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Patent Searching and Data


Title:
PACKAGING FOR INSECTICIDE-IMPREGNATED NETS, FROM WHICH AIR CAN BE EVACUATED
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/009527
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to packaging (10) for storing and transporting goods, from which packaging air can be evacuated, said packaging being divided into at least one filling area (12) for accommodating the goods and at least one carrying area (14) having at least one carrying handle (16) for transporting the accommodated goods, characterized in that a labyrinthine seam arrangement (18) is formed between the filling area (12) and the carrying area (14) for evacuating air via the carrying handle (16). The invention further relates to a method for producing such packaging (10).

Inventors:
KREYMBORG MICHAEL (DE)
MENNEWISCH MARCEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/064792
Publication Date:
January 16, 2014
Filing Date:
July 12, 2013
Export Citation:
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Assignee:
BASF AGRO B V ARNHEM NL ZUERICH BRANCH (CH)
International Classes:
B65D33/01; B65D85/07
Domestic Patent References:
WO2011003845A22011-01-13
WO2005064072A22005-07-14
WO2011003845A22011-01-13
WO2011003861A22011-01-13
Foreign References:
DE202006012289U12007-12-13
DE20313081U12003-10-23
US20060045392A12006-03-02
US20040241359A12004-12-02
EP1886929A12008-02-13
US20070248291A12007-10-25
US6116781A2000-09-12
EP1607339A12005-12-21
DE102006004291A12007-08-09
Attorney, Agent or Firm:
RIPPEL, Hans Christoph (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Entlüftbare Verpackung (10) zum Aufbewahren von Waren, die mindestens zwei an den Rändern (42.1 , 42.2, 42.3, 42.4) miteinander verbundene Materiallagen umfasst und die in mindestens einen Füllbereich (12) zur Aufnahme der Ware und mindestens einen weiteren Bereich (14) mit mindestens einem Auslass (16) unterteilt ist, wobei zwischen dem Füllbereich (12) und dem weiteren Bereich (14) mindestens ein Kammersystem (18) ausgebildet ist, das eine Strömung eines Fluides aus dem Füllbereich (12) in den weiteren Bereich (14) und über den Auslass (16) aus der Verpackung erlaubt, wobei innerhalb des weiteren Bereiches (14) ein Auslass (16) vorgesehen ist, der die mindestens zwei Materiallagen so durchsetzt, dass der weitere Bereich (14) mit Auslass (16) als Überdruckventil wirkt.

Verpackung (10) gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Kammersystem (18) mindestens eine Kammer (22.1 , 22.2) und mindestens eine horizontale Naht (20) umfasst, die zwischen der mindestens einen Kammer (22.1 , 22.2) und den Rändern (42.1 , 42.2, 42.3, 42.4) der Verpackung (10) verläuft.

Verpackung (10) gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Kammer ein Volumen einschließt, das von einer Nahtanordnung (22.1 , 22.2) mit mindestens zwei Nähten (36.1 , 36.2, 38.1 , 38.2) und mindestens zwei Durchlässen (26.1 , 26.2, 24.1 , 24.2) begrenzt ist, wobei die Durchlässe (26.1 , 26.2, 24.1 , 24.2) zueinander versetzt angeordnet sind.

Verpackung (10) gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der mindestens zwei Durchlässe (26.1 , 26.2, 24.1 , 24.2) unmittelbar an den Füllbereich (12) und mindestens ein weiterer der mindestens zwei Durchlässe (26.1 , 26.2, 24.1 , 24.2) unmittelbar an den weiteren Bereich (14) angrenzt.

Verpackung (10) gemäß einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Naht (36.1 , 36.2, 38.1 , 38.2) der Nahtanordnung (22.1 , 22.2) entlang einer Linie, die eine vertikale und eine horizontale Komponente aufweist und in einen Winkel (30.1 , 30.2) von weniger als 80° zu der horizontalen Naht (20) verläuft.

Verpackung (10) gemäß einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich bei mindestens zwei in einem Winkel (30.1 , 30.2) zur horizontalen Naht (20) verlaufenden Nähten (36.1 , 36.2, 38.1 , 38.2) mindestens eine Naht (36.1 ,

38.1 ) in den Füllbereich (12) und mindestens eine weitere Naht (36.2, 38.2) in den weiteren Bereich (14) erstrecken und die mindestens zwei Nähte (36.1 , 36.2, 38.1 , 38.2) spiegelbildlich in Bezug auf die horizontale Naht (20) in den Füllbereich (12) und in den weiteren Bereich (14) hineinragen.

7. Verpackung (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslass (16) vollständig oder als Schnitt im weiteren Bereich (14) gestanzt oder geschnitten ist. 8. Verpackung (10) gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der als Schnitt ausgestaltete Auslass (16) zumindest teilweise durch Stege (48) unterbrochen ist.

9. Verpackung (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslass im weiteren Bereich (14) als Tragegriff (16) ausgestaltet ist.

10. Verpackung (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackung (10) aus einem bioabbaubaren Material hergestellt ist. 1 1 . Entlüftete Verpackung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, in der Ware komprimiert verpackt ist.

12. Verfahren zur Herstellung einer Verpackung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 umfassend die Schritte a) Bereitstellen von mindestens zwei aufeinanderliegenden Materiallagen, die an mindestens einem Rand (42.1 , 42.2, 42.3, 42.4) miteinander verbunden sind; und b) Ausbilden mindestens eines Füllbereiches (12) zur Aufnahme der Ware und mindestens eines weiteren Bereiches (14) mit mindestens einem Auslass (16), indem zwischen dem Füllbereich (12) und dem weiteren Bereich (14) mindestens ein Kammersystem (18) eingebracht wird, das eine Strömung eines Fluides aus dem Füllbereich (12) in den weiteren Bereich (14) und über den Auslass (16) aus der Verpackung (10) erlaubt, und innerhalb des weiteren Bereiches (14) ein Auslass (16) vorgesehen wird, der die mindestens zwei Materiallagen so durchsetzt, dass der weitere Bereich (14) mit Auslass (16) als Überdruckventil wirkt.

13. Verfahren gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass zum Ausbilden des Kammersystems (18) mindestens eine horizontale Naht (20) und mindestens eine Kammer (30.1 , 30.2) umfassend eine Nahtanordnung mit mindestens zwei Nähten und mindestens zwei Durchlässen (26.1 , 26.2, 24.1 , 24.2) eingearbeitet werden.

14. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslass (16) in dem weiteren Bereich (14) gestanzt oder geschnitten wird.

15. Verfahren gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass sich durch das Stanzen oder Schneiden des Auslasses (16) eine Schnittkantenverblockung ergibt. 16. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslass in der Form eines Tragegriffes (16) im weiteren Bereich (14) vorgesehen wird.

17. Verwendung der Verpackung (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 1 1 zum Transportieren und Aufbewahren eines mit Insektizid imprägnierten Netzes.

Description:
Entlüftbare Verpackung für Insektizid-imprägnierte Netze Beschreibung Die Erfindung betrifft eine entlüftbare Verpackung zum Aufbewahren und Transportieren von Waren, wie flexiblen Flächengebilden, die in der Verpackung komprimiert werden, sowie ein Verfahren zum Herstellen einer derartigen Verpackung.

Beim Komprimieren von verpackten Waren, beispielsweise durch Ballenpressen (Eng- lisch: baling) wird eine Volumenreduktion der verpackten Ware im Wesentlichen dadurch erreicht, dass Luft aus der Verpackung und der darin enthaltenen Ware ge- presst wird. Für dieses Verfahren geeignete Verpackungen sind bekannt. So werden beispielsweise Moskitonetze in Polyethylen- oder Polypropylentüten eingeschweißt, in die Löcher mit einem Durchmesser von etwa 0,5 cm eingestanzt sind. Durch diese Löcher entweicht beim Ballenpressen die in den zusammengefalteten Netzen und zwischen Netze und Folienverpackung befindliche Luft. Nachteilig an diesen eingestanzten Löchern ist, dass durch die Löcher Schmutz und Feuchtigkeit ins Innere der Verpackung und zu den verpackten Waren gelangt. Dadurch kommen die Waren in direkten Kontakt mit der Umgebung, was insbesondere bei Textilien zur Schimmelbildung füh- ren kann.

