 Gew.-%, vorzugsweise von 0,001 bis 1 ,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,005 bis 0,5 Gew.-%, insbesondere von 0,01 bis 0, 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, enthalten ist.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann es bevorzugt sein, wenn der lineare oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte Alkohol mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen ausgewählt ist aus der Gruppe von Myristylalkohol (1-Tetradecanol), Stearylalkohol (1-Octadecanol), Cetearylalkohol, 2- Octyldodecanol, Arachylalkohol (Eicosan-1-ol), Gadoleylalkohol ((9Z)-Eicos-9-en-1-ol), Arachidonalkohol ((5Z,8Z,1 1 Z, 14Z)-Eicosa-5,8,1 1 ,14-tetraen-1-ol), vorzugsweise 2-Octyldodecanol und/oder Cetearylalkohol, und in einer Gesamtmenge von 1 ,0 bis 35 Gew.-%, vorzugsweise von 5,0 bis 30 Gew.-%, bevorzugt von 10 bis 25 Gew.-%, insbesondere von 12 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, enthalten ist.

Bevorzugt können die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel weiterhin mindestens einen Partial- ester aus einem Polyol mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und linearen gesättigten Carbonsäuren mit 12 bis 30, insbesondere 14 bis 22 Kohlenstoffatomen, wobei die Partialester hydroxyliert sein können, in einer Gesamtmenge von 0,5 bis 10 Gew.-%, insbesondere von 3,0 bis 8,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, enthalten. Solche Partialester sind insbesondere die Mono- und Diester von Glycerin oder die Monoester von Propylenglycol oder die Mono- und Diester von Ethylenglycol oder die Mono-, Di-, Tri- und Tetraester von Pentaerythrit jeweils mit linearen gesättigten C12 - C3o-Carbonsäuren, welche hydroxyliert sein können, insbesondere diejenigen mit Palmitin- und Stearinsäure, die Sorbitanmono-, -di- oder -triester von linearen gesättigten C12 - C30- Carbonsäuren, welche hydroxyliert sein können, insbesondere diejenigen von Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure oder von Mischungen dieser Fettsäuren und die Methylglucosemono- und -diester von linearen gesättigten C12 - C3o-Carbonsäuren, welche hydroxyliert sein können. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann es vorgesehen sein, dass die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel mindestens einen Polyolpartialester, ausgewählt aus Glycerinmonostearat, Glycerinmonopalmitat, Glycerindistearat, Glycerindipalmitat, Ethylenglycolmonostearat, Ethylenglycolmonopalmitat, Ethylenglycoldistearat, Ethylenglycoldipalmitat, sowie Mischungen hiervon, insbesondere Mischungen aus Glycerinmonostearat, Glycerinmonopalmitat, Glycerindistearat und Glycerindipalmitat in einer Gesamtmenge von 0,5 bis 10 Gew.-%, insbesondere von 3,0 bis 8,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, enthalten.

Der Einsatz der zuvor angeführten Alkohole, Partialester und Polypartialester in den erfindungsgemäßen kosmetischen Mitteln kann insbesondere dann bevorzugt sein, wenn die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel in Form einer cremeförmigen ÖI-in-Wasser-Emulsion vorliegen.

Weiterhin kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die kosmetischen Mittel gemäß der Erfindung mindestens ein Tensid enthalten. Tenside im Sinne der vorliegenden Erfindung sind amphiphile (bifunktionelle) Verbindungen, welche aus mindestens einem hydrophoben und mindestens einem hydrophilen Molekülteil bestehen. Eine Basiseigenschaft von Tensiden und Emulgatoren ist die orientierte Absorption an Grenzflächen sowie die Aggregation zu Mizellen und die Ausbildung von lyotropen Phasen.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel mindestens ein amphoteres Tensid in einer Gesamtmenge von 0, 1 bis 5,0 Gew.-%, insbesondere von 0,2 bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels. Als amphotere bzw. zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, welche mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine -COO ( ) - oder -S03 ( ) -Gruppe aufweisen.

Als amphotere Tenside sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung die nachfolgend genannten Verbindungen besonders bevorzugt:

- Alkylbetaine mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe,

- Amidopropylbetaine mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen in der Acylgruppe,

- Sulfobetaine mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen in der Acylgruppe, und

- Amphoacetate oder Amphodiacetate mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen in der Acylgruppe.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel als Tensid mindestens ein amphoteres Tensid, ausgewählt aus Amidopropylbetainen mit 9 bis 13 Kohlenstoffatomen in der Acylgruppe, in einer Gesamtmenge von 0, 1 bis 5,0 Gew.-%, insbesondere von 0,2 bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels. Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel mindestens ein ethoxyliertes nichtionisches Tensid in einer Gesamtmenge von 0,5 bis 6,0 Gew.-%, insbesondere von 1 ,0 bis 4,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, enthalten. Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn das ethoxylierte nichtionische Tensid einen HLB-Wert oberhalb von 10, vorzugsweise oberhalb von 13 aufweist. Hierzu ist es erforderlich, dass das nichtionische Tensid einen ausreichend hohen Ethoxylierungsgrad besitzt. In diesem Zusammenhang enthält das erfindungsgemäße kosmetische Mittel daher als ethoxyliertes nichtionisches Tensid mindestens ein ethoxyliertes Tensid mit mindestens 12 Ethylenoxideinheiten. Neben den entsprechend ethoxylierten Fettalkoholen, insbesondere Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Stearylalkohol, Arachylalkohol und Behenylalkohol, sind erfindungsgemäß insbesondere die Anlagerungsprodukte von 20 bis 60 Mol Ethylenoxid an Rizinusöl und gehärtetes Rizinusöl besonders geeignet. Das mindestens eine ethoxylierte nichtionische Tensid ist bevorzugt ausgewählt aus Tensiden mit der INCI-Bezeichnung Ceteth-12, Steareth-12, Ceteareth-12, Ceteth- 20, Steareth-20, Ceteareth-20, Ceteth-30, Steareth-30, Ceteareth-30, Oleth-30, Ceteareth-50, PEG- 40 Hydrogenated Castor Oil und PEG-60 Hydrogenated Castor Oil sowie Mischungen dieser Substanzen, besonders bevorzugt ausgewählt aus Ceteth-20, Steareth-20, Ceteareth-20, Ceteth-30, Steareth-30 und Ceteareth-30.

