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Patent Searching and Data


Title:
OXYGEN FOAM FOR THE OXIDATION TREATMENT OF HAIR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1998/005295
Kind Code:
A1
Abstract:
An oxygen foam for the oxidation treatment of hair is produced by foaming a surfactant solution with pure oxygen and remains consistent for a sufficient period of time to ensure the continuous delivery of the bound oxygen from the slowly decomposing foam for the whole duration of the treatment.

Inventors:
HOCH DIETER (DE)
HILDEBRANDT BODO (DE)
STEIGERWALD FRANZ (DE)
Application Number:
PCT/EP1997/003677
Publication Date:
February 12, 1998
Filing Date:
July 11, 1997
Export Citation:
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Assignee:
WELLA AG (DE)
HOCH DIETER (DE)
HILDEBRANDT BODO (DE)
STEIGERWALD FRANZ (DE)
International Classes:
A46B13/02; A61K8/04; A61K8/22; A61Q5/04; A61Q5/10; (IPC1-7): A61K7/06; A61K7/00; A61K7/09; A61K7/13
Foreign References:
DE2623860A11977-12-01
DE19514630A11996-10-24
DE3315780A11984-10-31
DE3732030A11988-09-15
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 016, no. 040 (C - 0906) 31 January 1992 (1992-01-31)
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 015, no. 488 (C - 0893) 11 December 1991 (1991-12-11)
Attorney, Agent or Firm:
WELLA AKTIENGESELLSCHAFT (Darmstadt, DE)
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Claims:
Patentansprüche:
1. Sauerstoffschäum zur oxidativen Haarbehandlung, dadurch gekennzeichnet, daß er durch das Aufschäumen einer Tensidlö¬ sung mit reinem Sauerstoff hergestellt ist und eine Standzeit aufweist, die zur kontinuierlichen Abgabe des gebundenen Sauerstoffs aus dem langsam brechenden Schaum während der gesamten Behandlungszeit ausreicht.
2. Sauerstoffschäum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er eine Standzeit von 5 bis 60 Minuten aufweist.
3. Sauerstoffschäum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einer Tensidlösung hergestellt wird, die anio¬ nische, kationische, nichtionische oder Amphotenside in einer Menge von 1 bis 10 Gew.% enthält.
4. Sauerstoffschäum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß reiner, komprimierter Sauerstoff aus einem Druckgefäß entnommen und in feinster Verteilung in eine Tensidlösung eingeblasen wird.
5. Sauerstoffschäum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er mittels eines Druckbehältnisses hergestellt wird, in dem sich die Tensidlösung und komprimiertes Sauerstoffgas befinden.
6. Kosmetisches Kombinationspräparat zur dauerhaften Verformung von Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß es als Komponente I eine zur Erzeugung einer Dauerwelle geeignete, keratinreduzierende Zubereitung und als Komponente II eine wassrige Lösung eines Tensids enthält, aus der unmittelbar vor der Behandlung ein Sauerstoffschäum gemäß Anspruch 1 her gestellt wird.
7. Kosmetisches Kombinationspräparat zur oxidativen Färbung von Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß es als Komponente I eine flüssige Farbträgermasse bestehend aus einer Entwickler¬ substanzKupplersubstanzKombination in einer zur Haarfärbung ausreichenden Menge und als Komponente II eine wassrige Lösung eines Tensids enthält, aus der unmittelbar vor der Behandlung ein Sauerstoffschäum gemäß Anspruch 1 hergestellt wird.
8. Kosmetisches Kombinationspräparat nach Ansprüchen 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß in jeweils einer der Komponen¬ ten zur Verformung oder zur oxidativen Färbung von Haaren ein Reaktionsbeschleuniger für die Luftoxidation enthalten ist.
9. Verfahren zur dauerhaften Verformung von Haaren, bei dem man die Haare bevor oder nachdem man sie mittels Wickler in die gewünschte Form gebracht hat, mit einem Verformungsmittel behandelt, mit Wasser spült und oxidativ nachbehandelt, dadurch gekennzeichnet, daß man zur oxidativen Nachbehandlung einen Sauerstoffschäum gemäß Anspruch 1 haubenartig auf die Haare aufträgt und nach einer Einwirkzeit von 5 bis 30 Minuten die Reste des Schaumes ausspült.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man nach einer ersten oxidativen Nachbehandlung die Wickler entfernt, dann die abgewickelten Haare einer zweiten oxidati¬ ven Nachbehandlung mit einem Sauerstoffschäum einer Standzeit von 5 bis 30 Minuten unterwirft und danach die Schaumreste ausspült und das Haar trocknet.
11. Verfahren zum oxidativen Färben von Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß man eine flüssige Farbträgermasse, bestehend aus einer EntwicklersubstanzKupplersubstanz Kombination in einer für die Haarfärbung ausreichenden Menge auf die Haare aufträgt, dann die Haare mit einem Sauerstoff schäum gemäß Anspruch 1 haubenartig bedeckt und nach einer Einwirkzeit von 5 bis 60 Minuten die Reste der Farbträgermasse und des Schaumes ausspült und die Haare trocknet.
12. Verwendung eines Sauerstoffschaumes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ihn zur oxidativen Fixierung von Haaren einsetzt, die zuvor mit einem zur Dauerwellen¬ bildung geeigneten Verformungsmittel behandelt wurden.
13. Verwendung eines Sauerstoffschaumes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ihn zum oxidativen Färben von Haaren einsetzt, auf die zuvor eine flüssige Farbträgermasse bestehend aus einer EntwicklersubstanzKupplersubstanz Kombination aufgetragen wurde.
Description:
Sauerstoffschäum zur oxidativen Haarbehandlung