EP 1 886 929 A1 beschreibt einen Seitenfalten-Sack, der Ecken mit jeweils einer Schweißnaht vorsieht, die als Entlüftungskanal dienen. Dazu mündet in den Ecken des Sacks ein Entlüftungskanal der Nahtanordnung in einer Entlüftungsöffnung. Weiterhin ist der Kanal labyrinthartig ausgebildet, und die Entlüftungsöffnungen sind in den Seitenfalten des Seitenfalten-Sacks vorgesehen. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass zum Einen die Entlüftungsleistung und zum Anderen die Dichtigkeit gegenüber Feuchtigkeit begrenzt sind. Zusätzlich kann Restluft im Sack verbleiben, wenn der Innenraum des Sacks nicht vollständig vom Produkt ausgefüllt ist. Letztlich ist die Herstellung auf- wendig, da die Entlüftungsöffnungen in beide Materiallagen gestanzt werden und anschließend die Öffnungen in der äußeren Materiallage der Seitenfalte wieder verschweißt werden müssen.

Aus US 2007/0248291 A1 ist eine belüftete Plastiktasche für pulvriges Produkt be- kannt, die aus flexiblem Kunststoffmaterial gefertigt ist. Wenigstens eine Taschenwand definiert eine Ventilationszone, die eine Vielzahl von Perforationen aufweist. Zusätzlich ist ein Filtermedium über der Ventilationszone vorgesehen, das die Vielzahl der Perforationen überdeckt, um das pulvrige Produkte innerhalb der Tasche zu halten. Diese aus dem Stand der Technik bekannte Lösung umfasst mit dem Kunststoffmaterial und dem Filtermedium zwei unterschiedliche Materialien, die das Recyceln derartiger Ta- sehen zumindest erschweren, wenn nicht sogar unmöglich machen. Weiter beinhaltet die Plastiktasche keine Feuchtigkeitssperre und ist durch die Verwendung zweier Materialien aufwändig in der Herstellung. US 6,1 16,781 beschreibt einen flexiblen, evakuierbaren Kunststoffbeutel mit einem Einwegventil, das einen einzelnen Streifen zwischen der oberen und der unteren Lage des Beutels umfasst. Der Streifen ist entlang seiner Ränder mit der oberen und unteren Lage des Beutels so verbunden, dass zwei Durchgangsbereiche ausgebildet sind. So kann nach Einbringen des Verpackungsgutes der luftdichte Verschluss geschlossen werden und Luft durch Einrollen der Verpackung über das Ventil aus der Verpackung austreten. Auch diese Lösung stellt ein Einwegventil mit nur mäßiger Entlüftungsleistung und Feuchtigkeitssperre bereit. Zusätzlich ist das Einbringen eines einzelnen Streifens in der Herstellung eines derartigen Kunststoffbeutels aufwändig. EP 1 607 339 A1 beschreibt einen Kunststoffsack mit Überdruckentlüftungen, bei dem ein Bereich ausgebildet ist, der eine innere und eine äußere Wandung aufweist. Dabei sind in der inneren Wandung Öffnungen vorgesehen, die einen Gasaustritt aus dem Inneren des Sackes in den Bereich zwischen der inneren und der äußeren Wandung ermöglichen. Weiterhin sind Teilbereiche der Nähte, die einen Bereich zwischen der inneren und der äußeren Wandung ausbilden, so ausgestaltet, dass ein Gasaustritt möglich ist. Insbesondere können die Schweiß- bzw. Klebenähte durch einseitige oder mehrseitige, vollflächige oder partielle Auftragung eines Trennmediums auf den Kunststoff vor dem Schweißen geschwächt werden und dadurch den Gasaustritt ermöglichen. Nachteilig an dieser Lösung sind die langen Entlüftungswege und die daraus resultierende Herabsetzung der Entlüftungsleistung. Zusätzlich ist eine Feuchtigkeitssperre nur bedingt gegeben, und das Aufkleben von Etiketten oder Bedrucken des Sackes wird durch die Längsnahtüberlappung erschwert.

Aus DE 10 2006 004 291 A1 ist ein Sack bekannt, der an der inneren Folienlage erste Entlüftungsöffnungen zur Entlüftung des Sackinnern in den ersten Entlüftungskanal aufweist. Ein zweiter Entlüftungskanal ist mit dem ersten Entlüftungskanal durch zweite Entlüftungsöffnungen verbunden. Dritte Entlüftungsöffnungen des zweiten Entlüftungskanals dienen zum Entlüften des zweiten Lüftungskanals. Durch die Selbstentlüftung kann es zu Pumpeffekten und erneutem Lufteintritt kommen, was das Eindringen von Feuchtigkeit begünstigt. Weiter ist die Herstellung eines derartigen Sackes mit hohem Materialaufwand verbunden und das Etikettieren, Bedrucken und kompakte Stapeln des Endprodukts erschwert.

Die bekannten Lösungen für entlüftbare Verpackungen haben die vorstehend be- schriebenen Nachteile. Aus diesem Grund besteht weiterhin Bedarf an einer entlüftba- ren Verpackung, die das Verpackungsgut trotz Entlüftungsöffnungen vor Feuchtigkeit schützt und gleichzeitig einfach in der Herstellung und Handhabung ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine entlüftbare Verpackung für flexible Waren, wie Texti- lien, insbesondere mit einem Langzeit-Insektizid imprägnierte Netze, bereitzustellen, die beim Entlüften eine hohe Entlüftungsleistung aufweist und gleichzeitig die Waren im Inneren der Verpackung vor Umwelteinflüssen schützt. So soll die Verpackung das Eindringen von Schmutz oder Feuchtigkeit aus der Umgebung in das Verpackungsinnere verhindern. Zusätzlich soll die Verpackung das Austreten von Stoffen aus dem Inneren der Verpackung in die Umgebung unterbinden, wenn keine Entlüftung stattfindet. Letztlich soll die Verpackung möglichst einfach und kostengünstig hergestellt werden.

Die Aufgabe wird gelöst durch eine entlüftbare Verpackung zum Aufbewahren von Wa- ren, die mindestens zwei an den außenliegenden Rändern miteinander verbundene Materiallagen umfasst und die in mindestens einen Füllbereich zur Aufnahme der Ware und mindestens einen weiteren Bereich mit mindestens einem Auslass unterteilt ist, wobei zwischen dem Füllbereich und dem weiteren Bereich mindestens ein Kammersystem ausgebildet ist, das eine Strömung eines Fluides aus dem Füllbereich in den weiteren Bereich und über den Auslass aus der Verpackung erlaubt, wobei innerhalb des weiteren Bereiches ein Auslass vorgesehen ist, der die mindestens zwei Materiallagen so durchsetzt, dass der weitere Bereich mit Auslass als Überdruckventil wirkt.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Herstellung einer entlüftba- ren Verpackung wie vorstehend beschrieben, umfassend die Schritte a) Bereitstellen von mindestens zwei aufeinanderliegenden Materiallagen, die an mindestens einem Rand miteinander verbunden sind, und b) Ausbilden mindestens eines Füllbereich zur Aufnahme der Ware und mindestens eines weiteren Bereiches mit mindestens einem Auslass, indem zwischen dem Füllbereich und dem weiteren Bereich mindestens ein Kammersystem eingebracht wird, das eine Strömung eines Fluides aus dem Füllbereich in den weiteren Bereich und über den Auslass aus der Verpackung erlaubt, und innerhalb des weiteren Bereiches ein Auslass vorgesehen wird, der die mindestens zwei Materiallagen so durchsetzt, dass der weitere Bereich mit Auslass als Überdruckventil wirkt.

