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Patent Searching and Data


Title:
PERMANENT MOLD PLATE AND PERMANENT MOLD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/113843
Kind Code:
A1
Abstract:
Disclosed is a permanent mold plate comprising a plurality of fastening points (3) on the rear side (2) thereof for fastening purposes, and cooling ducts (5) which are adjacent to the fastening points (3) and are in the form of depressions that are located within the rear side (2) and are open towards the rear side (2). From the perspective of a fastening point (3) towards the casting side (4) of the mold plate (1) opposite the rear side (2), at least one cooling duct (5) extends all the way to a point located below the fastening point (3).

Inventors:
HUGENSCHÜTT GERHARD (DE)
ROLF THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/DE2017/101079
Publication Date:
June 28, 2018
Filing Date:
December 15, 2017
Export Citation:
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Assignee:
KME GERMANY GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
B22D11/05
Foreign References:
JPH0852537A1996-02-27
JP2009056490A2009-03-19
US20100155570A12010-06-24
DE102005026329A12006-12-14
JP2006320925A2006-11-30
JP2009056490A2009-03-19
Attorney, Agent or Firm:
BOCKERMANN KSOLL GRIEPENSTROH OSTERHOFF PATENTANWÄLTE (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Kokillenplatte, welche zur Befestigung mehrere Befestigungspunkte (3) an ihrer Rückseite (2) aufweist, wobei benachbart der Befestigungspunkte (3) Kühlkanäle (5) in Form von in der Rückseite (2) angeordneten und zur Rückseite (2) offenen Vertiefungen verlaufen, dadurch gekennzeichnet, dass sich wenigstens ein Kühlkanal (5) aus Sicht eines Befestigungspunktes (3) zu seiner der Rückseite (2) gegenüberliegenden Gießseite (4) der Kokillenplatte (1 ) bis unter den Befestigungspunkt (3) erstreckt.

2. Kokillenplatte nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass beidseitig eines Befestigungspunktes (3) Kühlkanäle (5) in der Rückseite (2) angeordnet sind, wobei sich beide Kühlkanäle (5) bis unter den Befestigungspunkt (3) erstrecken.

3. Kokillenplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in den Kühlkanälen (5) in Längsrichtung der Kühlkanäle (5) verlaufende Kühlschlitze (10, 1 1 , 12) ausgebildet sind, wobei wenigstens ein Kühlschlitz (1 1 , 12) in einer Seitenwand (18) des Kühlkanals (5) ausgebildet ist und sich bis unter wenigstens einen Befestigungspunkt (3) erstreckt.

4. Kokillenplatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kühlschlitz (1 1 , 12) im Eckbereich zwischen der Seitenwand (18) des Kühlkanals (5) und einem einer Gießseite (4) der Kokillenplatte (1 ) zugewandten Boden (9) des Kühlkanals (5) erstreckt.

5. Kokillenplatte nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlschlitz (1 1 , 12), der sich bis unter einen Befestigungspunkt (3) erstreckt, einen gleichbleibenden Querschnitt besitzt und zwischen einem Strömungseintritt und einem Strömungsaustritt frei von Strömungsschatten ist.

6. Kokillenplatte nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Befestigungspunkten (3) Stege (7) angeordnet sind, welche Bestandteil von Seitenwänden (18) der Kühlkanäle (5) sind, wobei der Querschnitt der Kühlkanäle (5) durch die Form der Stege (7) und Befestigungspunkte (3) in Strömungsrichtung nicht konstant ist, während der Querschnitt der Kühlschlitze (10, 1 1 , 12) konstant ist.

7. Kokillenplatte nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlschlitze (10, 1 1 , 12) von in den Kühlkanälen (5) angeordneten Einsätzen (15) bedeckt sind.

8. Kokillenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kokillenplatte (1 ) einen Gießspiegelbereich besitzt, wobei sich die Kühlkanäle (5) bis unter diejenigen Befestigungspunkte (3) erstrecken, die im Gießspiegelbereich angeordnet sind.

9. Kokille mit Kokillenplatten (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zur Begrenzung eines Formatquerschnitts eines Gießstranges.

