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Patent Searching and Data


Title:
PACKAGING ELEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/153539
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a planar packaging element (1) for use in the production of an item of packaging (4), wherein, on at least one first surface (2) of said packaging element (1), a structure (3) is arranged which reduces susceptibility to adhesion. Said structure (3) consists of a material which can be removed in a removal step of a method, and said removal step can be applied to the finished packaging (4) which may or may not be filled with a product (5).

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Inventors:
BONSKY KARL (AT)
KIENZLE SARAH (AT)
RESCH HELMUT (AT)
Application Number:
PCT/EP2017/084800
Publication Date:
August 30, 2018
Filing Date:
December 29, 2017
Export Citation:
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Assignee:
CONSTANTIA TEICH GMBH (AT)
International Classes:
G09F3/00; B65D77/20
Domestic Patent References:
WO1998026931A11998-06-25
Foreign References:
EP1340694A22003-09-03
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE PINTER & WEISS OG (AT)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Flächiges Verpackungselement (1 ) zur Verwendung bei der Herstellung einer

Verpackung (4), wobei an zumindest einer ersten Oberfläche (2) des Verpackungselements (1 ) eine Anhaftneigung verringernde Struktur (3) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur (3) aus einem in einer verfahrenstechnischen Entfernungsmaßnahme entfernbaren Material besteht, wobei die Entfernungsmaßnahme an der fertigen und gegebenenfalls mit einem Produkt (5) befüllten Verpackung (4) anwendbar ist.

2. Verpackungselement (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Entfernungsmaßnahme während der Herstellung der Verpackung (4) und/oder während eines dieser Herstellung nachgelagerten Verarbeitungs- und/oder Lagerungsverfahrens anwendbar ist.

3. Verpackungselement (1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur (3) aus einem durch die Entfernungsmaßnahme entfernbaren, insbesondere erweichbaren und/oder auflösbaren und/oder abbaubaren Material besteht.

4. Verpackungselement (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch

gekennzeichnet, dass die Struktur (3) im Produkt (5) auflösbar ist.

5. Verpackungselement (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch

gekennzeichnet, dass die Struktur (3) mittels eines Druckverfahrens auf die erste

Oberfläche (2) aufgebracht ist.

6. Verpackungselement (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch

gekennzeichnet, dass das Material der Struktur (3) lebensmittelrechtlich unbedenklich ist.

7. Verpackungselement (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch

gekennzeichnet, dass die Struktur (3) ein oder mehrere Materialien aufweist, die ausgewählt sind aus einer Gummierung, beispielsweise in Form eines wasserlöslichen Polymers, Stärke, insbesondere Kartoffel stärk, Weizenstärke, Reisstärke oder Maisstärke, Gelatine, Zucker, Salz, insbesondere Speisesalz, Polyvinylalkohol (PVOH), Wachs, insbesondere Bienenwachs oder Kanauberwachs, oder Mischungen dieser Materialien, und/oder dass die Struktur zumindest zu einem überwiegenden Teil aus einem dieser Materialien besteht.

8. Verpackungselement (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch

gekennzeichnet, dass die Entfernungsmaßnahme die Einwirkung einer definierten

Temperatur (T) über einen definierten Zeitraum (t) umfasst.

9. Verpackungselement (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Entfernungsmaßnahme einen Sterilisierschritt oder einen Pasteurisierschritt, gegebenenfalls gefolgt von einer Lagerung, umfasst.

10. Verpackungselement (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch

gekennzeichnet, dass das Verpackungselement (1 ) ein auf einen Behälter (6)

aufsiegelbarer Verschlussdeckel, insbesondere eine Platine ist.

1 1 . Verpackungselement (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch

gekennzeichnet, dass das Verpackungselement (1 ) ein an einem Behälter (6) anbringbares Etikett ist.

12. Verpackung (4) mit einem Verpackungselement (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1

13. Verfahren zur Herstellung eines flächigen Verpackungselements (1 ) zur Verwendung bei der Herstellung einer Verpackung (4), wobei an zumindest einer ersten Oberfläche (2) des Verpackungselements (1 ) eine Anhaftneigung verringernde Struktur (3) aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass für die Struktur (3) ein in einer verfahrenstechnischen Entfernungsmaßnahme entfernbares Material verwendet wird, wobei die

Entfernungsmaßnahme an der fertigen und gegebenenfalls mit einem Produkt (5) befüllten Verpackung (4) anwendbar ist.

14. Verfahren zur Herstellung einer Verpackung (4), wobei das Verfahren durch die folgenden Schritte gekennzeichnet ist:

- Bereitstellen eines flächigen Verpackungselements (1 ) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12,

Bereitstellen eines Behälters (6) und Befüllen des Behälters (6) mit einem Produkt (5),

Herstellen der Verpackung (4) durch Versiegeln des Behälters (6) unter Verwendung des Verpackungselements (1 ) und

- Anwenden einer verfahrenstechnischen Entfernungsmaßnahme zur Entfernung der am flächigen Verpackungselement (1 ) vorgesehenen Struktur (3).

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die

Entfernungsmaßnahme die Einwirkung einer definierten Umgebungsbedingung,

insbesondere einer definierten Temperatur (T) und/oder einer definierten Feuchtigkeit über einen definierten Zeitraum (t) umfasst.

16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die

Entfernungsmaßnahme einen Sterilisierschritt oder einen Pasteurisierschritt, gegebenenfalls gefolgt von einer Lagerung, umfasst.

17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Entfernungsmaßnahme ein in Kontakt Bringen der Struktur (3) mit dem Produkt (5) umfasst

Description:
Verpackungselement

Die Erfindung betrifft ein flächiges Verpackungselement zur Verwendung bei der Herstellung einer Verpackung, wobei an zumindest einer ersten Oberfläche des Verpackungselements eine Anhaftneigung verringernde Struktur angeordnet ist, sowie ein Verfahren zur

Herstellung eines flächigen Verpackungselements zur Verwendung bei der Herstellung einer Verpackung, wobei an zumindest einer ersten Oberfläche des Verpackungselements eine Anhaftneigung verringernde Struktur aufgebracht wird. Weiters betrifft die Erfindung eine Verpackung mit einem Verpackungselement und ein Verfahren zur Herstellung einer Verpackung.

