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Patent Searching and Data


Title:
PANEL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/154929
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a panel (1) comprising a panel core (2), a panel upper side (3) comprising a wear layer (4), a panel lower side (5), and pairs of edges provided in pairs on opposing panel edges (8, 9), where at least one first pair of edges is provided with complementary locking means (6, 7), one of said locking means (6) being formed on a groove side of the pair of edges, as a locking groove (10), and the complementary locking means (7) being formed on a tongue side of the pair of edges, as a locking tongue (11) which positively fits together with the locking groove (10), so that similar panels can be locked to each other, and wherein the locking tongue (11) of a first panel, when this panel is inclined, can be placed against the locking groove (10) of a second similar panel and then, by means of a rotating joining movement of the panels in relation to each other, the two panels can be positively locked together such that the obtainable positive connection counteracts a withdrawal movement of the locked panel edges (8, 9) from each other, in a direction extending in the plane of the locked panels and simultaneously perpendicular to the locked panel edges (8, 9), with the proviso that: the locking groove (10) has an upper groove wall (12) with a free end (15); an abutment surface (16) is provided on the free end (15); the panel edge (9) provided with the locking tongue (11) has, above the locking tongue (11), a counter-abutment surface (21) which, when the panel edges are locked together, cooperates with the abutment surface (16) of the upper groove wall (12), a sealing rib (18) protruding, on the groove side, on the free end (16) of the upper groove wall; the sealing rib (18) has an upper rib surface oriented towards the upper side of the panel; a sealing groove having a sealing surface oriented towards the lower side of the panel is provided above the locking tongue (11); and in the connected state of the two locking means (6, 7), the rib surface lies on the sealing surface and creates a sealing effect.

Inventors:
HERRMANN EBERHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/053041
Publication Date:
August 15, 2019
Filing Date:
February 07, 2019
Export Citation:
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Assignee:
AKZENTA PANEELE PROFILE GMBH (DE)
International Classes:
E04F13/08; E04F15/02; E04F15/10
Domestic Patent References:
WO2007081267A12007-07-19
Foreign References:
DE102015106794A12016-09-22
EP3238899A12017-11-01
Other References:
DARKO PERVAN: "VA073a Zip Loc", IP.COM JOURNAL, IP.COM INC., WEST HENRIETTA, NY, US, 13 September 2011 (2011-09-13), XP013144910, ISSN: 1533-0001
Attorney, Agent or Firm:
LIPPERT STACHOW PATENTANWÄLTE RECHTSANWÄLTE PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Paneel

Patentansprüche

1. Paneel (1) mit einem Paneelkern (2), einer Paneelober seite (3) mit einer Nutzschicht (4), einer Paneelunter seite (5) sowie mit paarweise an gegenüberliegenden Pa neelkanten (8, 9) vorgesehen Kantenpaaren, wobei wenigs tens ein erstes Kantenpaar mit komplementären Verriege lungsmitteln (6, 7) versehen ist, von denen ein Verrie gelungsmittel (6) auf einer Nutseite des Kantenpaares als Verriegelungsnut (10) und das komplementäre Verrie gelungsmittel (7) auf einer Federseite des Kantenpaares als Verriegelungsfeder (11) ausgestaltet ist, welche formschlüssig mit der Verriegelungsnut (10) zusammen passt, damit gleichartige Paneele aneinander verriegel bar sind, wobei die Verriegelungsfeder (11) eines ersten Paneels unter Schrägstellung dieses Paneels an die Ver riegelungsnut (10) eines zweiten gleichartigen Paneels ansetzbar ist und dann durch eine drehende Fügebewegung der Paneele relativ zueinander beide Paneele miteinander formschlüssig verriegelbar sind, so dass der erzielbare Formschluss einem Auseinanderbewegen der verriegelten Paneelkanten (8, 9) entgegenwirkt und zwar in einer