Die Erfindung stellt mit der Kombination aus Kammersystem und dem als Überdruckventil ausgestalteten weiteren Bereich eine Verpackung bereit, die eine hohe Entlüf- tungsleistung ermöglicht und gleichzeitig Waren im Inneren der Verpackung zuverläs- sig vor Umwelteinflüssen schützt. So werden insbesondere durch die Kombination aus einem Kammersystem und dem als Überdruckventil ausgestalteten weiteren Bereich Barrieren geschaffen, die das Eindringen von Feuchtigkeit und Schmutz in den Füllbereich beziehungsweise das Austreten von Stoffen aus dem Füllbereich verhindern, aber dennoch eine hohe Leistung beim Entlüften des Füllbereiches bereitstellen. Somit können die verpackten Waren, beispielsweise durch Ballenpressen, schnell komprimiert werden, indem Luft mit hohem Druck aus der Verpackung und der darin enthaltenen Ware gepresst wird. Nach dem Entlüften bietet die erfindungsgemäße Verpackung eine zuverlässige Barriere, die sowohl das Eindringen von Feuchtigkeit oder Schmutz in das Innere der Verpackung als auch das Austreten von Stoffe aus dem Inneren der Verpackung nach außen verhindert. Insgesamt wird so das Komprimieren der verpackten Ware erleichtert, wobei das Komprimieren weiterhin die Stapelbarkeit der verpackten Ware verbessert und den Raumbedarf beim Lagern reduziert. Durch die Barrierewirkung der Verpackung wird zusätzlich ein sicherer Transport der Ware ermöglicht, indem sowohl ein Eindringen als auch ein Austreten von Stoffen verhindert wird.

Die erfindungsgemäße Verpackung ist aus mindestens zwei Materiallagen hergestellt, die an den außenliegenden Rändern beispielsweise durch Falzen, Falten, Prägen, Kleben, Nieten, Verschweißen und/oder Versiegeln miteinander verbunden sind. Be- vorzugt sind die Materiallagen an den Rändern miteinander verschweißt. In dem sich daraus ergebenden Innenraum der Verpackung sind mindestens ein Füllbereich und mindestens ein weiterer Bereich vorgesehen. Typischerweise befindet sich dabei der weitere Bereich oberhalb des Füllbereiches. Im Folgenden werden die Begriffe„horizontal" und„vertikal" im Bezug auf diese typische Ausrichtung der Verpackung verwendet. Horizontal bezeichnet dabei eine Komponente, die in der flächigen Komponente des Füllbereiches oder des weiteren Bereiches, etwa als Trennlinie zwischen Füllbereich und weiterem Bereich, verläuft. Entsprechend bezeichnet vertikal eine Komponente, die von dem Füllbereich zu dem wei- teren Bereich verläuft. Horizontal und vertikal sind dabei im Sinne von im Wesentlichen horizontal beziehungsweise im Wesentlichen vertikal zu interpretieren, was auch Abweichungen im Bereich von ± 15°, bevorzugt ± 5 ° und besonders bevorzugt ± 1 ° von der Horizontalen beziehungsweise der Vertikalen umfasst. Der Füllbereich bezeichnet, den Bereich der Verpackung, in dem sich die Ware befindet. Der Füllbereich ist, vorzugsweise nach der Aufnahme der Ware, soweit verschlossen, dass ein Fluidaustritt im Wesentlichen nur noch über das Kammersystem erfolgen kann. Das Fluid ist dabei typischerweise ein Gas oder Gasgemisch, insbesondere Luft. Der weitere Bereich bezeichnet einen als Kopfraum ausgestalteten Bereich der Verpa- ckung, der ebenfalls soweit verschlossen ist, dass Fluid im Wesentlichen durch den Auslass austreten kann. In diesem Zusammenhang ist der Begriff im Wesentlichen so zu verstehen, dass neben dem genannten Fluidstrom auch ein Teil des Fluides durch die miteinander verbundenen, vorzugsweise verschweißten Ränder austreten kann. Dieser Anteil bestimmt sich nach der Dichtheit der Verbindung zwischen den Rändern und ist bei typischen Verbindungen, wie Schweißnähten, gegenüber dem Fluidstrom aus dem Füllbereich in den weiteren Bereich und über den Auslass aus der Verpackung vernachlässigbar gering.

In einer Ausführungsform umfasst das Kammersystem mindestens eine Kammer und mindestens eine horizontale Naht, die zwischen der mindestens einen Kammer und den Rändern der Verpackung verläuft. Hierbei kann die mindestens eine Kammer ein Volumen einschließen, das von einer Nahtanordnung mit mindestens zwei Nähten und mindestens zwei Durchlässen begrenzt ist. Bevorzugt ist das Volumen der Kammer durch zwei Nähte mit jeweils einem Durchläse begrenzt. Damit das Fluid vom Füllbe- reich in den weiteren Bereich strömen kann, grenzt mindestens einer der mindestens zwei Durchlässe unmittelbar an den Füllbereich und mindestens ein weiterer der mindestens zwei Durchlässe unmittelbar an den weiteren Bereich an. Bevorzugt sind die mindestens zwei Durchlässe versetzt zueinander angeordnet. So ist das Kammersystem mit der mindestens einen horizontalen Naht und der mindestens einen Kammer ausgebildet, Luft aus dem Füllbereich in den weiteren Bereich und von dort über den Auslass nach außen zu leiten.

Weiterhin ist der Querschnitt der Kammer in mindestens einer Ebene, insbesondere der flächigen Ebene der Verpackung, so ausgestaltet, dass sich der Querschnitt der Kammer in der Breite gegenüber der Breite der Durchlässe zum Kammerinneren hin vergrößert. So kann das Volumen der Kammer durch die mindestens zwei versetzt zueinander angeordneten Durchlässe von dem Fluid durchströmt werden, wobei die Strömung nach dem Passieren des an den Füllbereich grenzenden Durchlasses und vor Austritt aus dem Auslass mindestens einmal umgelenkt wird.

In einer Ausführungsform verläuft mindestens eine Naht der Nahtanordnung entlang einer Linie, die eine vertikale und eine horizontale Komponente aufweist, um die Luftströmung zu führen und so die Entlüftungsleistung zu erhöhen. Vorzugsweise verläuft die mindestens eine Naht der Nahtanordnung in einen Winkel von weniger als 80°, bevorzugt weniger als 50° und besonders bevorzugt zwischen 30° und 45° zu der horizontalen Naht. Beispielsweise kann die mindestens eine Naht einen Winkel von etwa 45° zur horizontalen Naht einschließen. Hierbei kann sich die mindestens eine in einem Winkel zur horizontalen Naht verlaufende Naht in den Füllbereich oder den weiteren Bereich erstrecken. Bei mindestens zwei in einem Winkel zur horizontalen Naht verlaufenden Nähten kann sich mindestens eine Naht in den Füllbereich und mindestens eine weitere Naht in den weiteren Bereich erstrecken. Bevorzugt können sich die mindestens zwei Nähte von einem Punkt auf der horizontalen Naht aus erstrecken. Dabei können die mindestens zwei Nähte spiegelbildlich in Bezug auf die horizontale Naht in den Füllbereich und in den weiteren Bereich hineinragen. Insbesondere können sich die mindestens zwei Nähte von einem Punkt auf der horizontalen Naht zu einem Rand der Verpackung erstrecken. Die mindestens zwei Nähte bilden in dieser Ausführung eine dreieckartige Konfiguration mit einem Rand der Verpackung.

In einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung haben sich die folgenden Größenverhältnisse zwischen den einzelnen Bereichen, also Füllbereich, Kammersystem und weiterem Bereich, als vorteilhaft erwiesen. So ist die Größe des Füllbereiches maßgeblich bestimmt durch die Größe der zu verpackenden Ware. Beispielsweise bei Moskitonetzen ergibt sich üblicherweise eine Länge entlang der Vertikalen von bis zu 1 m, bevorzugt bis zu 800 mm und besonders bevorzugt von bis zu 600 mm, beispielsweise etwa 570 mm. Die Länge entlang der Vertikalen des weiteren Bereiches kann insbesondere von der Form des Auslasses abhängen. Ist der Auslass etwa als Tragegriff ausgestaltet, so ergibt sich für den weiteren Bereich eine Länge von 60 bis 90 mm. Die Breite der Verpackung kann in einer Ausführungsform bis zu 800 mm, bevorzugt bis zu 600 mm und besonders bevorzugt bis zu 500 mm betragen. Die Durchlässe können eine Breite bezogen auf die kleinsten Abstand zwischen den Durchläse begrenzenden Enden von 2 bis 100 mm, bevorzugt von 5 bis 25 mm und besonders bevorzugt von 10 bis 20 mm aufweisen.