Kosmetische Mittel im Rahmen der vorliegenden Erfindung weisen in der Regel einen basischen pH- Wert, bevorzugt zwischen pH 8,0 und pH 12, insbesondere zwischen pH 9,0 bis pH 1 1 , auf. Diese pH-Werte sind erforderlich, um eine Öffnung der äußeren Schuppenschicht (Cuticula) zu gewährleisten und eine Penetration der Oxidationsfarbstoffvorprodukte und/oder des Oxidationsmittels in das Haar zu ermöglichen.

Die Einstellung des zuvor genannten pH-Wertes kann bevorzugt unter Verwendung mindestens eines Alkalisierungsmittels erfolgen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist das Alkalisierungsmittel ausgewählt aus der Gruppe von (i) anorganischen Alkalisierungsmitteln; (ii) organischen Alkalisierungsmitteln; sowie (iii) deren Mischungen, und in einer Gesamtmenge von 1 ,5 bis 9,5 Gew.-%, vorzugsweise von 2,5 bis 8,5 Gew.-%, bevorzugt von 3,0 bis 8,0 Gew.-%, insbesondere von 3,5 bis 7,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, enthalten.

Bevorzugte anorganische Alkalisierungsmittel sind ausgewählt aus der Gruppe, welche gebildet wird aus Ammoniak bzw. Ammoniumhydroxid, also wässrigen Lösungen von Ammoniak, Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Calciumhydroxid, Bariumhydroxid, Natriumphosphat, Kaliumphosphat, Natriumsilicat, Kaliumsilicat, Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat sowie Mischungen hiervon. Ammoniak bzw. Ammoniumhydroxid ist ein besonders bevorzugtes Alkalisierungsmittel. Besonders bevorzugt ist Ammoniak in einer Gesamtmenge von 0, 1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise von 0,5 bis 10 Gew.-%, insbesondere von 1 ,0 bis 7,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, enthalten.

Bevorzugte organische Alkalisierungsmittel sind ausgewählt aus mindestens einem Alkanolamin. Erfindungsgemäß bevorzugte Alkanolamine sind ausgewählt aus Alkanolaminen aus primären, sekundären oder tertiären Aminen mit einem C2-C6-Alkylgrundkörper, welcher mindestens eine Hydroxylgruppe trägt. Besonders bevorzugte Alkanolamine werden aus der Gruppe ausgewählt, welche gebildet wird aus 2-Aminoethan-1-ol (Monoethanolamin), 3-Aminopropan-1-ol, 4-Amino- butan-1-ol, 5-Aminopentan-1-ol, 1-Aminopropan-2-ol (Monoisopropanolamin), 1-Aminobutan-2-ol, 1- Aminopentan-2-ol, 1-Aminopentan-3-ol, 1-Aminopentan-4-ol, 2-Amino-2-methyl-propanol, 2-Amino- 2-methylbutanol, 3-Amino-2-methylpropan-1-ol, 1-Amino-2-methylpropan-2-ol, 3-Aminopropan-1 ,2- diol, 2-Amino-2-methylpropan-1 ,3-diol, 2-Amino-2-ethyl-1 ,3-propandiol, N,N-Dimethyl-ethanolamin, Triethanolamin, Diethanolamin und Triisopropanolamin. Erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugte Alkanolamine werden ausgewählt aus der Gruppe von 2-Aminoethan-1-ol (Monoethanol- amin), 2-Amino-2-methylpropan-1-ol, 2-Amino-2-methyl-propan-1 ,3-diol und Triethanolamin. Besonders bevorzugte erfindungsgemäße kosmetische Mittel enthalten eine Mischung aus Mono- ethanolamin und 2-Amino-2-methylpropan-1ol. Bevorzugt ist das mindestens eine Alkanolamin in einer Gesamtmenge von 0,05 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise von 0,5 bis 10 Gew.-%, insbesondere von 3,5 bis 7,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, enthalten. Weitere erfindungsgemäß bevorzugte organische Alkalisierungsmittel sind ausgewählt aus basischen Aminosäuren, besonders bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, welche gebildet wird aus L- Arginin, D-Arginin, D/L-Arginin, L-Lysin, D-Lysin, D/L-Lysin sowie Mischungen hiervon. Erfindungsgemäß besonders bevorzugte basische Aminosäuren sind ausgewählt aus L-Arginin, D-Arginin und D/L-Arginin. Bevorzugte erfindungsgemäße kosmetische Mittel enthalten mindestens ein von Alkanolaminen und Ammoniak verschiedenes Alkalisierungsmittel in einer Gesamtmenge von 0,05 bis 5,0 Gew.-%, insbesondere von 0,5 bis 3,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel als Alkalisierungsmittel eine Mischung aus mindestens zwei voneinander verschiedenen Alkanolaminen, insbesondere von Monoethanolamin und 2-Amino-2-methylpropan-1-ol, in einer Gesamtmenge von 0,05 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise von 0,5 bis 10 Gew.-%, insbesondere von 3,5 bis 7,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels.