Richtung, die in der Ebene der verriegelten Paneele und gleichzeitig senkrecht zu den verriegelten Paneelkanten (8, 9) liegt, mit der Maßgabe, dass die Verriegelungsnut (10) eine obere Nutwand (12) mit einem freien Ende (15) aufweist, und dass an dem freien Ende (15) eine Anstoß fläche (16) vorgesehen ist, dass die mit der Verriege lungsfeder (11) versehene Paneelkante (9) oberhalb der Verriegelungsfeder (11) eine Gegenstoßfläche (21) hat, die wenn die Paneelkanten miteinander verriegelt sind, mit der Anstoßfläche (16) der oberen Nutwand (12) zusam menwirkt, dadurch ge kenn ze ichnet , dass nut seitig an dem freien Ende (16) der oberen Nutwand ein Dichtungssteg (18) hervorsteht, dass der Dichtungssteg (18) eine obere Stegfläche hat, die zur Paneeloberseite gerichtet ist, dass oberhalb der Verriegelungsfeder (11) eine Dichtungsnut mit einer zur Paneelunterseite gerich teten Dichtungsfläche vorgesehen ist, und dass im zusam mengefügten Zustand zweier Verriegelungsmittel (6, 7) die Stegfläche an der Dichtungsfläche anliegt und eine Dichtungswirkung erzielt.

2. Paneel nach Anspruch 1, dadurch ge kenn ze ich net , dass wenigstens der Dichtungssteg (18) und/oder die Dichtungsnut (22) einstückig aus dem Material des Paneelkerns (2) gebildet ist.

3. Paneel ( 1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge

kenn ze ichnet , dass der Dichtungssteg (18) unter halb der Anstoßfläche (16) angeordnet ist beziehungswei se am unteren Ende derselben.

4. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch

ge kenn ze ichnet , dass die Dichtungsnut (22) unter halb der Gegenstoßfläche (21) angeordnet ist beziehungs weise am unteren Ende derselben.

5. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch

ge kenn ze ichnet , dass der Querschnitt der Dich tungsnut (22) größer ist als der Querschnitt des Dich tungssteges (18).

6. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch

ge kenn ze ichnet , dass die Dichtungsnut (22) einen Querschnitt hat, bei dem zumindest ein Nutgrund eine Wölbung hat.

7. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch

ge kenn ze ichnet , dass die Verriegelungsnut (10) an einer unteren Nutwand (13) eine proximale Schrägfläche (14) aufweist, dass an der Federunterseite (19) eine proximale Ko-Schrägfläche (20) vorgesehen ist, dass mit tels der Ko-Schrägfläche (20) und der Schrägfläche (14) im zusammengefügten Zustand der Verriegelungsmittel (6,

7) eine Vorspannung erzeugbar ist, welche die Paneelkan- ten (8, 9) gegeneinander zwingt.

8. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch

ge kenn ze ichnet , dass der Paneelkern (2) eine Hochdichte Faserplatte (HDF) umfasst.

9. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch

ge kenn ze ichnet , dass die Paneeloberseite (3) zu mindest an einer der Paneelkanten (8, 9) mit einer Kan tenbrechung (17) versehen ist.

10. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch

ge kenn ze ichnet , dass es sich bei der Kantenbre chung (17) um eine ohne Zerspanung hergestellte nur durch Materialverdichtung erzeugte Kantenbrechung (17) handelt .

Description:
Paneel

Die Erfindung betrifft ein Paneel mit einem Paneelkern, ei ner Paneeloberseite mit einer Nutzschicht, einer Paneelun terseite sowie mit paarweise an gegenüberliegenden Paneel kanten vorgesehen Kantenpaaren, wobei wenigstens ein erstes Kantenpaar mit komplementären Verriegelungsmitteln versehen ist, von denen ein Verriegelungsmittel auf einer Nutseite des Kantenpaares als Verriegelungsnut und das komplementäre Verriegelungsmittel auf einer Federseite des Kantenpaares als Verriegelungsfeder ausgestaltet ist, welche formschlüs sige mit der Verriegelungsnut zusammenpasst, damit gleichar tige Paneele aneinander verriegelbar sind, wobei die Verrie gelungsfeder eines ersten Paneels unter Schrägstellung die ses Paneels an die Verriegelungsnut eines zweiten gleichar tigen Paneels ansetzbar ist und dann durch eine drehende Fügebewegung der Paneele relativ zueinander beide Paneele miteinander formschlüssig verriegelbar sind, so dass der erzielbare Formschluss einem Auseinanderbewegen der verrie gelten Paneelkanten entgegenwirkt und zwar in einer Rich tung, die in der Ebene der verriegelten Paneele und gleich zeitig senkrecht zu den verriegelten Paneelkanten liegt, mit der Maßgabe, dass die Verriegelungsnut eine obere Nutwand mit einem freien Ende aufweist, und dass an dem freien Ende eine Anstoßfläche vorgesehen ist, dass die mit der Verriege lungsfeder versehene Paneelkante oberhalb der Verriegelungs feder eine Gegenstoßfläche hat, die wenn die Paneelkanten miteinander verriegelt sind, mit der Anstoßfläche der oberen Nutwand zusammenwirkt.

