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Patent Searching and Data


Title:
PANEL, AND METHOD FOR PRODUCING A PANEL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/075813
Kind Code:
A1
Abstract:
A panel (1, 5) is disclosed and described, such as a flooring, wall or ceiling lining panel and/or as a furniture component, housing, covering or drywall panel, and/or as a facade, panel or plank element, screen or the like, having a panel basic body (2) and at least one wear layer (3) which is applied to the panel basic body (2). According to the invention, it is provided that a flat textile structure forms the outer side of the wear layer (3), wherein the flat textile structure has a layer thickness of from 0.2 to 8 mm and the panel basic body (2) has a thickness of from 6 to 10 mm.

Inventors:
TUENTE UDO (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/004795
Publication Date:
May 30, 2013
Filing Date:
November 19, 2012
Export Citation:
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Assignee:
HUELSTA WERKE HUELS KG (DE)
TUENTE UDO (DE)
International Classes:
B32B5/02; A47G27/02; B32B3/06; B32B7/12; B32B21/02; B32B21/10; E04F15/10
Domestic Patent References:
WO2004074597A12004-09-02
WO2005066431A22005-07-21
Foreign References:
DE2110972A11972-09-21
US20030154676A12003-08-21
EP1640530A22006-03-29
DE102005057793A12007-06-06
Other References:
DATABASE WPI Week 201051, Derwent World Patents Index; AN 2010-J50913, XP002693672
See also references of EP 2782751A1
Attorney, Agent or Firm:
VON ROHR Patentanwälte Partnerschaft (DE)
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Claims:
Ansprüche:

1. Platte (1 , 5), wie Bodenbelags-, Wand- oder Deckenverkleidungsplatte und/oder Möbelbauteil-, Gehäuse-, Abdeck- oder Trockenausbauplatte, und/oder als Fassaden-, Paneel- oder Dielenelement, Sichtblende oder dergleichen, mit einem Plattengrundkörper (2) und wenigstens einer auf den Plattengrundkörper (2) aufgebrachten Nutzschicht (3), dadurch gekennzeichnet, dass ein textiles Flächengebilde die Außenseite der Nutzschicht (3) bildet, wobei das textile Flächengebilde eine Schichtdicke zwischen 0,2 bis 8 mm und der Plattengrundkörper (2) eine Dicke von 6 bis 10 mm aufweist.

2. Platte nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Nutzschicht (3) mehrschichtig ist, wobei das textile Flächengebilde eine Außenschicht bildet. 3. Platte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Zwischenschicht zwischen dem Plattengrundkörper (2) und dem textilen Flächengebilde als Außenschicht vorgesehen ist.

4. Platte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenschicht als Isolationsschicht ausgebildet ist.

5. Platte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Unterseite des Plattengrundkörpers (2) ein Gegenzug (4) vorgesehen ist.

6. Platte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde einen Faserverbund aus Faserstoffen aufweist, wobei die Faserstoffe ausgewählt sind aus der Gruppe der Pflanzenfasern, wie Kokos-, Sisal-, Jute-, Baumwoll- oder Hanffasern, und/oder der Gruppe der tierischen Fasern, wie Schafwolle, Ziegenhaar oder Seide, und/oder der Gruppe der synthetischen Fasern, wie Polyacryl-, Polyamid-, Polyester- oder Polypropylenfasern, oder Mischungen der vorgenannten Gruppen und/oder dass das textile Flächengebilde einen Faserverbund aus wenigstens zwei unterschiedlichen Faserstoffen aufweist.

7. Platte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde ein Gewebe, Gewirke oder Gestricke oder ein Vliesstoff, Filz, Walkstoff oder Mikrofaserstoff ist und/oder dass das textile Flächengebilde ein Teppichmaterial ist.

8. Platte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde als Teppichmaterial ohne Rückseitenbeschich- tung eines endfertigen Teppichbodenmaterials auf den Plattengrundkörper aufgebracht, insbesondere aufgeklebt ist.

9. Platte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde auf dem Plattengrundkörper (2) erzeugt ist, insbesondere durch Beflocken oder Berieseln des Plattengrundkörpers (2) mit einem Fasermaterial.

10. Platte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nutzschicht (3) den Plattengrundkörper (2) vollflächig und, vorzugsweise, flächenbündig, abdeckt. 11. Platte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nutzschicht (3) eine Schichtdicke zwischen 0,2 bis 8 mm, vorzugsweise zwischen 0,5 bis 5 mm, insbesondere bis 2 mm und/oder dass das textile Flächengebilde eine Schichtdicke zwischen 0,5 bis 5mm, insbesondere bis 2 mm aufweist.