Bevorzugt beträgt der pH-Wert der erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel, gemessen bei 22°C, 8 bis 13, vorzugsweise 9,5 bis 12, bevorzugt 10 bis 1 1 ,5, insbesondere 10,5 bis 1 1 .

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann es weiterhin bevorzugt sein, wenn die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel mindestens ein Öl, ausgewählt aus der Gruppe von Sonnenblumenöl, Maisöl, Sojaöl, Kürbiskernöl, Traubenkernol, Sesamöl, Haselnussöl, Aprikosenkernöl, Macadamianussöl, Araraöl, Rizinusöl, Avocadoöl sowie deren Mischungen, in einer Gesamtmenge von 0, 1 bis 10 Gew.-%, bevorzugt von 0,2 bis 5,0 Gew.-%, insbesondere von 0,5 bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, enthalten. Durch den Einsatz eines zuvor genannten Öls kann der Pflegeeffekt der hydroxyterminierten, aminfunktionialisierten Siliconpolymere weitergehend gesteigert werden.

Besonders bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel Traubenkernol in einer Gesamtmenge von 0, 1 bis 10 Gew.-%, bevorzugt von 0,2 bis 5,0 Gew.-%, insbesondere von 0,5 bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels.

In nachfolgenden Tabellen sind besonders bevorzugte Ausführungsformen AF 1 bis AF 96 der erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel aufgeführt (alle Angaben in Gew.-%, sofern nichts anderes angegeben ist): AF 1 AF 2 AF 3 AF 4

Farbgebende Verbindung 0,001 - 10 0,01 -8,0 0,1 -5,0 0,5-3,0

Siliconpolymer der Formel (I) 0,001 -5,0 0,05-4,0 0,5-3,0 1,0-2,0

Kosmetischer Träger ) Ad 100 Ad 100 Ad 100 Ad 100

AF 37 AF 38 AF39 AF 40

Farbgebende Verbindung 0,001 - 10 0,01 -8,0 0,1 -5,0 0,5-3,0

Siliconpolymer der Formel (la) 0,001 -5,0 0,05-4,0 0,5-3,0 1,0-2,0

Polyoxyethylen(10)-tridecylether 0,003- 1,5 0,006- 1,1 0,009-0,8 0,015-0,3 Kosmetischer Träger ) Ad 100 Ad 100 Ad 100 Ad 100

AF 69 AF 70 AF71 AF 72

Farbgebende Verbindung 2) 0,001 - 10 0,01 -8,0 0,1 -5,0 0,5-3,0

Siliconpolymer der Formel (Ib) 0,001 -5,0 0,05-4,0 0,5-3,0 1,0-2,0

Polyoxyethylen(10)-tridecylether 0,003- 1,5 0,006- 1,1 0,009-0,8 0,015-0,3 Alkalisierungsmittel 4) 0,05-15 0,5-10 1,5-8,0 3,5-7,5

Kosmetischer Träger ) Ad 100 Ad 100 Ad 100 Ad 100

AF 93 AF 94 AF95 AF 96

Farbgebende Verbindung 2) 0,001 - 10 0,01 -8,0 0,1 -5,0 0,5-3,0

Siliconpolymer der Formeln (la) und 0,001 -5,0 0,05-4,0 0,5-3,0 1,0-2,0 (lb) Polyoxyethylen(10)-tridecylether 0,003 - 1 ,5 0,006 - 1 , 1 0,009 - 0,8 0,015 - 0,3

Alkalisierungsmittel 4) 0,05 - 15 0,5 - 10 1 ,5 - 8,0 3,5 - 7,5

Verdickungsmittel 5) 0,0005 -5,0 0,001 - 3,0 0,005 - 1 ,0 0,01 - 0,1

Linearer C 8 -C 2 o Alkohol 6 > 5,0 bis 25 8,0 bis 20 10 bis 18 12 bis 16

Kosmetischer Träger ) Ad 100 Ad 100 Ad 100 Ad 100 ) wässriger kosmetischer Träger

2) farbgebende Verbindung ausgewählt aus einer Mischung von Oxidationsfarbstoffvorprodukten vom Entwickler- und Kupplertyp und/oder direktziehenden Farbstoffen,

3) in der Formel (I) steht R für Methyl, B für NH, x für die ganze Zahl 3, y für die ganze Zahl 2 und t für die ganze Zahl 1 oder 2,

4) Mischung aus Monoethanolamin und 2-Amino-2-methylpropan-1-ol

5) Verdickungsmittel ist ausgewählt aus Xanthangum sowie dessen Salzen, insbesondere dessen Natriumsalz,

6) Linearer C8-C20 Alkohol ist ausgewählt aus 2-Octyldodecanol, Cetearylalkohol sowie deren Mischungen

