Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
PALLET FOR AN AUTOMATIC WIRING HARNESS PROCESSING MACHINE AND METHOD FOR PRODUCING A WIRING HARNESS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/213531
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a pallet (100) for an automatic wiring harness processing machine, wherein: at least two housing adapters (104) for receiving plug housings (108) of a wiring harness (102) and a test circuit (106) having at least one electrical test loop (116) are arranged on the pallet (100),; the test loop (116) extends over at least one contact (114) per housing adapter (104); the test loop (116) is closed when the at least two contacts (114) are electrically conductively connected via at least one wire (110) of the wire harness (102) that is inserted in the plug housing (104) in accordance with the intended purpose; and the test circuit (106) is designed to measure the test loop (116) and to signal a status of the test loop (116).

Inventors:
BRUNNER MARKUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/060027
Publication Date:
November 09, 2023
Filing Date:
April 18, 2023
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
DRAEXLMAIER LISA GMBH (DE)
International Classes:
G01R31/58; G01R31/69
Foreign References:
US20210274649A12021-09-02
US20020183954A12002-12-05
KR102036705B12019-10-25
US20150316600A12015-11-05
US20020180457A12002-12-05
EP3249415B12021-12-01
US4030029A1977-06-14
Download PDF:
Claims:
ANSPRÜCHE

1. Palette (100) für einen Leitungssatzautomat, wobei auf der Palette (100) zumindest zwei Gehäuseadapter (104) zum Aufnehmen von Steckergehäusen (108) eines Leitungssatzes (102) und eine Prüfschaltung (106) mit zumindest einem elektrischen Prüfkreis (116) angeordnet sind, wobei der Prüfkreis (116) über zumindest einen Kontakt (114) pro Gehäuseadapter (104) verläuft, wobei der Prüfkreis (116) geschlossen wird, wenn die zumindest zwei Kontakte (114) über zumindest eine in die Steckergehäuse (104) bestimmungsgemäß eingesteckte Leitung (110) des Leitungssatzes (102) elektrisch leitend verbunden werden, wobei die Prüfschaltung (106) dazu ausgebildet ist, den Prüfkreis (116) zu vermessen und einen Status des Prüfkreises (116) zu signalisieren.

2. Palette (100) gemäß Anspruch 1 , bei der der Prüfkreis (116) über Kontaktpaare (120) aus je zwei Kontakten (114) pro Gehäuseadapter (104) verläuft, wobei die Kontakte (114) eines der Kontaktpaare (120) elektrisch leitend miteinander verbunden sind und die Prüfschaltung (106) mit dem Kontaktpaar (120) des anderen Gehäuseadapters (104) verbunden ist, wobei der Prüfkreis (116) geschlossen wird, wenn die Kontaktpaare (120) über zwei in die Steckergehäuse (108) bestimmungsgemäß eingesteckte Leitungen (110) des Leitungssatzes (102) elektrisch leitend verbunden werden.

3. Palette (100) gemäß Anspruch 2, bei der zwischen das elektrisch leitend verbundene Kontaktpaar (120) eine Diode (122) geschaltet ist.

4. Palette (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Prüfschaltung (106) an einem der Gehäuseadapter (104) angeordnet ist und direkt mit dem zumindest einen Kontakt (114) des Gehäuseadapters (104) verbunden ist.

5. Palette (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Prüfschaltung (106) über zumindest eine Leitungsbrücke (132) mit dem zumindest einen Kontakt (114) zumindest eines entfernten Gehäuseadapters (104) verbunden ist. Palette (100) gemäß Anspruch 5, bei der die Leitungsbrücke (132) über eine Rückseite der Palette (100) verläuft. Palette (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Kontakte (114) der Gehäuseadapter (104) federgelagert sind. Palette (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Prüfschaltung (106) ein Funkmodul (202) zum Signalisieren des Status aufweist. Verfahren zum Herstellen eines Leitungssatzes (102) unter Verwendung einer Palette (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Gehäuseadapter (104) mit Steckergehäusen (108) des Leitungssatzes (102) bestückt werden und ein erstes Kontaktteil (112) zumindest einer Leitung (110) des Leitungssatzes (102) in einen Steckplatz eines der Steckergehäuse (108) gesteckt wird und ein zweites Kontaktteil (112) der Leitung (110) in einen Steckplatz eines anderen Steckergehäuses (108) gesteckt wird, wobei die Kontaktteile (112) beim Stecken durch die Kontakte (114) der Gehäuseadapter (104) elektrisch kontaktiert werden und der Prüfkreis (116) vermessen wird, wobei ein Status des Prüfkreises (116) in einem Statussignal (118) abgebildet wird. Verfahren gemäß Anspruch 9, bei dem als Status ein elektrischer Durchgang und/oder ein elektrischer Widerstand des Prüfkreises (116) im Statussignal (118) abgebildet wird. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 9 bis 10 unter Verwendung einer Palette (100) gemäß Anspruch 3, bei dem der Prüfkreis (116) geschlossen wird, wenn die Kontaktteile (112) eines verdrillten Leitungspaars (128) mit einer bestimmungsgemäßen Polarität in die Steckplätze gesteckt werden, wobei die Steckplätze an einem der Steckergehäuse (108) getauscht werden, wenn das Statussignal (118) den Prüfkreis (116) als unterbrochen signalisiert.

