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Title:
PACKAGING FOR MOISTURE-SENSITIVE GOODS, ESPECIALLY FOR PHOTOGRAPHIC FILMS, AND PACKAGING CONTAINING AT LEAST ONE FILM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1997/008077
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention involves a form of packaging for moisture-sensitive goods and for photographic film in particular, and which comprises an inner chamber surrounded by an enclosing wall (5) and a cover (6) whereby the wall (5) and/or cover (6) are at least partly permeable to moisture and/or made of some hygroscopic material by means of circular apertures (7) or a diaphragm (8), that offsets or reduces any internal vapour pressure.

Inventors:
THIERMANN ELTEN CARLOS ALBERTO (DE)
THIELE HARTMUT (DE)
ULBRICHT PETER (DE)
REDMANN RAINER (DE)
Application Number:
PCT/EP1996/003666
Publication Date:
March 06, 1997
Filing Date:
August 21, 1996
Export Citation:
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Assignee:
BASF MAGNETICS GMBH (DE)
THIERMANN ELTEN CARLOS ALBERTO (DE)
THIELE HARTMUT (DE)
ULBRICHT PETER (DE)
REDMANN RAINER (DE)
International Classes:
B65D8/04; B65D51/16; B65D81/24; B65D81/26; G03C3/00; (IPC1-7): B65D81/26; B65D51/16; G03C3/00
Foreign References:
EP0240955A21987-10-14
US4903834A1990-02-27
US4456137A1984-06-26
US4624366A1986-11-25
EP0449267A11991-10-02
US4648519A1987-03-10
FR1386309A1965-01-22
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Claims:
Patentansprüche
1. Verpackung für feuchtigkeitsempfindliches Gut, insbesondere für Fotofilmmaterial, bestehend aus Wand und/oder Deckeltei¬ len (5, 6), und einem von diesen umschlossenen Innenraum, da¬ durch gekennzeichnet, daß die wenigstens teilweise (7,8,8A, 15,19,24 bzw.25) feuchtigkeitsdurchlässig und/oder feuchtigkeitsspeichernd ausgebildet sind, so daß sich ein Dampfdruck von innen ausgleichen bzw. abbauen kann.
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch den wenigstens teilweise feuchtigkeitsdurchlässigen oder speichernden Teil (7, 8, 8A, 15, 19,24 bzw.25) innerhalb eines Tages bei einer Heizschranktemperatur von 50°C, 20 % RF eine Flüssigkeitsmenge von etwa 5 mg bis etwa 10 mg entweichen bzw. aufgenommen werden kann.
3. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe aus einer Dose (5) mit Deckel (6) besteht, wobei wenigstens eine Öffnung (7), insbesondere von 2,5 3,5 mm Durchmesser, zum Entweichen der Feuchtigkeit vorgesehen ist.
4. Verpackung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Entweichöffnung (7) durch eine Abdeckung (8,8A, 15,19,24), insbesondere eine einseitig, dampfdurchläs¬ sige Folie, abgedeckt ist.
5. Verpackung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Entweichöffnung (7) im Deckel (6) vorgesehen ist.
6. Verpackung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß Entweichöffnungen (26) zwischen Dose (5) und Deckel (6) , insbesondere am Dosenrand (27) oder Deckelrand (28) , vorgese¬ hen sind.
7. Verpackung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Entweichöffnung (15A) an einer Wand der Dose (13) vorgesehen ist.
8. Verpackung nach Anspruch 1, bei der die Wand und Deckelteile Prismenform (13) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Entweichöffnung (15A) an wenigstens einem Wandteil der Prismenform vorgesehen ist.
9. Verpackungen nach Anspruch 3 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Material der Dosen, Deckel oder PrismenBehälter Wandteile (5,6,1214,1618) feuchtigkeitsdurchlässig ausge¬ bildet ist. 5 10. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2 und einen oder mehreren der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß Abdeckmittel (8,8A) vorgesehen sind, womit die wenigstens eine Ent¬ weichöffnung (7) wenigstens teilweise abdeckbar ist. 11. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe wenigstens teilweise aus hygroskopischem Material (25) besteht oder an Wand oder Deckelteilen solches befindlich ist. 15 12. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch den wenigstens teilweise feuchtigkeitsdurchlässigen oder speichernden Wand und/oder Deckelteil (7,8,8A, 15, 15A, 19,24 bzw. 25) innerhalb von 6 Tagen bei einer Heizschranktemperatur von 50°C, 20 % RF und einem nicht ge 20 temperten Film eine Flüssigkeitsmenge von wenigstens etwa 10 mg bis etwa 80 mg entweichen bzw. aufgenommen werden kann.
10. 13 Verpackung nach Anspruch 1 oder 2 oder 12, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß durch den wenigstens teilweise feuchtigkeits 25 durchlässigen oder speichernden Wand und/oder Deckelteil (7,8,8A, 15,15A,19,24 bzw. 25) nach einer Dauer von 15 Tagen bei einer Heizschranktemperatur von 50°C, 20 % RF und einem nicht getemperten Film eine Flüssigkeitsmenge von wenigstens etwa 20 mg bis etwa 120 mg entweichen bzw. aufgenommen werden 30 kann.
11. 14 Verpackung nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der An¬ sprüche 2 bis 13, gekennzeichnet durch wenigstens einen darin enthaltenen unbelichteten Film.*& 35.
12. Zeichn.*& 40.
13. 45 Verpackung für feuchtigkeitsempfindliches Gut, insbesondere für Fotofilme, und Verpackung mit wenigstens einem Film darin Zusammenfassung Die Erfindung betrifft eine Verpackung für feuchtigkeitsempfind¬ liches Gut, insbesondere für Fotofilmmaterial, bestehend aus einem Innenraum und diesen umschließenden Wand und Deckelteilen, wobei die Wand und/oder Deckelteile wenigstens teilweise feuch¬ tigkeitsdurchlässig und/oder feuchtigkeitsspeichernd ausgebildet sind, so daß sich ein Dampfdruck von innen ausgleichen bzw. ab¬ bauen kann.
Description:
Verpackung für feuchtigkeitsempfindliches Gut, insbesondere für Fotofilme, und Verpackung mit wenigstens einem Film darin

Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Verpackung für feuchtigkeitsempfind¬ liches Gut, insbesondere für Fotofilmmaterial, bestehend aus Wand- und Deckelteilen und einem von diesen umschlossenen Innen- räum, und eine Verpackung mit wenigstens einem Film darin.

Fotofilme, insbesondere Kleinbild-, Negativ- oder Positivfilme werden von den Filmherstellern in Kunststoffdosen mit Deckel verpackt für eine dampfdichte Aufbewahrung. Gemäß US 4 639 386 besteht eine derartige Kunststoffdose z.B. aus einem polymeren Harz, das überwiegend Polypropylen enthält und das eine geringe Feuchtigkeitsdurchlässigkeit von 2,3 mg/am 1. Tag einer Testreihe besitzt.

Mit der DE-OS 40 14 680 ist eine Verpackung für eine Kleinbild- Kunststoffdose bekannt, die in einem wasserdampfdichten, z.B. aus beiderseits beschichteter Aluminiumfolie bestehenden, verschwei߬ baren Beutel enthalten ist.

Mit dem DE-GM 94 07 945 (O.Z. 0078/06175) der Anmelderin ist ein Behälter für Fotofilm, bestehend aus Karton-, Papier- und/oder Kunststoffmaterial oder einem Mehrlagen-Verbund-Material bekannt, wobei vorzugsweise mittels einer dazwischenangeordneten Heiß- siegelfolie die Behälterteile verbindbar sind, um den zusatz- liehen Vorteil der Wassserdampfundurchlässigkeit bzw. einen Feuchtigkeitsschutz von außen zu erreichen.

Die zuvor beschriebenen Dosen- und Behälterausführungen haben das gemeinsame Ziel der Erreichung einer Tropentauglichkeit zum Schütze des Films, also einen Schutz gegen das Eindringen von Feuchtigkeit von außen.

Die Fotofilmmaterialien verändern jedoch unter verschiedenen Klimata ihre Eigenschaften, insbesondere die sensitometrischen. Außerdem läßt hohe Feuchtigkeit den Film, verbunden mit hoher Temperatur, schneller altern. Dieser Alterungsprozeß kann soweit gehen, daß z.B. bei Farbnegativ-Fotofilmen die Negative nicht mehr kopierfähig sind und damit nutzlos werden.