Description:
Kokillenplatte und Kokille

Die Erfindung betrifft eine Kokillenplatte mit den Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie eine Kokille mit einer solchen Kokillenplatte.

Kokillenplatten aus Kupfer kommen beim kontinuierlichen Stranggießen zum Einsatz, insbesondere bei Dünnbrammen-Stranggießanlagen. Die aus mehreren Kokillenplatten bestehenden Kupferkokillen werden üblicherweise mit diversen Befestigungselementen, zumeist mit Schrauben, an einem für die Kühlung notwendigen Wasserkasten oder an einer Stützplatte befestigt. Die Befestigungselemente werden an Befestigungspunkten an der Rückseite der Kokillenplatte befestigt? wie es beispielsweise in der US 2010/0 155 570 A1 gezeigt wird.

In der DE 10 2005 026 329 A1 werden stromlinienförmige Plateausockel an den Befestigungspunkten vorgeschlagen, welche thermischen Überlastungen vorbeugen sollen. Die JP 2006-320 925 A1 schlägt Kühlkanäle am Fuße der Befestigungsbolzen vor. Es wird auch mit sogenannten Spacern zwischen der Kokillenplatte und der Stückplatte gearbeitet, um das Kühlwasser in bestimmte Bahnen zu lenken (JP 2009-56 490 A). Es zählt zum Stand der Technik, Stege zwischen zwei Befestigungspunkten schmaler zu gestalten als den Bereich der Befestigungspunkte und zudem den Querschnitt der Kühlkanäle zu variieren, um die Kühlung zu optimieren. Diese Bereiche sind schlecht zu kühlen. Hier treten höhere Temperaturen auf. Man spricht von Hot Spots. Diese Punkte höherer Temperatur führen zu einer inhomogenen Kühlung auf der Gießseite. Es entstehen Materialspannungen innerhalb der Kokillenplatte. Ungünstige Kühlbedingungen können im Gießstrang, der durch die Kokille gekühlt werden soll, zu Qualitätseinbußen führen.

Lokal auftretende höhere Temperaturen in der Gießoberfläche der Kokillenplatte im Bereich der Befestigungspunkte können aufgrund der höheren Spannungen in diesem Bereich zu Rissen und zu Erweichungen der Kupferlegierung und in der Folge zu plastischen Verformungen in diesen Bereichen führen. Dieser Effekt ist in der Literatur als Bulging bekannt. Bulging bewirkt, dass sich zwischen den Kokillenschmalseiten und den -breitseiten ein Spalt bildet. Flüssiger Stahl kann in diesen Spalt eindringen und hier erstarren. Im weiteren Verlauf der Kokille kann dadurch die Strangschale des Gießstranges aufreißen, was wiederum zu einem Durchbruch im Eckbereich der Strangschale unterhalb der Kokille führen kann. Dies ist mit sehr hohen Folgekosten für den Anlagenbetreiber verbunden. Um die Gefahr eines Strangdurchbruches zu reduzieren, ist ein rechtzeitiges Nachbearbeiten der Gießoberflächen der Breitseiten erforderlich. Die Anzahl der möglichen Nachbearbeitungen ist jedoch begrenzt.

Zur Vermeidung von Hot Spots auf den Gießflächen wird angestrebt, die Anzahl der Befestigungselemente und/oder deren Größe zu verringern. Gleichzeitig wird Kühlwasser nahe an die Befestigungspunkte, d. h. in der Regel an Gewindeeinsätze zur Aufnahme von Dehnschrauben, herangeführt. Als weitere Maßnahme können zwischen den Befestigungspunkten zusätzliche Kühlkanäle eingebracht werden, um eine gleichmäßige Kühleffizienz über die gesamte Kokillenoberfläche zu erzielen. Die Kühlkanäle können schlangenlinienförmig um die Befestigungspunkte herum geführt werden. Es ist auch bekannt, bei Trichterkokillenplatten aufwendigere Tiefbohrungen vorzusehen, die das Kühlwasser unterhalb der Befestigungspunkte nahe der Gießseite durchführen.

Die Minimierung der Größe der Befestigungspunkte ist durch die Festigkeit des Kupfer- und des Befestigungsmaterials begrenzt. Die um die Befestigungspunkte herumführenden Kühlkanäle bewirken zwischen den Befestigungspunkten eine homogenere Wärmeverteilung, können die Hot Spots im Bereich der Befestigungspunkte selbst allerdings nicht verhindern.