Bei typischen Dimensionen der Verpackung von etwa (570 x 460) mm 2 können Entlüftungsleistungen von bis zu 5000 Liter pro Stunde erreicht werden. Der Öffnungsdruck der Verpackung liegt dabei in Wasser zwischen 10 und 50 mbar, bevorzugt zwischen 20 und 40 mbar. Ein Verfahren, wie der Öffnungsdruck im Rahmen der vorliegenden Erfindung bestimmt wird, ist in Beispiel 1 beschrieben.

Mit dem oben beschriebenen Kammersystem kann eine hohe Entlüftungsleistung erreicht werden. Zusätzlich beeinflusst das Kammersystem die Ware im Füllbereich nicht, so dass die Verpackung mit möglichst wenig Restluft nach dem Entlüften nahezu vollständig von der Ware ausgefüllt ist. Dabei hängen Form und Größe der Nähte und der Durchlässe u.a. von der Verpackungsgröße, dem Verpackungsmaterial und der aufzunehmenden Ware ab und können vom Fachmann leicht angepasst werden.

In einer Ausführungsform ist der Auslass vollständig oder als Schnitt im weiteren Be- reich ausgestanzt oder ausgeschnitten. In einer Weiterbildung kann der als Schnitt ausgestaltete Auslass zumindest teilweise durch Stege unterbrochen sein. Insbesondere kann der Auslass im weiteren Bereich als Tragegriff ausgestaltet sein. Durch das Ausstanzen des Auslasses ergibt sich eine Schnittkantenverblockung, die Materialbeziehungsweise Folienlagen der Verpackung so miteinander verblockt, dass die Foli- enlagen aneinander haften. Beim Entlüften der Verpackung kann jedoch trotz der Schnittkantenverblockung Luft über den Auslass austreten. Dabei löst sich die Schnittkantenverblockung zumindest teilweise, so dass sich die Folienlagen nach dem Entlüften wieder aneinander legen. Dadurch wird eine zusätzliche Barriere in den Auslass integriert, die das Eindringen von Feuchtigkeit oder Schmutz aus der Verpackungsum- gebung verhindert. Zusätzlich bietet der als integrierter Tragegriff ausgestaltete Auslass eine komfortable Transportmöglichkeit. Der Tragegriff erfüllt somit mehrere Funktionen gleichzeitig, indem er der Entlüftung dient, als Feuchtigkeitssperre fungiert und gleichzeitig eine einfache Transportmöglichkeit bietet. Als Material zur Herstellung der entlüftbaren Verpackung eignen sich beispielsweise Kunststofffolien aus Polyolefinen wie Polyethylen (PE) Polyethylenterephthalat (PET), Polyamid (PA), Polypropylen (PP), Polylactide (PLA), Polyvinylchlorid (PVC), Polystyrol (PS), verschiedene Polyester, Polykarbonat (PC), Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer (EVOH) und Kombinationen hieraus. Weiterhin können die mindestens zwei Material- lagen Mehrschicht-Verbunde umfassen, die aus einer Kombination unterschiedlicher Kunststoffe hergestellt sind, um bestimmte Eigenschaften, etwa elektrostatische Eigenschaften oder Barriereeigenschaften, wie das Permeationsverhalten, der Materiallagen an die jeweilige Anwendung anzupassen. Insbesondere kann eine mehrschichtige Coextrusionsfolie etwa aus PE/EVOH/PA PE eingesetzt werden, um eine Diffusion und Migration durch die Verpackungsfolie zu unterbinden oder zumindest zu erschweren.

Unter dem Gesichtspunkt der Bioabbaubarkeit können die mindestens zwei Materiallagen auch bioabbaubare Materialien umfassen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung soll ein polymeres Material dann als biologisch abbaubar gelten, wenn es gemäß DIN EN 13432, Teil 2 vollständig biologisch abbaubar ist. Damit ist ein Material dann Bioabbaubar, wenn mindestens 90 % des organischen Kohlenstoffs des Materials in einem Prüfzeitraum von maximal 180 Tagen umgesetzt worden ist. Insbesondere eignen sich für die mindestens zwei Materiallagen bioabbaubare Kunststoffe, die beispielswei- se auf der Basis von Polylactid (PLA), Polyhydroxybuttersäure (PHB), Polytrimethylen- terephthalat (PTT), Celluloseacetat und Stärkeblends erhältlich sind. Derartige Materialien werden unter anderem unter den Markennamen Ecoflex™ (ein aliphatisch- aromatisches Copolyester, das auf den Monomeren 1 ,4-Butanediol, Adipinsäure und Terephthalsäure basiert) sowie Ecovio™ (das zusätzlich einen Anteil von PLA umfasst) von BASF vertrieben. Weiterhin können die mindestens zwei Materiallagen aus bioabbaubaren Materialien wie Papier, Vlies, Gewebe, Gewirke oder einer Kombination hieraus gebildet werden, die zusätzlich beschichtet sind. Beispielsweise können derartige bioabbaubare Mate- rialien einseitig oder beidseitig mit einer bioabbaubaren Kunststofffolie, wie zuvor beschreiben, beschichten sein. Vorzugsweise ist die Beschichtung auf der Seite vorgesehen, die zum Verpackungsinneren hinweist, um etwa das Zusammenschweißen der mindestens zwei Materiallagen zu ermöglichen. In einer derartigen Ausführungsform mit beschichtetem, bioabbaubarem Material, wie Papier, kann eine dünnere bioabbau- bare Kunststofffolie gewählt werden als im Fall einer Verpackung, deren Materiallagen lediglich bioabbaubaren Kunststoff umfassen. Dadurch kann die Verpackung insgesamt schneller abgebaut werden, da bioabbaubare Materialien wie Papier schneller zersetzt werden können als bioabbaubarer Kunststoff.

Die mindestens zwei Materiallagen der entlüftbaren Verpackung können aus Folie gebildet werden, die eine Dicke von mindestens 3 μηι, bevorzugt von mindestens 6 μηι und besonders bevorzugt von mindestens 8 μηι aufweist. Um den Füllbereich zum Einlegen der Ware und mindestens einen weiteren Bereich zu bilden, werden mindestens zwei Materiallagen, vorzugsweise eine obere und einer untere Lage, entlang mindestens einem und vorzugsweise drei ihrer aufeinanderliegenden, außenliegender Ränder miteinander verbunden. Die mindestens zwei Materiallagen der Verpackung können durch jede dem Fachmann für das jeweilige Material als geeignet bekannte Verfahren miteinander verbunden werden Zu diesen Verfahren gehören beispielsweise Falzen, Falten, Prägen, Kleben, Nieten, Verschweißen oder Versiegeln. Insbesondere kann die Verpackung aus Schlauchfolie gebildet werden, die als Schlauch beispielsweise durch Blasfolienextrusion extrudiert oder aus einer Folienflachbahn gefaltet sein kann. Zusätzlich können die Materiallagen mit weiteren produktspezifischen Elementen, wie einem Aufdruck, einem Etikett oder einem beschrifteten Aufkleber, versehen werden. Dieser Schritt kann unmittelbar nach Ausbilden des Folienschlauches oder der Folienflachbahn oder nach ausbilden der Nähte durchgeführt werden.

Mittels der vorgenannten Verfahren zum Verbinden von Materiallagen kann auch das Kammersystem zwischen dem Füllbereich und dem weiteren Bereich der Verpackung eingebracht werden. Vorzugsweise werden dazu die beiden Materiallagen entlang wei- terer Nähte innerhalb der Verpackung miteinander verbunden. Beim Ausbilden des Kammersystems werden mindestens eine horizontale Naht und mindestens eine Kammer umfassend eine Nahtanordnung mit mindestens zwei Nähten und mindestens zwei Durchlässen beispielsweise durch Schweißen eingearbeitet. Dies kann in einem Verfahrensschritt mit dem Verbinden der mindestens zwei Materiallagen ausgeführt werden oder alternativ in einem Verfahrensschritt vor oder nach dem Verbinden der mindestens zwei Materiallagen, wenn zum Beispiel unterschiedliche Verbindungsverfahren zum Einsatz kommen. Werden die Nähte, etwa die horizontalen Naht und die Nahtanordnung der Kammer, in mindestens zwei getrennten Schritten eingebracht, kann die Reihenfolge der einzelnen Schritte beliebig gewählt werden.