Description:
PALETTE FÜR EINEN LEITUNGSSATZAUTOMAT UND VERFAHREN ZUM HERSTELLEN EINES LEITUNGSSATZES

Technisches Gebiet

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Palette für einen Leitungssatzautomat und ein Verfahren zum Herstellen eines Leitungssatzes unter Verwendung einer solchen Palette.

Stand der Technik

Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden hauptsächlich in Verbindung mit elektrischen Leitungssätzen für Fahrzeuge beschrieben.

Ein Leitungssatz kann hergestellt werden, indem elektrische Leitungen automatisiert abgelängt werden, ihre Enden abisoliert und mit Kontaktteilen versehen werden und die Kontaktteile in Steckplätze von Steckergehäusen eingeschoben werden, bis sie darin einrasten. Diese Schritte können beispielsweise vollautomatisiert von einem Leitungssatzautomat ausgeführt werden. Für jeden Leitungssatz kann eine Palette verwendet werden. Die Steckergehäuse können von Gehäuseadaptern der Palette so positioniert werden, dass die Kontaktteile in einem Arbeitsbereich des Leitungssatzautomaten durch einen Greifer koordinatengesteuert jeweils in die bestimmungsgemäßen Steckplätze eingeschoben werden können. Die Gehäuseadapter können mit den Steckergehäusen bestückt werden, bevor die Palette in den Arbeitsbereich bewegt wird. Das bestimmungsgemäße Einrasten der Kontaktteile kann durch eine Kraft- Weg Erfassung beim Einstecken überwacht werden. Nach dem Einschieben und Verrasten der Kontaktteile kann die Palette mit dem gerade hergestellten Leitungssatz aus dem Arbeitsbereich entfernt werden und durch eine andere vorbestückte Palette ersetzt werden. Während die nächsten Leitungen im Arbeitsbereich mit den Steckergehäuse verbunden werden, kann der gerade hergestellte Leitungssatz aus der Palette entnommen werden und die Gehäuseadapter der freigewordenen Palette erneut mit Steckergehäusen bestückt werden.

Beschreibung der Erfindung

Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, unter Einsatz konstruktiv möglichst einfacher Mittel eine verbesserte Palette für einen Leitungssatzautomat und ein verbessertes Verfahren zum Herstellen eines Leitungssatzes bereitzustellen. Eine Verbesserung kann hierbei beispielsweise eine elektrische Funktionsprüfung des Leitungssatzes während der Herstellung betreffen.

Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den begleitenden Figuren angegeben.

Bei dem hier vorgestellten Ansatz wird zumindest ein Stromkreis auf einer Palette für einen Leitungssatzautomat bereitgestellt, der durch eine bestimmungsgemäß in zwei Steckplätze von Steckergehäusen eingesteckte Leitung geschlossen wird. Alternativ kann der Stromkreis auch geschlossen werden, wenn die Leitung in einen falschen Steckplatz eingesteckt wird. Der Stromkreis ist dabei Teil einer elektrischen Schaltung. Die Schaltung erfasst und signalisiert einen Zustand des Stromkreises für eine Überwachungseinrichtung.

