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Patent Searching and Data


Title:
PANEL ELEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/185711
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a panel element having a multi-layer construction, a first top layer (4), which forms an outer face during use, consisting of a ceramic material, natural stone or quartz composite acting as a stone-like working surface, a second layer (5), which is arranged underneath the first layer (4), consisting of a mineral granulate bonded by a binder to form an element, and a third layer (6), which is arranged underneath the second layer (5). The aim of the invention is to provide a panel element which satisfies the practical requirements of such a panel element in the best manner possible in terms of cost-effective industrial producibility. This aim is achieved, according to the invention, in that the first layer (4) is directly bonded by means of an adhesive (7) that is different from the binder of the second layer (4) and increases in volume during the curing process, the adhesive (7) being present so as to tightly enclose a three-dimensional surface structure of the second layer (5).

Inventors:
STEMPEL SASCHA (DE)
DEGENHARDT FLORIAN (DE)
KATTWINKEL FRIEDER (DE)
DENTEL ANDY (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/057715
Publication Date:
October 03, 2019
Filing Date:
March 27, 2019
Export Citation:
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Assignee:
NOBILIA WERKE J STICKLING GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
C04B37/00; B32B9/00; E04C2/288; E04F13/14
Foreign References:
EP1153738A12001-11-14
DE19519116A11996-12-19
DE102011108996B32013-01-24
DE102010034851B42012-04-12
DE102010003236A12011-09-29
Attorney, Agent or Firm:
MÜLLER, Enno et al. (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Plattenkörper mit einem mehrlagigen Aufbau, wobei eine erste, im Ge- brauch eine Außenfläche bildende Lage (4) aus einem eine steinartige äu- ßere Fläche darbietenden Keramikwerkstoff, Naturstein, einem Quarz- Composite oder einem sonstigen steinartigen Werkstoff besteht, eine zweite Lage (5), die unter der ersten Lage (4) angeordnet ist, aus einem mittels eines Bindemittels zu einem Körper verbundenen mineralischen Granulat besteht und einer dritten Lage (6), die unterhalb der zweiten La- ge (5) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Lage (4) mit- tels eines im Zuge einer Aushärtung sich im Volumen vergrößernden Klebstoffs (7) mit der zweiten Lage verbunden ist, wobei der Klebstoff (7) eine dreidimensionale Oberflächenstruktur der zweiten Lage (5) eng um fassend vorliegt und unterschiedlich zu dem Bindemittel der zweiten Lage (5) ist oder auch das Bindemittel der zweiten Lage (5) bildet.

2. Plattenkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Lage (6), die ebenfalls mit der zweiten Lage (5) verklebt ist, als in einem mit den weiteren Lagen unverbundenen Zustand für sich eigenständig handhabbare dünnere Unterzugslage ausgebildet ist.

3. Plattenkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Lage (6) wie die erste Lage (4) aus einem eine steinartige äußere Fläche darbietenden Naturstein, einem Keramikwerkstoff, einem Quarz-

Komposit oder einem sonstigen steinartigen Werkstoff besteht und/ oder, bevorzugt, dass die zweite Lage (5) aus Blähglasteilen gebildet ist.

4. Plattenkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass die Granulatteile des mineralischen Granulats und/ oder die Blähglasteile kugelartig sind und/ oder, bevorzugt, dass das Granulat in Form einer Mischung verschiedengroßer Granulatkörper vor- liegt und/ oder, bevorzugt, dass das Bindemittel ein PU-Klebstoff ist und/ oder, bevorzugt, dass das Bindemittel ein Harz ist, wobei, bevorzugt, das Bindemittel ein Epoxidharz ist.

5. Plattenkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass die dritte Lage (6) eine Gewebelage ist und/ oder, be- vorzugt, dass die dritte Lage (6) ein Glasfasergewebe und/ oder Karbonfa- sergewebe oder dergleichen aufweist und/ oder, bevorzugt, dass der sich im Volumen vergrößernde Klebstoff ein PU-Klebstoff ist und/ oder, be- vorzugt, dass der Plattenkörper bei entsprechender Endbearbeitung als Arbeitsplatte eines Küchenmöbels (1) verwendet ist und/ oder, bevorzugt, dass die erste Lage (4) und/ oder die dritte Lage (6) unmittelbar mit der zweiten Lage (5) verbunden ist.

6. Plattenkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Lage (4) vermittels einer vierten Lage, einer Zwischenlage, mit der zweiten Lage (5) verbunden ist, wobei die Zwischenlage mittels eines im Zuge einer Aushärtung sich im Volumen vergrößernden Kleb- stoffs (7) mit der zweiten Lage (5) verbunden ist, wobei der Klebstoff (7) eine dreidimensionale Oberflächenstruktur der zweiten Lage (5) engum- fassend vorliegt und das Bindemittel der zweiten Lage (5) bildet oder auch unterschiedlich ist zu dem Bindemittel der zweiten Lage (5).

7. Plattenkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass der Plattenkörper als Tür (16) ausgebildet ist, wobei, bevorzugt, eine Stirnfläche durch ein eingesetztes Massivkörperteil (22), insbesondere ein Holzteil, gebildet ist, wobei, weiter bevorzugt, das Mas- sivkörperteil (22) nur im Bereich der zweiten Lage (5) eingesetzt ist und/ oder das Massivkörperteil (22) sich zum Türinneren hin verjüngend, bevorzugt keilartig verjüngend, in diesem Fall mit einer oder zwei gegen- überliegenden zum Inneren des Plattenkörpers und in Flächenrichtung des Plattenkörpers aufeinander zulaufenden Keilflächen (23, 24), ausge- bildet ist.

Verfahren zur Herstellung eines Plattenkörpers mit einem mehrlagigen Aufbau, wobei eine erste, im Gebrauch eine Außenfläche bildende Lage (4) aus einem eine steinartige äußere Fläche darbietenden Naturstein, ei- nem Keramikwerkstoff, einem Quarz-Composite oder einem sonstigen steinartigen Werkstoff besteht, eine zweite Lage (5), die unter der ersten Lage (4) angeordnet ist, aus einem mittels eines Bindemittels zu einem Körper verbundenen mineralischen Granulat besteht und einer dritten Lage (6), die unterhalb der zweiten Lage (5) angeordnet ist, dadurch ge- kennzeichnet, dass auf eine Rückseite der ersten Lage (4) ein im Zuge ei- ner Aushärtung sich im Volumen vergrößernder Klebstoff (7) aufgebracht wird und sodann eine Granulatlage aufgebracht wird, die ein Bindemittel aufweist, das auch durch den Klebstoff gegeben sein kann oder unter- schiedlich ist zu dem Klebstoff (7) und dass die Granulatlage mit der ers- ten Lage (4) unter Druckeinwirkung verbunden wird.

Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Druckaufbringung auf die zweite Lage (5) eine dritte Lage (6) aufgebracht wird, wobei, bevorzugt, die dritte Lage (6) mit der zweiten Lage (5) ver- klebt wird, wobei, bevorzugt, die dritte Lage (6) mit der zweiten Lage (5) mittels eines sich beim Aushärten im Volumen vergrößernden Klebstoffs (7) verklebt wird.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Lage in Form einer Schüttung aus mineralischen Granulat- teilen aufgebracht wird oder dass die zweite Lage in Form einer vorgefer- tigten Granulat-Platte aufgebracht wird.

Description:
Beschreibung

Plattenkörper

Gebiet der Technik

[0001] Die Erfindung betrifft einen Plattenkörper mit einem mehrlagigen Auf- bau, wobei eine erste, im Gebrauch eine Außenfläche bildende Lage aus einem eine steinartige äußere Fläche darbietenden Keramikwerkstoff, Naturstein, ei- nem Quarz-Composite oder einem sonstigen steinartigen Werkstoff besteht, eine zweite Lage, die unter der ersten Lage angeordnet ist, aus einem mittels eines Bindemittels zu einem Körper verbundenen mineralischen Granulat be- steht und einer dritten Lage, die unterhalb der zweiten Lage angeordnet ist.

[0002] Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Herstellung eines Plat- tenkörpers mit einem mehrlagigen Aufbau, wobei eine erste, in Gebrauch eine Außenfläche bildende Lage aus einem eine steinartige äußere Fläche darbieten- den Naturstein, einem Keramikwerkstoff, einem Quarz-Composite oder einem sonstigen steinartigen Werkstoff besteht, eine zweite Lage, die unter der ersten Lage angeordnet ist, aus einem mittels eines Bindemittels zu einem Körper ver- bundenen mineralischen Granulat besteht und einer dritten Lage, die unterhalb der zweiten Lage angeordnet ist.