12. Verfahren zur Herstellung einer Platte (1 , 5), wie Bodenbelags-, Wandoder Deckenverkleidungsplatte und/oder Möbelbauteil-, Gehäuse-, Abdeckoder Trockenausbauplatte, und/oder als Fassaden-, Paneel- oder Dielenelement oder Sichtblende, insbesondere einer Platte (1 , 5) nach einem der vor- hergehenden Ansprüche, mit einem Plattengrundkörper (2), wobei ein textiles Flächengebilde auf wenigstens eine Außenfläche des Plattengrundkörpers (2) aufgebracht wird.

13. Verfahren zur Herstellung einer Platte (1 , 5), wie Bodenbelags-, Wand- oder Deckenverkleidungsplatte und/oder Möbelbauteil-, Gehäuse-, Abdeckoder Trockenausbauplatte, und/oder als Fassaden-, Paneel- oder Dielenele- ment oder Sichtblende, insbesondere einer Platte (1 , 5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein großflächiges Plattenmaterial vollflächig mit dem textilen Flächengebilde verbunden wird, wobei das großflächige Plattenmaterial zusammen mit dem textilen Flächengebilde zu Platten (1 , 5) geschnitten wird und wobei anschließend die Verriegelungskonturen an den Platten (1 , 5) hergestellt werden.

14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde durch Kaschieren auf den Plattengrundkörper (2) oder das großflächige Plattenmaterial aufgebracht wird oder dass das textile Flächengebilde auf dem Plattengrundkörper (2) oder dem großflächigen Plattenmaterial erzeugt wird.

Description:
Platte und Verfahren zur Herstellung einer Platte

Die Erfindung betrifft eine Platte, wie eine Bodenbelags-, Wand- oder Deckenverkleidungsplatte und/oder eine Möbelbauteil-, Gehäuse-, Abdeck- oder Trockenausbauplatte, und/oder als Fassaden-, Paneel- oder Dielenelement oder als Sichtblende, mit einem Plattengrundkörper und einer auf den Plattengrundkörper aufgebrachten vorzugsweise oberen, außenseitigen Nutzschicht. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Platte der vorgenannten Art.

Platten der eingangs genannten Art sind bereits aus dem Stand der Technik bekannt und werden in unterschiedlichen Anwendungsbereichen eingesetzt. Die bekannten Platten weisen üblicherweise einen Plattengrundkörper und eine auf den Plattengrundkörper aufgebrachte, außenseitige Nutzschicht auf. Der Plattengrundkörper fungiert als Tragschicht und muss als stützendes oder verbindendes Element Lasten aufnehmen und eine dauerhafte Dimensionsstabilität gewährleisten. Die Nutzschicht stellt die oberste Schicht der Platte dar, die entweder primär und unmittelbar einer Begehung durch Menschen bzw. einem Inkontakttreten mit anderen Objekten und einer damit verbundenen mechanischen Belastung ausgesetzt ist und/oder die als sichtbare Oberfläche eine Gestaltungsfunktion der Platte bei der Verkleidung oder Abdeckung oder deren Verwendung als Bauelement übernimmt. Nutzschichten können dazu vorgesehen sein, die Abrieb- oder Kratzfestigkeit der in Rede stehenden Platten gegenüber mechanischer Beanspruchung zu erhöhen. Darüber hinaus kann die Nutzschicht zum Schutz vor Durchfeuchtung des Plattengrundkörpers vorgesehen sein, was insbesondere für die Verwendung der Platte im Außenbereich von Vorteil ist. Dekorschichten können dem Plattengrundkörper das natürliche Aussehen von beliebigen Rohstoffen verleihen. Darüber hinaus können Nutzschichten dazu beitragen, dem Plattengrundkörper eine bestimm- te Feuerfestigkeit und/oder ein bestimmtes Schadstoff absorptions vermögen zu verleihen.

Aus der WO 2005/066431 A2 ist bereits ein Laminatbodenpaneel bekannt, das eine Trägerplatte und eine Nutzschicht mit abriebfesten Partikeln zum Schutz vor Verschleiß aufweist. Dabei weist die Nutzschicht ein Dekorpapier oder eine elastische Dekorfolie auf, auf dem sich eine dekorative Abbildung befindet.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Platte der oben bezeichneten Art mit einem Plattengrundkörper und einer auf den Plattengrundkörper aufgebrachten Nutzschicht sowie ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Platte zur Verfügung zu stellen, wobei sich die Platte durch eine Nutzschicht mit einer gegenüber dem Stand der Technik erweiterten Funktionalität auszeichnen soll .