Die Ausführungsformen AF 57 bis AF 96 weisen einen pH-Wert von 9,5 bis 1 1 auf. Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass die Ausführungsformen AF 1 bis AF 94 ein Oxidationsmittel in Form von Wasserstoffperoxid in einer Menge von 1 bis 7,5 Gew.-%, vorzugsweise von 1 ,25 bis 7 Gew.-%, insbesondere von 1 ,5 bis 6,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der jeweiligen Ausführungsform, enthalten. Die Berechnung der Gesamtmenge bezieht sich hierbei auf 100 %-iges

Die zuvor beschriebenen Ausführungsformen 1 bis 94 der erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel führen bei Färbung von keratinischen Fasern aufgrund des Einsatzes des mindestens einen hydroxyterminierten, aminierten Siliconpolymers der Formel (I) und/oder (la) und/oder (Ib) zu einer hervorragenden Pflegeleistung, insbesondere Nasskämmbarkeit, bei gleichzeitiger Vermeidung einer sichtbaren Farbverschiebung, d. h. einem ΔΕ-Wert von kleiner 2, insbesondere von kleiner 1 . Oxidative Färbezusammensetzungen können auch direkt vor der Anwendung aus zwei oder mehreren getrennt verpackten Zusammensetzungen hergestellt werden. Dies bietet sich insbesondere zur Trennung inkompatibler Inhaltsstoffe an, um eine vorzeitige Reaktion zu vermeiden. Eine Auftrennung in Mehrkomponentensysteme ist insbesondere dort bevorzugt, wo Inkompatibilitäten der Inhaltsstoffe zu erwarten oder zu befürchten sind. Die oxidative Färbezusammensetzung wird in diesen Fällen vom Verbraucher direkt vor der Anwendung durch Vermischen der Komponenten hergestellt. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist dieses Vorgehen bei oxidativen Färbemitteln, bei welchen das erfindungsgemäße kosmetische Mittel zunächst getrennt von einer Oxidationsmittelzubereitung, enthaltend mindestens ein Oxidationsmittel, vorliegt, besonders bevorzugt.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher eine Verpackungseinheit (Kit-of-Parts), umfassend - getrennt voneinander konfektioniert - a) mindestens einen Container (C1 ), enthaltend ein erfindungsgemäßes kosmetisches Mittel (M1 ), und

b) mindestens einen Container (C2), enthaltend eine Oxidationsmittelzubereitung (M2), welche in einem kosmetisch verträglichen Träger mindestens ein Oxidationsmittel sowie mindestens eine Säure enthält.

Der Einsatz des mindestens eines hydroxyterminierten, aminfunktionalisierten Siliconpolymers in Kombination mit bestimmten Mengen an Oxidationsmittel resultiert bei Verwendung der zuvor genannten Verpackungseinheit zur Herstellung kosmetischer Mittel zur Färbung keratinischer Fasern überraschenderweise in einer erhöhten Pflege, insbesondere in einer erhöhten Nasskämmbarkeit, ohne dass jedoch durch den Zusatz des nichtionischen Siliconpolymers eine mit dem menschlichen Auge sichtbare Farbverschiebung von ΔΕ > 2, insbesondere von ΔΕ > 1 auftritt. Unter dem Begriff „Container" wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Umhüllung verstanden, welche in Form einer gegebenenfalls wieder verschließbaren Flasche, einer Tube, einer Dose, eines Tütchens, eines Sachets oder ähnlichen Umhüllungen vorliegt. Dem Umhüllungsmaterial sind erfindungsgemäß keine Grenzen gesetzt. Bevorzugt handelt es sich dabei jedoch um Umhüllungen aus Glas oder Kunststoff.

Die Oxidationsmittel im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind von Luftsauerstoff verschieden. Als Oxidationsmittel können Wasserstoffperoxid sowie dessen feste Anlagerungsprodukte an organische und anorganische Verbindungen eingesetzt werden. Als feste Anlagerungsprodukte kommen erfindungsgemäß insbesondere die Anlagerungsprodukte an Harnstoff, Melamin, Polyvinyl- pyrrolidinon sowie Natriumborat in Frage. Wasserstoffperoxid und/oder eines seiner festen Anlagerungsprodukte an organische oder anorganische Verbindungen sind als Oxidationsmittel besonders bevorzugt. Erfindungsgemäß bevorzugt ist das Oxidationsmittel daher ausgewählt aus der Gruppe von Persulfaten, Chloriten, Wasserstoffperoxid und Anlagerungsprodukten von Wasserstoffperoxid an Harnstoff, Melamin sowie Natriumborat, insbesondere Wasserstoffperoxid. Ein besonders bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist somit dadurch gekennzeichnet, dass als Oxidationsmittel Wasserstoffperoxid in einer Gesamtmenge von 0,5 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise von 0,75 bis 10 Gew.-%, bevorzugt von 1 bis 7,5 Gew.-%, besonders bevorzugt von 1 ,25 bis 7 Gew.-%, insbesondere von 1 ,5 bis 6,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Oxidationsmittelzubereitung (M2), enthalten ist. Die Berechnung der Gesamtmenge bezieht sich hierbei auf 100 %-iges H2O2.