Gegenstand der Erfindung ist ein Sauerstoffschäum zur oxidativen Haarbehandlung, der durch das Aufschäumen einer Tensidlösung mit reinem Sauerstoff hergestellt wird.

Es ist bekannt, daß bei verschiedenen Verfahren zur kosmeti- sehen Haarbehandlung, z.B. bei der Erzeugung von Dauerwellen oder bei bestimmten Haarfärbeverfahren oxidative Prozesse von entscheidender Bedeutung sind. So werden bei der Bildung von Dauerwellen die Haare zunächst mit einem das Keratin reduzierenden Haarverformungsmittel behandelt. Hierfür werden im allgemeinen reduzierend wirkende Schwefelverbindungen eingesetzt, die entweder zur Gruppe der Sulfite, Hydrogensul¬ fite oder zur Gruppe der Merkaptokarbonsäuren gehören. Diese Substanzen sind im Stande, das Keratin des menschlichen Haares zu reduzieren und dadurch eine Verformung der Haare zu ermöglichen. Nach dem Aufwickeln auf Haarwickler wird das Haarkeratin reduziert, dann das Haar mit Wasser gespült und schließlich mit oxidierenden Wirkstoffen, vorzugsweise Bromaten oder Wasserstoffperoxid, fixiert. Hierbei werden die zuvor gespaltenen Disulfidbrücken des Haarkeratins in der dem Haar verliehenen neuen Form wieder verknüpft. Anschließend wird das Haar mit Wasser gespült.

Auch bei der Erzeugung von Haarfarben haben Oxidationsprozesse eine zentrale Bedeutung. Oxidationshaarfarben sind ein wichtiger Bestandteil eines der Haarbehandlung dienenden

