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Title:
PERCUSSION MECHANISM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/068212
Kind Code:
A1
Abstract:
A percussion mechanism includes a first shaft and a second shaft. One or more vanes are fastened to the first shaft. The vanes are arranged so as to be rotatable in a chamber of the second shaft. The chamber is filled with a magnetorheological fluid. A magnetic field source on the second shaft generates a magnetic field that is spatially modulated in the circumferential direction inside the chamber.

Inventors:
HOOP ALEXANDER (LI)
WIERER MICHAEL (AT)
BINDER ALBERT (CH)
PROFUNSER DIETER (AT)
BATTLOGG STEFAN (AT)
POESEL JUERGEN (AT)
Application Number:
PCT/EP2012/070533
Publication Date:
May 16, 2013
Filing Date:
October 17, 2012
Export Citation:
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Assignee:
HILTI AG (LI)
International Classes:
B25B21/02; F16D5/00; F16D37/02
Foreign References:
EP1677022A12006-07-05
JPS5520917A1980-02-14
US20040020667A12004-02-05
EP1462219A12004-09-29
Other References:
None
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Schlagwerk (10) mit

einer ersten Welle (20), auf der ein oder mehrere Flügel (19) befestigt sind,

einer zweiten Welle (17) mit einer Kammer (14), in welcher die Flügeln (19) drehbar angeordnet sind und welche mit einer magnetorheologischen Flüssigkeit gefüllt ist, und

einer im Bereich der zweiten Welle (17) angeordnete Magnetfeldquelle (18), welche innerhalb der Kammer (14) ein in Umfangsrichtung um die Welle (17) räumlich moduliertes Magnetfeld generiert.

2. Schlagwerk nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Magnetfeld in der Kammer (14) Bereiche mit einer erhöhten Viskosität der magnetorheologischen Flüssigkeit induziert und die Flügel (19) in einer ersten Drehstellung der ersten Welle (20) in die Bereiche (16) erhöhter Viskosität eintauchend sind und in einer zweiten

Drehstellung der ersten Welle (20) außerhalb der Bereiche erhöhter Viskosität (16) sind.

3. Schlagwerk nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass durch die magnetorheologische Flüssigkeit in den Drehstellungen, in denen die Flügel (19) in Bereichen mit hohem Magnetfeld sind, ein höheres Drehmoment übertragen als in den

Drehstellungen, in denen die Flügel (19) in Bereichen mit schwachem oder ohne Magnetfeld sind.

4. Schlagwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetfeldquelle Polschuhe (28) beinhaltet, welche an der zweiten Welle (17) in

Umfangsrichtung versetzt an der Kammer (14) angeordnet sind.

5. Schlagwerk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Polschuhe (54) durch drehfest mit der zweiten Welle (41) verbundene, weitere Flügel ausgebildet sind, welche axial mit den Flügeln (54) der ersten Welle (47) kämmend angeordnet sind.

6. Schlagwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der Flügel durch eine Rolle ausgebildet ist, welche radial versetzt zu der ersten Welle angeordnet ist.

Schlagwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Abmessung der Flügel in Umfangsrichtung geringer als 30 Grad ist. Schlagwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Abmessung des Bereichs erhöhter Viskosität in Umfangsrichtung geringer als 30 Grad ist.

Handwerkzeugmaschine (1) mit

einem Motor (2), einer Werkzeugaufnahme (4) und einem Schlagwerk (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das in einen Antriebsstrang zwischen Motor (2) und Werkzeugaufnahme (4) geschaltet ist.

Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetfeldquelle (18) einen Elektromagnet (33) und eine einstellbare Stromquelle (32) beinhaltet, und ein Bedienelement zum Einstellen eines von der Stromquelle abgegebenen Stroms vorgesehen ist.

Description:
Schlagwerk

GEBIET DER ERFINDUNG

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schlagwerk zum Erzeugen von Drehimpulsen, insbesondere eine handgehaltene Werkzeugmaschine mit einem solchen Schlagwerk.