Die Oxidationsmittelzubereitungen (M2) können weiterhin Wasser in einer Gesamtmenge von 40 bis 98 Gew.-%, insbesondere von 65 bis 85 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Oxidationsmittelzubereitung (M2), enthalten.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten die Oxidationsmittelzubereitungen (M2) weiterhin mindestens ein lineares gesättigtes Alkanol mit 12 bis 30 Kohlenstoffatomen, insbesondere mit 16 bis 22 Kohlenstoffatomen, in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 0,5 bis 5,0 Gew.-%, insbesondere von 1 ,0 bis 4,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Oxidationsmittelzubereitung (M2). Bevorzugt sind insbesondere Cetylalkohol, Stearylalkohol, Arachidylalkohol, Behenylalkohol und Lanolinalkohol oder Gemische dieser Alkohole, wie sie bei der großtechnischen Hydrierung von pflanzlichen und tierischen Fettsäuren erhältlich sind. Besonders bevorzugt ist die Mischung Cetearylalkohol.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten die Oxidationsmittelzubereitungen (M2) mindestens ein ethoxyliertes nichtionisches Tensid, welches bevorzugt ausgewählt ist aus Tensiden mit der INCI-Bezeichnung Ceteth-12, Steareth-12, Cetea- reth-12, Ceteth-20, Steareth-20, Ceteareth-20, Ceteth-30, Steareth-30, Ceteareth-30, Oleth-30, Cete- areth-50, PEG-40 Hydrogenated Castor Oil und PEG-60 Hydrogenated Castor Oil sowie Mischungen dieser Substanzen, besonders bevorzugt ausgewählt aus Ceteth-20, Steareth-20, Ceteareth-20, Ceteth-30, Steareth-30 und Ceteareth-30, in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 0,5 bis 5,0 Gew.-%, insbesondere von 1 bis 4,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Oxidationsmittelzubereitung (M2).

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann es darüber hinaus auch vorgesehen sein, dass die Oxidationsmittelzubereitungen (M2) mindestens einen Ester aus einer Carbonsäure mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen und einem linearen oder verzweigten Alkohol mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, insbesondere Isopropylmyristat, in einer Gesamtmenge von 3,0 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise von 5,0 bis 20 Gew.-%, insbesondere von 8,0 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Oxidationsmittelzubereitung (M2), enthalten.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten die Oxidationsmittelzubereitungen (M2) - bezogen auf das Gesamtgewicht der Oxidationsmittelzubereitungen (M2)-

- mindestens ein lineares gesättigtes Alkanol mit 12 bis 30 Kohlenstoffatomen in einer Gesamtmenge von 0, 1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 0,5 bis 5,0 Gew.-%, insbesondere von 1 ,0 bis 4,0 Gew.-%, weiterhin

- mindestens ein ethoxyliertes nichtionisches Tensid, welches bevorzugt ausgewählt ist aus Tensiden mit der INCI-Bezeichnung Ceteth-12, Steareth-12, Ceteareth-12, Ceteth-20, Steareth- 20, Ceteareth-20, Ceteth-30, Steareth-30, Ceteareth-30, Oleth-30, Ceteareth-50, PEG-40 Hydrogenated Castor Oil und PEG-60 Hydrogenated Castor Oil sowie Mischungen dieser Substanzen, besonders bevorzugt ausgewählt aus Ceteth-20, Steareth-20, Ceteareth-20, Ceteth-30, Steareth-30 und Ceteareth-30, in einer Gesamtmenge von 0, 1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 0,5 bis 5,0 Gew.-%, insbesondere von 1 ,0 bis 4,0 Gew.-%, sowie

- mindestens einen Ester aus einer Carbonsäure mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen und einem linearen oder verzweigten Alkohol mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, bevorzugt Isopropylmyristat, in einer Gesamtmenge von 3,0 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise von 5,0 bis 20 Gew.-%, insbesondere von 8,0 bis 15 Gew.-%.

Die erfindungsgemäßen Oxidationsmittelzubereitungen (M2) enthalten weiterhin mindestens eine Säure. Bevorzugte Säuren sind ausgewählt aus Dipicolinsäure, Genusssäuren, wie beispielsweise Zitronensäure, Essigsäure, Apfelsäure, Milchsäure und Weinsäure, verdünnten Mineralsäuren, wie Salzsäure, Phosphorsäure, Pyrophosphorsäure und Schwefelsäure, sowie Mischungen hiervon. Diese Säuren sind zur Einstellung eines sauren pH-Wertes der Oxidationsmittelzubereitung (M2) erforderlich. Es ist daher bevorzugt, wenn die Oxidationsmittelzubereitungen (M2) einen pH-Wert im Bereich von 2 bis 5, insbesondere von 3 bis 4, aufweisen.

Zur Herstellung von oxidativen Färbezusammensetzungen aus der erfindungsgemäßen Verpackungseinheit (Kit-of-parts) wird das erfindungsgemäße kosmetische Mittel (M1 ) in dem Container (C1 ) mit der Oxidationsmittelzubereitung (M2) in dem Container (C2) oder vice versa vermischt. In diesem Zusammenhang ist es erfindungsgemäß bevorzugt, wenn das Mischungsverhältnis des kosmetischen Mittels (M1 ) zu der Oxidationsmittelzubereitung (M2) von 4 : 1 bis 1 : 4, vorzugsweise von 3 : 1 bis 1 : 3, insbesondere von 2 : 1 bis 1 : 2 beträgt.