Durch den hier vorgestellten Ansatz kann unmittelbar beim Bestücken von Steckergehäusen eines Leitungssatzes mit elektrischen Leitungen eine Durchgangsprüfung und/oder Widerstandsmessung erfolgen. Dabei können auch Leitungen geprüft werden, die beispielsweise aus technischen Gründen manuell vorbestückt werden. So kann auf eine nachgelagerte Durchgangsprüfung und/oder Widerstandsmessung in einer separaten Prüfstation verzichtet werden. Wenn eine falsch gesteckte Leitung erkannt wird, kann dies unmittelbar korrigiert werden oder die Palette mit dem betroffenen Leitungssatz zur Nacharbeit an eine dafür vorgesehene Station überstellt werden. Insbesondere können so die einzelnen Adern einer mehradrigen Leitung verpolungssicher in die Steckergehäuse eingesteckt werden. Wenn eine Ader in den falschen Steckplatz eingeschoben wird, kann das direkt erkannt werden. Die falsch eingesteckte Ader kann automatisiert wieder herausgezogen werden und in einen anderen Steckplatz eingeschoben werden. Bei mehr als zwei möglichen Steckplätzen kann so der richtige Steckplatz schrittweise gesucht werden.

Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird eine Palette für einen Leitungssatzautomat vorgestellt, wobei auf der Palette zumindest zwei Gehäuseadapter zum Aufnehmen von Steckergehäusen eines Leitungssatzes und eine Prüfschaltung mit zumindest einem elektrischen Prüfkreis angeordnet sind, wobei der Prüfkreis über zumindest einen Kontakt pro Gehäuseadapter verläuft, wobei der Prüfkreis geschlossen wird, wenn die zumindest zwei Kontakte über zumindest eine in die Steckergehäuse bestimmungsgemäß eingesteckte Leitung des Leitungssatzes elektrisch leitend verbunden werden, wobei die Prüfschaltung dazu ausgebildet ist, den Prüfkreis zu vermessen und einen Status des Prüfkreises zu signalisieren.

Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen eines Leitungssatzes unter Verwendung einer Palette gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung vorgestellt, wobei die Gehäuseadapter mit Steckergehäusen des Leitungssatzes bestückt werden und ein erstes Kontaktteil zumindest einer Leitung des Leitungssatzes in einen Steckplatz eines der Steckergehäuse gesteckt wird und ein zweites Kontaktteil der Leitung in einen Steckplatz eines anderen Steckergehäuses gesteckt wird, wobei die Kontaktteile beim bestimmungsgemäßen Stecken durch die Kontakte der Gehäuseadapter elektrisch kontaktiert werden und der Prüfkreis vermessen wird, wobei ein Status des Prüfkreises in einem Statussignal abgebildet wird.

Ein Leitungssatz kann mehrere Leitungen umfassen. Die Leitungen können zwischen zumindest zwei Steckergehäusen verlaufen. Der Leitungssatz kann auch Abzweige zu weiteren Steckergehäusen aufweisen. Die Steckergehäuse können Steckplätze für Kontaktteile der Leitungen aufweisen. Die Kontaktteile können elektrisch leitend mit abisolierten Enden der Leitungen verbunden sein. Die Kontaktteile können in den Steckplätzen einrasten, wenn sie tief genug in die Steckplätze eingeschoben werden. Ein Kontaktteil kann Teil einer elektrisch leitenden Steckverbindung sein. Ein Leitungssatz kann im Wesentlichen vollautomatisiert von einem Leitungssatzautomat hergestellt werden. Die Leitungen können auf zumindest einer Vorratsrolle als Endlosmaterial bereitgestellt werden. Die Leitungen können von der Vorratsrolle abgerollt werden und mit einer vordefinierten Länge abgeschnitten werden. Anschließend können Enden der Leitungen abisoliert werden. An die nun abisolierten Enden können die Kontaktteile angebracht werden. Die Leitungen eines Leitungssatzes können nacheinander gefertigt werden und bevorratet werden.

Bestimmte Leitungen können aus technischen Gründen nicht vollautomatisiert gesteckt werden. Beispielsweise können die Leitungen zu kurz sein, um die Kontaktteile nacheinander von einem Greifer in die bestimmungsgemäßen Steckplätze einstecken zu können. Solche Leitungen können manuell vorbestückt oder manuell nachbestückt werden. Ebenso kann nur eines der Kontaktteile durch den Greifer eingesteckt werden, während das zweite Kontaktteil im Nachgang manuell gesteckt wird.

Ein Kontaktteil kann ein Stanzbiegeteil sein, das durch eine Verbindungstechnik, wie Schweißen oder Crimpen mit einem abisolierten Ende einer Leitung verbunden wird. Das Kontaktteil kann weiblich oder männlich ausgeführt sein. Das Kontaktteil kann zumindest ein Rastelement aufweisen, das beim Einschieben in seinen Steckplatz an einem Gegenstück des Steckplatzes einrastet und so ein Zurückziehen oder ein Zurück-geschoben-werden des Kontaktteils zumindest bis zum Erreichen einer Sollkraft verhindert.