Zusätzlich kann der Auslass in dem weiteren Bereich gestanzt oder geschnitten werden, so dass der Auslass die mindestens zwei Materiallagen der Verpackung durchsetzt. Durch das Stanzen oder Schneiden des Auslasses ergibt sich eine Schnittkantenverblockung, die Materiallagen der Verpackung so miteinander verblockt, dass die Materiallagen aneinander haften. Beim Entlüften der Verpackung kann jedoch trotz der Schnittkantenverblockung Luft über den Auslass austreten. Dabei löst sich die Schnittkantenverblockung typischerweise nur teilweise, so dass sich die Folienlagen nach dem Entlüften wieder aneinander haften und der weitere Bereich mit Auslass als Überdruckventil wirkt. Die Schnittkantenverblockung kann beim Schneiden durch einen Zieh-, Quetsch- oder Rollschnitt erzeugt werden, wobei der Quetschschnitt die Materiallagen besser verblockt als der Zieh- oder Rollschnitt. Stanzen resultiert ebenfalls in einer guten Schnittkantenverblockung, die vorstehend beschriebenen Effekte unterstützt. Der Auslass kann dabei in einer beliebigen Form und Größe geschnitten oder gestanzt werden, wobei diese so zu wählen sind, dass je nach Verpackungsvolumen die gewünschte Entlüftungsleistung erreicht wird. So kann der Auslass vollständig oder als Schnitt gestanzt oder geschnitten werden. Dies kann auch in Form einer Perforation ausgeführt sein, die durch Anordnen von mehreren Schnitt- oder Stanzlöchern gebildet wird. Ein als Schnitt gestanzter oder geschnittener Auslass kann weiterhin zumindest teilweise durch Stege unterbrochen sein. Dadurch werden die Verblockung der mindestens zwei Materiallagen und die daraus resultierende Überdruckventilwirkung weiter unterstützt. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird der Auslass in der Form eines Tragegriffes im weiteren Bereich vorgesehen. Der als Tragegriff ausgestaltet Auslass erfüllt damit mehrere Funktionen gleichzeitig, indem er der Entlüftung dient, als zusätzliche Feuchtigkeitsbarriere fungiert und gleichzeitig eine einfache Transportmöglichkeit bietet.

Nach Ausbilden des Kammersystems und des weiteren Bereiches mit Auslass sieht die Verpackung an einem Rand des Füllbereiches vorzugsweise noch eine Öffnung vor, um den Füllbereich mit Waren zu befüllen. Nach dem Einlegen der Ware kann der als Öffnung vorgesehene Abschnitt nach den vorstehend beschriebenen Verfahren wie die übrigen, bereits miteinander verbundenen Ränder verschlossen werden. Die erfin- dungsgemäße Verpackung kann daher auch als Verpackungstasche oder taschenför- mige Verpackung bezeichnet werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform des Herstellungsverfahrens wird ein Folien- schlauch bereitgestellt, der gegebenenfalls in entsprechenden Positionen mit produktspezifischen Elementen, wie einem Aufdruck, versehen wird und anschließend konfektioniert wird. Die Konfektionierung umfasst dabei das Ausbilden der Nähte zum Ausbilden des Füllbereiches, des weiteren Bereiches und der Kammer sowie das Ausbilden des Auslasses. Weiterhin kann der Folienschlauch durch Perforieren in die einzelnen Verpackungen aufgeteilt werden und auf einer Rolle aufgewickelt werden. Alternativ können die Verpackungen vereinzelt werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Herstellungsverfahrens wird eine Folienbahn bereitgestellt, die gegebenenfalls in entsprechenden Positionen mit pro- duktspezifischen Elementen, wie einem Aufdruck, versehen wird und aus der durch Falten ein Schlauch gebildet wird. In einem weiteren Schritt erfolgt dann die Konfektionierung, wie vorstehend beschrieben.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die mindestens zwei Materiallagen im Bereich der als Öffnung zum Einlegen der Ware vorgesehene Abschnitt miteinander verbunden, beispielsweise durch Schweißen. Alternativ kann der als Öffnung zum Einlegen der Ware vorgesehene Abschnitt auch mit einer Verschlussvorrichtung versehen sein. Die Verschlussvorrichtung dient dazu, den als Öffnung vorgesehenen Abschnitt nach Einlegen der Ware zu verschließen. Dabei kann es sich um eine einmalig oder mehrmals verschließbare Vorrichtung handeln.

Eine solche Verschlussvorrichtung kann zum Beispiel ein mit einer abziehbaren Folie abgedeckter, auf der Verpackung angebrachter Klebestreifen, eine mit einem derartigen Klebestreifen versehene umklappbare Lasche sein. Weiterhin kann die Ver- Schlussvorrichtung mindestens eine selbstklebende Schicht umfassen, d.h. eine auf der Verpackung oder auf einer mit der Verpackung verbundenen Lasche aufgebrachten Schicht, die durch Andrücken die Öffnung verschließt. Die selbstklebende Schicht kann beispielsweise durch Feuchtigkeitsauftrag, Wärme oder Abziehen einer Schutzfolie aktivierbar sein. Insbesondere für die Verbindung von zwei Materiallagen sind dem Fachmann die entsprechenden Klebemitteln und Klebezusammensetzungen sowie die entsprechenden Hilfsmittel bereits bekannt. Dabei ist lediglich zu berücksichtigen, dass beim Pressen der Verpackung Fluid aus dem Auslass austreten soll und ansonsten die Materiallagen möglichst luft- und feuchtigkeitsdicht miteinander verbunden sind. Die erfindungsgemäße Verpackung kann von kreisförmig bis polygonal jeden beliebigen Grundriss aufweisen, vorzugsweise hat sie einen kreisförmigen, dreieckigen, viereckigen, fünfeckigen oder sechseckigen Grundriss. Der Grundriss bezieht sich im Rahmen der Erfindung auf die Verpackung nach dem Verschließen einer gegebenen- falls vorhandenen Verschlussvorrichtung. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verpackung weist einen rechteckigen Grundriss auf. Ein derartiger Grundriss erleichtert insbesondere das Etikettieren der Verpackung.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine entlüftete Verpackung der vorstehend beschriebenen Art, in der Waren komprimiert aufgenommen sind. Nach Einfüllen der Ware in die Verpackung kann beispielsweise beim Ballenpressen durch das erfindungsgemäße System aus Kammersystem und Auslass die in Waren, wie zusammengefalteten Netzen, und zwischen der Ware und der Folienverpackung befindliche Luft entweichen. Dadurch wird das Volumen der Verpackung reduziert und die Verpackung kann in eine stapelbare Form gepresst werden. Dazu kann die verpackte Ware in eine Vorrichtung zum Ballenpressen eingeführt werden, wobei sich vorzugsweise der Füllbereich in der Presse und der weitere Bereich außerhalb der Presse befindet, damit das Fluid frei entweichen kann. Im komprimierten Zustand sind die in erfindungsgemäßer Verpackung aufgenommenen Waren gut stapelbar und nehmen we- nig Platz ein.

Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der Verpackung wie vorstehend beschrieben zum Transportieren und Aufbewahren von Waren, die feuchtigkeitsempfindlich sind und zur Schimmelbildung neigen oder von denen gewisse Gefahren ausgehen und die daher sicher verschlossen sein müssen. Insbesondere kann die erfindungsgemäße Verpackung zum Verpacken von chemisch behandelten Textilien oder gebeiztem Saatgut verwendet werden.

