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Patent Searching and Data


Title:
PASSENGER CELL WITH A HOLLOW POSITIVE SHAPE AND AN OUTER COVERING MADE OF FIBRE‑REINFORCED PLASTIC, AND PRODUCTION THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/084560
Kind Code:
A2
Abstract:
A passenger cell (1, 1a, 1b) comprising a positive shape (2, 2a, 2b) of the passenger cell (1, 1a, 1b) and an outer covering (3) which encloses said positive shape (2, 2a, 2b) and is made of fibre‑reinforced plastic is specified, wherein the positive shape (2, 2a, 2b) is hollow. Furthermore, a production method for a passenger cell (1, 1a, 1b) of this type is specified.

Inventors:
ERLACHER MANUEL (AT)
ZACHNEGGER HARALD (AT)
Application Number:
PCT/EP2011/072394
Publication Date:
June 28, 2012
Filing Date:
December 12, 2011
Export Citation:
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Assignee:
MAGNA STEYR FAHRZEUGTECHNIK AG (AT)
ERLACHER MANUEL (AT)
ZACHNEGGER HARALD (AT)
International Classes:
B29C70/86; B29C70/08; B29C70/32; B62D29/04
Domestic Patent References:
WO2009068127A12009-06-04
Foreign References:
US4705716A1987-11-10
FR2894869A12007-06-22
Attorney, Agent or Firm:
RAUSCH, Gabriele (AT)
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Claims:
Patentansprüche:

1. Fahrgastzelle (1, la, lb), umfassend eine Positivform (2, 2a, 2b) der Fahrgastzelle (1, la, lb) und eine diese Positivform (2, 2a, 2b) einhüllende Außenhülle (3) aus

faserverstärktem Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, dass die Positivform (2, 2a, 2b) hohl ist.

2. Fahrgastzelle (1, la, lb) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die

Positivform (2, 2a, 2b) auf der Innenseite Funktionsbauteile (4a, 4b, 4c) umfasst.

3. Fahrgastzelle (1, la, lb) nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Positivform aus mehreren Teilen (2a, 2b) besteht.

4. Fahrgastzelle (1, la, lb) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Positivform (2, 2a, 2b) eine im Wesentlichen geschlossene äußere Oberflache aufweist.

5. Fahrgastzelle (1, la, lb) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Positivform (2, 2a, 2b) aus dünnwandigem und insbesondere thermoplastischem Kunststoff besteht.

6. Fahrgastzelle (1, la, lb) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der faserverstärkte Kunststoff Fasergewebe, Fasergeflechte, Fasergestricke und/oder Faservliese enthält.

7. Fahrgastzelle (1, la, lb) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der faserverstärkte Kunststoff Glasfasern, Kevlarfasern, Aramidfasem, Carbonfasern, Pflanzenfasern, Gesteinsfasern, Fasern aus thermoplastischem Kunststoff oder Gemische derselben enthält.

8. Fahrgastzelle (1, la, lb) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass diese Ei-förmig ist.

9. Fahrgastzelle (1, la, lb) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass diese fensterlos ist und außenseitige Kameras (5 a, 5b) umfasst, welche zu Übertragung eines Bild der Umgebung der Fahrgastzelle (1, la, lb) auf zumindest einen Bildschirm (6), welcher im Inneren der Fahrgastzelle (1, la, lb) angeordnet ist, vorgesehen ist.

10. Verfahren zur Herstellung einer Fahrgastzelle (1, la, lb), bei dem eine Positivform (2, 2a, 2b) der Fahrgastzelle (1, la, lb) in faserverstärktem Kunststoff eingehüllt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Positivform (2, 2a, 2b) hohl ist und in der fertigen Fahrgastzelle (1, la, lb) verbleibt.

11. Fahrgastzelle (1, la, lb) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Positivkern (2, 2a, 2b) mit einem Faserstrang (11) und/oder Fasergeweben, Fasergeflechten, Fasergestricken oder Faservliesen umwickelt wird.

12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Umwickeln in einer Wickelmaschine (12) erfolgt.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der die Positivform (2, 2a, 2b) einhüllende faserverstärkte Kunststoff eine in sich geschlossene Außenhülle (3) bildet, aus dem Türen (9) und/oder Deckel heraus getrennt werden und danach beweglich mit der Fahrgastzelle (1, la, lb) verbunden werden.