Flächige Verpackungsmaterialien, insbesondere Platinen oder anderen Verschlussfolien, aber auch Etikette, können stückweise als Rohlinge in gestapelter Form einer

Verarbeitungsmaschine zugeführt werden, wobei die Verarbeitungsmaschine die Rohlinge vor der Verwendung vereinzeln muss. Dies ist beispielsweise bei aneinanderliegenden siegelbaren Folien-Verschlussdeckeln für Behälter, die allgemein als Platinen bezeichnet werden, der Fall. Beim Vereinzeln kann es dabei zu einem sogenannten

„Glasscheibeneffekt" kommen, bei dem zwei aneinanderliegende Rohlinge aneinander haften und somit zwei oder mehrere Rohlinge gleichzeitig der Verarbeitungsmaschine zugeführt werden. Dies führt zur Produktion von Ausschuss und kann auch die

Verarbeitungsmaschine beeinträchtigen und Stillstände und Reparaturaufwand bedingen. Um den Glasscheibeneffekt zu verhindern ist es bekannt, eine Seite des Materials mit einer strukturierten Oberfläche zu versehen. Dies kann beispielsweise durch Einbringen eines Prägemusters erfolgen, wie dies etwa in EP1866147 B1 offenbart ist, oder durch

Aufbringung eines erhabenen Druckmusters, um eine raue Oberfläche zu erzeugen, wie dies beispielsweise in EP1340694 A2 offenbart ist.

Diese Lösungen erleichtern zwar die Vereinzelung der Produkte erheblich und verbessern dementsprechend den Verpackungsvorgang, die raue bzw. strukturierte Oberfläche kann jedoch vom Benutzer als unangenehm empfunden werden. Wenn beispielsweise an der Innenseite eines Joghurtbecherdeckels Joghurt anhaftet, wird dieses von vielen Benutzern gerne nach dem Öffnen abgeleckt, wobei eine möglichst glatte Oberfläche als angenehm und hygienisch empfunden wird. Benutzer, die dies gewohnt sind, würden in einer rauen Oberfläche möglicherweise einen Produktfehler vermuten, obwohl das Produkt an sich einwandfrei ist. Auch auf der von außen sichtbaren„schönen" Seite, die die Sichtoberfläche ausbildet, kann ein solches Muster als störend empfunden werden.

Die gegenständliche Erfindung hat die Aufgabe, ein neuartiges Verpackungsmaterial bereitzustellen, mit dem diese und weitere Nachteile überwunden werden. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verpackungselement der eingangs genannten Art gelöst, bei dem die Struktur aus einem in einer verfahrenstechnischen Entfernungsmaßnahme entfernbaren Material besteht, wobei die Entfernungsmaßnahme an der fertigen und gegebenenfalls mit einem Produkt befüllten Verpackung anwendbar ist. Dadurch lassen sich Verpackungselemente herstellen, bei denen die Vorteile der Struktur in der Produktion genutzt werden können. Danach kann die Struktur durch Anwenden der Entfernungsmaßnahme entfernt werden, sodass sie vom Kunden nicht mehr

wahrgenommen und als störend empfunden werden kann.

Als„verfahrenstechnische Entfernungsmaßnahme" (im Folgenden auch vereinfacht nur als Entfernungsmaßname bezeichnet) wird im Zusammenhang mit der gegenständlichen Erfindung jede Abfolge von Verfahrensschritten bezeichnet, die an der Verpackung ausführbar ist, und die ohne wesentliche Beeinträchtigung des Produkts und/oder der Verpackung zu einer Entfernung der Struktur führt. Die Entfernungsmaßnahme kann insbesondere ein Lösen der Struktur mit einem Lösungsmittel, insbesondere mit Wasser (warm oder kalt) und/oder Wasserdampf umfassen, der Begriff ist jedoch nicht darauf beschränkt.

Die Struktur ist auf das jeweilige Produkt und das jeweilige Herstellungsverfahren abgestimmt, wobei die Entfernungsmaßnahme in vorteilhafter Weise während der

Herstellung der Verpackung und/oder während eines dieser Herstellung nachgelagerten Verarbeitungs- und/oder Lagerungsverfahrens anwendbar ist.

Je nach Anwendungsfall kann eine dem Produkt zugewandte, innere Oberfläche, oder eine dem Produkt abgewandte, äußere Oberfläche als„erste Oberfläche" bezeichnet werden, je nachdem, wo die Struktur aufgebracht ist. Gegebenenfalls können sowohl innere, als auch äußere Oberflächen mit der Struktur versehen sein.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Struktur aus einem durch die Entfernungsmaßnahme entfernbaren, insbesondere auflösbaren, erweichbaren und/oder abbaubaren Material bestehen.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann die Struktur im Produkt auflösbar sein. Dabei sind die Menge und die Art des Materials der Struktur so auf das Produkt abgestimmt, dass die Produktqualität nicht beeinträchtigt wird. Gegebenenfalls kann auch die

Formulierung des Produkts auf die nachfolgende Einbringung des Materials der Struktur abgestimmt sein.

In vorteilhafter Weise kann die Struktur mittels eines Druckverfahrens auf die erste

Oberfläche aufgebracht sein. Dadurch lässt sich ein einfaches Herstellungsverfahren umsetzen, das mit herkömmlichen Anlagen ausführbar ist. Die Aufbringung kann vollflächig erfolgen oder in einem Muster. Im ersteren Fall kann die Struktur beispielsweise eine definierte Rauigkeit an der Oberfläche erzeugen, die eine Anhaftneigung verringert, im zweiten Fall kann das Muster, beispielsweise eine regelmäßige Anordnung von leicht erhabenen Strukturpunkten, als Abstandhalter wirken, der einen Glasscheibeneffekt verhindert und dadurch die Anhaftneigung verringert. Das Muster kann beispielsweise eine regelmäßige oder unregelmäßige Anordnung von Punkten, geometrische Figuren und/oder Logos aufweisen. Eine Anpassung des Musters an ein darunterliegendes Druckbild ist im Allgemeinen nicht erforderlich, da das Muster entfernt wird, bevor der Kunde es sieht.

Dennoch kann ein besonderes Druckbild beispielsweise als Herkunftshinweis sinnvoll sein. Beispielsweise kann es vorteilhaft sein, wenn das Muster innerhalb von geschützten

Bereichen, wie etwa den Siegelbereichen, nicht entfernt werden kann oder soll, sodass es dort auch für den Kunden noch erkennbar ist.

In einer bevorzugten Ausführungsform kann das Material der Struktur lebensmittelrechtlich unbedenklich sein, was die Nutzung der Erfindung im Food- und Tiernahrungsbereich ermöglicht.

Erfindungsgemäß kann die Struktur in vorteilhafter Weise ein oder mehrere Materialien aufweisen, die ausgewählt sind aus einer Gummierung, beispielsweise in Form eines wasserlöslichen Polymers, Stärke, insbesondere Kartoffelstärke, Weizenstärke, Reisstärke oder Maisstärke, Gelatine, Zucker, Salz, insbesondere Speisesalz, Polyvinylalkohol (PVOH), Wachs, insbesondere Bienenwachs oder Kanauberwachs, oder Mischungen dieser

Materialien. Die Materialien können zu Zwecken der Aufbringung in einem flüssigen Zustand verarbeitet und danach getrocknet werden, wobei entsprechende Lösungsmittel,

insbesondere Wasser, verwendet werden können. Darüber hinaus ist der Fachmann bei Kenntnis der hierin dargelegten Lehren auch von sich aus ohne weiteres in der Lage, andere als die oben aufgezählten Materialien, die zur Herstellung der Struktur geeignet sind, zu erkennen und auszuwählen.