OFFENBARUNG DER ERFINDUNG

Das erfindungsgemäße Schlagwerk hat eine erste Welle und eine zweite Welle. Auf der ersten Welle sind ein oder mehrere Flügel befestigt. Die Flügel sind in einer Kammer der zweiten Welle drehbar angeordnet. Die Kammer ist mit einer magneto-rheologischen Flüssigkeit gefüllt. Eine Magnetfeldquelle an der zweiten Welle, erzeugt ein in der Kammer in Umfangsrichtung räumlich moduliertes Magnetfeld

Die erste Welle kann sich mit den Flügeln innerhalb der Kammer drehen. Die Flügel verdrängen dabei die magnetorheologische Flüssigkeit oder schieben die magneto- rheologische Flüssigkeit in Umfangsrichtung vor sich her. Die auf die Flügel wirkende Kraft hängt von der scheinbaren Viskosität der Flüssigkeit ab, welche bei einer magnetorheologischen Flüssigkeit durch ein Magnetfeld schnell und reversibel veränderbar sind.

Abhängig vom Magnetfeld können magnetorheologische Flüssigkeiten eine Schubspannung aufnehmen. Wird die Fließgrenze überschritten, kann eine magnetorheologische Flüssigkeit als eine Flüssigkeit mit vom Magnetfeld abhängiger Viskosität betrachtet werden, beispielsweise wenn bei konstanter Drehzahl bzw. Scherrate abhängig vom Magnetfeld unterschiedliche Kräfte erzeugt werden können. In Folge werden zur einfacheren Beschreibung die Theologischen Eigenschaften der Flüssigkeit als Viskosität bezeichnet, wobei damit stets die scheinbare Viskosität in einem bestimmten Arbeitspunkt gemeint ist.

Das anisotrope Magnetfeld bewirkt, dass die magnetorheologische Flüssigkeit entlang des Umfangs scheinbar eine variierende Viskosität aufweist. Die Bereiche hoher Viskosität und niedriger Viskosität sind bezüglich der zweiten Welle fest, d.h. drehen sich mit der zweiten Welle um eine Drehachse. Auf die Flügel der ersten Welle wirkt deshalb in Abhängigkeit der relativen Winkelstellung der ersten Welle und zweiten Welle und des erzeugten Magnetfelds ein unterschiedliches Drehmoment. Die Flügel sind vorzugsweise so bemessen, dass sie in einer ersten Drehstellung der ersten Welle in die Bereiche erhöhter Viskosität eintauchen und in einer zweiten Drehstellung der ersten Welle außerhalb der Bereiche erhöhter Viskosität sind. Die Flügel haben keine rotationssymmetrische Gestalt.

Ein Motor kann beispielsweise die zweite Welle im Wesentlichen ohne Übertragung eines Drehmoments relativ zu der ersten Welle beschleunigen, wenn die Flügel in einem Bereich geringer Viskosität sind, um dann den aufgenommen Drehimpuls in kurzer Zeit als hohes Drehmoment abzugeben, wenn die Flügel in einen Bereich hoher Viskosität eintauchen.

Eine Ausgestaltung sieht vor, dass die Magnetfeldquelle Polschuhe beinhaltet, welche an der zweiten Welle in Umfangsrichtung versetzt an der Kammer angeordnet sind. Ein Permanentmagnet oder ein Elektromagnet kann das Magnetfeld erzeugen. Die Polschuhe lenken den Magnetfluss zu der oder in der Kammer, um möglichst ausgeprägte lokale Maxima (Pole) der Magnetfeldstärke zu erzeugen, in welchen die Flüssigkeit hohe Kräfte übertragen kann. Die Polschuhe können durch drehfest mit der zweiten Welle verbundene, weitere Flügel ausgebildet sein, welche axial mit den Flügeln der ersten Welle kämmend angeordnet sind. Zwischen den flügeiförmigen Polschuhen kann eine hohe Magnetfeldstärke realisiert werden, wobei zugleich in Umfangsrichtung versetzt die Magnetfeldstärke rasch abnimmt.

Eine Ausgestaltung sieht vor, dass wenigstens einer der Flügel der ersten Welle durch eine Rolle ausgebildet ist, welche radial versetzt zu der ersten Welle angeordnet ist.