Stand der Technik

[0003] Derartige Plattenkörper und deren Herstellung sind bereits in verschie- dener Hinsicht bekannt geworden. Unter anderem, wie auch im Rahmen der Anmeldung bevorzugt, gegebenenfalls bei entsprechender weitergehender An- passung, als Arbeitsplatten für Küchen. In diesem Fall bildet die erste Lage eine obere Lage, welche die Arbeitsfläche darstellt. Solche Arbeitsplatten sind auch bereits aus einem die obere Außenfläche bildenden Naturstein bekannt gewor- den. [0004] Bei einer bekannten Arbeitsplatte, bei welcher die eine Außenfläche bildende obere Lage aus Naturstein besteht, ist die Verbindung zu der weite- ren, aus Blähglasgranulat bestehenden Lage mittels einer Tragmaterialschicht aus Karbonfaserlaminat erreicht, wobei die Karbonfasern mit Harz gemischt vorliegen.

[0005] Im Weiteren ist zum Stand der Technik auf die DE 195 19 116 Al zu verweisen. Bei der hieraus bekannten Naturstein-Leichtbauplatte ist auf eine Leichtträgerplatte eine Klebefolie aufgebracht und die Natursteinplatte unter Vermittlung dieser Klebefolie bei Temperatur und Druck mit der Leichtträger- platte verbunden.

[0006] Aus der DE 10 2011 108 996 B3 ist eine zweischichtige Verbundplatte bekannt, bei welcher eine Natursteinplatte mit einem Gemenge aus gebroche- nem und zerriebenem Stein mittels eines Klebemittels verbunden ist. Als Kle- bemittel wird ein Epoxidharz verwendet, das im Zuge der Aushärtung einer Schrumpfung unterliegt. Aus der DE 10 2010 034 851 B4 ist ein Verfahren zum Herstellen einer Verbundplatte bekannt, wobei ein Gemenge aus gebrochenem und zerriebenem Gestein auf eine mit Klebemittel versehene Fläche der Natur- steinplatte eingestreut wird und nach Aushärtung des ersten Klebemittels ein zweites Klebemittel auf das Gesteinsmaterial aufgebracht wird. Als erstes und zweites Klebemittel wird ein Epoxidharz verwendet, das im Zuge der Aushär- tung einer Schrumpfung unterliegt. Weiter ist auf die DE 10 2010 003 236 Ul zu verweisen, woraus es bekannt ist, zwischen einer Tragschicht aus einer Schaumglasgranulatmischung mit Epoxidharz als Bindemittel eine Mineral- gussschicht auszubilden aus Quarzsand, Quarzmehl und Epoxidharz als Bin- demittel, unter stoffschlüssiger Verbindung mit der Tragschicht. [0007] Die bekannten Plattenkörper sind in der Herstellung vergleichsweise aufwendig oder erweisen sich im Hinblick auf die Anforderungen, die an einen solchen Plattenkörper gestellt werden, nicht durchweg als zuverlässig. Eine Klebefolie ist mit besonderem Aufwand zu handhaben und kann sich in der Praxis unter Umständen auch nicht in jeder Hinsicht den Anforderungen, die an einen grundsätzlich weltweit einsetzbaren Plattenkörper zu stellen sind, ge- recht werdend erweisen. Die Verhaftung zwischen den bekannten Lagen ist nicht immer zufriedenstellend.

[0008] Im Hinblick auf die Anforderungen, die an einen derartigen Platten- körper gestellt werden, sind die Anforderungen bis zum Einbau des Platten- körpers oftmals wesentlicher als die Anforderungen, die im tatsächlichen Ein- bauzustand zu erfüllen sind. Insbesondere sind dies Anforderungen, die auf dem Transport oder bei der Lagerung, etwa hinsichtlich Biegemomenten, Er- schütterungen und Temperaturbeanspruchung, auftreten können. Allen diesen Anforderungen muss der Plattenkörper, natürlich auch den im täglichen Ge- brauch nach dem Einbau auf tretenden Anforderungen hinsichtlich Witterungs- festigkeit, Schnittfestigkeit und/ oder Reinigbarkeit etc., gerecht werden. Zu gleich soll der Plattenkörper aber auch ein möglichst geringes Gewicht aufwei- sen. Darüber hinaus soll der Plattenkörper gut verarbeitbar sein, wozu insbe- sondere auch eine Schraubbarkeit und/ oder Zuschneidbarkeit (insbesondere durch Sägen) gefordert wird. Nicht zuletzt soll er zu einem wettbewerbsfähigen Preis herstellbar sein.

[0009] Hinsichtlich einer Außenfläche aus einem sonstigen steinartigen Werk- stoff kann es sich beispielsweise um einen Werkstoff handeln, der aus einem Kunststoff-/ Granulatgemisch besteht. Letztlich ist mit einem sonstigen steinar- tigen Werkstoff jeder Werkstoff angesprochen, der einem Nutzer eine Oberflä- che mit einer steinartigen Qualität bietet. Zusammenfassung der Erfindung

[0010] Ausgehend von dem dargelegten Stand der Technik beschäftigt sich die Erfindung mit der Aufgabenstellung, einen Plattenkörper anzugeben, der bei günstiger industrieller Herstellbarkeit bestmöglich den Praxis anf orderungen an einen derartigen Plattenkörper genügt, insbesondere zur letztlichen Verwen- düng als Arbeitsplatte in einer Küche. Darüber hinaus beschäftigt sich die Er- findung auch mit der Aufgabenstellung, ein diesbezügliches Herstellungsver- fahren anzugeben.

[0011] Diese Aufgabe ist hinsichtlich des Plattenkörpers zunächst und im We sentlichen beim Gegenstand des Anspruches 1 gelöst, wobei darauf abgestellt ist, dass die erste Lage mittels eines im Zuge einer Aushärtung sich im Volu- men vergrößernden Klebstoffs mit der zweiten Lage verbunden ist, wobei der Klebstoff eine dreidimensionale Oberflächenstruktur der zweiten Lage eng um fassend vorliegt und unterschiedlich zu dem Bindemittel der zweiten Lage ist oder auch das Bindemittel der zweiten Lage bildet. [0012] Der sich im Volumen vergrößernde Klebstoff ist vorteilhaft im Hinblick auf die erstrebte feste Verbindung zwischen der ersten und der zweiten Lage. Man kann auch von einem sich verkrallenden Klebstoff sprechen. Es handelt sich bevorzugt um einen Einkomponentenklebstoff. Hierbei kann eine geeignet hohe Einstellung der Viskosität diese Verkrallungseigenschaft unterstützen. Andererseits, wobei es auf die Einstellung der Viskosität nicht vorrangig an- kommt, kann es sich auch um einen Zweikomponentenklebstoff handeln. Das sich vergrößernde Volumen kann unabhängig von einem Ein- oder Zweikom- ponentenklebstoff dadurch erreicht sein, dass der Klebstoff ein schäumender Klebstoff ist. [0013] Derartige Plattenkörper sind insbesondere als Halbzeug zu betrachten, zur weiteren Verarbeitung und Herstellung von beispielsweise Arbeitsplatten, wie sie vornehmlich in Küchen üblich sind. Darüber hinaus kann es sich aber auch beispielsweise um eine Fassadenplatte, eine Innenausbauplatte, eine Fens- terbank, eine Tür, wobei sowohl Außen- wie auch Innentüren bezüglich eines Gebäudes in Frage kommen, oder dergleichen handeln, zu welchen ein solches Halbzeug letztlich verarbeitet wird. Hierbei kann es sich in weiterer Einzelheit beispielsweise auch um ein Plattenteil in einem Badezimmer oder einem Nas- senzellenbereich allgemein handeln. Hinsichtlich der industriellen Herstellbar- keit ist wesentlich, dass die Plattenkörper als Großbauteile mit größtmöglichen Abmessungen, beispielsweise als Rechteckkörper mit einer Breite von 1,3 m bis 2,1 m oder mehr und einer Länge von 2,5 m bis 4 m oder länger hergestellt werden. Eine derzeit bevorzugte größte Länge liegt bei 3,65 m. Zu der industri- ellen Herstellung gehört auch, dass die jeweiligen Lagen vollflächig und im je- weiligen Volumen praktisch homogen durchgehend gebildet sind. Somit die- nen sie als Ausgangs-Plattenkörper auch für Anwendungen, bei welchen ge- wisse Bereiche einer Lage nicht notwendig vollflächig vorhanden sein müssen aber aufgrund des Einsatzes dieser Plattenkörper dann vollflächig gegeben sind.