Vorzugsweise kann die Struktur eines dieser Materialien zumindest zu einem

überwiegenden Teil enthalten. Der Begriff„zumindest zu einem überwiegenden Teil" umfasst im Zusammenhang mit der gegenständlichen Offenbarung Stoffe, die das jeweilige Material in einem Volums- und/oder Gewichtsanteil beinhalten, der den Volums- bzw. Gewichtsanteil jedes anderen Materials in dem Stoff übersteigt.

Gegebenenfalls können dem Material der Struktur weitere Füllstoffe zugesetzt sein. Die Füllstoffe werden beispielsweise einem anderen als Bindemittel bezeichneten Material zugesetzt, wobei der (Gewichts-) Anteil der Füllstoffe gegebenenfalls den Anteil der

Bindemittel auch übersteigen kann, sofern die Funktion der Entfernbarkeit gewahrt bleibt. Allgemein können Materialien verwendet werden, die unter den für die

Verpackungselemente üblichen Lagerbedingungen und Verarbeitungsbedingungen in einer stabilen bzw. festen Form bleiben, und durch eine Änderung der Umgebungsbedingungen entfernbar sind, beispielsweise durch Erweichen, Auflösen, Abbauen, Zersetzen und/oder Verflüchtigen. Als Umgebungsbedingungen können insbesondere eine Temperatur bzw. ein Temperaturverlauf, eine Feuchtigkeit, ein Druck, eine Einwirkung chemischer Mittel, z.B. von Lösungsmitteln oder Dampf, oder eine spezifische Abfolge solcher Umgebungsbedingungen angesehen werden.

Als„Umgebung" kann die äußere Umgebung des fertigen Produkts (z.B. ein feuchtes Milieu und eine erhöhte Temperatur während eines Bearbeitungsschritts oder eine Lagertemperatur und Lagerbedingungen während einer Lagerung) und/oder die direkte Umgebung der Struktur (also z.B. auch die Bedingungen innerhalb einer Verpackung) angesehen werden. Durch eine gezielte Auswahl des für die Struktur verwendeten Materials lässt sich diese so an einen bestehenden Produktionsprozess anpassen, dass alleine aufgrund der ohnehin während der Produktverarbeitung bzw. -Verpackung ausgeführten und/oder während anderer im Produktlebenszyklus vorgesehener Verfahrensschritte und/oder Vorgänge die

Entfernungsmaßnahme verwirklicht wird.

In vorteilhafter Weise kann die Entfernungsmaßnahme die Einwirkung einer definierten Temperatur über einen definierten Zeitraum umfassen, was eine besonders einfache und gut parametrisierbare Bearbeitung der Verpackungselemente ermöglicht, beispielsweise durch Lagerung einer fertig befüllten und versiegelten Verpackung unter spezifischen

Bedingungen.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann die Entfernungsmaßnahme einen Sterilisierschritt oder einen Pasteurisierschritt, gegebenenfalls gefolgt von einer Lagerung, umfassen. Solche Verfahrensschritte sind für zahlreiche Produkte ohnehin vorgesehen, sodass die Struktur im Zuge des normalen Herstellungs- bzw. Befüllungsvorgangs entfernt wird, ohne dass der herkömmliche Verarbeitungsprozess angepasst werden muss. Die Eigenschaft der„selbstauflösenden" Struktur ist dadurch lediglich durch das

Verpackungselement (bzw. die Struktur) selbst definiert und der Anwender (dies ist in diesem Zusammenhang der Hersteller bzw. Befüller des Produkts) muss lediglich das erfindungsgemäße Verpackungselement in der von ihm mit herkömmlichen Produkten gewöhnten Weise verwenden. Eine Anpassung des Herstellungsverfahrens ist für den Anwender kaum oder gar nicht erforderlich.

In vorteilhafter Weise kann das Verpackungselement ein auf einen Behälter aufsiegelbarer Verschlussdeckel, insbesondere eine Platine sein, da in diesem technischen Bereich die erfindungsgemäß beseitigten Nachteile besonders praxisrelevant sind.

In einer andern Ausführungsform kann das Verpackungselement ein an einem Behälter anbringbares Etikett sein. Die Struktur auf dem Etikett kann entweder vor der Auslieferung an den Kunden entfernt werden, es ist in diesem Fall jedoch auch möglich, die Struktur als haptisch fühlbares und/oder sichtbares Designelement auf dem Etikett zu lassen, und die Struktur erst im Zuge des Recyclings der Flasche (bzw. deren Wiederbefüllung etwa von Pfandflaschen) zu entfernen. Normale, meist Mineralöle enthaltende Druckfarben sind nach dem Bedrucken des Etiketts nicht mehr von diesem entfernbar und können beim Recycling Probleme verursachen. Diese Probleme können erfindungsgemäß vermieden werden, indem die Struktur am Beginn des Recyling- bzw. Reinigungsvorgangs entfernt wird. Bei der Auswahl der für die Struktur verwendeten Materialien ist dabei darauf zu achten, dass die Struktur sich nicht schon bei der normalen Verwendung durch den Benutzer löst, beispielsweise durch die Verwendung von Wachsen.

Die erfindungsgemäße Aufgabe wird weiters durch ein Verfahren der eingangs genannten Art zur Herstellung eines flächigen Verpackungselements gelöst, wobei für die Struktur ein in einer verfahrenstechnischen Entfernungsmaßnahme entfernbares Material verwendet wird und wobei die Entfernungsmaßnahme an der fertigen und gegebenenfalls mit einem Produkt befüllten Verpackung anwendbar ist.

Das eingangs genannte Verfahren zur Herstellung einer Verpackung ist durch die folgenden Schritte gekennzeichnet: Bereitstellen eines erfindungsgemäßen flächigen

Verpackungselements; Bereitstellen eines Behälters und Befüllen des Behälters mit einem Produkt; Herstellen der Verpackung durch Versiegeln des Behälters unter Verwendung des Verpackungselements und Anwenden einer verfahrenstechnischen Entfernungsmaßnahme zur Entfernung der am flächigen Verpackungselement vorgesehenen Struktur. Dieses Verfahren nutzt die vorteilhaften Verarbeitbarkeit (insbesondere die Vereinzelbarkeit) des erfindungsgemäßen Verpackungselements, wobei diese Merkmale für den Kunden nicht mehr nachteilig bemerkbar sind.

In vorteilhafter Weise kann die Entfernungsmaßnahme die Einwirkung einer definierten

Umgebungsbedingung, insbesondere einer definierten Temperatur und/oder einer definierten Feuchtigkeit, über einen definierten Zeitraum umfassen, sodass die Entfernungsmaßnahme einfach in bestehende Produktionsabläufe integrierbar ist.