Die vorgenannte Aufgabe ist bei einer Platte mit den Oberbegriffsmerkmalen des Patentanspruchs 1 dadurch gelöst, dass ein textiles Flächengebilde die Außenseite der Nutzschicht bildet, wobei das textile Flächengebilde eine Schichtdicke zwischen 0,2 bis 8 mm und der Plattengrundkörper eine Dicke zwischen 6 und 10 mm aufweist. Bisherige Platten der in Rede stehenden Art haben klangharte Oberflächen, wie beispielsweise Laminate oder Parkettböden. Die Erfindung schlägt vor, die Oberfläche der Platte durch Verwendung eines textilen Flächengebildes beispielsweise stärker schalldämmend und/oder stärker schallabsorbierend auszubilden, als dies bei den aus dem Stand der Technik bekannten Platten der Fall ist. Durch das textile Flächengebilde kann eine weiche Oberfläche der Platte erzeugt werden, was bei Berührung mit der Hand zu einer angenehmen haptischen Wahrnehmung führt. Zudem kann das textile Flächengebilde der Platte das Erscheinungsbild eines Textilmaterials und damit eine ästhetisch ansprechende Erscheinungsform verleihen. Insbe- sondere kann das textile Flächengebilde auch als Wärmeisolationsschicht wirken. Handelt es sich bei der Platte beispielsweise um eine Bodenbelagsplatte, kann das textile Flächengebilde dazu beitragen, die Oberfläche der Platte fußwarm auszugestalten. Schließlich kann dem textilen Flächengebilde die Aufgabe zukommen, ein Raumklima zu verbessern, und/oder das textile Flächen- gebilde ist diffusionsoffen, aber gleichzeitig vorzugsweise wasserdicht ausgebildet, um das Austrocknen des Plattengrundkörpers bei eventuell in dem Plattengrundkörper enthaltener Feuchtigkeit zu vereinfachen. Bei einer diffusionsoffenen Ausgestaltung des textilen Flächengebildes wird ein möglichst geringer Widerstand gegen Dampf realisiert. Gleichzeitig wird durch die Was- serdichtigkeit gewährleistet, dass etwaige auf dem textilen Flächengebilde befindliche Flüssigkeit nicht in den Plattengrundkörper eindringt. Durch die gewählten Schichtdicken des textilen Flächengebildes und des Plattenkörpers wird letztlich sichergestellt, dass sich einerseits für den Nutzer durch das außenseitig vorgesehene textile Flächengebilde der Eindruck eines bodenseitigen Teppichs ergibt, der sich durch den vorgesehenen Plattenkörper andererseits sehr schnell und einfach verlegen lässt. Dabei ist festgestellt worden, dass Plattengrundkörper mit eine Dicke von größer als 10 mm in der Regel nicht erforderlich sind, um den erfindungsgemäßen Zweck zu erreichen. Auch Schichtdicken des textilen Flächengebildes von größer als 8 mm sind in der Regel nicht erforderlich, um einen hinreichenden "Teppicheindruck" und die vorgenannten Vorteile bei Verwendung als Bodenbelag zu erreichen.

Vorzugsweise erfüllt das textile Flächengebilde jedoch die Anforderungen an Fußbodenbeläge nach DIN EN 1307, insbesondere die Anforderungen an Trittschallschutz (DIN EN ISO 140-8), Schallabsorption (DIN EN 20 354) und/oder Wärmedurchlasswiderstand (ISO 8302). Schließlich kann das textile Flächengebilde bei der erfindungsgemäßen Platte eine Imprägnierungsfunktion erfüllen und/oder sich durch eine bestimmte Feuerfestigkeit auszeichnen und damit eine Brandschutzfunktion erfüllen. Durch Verwendung von be- stimmten textilen Materialien lassen sich darüber hinaus schadstoffabsorbierende bzw. -verringernde Wirkungen der Nutzschicht erreichen.

Um eine einfache und kostengünstige Fertigung der erfindungsgemäßen Platte zu erreichen, kann die Nutzschicht einschichtig und lediglich durch das textile Flächengebilde gebildet sein. Das Flächengebilde bestimmt hierbei im Wesentlichen die Dimensionen bzw. Abmessungen der Nutzschicht. Der Begriff "einschichtig" im Sinne der Erfindung lässt es jedoch zu, dass ein textiles Flächengebilde unter Verwendung geeigneter Kaschiermittel mit dem Plattengrundkörper verbunden bzw. verklebt ist.