Paneele der genannten Art werden beispielsweise zur Herstel lung von Belägen für Gebäudestrukturen verwendet, insbeson- dere Gebäudeoberflächen, wie eine Wand, Decke oder Boden. Damit kann also eine Wandverkleidung, Deckenverkleidung oder ein Fußboden hergestellt werden.

Das Zusammenwirken von Anstoßfläche und Gegenstoßfläche be grenzt den Weg, um den die Verriegelungsfeder in die Verrie gelungsnut hinein kann. Die Paarung Anstoßflä

che/Gegenstoßfläche bildet quasi einen Anschlag. Er verhin dert, dass die Verriegelungsfeder tiefer in die Verrieg- lungsnut Vordringen kann; die Verriegelungsfeder könnte an dernfalls, wie ein Keil wirken und durch eine tiefere Bewe gung in die Verriegelungsnut hinein eine Aufweitung dersel ben verursachen.

Aus der W02007/081267 Al ist gattungsgemäßes Paneel bekannt, das einen Paneelkern mit Verriegelungsmitteln aufweist. Der Paneelkern soll aus feuchteempfindlichem Material sein und er ist mit Verriegelungsmitteln versehen. Darüber hinaus hat das bekannte Paneel an seiner Paneeloberseite eine Nutz schicht in Form einer elastischen Oberflächenschicht. Im Bereich der elastischen Oberflächenschicht sind Dichtungs mittel vorgesehen, um das Vordringen von Feuchte bis hinab zum Paneelkern zu verhindern.

Der Aufbau des bekannten Paneels erscheint aufwändig. Außer dem ist eine präzise Fügebewegung erforderlich, um einer seits die Verriegelungsmittel zusammenzufügen und anderer seits auch die Dichtungsmittel genau ineinander zu bekommen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, sowohl das Paneel zu vereinfachen, als auch die Fügebewegung, damit die Ver riegelung und die Dichtung einfacher gelingen.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass nut seitig an dem freien Ende der oberen Nutwand ein Dichtungs steg hervorsteht, dass der Dichtungssteg eine obere Stegflä che hat, die zur Paneeloberseite gerichtet ist, dass ober- halb der Verriegelungsfeder eine Dichtungsnut mit einer zur Paneelunterseite gerichteten Dichtungsfläche vorgesehen ist, und dass im zusammengefügten Zustand zweier Verriegelungs mittel die Stegfläche an der Dichtungsfläche anliegt und eine Dichtungswirkung erzielt.

Die Maßnahme reduziert eine Kapillarwirkung, die auf eine oberflächlich aufgebrachte Flüssigkeit einwirkt, wenn diese zwischen die Anstoßfläche und die Gegenstoßfläche gelangt. Normativ dürfte beispielsweise für sogenannte Laminat- Paneele zur Errichtung von Fußböden eine Lücke zwischen der Anstoßfläche und der Gegenstoßfläche max . 0,2 mm betragen. Falls z.B. Wasser tiefer zwischen die verriegelten Paneel kanten gelangt, wird mittels des zusätzlichen Dichtstegs, dessen Stegfläche dichtend mit der Dichtungsfläche der Dich tungsnut zusammenwirkt, eine Abdichtung erzielt. Die Steg fläche und die Dichtungsfläche sind von ihrer Größe und An ordnung in bestimmter Weise aufeinander abgestimmt. Bezweckt ist, dass sie sich stets überlappen, insbesondere auch dann noch minimal überlappen, wenn sich zwischen Anstoßfläche und Gegenstoßfläche die maximal mögliche Lücke gebildet hat.

Eine Dichtungswirkung ist auch dann noch vorhanden. Zu die sem Zweck sind die Paneelkanten so hergerichtet, dass ein Höhenversatz vermieden wird, um zwischen Stegfläche und Dichtungsfläche eine senkrecht zur Paneeloberseite zu mes sende Lücke zu vermeiden. Dies kann z.B. bei gefrästen Ver riegelungsmitteln gewährleistet werden, indem die mit dem Dichtungssteg sowie die mit der Dichtungsnut versehenen Kon tur jeweils mittels eines einzigen einstückigen Werkzeugs gefräst werden.