Besonders bevorzugt können mit den erfindungsgemäßen Verpackungen Textilien verpackt werden, die mit langzeitwirkenden Insektiziden ausgerüstet sind. Mit Langzeit- Insektiziden ausgerüstete Substrate sind so gestaltet, dass sie die in ihnen enthaltenen Insektizide über einen langen Zeitraum freisetzen. So werden beispielsweise zur Bekämpfung von vektorübertragenen Krankheiten wie Malaria, Gelbfieber, Denguefieber, lymphatische Filariose und Leishmaniose insektizidimprägnierte Moskitonetze einge- setzt. Neben Sprühanwendungen von Insektiziden auf Hausinnenwänden bildet der Einsatz solcher Netze beispielsweise eine der Säulen des globalen "Roll Back Malaria Partnership"-Projektes und wird von der WHO (World Health Organisation) empfohlen. Um einen effektiven Schutz über einen längeren Zeitraum zu gewähren, müssen die Netze so imprägniert sein, dass die Insektizide auch nach einer größeren Anzahl von Wäschen nicht verloren geht. Entsprechende, mit speziellen Insektizid-Bindemittel- Kombinationen behandelte Netze werden auch als LLINs (Long Lasting Insecticide Netz) bezeichnet.

Weitere Anwendungen für mit Langzeit-Insektiziden ausgerüstete Substrate erstrecken sich auf den Pflanzenschutz, dem Schutz geernteter Pflanzen und Pflanzenteile und/oder die Vorratshaltung beziehungsweise Lagerhaltung. Insbesondere können derartige Substrate zum Schutz vor Schädlingen in unterschiedlichen Zusammenhängen zur Anwendung kommen. So können sowohl Feldfrüchte, wie Tomaten, Äpfel oder Kirschen, als auch geerntete Früchte geschützt werden. Weiterhin können derartige Substrate, insbesondere Netze, dazu genutzt werden, geerntete Tabakpflanzen vor Schädlingen zu schützen. In ähnlicher Weise können in der Forstwirtschaft Schädlinge von gelagertem Holz ferngehalten werden. Auch während des Transports von Gut können derart behandelte Substrate das Gut vor etwa einem Schädlingsbefall schützen. So können zum Beispiel Container mit behandelten Netzen ausgestattet werden, wodurch ein zusätzliches Begasen bei der Ankunft in Ländern mit restriktiven Einfuhrbestimmungen obsolet werden könnte. Die mit Langzeit-Insektiziden ausgerüsteten Substrate, insbesondere Netze, können weiterhin Pheromone enthalten und so auch als Fallen eingesetzt werden. Als Insektizide werden dabei zum Beispiel Pyrethroide verwendet, da diese Klasse von Insektiziden nicht nur eine hohe letale Wirkung für die Insekten bei gleichzeitiger geringer Toxizität für Säugetiere aufweist, sondern das Insekt auch durch eine schnelle Lähmung außer Gefecht gesetzt wird, bevor es zu einem Stich und damit zur Übertragung der Krankheit kommen kann (sogenannter Knock-Down-Effekt). Ein weiteres ge- eignetes Insektizid ist Chlorfenaypr, beispielsweise auch in Mischung mit Pyrethroiden.

Mit Langzeit-Insektizid ausgerüstete Textilmaterialien werden beispielsweise in Form von Abdeckungen oder Bezügen eingesetzt, beispielsweise für Bettbezüge, Matratzen, Kissen, Gardinen, Wandbedeckungen, Teppiche, Fenster-, Schrank- und Türvorhänge, Decken, Planen und Zeltbahnen. Bevorzugt sind Netze, insbesondere Moskitonetze, beispielsweise Bettnetze zum Schutz gegen Moskitos und andere Schadinsekten.

Es hat sich gezeigt, dass die erfindungsgemäße Verpackung sich insbesondere dazu eignet, mit Langzeit-Isektiziden ausgerüstete Netze, insbesondere Moskitonetze, zu verpacken. Solche Netze sind in WO 2005/064072 A2, WO 201 1/003845 A2 oder WO 201 1/003861 beschrieben. Diese Netze kommen hauptsächlich in Gebieten zur Anwendung, in denen eine hohe Ansteckungsgefahr für Malaria besteht. Unglücklicherweise ist in diesen Gebieten die Abfallentsorgung und das Abfallrecycling wenig entwickelt, so dass der Einsatz von leicht verrottbaren und die Umwelt weniger als Polyethy- len- oder Polypropylenfolien belastenden Verpackung deutliche ökologische Vorteile aufweist.

Den mit Langzeit-Insektiziden ausgerüsteten Materialien ist gemeinsam, dass sie das Insektizid nur in geringen Dosen freisetzen. Daher können mit Langzeit-Insektiziden ausgerüstete Textilien sehr gut durch die erfindungsgemäßen Verpackungen verpackt werden. Durch die zum Entlüften vorgesehene Kammersystem in Kombination mit dem als Überdruckventil ausgestalteten weiteren Bereich kann beim Ballenpressen die überflüssige Luft entweichen, ohne zu einer Gefährdung der Umwelt oder der Men- sehen zu führen. Weiterhin wird durch die Kombination aus Nahtanordnung und Tragegriff eine effektive Feuchtigkeitssperre bereitgestellt. Dadurch wird ein Feuchtigkeitseintritt verhindert, und das Insektizid kann nicht ausgewaschen werden.

Beispiele

Anhand von Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend näher erläutert.

Es zeigt: Figur 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Verpackung zum

Aufbewahren von Waren in der Vorderansicht, eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Verpackung ge mäß Figur 1 mit angedeuteten Luftströmen,

Figur 3 eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verpackung,

Figur 4 eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verpackung, Figur 5 Detailansicht einer abgeschrägten Schweißnaht,

Figur 6 eine Ausführungsform eines Herstellungsverfahrens in Form eines Flussdiagramms, Figur 7 eine weitere Ausführungsform des Herstellungsverfahrens in Form eines

Flussdiagramms.

Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen Verpackung 10 zum Aufbewahren und Transportieren von Waren. Die Verpackung 10 ist als Tasche ausgestaltet, die beispielsweise durch das Verbinden von zwei Folienla- gen an den Rändern 42.1 , 42.2, 42.3, 42.4 der Verpackung 10 gebildet wird. In der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform hat die Verpackung 10 eine rechteckige Form, die in der horizontalen Komponente 34 eine kleinere Ausdehnung als in der vertikalen Komponente 32 aufweist. Neben der rechteckigen Form kann die Verpackung 10 auch beliebige andere Formen, wie rund, dreieckig oder polygonal, annehmen.

Weiterhin ist die Verpackung 10 entlang der horizontalen Komponente 34 in zwei Bereiche 12, 14 unterteilt. So entsteht ein erster Bereiche 12, der als Füllbereich 12 zum Aufnehmen von Waren dient, gefolgt von einem zweiten Bereich 14, der einen Trage- bereich 14 mit Tragegriff 16 ausbildet. Der Tragegriff 16 ermöglicht es hierbei, die Verpackung 10 und darin aufgenommene Waren komfortabel transportieren zu können. In der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform ist die vertikale Ausdehnung 50 des Tragebereichs 14 kleiner als die vertikale Ausdehnung 52 des Füllbereichs 12. So nimmt der Tragebereich 14 weniger als ein Viertel der gesamten vertikalen Komponente 32 der Verpackung 10 ein. Die horizontalen Ausdehnung 34 des Füllbereichs 12 und des Tragebereichs 14 sind dagegen im Wesentlichen gleich.

In anderen als der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform kann die Größe des Füllbereiches 12 und des Tragebereiches 14 an die zu verpackenden Waren angepasst wer- den. So ist es beispielsweise vorteilhaft bei leichten Waren, wie Textilien, einen möglichst kleinen Tragebereich 14 auszubilden, dessen Tragegriff 16 ausreichend ist, einem Benutzer das Transportieren der Verpackung 10 zu ermöglichen. Bei schwereren Waren, beispielsweise Baustoffen, kann zugunsten der Stabilität ein größerer Tragegebereich 14 gewählt werden, um insbesondere den Tragegriff 16 zu verstärken.

Der Tragegriff 16 ist weiterhin als Schnitt 44 im Tragebereich 14 ausgestanzt. Der Schnitt 44 ist dabei in einer halbrunden Form ausgeführt, wobei ein Teilstück 54 ausgespart ist. Der Tragegriff 16 kann so von dem Benutzer umfasst werden, was den Transport der verpackten Ware erleichtert.