Der Leitungssatz kann auf einer Palette des Leistungssatzautomaten zusammengestellt werden. Die Palette kann mehrere Aufnahmen für die Steckergehäuse aufweisen. Eine Aufnahme kann als Gehäuseadapter bezeichnet werden. Die Aufnahme kann eine Kontur des Steckergehäuses zumindest anteilig als Negativform abbilden. Die Gehäuseadapter können die Steckergehäuse relativ zur Palette ausrichten, sodass alle Kontaktteile der Leitungen aus einer gemeinsamen Steckrichtung in die Steckplätze der Steckergehäuse eingeschoben werden können. Der Gehäuseadapter kann zumindest einen elektrisch leitenden Kontakt aufweisen. Der Kontakt kann in der Steckrichtung gegenüber einem Steckplatz des Steckergehäuses angeordnet sein. Der Kontakt kann eine elektrisch leitende Verbindung zu einem in den Steckplatz eingesteckten Kontaktteil herstellen. Eine Prüfschaltung kann mit zumindest zwei Kontakten auf der Palette verbunden sein. Die Kontakte können in einem gemeinsamen Stromkreis angeordnet sein. Der Stromkreis kann als Prüfkreis bezeichnet werden. Die Prüfschaltung kann ein elektrisches Potenzial zwischen den zumindest zwei Kontakten anlegen. Das elektrische Potenzial kann als elektrisches Signal bezeichnet werden. Dazu kann die Prüfschaltung eine eigene Energiequelle auf der Palette aufweisen. Die Energiequelle kann beispielsweise eine Batterie oder ein Kondensator sein. Alternativ kann die Prüfschaltung von dem Leitungssatzautomat mit elektrischer Energie versorgt werden. Die Prüfschaltung kann einen Status des Prüfkreises in einem Statussignal abbilden. Das Statussignal kann über eine Datenleitung für den Leitungssatzautomat bereitgestellt werden. Alternativ kann das Statussignal drahtlos bereitgestellt werden. Die Prüfschaltung kann den Status sowohl beim automatisierten Bestücken der Palette im Leitungssatzautomat als auch beim manuellen Vorbestücken oder Nachbestücken überwachen und bereitstellen.

Als Status kann ein elektrischer Durchgang und/oder ein elektrischer Widerstand des Prüfkreises im Statussignal abgebildet werden. Die Prüfschaltung kann eine Durchgangsprüfung des Prüfkreises ausführen. Die Prüfschaltung kann erkennen, ob der Prüfkreis elektrisch durchgängig ist oder nicht. Die Prüfschaltung kann ein Ergebnis der Durchgangsprüfung in dem Statussignal abbilden. Die Prüfschaltung kann alternativ oder ergänzend einen elektrischen Widerstand der Leitung und/oder eine elektrische Kapazität der Leitung messen und in dem Statussignal abbilden. Der Leitungssatz kann als bestimmungsgemäß dokumentiert werden, wenn das Statussignal den Prüfkreis als durchgängig signalisiert und/oder ein elektrischer Widerstand des Prüfkreises innerhalb eines Toleranzbereichs liegt. Der Leitungssatz kann eine Identifikationsnummer aufweisen. Zu jedem Leitungssatz kann eine Dokumentation erstellt werden. In der Dokumentation können Herstellungsparameter und Materialparameter abgelegt werden. Beispielsweise kann eine Herkunft von Einzelteilen des Leitungssatzes dokumentiert werden. In der Dokumentation kann auch eine Funktionsprüfung dokumentiert werden. Die elektrische Durchgangsprüfung beziehungsweise Widerstandsmessung kann als Funktionsprüfung bezeichnet werden. In der Dokumentation können auch Kräfte und/oder Wege beim Einstecken der Kontaktteile in die Steckplätze dokumentiert werden. In der Dokumentation können durch den hier vorgestellten Ansatz automatisierte Vorgänge und manuelle Vorgänge dokumentiert werden. Der Prüfkreis kann über Kontaktpaare aus je zwei Kontakten pro Gehäuseadapter verlaufen. Die Kontakte eines der Kontaktpaare können elektrisch leitend miteinander verbunden sein. Die Prüfschaltung kann mit dem Kontaktpaar des anderen Gehäuseadapters verbunden sein. Der Prüfkreis kann geschlossen werden, wenn die Kontaktpaare über zwei in die Steckergehäuse eingesteckte Leitungen des Leitungssatzes elektrisch leitend verbunden werden. Durch einen Prüfkreis über mehr als zwei Kontakte können mehrere Leitungen unter Verwendung dieses Prüfkreises geprüft werden. Bei vier Kontakten kann eine Leitung als Hinleitung und die andere Leitung als Rückleitung bezeichnet werden.