kosmetischen Produktsortiments. sie bestehen aus zwei Komponenten, die kurz vor dem Gebrauch vermischt und dann auf das zu färbende Haar aufgebracht werden. Die erste Komponente, die Farbstoffträgermasse enthält die färberisch wirksamen Substanzen. Sie kann als Flüssigkeit, Gel oder auch als Emulsion vorliegen. Als zweite Komponente ist bisher stets ein wässriges, cremeförmiges oder auch pulverförmiges Produkt eingesetzt worden, in dem ein geeignetes Oxidationsmittel enthalten ist. Als Oxidationsmittel kommen in der Haarfärbung hauptsächlich Wasserstoffperoxid oder dessen Additions¬ verbindungen an Harnstoff, Melanin oder Natriumborat in Betracht. Wasserstoffperoxid hat eine starke Oxidationswirkung und ist in wässrigen Lösungen instabil, sodaß nach alternati¬ ven Oxidationsmethoden gesucht wird. Es ist deshalb auch schon vorgeschlagen worden, Sauerstoff oder Ozon zur oxidativen Haarbehandlung einzusetzen.

So wird beispielsweise in der DE-AS 1 034 329 ein Verfahren beschrieben, bei dem die zunächst mit einer alkalischen Thioglykolatlösung befeuchteten Haare nach ihrer Formgebung durch ein gasförmiges Oxidationsmittel, zum Beispiel Sauer¬ stoff, fixiert werden. Das für die Fixierung benötigte gasförmige Oxidationsmittel wird aus einer Patrone entnommen, die in einer Haube angebracht ist, unter der die Fixierung erfolgt.

In der DE-AS 1 045204 wird ein Verfahren zum Bleichen, Färben und Wellen des menschlichen Kopfhaares beschrieben, bei dem Ozon unmittelbar nach seiner Bildung mit trockener Warmluft gemischt wird und dann auf die Haare einwirkt. Hierzu wird eine starre Trockenhaube mit eingebautem Heizkörper und Ventilator verwendet, die auf der Saugseite des Ventilators im oberen Teil der Haube einen an sich bekannten, mit stiller Entladung arbeitenden Ozonerzeuger und zwischen diesem und dem

Ventilator einen vorzugsweise ringförmig ausgebildeten Heizkörper aufweist.

Bisher ist beim Einsatz gasförmiger Oxidationsmittel zur kosmetischen Behandlung von Haaren stets eine starre oder flexible Haube eingesetzt worden , um eine ausreichend lange Einwirkungszeit des gasförmigen Oxidationsmittels auf die Haare zu gewährleisten. Lediglich in der französichen Patentschrift 2 285 119 ist bereits beschrieben worden, daß man zur kosmetischen Gesichtsbehandlung naszierenden Sauer¬ stoff einsetzen kann, der in einem Seifenschaum eingeschlossen ist.

Somit war der Einsatz von Sauerstoff als Oxidationsmittel in der kosmetischen Haarbehandlung bisher nur mit erheblichen apparativen Aufwand möglich, wenn seine gleichmäßige Ein¬ wirkung über einen längeren Zeitraum sichergestellt werden sollte.

Es stellte sich deshalb die Aufgabe, die Einsatzmöglichkeiten von Sauerstoff als Oxidationsmittel in der Haarkosmetik durch das Auffinden neuer Anwendungsformen zu erweitern, die ohne direkt am Kopf einzusetzende, aufwendige Apparaturen eine ausreichend lange Einwirkungszeit von Sauerstoff auf das Kopfhaar ermöglichen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Sauerstoff¬ schaum zur oxidativen Haarbehandlung gelöst, der durch das Aufschäumen einer Tensidlösung mit reinem Sauerstoff her¬ gestellt ist und eine Standzeit aufweist, die zur kontinuier- liehen Abgabe des gebundenen Sauerstoffs aus dem langsam brechenden Schaum während der gesamten Behandlungszeit ausreicht. Ein hierfür geeigneter Sauerstoffschäum wird aus einer 1 - 10 Gewichtsprozent Tenside enthaltenden wässrigen Lösung durch Einleiten von reinem Sauerstoff hergestellt und weist in Abhängigkeit von der eingesetzten Tensidmenge eine

Standzeit zwischen 5 und 60 Minuten auf. Die Tensidlösung wird dabei mit dem Sauerstoff solange aufgeschäumt, bis ein steifer Schaum entstanden ist, der haubenartig auf das Kopfhaar aufgetragen werden kann.

