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Title:
PATTERNED FABRIC AND A METHOD FOR THE PRODUCTION THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2002/066720
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a patterned fabric with a motif, consisting of warp threads (12) and weft threads (11). The weft threads form a group of threads and form a cell together with at least one warp thread. The weft threads are connected to the warp threads in the cell in such a way that the cell gives a specific colour impression. The cell is composed of bonds, without a repeat, which are formed by at least two warp threads and two weft threads and are irregular in the warp and weft directions. The patterned fabric has the advantage that the fabric motif is an exact reproduction of that of the model.

Inventors:
SPEICH FRANCISCO (CH)
Application Number:
PCT/CH2002/000088
Publication Date:
August 29, 2002
Filing Date:
February 14, 2002
Export Citation:
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Assignee:
BREVITEX ETS EXPLOIT (LI)
SPEICH FRANCISCO (CH)
International Classes:
D03D25/00; D03C19/00; (IPC1-7): D03C19/00
Domestic Patent References:
WO2000060151A12000-10-12
WO1998029588A11998-07-09
Foreign References:
FR2782526A12000-02-25
DE4438535A11996-05-09
Attorney, Agent or Firm:
SCHMAUDER & PARTNER AG (Zwängiweg 7 Zürich, CH)
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Claims:
Patentansprüche
1. Gemustertes Gewebe, insbesondere Jacquardgewebe, mit einer Darstellung, bestehend aus Kettfäden (12) und Schussfäden (11), wobei die Schussfäden eine Fadengruppe bilden und zusammen mit mindestens einem Kettfaden eine Zelle bilden und wobei die Schussfäden mit dem Kettfaden in der Zelle abge bunden sind, derart, dass die Zelle einen bestimmten Farbeindruck aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Zelle aus in Kettrichtung und Schussrichtung unregelmässig ohne Rapportwiederholung von mindestens zwei Kettfäden (12) und zwei Schussfäden (11) gebildeten Bindungen besteht.
2. Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Schussfaden der Fadengruppe auf der Schauseite des Gewebes mindestens einen Kettfaden oberhalb kreuzt.
3. Gewebe nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Schussfäden mit unter schiedlichen Farben.
4. Gewebe nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine Fadengruppe aus Schussfäden mit den Basisfarben Rot (R), Grün (G), Blau (B), Gelb (Y), Schwarz (S) und Weiss (W).
5. Gewebe nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine Fadengruppe aus Schussfäden mit den Basisfarben Magenta (M), Cyan (C), Gelb (Y), Schwarz (S) und Weiss (W).
6. Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die unregelmässige Bindung nach Massgabe der bei der Bildzerlegung der Darstellung erzeugten Bildpunkte vorgegeben sind.
7. Gewebe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildpunkte aus mindestens zwei Schussfäden unterschiedlicher Basisfarbe gebildet sind.
8. Gewebe nach Anspruch 1, gekennzeichnet, durch eine Kombination mit einem Bereich der durch regelmässige Bindungen mit Rapportwiederholung gebildet ist.
9. Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Flottierungen der Schussfäden auf der Schauseite des Gewebes eine maximale Länge von acht undvierzig Kettfäden haben.
10. Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Flottierungen der Schussfäden auf der Rückseite des Gewebes eine minimale Länge von vier Kettfäden haben.
11. Verfahren zur Herstellung eines gemusterten Gewebes nach einem der An sprüche 1 bis 10, bestehend aus Schussfäden und Kettfäden, mit den Verfah rensschritten, welche die Bildaufbereitung (1), die Bildzerlegung (2) einer zu webenden Darstellung in Pixel aus mindestens vier ausgewählten Basisfarben, das Erstellen (3) eines Webprogramms für eine Jacquardwebmaschine und das Weben (4) des Gewebes auf der Jacquardwebmaschine umfassen, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Zerlegung der Darstellung jede Basisfarbe in Pi xel mit einer Farbtiefe von 8Bit jeweils in einer separaten Bitmap (6) gespei chert wird, dass für jede Basisfarbe die Farbtiefe auf 2Bit reduziert wird, dass die Bitmaps (6) der Basisfarben je um ein Pixel versetzt und nachfolgend zu ei ner weiteren Bitmap (7) mit den Basisfarben zusammengesetzt werden, dass das Webprogramm (3) für die Jacquardmaschine die Anwendung von unreel mässigen Bindungen ohne BindungsRapportwiederholungen vorsieht und dass beim Weben die Schussfäden als Fadengruppe eingetragen und in einer Zelle abgebunden werden, die durch eine Bindung ohne Rapportwiederholung von mindestens zwei Kettfäden und zwei Schussfäden gebildet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Reduktion der Farbtiefe die Graustufen unter Einbezug eines Schwellenwertes in Basis farbe oder Weiss zerlegt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Bitmaps (6) in Schussrichtung und/oder Kettrichtung um ein Pixel versetzt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass als Basisfarben eine der Farben Cyan (C), Magenta (M), Gelb (Y), Schwarz (S) und Weiss (W) verwendet werden.
15. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Basisfarben Rot (R), Grün (G), Blau (B) und Gelb (Y), Schwarz (S) und Weiss (W) verwen det werden.
16. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass bis zu sechzehn Basisfarben verwendbar sind.
17. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Erstellung des Webprogramms die Bindungen anhand der Daten der weiteren Bitmap (7) mittels eines CADSystems (8) festgelegt werden.
18. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Erstellung des Webprogramms ein vorbestimmtes Kett/SchussfadenVerhältnis einbezo gen wird.
19. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Musterkarte (9) erstellt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadengruppe aus Schussfäden (11) mit unterschiedlichen Basisfarben besteht, die in einer bestimmten, gleich bleibenden Reihenfolge eingetragen und mit mindestens ei nem Kettfaden (12) in einer Zelle abgebunden werden.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Schussfaden (11) der Fadengruppe so abgebunden wird, dass der Schussfa den auf der Schauseite des Gewebes mindestens einen Kettfaden (12) über kreuzt.
22. Verfahren nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass Kettfäden in den Farben Weiss und/oder Schwarz verwendet werden.
Description:
Gemustertes Gewebe und Verfahren zu seiner Herstellung Technisches Gebiet Die Erfindung betrifft gemustertes Gewebe, insbesondere Jacquardgewebe gemäss Oberbegriff des Anspruches 1 sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung gemäss Oberbegriff des Anspruches 11.