Da die Fotofilme durch ihren Herstellungsprozeß eine gewisse

Restfeuchtigkeit besitzen, kann eine wasserdampfdichte Verpackung bei Lagerung in der Wärme zu einer beschleunigten Alterung

führen, was bekannt ist und wogegen eine Temperung des Filmmate¬ rials nach dem Herstellungsprozeß von einigen Filmherstellern vorgenommen wird. Eine damit möglicherweise verbündende künstliche Alterung des Filmmaterials muß dann in Kauf genommen werden.

Unter Tempern oder Temperung wird verstanden, daß nach der Her¬ stellung des Films ein Teil der Restfeuchtigkeit ausgetrieben und die verbleibende Feuchtigkeit über die Filmschichten vergleichmä¬ ßigt wird.

Mit der EP-A 476 535 ist es auch bekannt, vor dem Kopieren ein Gelatine enthaltendes Silberhalogenid-Fotofilmmaterial auf einen Höchstprozentsatz von 14 Gewichtsprozenten bezogen auf das Gela¬ tinegewicht, vorzutrocknen, um fotografisch ausgezeichnete Ergeb- nisse zu erhalten.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verpackung zu schaffen, bei der der im Innenraum entstehende Dampfdruck wenig¬ stens teilweise abgebaut wird.

Die Aufgabe wird mit einer Verpackung für feuchtigkeitsempfind¬ liches Gut, insbesondere für unbelichtetes Fotofilmmaterial, bestehend aus einem geschlossenen Innenraum und diesen umgebenden Wand- und Deckelteilen, dadurch gelöst, daß die Wand- und/oder Deckelteile wenigstens teilweise feuchtigkeitsdurchlässig und/ oder feuchtigkeitsspeichernd ausgebildet sind, so daß sich ein Dampfdruck von innen ausgleichen bzw. abbauen kann.

Dadurch kann eine Temperung gemäß dem Stand der Technik einges- part werden, und eine damit verbundene künstliche Alterung des Filmmaterials wird vermieden.

In zweckmäßiger Ausgestaltung der Verpackung soll durch den wenigstens teilweise feuchtigkeitsdurchlässigen oder -speichern- den Teil innerhalb von 6 Tagen bei einer Heizschranktemperatur von 50°C, 20 % RF eine Flüssigkeitsmenge von etwa 10 bis etwa 80 mg entweichen bzw. aufgenommen werden können.

Dadurch wird ein Bereich angegeben, in welchem die sensitome- trischen, zum Teil alterungsbedingten, und den Kopierprozeß be¬ einflussenden Eigenschaften des Fotofilms weitgehend unverändert gehalten werden können, auch bei längerer Lagerung unter Tropen- bedingungen.

In praktischer Ausbildung besteht die Verpackung aus einer Dose mit Deckel, wobei wenigstens eine Entweichöffnung für die Feuch¬ tigkeit vorgesehen ist. Damit ist es möglich, den Aufwand für die

Realisierung der erfinderischen Verpackung sehr gering zu halten. Außerdem bietet sich an, an vorhandenen Dosen die Entweichöffnung nachträglich anzubringen. Es ist auch vorteilhaft, die Entweich¬ öffnung durch eine Abdeckung, insbesondere eine von innen nach außen dampfdurchlässige Folie, abzudecken.

Zweckmäßig kann die Entweichöffnung im Deckel vorgesehen sein.

Es ist weiterhin auch möglich, die Entweichöffnung(en) zwischen Dose und Deckel, insbesondere am Dosenrand oder Deckelrand, vor¬ zusehen.

Eine Entweichöffnung kann auch in einer Wand der Dose vorgesehen sein.

Bei einer Verpackung gemäß Stand der Technik, bei der Wand- und Deckelteile Prismenform aufweisen, ist die Anbringung der Ent¬ weichöffnung an wenigstens einem Wandteil vorteilhaft möglich.

Es ist außerdem zweckmäßig, das Material der Dosen-, Deckel- oder Prismen-Behälterwandteile feuchtigkeitsdurchlässig auszubilden.

Eine weitere Ausbildung ist gegeben, wenn Abdeckmittel vorgesehen sind, mittels der die Entweichöffnung wenigstens teilweise abdeckbar ist.