Description:
Fahrgastzelle mit einer hohlen Positivform und einer Außenhülle aus faserverstärktem Kunststoff und deren Herstellung

TECHNISCHES GEBIET

Die Erfindung betrifft eine Fahrgastzelle, umfassend eine Positivform der Fahrgastzelle und eine diese Positivform einhüllende Außenhülle aus faserverstärktem Kunststoff. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Fahrgastzelle, bei dem eine Positivform der Fahrgastzelle in faserverstärktem Kunststoff eingehüllt wird.

STAND DER TECHNIK

Die Herstellung eines Faserverbund-Hohlkörpers, insbesondere eines hohlen

Faserverbundbauteils für ein Kraftfahrzeug ist aus der WO 2009/68127 AI prinzipiell bekannt. Dabei werden Endlos- Verstärkungsfasern auf eine dem späteren Hohlraum entsprechende verlorene Form aufgebracht und mit einem härtbaren Harz imprägniert.

Danach wird das aufgebrachte Harz ausgehärtet und die verlorene Form aus dem fertigen Bauteil herausgelöst.

Aus der US 4,705,716 ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines Karosseriebauteils eines Kraftwagens bekannt, bei dem ein Formkern aus geschäumtem Material hergestellt und dieser anschließend mit glasfaserverstärktem Kunststoff überzogen wird.

Zwar sind Verfahren zur Herstellung faserverstärkter Kunststoffbauteile im Kraftfahrzeugbau also prinzipiell bekannt, dennoch fehlt es an einem Verfahren zur rationellen Herstellung einer Fahrgastzelle.

OFFENBARUNG DER ERFINDUNG

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine verbesserte Fahrgastzelle beziehungsweise ein verbessertes Verfahren zu deren Herstellung anzugeben. Insbesondere soll eine Möglichkeit für die rationelle Herstellung einer Fahrgastzelle mit gleicher oder sogar verbesserter Qualität im Vergleich zu nach bekannten Verfahren hergestellten Fahrgastzellen geschaffen werden. Die Aufgabe der Erfindung wird mit einer Fahrgastzelle der eingangs genannten Art gelöst, bei der die Positivform hohl ist.

Weiterhin wird die Aufgabe der Erfindung mit einem Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, bei dem die Positivform hohl ist und in der fertigen Fahrgastzelle verbleibt.

Auf diese Weise können Kraftfahrzeuge besonders kostengünstig und mit hoher Qualität hergestellt werden, denn durch die in der Fahrgastzelle verbleibende Positivform können weitere Bearbeitungsschritte, wie sie bei einer verlorenen Form nötig sind, entfallen.

Beispielsweise kann die faserverstärkte Außenhülle unter Zuhilfenahme von„Rovings" und/oder„Prepregs" sowie unter Verwendung eines„Autoklaven" hergestellt werden.

„Rovings" sind Bündel von unverdrehten, gestreckten Fasern, die in der Fertigung von Faserverbundwerkstoffen und besonders von Faser-Kunststoff-Verbunden eingesetzt werden. Rovings sind maschinell verarbeitbar und können somit in automatisierten Prozessen eingesetzt werden.

„Prepregs" sind vorimprägnierte Fasern, welche aus Fasern und einer ungehärteten duroplastischen Kunststoffmatrix bestehen. Prepregs sind maschinell verarbeitbar und können somit in automatisierten Prozessen eingesetzt werden.

Ein„Autoklav" ist ein gasdicht verschließbarer Druckbehälter für die Herstellung von Faser- Kunststoff-Verbundwerkstoffen. In diesen Autoklaven werden üblicherweise Drücke von bis zu 10 bar und Temperaturen von bis zu 400 °C erzeugt, um die einzelnen Laminatschichten zu verpressen. Als Faserhalbzeuge werden häufig Prepregs verwendet.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich nun aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung in Zusammenschau mit den Figuren.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Positivform auf der Innenseite Funktionsbauteile umfasst, insbesondere eine Innenverkleidung, ein Armaturenbrett und/oder eine Halterung für einen Sitz. Auf diese Weise kann das Interieur eines Fahrzeugs besonders rationell hergestellt werden, da die Positivform eine Doppelfunktion übernimmt. Günstig ist es, wenn die Positivform aus mehreren Teilen besteht. Auf diese Weise können beispielsweise Hinterschneidungen im Innenraum hergestellt werden. Trotz der Trennstellen in der Positivform bleibt die Fahrgastzelle durch die faserverstärkte und insbesondere in sich geschlossene Außenhülle stabil.