Ein geeignetes Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Sauerstoffschaumes besteht darin, daß der Sauerstoff als komprimiertes Gas einem Druckgefäß entnommen und in fein¬ verteilter Form in die Tensidlösung eingeblasen wird. Dabei empfiehlt es sich, den Sauerstoff aus dem Druckgefäß über ein Drosselventil durch ein poröses Sintermaterial oder eine andere Siebstruktur in die Tensidlösung einzuleiten.

Der erfindungsgemäße Sauerstoffschäum kann jedoch auch als sofort einsatzbereites Aerosol einem Druckbehältnis entnommen werden, in dem die Tensidlösung und der Sauerstoff als komprimiertes Gas enthalten sind. Geeignete Druckbehältnisse bestehen aus Metall, Glas oder Kunststoff und weisen als Ventil einen Schaumsprühkopf auf, der das Behältnis abdichtet und bei Betätigung einen sofort anwendbaren Sauerstoffschäum herausquellen läßt, der dann unmittelbar haubenartig auf das Kopfhaar aufgebracht wird.

Für die Herstellung des Sauerstoffschaumes kommen als anionische Tenside Alkylbenzolsulfonate, Alkansulfonate,

Fettalkoholsulfate, Fettalkoholethersulfate und ähnliche

Verbindungen in Frage. Als nichtionische Tenside können

Fettalkoholethoxylate, Fettaminethoxylate, Fettsäureeth- oxylate und andere als oberflächenaktive Substanzen gebräuch- liehe Ethoxylate eingesetzt werden. Auch kationische Tenside wie Alkylammoniumverbindungen oder Amphotenside sind zur

Herstellung stabiler Sauerstoffschäume geeignet. Durch den

Zusatz einer kleinen Menge eines Schaumstabilisators zu den vorstehend genannten oberflächenaktiven Stoffen kann die Stabilität des erfindungsgemäßen Sauerstoffschaumes weiter

erhöht und so eingestellt werden, daß eine kontinuierliche Sauerstoffabgabe aus dem Schaum über den gesamten gewünschten Zeitraum sichergestellt ist. Die hierfür geeigneten Schaum¬ stabilisatoren gehören zur Gruppe der Fettsäurealkanolamide.

Durch den Einsatz der genannten Tenside wird ein Sauerstoff¬ schaum erzeugt, der während der vorgesehenen Einwirkungszeit langsam bricht und dabei unter sehr milden Bedingungen kontinuierlich Sauerstoff abgibt. Hinzukommt, daß durch Diffusionsvorgänge ständig Sauerstoff durch die dünnen Schaummembranen austritt und damit auf die Kopfhaare ohne die zusätzliche Verwendung einer besonderen Haube einwirken kann. Gleichzeitig hat der erfindungsgemäße Schaum eine so große Festigkeit, daß er nicht vom Kopf ablaufen kann.

Für eine einmalige Haarbehandlung werden im allgemeinen 50 bis 100 g Tensidlösung mit reinem Sauerstoff verschäumt. Hieraus ergeben sich 2 bis 2,5 1 Schaum, dessen Standzeit von der vorgegebenen Tensidkonzentration und einer etwaigen Zugabe eines Schaumstabilisators abhängig ist. Unmittelbar nach dem Auftragen beginnt der Schaum langsam zu brechen und dabei den Sauerstoff an das Haar abzugeben. Je nach Einstellung der gewünschten Standzeit ist der Schaum nach 10 bis 60 Minuten praktisch vollständig wieder zusammengefallen.