Eine feuchtigkeitsspeichernde Verpackung ist realisierbar, wenn dieselbe wenigstens teilweise aus hygroskopischem Material besteht oder an Wand- oder Deckelteilen solches befindlich ist. Erfindungsgegenstand ist auch eine erfindungsgemäße Verpackung mit wenigstens einem Film darin.

Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Verpackungen sind in der Zeichnung dargestellt und nachfolgend anhand von Vergleichs- beispielen beschrieben.

Die Zeichnung stellt dar in

Figur 1 eine Verpackung als Zylinderdose mit Deckel

Figur 1 A ein Längsschnitt durch die Dose mit Deckel aus

Figur 1

Figur 1 B eine Draufsicht auf den Deckel

Figur 1 C ein Deckel mit einer Mehrzahl von Entweichöff¬ nungen und getrennt dargestellter Abdeckung dafür

Figur 1 D der Deckel mit angebrachter Abdeckung aus Figur 1 C.

Figur 2 eine Quader- oder Trapezform-Dose

Figur 3 eine in Draufsicht Fünfeck-Form-Dose

Figur 4 eine in Draufsicht Dreieck-Form-Dose

Figur 5 ein Wandteil mit integrierter Durchlässigkeits stelle oder Speicherstelle

Figur 6 - 8 ein Prismen-Form-Behälter mit Durchlässigkeits- stellen oder Speicherstellen

Figur 9 eine Zylinderdose

Figur 9 A eine Version mit Öffnungen zwischen Dosenrand und Deckel

Figur 10 ein Deckel mit 2 Entweichöffnungen, einer Durch¬ trittsöffnung und einer Abdeckscheibe

Figur 10 A den Deckel und die Abdeckscheibe aus Figur 10 im Querschnitt

Diagramme AI, Gradations- und Dichtekennwerte von Filmen A A2, Bl und B2 bzw. B in Dosen nach Heizschranklagerung

Die Zylinderdosen 5 mit Deckeln 6 gemäß Figuren 1, 1 A und 9 sind von an sich bekannter äußerer Form.

Der Deckel 6 gemäß Figur 1 ist mit einer Mehrzahl, insbesondere 6, von Kreisöffnungen 7 mit etwa einem Durchmesser von 1 mm oder kleiner ausgebildet. Es ist, wie in nachfolgenden Versuchs- beispielen, auch ein Loch mit 2,5 - 3, 5 mm verwendbar, was bei 2, 5 mm sogar der Gesamt-Fläche der 6 Löcher von 1 mm Durchmesser etwa entspricht.

Die Abdeckung 8 in Figuren 1 C und 1 D kann z.B. aus Kunststoff folienmaterial bestehen, das nur einseitig für Wasserdampf durchlässig ist oder aus einem anderen Material mit feinsten Öffnungen, durch die der Wasserdampfdruck austreten kann. Die

Öffnungen 7 in Figur 1 D können auch durch eine geeignete, teil- durchlässige Selbstklebefolie 8 A abgedeckt sein. Die Abdeckung 8 kann geeignet auch in den Deckel 6 eingeklemmt sein. In den Figu¬ ren 2 bis 4 ist jeweils eine Zone 15 des Deckels 9 - 10 der Dosen 12 bis 14 wasserdampfdurchlässig ausgebildet, selbstverständlich können anstelle der Deckelteile (oder) auch die Wandteile der Do¬ sen 12 bis 14 mit beliebig geformten Durchlaßöffnungen oder -stellen 15 A in Figur 3 von geeigneter Größe ausgebildet sein.

In Figuren 6 bis 8 sind Prismenbehälter 16 bis 18 mit Flach-Fort¬ sätzen für Filmenden dargestellt. Durchlässigkeitszonen 19 sind bei 16 auf einer Schlagfläche 20 des Dachkantprismas, bei 17 an einer Seitenfläche 21 des Quaderform-Prismas und an der Oberseite 22 des Trapezform-Prismas vorgesehen.

Figur 5 zeigt einen beliebigen Wand- oder Deckelteilausschnitt 23 mit einer Durchlässigkeits- oder Speicherstelle 24 bzw. 25. Als Durchlässigkeitsstelle kann z.B. im Bereich der Stelle 24 eine besondere Beschichtung vorhanden oder nicht vorhanden sein, um die gewünschte Durchlässigkeit herzustellen. Als Speicherstelle 25 kann z.B. ein hygroskopisch wirkender Stoff auf diese Stelle aufgetragen sein, dessen Aufnahmekapazität der abzugebenden Flüssigkeitsmenge etwa entsprechen sollte.