Eine Abmessung der Flügel in Umfangsrichtung kann geringer als 30 Grad sein. Eine Abmessung des Bereichs erhöhter Viskosität in Umfangsrichtung kann geringer als 30 Grad sein, insbesondere kann eine Abmessung der Polschuhe in Umfangsrichtung geringer als 10 Grad sein. Hierdurch ergeben sich große Bereiche mit geringer Viskosität zwischen den zähen Bereichen. Die zweite Welle kann gegenüber der ersten Welle beschleunigt werden, um dann schlagartig die aufgenommene Energie abzugeben, wenn die Flügel in einen zähen Bereich eintauchen.

Eine Handwerkzeugmaschine beinhaltet einen Motor, eine Werkzeugaufnahme und ein Schlagwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das in einen Antriebsstrang zwischen Motor und Werkzeugaufnahme geschaltet ist. Die Magnetfeldquelle kann einen Elektromagnet und eine einstellbare Stromquelle beinhalten. Ein Bedienelement ist zum Einstellen eines von der Stromquelle abgegebenen Stroms vorgesehen. Die Schlagwirkung kann vom Anwender kontinuierlich eingestellt und von einer Regelung überlagert werden, beispielsweise zur Temperaturkompensation oder um bestimmte Grenzwerte einzuhalten. In Abhängigkeit der Viskosität wird beim Eintauchen der Flügel in die zähe Flüssigkeit ein kurzes hohes Drehmoment oder eine länger andauerndes und niedriges Drehmoment abgegeben.

KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN Die nachfolgende Beschreibung erläutert die Erfindung anhand von exemplarischen Ausführungsformen und Figuren. In den Figuren zeigen:

Fig. 1 einen Schlagschrauber, Fig. 2 und 3 ein Schlagwerk,

Fig. 4 und 5 ein Schlagwerk.

Gleiche oder funktionsgleiche Elemente werden durch gleiche Bezugszeichen in den Figuren indiziert, soweit nicht anders angegeben.

AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG

Fig. 1 zeigt als Beispiel einer Handwerkzeugmaschine einen elektrischen Schlagschrauber 1. Der primäre Antrieb ist ein Elektromotor 2, der beispielsweise über ein wiederaufladbares Batteriepaket 3 elektrisch gespeist ist. Eine Werkzeugaufnahme 4 wird im Betrieb durch den Elektromotor 2 drehend um eine Arbeitsachse 5 angetrieben. Die Werkzeugaufnahme 4 ist ausgelegt ein Schrauberbit, einen Bohrer oder andere Werkzeuge 6 lösbar aufzunehmen und die Drehbewegung auf dieses Werkzeug zu übertragen. Ein Anwender kann den Schlagschrauber 1 mittels eines Handgriffs 7 führen und mittels eines Systemschalters 8 in Betrieb nehmen. Der Schlagschrauber 1 hat ein Schlagwerk 10, welches den Elektromotor 2 mit der Werkzeugaufnahme 4 koppelt. Das Schlagwerk 10 erzeugt aus dem gleichförmig abgegebenen Drehmoment des Elektromotors 2 ein pulsendes Drehmoment, welches an die Werkzeugaufnahme 4 weitergeleitet wird. Eine Amplitude der Drehmomentpulse ist mit einem Wahlschalter 11 einstellbar. Fig. 2 zeigt das Schlagwerk 10 in einem Längsschnitt in der Ebene II-II und Fig. 3 das Schlagwerk 10 in einem Querschnitt in der Ebene III-III. Das beispielhafte Schlagwerk 10 hat ein Flügelrad 12, das um eine Drehachse 13 drehbar in einer Kammer 14 angeordnet ist. Die Kammer 14 ist mit einer magnetorheologischen Flüssigkeit gefüllt. Magnete 15 sind an der Kammer 14 angeordnet, welche in an sie angrenzenden Bereichen 16 (zähe Bereiche) eine Viskosität der magnetorheologischen Flüssigkeit gegenüber anderen Bereichen 17 (dünnflüssigen Bereichen) lokal erhöhen. Eine Antriebswelle 18 dreht die Kammer 14 mit den Magneten 15 um die Drehachse 13. Die dünnflüssigen Bereiche 17 vermitteln ein vernachlässigbar geringes Drehmoment auf das Flügelrad 12, während die zähen Bereiche 16 ein Drehmoment auf das Flügelrad 12 übertragen. Entsprechend ergibt sich eine wirksame Drehmomentübertragung, wenn die Magnete 15 zu den Flügeln 19 der Flügelrads 12 gleichorientiert sind. Das Flügelrad 12 ist an eine Abtriebswelle 20 angebunden.