[0014] Hinsichtlich jedenfalls einer Arbeitsplatte für Küchen ist ausgehend von dem Halbzeug ein Zuschneiden erforderlich und in der Regel eine Kanten- verleimung. Zuvor wird bevorzugt, insbesondere im Falle von Naturstein, noch eine Oberflächenbehandlung jedenfalls der Sichtseite vorgenommen. Bei- spielsweise durch Schleifen und/ oder Polieren. Darüber hinaus kann zur Fer- tigstellung eines Küchenmöbels mit einer solchen Arbeitsplatte eine Schraub- und/ oder Klebeverbindung mit einem Untermöbel vorgenommen werden. [0015] Die Kanten verleimung kann mit einer Steinkante oder einer Kante aus einem sonstigen Werkstoff vorgenommen werden. Insbesondere ist aber auch die Verleimung mit einer Kunststoff kante, hierbei bevorzugt einer aus PP be- stehenden Kunststoffkante, möglich und derzeit bevorzugt.

[0016] Bei einer Anwendung beispielsweise als Tür empfiehlt es sich, auch die genannte Oberflächenbehandlung vorzunehmen. Geeigneterweise, wenn auch nicht zwingend, wird die Oberflächenbehandlung dann auf beiden gegenüber- liegenden Außenseiten, die jeweils eine Sichtseite sind, vorgenommen.

[0017] Die Verbindung der ersten Lage mit der zweiten Lage unmittelbar durch einen sich im Zuge einer Aushärtung im Volumen vergrößernden Kleb- stoff erbringt für sich eine gewünschte nur einen geringen Raum einnehmende und zuverlässige Verbindung zwischen der ersten und der zweiten Lage. Einer abgesehen von dem Klebstoff gesonderten Lage bedarf es zwar grundsätzlich nicht, es kann jedoch gleichwohl vorgesehen sein, dass eine zusätzliche Lage, insbesondere eine Gewebelage, insbesondere anhaftend an der ersten Lage, vorgesehen ist. Aufgrund der insbesondere dreidimensionalen Struktur der Oberfläche der zweiten Lage kann trotz des Klebstoffs, und gegebenenfalls auch der weiteren Lage, ein unmittelbares Anliegen - oder begrenzt flächenwei- ses Aufeinanderliegen - zwischen der ersten und der zweiten Lage gegeben sein. Die erste Lage kann sich aufgrund der dreidimensionalen Struktur punkt- artig oder fleckenartig begrenzt an vielen Stellen unmittelbar auf der zweiten Lage abstützen. Gleiches gilt natürlich auch im Falle, dass noch die genannte zusätzliche Lage, insbesondere Gewebelage, auf Seiten der ersten Lage, vorge- sehen ist. Der Klebstoff kann auch selbst amorph, etwa als flüssiger Klebstoff, aufgetragen werden. Dem Klebstoff ist eine günstige freie Ausdehnbarkeit ge- geben, welche eine enge Umfassung der dreidimensionalen Oberflächenstruk- tur der zweiten Lage, und hierdurch gleichsam eine Verklammerung, oder je- denfalls eine Ausfüllung der bei einer lediglichen Anlage an die Unterseite der ersten Lage gegebenen Räume, ermöglicht.

[0018] Das Bindemittel der zweiten Lage kann mit dem Klebstoff zwischen der ersten und zweiten Lage übereinstimmend, als sich im Volumen vergrößernder Klebstoff, insbesondere ein PU-Klebstoff, gewählt sein. Hierbei kann gegebe- nenfalls, wenn die Aufbringung der zweiten Lage auf die erste Lage„nass", also bei noch flüssigem Klebstoff, erfolgt, auf eine gesonderte Klebstofflage zwischen der ersten und der zweiten Lage verzichtet werden, diese bildet sich dann vielmehr im Zuge einer Aushärtung, wie nachstehend noch weiter erläu- tert bevorzugt unter Druck, und damit einhergehender Volumenvergrößerung des hier auch das Bindemittel der zweiten Lage bildenden Klebstoffs.

[0019] Gemäß bevorzugter Ausführungsform wird die zweite Lage als zu- nächst gesondert gefertigter Plattenkörper bereitgestellt, auch in der möglichen Variante mit dem sich im Volumen vergrößernden Klebstoff als Bindemittel, und sodann die gesonderte Klebstofflage zwischen der ersten und zweiten Lage noch aufgebracht.

[0020] Hinsichtlich eines Herstellungsverfahrens für einen derartigen Platten- körper ist die Aufgabe zunächst und im Wesentlichen dadurch gelöst, dass auf eine Rückseite der ersten Lage ein im Zuge einer Aushärtung sich im Volumen vergrößernder Klebstoff aufgebracht wird und sodann eine Granulatlage, gege- benenfalls als bereits zuvor fertig gestellter eigenständiger Plattenkörper, auf- gebracht wird, die ein Bindemittel aufweist, das auch durch den Klebstoff, der sich im Volumen vergrößert, gegeben sein kann oder unterschiedlich ist zu dem Klebstoff, und dass die Granulatlage mit der ersten Lage unter Druckeinwir- kung verbunden wird. [0021] Diese Herstellungsweise erbringt die schon beschriebene günstige enge Umfassung einer dreidimensionalen Oberflächenstruktur jedenfalls der zweiten Lage.

[0022] Die Oberflächenstruktur der zweiten Lage ist bevorzugt deutlich un- ebener als die zugeordnete, also eine Unterseite der ersten Lage bildende, Ober- flächenstruktur der ersten Lage und gegebenenfalls im Vergleich zu der zuge- wandten Oberfläche der ersten Lage zerklüftet. Das Maß einer Oberflächen- rauigkeit der Oberflächenstruktur der zweiten Lage, auch Rauheitswert ge- nannt, liegt bevorzugt oberhalb von RZ 25 (gemittelte Rautiefe in gm), die etwa durch das Tastschnitt verfahren ermittelt werden kann. Die Unterseite der ers- ten Lage kann aber auch eine deutliche Unebenheit aufweisen, hierbei bis hin zu einer gleichen oder sogar größeren Unebenheit als die zugewandte Oberflä- che der zweiten Lage.

[0023] Hinsichtlich eines fertiggestellten Plattenkörpers, gegebenenfalls in der Anwendung einer Arbeitsplatte, kann die genannte Rauigkeit auch dadurch ermittelt werden, dass ein Trennschnitt senkrecht zu einer Flächenerstreckung des Plattenkörpers vorgenommen wird und die am Übergang der Klebstofflage zu der zweiten Lage sich ergebende Linienstruktur aufgezeichnet wird und die Abweichungen gegenüber einer darin sich ergebenden Mittelebene, die sich parallel zu der genannten Flächenerstreckung erstreckend vorzugeben ist, als Abweichmaße im Hinblick auf die genannte Rautiefe ermittelt werden. In abso- luten Zahlen ist es jedenfalls bevorzugt, dass sich Abweichungen von der Mit- telebene im Bereich von 1 / io mm oder mehr bis hin zu 1 mm oder auch darüber hinaus ergeben.

[0024] Hinsichtlich einer Gesamtdicke eines solchen Plattenkörpers ist bevor- zugt, dass diese im Bereich von 10 mm bis 50 mm gegeben ist. Hierbei kann die erste Lage eine Dickenabmessung von 1 mm bis 10 mm, bevorzugt im Bereich von 2 mm bis 6 mm, aufweisen und die dritte Lage, wie nachstehend noch wei- ter erläutert, bevorzugt vergleichsweise dünn, im Bereich von 1 mm, gebildet sein. Entsprechend ergibt sich das Differenzmaß für die zweite Lage. Dies ins- besondere auch im Hinblick auf ein übliches Dickenmaß für eine Arbeitsplatte in einer Küche, die bei 38 mm liegt. Es sind aber eben auch hiervon abweichen- de Dicken durchaus sinnvoll einsetzbar.

[0025] Ein Plattenkörper, und gegebenenfalls eine hierauf beruhende Arbeits- platte, mit einem oder mehreren der Merkmale wie vor- und nachstehend er- läutert, ist insbesondere auch günstig mit einem weiteren Teil, wie beispiels- weise einem Untermöbel, schraubverbindbar. Die Verschraubung kann insbe- sondere von unten, durch die dritte Lage, in die zweite Lage hinein vorgenom- men werden.