Das Paneel kann grundsätzlich mit einer ungeraden oder gera den Anzahl Paneelkanten ausgebildet sein. Bevorzugt hat das Paneel eine gerade Anzahl Paneelkanten und besonders bevor zugt hat es vier Paneelkanten, die zwei Kantenpaare bilden.

Bevorzugt sind alle Kantenpaare identisch ausgebildet, damit an allen Paneelkanten, an denen weitere Paneele anschließen können stets eine möglichst wasserdichte Verriegelung er zielt werden kann.

Im Unterschied zum Stand der Technik steht für die Nutz schicht eine breitere Palette an Materialien zur Verfügung, weil anders als beim Stand der Technik im Bereich der Nutz schicht kein Dichtungsmittel angeordnet werden können muss, können andere Materialien eingesetzt werden. Als Material für die Nutzschicht kommt beispielsweise Vinyl, Folien,

Lack, etc. Folien sind zweckmäßig teilkristalline Thermo plaste, wie Polypropylen (PP) , Polyethylen (PE) , Polyurethan (PU), Polyethylenterephthalat (PET), etc. oder amorphe Ther moplaste, wie Polyvinylchlorid (PVC) , Polystyrol (PS) , oder andere. Es kann auch eine Nutzschicht aus einem duroplasti schen Material erzeugt werden, z.B. Aminoplaste, wärmehärt bare Harze, wie Melaminharz. Bei gängigen Paneelen für Lami natfußboden kommt häufig eine Nutzschicht aus duroplasti schem Material zur Anwendung.

Einfacherweise ist wenigstens der Dichtungssteg und/oder die Dichtungsnut einstückig aus dem Material des Paneelkerns gebildet .

Alternativ kann der Dichtungssteg auch aus einem anderen Bauteil bestehen, das aus einem anderen Material bestehen kann, als dem Material des Paneelkerns. Beispielsweise kann der Dichtungssteg anextrudiert sein oder als separates Bau teil vorgesehen sein, beispielswiese ein Bauteil aus einem thermoplastischen Kunststoff.

Bevorzugt ist der Dichtungssteg unterhalb der Anstoßfläche angeordnet, beziehungsweise am unteren Ende derselben.

Die Dichtungsnut ist zweckmäßig unterhalb der Gegenstoßflä che angeordnet, beziehungsweise am unteren Ende derselben.

Der nutseitige Dichtungssteg kann mit unterschiedlichen Querschnittsformen ausgeführt sein. Er kann als spitzer Querschnitt oder alternativ z.B. als halbrunder oder halb ovaler Querschnitt ausgeführt sein. Zweckmäßig eignet sich der Querschnitt des Steges für einen Einwinkel-Fügevorgang, bei dem ein erstes Paneel unter Schrägstellung dieses Pa neels an die Verriegelungsnut eines zweiten gleichartigen Paneels angesetzt wird und dann durch eine drehende Fügebe wegung der Paneele relativ zueinander beide Paneele form schlüssig miteinander verriegeln, was als „Einwinkeln" be zeichnet wird.

Der Querschnitt der Dichtungsnut kann größer sein als der Querschnitt des Dichtungssteges. Es muss jedoch die Position der Stegfläche relativ zur Paneeloberseite genau gefertigt sein, damit sie in gewünschter Weise die Dichtungsfläche der Dichtungsnut kontaktiert, wenn zwei Paneelkanten verriegelt sind. Die Positionsgenauigkeit, was die Lage der Stegfläche relativ zur Paneeloberseite und gleichermaßen die Lage der Dichtungsfläche relativ zur Paneeloberseite angeht, kann z.B. bei gefrästen Konturen über das Fräswerkzeug gewähr leistet werden, so dass ein passgenauer Fugenschluss zwi schen Stegfläche und Dichtungsfläche erzielbar ist.

Wenn ein viereckiges Paneel zwei Kantenpaare hat, die jeweils mit den vorgeschlagenen Verriegelungsmitteln versehen sind, dann eignet es sich dafür, die Paneelkanten beider Kantenpaare durch die Methode des Einwinkeins mit einem Nachbarpaneel zu verriegeln .