Weiterhin kann es erfindungsgemäß besonders vorteilhaft sein, wenn die Verpackungseinheit mindestens ein weiteres Haarbehandlungsmittel in einem zusätzlichen Container enthält, insbesondere eine Konditioniermittelzubereitung. Diese Konditioniermittelzubereitung enthält vorteilhafterweise mindestens ein Konditioniermittel, ausgewählt aus der Gruppe von kationischen Polymeren, Siliconderivaten und Ölen. Darüber hinaus kann die Verpackungseinheit Applikationshilfen, wie Kämme, Bürsten, Applicetten oder Pinsel, persönliche Schutzkleidung, insbesondere Ein-Weg-Handschuhe, sowie gegebenenfalls eine Gebrauchsanleitung umfassen. Unter einer Applicette wird ein breiter Pinsel verstanden, an dessen Stielende sich eine Spitze befindet, welche das Abteilen von Faserbündeln bzw. Strähnchen aus der Gesamtmenge der Fasern erlaubt und vereinfacht.

Bezüglich des erfindungsgemäßen kosmetischen Mittels (M1 ) in dem Container (C1 ) und der Oxidationsmittelzubereitung (M2) in dem Container (C2) gilt mutatis mutandis das zu den erfindungsgemäßen kosmetischen Mitteln Gesagte.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Färben von keratinischen Fasern mit erhöhter Pflege bei gleichzeitig minimierter Farbverschiebung, wobei das Verfahren die folgenden Verfahrensschritte in der angegebenen Reihenfolge umfasst:

a) Bereitstellen eines erfindungsgemäßen kosmetischen Mittels (M1 ),

b) Bereitstellen einer Oxidationsmittelzubereitung (M2), enthaltend in einem kosmetisch verträglichen Träger mindestens ein Oxidationsmittel sowie mindestens eine Säure, c) Vermischen des kosmetischen Mittels (M1 ) mit der Oxidationsmittelzubereitung (M2), d) Applizieren der in Schritt c) erhaltenen Mischung auf die keratinischen Fasern und Belassen dieser Mischung für eine Zeit von 10 bis 60 Minuten, bevorzugt von 20 bis 45 Minuten, bei Raumtemperatur und/oder bei mindestens 30 °C auf den keratinischen Fasern,

e) Spülen der keratinischen Fasern mit Wasser und/oder einer reinigenden Zusammensetzung für 1 bis 5 Minuten, und

f) gegebenenfalls Applizieren eines Nachbehandlungsmittels auf die keratinischen Fasern und Ausspülen nach einer Zeit von 1 bis 10 Minuten.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Färbung keratinischer Fasern unter Verwendung eines speziellen hydroxyterminierten, aminfunktionalisierten Siliconpolymers resultiert in einer verbesserten Pflege gefärbter keratinischer Fasern, ohne dass es durch den Zusatz des speziellen hydroxyterminierten, aminfunktionalisierten Siliconpolymers zu einer mit dem menschlichen Auge sichtbaren unerwünschten Farbverschiebung von ΔΕ > 2, insbesondere von ΔΕ > 1 , kommt.

Unter Raumtemperatur ist dabei im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Umgebungstemperatur, welche ohne Einwirkung von externer Wärme vorherrscht und bevorzugt von 10 bis 39 °C beträgt, zu verstehen. Die Wirkung der Färbe- und/oder Aufhellzubereitung kann durch externe Wärmezufuhr, beispielsweise mittels einer Wärmehaube, verstärkt werden. Die bevorzugte Einwirkdauer der Färbe- und/oder Aufhellzubereitung auf die keratinische Faser beträgt 10 bis 60 min, bevorzugt 20 bis 45 min. Nach Beendigung der Einwirkdauer wird das verbliebene Färbemittel aus den keratinischen Fasern mit Hilfe einer Reinigungszubereitung, welche bevorzugt mindestens ein kationisches und/oder anionisches und/oder nichtionisches Tensid enthält, und/oder Wasser ausgewaschen. Gegebenenfalls wird der Vorgang mit einem weiteren Reinigungszubereitungen wiederholt. Nach dem Auswaschen werden die keratinischen Fasern gegebenenfalls mit einem Nachbehandlungsmittel, beispielsweise einem Konditioniermittel, gespült und mit einem Handtuch oder einem Heißluftgebläse getrocknet. Die Auftragung der Färbezubereitung erfolgt üblicherweise mit der Hand durch den Anwender. Bevorzugt wird dabei persönliche Schutzkleidung getragen, insbesondere geeignete Schutzhandschuhe, beispielsweise aus Kunststoff oder Latex zur einmaligen Benutzung (Einweghandschuhe) sowie gegebenenfalls eine Schürze. Es ist aber auch möglich, die Färbemittel mit einer Applikationshilfe auf die keratinischen Fasern aufzutragen.

Erfindungsgemäß bevorzugt werden die Verfahrensschritte a) bis f) mit einem Zeitabstand zwischen den einzelnen Verfahrensschritten von jeweils 0 bis 60 Minuten, vorzugsweise von jeweils 0 bis 40 Minuten, insbesondere von jeweils 0 bis 30 Minuten, durchgeführt.

Bezüglich des erfindungsgemäßen kosmetischen Mittels (M1 ), der Oxidationsmittelzubereitung (M2) sowie weiterer bevorzugter Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens gilt mutatis mutandis das zu den erfindungsgemäßen kosmetischen Mitteln sowie zu der erfindungsgemäßen Verpackungseinheit Gesagte.