[0026] Die zweite Lage, die aus dem mineralischen Granulat besteht, ist be- vorzugt auf Basis von kugelartigem mineralischem Granulat gebildet. Hierbei ist jedenfalls bevorzugt und gewünscht, dass ein wesentlicher Anteil, ca. 50% oder mehr des Granulats, kugelartiges Granulat ist. Dieses kugelartige Granulat liegt in geschlossener oder im Wesentlichen geschlossener Form vor. Weiter ist bevorzugt, dass eine Mischung verschieden großer Granulatkörper, also auch eventuell eine Mischung von kugelartigen und nicht kugelartigen Granulatkör- pern, vorliegt. Hinsichtlich der bevorzugten Kugelform kann dies eine Band- breite von ca. 0,1 mm bis ca. 4,0 mm Durchmesser betreffen. Hierbei sind be- vorzugt drei bis sechs, weiter bevorzugt vier oder fünf, unterschiedliche Frakti- onen gebildet, die entsprechend im Mittel 4 mm, 3 mm, 2 mm, 1 mm und 0,1 mm Durchmesser aufweisen, wobei auch Zwischengrößen wie 2,5 mm oder 3,5 mm vorgesehen sein können. Man kann andererseits die Fraktionen auch dahingehend beschreiben, dass sie Granulatkörper mit einer Größe von 2,0 mm bis 4,0 mm, von 1,0 mm bis 2 mm, von 0,5 mm bis 1 mm, von 0,2 mm bis 0,5 mm und von 0,1 mm bis 0,3 mm umfassen. Bevorzugt werden derartige Fraktionen in einem solchen Anteil zu dem Granulat vermischt, dass jede Frak- tion letztlich in etwa ein gleiches Volumen bezogen auf das erhaltene Granulat- gemisch umfasst.

[0027] Es kann teilweise, oder auch insgesamt, sonstiges, nicht kugelartiges Granulat verwendet sein. Dieses nicht kugelartige Granulat weist bevorzugt in einem Grundriss ein Größtmaß ebenfalls in einer Bandbreite von 0,1 mm bis 4 mm auf. Auch hierbei können unterschiedliche, bevorzugt vier bis sechs, wei- ter bevorzugt fünf unterschiedliche Fraktionen gebildet sein, die entsprechend im Mittel ein Größtmaß von 4 mm, 3 mm, 2 mm, 1 mm und 0,1 mm aufweisen können, wobei auch Zwischengrößen wie 2, 5 mm oder 3 mm im Größtmaß vorgesehen sein können.

[0028] Bei dem mineralischen Granulat kann es sich insbesondere um Bläh- glas-Granulat handeln. Es kann sich aber auch um beispielsweise Blähsand handeln, der auch unter dem Namen Tobermorit bekannt ist.

[0029] Die Granulatkörper sind miteinander durch ein hierfür bevorzugt eigen vorgesehenes Bindemittel verbunden. Es kann sich um ein Harz handeln. Es kann sich auch um ein Zweikomponentenharz handeln. Das Zweikomponen- tenharz kann ein Epoxidharz sein. Das Bindemittel für die Granulatkörper kann im Weiteren ein PU(Polyurethan)-Klebstoff sein. Hierbei ist bevorzugt ein bei Aushärtung nicht expandierender PU-Klebstoff verwendet. Wie angegeben, kann es sich aber alternativ auch bei dem Bindemittel um einen bei Aushärtung sich im Volumen vergrößernden Klebstoff, insbesondere auch einen PU- Klebstoff, handeln. [0030] Die Granulatkörper können bei einer Verarbeitung schon als für sich handhabbare Platte vorliegen, entsprechend mit einer Bindemittelmatrix. Die- ser Körper, als Lage des Plattenkörpers, kann aber auch erst im Zuge einer Schichtbildung, durch Aufstreuen oder Aufgießen von mit Bindemittel durch- setzten Granulatkörpern, gebildet werden.

[0031] Hierbei, d.h. bei der Herstellung und auch im Hinblick auf den fertig gestellten Granulatkörper, ist auch der Anteil des Bindemittels wesentlich. Hin- sichtlich einer Volumenbetrachtung beträgt der Bindemittelanteil, in einer Flüs- sigphase, bevorzugt zwischen 2% und 15% des Volumens der Granulatkörper insgesamt ohne Bindemittel. Weiter bevorzugt zwischen 10% und 6%. Weiter bevorzugt zwischen 7% und 8%, beispielsweise 7,5% Volumenprozent.

[0032] Dadurch, dass bevorzugt der sich im Volumen vergrößernde, und/ oder die Eigenschaft des Ver krallens aufweisende Klebstoff unterschiedlich ist von dem Bindemittel in der zweiten Lage, die aus dem mineralischen Granulat be- steht, kann günstig auf den Zusammenhalt zwischen den Lagen vermittels die- ses sich beim Aushärten im Volumen vergrößernden Klebstoffes abgestellt werden. Dieser Zusammenhalt kann sich aber prinzipiell auch, wie angegeben, bei der Verwendung des gleichen bzw. desselben Klebstoffes als Verbindung zwischen der zweiten und ersten Lage und als Bindemittel der zweiten Lage ergeben.

[0033] Dadurch, dass der Klebstoff im Volumen vergrößernd ist, im Zuge ei- ner Aushärtung, kann günstig durch eine Aushärtung unter Druck, d.h. zu- mindest unter Bewegungshinderung quer zu einer Flächenerstreckung des so gebildeten Plattenkörpers, gegebenenfalls auch durch zusätzliche Druck- Verkleinerung eines Dickenmaßes der Lagen in einem ausgehend von einem Ausgangszustand, erreicht werden, so dass der sich im Volumen vergrößernde Klebstoff gezwungen ist, in Spalte und Oberflächenbereiche der zueinander gewandten Oberflächen der ersten und zweiten Lage, insbesondere also der zweiten Lage, einzudringen und/ oder dreidimensionale Strukturen der jewei- ligen Oberfläche eng zu umschließen. So lässt sich auch eine auch günstige Verklammerung zusätzlich zu der Klebstoffwirkung an sich erreichen. Dies kann sich bei der Herstellung des Plattenkörpers im Zuge auch einer erst dann einsetzenden Verklebung/ Verbindung der mineralischen Granulatkörper voll- ziehen, wodurch also der sich im Volumen vergrößernde Klebstoff vergleichs- weise leicht in den Bereich, zumindest oberflächlich, der zweiten Lage eindrin- gen kann. Im Falle, dass auch das Bindemittel aus dem sich bei Aushärtung im Volumen vergrößernden Klebstoff besteht, kann sich auch eine gegenseitige Durchdringung hierdurch vollziehen.

[0034] Soweit die zweite Lage als Schüttung, gegebenenfalls bereits mit dem Bindemittel versehene Schüttung, in eine Form eingebracht wird, ist hinsicht- lich einer Druckbeaufschlagung darauf abgestellt, dass sich eine Reduzierung des Gesamtvolumens (Ausgangsvolumen) des Plattenkörpers ergibt, wobei sich die Volumenreduzierung insbesondere auf die zweite Lage, die Granulatlage, bezieht und zwischen 30% und 50% gegeben ist, bevorzugt im Bereich von 40%. Der hierfür erforderliche Druck ist dann aufzubringen. Diese Volumenreduzie- rung entspricht zugleich einer gleichen Reduzierung der Dicke, also auch zwi- schen 30% und 50% bezogen auf eine Ausgangsdicke. Eine Reduzierung des Gesamtvolumens durch die Druckbeaufschlagung ist einerseits vorteilhaft im Hinblick auf eine Stabilität der so verdichteten Schüttung beziehungsweise letztlich des daraus hergestellten Plattenkörpers. Andererseits ergibt sich dar- aus aber auch eine zunehmend geringere Neigung des Plattenkörpers, Feuch- tigkeit, insbesondere Wasser, aufzunehmen. Dies kann im Hinblick auf nach- folgende Arbeits schritte, insbesondere bei als solchem bereits fertiggestellten Plattenkörper, die gegebenenfalls unter Zusatz von Wasser vorgenommen werden, vorteilhaft sein. [0035] Hinsichtlich der dritten Lage kann eine Gewebelage, beispielsweise ei- ne Lage aus Glasfasergewebe, vorgesehen sein. Diese kann mit einem hier als Binder bezeichneten Klebstoff, beispielsweise einem Harz, versetzt sein. Hin- sichtlich der Gewebeausbildung kann auch in einer bevorzugten Ausgestaltung eine Anisotropie gegeben sein, derart dass beispielsweise in Längsrichtung der Arbeitsplatte stärkere Fasern verwendet sind als in Querrichtung.