Grundsätzlich erlaubt die vorgeschlagene Lösung auch eine Wie deraufnahme eines Fußbodens, d.h. eine Demontage verriegelter Paneele und eine Wiederverwendung. Sie können erneut verlegt und verriegelt werden.

Die Dichtungsnut kann einen Querschnitt haben, bei dem zu mindest ein Nutgrund eine Wölbung hat, zweckmäßig eine kon kave Wölbung. Darüber hinaus können auch die Nutwände ge- wölbt sein.

Des Weiteren ist nützlich, wenn die Verriegelungsnut an ei ner unteren Nutwand eine proximale Schrägfläche aufweist, und dass an der Unterseite der Feder eine proximale Ko- Schrägfläche vorgesehen ist, wobei mittels der Ko- Schrägfläche und der Schrägfläche im zusammengefügten Zu stand der Verriegelungsmittel eine Vorspannung erzeugbar ist, welche die Paneelkanten gegeneinander zwingt.

Der Paneelkern kann eine Hochdichte Faserplatte (HDF) umfas sen .

Alternative Materialien für den Paneelkern sind andere Holz werkstoffe, z.B. MDF, Spanplatte, OSB-Platte oder Komposit- Materialien wie Holz-Partikel-Komposit, engl.: Wood-Plastic- Compound (WPC) , mineralisch gebundene Materialien oder Mate rialien auf Kunststoffbasis, die monolithisch ausgeführt oder einen mehrlagigen Aufbau (Schichtaufbau) haben können, wobei die einzelnen Schichten identische oder voneinander verschiedene Materialien sein können.

Nutzbringend ist des Weiteren, wenn die Paneeloberseite zu mindest an einer der Paneelkanten mit einer Kantenbrechung versehen ist.

Bei der Kantenbrechung handelt es sich zweckmäßig um eine ohne Zerspanung hergestellte nur durch Materialverdichtung (Pressung) erzeugte Kantenbrechung.

Alternativ kann die Fase auch gefräst und beispielsweise mit einer Kantenhydrophobierung oder Kantenbeschichtung versehen sein. Als Beschichtung kommt z.B. ein Lack in Frage oder eine Folie, wie die oben erwähnten Beispiele für eine Folie. Mittels einer Kantenbeschichtung, z.B. einer Kantenhydropho bierung, Kantenlackierung oder einer Kantenversiegelung, kann eine Reduzierung der Quelleigenschaften hygroskopischer Trägermaterialien bewirkt werden, wodurch das Profil form- stabil bleibt und seine Dichtwirkung somit behält.

Auch besteht die Möglichkeit, die Fase nachzuverdichten/- verformen, z.B. durch Wärmeeinfluss und mittels eines fest stehenden oder rotierenden Werkzeugs.

Einfacherweise ist die Kantenbrechung als Fase ausgebildet. Selbstverständlich kann alternativ ein Radius, eine Stufe, etc. als Kantenbrechung vorgesehen sein.

Es ist auch die Alternative vorgesehen, die komplementären Verriegelungsmittel mit einem Klebemittel, beispielsweise Leim, zu versehen, um die Verbindung zu verbessern. Zweckmä ßig wird ein wasserfestes Klebemittel verwendet. Die zusätz lichen Konturen von Dichtungssteg und Dichtungsnut vergrö ßern dann die benetzbare Oberfläche. Dadurch können nach Abbinden des Klebemittels in einem Festigkeitstest der Ver riegelung noch höhere Auszugskräfte erzielt werden, als ohne Verklebung .