Der erfindungsgemäße Sauerstoffschäum kann vorteilhaft zur dauerhaften Verformung von Haaren eingesetzt werden. Bei einem derartigen Verfahren wird das Haar, nachdem man es in der gewünschten Form aufgewickelt hat, mit einem an sich bekannten Verformungsmittel behandelt, mit Wasser gespült und dann zur oxidativen Nachbehandlung mit dem erfindungsgemäßen Sauer¬ stoffschaum haubenartig bedeckt, der dann 5 - 30 Minuten auf das Haar einwirkt. Nach dem Abwickeln kann der Sauerstoff- schäum ein zweites Mal auf das Haar aufgetragen werden und eine Nachbehandlung von wiederum 5 - 30 Minuten erfolgen.

Anschließend wird der Schaum mit Wasser gut ausgespült und das Haar getrocknet. Durch die Behandlung mit dem erfindungs¬ gemäßen Sauerstoffschäum läßt sich eine Fixierung der Dauerwelle erreichen, die der bisher üblichen Fixierung mit Wasserstoffperoxid oder anderen Oxidationsmitteln entspricht.

Bei der oxidativen Haarfärbung wird der gewünschte Farbstoff durch die Reaktion bestimmter Entwickler mit Kupplersubstanzen in Gegenwart eines Oxidationsmittels erzeugt, das bisher überwiegend Wasserstoffperoxid war. Als Entwicklersubstanzen werden vorzugsweise 1, 4-Diaminobenzol, 2, 5-Diaminotoluol, 2,5- Diaminophenylethanol, 4-Aminophenol und 4-Amino-3-methylphe- nol, 4-Amino-2-aminomethylphenol, Tetra-aminopyrimidin, 4- N,N'-bis(2-hydroxyethyl)amino-anilin und substituierte 4,5- Diaminopyrazole eingesetzt. Übliche Kupplersubstanzen sind Resorcin, 4- Chlorresorcin, Sesamol, 2-Methylresorcin, 3- Aminophenol, 4- (2 '-Hydroxyethyl)amino-l, 2-methylen-dioxy- benzol und 2-Amino- 4-(2 '-hydroxyethylamino)-anisol. Weiterhin kommen als Kupplersubstanzen auch noch 1-Naphthol, 4,6- Dichlorresorcin,2, 4-Diamino-5-fluortoluol,4-Amino-5-fluor-2- hydroxytoluol, 4-Amino-2-hydroxy-5-methoxytoluol, 5-Amino-2- methylphenol, 2, 4-Diamino-phenoxyethanol, 4-Amino-2-hydroxy- phenoxyethanol, 3-Amino-2-methylphenol, 4-Hydroxy-l , 2- methylendioxybenzol, 4-Amino-l,2-methylendioxybenzol, 2,4- Diamino-phenetol,2 ,4-Diamino-5-methylphenetol,4-Hydroxyindol und 3, 5-Diamino-2, 6-dimeth-oxypyridin in Betracht. Zusätzlich können auch mit sich selbst kuppelnde Farbvorstufen und direkt auf das Haar aufziehende Farbstoffe enthalten sein. Die Entwickler- und Kupplersubstanzen werden in den Haarfärbe- mittein entweder als solche oder in Form ihrer physiologisch unbedenklichen Salze mit anorganischen oder organischen Säuren wie Chloriden, Sulfaten, Phosphaten, Azetaten, Lactaten oder Zitraten eingesetzt. Die Kupplersubstanzen werden im all¬ gemeinen in etwa äquimolarer Menge, bezogen auf die verwende- ten Entwicklersubstanzen, eingesetzt. Der pH-Wert der

Färbemittel liegt vorzugsweise im Bereich von 6,0-11,5. Die pH-Einstellung erfolgt im alkalischen Bereich, vorallem mit Ammoniak, Monethanolamin, Triethanolamin Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid und im sauren Bereich mit Phosphorsäure, Essigsäure, Zitronensäure oder Weinsäure. Weitere Einzelheiten über die Zusammensetzung von Oxidationsfärbemitteln sind in der DE-PS 40 05 008 offenbart.