In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann die Entfernungsmaßnahme einen Sterilisierschritt oder einen Pasteurisierschritt, gegebenenfalls gefolgt von einer Lagerung, umfassen. Dadurch lassen sich Verfahrensschritte nutzen, die ohnehin bereits im

Produktionsablauf zahlreicher Produkte vorgesehen sind.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann die Entfernungsmaßnahme ein in Kontakt Bringen der Struktur mit dem Produkt umfassen. Dabei kann sich die Struktur beispielsweise im Produkt auflösen. Die gegenständliche Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 3 näher erläutert, die beispielhaft, schematisch und nicht einschränkend vorteilhafte

Ausgestaltungen der Erfindung zeigen. Dabei zeigt

Fig.1 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Verpackungselement,

Fig. 2 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur

Herstellung einer Verpackung,

Fig. 3 eine schematische Schnittansicht eines beispielhaften erfindungsgemäßen Verpackungselements und

Fig. 4 eine weitere Ausführungsform einer eine Anhaftneigung verringernden Struktur eines erfindungsgemäßen Verpackungselements.

Fig. 1 zeigt in einer Draufsicht ein Verpackungselement 1 , das in der Form einer bekannten Platine vorliegt, wie sie etwa zum Verschließen von Joghurtbechern verwendet wird. Platinen dieser Art werden insbesondere für Joghurt und Milchprodukte, sondern auch für zahlreiche andere Produkteverpackungen im Food- und Nonfoodbereich verwendet, beispielsweise für Tiernahrung, wobei zahlreiche auf die Art des jeweiligen Behälters abgestimmte Formen bekannt sind.

Das Verpackungselement 1 weist eine Oberfläche 2 auf, auf die eine Struktur 3 aufgebracht ist. Die Struktur 3 weist im dargestellten Fall eine Vielzahl an Strukturelementen 13 auf. Die Oberfläche 2 kann entweder die dem Produkt abgewandte äußere oder die dem Produkt zugewandte innere Oberfläche sein. Die Strukturelemente 13 sind jeweils punktförmig und erhaben und sie sind in einem regelmäßigen Muster auf der Oberfläche 2 aufgebracht. Die Struktur 3 kann jedoch auch durch ein beliebiges anderes geeignetes Muster ausgebildet sein. Beispielsweise kann die Struktur 3 als flächige Beschichtung durch ein die Rauigkeit erhöhendes Material ausgebildet sein. Durch die definierte Rauigkeit wird ein

Glasscheibeneffekt und damit ein Aneinanderhaften von Verpackungselementen 1 beim Vereinzeln vermieden. Die Rauigkeit kann beispielsweise durch Füllstoffe mit einer definierten Korngröße bzw. Korngrößenverteilung beeinflusst werden. Die Füllstoffe können in einem Bindemittel gelöst werden, sodass das Material der Struktur in flüssiger Form verarbeitet und aufgebracht werden kann, beispielsweise durch ein herkömmliches

Druckverfahren, wobei das Material nach dem Aufbringen getrocknet wird. Die Struktur wird dabei im Allgemeinen auf eine Folienbahn aufgebracht, aus der dann die

Verpackungselemente 1 ausgestanzt werden.

Mithilfe der Struktur lässt sich das Verpackungselement 1 leicht maschinell vereinzeln, wenn mehrere Verpackungselemente 1 in gestapelter Form einer Verarbeitungsmaschine zugeführt werden. Das Verpackungselement 1 kann im Bereich einer umlaufenden Siegelnaht 7 in bekannter Weise auf einen Behälter aufgesiegelt werden, wobei eine Öffnungslasche 8 übersteht, die dem Benutzer das Öffnen erleichtert.

Das Verpackungselemente 1 kann beispielsweise aus einer beschichteten oder

unbeschichteten Aluminiumfolie, aus einem Kunststoff-Aluminium-Verbund, einer

Kunststofffolie, einem Kunststoffverbund, aus einem Papier-Kunststoff, einem Papier- Kunststoff-Aluminium-Verbund oder einem beliebigen anderen im Stand der Technik bekannten oder verwendbaren Material aufgebaut sein. Bei der Verwendung von Papier ist darauf zu achten, dass die Papierlage(n) bei der Entfernungsmaßnahme nicht in

Mitleidenschaft gezogen wird, etwa indem spezielle Papiermaterialien verwendet werden oder das Papier beschichtet wird. Als spezielle Papiere können beispielsweise Papiere verwendet werden, die aufgrund ihrer speziellen Eigenschaften durch die

Entfernungsmaßnahme nicht beeinträchtigt werden. Ein Beispiel für solche Papiere sind Pergamentersatzpapiere (im Englischen auch als„greaseproof paper" bezeichnet), die neben besonderer Barriereeigenschaften eine erhöhte Beständigkeit gegenüber

Flüssigkeiten und Fett aufweisen.

Das Verpackungselement 1 kann an jeder seiner Oberflächen voll- oder teilflächig bedruckt sein und/oder in Zwischenlagen eine voll- oder teilflächige Druckschicht und/oder

Konterdruckschicht aufweisen.

In Fig. 2 ist die Herstellung einer erfindungsgemäßen Verpackung 4 anhand einer schematischen Ablaufskizze dargestellt.

Die Verpackung 4 besteht im Wesentlichen aus einem Behälter 6, der das Produkt 5 aufnimmt, und dem Verpackungselement 1 , das als Platine bzw. Deckel auf den Rand der Öffnung des Behälters 6 aufgesiegelt wird und den Behälter dicht verschließt.

Das Verpackungselement 1 wird beispielsweise in Form eines Platinenstapels 9 geliefert und der Behälter 6 wird in Form eines Behälterstapels 10 geliefert und einer Befüllvorrichtung zugeführt. Entsprechende Befüllvorrichtungen sind im Fachbereich in zahlreichen

Ausführungsformen bekannt und sie ist daher in Fig. 2 der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt. Die Befüllvorrichtungen weisen jeweils Vorrichtungen zur Vereinzelung der Behälter 6 und der Verpackungselemente 1 auf (auch diese Vereinzelungsvorrichtungen sind bekannt und daher in Fig. 2 nicht dargestellt). Die Vereinzelung der Verpackungselemente 1 vom Platinenstapel 9 wird durch die Strukturen 3 vereinfacht und sichergestellt.

Nach dem Befüllen des Behälters 6 mit dem Produkt 5 wird das vereinzelte

Verpackungselement 1 auf den Rand des Behälters 6 aufgebracht und entlang der

Siegelnaht 7 versiegelt, wobei die Struktur 3 sich auf der dem Produkt 5 zugewandten Seite bzw. der Siegelseite des Verpackungselements 1 , oder auf der dem Produkt abgewandte Seite, bzw. der Innenseite des Verpackungselements 1 befinden kann. In Fig. 2 ist das über dem Behälter 6 dargestellte Verpackungselement 1 mit einer leicht nach oben gebogenen, angehobenen Seite dargestellt, sodass die Struktur zu erkennen ist.