Kühlbohrungen, die zwischen den Befestigungspunkten und der Gießseite verlaufen, sind mit hohen Fertigungskosten verbunden. Jede Tieflochbohrung muss separat mittels Stopfen verschlossen werden, was die Gefahr einer Leckage beinhaltet. Zusätzlich benötigen sie Versorgungsbohrungen, die das Kühlwasser führen. Durch die verschiedenen Bohrungen entstehen in der Regel erhebliche Druckverluste. Zudem ist der Reinigungsaufwand aufgrund der schwierigen Zugänglichkeit nicht zu unterschätzen.

Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Kokillenplatte aufzuzeigen, welche es ohne strukturelle Schwächung ermöglicht, Hot Spots zu reduzieren, ohne dass sich der Fertigungsaufwand durch aufwendige Tiefbohrungen erhöht. Es soll eine entsprechende Kokille mit besseren Eigenschaften aufgezeigt werden.

Diese Aufgabe ist bei einer Kokillenplatte mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Eine Kokille ist Gegenstand des Anspruchs 9.

Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.

Die erfindungsgemäße Kokillenplatte weist an ihrer Rückseite mehrere Befestigungspunkte auf. Befestigungspunkte im Sinne der Erfindung sind primär Befestigungspunkte, die eine Kraft senkrecht zur Kokillenplatte aufnehmen können. Insbesondere handelt es sich um Schraubverbindungen. Aufgrund der relativ geringen Festigkeit von Kupfer sind an den Befestigungspunkten bevorzugt Gewindeeinsätze eingebracht. Die Gewindeeinsätze sind wiederum von dem Werkstoff der Kokillenplatte umgeben. Ein Befestigungspunkt im Sinne der Erfindung ist auch eine Aufnahme, in die eine Passfeder oder ein Passstift eingesetzt werden kann, um die Position der Kokillenplatte festzulegen. Befestigungspunkte dienen zur Kopplung der Kokillenplatte entweder mit einem Wasserkasten oder mit einer rückwärtigen Stützplatte.

In der Rückseite der Befestigungsplatte sind Kühlkanäle in Form von zur Rückseite offenen Vertiefungen angeordnet. Die Kühlkanäle verlaufen bevorzugt in Gießrichtung des zu kühlenden Metallstranges, d. h. von oben nach unten. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass sich wenigstens ein Kühlkanal aus Sicht eines Befestigungspunktes zu seiner der Rückseite gegenüberliegenden Gießseite der Kokillenplatte bis unter die Befestigungspunkte erstreckt. Aus Sicht des Befestigungspunktes bedeutet das, dass der Befestigungspunkt einschließlich seiner Wandung aus dem Werkstoff der Kokillenplatte senkrecht auf die Ebene der Gießseite projiziert wird. Üblicherweise gibt es keine Querschnittsreduzierungen unterhalb dieser projizierten Fläche bzw. unterhalb des Befestigungspunktes, damit die Kraft, die auf den Befestigungspunkt ausgeübt wird, ohne Spannungsspitzen auf die Gießseite der Kokillenplatte übertragen werden kann. Im Rahmen der Erfindung wurde allerdings festgestellt, dass der Temperaturanstieg im Bereich der Befestigungspunkte durch verbreiterte Kühlkanäle insbesondere im Übergangsbereich zur Gießplatte signifikant reduziert werden kann, ohne dass gleichzeitig die Materialbeanspruchung im Bereich der Befestigungspunkte steigt. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Bereich der Hot Spots so gut gekühlt werden kann, dass auf kostenintensive Tiefbohrungen für Kühlbohrungen unterhalb der Befestigungspunkte verzichtet werden kann. Die erfindungsgemäßen Kühlkanäle, die sich bis unter die Befestigungspunkte erstrecken, reichen selbstverständlich nicht so weit unter den Befestigungspunkt, dass dieser keinen unmittelbaren Kontakt mehr mit der eigentlichen Gießseite hat. Der Querschnitt wird lediglich im Übergangsbereich zur Gießseite so weit reduziert, dass Kokillenplatte sicher gehalten ist, aber gleichzeitig der Temperaturanstieg im Bereich der Hot Spots reduziert wird.