Figur 9 A zeigt als feine Riefen 26 am Oberrand 27 der Dose 5 ausgebildete Entweichöffnungen unter dem Deckelrand 23. Die Zahl und Ausbildung der Riefen 26 ist geeignet dimensionierbar. Selbstverständlich ist auch der Innenteil des Deckelrands 28 mit Riefen oder Rippen bei glatt ausgebildetem Oberrand 27 der Dose 5 ausbildbar.

Figur 10 zeigt schließlich einen Deckelteil 29 mit Entweichöff¬ nungen 30 und einer Durchtrittsöffnung 31 sowie eine flache Dreh¬ scheibe 32 mit Sektor-Durchlässigkeitsstellen 33 und einem Dreh- zapfen 34. In Figur 10 A ist der Deckelteil 29 mit der Deckel- Scheibe 32 im Querschnitt dargestellt.

Wie gestrichelt angedeutet, tritt der Drehzapfen 34 durch eine Durchtrittsöffnung 31, und die Drehscheibe 32 ist auf Fortsätzen gehaltert. In dieser Ausführung ist es möglich, die Öffnung oder Öffnungen 30 zu verschließen oder zu öffnen oder aber auch teil¬ weise zu öffnen. Bei belichtetem Filminhalt stellt eine geschlos¬ sene Stellung der Scheibe 32 gleichzeitig eine Kennung für den Belichtungszustand dar.

Als dampf- und/oder gasdurchlässige Abdeckung der Entweichöff- nung(en) kommen Gewebe-, Gewirk- oder Vliesfolien in Frage, die ein Flächengewicht von etwa 100 - 180 g/m 2 und die eine Faser¬ stärke von ca. 10 μm bis etwa 25 μm aufweisen, bei Fasergewichten von ca. 1,5 bis etwa 5 g/10 000 m. Außerdem sind auch Kunstfaser- Papiere verwendbar.

Konkret wurden in den Beispielen (Tabelle auf Seite 9) folgende Abdeck-Materialien benutzt:

Bei Li eine Azetatseiden-Folie mit Kleber

L 2 ein Kunstfaser-Papier (der Bezeichnung "Fiberstock") L 3 eine Azetatseiden-Folie mit Kleber (Typ 80120 der Firma Jackstätt GmbH, Wuppertal) mit einem Flächengewicht von etwa 125 g/cm 2 .

Es ist grundsätzlich auch möglich, die Verpackung teilweise oder vollständig aus oberflächenbeschichteten Papier- oder Kartonmate¬ rialien herzustellen, wobei die Beschichtung zwar das Eindringen von Feuchtigkeit von außen verhindern oder wenigstens vermindern soll und das Papier- oder Kartonmaterial sowie die Beschichtung von innen nach außen für Feuchtigkeit durchlässig sein soll.

Dabei kann auch die Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit von Papier- und/oder Kartonmaterialien ausgenutzt werden.

Bei feuchtigkeitsspeichernden chemischen Materialien, die z.B. als Schicht ganz oder stellenweise an den Innenwand- und/oder Deckelteilen angebracht sein können, kommen hygroskopische Chem- kalien, die in Verbindung mit Fotofilm-Materialien unbedenklich sind, in Frage.

Mit Feuchtigkeit bilden derartige Chemikalien z.B. feste Bestand¬ teile, die man aus der Verpackung nach deren Gebrauch entfernen kann.

Selbstverständlich sind auch Papier- oder Pappe-Materialien feuchtigkeitsspeichernd, sofern sie aus Naturzellulose herge¬ stellt sind.

Es wurde das Verhalten von handelsüblichen Colornegativ-Filmen verschiedener Hersteller bei Heizschranklagerung getestet. Die Filme A bis F waren alles 100 ASA-Filme, die damit auch material mäßig vergleichbar waren.

Während bei normalen Temperaturen (20°C) und einer relativen Feuchte (RF) von 55 - 60 % kaum ein Feuchtigkeitsaustritt aus den Filmmaterialien beobachtet werden kann, nimmt in Anhängigkeit von der Temperaturerhöhung dieser stark zu und kann bei sehr dicht 5 schließenden Deckeldosen zu einem Mikroklima innerhalb der Dek- keldose führen, welches die sensitometrischen Eigenschaften des Filmes nachhaltig negativ beeinflussen kann.