Bei der Herstellung eines Belags auf einer Gebäudeoberfläche ist es üblich Paneele in aufeinander folgenden Paneelreihen mit einem gewissen Versatz zueinander zusammenzufügen, so dass die Paneeloberseiten beziehungsweise die Nutzschichten der Paneele eine gemeinsame Oberfläche bildet. Wegen der Anordnung der Paneele mit Versatz stoßen die Fugen (Längsfu ge und Querfuge) T-förmig aneinander, man spricht von T- Fuge . Insbesondere bei einem Fußboden aus erfindungsgemäßen Paneelen wirkt sich die Dichtung besonders hilfreich aus. Wenn z.B. Wasser sich im Bereich einer T-Fuge auf der ge meinsamen Oberfläche befindet, dann wirken die Konturen, d.h. die Dichtungspaarung aus Dichtungssteg/Dichtungsnut einem Eindringen von Wasser entgegen beziehungsweise einem Durchlaufen von Wasser bis zur Paneelunterseite, respektive bis auf den Untergrund, auf dem der Belag angeordnet ist. Im Bereich einer T-Fuge treffen die Konturen der Dichtungspaa rung, die einer Längsfuge zugehören T-förmig zusammen mit den entsprechenden Konturen der Dichtungspaarung, die einer Querfuge zugehören, d.h. die Dichtungspaarung der Querfuge reicht quasi bis ins Zentrum der T-Fuge, dorthin wo die bei den Fugen quer aufeinander treffen.

Nachstehend ist die Erfindung in einer Zeichnung beispiel haft veranschaulicht und anhand mehrerer Figuren detailliert beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 einen Ausschnitt zweier Paneele mit Paneelkanten mit komplementären Verriegelungsmitteln im verrie gelten Zustand,

Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel anhand ebenfalls eines Ausschnitts zweier Paneele mit Paneelkanten mit komplementären Verriegelungsmitteln im verrie gelten Zustand,

Fig. 3 ein drittes Ausführungsbeispiel anhand eines wei teren Ausschnitts zweier Paneele mit Paneelkanten mit komplementären Verriegelungsmitteln im verrie gelten Zustand.

In Fig. 1 zeigt ein Paneel 1 mit einem Paneelkern 2, einer Paneeloberseite 3 mit einer Nutzschicht 4 sowie mit einer Paneelunterseite 5 und mit paarweise angeordneten komplemen tären Verriegelungsmitteln 6 und 7 an gegenüberliegenden Paneelkanten 8 und 9.

Eine der Paneelkanten 8 hat als Verriegelungsmittel 6 eine Verriegelungsnut 10 und die gegenüberliegende Paneelkante 9 ist mit einer Verriegelungsfeder 11 versehen. Fig. 1 kann als Darstellung eines einzigen Paneels aufgefasst werden, das durchtrennt ist. Dies zeigt, dass die komplementären Verriegelungsmittel der gegenüberliegenden Paneelkanten zu sammenpassen und im getrennten Zustand des Paneels miteinan der verbunden werden können. In der Praxis kommt es bei spielsweise bei der Verwendung rechteckiger Paneele mit Längs- und Querseiten vor, dass am Ende einer verlegten Pa neelreihe eine Wand ist und kein Platz mehr für ein ganzes Paneel. Dann wird das letzte Paneel an einer Querseite pas send gekürzt und zu diesem Zweck durchtrennt. Der Rest des Paneels kann dann für den Beginn einer neuen Paneelreihe verwendet werden. Im Prinzip könnte es sich bei Fig. 1 aber auch um zwei Paneele des gleichen Typs handeln, die hier jeweils ausschnittsweise dargestellt sind.

Die Verriegelungsnut 10 ist begrenzt durch eine obere Nut wand 12 sowie durch eine untere Nutwand 13, wobei die untere Nutwand distal weiter von der Paneelkante 8 hervorsteht als die obere Nutwand.

Die Verriegelungsnut 10 weist an der unteren Nutwand 13 eine erste proximale Schrägfläche 14 auf, die mit der Verriege lungsfeder 11 zusammenwirkt, um einem Auseinanderbewegen der Verriegelungsfeder rückwärts aus der Verriegelungsnut 10 entgegenzuwirken. Die Neigung der ersten Schrägfläche 14 ist so vorgesehen, dass das Niveau der Schrägfläche zum Paneel kern hin abnimmt.

Die obere Nutwand 12 weist ein freies Ende 15 auf, an dem eine Anstoßfläche 16 vorgesehen ist. Die Anstoßfläche ist senkrecht zur Paneeloberseite 3 angeordnet.

Zwischen der Paneeloberseite 3 und der Anstoßfläche 16 ist eine Kantenbrechung 17 in Form einer Fase 17a ausgebildet. Die Fase ist im vorliegenden Beispiel ohne eine Wegnahme von Material, lediglich durch eine Pressung und Verdichtung des Paneelkerns 2 erzeugt worden.