Eine derartige Farbträgermasse wird nun in einer für die Haarfärbung ausreichenden Menge gleichmäßig auf das gewaschene oder trockene Haar aufgetragen. Das so vorbehandelte Haar wird dann erfindungsgemäß mit dem unmittelbar vorher durch

Einblasen von komprimiertem Sauerstoff aus einem Druckbehälter über ein Ventil in die Tensidlösung hergestellten Sauerstoff- schäum haubenartig bedeckt und einer Einwirkungszeit von 5 bis 60 Minuten unterworfen. Danach werden die Reste der

Farbträgermasse und des Schaumes ausgespült und die Haare dann getrocknet. Es kann auch vorteilhaft sein, die Farbträgermasse unmittelbar vor der Anwendung mit dem Sauerstoffschäum zu vermischen und die Masse dann in einer Menge von 60 bis 200g auf die Haare aufzutragen.

Durch dieses Verfahren wird eine gleichmäßige Haarfärbung erreicht, die den Ergebnissen der bisher üblichen oxidativen Haarfärbeverfahren entspricht. Es hat jedoch den Vorteil, ohne aggressive Oxidationsmittel und die aufwendige apparative Ausrüstung auszukommen, die bisher für den Einsatz gasförmiger Oxidationsmittel erforderlich war.

In der Praxis lassen sich die Vorteile, die mit der Anwendung des erfindungsgemäßen Sauerstoffschaums verbunden sind, durch kosmetische Kombinationεpräparate eindrucksvoll nutzen, die alle für den jeweiligen Anwendungszweck erforderlichen Komponenten enthalten. Ein kosmetisches Kombinationspräparat zur dauerhaften Verformung von Haaren enthält dann zweck-

mäßigerweise als Komponente I eine zur Erzeugung einer Dauerwelle geeignete, keratinreduzierende Zubereitung und als Komponente II eine wassrige Lösung eines Tensids, aus der unmittelbar vor der Behandlung der erfindungsgemäße Sauer- stoffschäum hergestellt wird. Ein kosmetisches Kombinations¬ präparat, das zur oxidativen Färbung von Haaren eingesetzt werden soll, enthält dagegen als Komponente I eine Farb¬ trägermasse bestehend aus einer Entwicklersubstanz-Kupplersub¬ stanz-Kombination in Form einer Flüssigkeit, eines Gels oder einer Emulsion in einer zur Haarfärbung ausreichenden Menge und als Komponente II eine zur Herstellung des Sauerstoff¬ schaumes vorgesehene wassrige Lösung eines Tensids.

Vorteilhaft können bekannte Reaktionsbeschleuniger für die Luftoxidation der Dauerwellösung, der Farbträgermasse oder der Tensidlösung zugesetzt weren. Hierfür sind Aminonaphthole, organische und anorganische Eisenverbindungen, Kobalt- oder Platinverbindungen sowie zur Sauerstoffübertragung geeignete Fermente in Mengen von 0,1 - 1,0 Gew.-% bereits eingesetzt worden.

Die nachfolgenden Beispiele beschreiben die Zusammensetzung derartiger kosmetischer Kombinationspräparate.

Beispiel 1 - Kombinationspräparat zur dauerhaften Verfor¬ mung von Haaren

Komponente I - Keratinreduzierende Zubereitung

24,0 g Ammoniumthioglykolat (50%-ige wassrige

Lösung) 2,0 g Ammoniumhydrogencarbonat 0,5 g Kokosfettsäuremonoethanolamid 1,0 g Isooctylphenol mit 10 Mol Ethylenoxid ethoxyliert

2,0 g Isopropanol

0,1 g Vinylpyrrolidon/Styrol-Mischpolymeri sat (Dispersion)