Die Nutzschicht kann auch mehrschichtig aufgebaut sein, wobei das textile Flächengebilde eine Außenschicht bildet mit den oben beschriebenen Vorteilen. Darüber hinaus ist wenigstens eine Zwischenschicht zwischen dem Plattengrundkörper und der Außenschicht vorgesehen. Über die Zwischenschicht lässt sich das textile Flächengebilde in einfacher und sicherer Weise an dem Plattengrundkörper befestigen. Dadurch kann eine hohe Abriebfestigkeit der Textilschicht erreicht werden. Die Zwischenschicht kann zudem als weitere Träger-, Dämm- oder Isolationsschicht, insbesondere als wasserdichte Isolationsschicht, vorgesehen sein und ist dabei auf einer Innenseite mit dem Plattengrundkörper verbunden, insbesondere verklebt, und auf der Außenseite mit dem textilen Flächenmaterial verbunden. Es können auch mehrere textile Schichten miteinander verbunden sein und die Nutzschicht bilden.

Bevorzugt ist an der Unterseite des Plattenkörpers ein Gegenzug vorgesehen, um einen Verzug des Plattengrundkörpers durch etwaig auftretende Spannun- gen zu vermeiden.

Bei einem "textilen Flächengebilde" im Sinne der Erfindung kann es sich um einen Faserverbund aus Faserstoffen handeln, wobei die Faserstoffe ausgewählt sein können aus der Gruppe der Pflanzenfasern, wie Kokos-, Sisal-, Ju- te-, Baumwoll- oder Hanffasern oder dergleichen, und/oder aus der Gruppe der tierischen Fasern, wie Schafwolle, Ziegenhaar oder Seide, und/oder aus der Gruppe der synthetischen Fasern, wie Polyacryl-, Polyamid-, Polyesteroder Polypropylenfasern, oder Mischungen der vorgenannten Gruppen. Es versteht sich, dass die vorgenannte Aufzählung von möglichen Faserstoffen nicht abschließend ist und dem Fachmann weitere Faserstoffe bekannt sind, die grundsätzlich einen Faserverbund bilden können.

Der Faserverbund kann auch aus wenigstens zwei unterschiedlichen Faserstoffen bestehen. Hierdurch können dem textilen Flächengebilde unterschiedliche Eigenschaften verliehen werden, die auf die jeweils eingesetzten Faserarten zurückzuführen sind, wie insbesondere schalldämmende, schallabsorbierende, wärmeisolierende oder auch eine bestimmte haptische Wahrnehmung des textilen Flächengebildes gewährleistende Eigenschaften. So können beispielsweise Fasern in das textile Flächengebilde eingebunden sein, die schadstoff- absorbierend oder -adsorbierend sind, um bei Verwendung der Platte in Innenräumen ein gesundes Raumklima zu schaffen.

Vorzugsweise handelt es sich bei dem textilen Flächengebilde um ein Gewebe, Gewirke oder Gestricke. Grundsätzlich kann die Textilschicht auch ge- knüpft oder getuftet sein. Besonders bevorzugt ist die Textilschicht ausgebildet als Teppichmaterial, nämlich als gewebter oder geknüpfter Teppich oder als Teppichbodenmaterial. Ein Teppichboden kann durch verschiedene Verfahren hergestellt werden, wie Beflocken, Klebepol -Verfahren, Nadeln, Tuf- ten, Weben oder Wirken, wobei verschiedene Fasermaterialien zum Einsatz kommen können. Beispielsweise kann ein Velourteppich oder ein Schlingenteppich das textile Flächengebilde bilden. Auch Polstertextilien und Bezugsstoffe, die üblicherweise im Möbelbau zum Einsatz kommen, sind grundsätzlich zur Verwendung als textiles Flächengebilde im Sinne der Erfindung geeignet und vorteilhaft.