Am unteren Ende der Anstoßfläche 16 ist ein Dichtungssteg 18 vorgesehen, der in distaler Richtung über die Anstoßfläche 16 hinausragt. Der Dichtungssteg 18 hat eine obere Stegflä che 18a, die zur Paneeloberseite 3 gerichtet ist.

Oberhalb der Verriegelungsfeder 11 ist eine Dichtungsnut 22 vorgesehen mit einer zur Paneelunterseite 5 gerichteten Dichtungsfläche 22a. Im zusammengefügten Zustand zweier Ver riegelungsmittel 6 und 7 liegt die Stegfläche 18a an der Dichtungsfläche 22a an und erzielt eine Dichtungswirkung.

Die Verriegelungsfeder 11 weist eine Federunterseite 19 auf, die mit der unteren Nutwand 13 der Verriegelungsnut 10 form schlüssig im Eingriff ist. Um in gewünschter Weise mit der Verriegelungsnut zusammenzuwirken hat die Federunterseite 19 eine proximale Ko-Schrägfläche 20, die mit der Schrägfläche 14 der unteren Nutwand 13 in Berührung steht und so einem Auseinanderbewegen der Verriegelungsfeder 11 rückwärts aus der Verriegelungsnut 10 entgegenwirkt.

Oberhalb der Verriegelungsfeder 11 ist die Paneelkante 9 mit einer Gegenstoßfläche 21 versehen, die im vorliegenden Aus führungsbeispiel senkrecht zur Paralleloberseite 3 angeord net ist und im zusammengefügten Zustand der Verriegelungs mittel 6, 7 mit der Anstoßfläche 16 der oberen Nutwand 12 in Kontakt steht. Die beiden kontaktieren Flächen 16/21 wirken gemeinsam als Anschlag.

Federseitig ist oberhalb der Verriegelungsfeder 11 und un terhalb der Gegenstoßfläche 21 eine Dichtungsnut vorgesehen. Diese ist so angeordnet, dass der nutseitig vorgesehene Dichtungssteg 18 hineinragt, wenn die Verriegelungsmittel zusammengefügt sind. Dichtungssteg und Dichtungsnut sind einstückig aus dem Material des Paneelkerns 2 gebildet.

Zwischen der Paneeloberseite 3 und der Anstoßfläche 16 ist ebenfalls eine Kantenbrechung 23 in Form einer durch Ver dichtung des Paneelkerns 2 erzeugten Fase 23a ausgebildet, so dass sich mit der Fase 17a der nutseitigen Paneelkante 8 im zusammengefügten Zustand der Verriegelungsmittel eine V- Fuge 24 an der Paneeloberseite ergibt, respektive an der Nutzschicht 4. Zweckmäßig eignet sich der Querschnitt des Dichtungssteges 18 für einen Einwinkel-Fügevorgang, bei dem ein erstes Pa neel unter Schrägstellung dieses Paneels an die Verriege lungsnut 10 eines zweiten gleichartigen Paneels angesetzt wird und dann durch eine drehende Fügebewegung der Paneele relativ zueinander beide Paneele formschlüssig miteinander verriegeln, was kurz als „Einwinkeln" bezeichnet wird.

Ein alternatives Ausführungsbeispiel ist in Fig. 2 darge stellt. Bei dieser Verbesserung wurde die Profilform des Dichtstegs 18 verändert sowie die Profilform der Dichtungs nut 22 ebenfalls. Insbesondere sind die Länge des Dichtstegs 18 und die Tiefe der Dichtungsnut 22 geändert worden. Außer dem hat sich zumindest teilweise die Dicke des Dichtstegs 18 verändert sowie auch die Weite der Dichtungsnut 22. Insbe sondere ist die Tiefe der Dichtungsnut 22 im Verhältnis zur Länge des Dichtstegs 18 größer ausgeführt. Dies bewirkt, dass das freie Ende des Dichtungsstegs 18 nicht, wie beim vorherigen Ausführungsbeispiel, am Nutgrund der Dichtungsnut 22 anstoßen kann. Diese Maßnahme gewährleistet, dass stets die Anstoßfläche 16 und die Gegenstoßfläche 21 als eindeuti ger Anschlag dienen, der bestimmungsgemäß die Fügebewegung begrenzt und bestimmungsgemäß eine Endposition der Paneel kanten 8 und 9 relativ zueinander definiert. Dadurch gelingt es einfacher, die Paneele passgenau zu produzieren, so dass die Funktion der Dichtung gewährleistet werden kann. Obwohl ein Kontakt zwischen Nutgrund und dem freien Ende des

Dichtstegs 18 fehlt und dort ein kleiner Hohlraum 25 an je ner Stelle ist, wird beim Ausführungsbeispiel der Fig. 2 eine mindestens ebenso gute Dichtwirkung erzielt, wie in Fig. 1. Die Dichtungswirkung des Dichtungssteges 18 findet nur noch an dessen Oberseite statt, d. h. die Stegfläche 18a bewirkt im Kontakt mit der Dichtungsnut 22 die Abdichtung.