Nach dem Befüllen und Versiegeln der Verpackung 4 wird diese mitsamt dem Produkt 5 beispielsweise in einem Pasteurisiertunnel 1 1 durch Pasteurisieren haltbar gemacht. Die Haltbarmachung erfolgt durch Einstellung einer definierten Temperatur T über einen definierten Zeitraum t unter definierten Umgebungsbedingungen. Je nach Produkt kann auch eine andere Form der Haltbarmachung, etwa durch Sterilisierung oder durch Einwirkung chemischer Produkte, wie etwa Lösungsmitteln, ausgeführt werden.

Während des Haltbarmachens löst sich die Struktur 3 auf, wobei das gelöste Material sich mit dem Produkt 5 mischt und in diesem aufgenommen und/oder aufgelöst wird.

Gegebenenfalls kann die Innenseite des Verpackungselements 1 gezielt mit dem Produkt 5 in Kontakt gebracht werden (etwa durch Verschwenken der Verpackung), um ein Auflösen der Struktur 3 im Produkt zu erreichen.

Das fertig verpackte und pasteurisierte Produkt wird dann in einem Lager 12 unter definierten Umgebungsbedingungen gelagert, wobei auch die Umgebungsbedingungen bei der Lagerung eine vollständige Entfernung der Struktur 3 begünstigen oder bewirken kann.

Zu Materialien, die durch an der fertigen und gegebenenfalls mit einem Produkt 5 befüllten Verpackung 4 anwendbare Entfernungsmaßnahmen entfernbar sind, zählen insbesondere Substanzen, die sich in einem Lösungsmittel, insbesondere Wasser oder Wasserdampf auf- und/oder ablösen. Eine weitere Gruppe von Materialien sind Substanzen, die durch

Wärmeeinwirkung erweichen bzw. schmelzen, wobei auch eine Kombination dieser Effekte auftreten kann.

Beispielsweise kann die Struktur 3 eine Gummierung sein, wie sie etwa von der Henkel AG unter der Produktbezeichnung Aquence GA 8161 -22 angeboten wird. Gummierungen sind industriell verwendbar, gut zu verarbeiten, wasserlöslich und ungiftig. Insbesondere die sehr gute Wasserlöslichkeit von Gummierungen kann vorteilhaft genutzt werden.

Die Struktur 3 kann weiters Salze aufweisen, insbesondere Speisesalz. Beispielsweise können Strukturelemente 13 mit einer Salzlösung bestehend aus 50 Gew.-% Wasser und 50 Gew.-% Salz aufgebracht und dann getrocknet werden.

Die Struktur 3 kann auch Zucker aufweisen. Beispielsweise können Strukturelemente 13 mit einer Zuckerlösung bestehend aus 50 Gew.-% Wasser und 50 Gew.-% Zucker aufgebracht und dann getrocknet werden. Dies entspricht einer im Wesentlichen gesättigten

Zuckerlösung. Weiters können als Material für die Struktur 3 stärkehaltige Materialien verwendet werden, beispielsweise auf Basis von Kartoffelstärke, Weizenstärke, Reisstärke oder Maisstärke. Stärkehaltige Materialien können beispielsweise Klebstoffe auf Stärkebasis sein.

Beispielsweise wird ein verwendbarer Klebstoff auf der Basis von Kartoffelstärke etwa von der Henkel AG unter der Produktbezeichnung Tobacoll TO 052-5502 angeboten. Besondere Vorteile von stärkehaltigen Materialien sind, neben deren guter Wasserlöslichkeit, die lebensmittelrechtliche Unbedenklichkeit und die gute Umweltverträglichkeit.

Auch Materialien auf Basis von Gelatine können vorteilhaft zur Ausbildung der Struktur 3 verwendet werden. Der Vorteil von Gelatine liegt unter anderem darin dass die Viskosität über die Temperatur geregelt werden kann, was das Aufbringungsverfahren erleichtert. Industrielle Gelatine wird im Handle beispielsweise von der Firma Fritz Häcker GmbH - Co. KG unter der Produktbezeichnung Gelmelt 054 angeboten. Gelatine ist durch Wasser oder Dampf löslich kann durch Wärmeeinwirkung verflüssigt werden. Auch Gelatine können umweltfreundlich und lebensmittelrechtlich unbedenklich hergestellt werden.

Weiters können Materialien auf Basis von Polyvinylalkoholen (PVOH) verwendet werden. PVOH ist ein thermoplastischer Kunststoff, der insbesondere für seine Verwendung als Sauerstoffbarriere und seine vorteilhaften Kompostiereigenschaften bekannt ist. PVOH ist wasserlöslich und hat ausgezeichnete filmbildende, emulgierende und haftende

Eigenschaften. Zudem ist PVOH beständig gegen Öl, Fette und andere Lösungsmittel.

Eine weitere Gruppe von Materialien, die für die Struktur 3 verwendet werden können, sind Wachse, wobei insbesondere lebensmittelrechtlich unbedenkliche Wachse, wie etwa Kanauberwachs oder Bienenwachs bevorzugt sind. Wachse können etwa durch

Wärmeeinwirkung erweicht und entfernt werden, bieten aber eine gute Beständigkeit gegenüber Wasser.

Gegebenenfalls können auch Mischungen der obigen Materialien verwendet werden und/oder mehrere dieser oder anderer Materialien können in Kombinationen verwendet werden um die jeweiligen speziellen Eigenschaften vorteilhaft miteinander zu kombinieren. Auch können Materialien mit Füllstoffen versehen sein.

Als Füllstoffe können beispielsweise Kreide, Talk, Silikate, Kieselsäure oder ähnliche Stoffe verwendet werden. Durch die Füllstoffe kann einerseits die Höhe der Struktur 3 bzw. der Strukturelemente 13 oder einer vollflächigen Strukturschicht 19 beeinflusst werden, andererseits kann die Einwirkung von Lösungsmitteln, insbesondere Wasser bzw.

Wasserdampf, verbessert werden, indem die Oberfläche der jeweiligen Struktur 3 beeinflusst wird. Füllstoffe ermöglichen auch die Beeinflussung der Rauigkeit der Oberfläche, wie sie beispielsweise untenstehend in Zusammenhang mit dem in Fig. 4 beschriebenen

Ausführungsbeispiel vorteilhaft genutzt wird. Je nach Anwendungsfall kann der Anteil des Füllstoffs zwischen 0 % und 200 Gew.-% (bezogen auf den Anteil des jeweiligen Bindemittels) betragen.