Zwischen das elektrisch leitend verbundene Kontaktpaar kann eine Diode geschaltet sein. Dann kann der Prüfkreis geschlossen werden, wenn die Kontaktteile von zwei Leitungen mit einer bestimmungsgemäßen Polarität in die Steckplätze gesteckt werden. Die Steckplätze an einem der Steckergehäuse können getauscht werden, wenn das Statussignal den Prüfkreis als unterbrochen signalisiert. Eine Diode kann einen Stromfluss nur in eine Richtung ermöglichen. Damit können die Hinleitung und die Rückleitung zwischen den Kontakten unterschieden werden, also welche Leitung mit welchem Kontakt elektrisch leitend verbunden ist. Durch die eindeutige Stromrichtung können die zwei Leitungen unterschieden werden. Fehler können automatisch erkannt und behoben werden. Die zwei Leitungen können insbesondere verdrillt sein. Verdrillte Leitungen können beispielsweise eine twisted pair Datenleitung sein. Die verdrillten Leitungen können innerhalb einer gemeinsamen Hülle verlaufen. Die verdrillten Leitungen können ferner geschirmt sein. Die verdrillten Leitungen können durch eine Farbcodierung unterschieden werden. Durch den hier vorgestellten Ansatz können auch verdrillte Leitungen vollautomatisiert in die Steckergehäuse gesteckt werden.

Die Prüfschaltung kann an einem der Gehäuseadapter angeordnet sein und direkt mit dem zumindest einen Kontakt des Gehäuseadapters verbunden sein. Durch eine benachbarte Anordnung kann ein Verdrahtungsaufwand reduziert werden. Insbesondere bei Kontaktpaaren in den Gehäuseadaptern können so mit einem geringen Verdrahtungsaufwand zwei Leitungen pro Prüfkreis überprüft werden.

Die Prüfschaltung kann über zumindest eine Leitungsbrücke mit dem zumindest einen Kontakt zumindest eines entfernten Gehäuseadapters verbunden sein. Über eine Leitungsbrücke kann pro Prüfkreis eine einzelne Leitung zwischen zwei Steckergehäusen überprüft werden. Die Palette kann pro Leitung des Leitungssatzes eine eigene Leitungsbrücke aufweisen. So kann jede Leitung mit einem eigenen Prüfkreis geprüft werden.

Die Leitungsbrücke kann über eine Rückseite der Palette verlaufen. Auf einer Rückseite kann die Leitungsbrücke einfach verlegt werden. An der Rückseite kann eine Verkabelung der Palette gut gewartet werden, da die Gehäuseadapter nicht im Weg sind.

Die Kontakte der Gehäuseadapter können federgelagert sein. Die federgelagerten Kontakte können als Federkontakte bezeichnet werden. Die Kontakte können in die unbelegten Steckplätze der Steckergehäuse hineinragen. Beim Einstecken des Kontaktteils können die Kontakte gegen eine ansteigende Federkraft zurückgedrückt werden. Durch die Federkraft kann eine sichere elektrische Verbindung erreicht werden. Weiterhin kann die elektrische Verbindung bereits erreicht werden, bevor das Kontaktteil im Steckplatz einrastet. So kann ein falsch gestecktes Kontaktteil leicht zurückgezogen werden und in einen anderen Steckplatz gesteckt werden.

Die Prüfschaltung kann ein Funkmodul zum Signalisieren des Status aufweisen. Alternativ kann der Status auch optisch, akustisch oder über eine direkte elektrische Verbindung signalisiert werden. Ein Funkmodul kann den Status auch ohne Sichtverbindung oder elektrische Kontakte zur Palette signalisieren.