Stand der Technik In der WO 00/60151 ist ein gemustertes Gewebe sowie ein Verfahren zu seiner Her- stellung in der Gewebetechnik mit Kettfäden, die ein Webfach bilden, und mit Schussfäden beschrieben. Bei diesem Verfahren werden mindestens vier Schussfä- den unterschiedlicher Basisfarben, die eine Fadengruppe bilden, in einer bestimm- ten, gleichbleibenden Reihenfolge eingetragen, derart, dass zusammen mit einem Kettfaden eine konstante Zelle gebildet wird. Die Schussfäden werden durch regel- mässige Bindungen mit Rapportwiederholung so abgebunden, dass eine Farbzelle mit einem bestimmten Farbeindruck entsteht. Zur Herstellung eines Jacquardgewe- bes mit einer Darstellung wird ein Webprogramm erstellt. Hierzu wird die auf einer Vorlage vorliegende Darstellung in webbare Bildpunkte bzw. Farbzellen zerlegt.

Hierbei werden aufgrund der geringen Auflösung des menschlichen Auges die Mischfarben im Gewebe erzeugt.

Es hat sich nun herausgestellt, dass die Anwendung von regelmässigen Bindungen einen grösseren Einfluss auf die im Gewebe wiedergegebene Darstellung hat. Es können zwar eine grosse Anzahl von Farbtönen erzeugt werden, jedoch werden die bei der heute angewendeten Farbzerlegung erzeugten Nuancen durch die Rapport- wiederholung nicht in jedem Fall wiedergegeben. Dadurch treten Qualitätsunter- schiede zwischen der zu webenden Darstellung und der gewebten Darstellung auf, was ein Nachteil ist.