[0036] Insbesondere bei einer Anwendung als Tür ist bevorzugt, dass die drit- te Lage in gleicher Weise ausgebildet ist wie die erste Lage, also aus einem eine steinartige Fläche darbietenden Naturstein, einem Keramikwerkstoff, einem Quarz-Komposit oder einem sonstigen steinartigen Werkstoff besteht. Ein sol- chermaßen hergestellter Plattenkörper ist bevorzugt hinsichtlich einer Längs- Mittelebene spiegelsymmetrisch aufgebaut. Insbesondere bei der Anwendung als Tür kann der Plattenkörper auch randseitig, zur Ausbildung einer Schmal- seite und insbesondere deren Außenfläche, aus einem Massivwerkstoff wie ins- besondere Holz, ggf. aber auch Kunststoff, bestehen. Dieser Massivwerkstoff kann in Form einer Leiste in den Plattenkörper eingelassen sein. Bevorzugt kann hierzu herstellungsmäßig ein entsprechender Teilbereich der zweiten La- ge herausgenommen, beispielsweise ausgefräst sein und dieses Massivkörper- teil dann eingesetzt sein. Es kann beispielsweise auch dann wieder mit der zweiten Lage verklebt sein.

[0037] Bevorzugt ist, dass das Massivkörperteil sich nur innerhalb der zweiten Lage befindet bzw. nur Bereiche der zweiten Lage herausgearbeitet, also bei- spielsweise herausgefräst, sind, um den Raum für das Massivkörperteil zu schaffen. Bevorzugt ist auch, dass das Massivkörperteil unmittelbar an die zweite Lage, oder gegebenenfalls auch die erste Lage beziehungsweise die drit- te Lage, weiter gegebenenfalls auch die vierte Lage über eine praktisch volle Querschnittsfläche berührt, so dass praktisch kein Hohlraum zwischen dem Massivkörperteil und der in Frage kommenden Lage gegeben ist.

[0038] Die dritte Lage ist bevorzugt auch mittels eines sich im Zuge einer Aushärtung im Volumen vergrößernden Klebstoffs mit der zweiten Lage oder jedenfalls der darüber befindlichen Lage verbunden. Es kann sich um den glei- chen PU-Klebstoff handeln, der auch zwischen der ersten und der zweiten Lage zur Verbindung verwendet ist.

[0039] Das Glasfasergewebe selbst kann als fertiger Plattenkörper bei der Ver- arbeitung zu dem hier beschriebenen Plattenkörper bereits vorliegen. Es kann sich um einen vergleichsweise dünnen Glasfasergewebe-Plattenkörper handeln, beispielsweise mit einer Dicke zwischen 0,5 mm und 1,5 mm, weiter bevorzugt zwischen 1,0 mm und 0,6 mm und darüber hinaus bevorzugt zwischen 0,9 mm und 0,7 mm Dicke. Die erste und/ oder dritte Lage kann unmittelbar mit der zweiten Lage verbunden sein. Alternativ kann aber auch vorgesehen sein, dass die erste Lage vermittels einer vierten Lage, einer Zwischenlage, mit der zwei- ten Lage verbunden ist, wobei die vierte Lage mittels des sich im Zuge einer Aushärtung im Volumen vergrößernden Klebstoffs mit der zweiten Lage ver- bunden ist, wobei der Klebstoff auch in diesem Fall eine dreidimensionale Oberflächenstruktur der zweiten Lage umfassend vorliegt und das Bindemittel der zweiten Lage bildet oder auch unterschiedlich ist zu dem Bindemittel der zweiten Lage.

[0040] In diesem Fall, dass eine vierte Lage vorgesehen ist, kann die Verbin- dung zwischen der ersten Lage und der vierten Lage mittels eines üblichen Klebstoffes, also beispielsweise Epoxidharz-Klebstoff, vorgesehen sein, bevor- zugt ist die Verbindung aber auch mittels des genannten sich bei einer Aushär- tung im Volumen vergrößernden Klebstoffs verbunden. [0041] Die zweite Fage kann aber auch bevorzugt in Form eines grobmaschi- gen Gewebes ausgebildet sein, oder jedenfalls in einer Kreuzstruktur, bei wel- cher freie Zwischenräume (Föcher) verbleiben. In diesem Fall ist trotz der An- ordnung der vierten Fage eine unmittelbare Verbindung zwischen der ersten Fage und der zweiten Fage, gleichsam unter Durchgriff durch die vierte Fage, gegeben, auch in diesem Fall mittels des sich im Zuge einer Aushärtung im Vo- lumen vergrößernden Klebstoffs, wie eingangs beschrieben.

[0042] Soweit vor- und nachstehend ein sich im Volumen vergrößernder Kleb- stoff beschrieben ist, ist dieser bevorzugt als schäumender Klebstoff ausgebil- det.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

[0043] Nachstehend ist die Erfindung des Weiteren anhand der beigefügten Zeichnung, die jedoch lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellt, erläutert. Hierbei zeigt:

Fig. 1 ein schematisch dargestelltes Küchenmöbel mit einer darauf be- findlichen Arbeitsplatte;

Fig. 2 einen Ausschnitts-Fängsquerschnitt durch die Arbeitsplatte des

Küchenmöbels gemäß Fig. 1;

Fig. 2a eine Nischenauskleidung;

Fig. 3 einen nochmals vergrößerten Ausschnitt aus dem Fängsschnitt gemäß Fig. 2 im Bereich III; Fig. 4a- eine schematisch wiedergegebene Abfolge einer ersten Her- stellmöglichkeit des Plattenkörpers; wobei

Fig. 4a eine Form im Ausgangszustand, ungefüllt, zeigt; Fig. 4b die Form gemäß Fig. 4a nach Einlage der ersten Lage; Fig. 4c die Aufbringung von Klebstoff auf die erste Lage; Fig. 4d die Form gemäß Fig. 4a mit der eingelegten ersten Lage und dem weiter eingebrachten Granulat, bei Aufbringung eines Bindemittels für das Granulat;

Fig. 4e alternativ oder ergänzend die Aufbringung einer weiteren Lage

Klebstoff auf die Granulatschicht, gegebenenfalls auch auf die dritte Lage;

Fig. 4f die Aufbringung der dritten Lage auf das Granulat;

Fig. 4g bezüglich der Variante bei Ausbildung einer Tür oder derglei- chen Aufbringung einer dritten Lage auf die Lage Klebstoff gemäß Figur 4e; und

Fig. 4h die Volumen V erringerung einer gefüllten Form im Hinblick auf die Granulatlage, hier mit einer Druckplatte, die mit einem Druckstempel beaufschlagt wird;

Fig. 5a-b eine Darstellung gemäß Figur 4, einer zweiten möglichen Her- stellung des Plattenkörpers; nämlich Fig. 5a die erste Lage, die mit Klebstoff versehen ist, wird ein geson- dert vorgefertigter Granulat-Plattenkörper aufgelegt; und

Fig. 5b auf die Zusammenfassung des Granulat-Plattenkörpers und der ersten Lage wird die dritte Lage aufgelegt;

Fig. 6 eine schematische Ansicht einer Tür; Fig. 7a-b eine Tür in Schnittansicht, nämlich Fig. 7a einen ersten Schnitt durch die Tür gemäß Fig. 6, geschnitten entlang der Linie Vlla-VIIa; und

Fig. 7b einen zweiten Schnitt durch die Tür gemäß Fig. 6, geschnitten entlang der Linie Vllb-VIIb.

Beschreibung der Ausführungsformen

[0044] Anhand eines ersten Beispiels einer aus einem Plattenkörper, wie grundsätzlich hier betroffen, hergestellten Arbeitsplatte 2 eines Küchenmöbels 1, und anhand eines zweiten Beispiels betreffend eine Tür 16, ist die Erfindung weiter erläutert.

[0045] Ein Küchenmöbel 1, vgl. Figur 1, kann eine Arbeitsplatte 2 aufweisen. Es kann sich um ein Küchenmöbel 1 handeln, wie es in einer üblichen Haus- haltsküche verwendet ist. Zusätzlich zu einer Wange an der Arbeitsplatte, siehe nachstehende Erläuterung zu Figur 2a, kann auch noch durch einen Plattenkör- per, wie er hier beschrieben ist, eine übliche Nischenauskleidung, die nicht im Einzelnen dargestellt ist, vorgesehen sein. [0046] Darüber hinaus kann auch in sonstigen Bereichen, auch nicht auf eine Küche beschränkt, ein Plattenkörper in der hier beschriebenen Art vorgesehen sein.