Untersucht wurden Lagertemperaturen von 40°C, 75 % RF und 50°C, 10 20 % RF über einen Zeitraum bis zu 22 Tagen. Diese Lagerungsbe¬ dingungen stellen für die Praxis durchaus realistische Varianten dar, berücksichtigt man die Temperaturen in südlichen Ländern, unklimatisierte Lagerräume und Transporte, Urlaubsfahrten mit dem PKW im Sommer u.a..

15

Durchführung der Versuche:

Nach einer 6-tägigen Anspassung der Filme (der Marken) A - F in verschlossenen Standard-Deckeldosen an das Laborklima wurden die 20 Filme mit den verschlossenen Deckeldosen gewogen mittels einer Apparatur zur Wägung (Elektronische Waage Typ Sartorius handy H 51) .

Danach wurden die Standard-Deckeldosen geöffnet, in den Heiz- 25 schrank gelegt und nach dem 7., 15. und 22. Tag nach Entnahme verschlossen und gewogen sowie danach wieder geöffnet in den Heizschrank gestellt.

Ergebnisse:

30

Während der sechstägigen Anpassungsphase (natürliche Lage¬ rung) erfolgte nur ein sehr geringer Masseverlust, entspre¬ chend dem Wasserverlust.

35 - Der Masseverlust im Heizschrank bei erhöhter Temperatur er¬ folgte nach anfänglicher starker Änderung in asymtotischer Annäherung an den Endwert. Die Proben unterscheiden sich hin¬ sichtlich des Masseverlustes stark.

40 - Die Geschwindigkeit des Masseverlustes ist ebenfalls tempera¬ turabhängig. Bei 40°C-Lagerung werden ca. 14 Tage und bei 50°C-Lagerung weniger als 7 Tage benötigt, um den Endwert zu erreichen. Hier unterscheiden sich die untersuchten Materia ¬ lien kaum.

45

Bei Untersuchungen der Azetat-Filmunterlage konnte ein ein¬ deutiger Zusammenhang zwischen dem Restlösungsmittelgehalt der Unterlage und dem auftretenden Masseverlust beobachtet werden.

Die gemittelte Masseänderung der Filme A - F ergab

ES ist also davon auszugehen, daß in Abhängigkeit von der Dauer der Lagerung und den Heizschranktemperaturen je nach Filmmarke zwischen 170 und 290 mg Wasser und andere Flüssig- oder Gasbe¬ standteile aus der Unterlage und Emulsion austreten, die negative Einflüsse auf die Filmkennwerte, Gradation, minimale Dichte und Empfindlichkeit des Films ausüben können.

Um solche Einflüsse festzustellen, wurden besagte Kennwerte für den Film A bestimmt.

Die Filme A wurden in geschlossenen Standard-Deckeldosen ohne Loch und in Deckeldosen mit Loch von 3 mm Durchmesser 14 Tage im Heizschrank bei 50°C, 20 % RF gelagert. Dabei wurde festgestellt, daß in allen Fällen mit Loch-Deckeldosen, die fotografisch wirk¬ samen sensitometrischen Veränderungen geringer ausfallen, als bei Lagerung in der dicht verschlossenen Standard-Deckeldose.

Nachteilig wirkten sich beim Film A vor allem der Schleieranstieg (Erhöhung der minimalen Dichte) und der Abfall der Schwärzungs- kurve (Verflachung der Gradationskurve) sowie die Oberguß-Emp- findlichkeit (auswirkend als starke Farbverschiebung nach Blau) aus.

Die Temperung des Film-A-Materials vor dem Schließen der Stan¬ dard-Deckeldose bewirkt eine deutliche Verringerung der Verände¬ rungen der sensitometrischen Parameter während der Heizschrankla¬ gerung.

Dabei ist zu beobachten, daß die aufwendige Temperung und ein Loch in der Deckeldose nach 14 Tagen Heizschranklagerung etwa gleichgroße Effekte zeigen, während normal konfektionierte Mate¬ rialien (ohne Temperung in der dichten Standard-Deckeldose) eine wesentlich höhere Abweichung von den Werten im Frischzustand zei¬ gen.