In der DE 44 38 535 ist eine Verfahren zum Jacquardweben eines farbigen Stoffes offenbart. Bei diesem Verfahren wird eine zu webende Darstellung in Anlehnung an das aus der Drucktechnik bekannte Rastverfahren zerlegt. Bei diesem Verfahren

wird eine Vorlage durch Scannen in einen Computer übertragen und auf dem Bild- schirm angezeigt, wobei eine sehr hohe Anzahl von Farbtönen vorliegen. Anschlies- send werden die Farben auf eine darstellbare oder gewünschte Anzahl von Farben reduziert. Abschliessend wird diese Anzahl von Farben in Rasterpunkte, d. h. in Bild- punkte mit den Farben Rot, Gelb und Blau sowie Schwarz und Weiss zerlegt, wobei der Rasterpunkt die Grösse eines webbaren Punktes aufweist. Nach der Farbzerle- gung wird mittels Computertechnik das Webprogramm erstellt, wobei jeder Raster- punkt einem Webpunkt entspricht. Diese Webpunkte werden nach dem klassischen Jacquardverfahren abgebunden, d. h. es kommen regelmässige Bindungen mit Rap- portwiederholungen zur Anwendung.

Das bekannte Verfahren weist wesentliche Nachteile auf. Zur Durchführung des Ver- fahrens ist ein erfahrener Fachmann mit Bindungserfahrung absolut erforderlich. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass bei gewebten farbigen Darstellungen in den Farben Gelb, Rot und Blau die Farbmischung mangelhaft ist, d. h. diese nicht alle Farbtöne der Vorlage aufweisen. Im Regelfall sind Korrekturen erforderlich, um die gewebte Darstellung zu verbessern. Derartige Korrekturen können jedoch nur von einem erfahrenen Fachmann mit Bindungserfahrung durchgeführt werden. Bei der Farbzerlegung für die Reprographie ist davon auszugehen, dass beim Druckvorgang im Bereich zwischen den Druckfarben eine Farbmischung auftritt. Mit anderen Wor- ten die gedruckten Farbpunkte sind nicht eindeutig begrenzt sondern die Druckfar- ben der benachbarten Farbpunkte fliessen im Randbereich teilweise ineinander.

Beim bekannten Verfahren wird die Darstellung in Rasterpunkte zerlegt, die einen Webpunkt mit eindeutiger Begrenzung bilden. Die Mischeffekte sollen durch die ge- ringe Auflösung des menschlichen Auges erzeugt werden.

Darstellunq der Erfindung Aufgabe der Erfindung ist es, das eingangs genannte gemusterte Gewebe, insbe- sondere Jacquardgewebe und das eingangs genannte Verfahren zu seiner Herstel- lung zu verbessern.

Dies wird erfindungsgemäss erreicht durch : a. das gemusterte Gewebe gemäss Anspruch 1 ; sowie b. das Verfahren zur Herstellung des Gewebe gemäss Anspruch 11.

Das erfindungsgemässe Gewebe besteht aus Kettfäden und Schussfäden, die eine Fadengruppe bilden und mit einem Kettfaden in einer Zelle so abgebunden sind, dass die Zelle einen bestimmten Farbeindruck aufweist. Die Zelle ist durch in Kett- richtung und Schussrichtung unregelmässige Bindungen ohne Rapportwiederholung von mindestens zwei Kettfäden und zwei Schussfäden gebildet.

Durch die unregelmässige Bindung wird in vorteilhafter Weise eine verbesserte Re- produktion der zu webenden Darstellung im Gewebe erreicht.

Es ist von Vorteil, wenn die unregelmässige Bindung nach Massgabe der bei der Bildzerlegung der Darstellung vorgegeben ist, weil der gewünschte Farbeindruck durch die Bindung direkt nachgebildet ist.

Hierzu kann mindestens ein Schussfaden der Fadengruppe auf der Schauseite des Gewebes mindestens einen Kettfaden oberhalb kreuzen, so dass ein Punkt mit einer Farbe dargestellt wird. Um Nuancen der Farbe darzustellen, können weitere Schuss- fäden der Fadengruppe oberhalb des Kettfadens angeordnet sein. Hierbei können die Schussfäden auch flottieren.

Mit Vorteil weist das Gewebe Schussfäden mit unterschiedlicher Basisfarbe auf. Bei einer Schwarz/Weiss Darstellung kann die Fadengruppe aus Schussfäden in den Farben Schwarz und Weiss bestehen. Bei einer farbigen Darstellung umfasst die Fadengruppe mit Vorteil Schussfäden in den Basisfarben Rot, Grün, Blau, Gelb, Schwarz und Weiss beziehungsweise Magenta, Cyan, Gelb, Schwarz und Weiss.