0,5 g Polydimethyldiallylammoniumchlorid

0,4 g Parfümöl

69,5 g Wasser

100,0 g

Komponente II - Wassrige Lösung eines Tensids

5 g Lauryläthersul at (Natriumsalz) 50 g Wasser

Beispiel 2 - Kombinationspräparat zur oxidativen Haarfär - bung

Komponente I - Farbträgermasse

12,0g Erucasäure 15,0g Nonylphenol oxethyliert mit 4 Mol

Ethylenoxid 0,5g p-Phenylendiamin 0, 07g Resorcin 5,0g Natriumlaurylalkohol-diglykolethersul- fat, 28%-ige wassrige Lösung

1,0 g Ethylendiamintetraessigsäure-Dinatrium salz 25,0g Ethanol 23,43g Wasser 18.0 g Ammoniak, 25%iq

100,00 g

Komponente II - Wassrige Lösung eines Tensids

3,0 g Sulfobernsteinsäure-ethylester

47,0 g Wasser

Beispiel 3 - Verfahren zur Herstellung einer Dauerwelle

Zur Herstellung einer Dauerwelle wird das Haar zunächst gewaschen und anschließend frottiert. Nach dem Aufwickeln auf Haarwickler wird etwa 60g Dauerwellösung von Beispiel 1 (Komponente I) aufgetragen und 20 Minuten auf das Haar einwirken gelassen. Dann wird mit Wasser ausgespült, über- schüssige Feuchtigkeit abgetupft und ein durch Einblasen von Sauerstoffgas in die Tensidlösung von Beispiel 1 (Komponente II) hergestellter fester Schaum haubenartig auf das Haar und alle Wickel gleichmäßig aufgetragen. Nach einer Einwirkzeit von 5 bis 10 Minuten wird abgewickelt und der Sauerstoffschäum erneut auf das abgewickelte Haar aufgetragen. Nach einer weiteren Einwirkzeit von 5 bis 10 Minuten werden die Haare gründlich ausgespült. Die gewünschte Dauerwelle ist dabei entstanden.

Beispiel 4 - Verfahren zur oxidativen Haarfärbung

Zur Haarfärbung vermischt man vor dem Gebrauch 40g der Farbträgermasse (Komponente I von Beispiel 2) mit einem Sauerstoffschäum, der durch Einblasen von reinem Sauerstoff in 50g Tensidlösung (Komponente II von Beispiel 2) hergestellt worden ist, trägt das Gemisch auf mittelbraunes menschliches Haar auf und läßt es 20 Minuten lang bei Raumtemperatur einwirken. Danach wird das Haarfärbegemisch mit Wasser ausgespült und das Haar getrocknet. Das so behandelte Haar ist vom Ansatz bis zu den Haarspitzen gleichmäßig dunkelbraun gefärbt. Das verwendete Mittel zur oxidativen Haarfärbung dunkelt nach dem Vermischen der beiden Komponenten nur geringfügig nach, riecht nur schwach nach Ammoniak und ist gut hautverträglich.

Beispiel 5 - Verfahren zur Haarfärbung mit anschließender oxidativer Haarbehandlung

Zur Haarfärbung werden 40g der Farbträgermasse (Komponente I von Beispiel 2 ) auf mittelbraunes menschliches Haar aufgetra¬ gen. Nach einer Einwirkungszeit von etwa 20 Minuten wird ein Sauerstoffschäum, der durch Einblasen von reinem Sauerstoff in 50g Tensidlösung (Komponente II von Beispiel 2) hergestellt worden ist, zusätzlich auf das Haar haubenartig aufgetragen und mit der Farbträgermasse intensiv vermischt. Gegebenenfalls kann die Farbträgermasse vor der Anwendung des Sauerstoff¬ schaumes auch erst ausgewaschen werden. Nach einer weiteren Einwirkungszeit von 20 Minuten werden die Reste der Farb¬ trägermasse und des Sauerstoffschaumes mit Wasser her- ausgespült und das Haar getrocknet. Das so behandelte Haar ist vom Ansatz bis in die Spitzen gleichmäßig dunkelbraun gefärbt.