Die Wärmeabfuhr kann bereits dadurch verbessert werden, dass einseitig eines Befestigungspunktes ein Kühlkanal sich bis unter den Befestigungspunkt erstreckt. Die erfindungsgemäße Kokillenplatte kann aber auch so gestaltet sein, dass sich beidseitig eines Befestigungspunktes Kühlkanäle bis unter den Befestigungspunkt erstrecken. Es wird gewissermaßen eine Einschnürung unterhalb des Befestigungspunktes geschaffen, die insbesondere symmetrisch ausgebildet ist. Geometrisch handelt es sich von der Rückseite aus betrachtet um eine Hinterschneidung. Funktional betrachtet ist es eine Verbreiterung des Bodens des Kühlkanals.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung sind in den Kühlkanälen in Längsrichtung der Kühlkanäle verlaufende Kühlschlitze ausgebildet. Die Kühlschlitze erweitern den Kühlkanal und sind Teil des Kühlkanals. Wenigstens ein Kühlschlitz ist in einer Seitenwand des Kühlkanals ausgebildet und erstreckt sich unter wenigstens einen Befestigungspunkt.

Ein Kühlkanal im Sinne der Erfindung besitzt zwei gegenüberliegende Seitenwände verbunden über einen Boden. Der Boden ist die Rückseite der Gießseite und verläuft im Abstand zur Rückseite der Kokillenplatte. Die Seitenwände werden zum Teil durch die Befestigungspunkte gebildet. Die Kühlschlitze reduzieren nochmals bereichsweise die Dicke der Kokillenplatte bzw. den Abstand des Kühlwassers von der Gießseite, ohne die Kokillenplatte insgesamt in ihrer Struktur zu schwächen. Die Kühlschlitze sind mithin kleinere Bereiche des Kühlkanals. Sie werden mit kleineren Bearbeitungswerkzeugen hergestellt, insbesondere mit Scheibenfräsern oder Schaftfräsern. Dadurch ist es möglich, Kühlschlitze insbesondere im Eckbereich zwischen der Seitenwand des Kühlkanals und einem der Gießseite der Kokillenplatte zugewandten Boden des Kühlkanals auszubilden. Dieser Bereich ist je nach Breite des Kühlkanals relativ schwer zugänglich. Kühlschlitze ermöglichen es jedoch, auch diese thermisch hochbelasteten Bereiche der Kokillenplatte besser zu kühlen, indem das Kühlwasser näher an die einzelnen Hot Spots herangeführt wird, ohne die Struktur der Kokillenplatte zu schwächen.

Die Kühlschlitze besitzen insbesondere einen gleichbleibenden Querschnitt und sind zwischen einem Strömungseintritt des Kühlschlitzes und einem Strömungsaustritt des Kühlschlitzes frei von Strömungsschatten. Ein Kühlschlitz, der sich bis unter einem Befestigungspunkt erstreckt, kann insbesondere durch einen Scheibenfräser hergestellt werden, so dass der Querschnitt des Kühlschlitzes über seine gesamte Länge fertigungsbedingt gleich bleibt. Der gleichbleibende Querschnitt ist besonders zu betonen, weil der Querschnitt in den übrigen Bereichen des größeren Kühlkanals, von dem der Kühlschlitz abzweigt, nicht konstant sein muss. Die Befestigungspunkte sind nämlich vorzugsweise in Stegen angeordnet, welche ebenfalls Bestandteil der Seitenwände von Kühlkanälen sind. Die Befestigungspunkte werden durch die Einschnürung in ihrem Fußbereich zwar geringfügig geschwächt, allerdings werden die Befestigungspunkte durch Stege gehalten. Die Stege bewirken eine Abstützung der säulenartig vorstehenden Befestigungspunkte. Die Stege und die Kühlkanäle verlaufen parallel zueinander, wobei die Stege zwischen den Befestigungspunkten im Querschnitt wesentlich schmaler sind als die Befestigungspunkte. Daher ist der Querschnitt der Kühlkanäle durch die Form der sich abwechselnden Stege und Befestigungspunkte in Strömungsrichtung nicht konstant, während der Querschnitt der Kühlschlitze konstant bleibt. Das ermöglicht eine kontinuierliche und homogene Kühlung im Sockelbereich der Befestigungspunkte.