Um die Dichtungswirkung anzupassen, kann die Größe der Steg fläche 18a entsprechend dimensioniert werden. Wenn der Dich tungssteg 18 weiter hervorstehend ausgebildet wird, ist die Stegfläche 18a größer und mit einer entsprechend vergrößer ten/vertieften Dichtungsnut 22 lässt sich die Dichtungswir kung weiter erhöhen. Die außerdem zwischen der Anstoßfläche 16 und die Gegenstoßfläche 21 erzielbare Dichtungswirkung ist besser, weil diese besser in Kontakt miteinander sind als beim vorherigen Ausführungsbeispiel.

Des Weiteren ist die an der unteren Nutwand 13 vorgesehen Schrägfläche 14 nach oben verlängert und vergrößert. Die Nutwand 13 ist deswegen am freien Ende insgesamt höher aus gebildet, was höhere Verriegelungskräfte schafft. Einem Aus einanderbewegen der Paneele in horizontaler Richtung wird auf diese Weise stärker entgegengewirkt. Die Verriegelungs feder 11 wird besser in der Verriegelungsnut 10 gehalten, wenn äußere Kräfte entgegengerichtet wirken.

Das Ausführungsbeispiel der Fig. 3 baut auf jenem von Fig. 2 auf. Gegenüber diesem unterscheidet es sich durch eine ande re Gestaltung an der Innenseite der unteren Nutwand 13 und einer daran angepassten Gestaltung der Federunterseite 19 der Verriegelungsfeder 11. Die Innenseite der unteren Nut wand ist nämlich mit einer ebenen Auflagefläche 13a versehen und die Federunterseite 19 der Verriegelungsfeder 11 hat eine dazu passende flache Federunterfläche 19a. Die Auflage fläche 13a ist im Beispiel der Fig. 3 parallel zur Pa neeloberseite 3 angeordnet (horizontal) . Alternativ könnte die Auflagefläche 13a aus der Horizontalen etwas geneigt angeordnet sein. Das Niveau der Verriegelungsfeder 11 in vertikaler Richtung relativ zur Verriegelungsnut 10 ist auf grund der ebenen Gestaltung der Auflagefläche 13a und der passenden flachne Gestaltung der Federunterseite 19a besser definiert. Außerdem ist die Tragfähigkeit verbessert und zwar in der Weise und zu dem Zweck, dass bei einer Last von oben, wenn beispielsweise Personen auf den Paneelen stehen, einem Höhenversatz verriegelter Paneelkanten besser entge gengewirkt werden kann. Um die Verriegelungskräfte gegen ein Auseinanderbewegen ver riegelter Paneele gegen über dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 weiter zu verbessern, ist der Winkel der proximalen Schrägfläche 14 um ca. 30% steiler gestaltet, d. h. im Ver- gleich zu Fig. 2 ist die Neigung der Schrägfläche 14 näher am Lot auf der Paneeloberseite 3.

Paneel

Bezugs zeichenliste

1 Paneel

2 Paneelkern

3 Paneeloberseite

4 Nutzschicht

5 Paneelunterseite

6 Verriegelungsmittel

7 Verriegelungsmittel

8 Paneelkante

9 Paneelkante

10 Verriegelungsnut

11 Verriegelungsfeder

12 obere Nutwand

13 untere Nutwand

14 proximale Schrägfläche

15 freies Ende

16 Anstoßfläche

17 Kantenbrechung

17a Fase

18 Dichtungssteg

18a Stegfläche

19 Federunterseite

20 Ko-Schrägfläche

21 Gegenstoßfläche

22 Dichtungsnut

22a Dichtungsfläche

23 Kantenbrechung

24 V-Fuge




 
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