Die Antriebswelle 18 kann eine hohle Welle sein, in welcher in Wälzlagern 21 die Abtriebswelle 20 aufgehängt ist. Die Antriebswelle 18 und die Abtriebswelle 20 sind zueinander relativ um die Drehachse 13 drehbar.

Eine Trommel 22 ist in radialer Richtung durch eine mantelförmige Wand 23 der Antriebswelle 18 und längs der Drehachse 13 durch einen Boden 24 und einen Deckel 25 ausgebildet. Der Boden 24 und der Deckel 25 sind beispielhaft auf der Abtriebswelle 20 befestigt sein und gegenüber dem durch die hohle Welle ausgebildeten 18 Mantel 23 drehbar sein. Die Kammer 14 innerhalb der Trommel 22 ist dicht, in dem Sinne, dass die magnetorheologische Flüssigkeit nicht austreten kann. Der Deckel 25 hat ein abgedichtetes Lager 26, durch welches die Abtriebswelle 20 in die Kammer 14 geführt ist. In der Kammer 14 ist das Flügelrad 12 drehfest auf der Abtriebswelle 20 aufgesetzt, z.B. mit einem Presssitz.

Die Magnete 15 sind in den Mantel 23 der Trommel 22 eingesetzt. Bei den beispielhaft zwei Magneten 15 sind diese diametral zu der Drehachse 13 angeordnet. Die beispielhaften Magnete 15 sind Elektromagnete. Spulen 27 der Magnete 15 können mit ihrer Achse senkrecht zu der Drehachse 13 und tangential zu einer Umfangsrichtung um die Drehachse 13 orientiert sein. Ein Polschuh 28 ist in den Mantel 23 eingesetzt und verbindet in radialer Richtung den Magnet 15 mit der Kammer 14. Das von den Magneten 15 erzeugte Magnetfeld ist in der Kammer 14 nicht rotationssymmetrisch um die Drehachse 13, sondern I weist eine zweizählige Symmetrie, d.h. zwei Pole, auf. Nicht dargestellte alternative Ausführungsformen können eine größere Anzahl von Magneten aufweisen, die vorzugsweise in äquidistanten Winkelschritten um die Drehachse 13 angeordnet sind, was eine entsprechend höhere Anzahl an Polen und eine mehrzähligen Symmetrie ausbildet. Zudem kann das Magnetfeld innerhalb oder außerhalb der Trommel erzeugt werden ohne dafür den Mantel durchbrechen zu müssen. Vorteilhaft ist es die Magnetfelderzeugung relativ zum Schlagschrauber ruhen zu lassen und nur einen Teil der Pole als Teil des Mantels rotieren zu lassen. Bevorzugt werden zur Magnetfelderzeugung Permanentmagnete bzw. eine Kombination von Permanentmagneten und Elektromagneten eingesetzt.

Die magnetorheologische Flüssigkeit hat in den Bereichen höchster Magnetfeldstärke, d.h. bei den Polen, die größte Viskosität. Bei den beispielhaft zwei Magneten 15 und somit zwei Polen bilden sich genau zwei zähe Bereiche 16 aus, welche an die Pole angrenzen. Eine Abmessung der zähen Bereich 16 ist in der Größenordnung der Abmessung des Polschuhs. Eine nicht-lineare Abhängigkeit der Viskosität von der Magnetfeldstärke begrenzt die Ausdehnung der zähen Bereiche 16. Die dünnflüssigen Bereiche 17 haben einen deutlich größeren Anteil am Umfang um die Drehachse 13, typischerweise zwischen 75 % und 90 %. Die Trommel und ein Teil des Polschuhs soll aus nicht ferromagnetischem Material hergestellt werden um das Magnetfeld lokal begrenzt an den radial inneren Bereichen der Polschuhe erzeugen zu können.