Nachdem die Kühlschlitze durch einen Schaftfräser, Scheibenfräser oder ein anderes geeignetes Fräswerkzeug hergestellt worden sind, können Einsätze in den zur Rückseite der Kokillenplatte offenen Kühlkanal eingesetzt werden. Diese Einsätze können die Kühlschlitze bedecken und dadurch die Strömungsgeschwindigkeit im Bereich der Kühlschlitze erhöhen. Diese Maßnahme kann zu einer homogenen, gleichmäßigen und effizienten Kühlung über die gesamte Gießfläche beitragen. Insbesondere werden durch die Einsätze Totzonen bedingt durch Strömungsschatten im Kühlkanal gänzlich vermieden.

Die Vorteile der Erfindung kommen insbesondere dann zum Tragen, wenn sämtliche Befestigungspunkte von den seitlichen Verbreiterungen des Kühlkanals zumindest bereichsweise Untergriffen sind. Es ist allerdings auch möglich, nur diejenigen Befestigungspunkte stärker zu kühlen, die besonders hohen thermischen Belastungen ausgesetzt sind. Befestigungspunkte im Gießspiegelbereich der Kokille profitieren maximal von der zusätzlichen Kühlung der Hot Spots.

Die Erfindung hat den Vorteil, dass die sich unter Gießbedingungen ausdehnende Kokillenplatte aufgrund der speziellen Kühlkanalgeometrie eine sehr dünnwandige Ankopplung der Befestigungspunkte ermöglicht. Dies hat wiederum geringere Materialspannungen in der Kokillenplatte zur Folge, so dass dementsprechend kleiner dimensionierte Gewindeeinsätze in den Befestigungspunkten verwendet werden können. Es hat sich gezeigt, dass zwar eine mechanische Verringerung der konstruktiven Festigkeit aufgrund der dünnwandigen Anbindung erfolgt, aber diese in Folge verbesserter, d. h. gleichmäßigerer Kühlung kompensiert werden kann, weil lokal höhere Warmfestigkeiten bei kleineren Temperaturen erzielt werden können. Thermisch bedingte Biegemomente sind kleiner als sie zu erwarten gewesen wären, da die Temperaturdifferenzen durch die optimierte Kühlung deutlich reduziert werden können.

Die Erfindung betrifft nicht nur eine einzelne Kokillenplatte, sondern auch eine komplette Kokille umfassend Kokillenplatten, wie sie vorstehend beschrieben worden sind. Eine solche Kokille dient zum kontinuierlichen Stranggießen von Dünnbrammen. Zusätzlich zu den vorstehend beschriebenen Kokillenplatten sind an den Schmalseiten des zu begrenzenden Formatquerschnittes der Kokille schmalere Kokillenplatten vorgesehen, über welche die vorstehend beschriebenen Kokillenplatten beabstandet sind. Auch diese schmaleren Kokillenplatten können an ihrer Rückseite mit entsprechenden Kühlkanälen ausgestattet sein, wobei sich wenigstens ein Kühlkanal aus Sicht eines rückwärtigen Befestigungspunktes der Schmalseiten-Kokillenplatte zu seiner der Rückseite gegenüberliegenden Gießseite der Kokillenplatte bis unter dem Befestigungspunkt erstreckt. Die Anordnung und Gestaltung der Kühlkanäle kann analog zur Gestaltung der Rückseiten der größeren Kokillenlängsplatten erfolgen. In bekannter Weise verjüngt sich der Innenraum zwischen den Kokillenplatten in Gießrichtung trichterförmig. Während die Gießseite der Kokillenplatte mithin eine gerundete Kontur besitzt, weist die Rückseite der Kokillenplatte eine Vielzahl von in Längsrichtung verlaufenden Kühlkanälen auf, um die Kokillenplatten effektiv zu kühlen und um die besagten Hot Spots im Bereich der Befestigungspunkte mit einem Wasserkasten oder einer rückwärtigen Stützplatte zu vermeiden.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den schematischen Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 eine horizontale Schnittdarstellung einer Rückseite einer

Kokillenplatte;

Figur 2 die Kokillenplatte der Figur 1 mit montierten Einsätzen und Figur 3 eine Kokille aus mehreren Kokillenplatten.