Kurze Figurenbeschreibung

Nachfolgend wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Darstellung einer Palette gemäß einem Ausführungsbeispiel; und

Fig. 2 eine Darstellung einer Prüfschaltung mit einem Prüfkreis gemäß einem Ausführungsbeispiel. Die Figuren sind schematische Darstellungen und dienen nur der Erläuterung der Erfindung. Gleiche oder gleichwirkende Elemente sind durchgängig mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

Detaillierte Beschreibung

Fig. 1 zeigt eine Darstellung einer Palette 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Die Palette kann in einem Leitungssatzautomat zum automatisierten Herstellen eines Leitungssatzes 102 verwendet werden. Die Palette 100 kann auch manuell vorbestückt und/oder nachbestückt werden. Auf der Palette 100 sind hier zwei Gehäuseadapter 104 und eine Prüfschaltung 106 angeordnet. Die Prüfschaltung 106 ist hier direkt neben einem der Gehäuseadapter 104 auf der Palette 100 angeordnet. Der andere Gehäuseadapter 104 ist beabstandet zur Prüfschaltung 106 auf der Palette 100 angeordnet.

Der Leitungssatz 102 besteht aus zumindest zwei Steckergehäusen 108 und zwischen den Steckergehäusen 108 verlaufenden Leitungen 110. Die Leitungen 110 weisen an beiden Enden Kontaktteile 112 auf. Die Kontaktteile 112 sind in Steckplätze der Steckergehäuse 108 eingesteckt und in den Steckplätzen verrastet.

Die Gehäuseadapter 104 sind Aufnahmen für die Steckergehäuse 108 des Leitungssatzes 102. Die Gehäuseadapter 104 werden mit leeren Steckergehäusen 108 vorbestückt und anschließend die Palette 100 im Leitungssatzautomat automatisiert mit den Leitungen 110 bestückt. Falls erforderlich, können nicht automatisiert bestückbare Leitungen 110 vorbestückt oder nachbestückt werden.

Der Leitungssatzautomat bestückt die Steckergehäuse 108 mit vorkonfektionierten Leitungen 110. Die Leitungen 110 sind auf eine vorbestimmte Länge geschnitten, Enden der Leitungen 110 abisoliert und je ein Kontaktteil 112 pro Ende mit der Leitung 110 verbunden. Der Leitungssatzautomat steckt die Kontaktteile 112 einer Leitung 110 unter Verwendung eines Greifers in je einen Steckplatz pro Steckergehäuse 108 bis sie im Steckergehäuse 108 einrasten. Dabei kann ein Weg und/oder eine Kraft beim Einstecken überwacht werden. Die eingesteckten Leitungen 110 verlaufen dann zwischen den Steckergehäusen 108. Bei dem hier vorgestellten Ansatz sind in den Gehäuseadaptern 104 Kontakte 114 angeordnet. Ein Kontakt 114 kontaktiert ein Kontaktteil 112 einer Leitung 110 beim automatisierten oder manuellen Einstecken des Kontaktteils 112 in einen Steckplatz. Zumindest zwei der Kontakte 114 sind in einem elektrischen Prüfkreis 116 der Prüfschaltung 106 angeordnet. Der Prüfkreis 116 wird geschlossen, wenn die Kontaktteile 112 zumindest einer Leitung 110 in die bestimmungsgemäßen Steckplätze gesteckt werden. Wenn die Kontaktteile 112 in falsche Steckplätze gesteckt werden, bleibt der Prüfkreis 116 unterbrochen. Die Prüfschaltung legt ein elektrisches Potenzial an die Kontakte 114 und registriert beim Schließen des Prüfkreises 116 einen Stromfluss. Über ein Statussignal 118 signalisiert die Prüfschaltung 106 einen elektrisch leitenden Durchgang durch den Prüfkreis 116. Zusätzlich kann die Prüfschaltung 106 unter Verwendung des Stromflusses einen elektrischen Widerstand des Prüfkreises 116 bestimmen. Der Widerstand kann ebenfalls im Statussignal 118 abgebildet werden. Alternativ kann die Widerstandsmessung zur Durchgangsprüfung verwendet werden. Dabei wird der Widerstand des Prüfkreises gemessen und der Durchgang erkannt, wenn der Widerstand kleiner als ein Schwellenwert ist. Wenn der Widerstand kleiner als ein Mindestwert ist, kann ein Messfehler erkannt werden.

In einem Ausführungsbeispiel sind die Kontakte 114 federgelagert. Dadurch ragen die Kontakte 114 in einem unbelasteten Zustand in die Steckplätze der Steckergehäuse 108 hinein. Ein Kontaktteil 112 berührt den Kontakt 114 dadurch, bevor das Kontaktteil 112 im Steckplatz einrastet. Der Prüfkreis 116 kann so geschlossen werden, bevor das Kontaktteil 112 im Steckplatz einrastet. Wenn der Prüfkreis 116 nicht geschlossen wird, kann das Kontaktteil 112 zurückgezogen werden und in einen anderen Steckplatz eingeschoben werden.