Das beispielhafte Flügelrad 12 hat genau zwei Flügel 29, wobei auch nur ein oder auch mehrere Flügel eingesetzt werden können. Vorteilhafter Weise werden gleich viele Flügel wie Pole verwendet, es kann aber auch eine unterschiedliche Anzahl von Flügeln und Polen verwendet werden. Die Flügel 29 reichen bis zu der Innenfläche 30 des Mantels 23. Beim Drehen der Trommel 22 kommen die Flügel 29 oder zumindest deren äußere Enden 31 in Kontakt mit den zähen Bereichen 16. Ein Durchmesser des Flügelrads 12 kann bis auf ein radiales Spiel gleich dem Durchmesser der Kammer 14 sein, wobei die äußeren Enden 31 an der Innenfläche 30 entlanggleiten. Bei der dargestellten Ausführungsform sind die Flügel 29 durch Rollen 32 ausgebildet, welche an dem Boden 24 und an dem Deckel 25 befestigt sind. Die Rollen 32 können an der Innenfläche 30 abrollen.

Die Symmetrie des Flügelrads 12 ist vorzugsweise an die Drehsymmetrie des Magnetfeldes angepasst. Die äußeren Enden 31 der Flügel 29 kommen synchron in Kontakt mit den zähen Bereichen 16 bzw. sind gemeinsam in dünnflüssigen Bereichen 17. Solange die äußeren Enden 31 in den dünnflüssigen Bereichen 17 sind, kann der Elektromotor 2 die Antriebswelle 18 und die Trommel 22 nahezu ohne Gegenmoment beschleunigen. Die aufgebrachte Leistung des Elektromotors 2 wird in kinetischer Energie in der Antriebswelle 18 und der Trommel 22 gespeichert. Wenn die äußeren Enden 31 auf die zähen Bereiche 16 auftreffen, wird die Abtriebswelle 20 an die Trommel 22 angekoppelt. Das dabei maximal übertragbare Drehmoment hängt von der Viskosität des zähen Bereichs 16 ab, welche mit beeinflusst innerhalb welcher Wegstrecke die Trommel 22 abgebremst bzw. auf die Relativdrehzahl Null verzögert werden kann. Die Viskosität, insbesondere bei einer statischen Belastung der zähen Bereiche 16, ist vorzugsweise nicht ausreichend, um das Flügelrad 12 bei einer blockierten Abtriebswelle 20 gegen das Drehmoment des Elektromotors 2 zu halten. Die Flügel 19 werden sich dabei durch den zähen Bereich 16 schieben und nachfolgend wieder in einen dünnflüssigen Bereich 17 gelangen.

Die Viskosität der zähen Bereiche 16 kann durch die Magnetfeldstärke gesteuert werden. Insbesondere ist eine Stromquelle 33 vorgesehen, die die Spulen 27 speist. Ein eingespeister Strom kann durch eine Steuerungseinrichtung 34 geschalten und/oder in der Amplitude eingestellt werden, um das Magnetfeld auf einen beliebigen Wert zwischen Null und dem maximalen Feld einzustellen. Der Strom kann auch zeitlich bzw. in Abhängigkeit von Sensorsignalen moduliert werden, zudem ist vorgesehen mehrere Spulen unabhängig voneinander ansteuern zu können.

Mittels der Steuerungseinrichtung 34 kann das maximal übertragbare Drehmoment mittelbar durch die Magnetfeldstärke eingestellt werden. Ferner kann die Steuerungseinrichtung 34 ermitteln, ob die Flügel 29 an den zähen Bereichen 16 anliegen und kann darauf ansprechend die Magnetfeldstärke absenken. Das Flügelrad 12 wird aktiv freigegeben und die Trommel 22 kann ohne das Flügelrad 12 beschleunigt werden. Das Erkennen des Anliegens kann beispielsweise mittels eines Positionssensors zum Erfassen einer relativen Lage von Flügelrad 12 und Trommel 14 oder eines Beschleunigungssensors zum Erfassen eines Aufpralls des Flügelrads 12 auf die zähen Bereiche 16 erfolgen.