Zudem ist ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung die Verwendung eines erfindungsgemäßen kosmetischen Mittels zur Erhöhung der Pflege keratinischer Fasern bei gleichzeitiger Minimierung der Farbverschiebung. Der Einsatz von kosmetischen Mitteln mit einem speziellen hydroxyterminierten, aminfunktionalisierten Siliconpolymer resultiert in einer erhöhten Pflege gefärbter keratinischer Fasern, ohne dass der Zusatz dieses Pflegestoffs zu einer unerwünschten und mit dem menschlichen Auge sichtbaren Farbverschiebung von ΔΕ > 2, insbesondere von ΔΕ > 1 , führt.

Bezüglich weiterer bevorzugter Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verwendung gilt mutatis mutandis das zu den erfindungsgemäßen kosmetischen Mitteln, zu der erfindungsgemäßen Verpackungseinheit sowie zu dem erfindungsgemäßen Verfahren Gesagte.

Schließlich ist ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung die Verwendung einer erfindungsgemäßen Verpackungseinheit (Kit-of-parts) zur Herstellung eines kosmetischen Mittels zur Farbveränderung keratinischer Fasern mit erhöhter Pflege bei gleichzeitig minimierter Farbverschiebung. Der Einsatz eines Pflegestoffs in Form eines hydroxyterminierten, aminfunktionalisierten Siliconpolymers in der Verpackungseinheit resultiert bei Herstellung von Färbemitteln in einer erhöhten Pflege gefärbter keratinischer Fasern, ohne dass der Zusatz dieses Pflegestoffs zu einer unerwünschten und mit dem menschlichen Auge sichtbaren Farbverschiebung von ΔΕ > 2, insbesondere von ΔΕ > 1 , führt.

Bezüglich weiterer bevorzugter Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verwendung gilt mutatis mutandis das zu den erfindungsgemäßen kosmetischen Mitteln, zu der erfindungsgemäßen Verpackungseinheit sowie zu dem erfindungsgemäßen Verfahren Gesagte.

Die nachfolgenden Beispiele sollen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung erläutern, ohne sie jedoch einzuschränken.

Beispiele:

1. Rezepturen

Zusammensetzungen der eingesetzten kosmetischen Mittel (ÖI-in-Wasser-Emulsionen, alle Mengen in Gew.-%). Das in den nachfolgenden Formulierungen verwendete hydroxyterminierte, aminfunktionalisierte Siliconpolymer ist bevorzugt ein Siliconpolymer der Formel (la) und/oder (Ib).

* erfindungsgemäß

** Aktivsubstanz

a ) INCI-Bezeichnung: Cetearyl alcohol, Sodium cetearyl sulfate (BASF)

Die Fettbasis wurde jeweils zusammen bei 80°C aufgeschmolzen und mit einem Teil der Wassermenge dispergiert. Anschließend wurden die restlichen Rezepturbestandteile unter Rühren der Reihe nach eingearbeitet. Dann wurde mit Wasser auf 100 Gew.-% aufgefüllt und die Formulierung kalt gerührt. Bei der Rezeptur V1 handelt es sich um eine nicht erfindungsgemäße Vergleichsrezeptur ohne hydroxyterminiertes, aminfunktionalisiertes Siliconpolymer. Die Rezepturen E1 und E2 sind erfindungsgemäße Beispiele.

Oxidationsmittelzubereitung 01 (alle Mengen in Gew.-%) Rohstoff 01

Dinatriumpyrophosphat 0, 10

Dipicolinsäure 0, 10

Kaliumhydroxid 50% 0,30

1 -Hydroxyethan-1 , 1 -d iphosphonsäu re 60% 40

Fettalkoholsulfat C16-C18 Natriumsalz 0,30

Eumulgin RO 40 b > 0,60

Cetearyl Alcohol 3,6

Ceteareth-20 0,50

Bienenwachs 0,30

Isopropylmyristat 10

Wasserstoffperoxid 50 % 1 1

Wasser vollentsalzt ad 100

b> INCI-Bezeichnung: PEG-40 Castor oil (BASF)

2. Geringe Farbverschiebung durch den Zusatz des hydroxyterminierte, aminfunktionalisierten Siliconpolymers

Zur Herstellung der oxidativen Färbemittel für die Bestimmung der Farbverschiebung wurden die kosmetischen Mittel V1 sowie E1 und E2 jeweils im Gewichtsverhältnis 1 : 1 mit der obigen Oxidationsmittelzubereitung 01 vermischt.

Die auf diese Weise hergestellten oxidativen Färbemittel wurden jeweils in definierter Menge (4 g oxidatives Färbemittel pro 1 g Yakhaar) auf Yakhaar-Strähnen aufgetragen (jeweils 12 Strähnen pro oxidativem Färbemittel) und verblieben für eine Einwirkdauer von 30 Minuten bei 32 °C auf den Haarsträhnen. Anschließend wurden die verbliebenen Mittel jeweils 2 Minuten lang mit lauwarmem Wasser aus den Haarsträhnen ausgespült, die Strähnen zunächst mit einem Handtuch getrocknet und anschließend trocken geföhnt.

Alle Strähnen wurden mit einem Farbmessgerät der Firma Datacolor, Typ Spectraflash 450, vermessen. Die für die Beurteilung Farbverschiebung herangezogenen Werte ΔΕ ergeben sich aus den an der jeweiligen Strähne gemessenen L * a * b-Farbmesswerten wie folgt:

ΔΕ = ((Li-Lo) 2 + (ai-ao) 2 + (bi-bo) 2 ) ' 2

ao, bo und Lo sind hierbei jeweils die Mittelwerte der aus den 12 Messungen ermittelten Farbmesswerte der unter Verwendung von V1 ausgefärbten Yakhaar-Strähnen. und Li stehen jeweils für die Mittelwerte der Farbmesswerte, welche für ausgefärbte Yakhaar-Strähnen unter Verwendung von E1 bzw. E2 erhalten werden.