[0047] Bezüglich der Nischenauskleidung kann ein Plattenkörper wie hier be- schrieben zur Anwendung kommen, der eine deutlich geringere Dicke, bei- spielsweise ein Drittel, die Hälfte oder bis hin zu zwei Drittel der Dicke einer üblichen Küchen- Arbeitsplatte aufweist. Die Dicke einer üblichen Küchenar- beitsplatte kann hierbei im Bereich von 38 mm angesetzt werden. Entsprechend kann der Plattenkörper auch eine geringe Dicke von (nur) 13 mm aufweisen. [0048] Für weitere Anwendungen kann es sich auch um einen deutlich dicke- ren Plattenkörper handeln, beispielsweise bis hin zu einer Dicke von 100 mm. Ein bevorzugter Bereich der möglichen Dicken ist somit zwischen 16 mm und 100 mm gegeben.

[0049] Die Arbeitsplatte 2 weist einen mehrlagigen Aufbau auf, wie er in wei- terer Einzelheit der Figur 2 zu entnehmen ist. In Figur 2a ist eine typische Wei- terverarbeitung des Plattenkörpers, wie er auch grundsätzlich in Figur 2 darge- stellt ist, zu einer Arbeitsplatte mit einer Wange, die hier als Gehrungsteil ange- bracht ist, dargestellt.

[0050] Bezüglich des Plattenkörpers bzw. konkret der Arbeitsplatte ist eine im Gebrauch eine äußere Fläche 3 bildende erste Fage 4 vorgesehen. Bei der Ar- beitsplatte 2 ist die Fage 4 im Gebrauch auch die obere Fage. Beispielsweise bei einer Tür 16 ist die Fage 4 und die Fage 6 jeweils eine Außenlage, im Nut- zungszustand sich vertikal erstreckend. Unter der Fage 4 befindet sich eine wei- tere, zweite Fage 5 und als - bei dem Ausführungsbeispiel der Arbeitsplatte - unterer Abschluss eine nochmals weitere, dritte Fage 6. [0051] Die obere Lage 4, welche die Arbeitsfläche der Arbeitsplatte darstellt, weist einen steinartigen Charakter auf.

[0052] Die Lagen 4, 5 und 6 sind bevorzugt unmittelbar, lediglich durch eine Klebeschicht verbunden, aneinandergrenzend vorgesehen. Die Klebeschicht ist auch bevorzugt lediglich als solche, aus Klebstoff 7 bestehend, ohne eine Struk- turlage oder dass sie auf Basis einer vorgefertigten Folienlage gebildet wäre, vorgesehen. Die Nutzung einer vorgefertigten Folienlage im Hinblick auf den Klebstoff 7 ist andererseits grundsätzlich möglich, beispielsweise auch dann, wie weiter noch erläutert, wenn herstellungsmäßig mit einer Erwärmung gear- beitet wird und sich hierbei eine Verflüssigung des Klebstoffes 7 wieder erge- ben kann. Die Klebeschicht kann sehr dünn gegeben sein. Es kann auch gege- ben sein, dass die Lagen 4 und 5 an vorstehenden Bereichen, insbesondere im Hinblick auf das Granulat, gegebenenfalls die Blähglasteile, siehe weiter unten, unmittelbar aneinander liegen und dazwischen keine oder nur eine sehr dünne Klebstofflage gegeben ist, die dann in der weiteren Fläche wieder verdickt ge- geben sein kann. Somit kann die Dicke der Klebstoffschicht zwischen bei- spielsweise 2 mm und 3 mm und praktisch keiner Dicke, etwa 0,1 mm oder 0,2 mm, über die Fläche unterschiedlich sein.

[0053] Die zweite Lage 5 besteht bei dem Ausführungsbeispiel aus einem mi- neralischen Granulat, das hier als Blähglasgranulat gewählt ist. Das Blähglas- granulat ist vermittels eines Bindemittels, das bevorzugt ein PU-Klebstoff ist, gegebenenfalls aber auch ein Epoxidharz sein kann, zu einem eigenständigen Körper verbunden. Hierbei kann dieser Körper auch erst im Zuge der Herstel- lung entstehen oder aber im Zuge der Herstellung als eigener Plattenkörper aufgebracht werden, wie dies nachstehend noch in weiterer Einzelheit be- schrieben ist. Wie weiter vorne bereits erläutert, kann das Bindemittel aber auch durch einen sich im Volumen beim Aushärten vergrößernden Klebstoff, insbe- sondere den gleichen bzw. denselben Klebstoff, der auch bevorzugt die Klebe- verbindung zwischen der ersten und der zweiten Lage erbringt, gebildet sein.

[0054] Hinsichtlich des mineralischen Granulats, also bevorzugt des Blähglas- granulats, ist, wie bereits angemerkt, eine Kugelform der Granulatkörper be- vorzugt. Hierbei kann der Durchmesserbereich beispielsweise von 0,1 mm bis 4 mm gegeben sein. Bevorzugt ist, dass entsprechend eine Mehrzahl von Frak- tionen gemischt vorliegt. Beispielsweise drei bis sechs Fraktionen, bevorzugt fünf Fraktionen, wobei in jeder Fraktion eine deutlich unterschiedliche Mittel- große des Durchmessers der Granulatteile gegeben ist. Beispielsweise die erste Fraktion im Bereich von 0,1 mm, die zweite bei 1 mm, die dritte bei 2 mm, die vierte bei 3 mm und die fünfte bei 4 mm. Die geschlossene Gestalt der Granu- latkörper, insbesondere kugelförmig geschlossene Gestalt, bei einer Hohlkör- perform der Granulatkörper als solcher, ist im Hinblick auf insbesondere das gering angestrebte Gewicht auch von Bedeutung. Bevorzugt werden annähernd oder praktisch 100% geschlossene Granulatteile eingesetzt.

[0055] Zwischen der ersten Lage 4 und der zweiten Lage 5 ist bevorzugt ein sich im Zuge der Aushärtung im Volumen vergrößernder Klebstoff 7 als Kle- berschicht 8 angeordnet. Der Klebstoff 7 liegt in dem ausgehärteten Zustand, wie er bei einer fertiggestellten Arbeitsplatte 2 gegeben ist, eine dreidimensio- nale Oberflächenstruktur der zweiten Lage eng umfassend vor. Im Einzelnen ist hierzu auf Figur 3 zu verweisen, in welcher versucht ist, dies zeichnerisch wie- derzugeben. Insbesondere ist der Klebstoff ein schäumender Klebstoff.

[0056] Die untere, dritte Lage 6 ist bei dem ersten Ausführungsbeispiel eine vergleichsweise dünne Lage, die als Unterzuglage gebildet ist. Die dritte Lage 6 kann durch eine weitere Kleberschicht 8 mit der zweiten Lage 5 verbunden sein. Die Kleberschicht 8 ist bevorzugt auch eine Kleberschicht 8 aus einem im Zuge einer Aushärtung sich im Volumen vergrößernden Klebstoff 7. Insbeson- dere ist hier auch der schon genannte PU-Klebstoff bevorzugt.

[0057] Beim Ausführungsbeispiel besteht die dritte Lage 6 aus einem harzge- tränkten Gewebe, das entsprechend nach Aufbringung auf die im Nutzungszu- stand gegebene Unterseite der zweiten Lage 5 bevorzugt durch Steuerung oder Zugabe von Feuchtigkeit und/ oder durch Wärmeentwicklung zur Aushärtung und Verklebung gebracht ist. Die Regulierung der Feuchtigkeit kann einerseits durch den Verarbeitungs zustand des Gegenstandes, des Gewebes und/ oder der zweiten Lage 5, selbst gesteuert sein, also durch deren Feuchtegehalt. An- dererseits, alternativ oder ergänzend, durch eine gezielte Zugabe von Feuchtig- keit, beispielsweise durch Versprühen von Wasser. In gleicher Weise kann al- lerdings auch entsprechend der zweiten Lage 5 die dritte Lage 6 im Zuge der Herstellung als bereits eigenständig vorgefertigte Platte aufgebracht werden. Insbesondere ist auch bezüglich dieser dritten Lage 6 bevorzugt, dass ein die Steifigkeit der dritten Lage 6 ergebender Binder unterschiedlich ist zu dem Klebstoff 7, mit welchem die Kleberschicht 8 gebildet ist. Alternativ kann aber auch in dieser Variante der Binder aus dem Klebstoff 7 gebildet sein.