Fig. 4 zeigt ein Schlagwerk 40 in einem Längsschnitt in der Ebene IV-IV und Fig. 5 das Schlagwerk 40 in einem Querschnitt in der Ebene V-V. Das Schlagwerk 40 hat eine Trommel 41 , die um eine Drehachse 42 drehbar gelagert ist. Die Trommel 41 ist im Wesentlichen ein zu der Drehachse 42 rotationsförmiger Hohlkörper, vorzugsweise ein hohler Zylinder. Die von einem Mantel 43 der Trommel 41 radial umschlossene Kammer 44 ist längs der Drehachse 42 durch einen Boden 45 und einen Deckel 46 der Trommel 41 geschlossen. Ein Welle 47 ist innerhalb der Trommel 41 , d.h. in dem Hohlraum 44, und koaxial zu der gemeinsamen Drehachse 42 angeordnet. Die Welle 47 ist relativ zu der Trommel 41 um die Drehachse 42 drehbar. Beispielsweise ist die Welle 47 in Drehlagern 48, 49 in der Trommel 41 aufgehängt. Ein abtriebsseitiger Abschnitt 50 der Welle 47 kann durch eine Öffnung in dem Deckel 46 hindurchgeführt sein. Die Öffnung ist beispielsweise als Drehlager 48 ausgebildet.

An dem Mantel 43 sind mehrere erste Flügelräder 51 axial zueinander versetzt angeordnet. Die ersten Flügelräder 51 sind alle gleich ausgebildet. Die ersten Flügelräder 51 können beispielsweise zwei erste Flügel 52 aufweisen, die radial in Richtung zu der Welle 47 vorstehend und berührungsfrei zu der Welle 47 sind. Die zwei ersten Flügel 52 sind vorzugsweise um 180 Grad zueinander um die Drehachse 42 versetzt. Bei einer größeren Anzahl von Flügeln 52 pro Flügelrad 51 sind diese vorzugsweise äquidistant um die Drehachse 42 angeordnet. Axial benachbarte erste Flügel 52 sind durch einen rotationssymmetrischen Spalt 53 getrennt. Die ersten Flügelräder 51 zueinander gleich um die Drehachse 42 ausgerichtet.

Auf der Welle 47 sind mehrere zweite Flügelräder 54 axial versetzt zueinander, in den rotationssymmetrischen Spalten 53 angeordnet. Zweite Flügel 55 der zweiten Flügelräder 54 stehen radial in Richtung zu dem Mantel 43 vor, wobei diese den Mantel 43 nicht berühren. Die Zahl der zweiten Flügel 55 pro zweiten Flügelrad 54 ist vorzugsweise gleich der Zahl der ersten Flügel 52 pro erstem Flügelrad 51. Die zweiten Flügel 52 der zweiten Flügelräder 54 sind vorzugsweise äquidistant um die Drehachse 42 ausgerichtet.

Die Flügel 52, 55 sind beispielsweise dünne Eisenbleche, deren Abmessung längs der Drehachse 42 um wenigstens eine Größenordnung geringer als ihre Abmessung in radialer Richtung ist. Diese Abmessung ist etwa so groß wie die Breite der rotationssymmetrischen Spalten 53. Ein Abstand benachbarter erster Flügel 52 längs der Drehachse 42 kann näherungsweise gleich einer Dicke der zweiten Flügel 55 sein und vice versa. Vorzugsweise sind die Flügel 52, 55 parallel zu Ebenen senkrecht zu der Drehachse 42.

Radiale Abmessungen 56 der Flügel 52, 55 sind wenigstens etwas geringer als ein radialer Abstand 57 der ersten Welle 47 zu dem Mantel 43. Die radialen Abmessungen 56 sind größer als 75 % des radialen Abstands 57, z.B. größer als 90 % des radialen Abstands 57. Die radialen Abmessungen 56 der ersten Flügel 52 und der zweiten Flügel 55 können verschieden gewählt sein. Die Summe der radialen Abmessungen 56 jedes ersten Flügels 52 mit seinem benachbarten zweiten Flügel 55 ist jedoch größer als der radiale Abstand 57, um einen Überlapp längs der Drehachse 42 eines ersten Flügels 52 mit dem benachbarten zweiten Flügels 55 zu ermöglichen. Ein Überlapp längs der Drehachse 42 ist synonym für ein Überlapp in einer Projektion auf eine Ebene senkrecht zu der Drehachse 42.