Fig. 3 zeigt in einer schematischen und nicht maßstabsgetreuen Darstellung die Schichten eines beispielhaften Verpackungselements 1 in einer Schnittdarstellung. Das

Verpackungselement 1 weist eine Siegelschicht 14, eine Barriereschicht 15, eine

Primerschicht 16, eine Druckschicht 17, eine Überlackschicht 18 und eine Strukturschicht 19 auf. Die von der Siegelschicht 14 ausgebildete freie Siegeloberfläche 20 stellt die dem Produkt zugewandte Seite dar. Im in Fig. 3 dargestellten Fall wird die eine Anhaftneigung verringernde Struktur 3 somit von der Strukturschicht 19 ausgebildet, die an der dem Produkt abgewandten„Schönseite" bzw. Sichtoberfläche 21 des Verpackungselements 1 angeordnet ist.

Ein Verpackungselement 1 mit einem derartigen Schichtaufbau kann beispielsweise als Platine zur Versiegelung von Schalenbehältern etwa im Tiernahrungsbereich verwendet werden. Je nach Erfordernis können einzelne der in Fig. 3 dargestellten Schicht (z.B. die Primerschicht 16 oder die Überlackschicht 18) weggelassen werden, wenn dies für den besonderen Anwendungsfall gewünscht ist. Im Grunde kann das Verpackungselement nur aus einer einzigen, als Träger wirkenden Schicht bestehen, auf die die Strukturschicht 19 aufgebracht ist. Somit können alle in Fig. 3 dargestellten Schichten als optional angesehen werden, solange eine ein- oder mehrschichtige Lage vorhanden ist, die als Trägerschicht wirkt. Die gegenständliche Offenbarung umfasst alle Schichtkombinationen, die durch Weglassen einzelner oder mehrerer der in Fig. 3 dargestellten Schichten herstellbar sind. Weiters umfasst die Offenbarung Schichtaufbauten, bei denen einzelne oder mehrere der in Fig. 3 dargestellten Schichten selbst wiederum einen mehrschichtigen Aufbau aufweisen.

Die Siegelschicht 14 besteht aus einem siegelbaren Material, beispielsweise auf Basis eines Polyolefins, wie etwa Polyethylen oder Polypropylen, wobei die Siegelschicht vorzugsweise eine Schichtstärke im Bereich von 25-30 g/m 2 aufweist. Die Siegelschicht kann

beispielsweise auch als Siegellack ausgebildet sein, wobei die Schichtstärke vorzugsweise gemäß Herstellerangaben ausgeführt wird. Übliche Materialmengen für Siegellacke liegen beispielsweise im Bereich von etwa 2-10 g/m 2 , vorzugsweise etwa 4 oder 5 g/m 2 .

Die Barriereschicht 15 kann beispielsweise eine Sperrschicht aus Aluminium mit einer

Schichtstärke von beispielsweise zwischen 6μηι und 100 μηη sein. Die jeweilige Schichtdicke ist abhängige von der Art der verwendeten Aluminiumfolie und von den weiteren Schichten, die gegebenenfalls in der Verbundfolie des Verpackungselements 1 enthalten sind.

Beispielsweise haben übliche Aluminiumfolien (abhängig von der jeweiligen Legierung und den Herstellungsverfahren) eine Zugfestigkeit zwischen 60 N/mm 2 und 250 N/mm 2 , sodass die Schichtstärke der Aluminiumfolie anhand der gewünschten Zugfestigkeit (und unter Berücksichtigung anderer Parameter, wie etwa der erforderlichen Barriereeigenschaften) des Verpackungselements 1 ermittelt werden kann.

Alternativ kann die Barriereschicht 15 auch aus einer oder mehreren Kunststofflagen bestehen oder solche zusätzlich aufweisen, die eine gewünschte Barrierewirkung erzielen. Die Siegelschicht 14 kann beispielsweise in bekannter Weise auf die Barriereschicht 15 aufkaschiert oder im Coextrusionsverfahren auf die Barriereschicht aufgebracht sein.

An die Barriereschicht 15 schließt eine Primerschicht 16 an, die die Bedruckbarkeit bzw. die Haftung einer Druckschicht 17 auf dem Material der Barriereschicht 15 verbessert. Die Druckschicht 17 kann mit einem beliebigen Druckverfahren auf die Primerschicht 16 bzw. die Barriereschicht 15 aufgebracht sein. Gegebenenfalls kann das Verpackungselement 1 auch unbedruckt sein. Die Druckschicht 17 ist vorzugsweise mit einer Überlackschicht 18 überzogen, welche die Druckschicht 17 schützt und deren optisches Erscheinungsbild verbessert.

Unabhängig von der Art der Bedruckung und der Schichtfolge ist für jedes

Verpackungselement 1 eine Sichtoberfläche 21 definiert, wobei dies jene Oberfläche ist, die der Kunde als äußere Oberfläche des Verpackungselements 1 (und somit des Produkts) zu sehen bekommt. In Fig. 3 wird diese Sichtoberfläche 21 durch die äußere Oberfläche der Überlackschicht 18 gebildet. Gegebenenfalls kann die Sichtoberfläche 21 des

Verpackungselements 1 durch zusätzliche Verfahren verbessert werden, beispielsweise durch ein lackiertechnisches Aufbringen eines Benetzungsmittels oder durch eine

Coronabehandlung 22, wie dies durch die Strichpunktierte Linie angedeutet ist. Als weitere Oberflächenbehandlungen können beispielsweise eine Beflammung, eine Silikatisierung oder eine Titanisierung auf Oberflächen von einzelnen Schichten angewendet werden, um die optische Qualität und/oder die Haftfähigkeit und/oder andere Merkmale zu verbessern. Das Zusätzliche Verfahren kann vor oder nach dem Aufbringen der Strukturschicht 19 angewendet werden. Da die Strukturschicht 19 entfernt wird, bevor der Verbraucher das Produkt zu sehen bekommt, ist eine Anwendung einer Oberflächenbehandlung bevorzugt, die vor dem Aufbringen der Strukturschicht 19 erfolgt.

Auf die Sichtoberfläche 21 ist die Strukturschicht 19 aufgebracht, die in Fig. 3 durch eine Vielzahl von in einem Muster auf die Sichtoberfläche 21 aufgebrachte Strukturelemente 13 gebildet ist. Zum Aufbringen der Strukturelemente 13 kann jedes geeignete Verfahren verwendet werden, wobei im großtechnischen Maßstab insbesondere Druckverfahren geeignet sind, wie etwa Tiefdruck, Flexodruck, UV-Flexodruck, etc. Auch eine vollflächige Aufbringung einer Strukturschicht 19, wie sie etwa in Fig. 4 beispielhaft beschrieben ist, kann mit diesen Verfahren hergestellt werden. Nach dem Aufbringen kann das Folienmaterial beispielsweise in einem Trockenkanal (mittels Heißluft), durch Trommeltrockung, mittels eines Infrarotstrahlers oder einer Kombination dieser und gegebenenfalls weiterer

Trocknungsmaßnahmen getrocknet werden.