Figur 1 zeigt eine Schnittdarstellung durch eine Kokillenplatte 1 . Die Schnittebene verläuft in Horizontalrichtung. Die Kokillenplatte 1 wird in perspektivischer Darstellung von der Rückseite gezeigt, wobei nur ein Teilbereich einer Längskante und der Rückseite der Kokillenplatte zu erkennen ist.

Die Rückseite 2 der Kokillenplatte 1 ist die rückseitige Ebene, in welcher mehrere Befestigungspunkte 3 angeordnet sind. Die Befestigungspunkte 3 sind zur Verbindung der Kokillenplatte 1 mit einem nicht näher dargestellten Wasserkasten oder mit einer Stützplatte vorgesehen. Die Befestigungspunkte 3 besitzen hierfür Gewindeeinsätze, die in Bohrungen in der Rückseite 2 der Kokillenplatte 1 eingesetzt sind.

Die der Rückseite 2 gegenüberliegende Seite der Kokillenplatte 1 ist die Gießseite 4, über welche ein zu kühlender Strang aus Metall gekühlt wird. Mehrere Kokillenplatten 1 begrenzen in nicht näher dargestellter Weise einen Formatquerschnitt eines in der Regel rechteckigen Gießstranges. Die Kokillenplatte 1 wird mit Wasser gekühlt, das durch Kühlkanäle 5 geleitet wird, die sich in der Bildebene der Figur 1 von oben nach unten, parallel zu einer Längsseite 6 der Kokillenplatte 1 erstrecken. Die Kühlkanäle 5 verlaufen parallel zueinander und sind in Form von im Wesentlichen rechteckigen Vertiefungen zur Rückseite 2 der Kokillenplatte 1 hin offen. Die Kühlkanäle 5 werden über schmale Stege 7 voneinander getrennt. Die Stege 7 verbinden zwei benachbarte, bzw. aufeinander folgende Befestigungspunkte 3 miteinander. Die Wanddicke der Stege 7 zwischen den Befestigungspunkten 3 ist wesentlich geringer als unterhalb eines Befestigungspunktes 3, wie anhand der Lage der Schnittebene zu erkennen ist. Der in der Schnittebene der Figur 1 mittlere Befestigungspunkt 3 ist gewissermaßen säulenartig konfiguriert und besitzt einen über seinen überwiegenden Längenbereich konstanten Querschnitt. Dieser Längenbereich ist breiter als der sich hieran anschließende Steg 7.

Die Breite wird jedoch im Übergang zur rückwärtigen Seite der Gießseite 4 reduziert. Ein Fräswerkzeug 8 in Form eines Schaftfräsers verdeutlicht, dass Einschnürungen im Sockelbereich der Befestigungspunkte 3 hergestellt werden. Die Einschnürungen sind symmetrisch ausgebildet. Sie führen zu einer Verbreiterung des Kühlkanals 5 im Bereich seines Bodens 9.

Es ist ferner zu erkennen, dass der Boden 9 der Kühlkanäle 5 insgesamt nicht eben ist, sondern mehrere Kühlschlitze 10, 1 1 , 12 besitzt, die jeweils durch parallel zueinander verlaufende Stege 13, 14 voneinander getrennt sind. Die drei Kühlschlitze 10, 1 1 , 12 besitzen einen konstanten Querschnitt. Die randseitig des Bodens 9 angeordneten Kühlschlitze 1 1 , 12 bilden aus Sicht der Befestigungspunkte 3 Hinterschneidungen aus und greifen aus Sicht der Befestigungspunkte 3 in Richtung zur Gießseite 4 unter die Befestigungspunkte 3.