Durch die federgelagerten Kontakte 114 können Fertigungstoleranzen der Steckergehäuse 108 und/oder der Kontaktteile 112 ausgeglichen werden. Die Kontakte 114 können die Kontaktteile 112 auch dann kontaktieren, wenn diese im Steckergehäuse 108 etwas zurückstehen.

In einem Ausführungsbeispiel weisen die Gehäuseadapter 104 zumindest zwei Kontakte 114 auf. Die Kontakte 114 sind als Kontaktpaar 120 verschaltet. In einem der Gehäuseadapter 104 sind die Kontakte 114 des Kontaktpaars 120 elektrisch leitend miteinander verbunden. Im anderen Gehäuseadapter 104 sind beide Kontakte 114 mit der Prüfschaltung 106 verbunden. Der Prüfkreis 116 wird geschlossen, wenn die Kontaktteile 112 von zwei Leitungen 110 in ihre bestimmungsgemäßen Steckplätze eingesteckt sind. Die beiden Leitungen 110 können so über den gleichen Prüfkreis 116 gemessen werden.

In einem Ausführungsbeispiel ist zwischen die Kontakte 114 des elektrisch leitend miteinander verbundenen Kontaktpaars 120 eine Diode 122 geschaltet. Die Diode 122 ermöglicht den Stromfluss innerhalb eines Spannungsbereichs nur in eine Richtung. Durch die Diode 122 wird der Prüfkreis 116 nur dann geschlossen, wenn die Kontaktteile 112 einer Hinleitung 124 in ihre bestimmungsgemäßen Steckplätze eingesteckt werden und die Kontaktteile 112 einer Rückleitung 126 ebenfalls in ihre bestimmungsgemäßen Steckplätze eingesteckt werden. Mit anderen Worten wird bei einem Leitungspaar 128 der Prüfkreis 116 nur dann geschlossen, wenn das Leitungspaar 128 mit der richtigen Polarität in die Steckergehäuse 108 eingesteckt wird.

In einem Ausführungsbeispiel ist das Leitungspaar 128 eine als twisted pair bezeichnete Datenleitung 130. Die einzelnen Leitungen 110 beziehungsweise Adern der Datenleitung 130 sind farblich gekennzeichnet, verlaufen aber innerhalb eines gemeinsamen Mantels. Beim Konfektionieren der Datenleitung 130 können die Leitungen 110 beziehungsweise Adern nur mit Mehraufwand, beispielsweise durch optische Verfahren unterschieden werden, weshalb die Datenleitungen 130 bisher nur manuell vorbestückt oder manuell nachbestückt werden. Durch den hier vorgestellten Ansatz können Datenleitungen 130 vollautomatisiert im Leitungssatzautomat bestückt werden. Dazu werden die Kontaktteile 112 der Datenleitung 130 an einem der Steckergehäuse 108 in die Steckplätze eingesteckt und kontaktieren so die dort angeordneten Kontakte 114. Am anderen Steckergehäuse 108 werden die Kontaktteile 112 nur so weit in die Steckplätze eingesteckt, bis sie die Kontakte 114 berühren. Wenn dabei der Prüfkreis 116 geschlossen wird, werden die Kontaktteile 112 weiter eingesteckt, bis sie in den Steckplätzen einrasten. Wenn der Prüfkreis 116 nicht geschlossen wird, werden die Kontaktteile 112 wieder aus den Steckplätzen herausgezogen und vertauscht. Die vertauschten Kontaktteile 112 werden erneut in die Steckplätze gesteckt und der Prüfkreis 116 überprüft. Wenn dabei der Prüfkreis 116 geschlossen wird, werden die Kontaktteile 112 weiter eingesteckt, bis sie in den Steckplätzen einrasten. Alternativ kann das manuelle, vorgelagerte oder nachgelagerte Bestücken des Leitungspaars 128 überwacht und dokumentiert werden. Dabei kann das Schließen des Prüfkreises 116 unter Verwendung des Statussignals 118 beispielsweise optisch und/oder akustisch für einen Bediener signalisiert werden.

In einem alternativen Ausführungsbeispiel ist ein Kontakt 114 des beabstandeten Gehäuseadapters 104 über eine Leitungsbrücke 132 mit der Prüfschaltung 106 verbunden. Die Leitungsbrücke 132 ist damit Bestandteil des Prüfkreises 116. Der Prüfkreis 116 wird geschlossen, wenn die Kontaktteile 112 einer Leitung 110 beide Kontakte 114 berühren. Durch die Leitungsbrücke 132 können Einzelleitungen überprüft werden. Hier verläuft die Leitungsbrücke 132 über eine Rückseite der Palette 100.