[0058] Weiter ergänzend oder alternativ zu der dritten Lage 6 in Form einer Unterzuglage, in der beschriebenen Ausführung, kann auch eine dritte oder ggf. fünfte Lage 6 in gleicher Ausbildung wie die erste Lage 4 vorgesehen sein. Entsprechend besteht die dritte bzw. fünfte Lage 6 in diesem Fall, vgl. auch Fi- guren 6 bis 7, aus einem eine steinartige Fläche darbietenden Naturstein, einem Keramikwerkstoff oder einem Quarz-Komposit.

[0059] Mit Bezug zu Figur 6 ist eine Tür 16 dargestellt, die aus einem Platten- körper mit einem Aufbau, wie er beispielsweise in den Figuren 7a und 7b wie- dergegeben ist, bevorzugt gebildet ist. [0060] Hierzu ist ersichtlich derart vorgegangen, dass die Tür 16 zu einer Längsmittelebene E-E im Aufbau symmetrisch gebildet ist. In den Figuren 7a und 7b ist die Längsmittelebene horizontal geschnitten, entsprechend sich als Linie abbildend wiedergegeben. Dieser symmetrische Aufbau kann ggf. mit Ausnahme eines - bezogen auf einen Einbauzustand der Tür - scharnierseiti- gen oder gegenüberliegenden Längs-Randbereiches 17 und/ oder einer oberen und/ oder unteren Stirnseitenkante 18, 19 der Tür 16 gegeben sein. Die ggf. wie beschrieben besondere Ausbildung des bzw. der Längs-Randbereiche 17 und/ oder der oberen und/ oder unteren Stirnseitenkante 18, 19 wird bevorzugt nach einer Herstellung des Plattenkörper-Halbzeuges, wie etwa in Bezug auf die Figuren 4 und 5 beschrieben, an einem hieraus gebildeten Tür-Teil vorge- nommen. Eine bezogen auf den Einbauzustand horizontal gemessene Tiefe t des Längs-Randbereiches 17 kann in Bezug auf eine Gesamthöhe H der Tür 16 einen Bruchteil betragen, beispielsweise ein Zehntel oder weniger der Gesamt- hohe. Absolut gesehen kann es sich um eine Tiefe t von wenigen Zentimetern beispielsweise 2 cm bis 10 cm, handeln.

[0061] Was im Einzelnen nicht dargestellt ist, aber auch möglich ist, ist, dass eine entsprechende Ausbildung gemäß Figur 7a bzw. bevorzugt in diesem Fall gemäß Figur 7b, an einer oder beiden oberen Stirnseitenkanten 18, 19 ebenfalls vorgesehen ist.

[0062] Bezüglich eines Längs-Randbereiches 17 der Tür 16 ist bevorzugt in die zweite Lage 5 ein Massivkörperteil 22 eingelassen, welches bevorzugt ganz o- der zumindest teilweise Längsflächen 20 oder 21 bildet. Bei dem Massivkörper- teil 22 kann es sich um ein Holzteil oder beispielsweise auch ein Massiv- Kunststoffteil handeln. Der Massivkörperteil kann, etwa als Aluminiumteil, grundsätzlich auch mit einer inneren Öffnung, also als gekammertes Teil, aus- gebildet sein. [0063] Weiter ersichtlich ist bevorzugt, dass der Massivkörperteil 22 in dem wieder gegebenen Querschnitt eine sich zum Inneren der Tür 16 hin verjüngen- de Form, die bevorzugt keilartig ist, aufweist. Bei einer konkreten Keilform er- geben sich entsprechend zu der Ebene E-E hin geneigte gegenüberliegende Keilflächen 23, 24.

[0064] Der Massivkörperteil 22 kann in gleicher Weise wie zu der Verklebung im Übrigen weiter oben ausgeführt, mit einem Klebstoff, also bevorzugt einem PU-Klebstoff, mit der zweiten Lage 5 verklebt sein.

[0065] Es kann vorgesehen sein, dass, bevorzugt in dem Anlagebereich zwi- schen der zweiten Lage 5 und der ersten Lage 4, eine Verstärkungslage 25 ein- gelegt ist, die sich darüber hinaus bevorzugt auch nur über einen der Erstre- ckung des Massivkörperteils 22 in Tiefenrichtung entsprechenden Höhenanteils der Tür 16 erstreckt. Diese Unterzuglage kann der Verstärkung dienen im Hin- blick auf die in diesem Bereich gegebene Schwächung der zweiten Lage 5 durch das eingesetzte Massivkörperteil 22.

[0066] Die Verstärkungslage, die auch als vierte Lage anzusprechen ist, kann ggf. auch als vollständig durchlaufende Verstärkungslage 25 ausgebildet sein. Hierbei ist eine bevorzugte Ausgestaltung entsprechend der weiter vorne be- schriebenen vierten Lage gegeben, also beispielsweise auch in Form eines Git- terwerkstoffes, wie etwa eines grobmaschigen Gewebes, beispielsweise eines grobmaschigen Glasfasergewebes, welches es trotz vorhandener vierter Lage ermöglicht, die erste Lage 4 mit der zweiten Lage 5 unmittelbar über den ge- nannten Klebstoff zu verbinden. Weiter alternativ kann die vierte Lage auch als geschlossene Lage ausgebildet sein, mit der unmittelbaren Verbindung über den sich im Volumen vergrößernden Klebstoff dann zwischen der vierten Lage und der zweiten Lage 5. [0067] Herstellungsmäßig wird bevorzugt derart vorgegangen, dass zunächst die erste Lage 4 hergestellt wird.

[0068] Im Falle, dass die erste Lage 4 aus einem Naturstein besteht, liegt ein insoweit üblicherweise gesägter Naturstein vor. Die Dicke des Natursteins ist bevorzugt gering gewählt, vorzugsweise im Bereich von 1 mm bis 12 mm, wei- ter vorzugsweise im Bereich von 3 mm bis 10 mm.

[0069] Mit Bezug zu den Figuren 4a bis 4h ist ein erstes mögliches Herstel- lungsverfahren eines Plattenkörpers, wie er hier betroffen ist, schematisch dar- gestellt. [0070] Zunächst wird eine rechteckige, oben offene, Form 9 bereitgestellt, de- ren rechteckige Innenmaße an das bevorzugte Maß des herzustellenden Plat- tenkörpers angepasst sind. Beispielsweise kann es sich um eine Länge 1 von ca. 3 m und eine Breite b von ca. 1,5 m handeln.

[0071] In die Form 9, siehe Figur 4b, wird dann, bevorzugt mit der späteren Außenseite nach unten, die erste Lage 4, also beispielsweise eine Naturstein- platte, eingelegt. Auf diese Lage 4, deren Rückseite im Ausführungsbeispiel, wird in bevorzugt flüssiger Form, siehe Figur 4c, der beim Aushärten im Volu- men vergrößernde Klebstoff 7 aufgebracht. Es handelt sich bevorzugt um eine geschlossene und weiter bevorzugt im Wesentlichen flüssige Klebstofflage aus Klebstoff 7.

[0072] Auf diese Klebstofflage wird sodann, siehe Figur 4d, ein Gemisch aus mineralischem Granulat 10, beim Ausführungsbeispiel also ein Blähglasgranu- lat, als Schüttung aufgebracht. Eine Dicke d kann etwas größer vorgenommen werden als es der letztlichen Dicke der hierdurch später entstehenden zweiten Lage 5 entspricht. Dies zufolge der nachstehend noch erläuterten möglichen Zustellbewegung bei einer Druckbeaufschlagung, die gegebenenfalls zusätzlich zu einer lediglichen Bewegungshinderung vorgesehen sein kann.

[0073] Die Schüttung aus Granulat wird weiter mit einem Bindemittel 11 ver- sehen, das hier lediglich zur Erläuterung als aufgegossen dargestellt ist. Das Bindemittel 11 kann auch zuvor schon mit dem Granulat 10 vermischt worden sein.

[0074] Auf die so gebildeten lagenartige Schüttung aus Granulat 10 wird so- dann, siehe Figur 4e und Figur 4g, die dritte Lage 6 aufgebracht, die zuvor auf ihrer im Einbauzustand der lagenartigen Schüttung zugewandten Flachseite mit einer Lage Klebstoff 7 versehen wurde, auch in diesem Fall bevorzugt als geschlossene, weiter bevorzugt im Wesentlichen flüssige Klebstofflage.