Je nach Art der Strukturelemente 13 können diese eine Schichtstärke von zwischen etwa 1 μηι und etwa 100 μηι aufweisen, bevorzugter Weise liegt die Schichtstärke der

Strukturelemente im Bereich zwischen etwa 20 μηι bis etwa 40 μηι. Die Schichtstärke kann durch die Art der Aufbringung und durch Materialparameter, beispielsweise die Viskosität, eingestellt werden.

Anstelle des in Fig. 3 dargestellten und zuvor beschriebenen Aufbaus kann das

Verpackungsmaterial 1 aus jedem geeigneten, bedruckten oder unbedruckten Folienmaterial aufgebaut sein, das an zumindest einer Oberfläche (oder auch an beiden Oberflächen) mit einer entsprechenden Struktur 3 versehen ist. Beispiele solcher Grundmaterialien sind Folien aus Aluminium, Kunststoffen, Papier und Kaschierkombinationen dieser Materialien. Um Papierlagen gegen die Einwirkung der Entfernungsmaßnahme zu schützen können diese beispielsweise zwischen zwei wasserundurchlässigen Materialschichten einkaschiert und/oder mit einem anderen Schutzüberzug (beispielsweise Lack) versehen sein.

Gegebenenfalls kann auch das Papier die Widerstandsfähigkeit erhöhende Zusätze enthalten. Je nach Verwendungszweck kann insbesondere Papier mit einer Schichtstärke von zwischen etwa 15 g/m 2 und etwa 150 g/m 2 , vorzugsweise zwischen 20 g/m 2 und 70 g/m 2 verwendet werden.

Als Kunststoffe können im Schichtverbund insbesondere Schichten aus Polyolefinen, wie etwa Polypropylen und Polyethylen, Polyamide, Polyester, wie etwa Polyethylenterephthalat verwendet werden. Je nach Art und Weise der Schichtkombination können die

Kunststoffschichten Schichtstärken im Bereich von zwischen etwa 5 μηι und etwa 150 μηι aufweisen, wobei Schichtstärke im Bereich zwischen 7 μηι und 40 μηι bevorzugt sind.

Aluminiumfolien können vorzugsweise in Schichtstärken zwischen 6 μηι und 100 μηι verwendet werden.

Aluminium und einige Kunststoffe können auch als Monofolien verwendet werden. Die Monofolie wirkt dabei als Trägermaterial, wobei Benetzungsmittel auf die Oberfläche aufgebracht werden können, um die Haftung bzw. die Druckqualität der die Anhaftneigung verringernden Struktur 3 zu verbessern. Gegebenenfalls kann an einer oder beiden

Oberfläche(n) eine Siegelbarkeit durch Aufbringen eines Siegellacks, einer COEX- Beschichtung oder eines aufkaschierten Siegelfilms erzielt werden. Die eine Anhaftneigung verringernde Struktur 3 kann entweder auf der Siegelseite oder der gegenüberliegenden Seite angeordnet werden.

Die oben angeführten Werte für die Schichtstärken stellen lediglich Richtangaben dar, wobei die einzelnen Schichtstärken in einem vielschichten Verbund im Allgemeinen im unteren Bandbreitenbereich oder auch darunter liegen können. Im Gegensatz dazu sind für

Materialien mit nur wenigen unterschiedlichen Schichten höhere Werte für die einzelnen Schichtstärken zu erwarten, die die angeführten Werte auch übersteigen können. Die Erfindung ist jedoch nicht auf bestimmte Schichtdicken beschränkt.

Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei der die Strukturschicht 19 eine vollflächig (oder gegebenenfalls teilflächig) aufgebracht Schicht ist, die aus einem Bindemittel 23 besteht, in dem ein körniger Füllstoff 24 enthalten ist. Der körnige Füllstoff 24 ist in der Strukturschicht 19 so in das Bindemittel 23 eingebettet, dass sich eine raue Außenoberfläche 25 bildet, die als eine Anhaftneigung verringernde Struktur 3 dient.

Als Bindemittel 23 können beispielsweise alle oben im Zusammenhang mit der Beschreibung der für die Struktur 3 geeigneten Stoffe verwendet werden.

Als körnigen Füllstoff 24 können beispielsweise Kreide, Talk, Silikate, Kieselsäure oder ähnliche Stoffe in einem Anteil zwischen 0 % und 200 Gew.-% (bezogen auf den Anteil des jeweiligen Bindemittels) verwendet werden. Die Korngröße bzw. Korngrößenverteilung des Füllstoffs kann in Abhängigkeit von der gewünschten Oberflächenrauigkeit, dem

verwendeten Bindemittel und dem verwendeten Aufbringungsverfahren ermittelt werden. Der Fachmann ist bei Kenntnis der hierin dargelegten Offenbarung in der Lage, durch gezielte Auswahl der obengenannten Parameter anhand routinemäßiger Arbeiten und Versuche eine gewünschte Oberflächenrauigkeit einzustellen.

Beim Sterilisieren des fertig verpackten und mit dem Verpackungselement 1 versehenen Produkts löst sich das Bindemittel 23 und wird zusammen mit dem körnigen Füllstoff 24 von dem Verpackungselement 1 entfernt, sodass die Sichtoberfläche 21 die äußerste und für den Kunden sichtbare Oberfläche des Verpackungselements 1 bildet.

Gegebenenfalls kann die Entfernungsmaßnahme auch mechanische Schritte umfassen, etwa indem nach einem Behandlungsschritt auf der Sichtoberfläche 21 verbliebene Reste der Struktur 3 entfernt werden, beispielsweise durch Abbürsten mit einer Bürste, durch Abblasen oder Absaugen, durch Abwaschen oder auf ähnliche Weise.

Beispielsweise werden Tiernahrungsbehälter nach dem Abfüllen und Versiegeln sterilisiert, wobei das Sterilisieren beispielsweise unter Wasserdampf und gegebenenfalls Druck bei ca. 130 °C über beispielsweise 30 Minuten durchgeführt wird. Die Struktur 3 wird während des Sterilisierens durch die Einwirkung des Wasserdampfs ab- bzw. aufgelöst und entfernt.

Anstelle der Sichtoberfläche 21 kann die Strukturschicht 19 auch auf Seiten der

Siegeloberfläche 20 angeordnet sein. Dies ist sowohl bei der Ausführungsform mit

Strukturelementen 13, als auch bei der Ausführungsform mit Bindemittel 23 und Füllstoff 24 möglich. In beiden Fällen kann sich die Strukturschicht 19 entweder vollflächig über die Siegeloberfläche 21 erstrecken, oder sie kann nur in Bereichen auf die Siegeloberfläche 21 aufgebracht sein, die außerhalb der zu versiegelnden Bereiche liegen. Im ersteren Fall muss sichergestellt sein, dass die Strukturschicht 19 die Siegelfähigkeit der Siegelschicht 14 nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigt, was durch routinemäßige Versuche ermittelt werden kann.