Vorteilhaft weist die Positivform eine im Wesentlichen geschlossene äußere Oberfläche auf. Auf diese Weise kann die Positivform besonders gut in faserverstärkten Kunststoff eingehüllt werden. Kleinere Öffnungen oder Vertiefungen stören dabei nicht und werden von den Fasern in der Regel problemlos überspannt.

Günstig ist es, wenn die Positivform aus thermoplastischem Kunststoff besteht. Bei dieser Variante kann der Positivkern besonders kostengünstig hergestellt werden. Insbesondere kann die Positivform auch faserverstärkt sein.

Günstig ist es, wenn der faserverstärkte Kunststoff Fasergewebe, Fasergeflechte,

Fasergestricke oder Faservliese enthält. Auf diese Weise können die Eigenschaften der Fahrgastzelle gut an die Anforderungen an denselben angepasst werden.

Günstig ist es, wenn der faserverstärkte Kunststoff Glasfasern, Kevlarfasern, Aramidfasern, Carbonfasern, Pflanzenfasern, Gesteinsfasern, Fasern aus thermoplastischem Kunststoff oder Gemische derselben enthält. Auf diese Weise können die Eigenschaften der Fahrgastzelle ebenfalls gut an die Anforderungen an denselben angepasst werden.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Fahrgastzelle Ei-förmig ist. Dadurch ist die

Fahrgastzelle entlang ihrer Längsachse besonders stabil ist, wodurch die bei Auffahrunfällen auftretenden Kräfte gut abgeführt werden können.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Fahrgastzelle fensterlos ist und außenseitige Kameras umfasst, welche zu Übertragung eines Bildes der Umgebung der Fahrgastzelle auf

Bildschirme, welche im Inneren der Fahrgastzelle angeordnet sind, vorgesehen ist. Die Fahrgastzelle ist in diesem Fall besonders stabil, da schwächende Öffnungen weitgehend oder zur Gänze fehlen.

Besonders vorteilhaft erfolgt das Umwickeln der Positivform mit Fasern in einer

Wickelmaschine. Auf diese Weise kann die Herstellung der Fahrgastzelle automatisiert und damit noch rationeller und nach noch engeren Qualitätskriterien hergestellt werden. Die Verwendung einer Wickelmaschine zur Herstellung einer Fahrgastzelle wird erst dadurch ermöglicht, dass diese über den Umweg einer Positivform hergestellt wird. Der Vorteil der Erfindung tritt daher an dieser Stelle besonders hervor, beziehungsweise kann die Erfindung in diesem Zusammenhang auch darin gesehen werden, zu erkennen, dass die Herstellung einer Fahrgastzelle über den Umweg einer hohlen Positivform die Anwendung einer

Wickelmaschine ermöglicht.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn der die Positivform einhüllende faserverstärkte Kunststoff eine in sich geschlossenen Außenhülle bildet, aus dem Türen und/oder Deckel heraus getrennt und danach beweglich mit der Fahrgastzelle verbunden werden. Der Vorteil an dieser Vorgangsweise ist, dass die Außenhülle vorerst in sich geschlossenen hergestellt wird, wodurch die Fahrgastzelle problemlos in einer Wickelmaschine erzeugt werden kann. Zudem ist die Orientierung der Fasern in der Fahrgastzelle sehr homogen, da diese bei der

Herstellung der Außenhülle über die spätere Trennfläche zu Türen und/oder Deckel hinweg verlegt werden.

An dieser Stelle wird angemerkt, dass sich die zur Fahrgastzelle genannten Varianten und die sich daraus ergebenden Vorteile analog auf das Herstellungsverfahren angewandt werden können und umgekehrt.

Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung lassen sich auf beliebige Art und Weise kombinieren.

KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN

Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren der Zeichnung angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:

Figur 1 einen Schnitt durch eine erste Variante eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs;

Figur 2 eine Seitenansicht einer zweiten Variante eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs;

Figur 3 eine Schrägansicht einer beispielhaften mehrteiligen Positivform und Figur 4 die Schritte zur Herstellung eines schalenförmigen Hohlkörpers nach einer Verfahrens Variante .

DETAILIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG

Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch ein erstes Fahrzeug welches eine Fahrgastzelle la umfasst, die eine mehrteilige Positivform 2a, 2b umfasst, welche von einer Außenhülle 3 aus

faserverstärktem Kunststoff eingehüllt ist. Die Positivform 2a, 2b ist hohl und bildet somit den Innenraum der Fahrgastzelle la. Auf der Innenseite umfasst die Positivform 2a, 2b in diesem Beispiel Funktionsbauteile, konkret ein Armaturenbrett 4a, eine Halterung 4b für einen Sitz, sowie Armauflagen 4c. Vorteilhaft kann eine Fahrgastzelle la auf diese Weise besonders rationell hergestellt werden. Selbstverständlich ist es aber auch möglich,

Funktionsbauteile nachträglich in die Fahrgastzelle la einzubauen. Insbesondere sind auch Mischformen von in der Positivform 2a, 2b integrierten Funktionsbauteilen 4a..4c und nachträglich eingebauten Funktionsbauteilen möglich.

Vorteilhaft weist die Positivform 2a, 2b wie im vorliegenden Beispiel eine im Wesentlichen geschlossene äußere Oberflache auf, sodass diese leicht in einen faserverstärkten Kunststoff eingehüllt werden kann. Kleinere Öffnungen können aber problemlos überbrückt werden. Vorzugsweise besteht die Positivform 2a, 2b weiterhin aus thermoplastischem Kunststoff und kann so leicht hergestellt werden. Denkbar ist dabei auch, dass die Positivform ebenfalls faserverstärkt ist.

Die Außenhülle 3 aus faserverstärktem Kunststoff kann Fasergewebe, Fasergeflechte, Fasergestricke und/oder Faservliese enthalten. Weiterhin kann der faserverstärkte Kunststoff Glasfasern, Kevlarfasern, Aramidfasern, Carbonfasern, Pflanzenfasern, Gesteinsfasern, Fasern aus thermoplastischem Kunststoff oder Gemische derselben enthalten.

Im vorliegenden Beispiel ist die Fahrgastzelle la fensterlos ausgeführt und umfasst außenseitige Kameras 5a, 5b, welche zu Übertragung eines Bild der Umgebung der

Fahrgastzelle la auf einen oder mehrere Bildschirme 6, welche im Inneren der Fahrgastzelle la angeordnet sind, vorgesehen ist. Die Fahrgastzelle la ist somit besonders stabil, was insbesondere auch durch deren Ei-Form begünstigt ist, die entlang ihrer Längsachse besonders stabil ist, wodurch die bei Auffahrunfällen auftretenden Kräfte gut abgeführt werden können. An die Fahrgastzelle la sind schließlich Anbauteile 7 und 8 montiert, welche Teile des Fahrwerks und auch des Antriebs enthalten. Vorteilhaft wird die Fahrgastzelle la durch diese Anbauteile 7 und 8 nicht unterbrochen, wodurch die Schutzfunktion der Fahrgastzelle la erhalten bleibt.

Fig. 2 zeigt nun ein Fahrzeug in Seitenansicht, welches dem Fahrzeug aus der Fig. 1 sehr ähnlich ist. Im Unterschied dazu umfasst die Fahrgastzelle lb jedoch Fenster 10a..10c. Die Kameras 5 a und 5b und Bildschirme können daher entfallen, sind aber in diesem

Ausführungsbeispiel weiterhin enthalten um zusätzliche Sicherheit zu bieten. Beispielsweise könnten die Kameras 5a, 5b die Umgebung im Infrarotbereich erfassen oder besonders lichtempfindlich sein, um die Sicht in der Nacht zu verbessern. Des Weiteren ist in der Fig. 2 auch eine Einstiegstür 9 dargestellt.

Fig. 3 zeigt die Positivformen 2a und 2b nun in Schrägansicht. Konkret wird rund ein Viertel der Positivform durch den Unterteil 2a und ein weiteres Viertel durch den Oberteil 2b gebildet Gut zu sehen sind in dieser Darstellung auch die Funktionsbauteile, nämlich das

Armaturenbrett 4a, die Halterung 4b für einen Sitz, sowie die Armauflage 4c. Letztere bildet gleichzeitig einen Deckel für eine im Unterteil 2a angeordnete Verbreiterung, welche beispielsweise mit Dämmmaterial aufgefüllt sein oder auch eine Audioanlage aufnehmen kann. Um den Zusammenbau der Positivformen 2a, 2b zu erleichtern, weisen diese

Passstifte/Passbohrungen 11 auf. Gleichwertig können natürlich auch andere Mittel eingesetzt werden, welche die genaue Ausrichtung der Positivformen 2a, 2b gewährleisten. Um eine stabile Positivform 2a, 2b zu erhalten, können die Teile 2a, 2b natürlich auch verklebt, verschweißt oder auf andere Weise dauerhaft verbunden werden.