Zusätzlich dient der Tragegriff zum Entlüften der Verpackung 10 und insbesondere des Füllbereiches 12. Dazu ist zwischen dem Füllbereich 12 und dem weiteren Bereich 14 ein Kammersystem 18 vorgesehen, das über die in der horizontalen Komponente 34 versetzt angeordneten Durchlässe 24.1 , 24.2, 26.1 , 26.2 eine Fluidverbindung zwi- sehen Füllbereich 12 und dem weiteren Bereich 14 herstellt. Nach Einbringen der Ware in den Füllbereich 12 kann die Verpackung 10 beispielsweise an einem der Ränder 42.2, 42.3, 42.4 verschlossen werden und anschließend beim Ballenpressen die in der Ware, wie zusammengefalteten Netzen, und zwischen Ware und Verpackung 10 befindliche Luft durch das Kammersystem 18 entweichen. Das Kammersystem 18 ermög- licht damit eine Luftströmung aus dem Füllbereich 12 in den weiteren Bereich, der im gezeigten Ausführungsbeispiel als Tragebereich 14 ausgestaltet ist. Von dort strömt die Luft über den Tragegriff 16 nach außen in die Umgebung der Verpackung 10.

Das Kammersystem 18 umfasst in der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform eine ver- setzte Durchlassführung mit Nähten 22.1 , 22.2 und einer horizontalen Naht 20. Dabei trennt die horizontale Naht 20 den Füllbereich 12 von dem Tragebereich 14, wobei die horizontale Naht jeweils zum Rand 42.3, 42.4 der Verpackung 10 einen Teil 28.1 und 28.2 offen lässt. So ergibt sich jeweils am Rand 42.3, 42.4 der Verpackung 10 ein Durchläse 28.1 und 28.2.

Die weiteren Nähte 22.1 , 22.2 des Kammersystems verlaufen jeweils im Bereich der beiden Durchlässe 28.1 , 28.2 der horizontalen Naht zum Rand 42.3, 42.4 der Verpackung 10. Weiterhin weisen die Nähte 22.1 , 22.2 jeweils zwei Schenkel 36.1 , 36.2, 38.1 , 38.2 auf, die sich in der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform von einem Punkt 40.1 , 40.2 auf der horizontalen Naht 20 aus erstrecken und einen Winkel 30.1 , 30.2 von etwa 90(±10)° einschließen. Folglich ragen die zwei Schenkel 36.1 , 36.2, 38.1 , 38.2 spiegelbildlich in Bezug auf die horizontale Naht 20 in den Füllbereich 12 und in den Tragebereich 14 hinein. Eine derart ausgestaltete, Kammersystem 18 ermöglicht es, dass Luft beim Ballenpressen der Verpackung aus dem Füllbereich 12 in den Tragebereich 14 und von dort über den Tragegriff 16 nach außen strömen kann. Derartige beim Ballenpressen entstehenden Luftströme sind in Figur 2 angedeutet. So entweicht Luft 56.1 , 56.2, die in der Ware, wie zusammengefalteten Netzen, und zwischen Ware und Verpackung 10 im Füllbereich 12 befindet, beim Ballenpressen zunächst durch die Nahtanordnung 18 mit gedoppelter Labyrinthführung. Dadurch entsteht eine Luftströmung 56.1 , 56.2 aus dem Füllbereich 12 durch die Durchlässe 22.2, 26.2, 28.2 in die Schweißanordnung 18. Aus der Nahtanordnung 18 entweicht die Luft 58.1 , 58.2 schließlich in den Tragebereich 14. Nach Durchströmen des Kammersystems 18 in den Tragebereich strömt die Luft 60.1 , 60.2 schließlich über den Tragegriff 16 in die Verpackungsumgebung 13.

Neben der entlüftbaren Ausgestaltung der Verpackung 10 bewirkt die erfindungsgemäße Entlüftung über den Tragegriff 16, dass eine weitere Barriere zwischen dem Verpackungsinnern 1 1 und der Verpackungsumgebung angeordnet ist. Denn diese Barriere verhindert das Eindringen von Schmutz oder Feuchtigkeit aus der Verpackungsumgebung, und stellt somit für die verpackten Waren einen effektiven Schutz vor Schimmelbildung und Ansammlungen von Schmutz im Verpackungsinnern 1 1 bereit. Zusätzlich ergibt sich durch die Schnittkantenverblockung des gestanzten Tragegriffs 16, dass Luft aus dem Verpackungsinnern 1 1 austreten kann, aber ein Eintreten von Luft nicht möglich ist. So bewirkt die Schnittkantenverblockung, dass sich der Schnitt 44 des Tragegriffs 16 beim Austreten von Luft, beispielsweise durch Ballenpressen der Verpackung 10, zumindest teilweise öffnet und nach dem Entlüften wieder schließt.

In Figur 3 ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verpackung 10 gezeigt. Diese entspricht im Hinblick auf den Füllbereich und die labyrinthartige Nahtanordnung 18 der Ausführungsform gemäß Figur 1 . Im Unterschied zu Figur 1 ist jedoch der Tragegriff 16 vollständig ausgestanzt.

Figur 4 zeigt in schematischer Darstellung eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verpackung 10 zum Aufbewahren von Waren. Die Verpackung 10 ist analog zu den in Figur 1 und 2 gezeigten Ausführungsformen als Tasche ausgestaltet, die beispielsweise durch das Verbinden von zwei Folienlagen an den Rändern 42.1 , 42.2, 42.3, 42.4 der Verpackung 10 gebildet wird. Auch in dieser Ausführung hat die Verpackung 10 eine rechteckige Form, die in der horizontalen Komponente 34 eine kleinere Ausdehnung als in der vertikalen Komponente 32 aufweist. Neben der rechteckigen Form kann die Verpackung 10 auch beliebige andere Formen, wie rund, drei- eckig oder polygonal, annehmen. Weiterhin ist die Verpackung 10 entlang der horizontalen Komponente 34 in zwei Bereiche 12, 14 unterteilt.

Im Unterschied zu den Ausführungsformen der Figuren 1 bis 3, in denen der Auslass im weiteren Bereich 14 als Tragegriff 16 ausgestaltet ist, zeigt Figur 4 zwei als Schnitt ausgestanzte Auslässe 62. Dabei durchsetzen die Schnitte 62 beide Materiallagen. Durch die sich daraus ergebende Schnittkantenverblockung wird eine zusätzliche Barriere in die Verpackung 10 integriert, die das Eindringen von Feuchtigkeit oder Schmutz aus der Verpackungsumgebung verhindert. In anderen Ausführungsformen können beliebig viele Auslässe in unterschiedlichen Geometrien vorgesehen sein.

Über die Schnitte 62 kann Luft aus der Verpackung 10, insbesondere über das Kammersystem 18 aus dem Füllbereiches 12, austreten. Das Kammersystem 18 umfasst dazu versetzt zueinander angeordneten Durchlässe 24.1 , 24.2, 24.3, 26.1 , 26.2, 26.3, die eine Fluidverbindung zwischen Füllbereich 12 und dem weiteren Bereich 14 her- stellen. Nach Einbringen der Ware in den Füllbereich 12 kann die Verpackung 10 beispielsweise an einem der Ränder 42.2, 42.3, 42.4 verschlossen werden und anschließend beim Ballenpressen die in der Ware, wie zusammengefalteten Netzen, und zwischen Ware und Verpackung 10 befindliche Luft durch das Kammersystem 18 entweichen. Von dort strömt die Luft über die Schnitte 62 nach außen in die Umgebung der Verpackung 10. Im Unterschied zu Figur 1 umfasst das Kammersystem 18 der Figur 4 mehrere Durchlässe in den Nähten 22.1 , 22.2. Dabei trennt die horizontale Naht 20 den Füllbereich 12 von dem Tragebereich 14, sich jeweils am Rand 42.3, 42.4 der Verpackung 10 ein Durchläse 28.1 und 28.2 ergibt. Die weiteren Nähte 22.1 , 22.2 des Kammersystems 18 verlaufen jeweils im Bereich der beiden Durchlässe 28.1 , 28.2 der horizontalen Naht zum Rand 42.3, 42.4 der Verpackung 10 und weisen die Nähte 22.1 , 22.2 jeweils drei Schenkeln 36.1 , 36.2, 36.3, 36.4, 38.1 , 38.2, 38.3, 38.4 auf. In der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform erstrecken sich die Schenkel 36.1 , 36.2, 36.3, 38.1 , 38.2, 38.3 von den zur horizontalen Naht 20 vertikal verlaufenden Schenkeln 36.4, 38.4 aus. Von den Enden der Schenkeln 36.4, 38.4 erstrecken sich die Schenkel 36.1 , 36.2, 36.3, 38.1 ,

38.2, 38.3 jeweils spiegelbildlich in einen Winkel 30.3, 30.4 von etwa 45° zur horizontalen Naht 20 in den Füllbereich 12 und den weiteren Bereich 14. Die Schenkel 36.1 ,

36.3, 38.1 , 38.3 bilden dabei jeweils zwei Durchlässe 24.1 , 24.3, 26.1 , 26.3.