Darüber hinaus kann als textiles Flächengebilde ein Vliesstoff, Filz, Walkstoff oder Mikrofaserstoff, wie Alcantara, nämlich ein auf Polyester und Polyurethan basierender Mikrofaserstoff, vorgesehen sein. Aus der Gruppe der Vliesstoffe können Kunstfaservliese, die chemische Fasern aus natürlichen oder synthetischen Polymeren, wie beispielsweise Polyamid (PA), Polyethylen (PE), Polyvinylchlorid (PVC), Polyester, insbesondere Polyethylenter- ephthalat (PET), aufweisen, und/oder Naturfaservliese, die tierische Fasern, wie Seide oder Wolle, insbesondere Ziegen- oder Schafswolle, oder pflanzliche Fasern, wie Hanf oder Baumwolle oder Seide, aufweisen, und/oder Mineralfaservliese, die mineralische Fasern, wie beispielsweise Glas, Asbest, Mineralwolle oder Basalt, aufweisen, vorteilhaft eingesetzt werden. Zur Fasergewinnung können Spinnverfahren, wie Trockenspinnen, Nassspinnen, Schmelzspinnen oder Matrixspinnen, zur Anwendung kommen. Die Verfestigung kann mechanisch, durch Vernadeln oder durch Wasserstrahlverfestigung, oder chemisch, durch die Zugabe von Bindemitteln, wie wasserbasierten Acrylatharzen oder Reaktivharzen, wie beispielsweise Phenol- oder Harnstoffharzen, oder Epox- oder Polyurethanbindemitteln, oder auch thermisch, durch das Erweichen in einem geeigneten Gasstrom, zwischen beheizten Walzen oder auch in einem Dampfstrom, erfolgen. Bei chemischen Verfestigungsverfahren kann durch das Bindemittel eine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften des Textilmaterials erreicht werden, wie beispielsweise eine höhere Festigkeit und eine geringere Abriebsneigung. Durch zusätzliche Imprägnierungen können die Gebrauchseigenschaften verbessert werden. Beispielsweise lassen sich durch eine geeignete Imprägnierung die Schmutzempfindlichkeit des Textilmaterials senken und eine leichte Reinigbarkeit bei geringen Pflegeanforderungen erzielen. Auch ein UV-Schutz ist durch eine zusätzliche Imprägnierung möglich. Als Alternative zu herkömmlichen formaldehyd-basierten Reaktivharzen wie Phenol- oder Harnstoff-Formaldehydharzen oder als Alternative zu Epox- oder Polyurethanbindemitteln können rein wasser-basierte und formaldehyd- freie Acrylatharze, wie ein unter dem Handelsnamen Aerodur® von der Firma BASF vertriebenes Bindemittel, eingesetzt werden, insbesondere für die Herstellung eines Vliesstoffes aus natürlichen Fasern.

Das textile Flächengebilde kann in einem Fertigzustand auf den Plattengrundkörper aufgebracht, insbesondere aufkaschiert, sein, was eine einfache und kostengünstige Fertigung der erfindungsgemäßen Platte zulässt. Bei dieser Ausführungsform wird im Ergebnis ein Gewebe, Gewirke oder Gestricke oder ein Vliesstoff, Filz, Walkstoff oder Mikrofaserstoff auf dem Plattengrundkörper aufgebracht, wobei sich das textile Flächenmaterial bereits in einem Gebrauchszustand befindet. Das textile Flächengebilde kann beispielsweise als Bahnen- oder Rollenware eingesetzt werden. Insbesondere kann in diesem Zusammenhang das textile Flächengebilde ein Teppichbodenmaterial sein, wobei die bei Teppichböden übliche Rückseitenbeschichtung nicht erforderlich ist.