Die weiteren Versuche mit teildurchlässigen Folienetiketten und einem Loch mit ca. 2,5 - 3 mm Durchmesser sind dem folgenden zu entnehmen.

Masseänderung unterschiedlich verpackter Filme (der Marken) A und B im Heizschrank. Temp. : 50°C, RF = 20 %

V* = Verpackungsart g ≤ geschlossene Deckeldose o = offene Deckeldose

Ll = Öffnung ca. 3 mm 0 mit Azetatseide abgedeckt

L2 = Öffnung ca. 3 mm 0 mit Kunstfaser-Papier abgedeckt

L3 = Öffnung ca. 3 mm 0 mit Azetatseide abgedeckt

Es ergeben sich zeitlich folgende Masseänderungshöchstwerte: so -J

O

H W o\

© e>

Os

Bei einer Wertung der Ergebnisse der letzten Tabelle ergibt sich, daß der Nachtrocknungs -Masseverlust (Differenz aus Masseverlust des getemperten Films vom nicht getemperten Film, jeweils gemes - sen nach Heizschranktrocknung in offener Dose) dem Wert des er¬ zielten Masseverlustes der L3 Version Loch mit Azetatseiden- Folien-Abdeckung umso näher kommt, je länger die Zeitdauer der Heizschranktrocknung ist. Wurde oben beim Vergleich der Film-A- Kennwerte gemessen nach Heizschranklagerung mit einem nicht abedeckten Loch in der Deckeldose.

Das Material der Loch-Abdeckung L3 war eine Azetatseiden-Folie (vgl. S. 6) , die einseitig (von innen) den Dampfdruck nach außen durchläßt und von außen nach innen den Feuchtigkeitseintritt sperrt.

In quantitativen Nebenanalysen wurde nachgewiesen, daß die Masseänderung zu mehr als 90 % durch Wasserverlust beim Trocken- Vorgang entsteht.

In den Diagrammen AI, A2 (Film A) und Bl, B2 (Film B) werden nun die Kennwerte nach 14 -Tage-Heizschranklagerung der Filmproben mit den Lochabdeckungen Ll - L3 mit denen der Filmproben in dichtge¬ schlossenen Deckeldosen verglichen:

Darin bedeuten die Zahlen auf der Abszisse:

0 Film nicht getempert (Kühllagerung)

1 Film nicht getempert 14-Tage-Heizschranklagerung 50°C, 20% RH (g) 2 Filme nicht getempert 14-Tage-Heizschranklagerung 50°C, 20% RH (Ll)

3 Filme nicht getempert 14-Tage-Heizschranklagerung 50°C, 20% RH (L2)

4 Filme nicht getempert 14 -Tage-Heizschranklagerung 50°C, 20% RH (L3)

Die Zahlen auf der Ordinate bedeuten die Gradation- bzw. minimale Dichte-Differenzwerte bezogen auf den 0-Zustand des Films.

Gradation-Differenzwerte in den Diagrammen AI und Bl.

Minimale Dichte-Differenzwerte in den Diagrammen A2 und B2.

Die folgenden Symbole gelten bei den Gradations- und minimale Dichtewerten

ein auf die Spitze gestelltes Quadrat für Blau - ein normal liegendes Quadrat für Grün ein Dreieck für Rot

Aus dem Diagramm AI und A2 für Film A und Bl und B2 für Film B ergibt sich der positive Einfluß der erfindungsgemäßen Verpak- kungsvarianten auf die sensitometrischen Werte Gradation und mi¬ nimale Dichte der Filme A und B wie folgt.

In den erfindungsgemäßen Verpackungen Ll - L3 konnten die Ein¬ flüsse auf Gradation und minimale Dichte des Filmmaterials gegen¬ über der konventionellen Lagerung des nicht getemperten, unbe- lichteten Films in Standard-Deckeldosen im wesentlichen halbiert werden.

Die Erfindung betrifft eine Verpackung für feuchtigkeitsempfind¬ liches Gut, insbesondere für Fotofilmmaterial, bestehend aus einem Innenraum und diesen umschließenden Wand- und Deckelteilen, wobei die Wand- und/oder Deckelteile wenigstens teilweise feuch¬ tigkeitsdurchlässig und/oder feuchtigkeitsspeichernd ausgebildet sind, so daß sich ein Dampfdruck von innen ausgleichen bzw. ab¬ bauen kann.