Die ersten Flügel 52 sind längs der Drehachse 42 versetzt zu den zweiten Flügeln 55 angeordnet. Keiner der ersten Flügel 52 überlappt mit einem der zweiten Flügel 55 in radialer Richtung. Die Trommel 41 mitsamt den ersten Flügeln 52 kann relativ gegenüber der ersten Welle 47 mitsamt den zweiten Flügeln 55 gedreht werden. Während des Drehens alternieren kämmende Stellungen und nicht-kämmende Stellungen. Bei den kämmenden Stellungen greifen die ersten Flügel 52 berührungsfrei zwischen die zweiten Flügel 55 derart ein, dass die ersten Flügel 52 und die zweiten Flügel 55 längs der Drehachse 42 wenigstens teilweise überlappen. Bei den nicht-kämmenden Stellungen sind die ersten Flügel 52 derart gegenüber den zweiten Flügeln 55 gedreht, dass diese längs der Drehachse 42 nicht überlappen. Eine Abmessung 58 in Umfangsrichtung (Winkelabmessung) der Flügel 52, 55 ist derart gewählt, dass die nicht-kämmenden Stellungen einen wenigstens so großen Drehwinkel abdecken wie die kämmenden Stellungen. Bei der beispielhaften Ausführungsform haben die Flügel 52, 55 eine Winkelabmessung 58 von etwa 30 Grad und es sind in einer Ebene jeweils zwei erste Flügel 52 1 bzw. zwei zweite Flügel 55 angeordnet. Die ersten Flügel 52 kämmen mit den zweiten Flügeln 55 pro Drehung zweimal für etwa 180 Grad und sind pro Drehung zweimal für etwa 180 Grad nicht-kämmend. Vorzugsweise sind in einer Ebene jeweils zwei, drei oder vier Flügel 52, 55 symmetrisch angeordnet. Eine Summe der Winkelabmessungen 58 der einzelnen Flügel 52, 55 einer Ebene liegt vorzugsweise in einem Bereich zwischen 30 Grad und 60 Grad. Die Wnkelabmessung 58 der ersten Flügel 52 und zweiten Flügel 55 kann verschieden gewählt sein. Die Zahl der ersten Flügel 52 und zweiten Flügel 55 in benachbarten Ebenen ist gleich. Die ersten Flügel 52 sind vorzugsweise alle in gleichen Wnkelpositionen bezüglich des Mantels 43 und die zweiten Flügel 55 sind vorzugsweise alle in gleichen Wnkelpositionen bezüglich der Welle 47 angeordnet, wodurch sämtliche Flügel 52, 55 synchron in kämmenden oder nicht-kämmenden Stellungen sind.

Eine Magnetspule 61 ist in der Trommel 41 koaxial zu der Drehachse 42 angeordnet und von einer Stromquelle 62 gespeist. Die ersten Flügel 52 sind aus einem magnetisierbaren Material und führen das Magnetfeld, die ersten Flügel 52 dienen als Polschuhe. Eine Magnetfeldstärke ist in dem Winkelbereich 63 der ersten Flügel 52 höher, als in Winkelbereichen 64 zwischen den ersten Flügeln 52. Der Hohlraum 44 zwischen dem Mantel 43 und der Welle 47 ist zumindest teilweise mit einer magnetorheologischen Flüssigkeit gefüllt. Eine Viskosität der magneto-rheologischen Flüssigkeit ist aufgrund des anisotropen Magnetfeldes in den Winkelbereichen 63 der ersten Flügel 52 größer als den verbleibenden Winkelbereichen 64. Eine Drehmomentübertragung von der Trommel 41 auf die Welle 47 ist in einer kämmenden Stellung höher als bei einer nicht-kämmenden Stellung. Der antreibende Elektromotor 2 kann während nicht-kämmender Stellungen die Trommel 41 beschleunigen und den aufgenommenen Drehimpuls während der kämmenden Stellung an die Welle 47 abgeben.




 
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