Im Bereich der Vliesstoffe kommen so genannte "technische Textilien" zum Einsatz, die grundsätzlich auch als textile Flächengebilde auf dem Plattengrundkörper vorgesehen sein können. Hier können Textilmaterialien vorgesehen sein, die aus dem Flugzeugbau, dem Boots- und Schiffbau und der Bauindustrie, wie zur Verwendung für dauerhafte Textildächer, bekannt sind. Die technischen Textilien umfassen insbesondere Kohlefaser- und Polyesterverbundstoffe.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft das Erzeugen eines textilen Flächengebildes direkt auf dem Plattengrundkörper, wobei das textile Flächengebilde auf dem Plattengrundkörper "aufwächst". Beispielsweise kann der Plattengrundkörper mit Textilfasern berieselt werden, die mit einem Bindemittel behaftet sein können, um ein textiles Flächengebilde auf dem Plattengrundkörper zu erzeugen. Grundsätzlich ist es natürlich auch möglich, dass der Plattengrundkörper mit einem Bindemittel oder einer Klebstoffschicht beschichtet ist, um eine Anbindung der Fasern an dem Plattengrundkörper zu erreichen. Die Berieselungsschicht kann anschließend unter Druck und Hitze verpresst werden. Beim Pressvorgang können Strukturen in die Textilschicht geprägt werden. Das textile Flächengebilde kann auch durch Beflocken des Plattengrundkörpers ausgebildet werden. Dabei wird zunächst ein Klebstoff auf die (grundierte) Oberfläche des Plattengrundkörpers aufgetragen. Dies kann durch Streichen, Spritzen, Rakeln, Walzen oder Tauchen geschehen. Anschließend werden textile Fasern als Beflockungsmaterial aufgetragen, was beispielsweise mit einer elektrostatischen Beflockungsmaschine erfolgen kann. Die Stärke der Klebstoffschicht kann wenigstens ein Fünftel der Flock- bzw. Faserlänge, vorzugsweise wenigstens ein Zehntel der Flocklänge, betragen. Anschließend kann sich ein Trocknungs Vorgang, beispielsweise eine Ofentrocknung, anschließen, bei dem die Klebstoff Schicht durch die Wärmebehandlung abbindet. Den Abschluss bildet die Reinigung der Oberfläche des beflockten Plattengrundkörpers von überschüssigen Fasern. Zum Beflocken der Plattenober- fläche können vorzugsweise Polyamid-, Viskose-, Polyester- und Baumwollfasern eingesetzt werden. Es versteht sich, dass die vorgenannte Aufzählung nicht abschließend ist. Durch Berieseln oder Beflocken lassen sich textile Flächengebilde auf der Oberfläche des Plattengrundkörpers mit geringer Schichtdicke in einfacher Weise und kostengünstig erzeugen.

Die Nutzschicht deckt die obere Flachseite des Plattengrundkörpers vorzugsweise vollflächig ab, weiter vorzugsweise flächenbündig. Die gesamte im Verlege- bzw. verbauten Zustand sichtbare Außenfläche des Plattengrundkörpers kann dann mit einer Textilschicht bedeckt sein. Bedarfsweise kann der Plattengrundkörper auf beiden äußeren Flachseiten und/oder an den Quer- und/oder Längsseiten ein textiles Flächengebilde bzw. eine Textilschicht aufweisen. Auch eine bereichsweise Beschichtung des Plattengrundkörper mit dem Textilmaterial ist möglich. Die Nutzschicht kann eine Schichtdicke zwischen 0,2 bis 8 mm, vorzugsweise zwischen 0,5 bis 5 mm, insbesondere bis 2 mm, aufweisen. Der Plattengrundkörper kann eine Dicke von 5 bis 20 mm, vorzugsweise 6 bis 10 mm, insbesondere bis 8 mm, aufweisen. Es versteht sich, dass die erforderliche Dicke des Plattengrundkörpers von der mechanischen Belastung der erfindungsge- mäßen Platte abhängt. Wie bereits oben beschrieben, kann die Nutzschicht auf der Außenseite geprägt sein, d. h. vertiefte Strukturen aufweisen, was es ermöglicht, der Platte das natürliche Aussehen von bestimmten Rohstoffen, wie Holz oder Kork, zu verleihen.

Um erfindungsgemäße Platten miteinander verbinden zu können, kann der Plattengrundkörper eine Verriegelungskontur, insbesondere eine Nut- oder Federkontur zur Ausbildung einer Nut- und Federverbindung oder eine Rastkontur zur Ausbildung einer Rastverbindung mit einem benachbarten kom- plementären Plattengrundkörper, aufweisen. Geeignete Verriegelungsmittel, beispielsweise zur Ausbildung einer Klickverbindung an den Kanten des Plattengrundkörpers, ermöglichen bei geringem Zeitaufwand das einfache Verbinden von einzelnen erfindungsgemäßen Platten. Ein Erfindungsaspekt betrifft in diesem Zusammenhang eine erfindungsgemäße Platte mit einem Plat- tengrundkörper, der mit einem Teppichbodenmaterial beschichtet ist und an seinen Rändern Verriegelungsmittel, insbesondere solche, die zur Ausbildung einer Klickverbindung geeignet sind, aufweist. Solche Platten können als Bodenbelagsplatten zum Einsatz kommen und sind im Vergleich zu als Rollenoder Bahnenware zu verlegenden Teppichböden einfacher zu handhaben und zu verlegen. Diesem vorgenannten Aspekt der Erfindung kann eigenerfinderische Bedeutung zukommen.