Fig. 2 zeigt eine Darstellung einer Prüfschaltung 106 mit einem Prüfkreis 116 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Die Prüfschaltung 106 entspricht dabei im Wesentlichen der Prüfschaltung in Fig. 1. Zwei Ausgänge 200 der Prüfschaltung 106 sind mit Kontakten 114 verbunden. Die Kontakte 114 sind im gleichen Gehäuseadapter angeordnet. In einem weiteren Gehäuseadapter sind weitere zwei Kontakte 114 angeordnet. Zwischen die weiteren beiden Kontakte 114 ist eine Diode 122 geschaltet. Wenn alle vier Kontakte 114 durch zwei bestimmungsgemäß bestückte Leitungen 110 kontaktiert werden, wird der Prüfkreis 116 geschlossen. Wenn zwei Kontaktteile 112 vertauscht eingesteckt werden, wird der Prüfkreis 116 nicht geschlossen.

Wenn der Prüfkreis 116 geschlossen wird, fließt ein Stromfluss durch den Prüfkreis 116 und ein Status des Prüfkreises 116 wird durch ein Statussignal 118 signalisiert. Hier wird das Statussignal 118 drahtlos über ein Funkmodul 202 an eine Überwachungseinrichtung 204 übermittelt.

Nachfolgend werden mögliche Ausgestaltungen der Erfindung nochmals zusammengefasst bzw. mit einer geringfügig anderen Wortwahl dargestellt.

Es wird eine Fertigungsprozess-begleitende Prüfung von verdrillten oder manuell bestückten Leitungen am Leitungssatzautomaten mit Paletten vorgestellt. Im Umfeld der automatisierten Leitungssatzbestückung wird der Bestückvorgang durch Kraft- Weg-Messung abgesichert. Bisher können beispielsweise verdrillte Leitungen nicht automatisiert bestückt werden. Verdrillte oder für den Automaten zu kurze Leitungen werden daher manuell vor- oder nachbestückt. Dies erfordert eine prozessbegleitende Prüfung in Form einer Durchgangsmessung bzw. der Ermittlung des elektrischen Widerstands der Verbindung und zusätzlich im Falle von verdrillten Leitungen eine Prüfung der elektrischen Polung.

Bei dem hier vorgestellten Ansatz werden die Gehäuseaufnahmen durch elektrische Federkontakte erweitert, ähnlich wie sie auch in Prüfadaptern z.B. in der End-of-line Prüfung zum Einsatz kommen. Diese werden elektrisch beschältet, sodass sowohl die Polung als auch der Widerstand der elektrischen Verbindung ermittelt werden können.

Dabei kommt eine energieeffiziente kompakte Messelektronik zum Einsatz, welche direkt auf der Palette des Leitungssatzautomaten platziert wird. Um Einschränkungen des Ablaufs am Automaten zu verhindern, kann die Messeinheit batteriebetrieben werden. Zusätzlich kann die Elektronik mit einer drahtlosen Anbindung versehen werden, um die Ausgabe für die Prozesssteuerung verfügbar zu machen.

Durch den hier vorgestellten Ansatz kann ein wichtiger ergänzender Parameter gewonnen werden, um den teil-/automatisierten Fertigungsprozess zu qualifizieren. Eine durchgängige Nachverfolgbarkeit der Prozessparameter im Bestückvorgang kann erreicht werden. Der hier vorgestellte Ansatz ermöglicht eine prozessbegleitende Erfassung der Prozessparameter, sodass eine End-of-line Prüfung entfallen kann.

Da es sich bei der vorhergehend detailliert beschriebenen Vorrichtungen und Verfahren um Ausführungsbeispiele handelt, können sie in üblicher weise vom Fachmann in einem weiten Umfang modifiziert werden, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind die mechanischen Anordnungen und die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander lediglich beispielhaft. BEZUGSZEICHENLISTE

100 Palette

102 Leitungssatz

104 Gehäuseadapter

106 Prüfschaltung

108 Steckergehäuse

110 Leitung

112 Kontaktteil

114 Kontakt

116 Prüf kreis

118 Statussignal

120 Kontaktpaar

122 Diode

124 Hinleitung

126 Rückleitung

128 Leitungspaar

130 Datenleitung

132 Leitungsbrücke

200 Ausgang

202 Funkmodul

204 Überwachungseinrichtung