Je größer der Wert für ΔΕ ist, desto stärker ausgeprägt ist die Farbdifferenz oder„Farbverschiebung". Farbdifferenzen mit AE < 1 sind für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar. Farbdifferenzen mit ΔΕ < 2 sind für das geschulte Auge sichtbar. Farbdifferenzen mit ΔΕ > 2 sind auch für das ungeschulte Auge sichtbar. In nachfolgender Tabelle sind die ΔΕ-Werte für die Ausfärbungen unter Verwendung der kosmetischen Mittel E1 und E2 im Vergleich zu V1 dargestellt. Die Ausfärbungen mit den erfindungsgemäßen kosmetischen Mitteln E1 und E2, welche mindestens ein spezielles hydroxyterminiertes, aminfunktionalisiertes Silicon in einer Gesamtmenge von 0,70 Gew.-% bzw. 1 ,4 Gew.-% enthalten, weisen nur eine geringe Farbverschiebung von ΔΕ < 2 auf, welche für das ungeschulte Auge nicht sichtbar sind. Die Farbverschiebung, welche durch das spezielle Siliconpolymer hervorgerufen wird, ist hierbei umso geringer, je größer die eingesetzte Menge des hydroxyterminierten, aminfunktionalisierten Siliconpolymers ist.

3. Verbesserte Pflege

Zur Herstellung der oxidativen Färbemittel zur Bestimmung der Pflege wurden die kosmetischen Mittel V1 , E1 und E2 jeweils im Gewichtsverhältnis 1 :1 mit der obigen Oxidationsmittelzubereitung 01 vermischt.

12 Strähnen von natürlich hellbraunem europäischen Haar (IHIP (New York), lot # 03/2012, N104, lenght 15 cm, weight 1 g) wurden mit einer wässrigen Natrium-Laurylethersulfat-Lösung (3 % Aktivsubstanzgehalt in der Lösung) gewaschen. Die Strähnen wurden an der Luft getrocknet und für 24 h bei 25°C und 25% relativer Luftfeuchtigkeit gelagert. Nach Einweichen dieser Strähnen für 5 Minuten in Wasser wurde deren Nasskämmbarkeit bestimmt (Referenzwert).

Für die Färbungen wurden jeweils 12 Strähnen von natürlich europäischen Haar (IHIP (New York), lot # 03/2012, N 104, lenght 15 cm, weight 1 g) je oxidativem Färbemittel verwendet. Hierfür wurden jeweils 4 g der hergestellten oxidativen Färbemittel pro 1 g Haarsträhne appliziert. Nachdem die Strähnen für 30 min bei 32 °C gefärbt wurden, wurden sie für 2 min mit Wasser gespült und an der Luft getrocknet.

Die Messung der Nasskämmbarkeit wurde wie folgt durchgeführt:

Vor der Messung wurde jede Strähne unter Kämmen mit einem harten Gummikamm mit feinen Zähnen (Firma Hercules Sägemann, Hamburg Germany) für 2 Sekunden mit Wasser befeuchtet. Nachdem 3 Kämmvorgänge durchgeführt wurden, wird die Kämmkraft während weiteren 10 Kämmvorgängen gemessen, wobei die jeweilige Haarsträhne während des Kämmvorgangs langsam rotiert. Die erhaltenen Messwerte werden unter Verwendung der folgenden in der Software Statistica 10.0 (StatSoft Inc., USA) eingebetteten statistischen Tests verglichen:

Shapiro-Wilks Test (Test für Normalverteilung)

Ausreißertest nach Grubbs

Bartlett-Test (Test auf Homoskedastizität von Varianzen)

Univarianter Signifikanztest

Newman-Keuls Test (Bestimmung von signifikanten Unterschieden)

Unequal N HSD Test (Test auf Mehrfachvergleiche).

Die Änderung der Kämmkraft dK in Prozent kann mit Hilfe der Formel dK = [(Ko-Ki)/Ko] * 100 berechnet werden. Ko ist hierbei der Mittelwert der Kämmkraft für die ungefärbten Haarsträhnen und Ki der Mittelwert für die mit dem jeweiligen oxidativen Färbemittel behandelten Haarsträhnen. Die Pflege der Haarsträhnen ist umso höher, je geringer die aufgewendete Kämmkraft und damit je höher die Änderung der Kämmkraft ist. In nachfolgender Tabelle sind die dK-Werte für die Ausfärbungen unter Verwendung der kosmetischen Mittel V1 , E1 und E2 dargestellt. Die Ausfärbung mit den erfindungsgemäßen kosmetischen Mitteln E1 und E2, welches mindestens ein spezielles hydroxyterminiertes, aminfunktionalisiertes Siliconpolymer in einer Gesamtmenge von 0,70 bzw. 1 ,4 Gew.-% enthalten, weisen im Vergleich zu einer Ausfärbung ohne hydroxyterminiertes, aminfunktionalisiertes Siliconpolymer (V1 ) eine höhere Änderung der Kämmkraft und somit eine erhöhte Pflege auf.