Figur 5 zeigt eine Detailansicht des Schenkels 38.2 und der Randnähte 42.1 , 42.4. Typischerweise wird die Nahtanordnung zur Bildung des Kammersystems 18 durch Schweißnähte gebildet, die eine Breite von etwa 2 bis 8 und bevorzugt von 5 bis 6 mm haben, um der Druckbelastung beim Ballenpressen stand zu halten. Durch die Gestal- tung der Schweißnaht 38.2, die den Schenkel 38.2 bildet, kann weiterhin ein Lenken des Luftstromes erreicht werden. In der in Figur 5 gezeigten Ausführungsform ist das Ende 64 des Schenkels 38.2, das dem Rand 42.4 der Verpackung zugeordnet ist, in einer im Wesentlichen parallelen Ausrichtung gestaltet. Dadurch wird der Luftstrom 58.2 beim Übergang aus dem Kammersystem 18 in den weiteren Bereich 14 durch einen im Wesentlichen gerade Begrenzung zwischen dem Schenkelende 64 und dem Rand 42.1 der Verpackung geleitet. Daraufhin folgt ein Umlenken am Rand 42.1 , so dass die Luft über den Auslass 44, 46, 62 austreten kann. Die in Figur 5 gezeigte Ausgestaltung des Schenkelendes 64 bewirkt somit eine Drosslung. Ist das Schenkelende 64 zum Auslass 44, 46, 62 hin geneigt, kann die Luft schneller entweichen und die Ent- lüftungsleistung nochmals erhöht werden.

In den Figuren 6 und 7 sind zwei mögliche Ausführungsform des Verfahrens zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verpackung in Form von Flussdiagrammen 100a und 100b dargestellt.

In der Ausführungsform gemäß Figur 6 wird ein Folienschlauch bereitgestellt 102, der gegebenenfalls in entsprechenden Positionen mit produktspezifischen Elementen, wie einem Aufdruck, versehen wird 104 und anschließend konfektioniert wird 106. Die Konfektionierung umfasst dabei das Ausbilden der Nähte zum Ausbilden des Füllberei- ches, des weiteren Bereiches und der Kammer sowie das Ausbilden des Auslasses. Weiterhin kann der Folienschlauch durch Perforieren in die einzelnen Verpackungen aufgeteilt werden und auf einer Rolle aufgewickelt werden. Alternativ können die Verpackungen vereinzelt werden. In der Ausführungsform gemäß Figur 7 wird eine Folienbahn bereitgestellt 108, die gegebenenfalls in entsprechenden Positionen mit produktspezifischen Elementen, wie einem Aufdruck, versehen wird 1 12 und aus der anschließend durch Falten ein Schlauch gebildet wird 1 10. In einem weiteren Schritt 1 14 erfolgt dann die Konfektionierung wie vorstehend beschrieben.

Beispiel 1

Die Dichtigkeit der erfindungsgemäßen Verpackung wurde in einem Testaufbau nachgewiesen, bei dem die Verpackung inklusive verpackter Waren über einen längeren Zeitraum in einem Wasserbassin aufbewahrt wurde. Die verwendete Verpackung entsprach dabei der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform mit einem Durchlass pro Schenkel und Kammersystem. Weiterhin war ein Tragegriff ausgebildet, der zusätzliche zwei Stege am Tragegriff umfasste. Der Füllbereich der beispielshaften Verpackung beträgt (80 x 460) mm 2 . Die Durchlässe in dem Schenkeln, der in den Füllbe- reich ragt, sind bis zu 10 mm breit. Die Durchlässe in den Schenkeln, die in den weiteren Bereich hineinragen, sind gemessen zum Rand 42.1 der Verpackung zu etwa 20 mm gewählt worden. Der Winkel zwischen den Schenkeln und der horizontalen Naht ist etwa 45°. Der Öffnungsdruck wurde in Wasser bestimmt. Dazu wurde die Verpackung vollständig in Wasser getaucht, wobei der Wasserspiegel ungefähr 500 mm über der Verpackung lag, und geilchmäßig Druck auf die Verpackung ausgeübt wurde. Der Druck ab dem eine Entlüftung einsetzte, also mit dem Aufsteigen von Gasbläschen, wird als der Öffnungsdruck unter Wasser bezeichnet. Für die zuvor beispielshaft beschriebene Verpa- ckung hat sich bei diesem Versuch ein zur Entlüftung gemessener Mindestdruck von etwa 30 mbar unter Wasser bei einem Wasserspiegel von etwa 500 mm ergeben. Zusätzlich wurde eine Entlüftungsleistung von > 220 Litern pro Stunde bei 10 mbar und von > 2500 Litern pro Stunde bei 100 mbar bestimmt. Die Verpackung wurde mit einem saugfähigen Papier befüllt und verschweißt. Dieser Aufbau wurde für längere Zeit komplett in Wasser getaucht aufbewahrt. Nach 48 Stunden und nach einer Woche wurde das saugfähige Papier auf Feuchtigkeit hin untersucht. Zur Beurteilung, ob Feuchtigkeit in die Verpackung eingedrungen ist, wurde das saugfähige Papier auf Verfärbungen hin überprüft, da sich saugfähiges Papier im nas- sen Zustand verfärbt. In keinem der zugrundegelegten Zeiträume konnte Wasser auf dem saugfähigen Papier und damit innerhalb der Verpackung nachgewiesen werden. Das Testergebnis zeigt somit eindrucksvoll, wie effektiv die erfindungsgemäße Verpackung gute Entlüftungseigenschaften mit der Feuchtigkeitsdichtheit kombiniert.

Bezugszeichenliste

10 entlüftbare Verpackung

1 1 Verpackungsinnere

12 Füllbereich

14 Tragebereich

16 Tragegriff

18 Kammersystem

20 horizontale Naht

22.1 , 22.2 weitere Naht

24.1 , 24.2 Durchlässe i

26.1 , 26.2 Durchlässe 2

28.1 , 28.2 Durchläse der horizontalen Naht

30.1 , 30.2 Winkel

32 vertikale Komponente

34 horizontale Komponente

36.1 , 36.2 erster Schenkel

38.1 , 38.2 zweiter Schenkel

40.1 , 40.2 Punkt auf der horizontalen Naht

42.1 oberer Rand der Verpackung

42.2 unterer Rand der Verpackung

42.3, 42.4 seitlicher Rand der Verpackung

44 als Schnitt ausgestanzter Tragegriff

46 vollständig ausgestanzter Tragegriff

48 Stege

50 vertikale Ausdehnung Tragebereich

52 vertikale Ausdehnung des Füllbereiches

54 Aussparung des Schnitts am Tragegriff

56 Luftströmung von dem Füllbereich in die Nahtanordnung

58 Luftströmung aus der Nahtanordnung in den Tragebereich

60 Luftströmung vom Tragebereich über den Tragegriff nach außen

62 Schlitze

64 Schweißnahtende

100a/b Verfahrensablauf

102, 1 10 Bereitstellen Schlauchfolie

104, 1 12 Bedrucken

106, 1 14 Konfektionieren

108 Bereitstellen Folienbahn