Der Plattenwerkstoff des Plattengrundkörpers kann ausgewählt sein aus der Gruppe der Holzwerkstoffe, insbesondere auf Vollholz- oder Furnierholzba- sis, der Holzspan Werkstoffe, der Holzfaserwerkstoffe und/oder der Verbundwerkstoffe auf Holz-, Kunststoff-, Zellstoff- und/oder Mineralstoffbasis, und/oder aus der Gruppe der Kunststoffe und/oder aus der Gruppe der Mineralstoffe und/oder aus der Gruppe der lignin- und/oder zellulosebasierten Werkstoffe und/oder aus der Gruppe der keramischen Werkstoffe und/oder deren Mischungen. Zusätzlich können Bindemittel und Zusatzstoffe vorgesehen sein, um dem Plattenwerkstoff die gewünschten Eigenschaften zu verleihen. Besonders bevorzugt handelt es sich bei dem Plattengrundkörper um eine HDF- oder MDF-Platte, was der Platte eine hohe Festigkeit und Steifigkeit verleiht und eine kostengünstige Herstellung zulässt. Im Einzelnen gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, die erfindungsgemäße Platte oder das erfindungsgemäße Verfahren auszugestalten und weiterzubilden, wobei einerseits auf die abhängigen Patentansprüche und andererseits auf die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung verwiesen wird. Im Übrigen lässt es die Erfindung bedarfsweise zu, die in den Ansprüchen genannten und/oder die anhand der Zeichnung offenbarten und beschriebenen Merkmale miteinander zu kombinieren, auch wenn dies nicht im Einzelnen beschrieben ist. Die vorstehenden Werteangaben und angegebenen Intervalle erfassen jeweils sämtliche Werte, also nicht nur die Untergrenzen bzw. bei Intervallen die Intervall grenzen, ohne dass dies einer ausdrücklichen Erwähnung bedarf.

In der Zeichnung zeigen:

Fig. 1 eine schematische Längsschnittansicht des Schichtenaufbaus einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Platte,

Fig. 2 eine schematische Längsschnittansicht des Schichtaufbaus einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Platte und

Fig. 3 die in Fig. 2 gezeigte Platte in einer Ansicht von oben.

In Fig. 1 ist schematisch der Schichtaufbau einer Platte 1 dargestellt, bei der es sich beispielsweise um eine Bodenbelags-, Wand- oder Deckenverkleidungsplatte handeln kann. Insbesondere handelt es sich bei der Platte 1 um ein Paneelelement.

Die Platte 1 weist einen Plattengrundkörper 2 und eine auf dem Plattengrundkörper 2 aufgebrachte obere Nutzschicht 3 auf. Die Nutzschicht 3 ist vorliegend unmittelbar, d.h. ohne elastische Zwischenschicht, auf den Plattengrundkörper 2 aufgebracht. Unterseitig kann sich ein Gegenzug 4 befinden, der zur Formstabilität der Platte 1 beiträgt.

Bei der Nutzschicht 3 handelt es sich um eine Textilschicht, die durch Berieseln des Plattengrundkörpers 2 mit Textilfasern, die mit einem Bindemittel behaftet sind, und anschließender Verpressung unter Druck und Hitze erzeugt worden ist. Durch das Pressblech lassen sich bei der Verpressung nicht dargestellte Strukturen in die Textilschicht einprägen. Die Ausbildung der Textil- schicht kann auch durch Beflocken erfolgen, wobei zunächst ein Klebstoff auf den grundierten Plattengrundkörper 2 aufgetragen wird. Anschließend erfolgt das Beflocken mit Fasern und abschließend eine Wärmebehandlung, bei der die Klebstoffschicht abbindet. Die Dicke der Nutzschicht 3 beträgt bei der dargestellten Ausführungsform vorzugsweise weniger als 2 mm.