[0075] Auf diese -. weitere - Klebstofflage aus Klebstoff 7 wird sodann, siehe Figur 4f, die dritte Lage 6, in Form beim Ausführungsbeispiel eines Glasfaser- gewebes, aufgebracht. Dieses Glasfasergewebe bzw. die dritte Lage 6 als solche kann hierbei schon eigenständig mit einem weiteren Binder versetzt sein, aber noch beispielsweise rollbar vorliegen. Im Zuge der weiteren Herstellung härtet dann auch dieser Klebstoff (Binder) aus. Die dritte Lage 6 kann auch bereits als starrer Gewebe-Plattenkörper vorliegen und als solcher lediglich in die Form eingelegt werden, wie beschrieben bevorzugt mit bereits auf diese dritte Lage 6 aufgebrachter Klebstofflage. Gegebenenfalls kann die Lage 6 aber auch auf eine zuvor in der Form auf die Granulatschüttung aufgebrachte Klebstofflage statt- dessen aufgelegt werden.

[0076] Alternativ, siehe Figur 4g, kann als dritte Lage 6 wiederum eine bei- spielsweise Natursteinplatte, oder auch eine Keramikplatte oder eine Platte aus einem Quarz-Komposit oder einem sonstigen steinartigen Werkstoff, aufge- bracht werden.

[0077] Die so gefüllte Form wird sodann, Figur 4h, mittels einer Druckplatte 12, die an die offene Innenabmessung der Form 9 angepasst ist und beispiels- weise mit einem Druckstempel 13 beaufschlagbar ist, unter Druck gesetzt. Die- ses unter Druck setzen kann einerseits allein aus einer Bewegungshinderung bestehen, da der Druck sich dann zufolge des sich im Volumen beim Aushärten vergrößernden Klebstoffs 7 einstellt. Zusätzlich kann mittels des Druckstempels und einem gewissen Verfahren einer Zustellbewegung des Druckstempels, aber auch noch eine ergänzende Druckkraft aufgebracht werden.

[0078] Bevorzugt ist das Verfahren des Druckstempels im Sinne einer Zustell- bewegung. Hierbei wird das Verfahren soweit bzw. in solchem Ausmaß vorge- nommen, woraus sich entsprechend auch die erforderliche Druckbeaufschla- gung ergibt, dass das Ausgangsvolumen beziehungsweise eine Ausgangsdicke des so bis dahin gebildeten Plattenkörpers deutlich vermindert wird. Bevorzugt im Bereich von 20% oder mehr, beispielsweise 30% bis 50%. Dies bedeutet, dass die sich dann ergebende Dicke der Platte nur noch 70% bis 50% der Ausgangs- dicke beträgt, bevorzugt im Bereich von 60%.

[0079] Bei einer alternativen Herstellungsweise, wie sie in den Figuren 5a bis 5c dargestellt ist, wird anstelle der Aufbringung der Granulatschicht gemäß Figur 4d, siehe Figur 5a, ein vorgefertigter Granulat-Plattenkörper 14 verwen- det. Der Granulat-Plattenkörper 14 kann zuvor selbst in einer entsprechenden Form, dann nur betreffend die Herstellung des Granulat-Plattenkörpers selbst, beispielsweise entsprechend wie vorstehend unter Bezug auf Figur 4d erläutert, hergestellt sein. Der vorgefertigte Granulat-Plattenkörper 14 wird auch gemäß dieser Herstellungsweise auf die erste Lage 4 aufgebracht. Auch hierbei ist die Lage 4 zuvor mit einer Lage Klebstoff 7 versehen worden. Bezüglich des Auf- bringens der Lage Klebstoff 7 kann grundsätzlich auf die zunächst beschriebene Herstellungsweise verwiesen werden. Auch bei der alternativen Herstellungs- weise ist bevorzugt, beispielsweise auch durch Verfahren eines Druckstempels, bei der zuvor gegebenen Herstellung des vorgefertigten Granulat- Plattenkörpers 14 eine Dickenreduzierung, in dem Ausmaß, wie zu der ersten Herstellungsweise auch beschrieben, vorgenommen worden. Es wird auch ge- mäß dieser Herstellungsweise ein entsprechender Druck aufgebracht, um die eng umfassende, auch als klammerartig zu bezeichnende, Verklebung zwischen der ersten Lage 4 und dem vorgefertigten Granulat-Plattenkörper 14 zu errei- chen. Bevorzugt, wie auch schon weiter vorne beschrieben, unter Nutzung des sich bei Aushärtung vergrößernden Volumens.

[0080] Nach dem Verfahrensschritt 5a kann entsprechend dem Verfahrens- schritt 4f die dritte Lage 6, die in beispielsweise rollbarer Form vorliegt, aufge- bracht werden.

[0081] Gemäß Figur 5b wird alternativ zu dem Herstellungsschritt gemäß Fi- gur 4f bevorzugt ein fertiger Gewebe-Plattenkörper 15 verwendet. Dieser Ge- webe-Plattenkörper 15 ist aufgrund des in ihm schon enthaltenen Binders plat- tenartig gehärtet und somit als solcher handhabbar. Bei dieser Herstellungswei- se ist alternativ auch die Herstellung der dritten Lage durch Verwendung eines beispielsweise noch rollbaren Gewebes möglich.

[0082] Weiter alternativ zu dem Verfahrens schritt 4f kann entsprechend dem Verfahrensschritt gemäß Figur 4g ein gleicher Plattenkörper wie er für die erste Lage 4 gegeben ist, zur Ausbildung einer dritten Lage 6, bevorzugt auch unter Verwendung einer entsprechenden weiteren Lage Klebstoff, aufgelegt werden. [0083] Im Übrigen wird in gleicher Weise verfahren wie hinsichtlich der Figu- ren 4a bis 4h erläutert.

[0084] Der Herstellungsschritt gemäß Figur 4h kann zusätzlich zu dem sich entwickelnden oder ausgeübten höheren Druck insbesondere auch bei erhöhter Temperatur vollzogen werden. Hierdurch kann insbesondere eine Beschleuni- gung der Aushärtung erreicht werden, so dass günstig bereichsweise kurze Taktzeiten in der Herstellung erreicht werden können. Die erhöhte Temperatur kann beispielsweise im Bereich von 40°C bis 170°C oder höher, bevorzugt im Bereich von 100°C bis 150°C, gegeben sein. [0085] In den Figuren 4b bis 4g ist die Form lediglich zur besseren Erkennbar- keit der Lagen vorne aufgeschnitten dargestellt. Es handelt sich bei der tatsäch- lich benutzten Vorgehensweise bevorzugt immer um eine geschlossene Form wie sie beispielsweise in Figur 4a oder Figur 4h wiedergegeben ist.

[0086] Insbesondere dann, wenn ein Klebstoff verwendet wird, bei dem es nicht auf eine sich im Volumen vergrößernde Eigenschaft ankommt, aber auch bei Verwendung eines Klebstoffs mit sich im Volumen vergrößernde Eigen- schaft, kann auch, wie dargestellt, bei vorgefertigten Plattenteilen im Übrigen, auf das Einlegen in eine Form vollständig oder weitestgehend verzichtet wer- den. [0087] Durch die zufolge des Drucks gegebene behinderte Ausweichbarkeit der Lagen 4 und 5 oder gegebenenfalls die beschriebene Volumenreduzierung wird erreicht, dass der Klebstoff die dreidimensionale Oberflächenstruktur zu- mindest der zweiten Lage eng umfassend sich ausbreitet und so zusätzlich zu einer Verklebung auch eine gleichsam Verklammerung erreichen lässt. [0088] Zur Fertigstellung der Arbeitsplatte wird der Plattenkörper bezüglich der beispielsweise Natursteinlage außenseitig noch gefräst und poliert. Weiter kann eine Kantenverleimung oder sonstige Kantenbearbeitung und darüber hinaus ein Zuschneiden vorgenommen werden.

Liste der Bezugszeichen

1 Küchenmöbel b Breite

2 Arbeitsplatte d Dicke

3 Außenfläche 1 Länge

4 Lage, erste t Tiefenabschnitt

5 Lage, zweite

6 Lage, dritte

7 Klebstoff

8 Kleberschicht H Höhe

9 Form

10 Granulat

11 Bindemittel

12 Druckplatte

13 Druckstempel

14 Granulat-Plattenkörper

15 Gewebe-Plattenkörper

16 Tür

17 Längs-Randbereich

18 Stirnseitenkante

19 Stirnseitenkante

20 Längsfläche

21 Längsfläche

22 Massivkörperteil

23 Keilfläche

24 Keilfläche

25 Verstärkungslage