Für grössere, einfarbige Bereiche ist es vorteilhaft, wenn eine regelmässige Bindung vorgesehen ist.

Es ist von Vorteil, wenn die Schussfäden auf der Schauseite des Gewebes über ma- ximal achtundvierzig Kettfäden flottieren, weil dadurch die Schauseite des Gewebes einen besseren Eindruck hinterlässt. Dadurch, dass die Schussfäden auf der Rück- seite des Gewebes über minimal vier Kettfäden flottieren, wird der Gesamteindruck des Gewebes in vorteilhafterweise verbessert.

Es sind verschiedene Verfahren zur Herstellung des gemusterten Gewebes aus Schussfäden und Kettfäden möglich, besonders bevorzugt ist das Verfahren nach Anspruch 11. Bei diesem Verfahren wird ein Dateiformat von einer Vorlage der zu webenden Darstellung erstellt und die zu webende Darstellung in Pixel aus mindes- tens vier gewählten Basisfarben zerlegt. Erfindungsgemäss wird jede Basisfarbe in Pixel mit einer Farbtiefe von 8-Bit zerlegt. Die Pixel der Basisfarben werden jeweils auf einer separaten Bitmap gespeichert und anschliessend wird für jede Basisfarbe die Farbtiefe auf 2-Bit reduziert. Nachfolgend werden die Bitmaps der Basisfarben je um ein Pixel versetzt und anschliessend zu einer weiteren Bitmap mit den Basisfar- ben zusammengesetzt. Anhand dieser Bitmap wird ein Webprogramm für eine Jac- quardwebmaschine erstellt, welches die Anwendung von unregelmässigen. Bindun- gen ohne Bindungs-Rapportwiederholungen vorsieht und gemäss welchem das Ge- webe auf der Jacquardwebmaschine hergestellt wird.

Mit der elektronischen Bildbearbeitung nach dem Verfahren wird aus einem vorge- gebenen Dateiformat ein Dateiformat erstellt, das eine hohe Auflösung hat und eine originalgetreue Wiedergabe der Darstellung im Gewebe darstellt. Das Dateiformat wird in ein Webprogramm übertragen und in ein webbares Datenformat überführt.

Dies hat den Vorteil, dass die Bildpunkte entsprechend des vorgegebenen Dateifor- mats ohne manuelle Korrekturen durch einen Fachmann mit Bindungserfahrung er- zeugt werden können. Mit der Anwendung von unregelmässigen Bindungen ohne Rapportwiederholung werden Bildpunkte in den Basisfarben im Gewebe erzeugt, welche aufgrund der hohen Auflösung die originalgetreue Wiedergabe der Darstel- lung der Vorlage ergeben.

Bei der Reduktion der Farbtiefe unter Einbezug eines Schwellwertes kann in vorteil- hafter Weise die Farbtiefe der Basisfarben beeinflusst werden.

Durch Versetzen der Bitmaps um ein Pixel in Kettrichtung oder Schussrichtung kann in vorteilhafter Weise die Gewebedichte verbessert werden.

Neben den aus der Bildbearbeitung bekannten Farben können mit Vorteil auch an- dere bzw. bis zu sechzehn Farben ausgewählt werden.

Mittels eines CAD-Systems werden bei der Erstellung des Webprogramms die Bin- dungen anhand der Daten der weiteren Bitmap festgelegt und ein vorbestimmtes Kett/Schussfaden-Verhältnis einbezogen. Dies hat den Vorteil, dass die Erstellung eines Webprogramms vereinfacht und der dafür erforderliche Aufwand verringert werden kann.

Mit der Eintragung der Schussfäden in einer gleich bleibenden Reihenfolge kann die Ausführung der Eintragungsvorrichtung in vorteilhafter Weise vereinfacht werden. Mit Vorteil ist die Reihenfolge der Basisfarbe der Schussfäden bei der Eintragung frei wählbar, so dass die zu webende Darstellung an den Farbeindruck der Vorlage an- gepasst werden kann.