In Fig. 2 ist eine Platte 5 dargestellt, die ebenfalls einen Plattengrundkörper 2 mit Gegenzug 4 aufweist. Abweichend zu der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform ist jedoch eine mehrschichtige bzw. mehrlagige Nutzschicht 3 vorgesehen, die durch eine Textilschicht 6 und eine Rückseitenbeschichtung 7 gebildet wird. Bei der Nutzschicht 3 kann es sich um ein Teppichbodenmaterial handeln in der Ausführungsform als Schiingenware, das auf der Oberseite des Plattengrundkörpers 2 mit diesem verklebt ist. Die Gesamtdicke der Nutzschicht 3 kann weniger als 10 mm betragen, bei einer Dicke der Textilschicht 6 von vorzugsweise weniger als 5 mm. Die Textilschicht 6 weist Schlingen 8 auf, die mit einer Tragschicht 9 ein textiles Flächengebilde schaffen. Die Rückseitenbeschichtung 7 ist üblicherweise bei Teppichbodenmaterialien, die als Bahnen- oder Rollenware verlegt werden, als Trägerschicht zur Stabilisierung der Textilschicht vorgesehen und/oder, um die Rutschgefahr für den Teppichboden zu verringern. Da bei der dargestellten Platte 5 der Plattengrundkörper 2 jedoch die eigentliche Tragfunktion erfüllt, ist es grundsätzlich auch möglich, die Textilschicht 6 unmittelbar an der Oberfläche des Plattengrundkörpers 2 auf dessen Außenseite zu befestigen, was ebenfalls durch Verkleben erfolgen kann. Die Rückseitenbeschichtung 7 ist dann nicht erforderlich. Das Aufbringen eines endfertigen Teppichbodenmaterials auf den Plattengrundkörper 2 stellt eine einfache und kostengünstige Möglichkeit dar, die Platte 5 mit einer Textilschicht 6 auszurüsten.

Fig. 3 zeigt die in Fig. 2 dargestellte Platte 5 in einer Ansicht von oben. Die Platte 5 weist an den Außenrändern Federn 10, 11 und dazu korrespondierende Nuten 12, 13 auf, die es ermöglichen, mehrere Platten 5 an den Längs- und Querrändern miteinander zu einem Bodenbelag zu verbinden. Insbesondere können die Verriegelungsmittel zur Ausbildung einer Klickverbindung ausge- bildet sein. Die Nutzschicht 3 deckt den Plattengrundkörper 2 auf der sichtbaren Oberseite der Platte 5 vollflächig ab. Die Federn 10, 11 sind jedoch vorzugsweise nicht von der Nutzschicht 3 bedeckt, so dass sich eine Verbindung zwischen benachbarten Platten 5 leicht herstellen lässt.

Vorteilhaft ist es, wenn die Nutzschicht 3 an den Rändern derart ausgestaltet ist, dass der Übergang zwischen zwei Nutzschichten 3 im Platten verbünd benachbarter und miteinander verbundener Platten 5 von einem Betrachter nicht wahrgenommen wird. Dies kann beispielsweise durch eine höhere Faserdich- te, -dicke oder -länge im Bereich der Ränder der Nutzschicht 3 und/oder durch über die Ränder des Plattenkörpers 2 überstehende Fasern der Nutzschicht 3 erreicht werden.

Die Herstellung der in Fig. 3 gezeigten Platte 5 kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Zum einen ist es möglich, dass zunächst ein großflächiges Plattenmaterial vollflächig mit der Nutzschicht 3 verbunden wird. Beispielsweise kann eine Textilschicht aufkaschiert werden. Das Plattenmaterial kann ein übliches Pressenmaß von beispielsweise 2,0 m Breite und 5,2 m Länge oder von 1 ,3 m Breite und 4,8 m Länge aufweisen. Vor dem Ausschneiden der Platten 5 aus dem Plattenmaterial wird dieses oberflächenfertig hergestellt, was beispielsweise die Reinigung der Oberfläche des Plattenmaterials von überschüssigen Fasern beinhalten kann. Nach dem Ausschneiden der Platten 5 können dann die Verriegelungskonturen nachträglich an den Platten 5 erzeugt werden.

Insbesondere ist sicherzustellen, dass die Nutzschicht 3 an den Längs- und Querrändern der Platte 5 nicht ausfasert, sofern die Verriegelungskonturen nach dem Aufbringen der Textilschicht auf den Plattengrundkörper 2 erzeugt werden müssen. Ein alternativer Weg zur Herstellung einer Platte 5 kann da- her vorsehen, dass zunächst der Plattengrundkörper 2 mit den Verriegelungskonturen hergestellt und anschließend mit einer Nutzschicht versehen wird. Die Ausbildung exakter Übergänge zwischen der Nutzschicht 3 und den rand- seitigen Verriegelungskonturen lässt sich so in einfacher Weise sicherstellen. Bezugszeichenliste

1 Platte

2 Plattengrundkörper

3 Nutzschicht

4 Gegenzug

5 Platte

6 Textilschicht

7 Rückseitenbeschichtung

8 Tragschicht

9 Faserschlingen

10 Feder

1 1 Feder

12 Nut