In Fällen, wo das Strukturelement 13 auf der dem Produkt zugewandten Oberfläche angeordnet ist, lösen sich nach dem Verpacken des Produkts die dem Produkt zugewandten Strukturelemente 13 (bzw. lösen sich das Bindemittel und gegebenenfalls der Füllstoffe 24) von der Siegeloberfläche 20 ab und mischen sich mit dem Produkt bzw. lösen sich darin auf, sodass der Benutzer beim Ablösen des Verpackungselements 1 eine glatte und einwandfreie Siegeloberfläche 20 vorfindet.

Voraussetzung dafür ist natürlich, dass für die Strukturschicht 19 ein Material (bzw. eine Materialkombination) gewählt wird, die das Produkt in der relevanten Menge qualitativ nicht beeinflusst, nur unwesentlich beeinflusst oder positiv bzw. in einer gewünschten Weise beeinflusst. Beispielsweise enthalten viele Milchprodukte, wie etwa Joghurtprodukte und insbesondere Diätjoghurts, Zucker und gegebenenfalls auch größere Mengen an Gelatine. Für die Verwendung des Verpackungselements 1 als Platine für diese Produkte wäre also beispielsweise eine an der Siegeloberfläche 20 angeordnete Strukturschicht 19 geeignet, die auf Basis von Zucker und/oder Gelatine hergestellt ist. Für salzhaltige Produkte, wie etwa Fischkonserven oder in Kunststoffschalen abgepackte Fischprodukte, können salzhaltige Strukturschichten 19 verwendet werden, wobei sich das Salz im feuchten Milieu des

Produkts auflöst.

Um die Herstellbarkeit und die Eigenschaften der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform abschätzen zu können, wurde vom Anmelder eine Versuchsreihe durchgeführt, die im Folgenden beschrieben ist.

In der Versuchsreihe wurden vom Anmelder unter Verwendung der in Tabelle 1 dargestellten Mischungen mehrere Strukturschichten hergestellt.

Tabelle 1

Als Beschichtungsmaterial wurde ein handelsüblicher Klebstoff auf Basis von Kartoffelstärke (Tobacoll TO 052-5502) verwendet, der gemäß den in Tabelle 1 zusammengefassten Mischungsverhältnissen demineralisiertes Wasser zugemischt wurde. Diesem Basisstoff wurden unterschiedliche Mengen an körnigem Füllstoff zugegeben. Als Füllstoff wurde jeweils synthetische, amorphe Kieselsäure verwendet, wobei das im Handel verfügbare Produkt GASIL® EBN, welches von der PQ Corporation, Chershire, England, vertrieben wird, verwendet wurde. Laut Herstellerangaben hat das Füllmaterial hat eine

durchschnittliche Korngröße von 8,3 μηη.

Auf die mattere Seite eines Streifens einer Aluminiumfolie (mit einer Dicke von 36 μηη als Trägermaterial) wurden jeweils die Kontrolle bzw. eine der drei Mischungen im flüssigen Zustand mit einer Schichtdicke von etwa 2 g/m 2 flächig aufgebracht und getrocknet.

Die Eigenschaften der Proben wurden jeweils mittels einer optischen (durch Augenschein) und haptischen (durch darüberstreichen mit dem Finger) Untersuchung bewertet.

Sowohl die mit der Kontrolle, als auch die mit den Mischungen 1 bis 3 versehen Oberflächen wiesen im Vergleich zur unbeschichteten Oberfläche der Aluminiumfolie ein matteres Erscheinungsbild auf. Ein Unterschied zwischen den unterschiedlichen beschichteten Oberflächen war mit freiem Auge nicht zu erkennen.

Der Unterschied zwischen der mit der Kontrolle beschichteten Oberfläche und der unbeschichteten Aluminiumoberfläche war haptisch nicht oder nur kaum wahrnehmbar. Die mit den Mischungen 1 bis 3 versehenen Oberflächen wiesen hingegen eine haptisch deutlich fühlbare Oberflächenrauigkeit auf, wobei zwischen den drei Oberflächen nur sehr

geringfügige Unterschiede bei der gefühlten Rauigkeit wahrnehmbar waren. Der Unterschied der Rauigkeit aller Mischungen gegenüber der Kontrolle war hingegen jeweils deutlich wahrnehmbar.

Alle oben beschriebenen Oberflächenbeschichtungen ließen sich durch abspülen mit Wasser einfach und schnell entfernen.

Die oben beschriebene Erfindung ist insbesondere (aber nicht nur) für Platinen geeignet. Als Platinen werden flächige und stückweise Folienmaterialien bezeichnet, die zum Verschließen von Behältnissen verwendet werden. Platinen weisen üblicherweise eine Siegeloberfläche auf, mit der sie zum Verschließen des Behälters auf einen Rand des Behälters aufgesiegelt werden. Auch flächige Verschlusselemente, die auf andere Weise auf einen Behälter aufgebracht werden, also beispielsweise mittels einer Klemmverbindung oder durch

Umbördeln des Randes, werden im weiteren Sinne als Platine angesehen. Die

gegenständliche Erfindung ist nicht auf Folienmaterialien beschränkt, sondern kann auch im Zusammenhang mit anderen flächigen Verpackungselementen vorteilhaft verwendet werden, beispielsweise für (gegebenenfalls beschichtete) Aluminiumdeckel für Dosen. Allgemein kann die Erfindung für alle flächigen Verpackungselemente verwendet werden, die vor der Verwendung vereinzelt werden müssen. Beispielsweise kann das erfindungsgemäße Verpackungselement 1 auch ein Etikett, zum Beispiel ein Flaschenhalsetikett, sein.

Die einzelnen Merkmale der hierin beschriebenen konkreten Ausführungsformen können vom Fachmann in einer beliebigen sinnvollen Weise miteinander kombiniert werden, um Gegenstände herzustellen, die zwar nicht explizit hierin beschrieben sind, aber in den Schutzbereich der Erfindung fallen.

Bezugszeichen:

Verpackungselement 1

Oberfläche 2

Struktur 3

Verpackung 4

Produkt 5

Behälter 6

Siegelnaht 7

Öffnungslasche 8

Platinenstapel 9

Behälterstapel 10

Pasteurisiertunnel 1 1

Lager 12

Strukturelement 13

Siegelschicht 14

Barriereschicht 15

Primerschicht 16

Druckschicht 17

Überlackschicht 18

Strukturschicht 19

Siegeloberfläche 20

Sichtoberfläche 21

Coronabehandlung 22

Bindemittel 23

körniger Füllstoff 24

Außenoberfläche 25