Ein Schussfaden der Fadengruppe kann so abgebunden werden, dass der Schuss- faden auf der Schauseite des Gewebes einen Kettfaden überkreuzt. Dadurch wird in vorteilhafter Weise ein Farbpunkt gebildet. Es können auch zwei oder mehrere Schussfäden derart abgebunden werden, so dass ein Effekt einer Farbmischung erzielt wird.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert, dabei zeigen :

Fig. 1 Ein Blockschema einer Ausführung eines Herstellungsvorgangs für ein Jacquardgewebe mit einer Darstellung, Fig. 2 eine Kopie einer Vorlage einer zu webenden Darstellung, Fig. 3 einen vergrösserten Ausschnitt A der Vorlage nach Fig. 2 im grösseren Massstab nach der Farbzerlegung der Darstellung in ausgewählten Basisfarben, Fig. 4 einen vergrösserten Ausschnitt B in Fig. 3, Fig. 5 eine Bindungspatrone für eine unregelmässige Bindung, Fig. 6 ein Schnittbild eines Gewebes mit einer unregelmässigen Bindung, Fig. 7 eine Draufsicht des Gewebes nach Fig. 6, Fig. 8 eine Bindungspatrone für eine regelmässige Bindung, Fig. 9 ein Blochschema einer weiteren Ausführung des erfindungsgemässen Verfahrens zum Herstellen eines farbig gemusterten Gewebes, Fig. 10 eine Bindungspatrone für eine unregelmässige Bindung ; Fig. 11 ein Schnittbild eines Gewebes mit einer unregelmässigen Bindung ; und Fig. 12 eine Draufsicht des Gewebes nach Figur 11.

Wege zur Ausführung der Erfindung Es wird auf die Figuren 1 bis 4 Bezug genommen. Die Fig. 1 zeigt in Form eines Blockschemas die zur Herstellung eine Jacquardgewebes mit einer Darstellung er- forderlichen Schritte.

Die Fig. 2 zeigt eine Vorlage mit der zu webenden Darstellung, welche durch Farb- zerlegung in Bildpunkte umgewandelt wird und die Grundlage für ein Webprogramm darstellt (Fig. 2 und 3). Mit einer Jacquardwebmaschine wird dann eine Ausführung eines erfindungsgemässen Gewebes erzeugt, das nachfolgend beschrieben wird.

Die Fig. 5 zeigt eine Bindungspatrone für das herzustellende Gewebe, wonach Schussfäden in den Grundfarben Rot R, Grün G, Biau B, Gelb Y, Schwarz S und Weiss W in bestimmter Reihenfolge eingetragen werden. Mit dieser Bindungspatro- ne wird die Eintragung der Schussfäden und die Bewegung der Kettfäden (Hoch- und Tiefgang) geregelt. Die Bindung erfolgt nach Massgabe der bei der Farbzerle- gung der Darstellung erzeugten Bildpunkte. Wie die Fig. 5 zeigt sind im Gewebe ein roter und ein grüner Bildpunkt im Gewebe zu erzeugen. Aufgrund der Anweisung der Bindungspatrone befindet sich der Kettfaden K1 im Tieffach und die anderen Kettfä- den im Hochfach, so dass nach dem Abbinden der rote Schussfaden den Kettfaden K1 und der grüne Schussfaden den Kettfaden K2 oberhalb kreuzt (Fig. 6 und 7). Es können auch mehrere Schussfäden mit unterschiedlichen Farben auf die gleiche Art und Weise abgebunden werden, um eine Farbmischung bzw. Farbnuance zu erhal- ten.

Wie die Fig. 6 zeigt, flottieren die Schussfäden 11 auf der Rückseite des Gewebes.

Ebenso ist es möglich, dass die Schussfäden 11 auf der Schauseite des Gewebes flottieren. Um die Gewebestruktur zu verbessern, wird die Flottierungslänge der Schussfäden begrenzt und zwar über minimal vier Kettfäden 12 auf der Rückseite bzw. über maximal achtundvierzig Kettfäden 12 auf der Schauseite.

Weist eine zu webende Darstellung einen grösseren einfarbigen Bereich auf, so sind die Schussfäden im Gewebe durch eine regelmässige Bindung abgebunden.

In einem weiteren Ausführungsbeispiel gemäss der Fig. 9 umfasst das Verfahren eine Bildaufbereitung 1, eine Bildzerlegung 2, eine Webprogramm-Erstellung 3 und das Weben 4. Bei der Bildaufbereitung werden mittels Scannen von einer Vorlage, z. B. einer Fotografie Bilddaten in einem TIFF-Dateiformat in ein Programm für die

Bildbearbeitung eingelesen und als Bild der zu webenden Darstellung auf einem Bildschirm dargestellt. Je nach Auflösung des Scanners und des Bildschirms weist die auf dem Bildschirm erscheinende Darstellung des Bildes einige tausend Farben bzw. Farbtöne auf.