Fig. 4 zeigt nun die Schritte eines beispielhaften Herstellungsverfahrens zur Herstellung einer Fahrgastzelle 1. Dabei wird in einem ersten Schritt eine Positivform 2 hergestellt

beziehungsweise bereitgestellt (linkes Bild). Diese kann beispielsweise wie in Fig. 3 ausgeführt sein.

In einem weiteren Schritt wird die Positivform 2 in eine Wickelmaschine 12 eingespannt und mit einem Faserstrang 11 umwickelt (mittleres Bild). Der Faserstrang 11 kann unimprägniert sein (Roving) oder mit einer Kunststoffmatrix imprägniert sein (Prepreg). Zudem kann der Faserstrang 11 auch Fasern aus thermoplastischem Kunststoff enthalten. Alternativ oder zusätzlich kann die Positivform 2 auch mit Fasergeflechten, Fasergeweben, Fasergestricken oder Faservliesen belegt werden. Die Fasern können wie erwähnt beispielsweise Glasfasern, Kevlarfasern, Aramidfasern, Carbonfasern, Pflanzenfasern, Gesteinsfasern, Fasern aus thermoplastischem Kunststoff oder Gemische derselben enthalten. Die Positivform selbst kann aus thermoplastischem Kunststoff bestehen und beispielsweise im Spritzgussverfahren hergestellt sein.

Nach dem Umwickeln wird die Fahrgastzelle 1 fertiggestellt, in dem die Außenhülle 3 mit Harz imprägniert wird (wenn Rovings verwendet werden), oder direkt im Autoklaven ausgehärtet wird (wenn Prepregs oder thermoplastische Fasern verwendet werden). Der so entstandene Hohlkörper ist im rechten Bild dargestellt. Selbstverständlich kann dieser Schritt auch in einer Negativform erfolgen, sodass die Fahrgastzelle 1 nach dem Aushärten praktisch fertig ist.

Vorteilhaft kann die Herstellung einer Fahrgastzelle 1 in der dargestellten Weise sehr rationell erfolgen, da das Umwickeln der Positivform 2 in einer Wickelmaschine 12 und somit automatisiert geschehen kann. Zudem ist die Orientierung der Fasern in der Außenhülle 3 sehr homogen. Schließlich wird der Fertigungsprozess auch dadurch begünstigt, dass die

Positivform 2 in der fertigen Fahrgastzelle 1 verbleiben kann.

In einem weiteren Verfahrensschritt werden aus der Fahrgastzelle 1 Türen 9 und/oder Deckel heraus getrennt und danach beweglich mit der Fahrgastzelle 1 verbunden. Zudem werden auch die Fenster 10a..10c herausgetrennt. Das Trennen kann dabei beispielsweise mit Hilfe eines Fräsers, eines Laserschneidverfahrens oder eines Wasserstrahlschneidverfahrens erfolgen.

Der Vorteil an dieser Vorgangsweise ist, dass die Außenhülle 3 vorerst in sich geschlossen hergestellt wird, wodurch die Fahrgastzelle 1 problemlos in einer Wickelmaschine 12 erzeugt werden kann. Zudem ist die Orientierung der Fasern in der Fahrgastzelle 1 sehr homogen, da diese bei der Herstellung der Außenhülle 3 über die spätere Trennfläche zur Tür 9 hinweg verlegt werden.

Selbstverständlich ist es aber auch möglich, die Türen 9 gesondert herzustellen und die entsprechenden Ausschnitte schon bei der Herstellung der Außenhülle 3 oder sogar schon bei der Herstellung der Positivform 2 zu berücksichtigen. Die gezeigten Beispiele sollen die Erfindung lediglich illustrieren und stellen nur einen Auszug aus den vielen Möglichkeiten dar. Selbstverständlich kann die äußere Form eines Kraftfahrzeugs anders sein als dargestellt. Beispielsweise können die Anbauteile 7 und 8 auch in die Fahrgastzelle integriert sein und der Motorraum beispielsweise mit einer gesonderten Platte verschlossen werden.

Abschließend wird festgehalten, dass die Bestandteile der Figuren ggf. nicht maßstabsgetreu dargestellt sind und dass die einzelnen in den Figuren dargestellten Varianten auch den Gegenstand einer unabhängigen Erfindung bilden können. Lageangaben wie„rechts",„links", „oben",„unten" und dergleichen beziehen sich auf die dargestellte Lage des jeweiligen Bauteils und sind bei Änderung der genannten Lage gedanklich entsprechend anzupassen.