Die Bildzerlegung erfolgt anhand der Darstellung auf dem Bildschirm. Bei der Bild- zerlegung werden zuerst die Basisfarben Cyan C, Magenta M, Gelb Y und Schwarz S ausgewählt, die beim Weben verwendet werden. Daraufhin werden die Bildfarben in die Basisfarben zerlegt und in Pixel mit einer Farbtiefe von 8 Bit für jede Basisfar- be in einer separaten Bitmap 6 gespeichert. Anschliessend wird die Farbtiefe jeweils auf 2 Bit reduziert, wodurch ein quadratisches Pixel gebildet wird. Anhand eines Schwellenwertes werden hierbei die Graustufen in Basisfarben die C, M, Y, S oder Weiss 0 zerlegt und somit die Basisfarbe des Pixel festgelegt. Schliesslich werden die Bitmaps der Basisfarben um ein Pixel in der Schussrichtung versetzt und auf ei- ner weiteren Bitmap 7 zusammengesetzt. Durch das Versetzen um ein Pixel wird gleichzeitig die Schussfolge der Schussfäden in den Basisfarben Cyan, Magenta, Gelb, Schwarz und Weiss festgelegt. Diese Daten werden in einem TIFF-Dateiformat in ein CAD-System 8 eingelesen und auf dem Bildschirm dargestellt.

Aus diesen Daten wird ein Webprogramm für die Jacquardwebmaschine erstellt, welches die Anwendung von unregelmässigen Bindungen ohne Bindungs- Rapportwiederholungen vorsieht. Mit Hilfe der Darstellung werden die Bindungen anhand der eingelesenen Daten und unter Einbezug eines Kett/Schussfaden- Verhältnisses festgelegt. Hierbei werden die Daten als quadratische Pixel dargestellt und in eine Musterkarte 9 überführt, welche die Pixel als quadratische Bildpunkte der zu webenden Darstellung auf dem Bildschirm zeigen. Anschliessend wird die Web- karte 10 erstellt, anhand welcher die Jacquardwebmaschine gesteuert wird.

Beim Weben werden fünf Schussfäden 11 in der Schussfolge Cyan, Magenta, Gelb, Schwarz und Weiss als Fadengruppe in einer Schusslinie eingetragen. Die Schuss- fäden werden durch Kettfäden 12 in einer Zelle abgebunden, die durch eine Bindung

ohne Bindungs-Rapportwiederholung von zwei Kettfäden und mindestens zwei Schussfäden gebildet wird.

Die Fig. 10 zeigt eine Bindungspatrone für das herzustellende Geweben, die aus dem Webprogramm abgeleitet wird. Mit dieser Bindungspatrone wird die Eintragung der Schussfäden und die Bewegung der Kettfäden (Hoch-und Tiefgang) geregelt.

Die Bindung erfolgt nach Massgabe der bei der Farbzerlegung der Darstellung er- zeugten Bildpunkte. Nach Fig. 10 sind im Gewebe ein Bildpunkt mit der Basisfarbe Cyan und einer mit der Basisfarbe Magenta im Gewebe zu erzeugen. Aufgrund der Anweisung der Bindungspatrone befindet sich der Kettfaden K1 im Tieffach und die anderen Kettfäden im Hochfach, so dass nach dem Abbinden der Schussfaden mit der Basisfarbe Magenta den Kettfaden K3 oberhalb kreuzt (Fig. 11 und Fig. 12). Es können auch mehrere Schussfäden mit unterschiedlichen Farben auf die gleiche Art und Weise abgebunden werden, um eine Farbmischung bzw. Farbnuance zu erhal- ten.

Bezugszeichenliste 1 Bildaufbereitung 2 Bildzerlegung 3 Webprogramm-Erstellung 4 Weben 5 Basisfarben 6 Bitmap 7 Bitmap 8 CAD-System 9 Musterkarte 10 Webkarte 11 Schussfaden 12 Kettfaden R Rot G Grün B Blau Y Gelb S Schwarz W Weiss C Cyan (Blau) M Magenta (Rot)