In Figur 1 ist ein mit HS bezeichneter Bereich der Gießseite 4 als ein so genannter Hot Spot gekennzeichnet. Derartige Hot Spots HS befinden sich auf der Gießseite 4 unterhalb jedes Befestigungspunktes 3, weil in diesem Bereich die Wärme von der Gießseite 4 bislang nur unzureichend von dem Kühlmittel abgeleitet werden konnte. Es ist jedoch zu erkennen, dass der Bereich des Hot Spots HS durch die im Bodenbereich verbreiterten Kühlkanäle 5 bzw. die dort angeordneten Kühlschlitze 1 1 , 12 bei der Erfindung geometrisch und auch durch verbesserte Kühlung wesentlich verkleinert ist. Der Querschnitt im Bereich unterhalb der Befestigungspunkte 3 ist um ca. 50 % reduziert. Gleichzeitig besitzen die Kühlschlitze 12 einen konstanten Querschnitt, so dass Kühlwasser mit hoher Strömungsgeschwindigkeit an den Hot Spots HS vorbeigeführt werden kann und sehr effektiv die Wärmeenergie aus diesen Bereichen ableiten kann. Die Hot Spots HS werden thermisch betrachtet dadurch wesentlich kleiner. Die Temperaturschwankungen auf der Gießseite 4 sind deutlich geringer.

Figur 2 zeigt dieselbe Kokillenplatte 1 wie in Figur 1 . Zusätzlich sind Einsätze 15 von der Rückseite 2 her in die Kühlkanäle 5 eingesetzt. Es ist zu erkennen, dass die Einsätze 15 auf den Stegen 13, 14 abgestützt sind und sich in der Höhe bis zur Rückseite 2 erstrecken. Hierzu befinden sich im Bereich der Stege 7 zwischen den Befestigungspunkten 3 Seitenteile 16, 17, die an die Kontur der Stege 7 bzw. der Seitenwände 18 der Kühlkanäle 5 angepasst sind. Durch die Einsätze 15 wird die Strömungsgeschwindigkeit innerhalb der Kühlschlitze 10, 1 1 , 12 signifikant erhöht. Die Seitenteile 16, 17 erstrecken sich bis zur Rückseite 2 der Kokillenplatte 1 , so dass sie auch unter dem Druck des Kühlmittels sicher an den Stegen 13, 14 am Boden 9 der Kühlkanäle 5 anliegen und die Strömungsführung zuverlässig gewährleisten. Insbesondere werden die Sockelbereiche der Befestigungspunkte 3 effektiv gekühlt.

Figur 3 zeigt in perspektivischer Darstellung eine Kokille 19. Die Kokille 19 besitzt zwei sich gegenüberliegende Kokillenplatten 1 gemäß dem vorstehenden Ausführungsbeispiel. Die beiden Kokillenplatten 1 sind beabstandet und bilden einen in der Mitte sich in Gießrichtung trichterförmig verjüngenden Formhohlraum 20 aus. Die Schmalseiten des Formhohlraums 20 sind über Schmalseitenplatten 21 begrenzt. Mithin begrenzen die Kokillenplatten 1 in Kombination mit den Schmalseitenplatten 21 den Formatquerschnitt eines am Austrittsende der Kokille 19 rechteckigen Gießstranges.

Die beiden Kokillenplatten 1 sind identisch konfiguriert. In der Darstellung der Figur 3 ist eine komplette Rückseite 2 der Kokillenplatte 1 zu sehen, in welcher auch die Einsätze 15 zu erkennen sind. Die Einsätze 15 sind teilweise über Schraubverbindungen 22 und teilweise über Klammern 23 an der Rückseite 2 gehalten. In der Einbaulage werden die Kokillenplatten 1 mit einem nicht näher dargestellten Wasserkasten oder mit einer Stützplatte verschraubt. An dem Wasserkasten bzw. der Stützplatte stützen sich dann auch die Einsätze 15 ab.

Bezuqszeichen:

1 - Kokillenplatte

2 - Rückseite

3- Befestigungspunkt

4- Gießseite

5- Kühlkanal

6- Längsseite

7 - Steg

8- Fräswerkzeug

9- Boden

10- Kühlschlitz

11 - Kühlschlitz

12 - Kühlschlitz

13- Steg

14- Steg

15- Einsatz

16- Seitenteil

17 - Seitenteil

18- Seitenwand

19- Kokille

20- Formhohlraum

21 - Schmalseitenplatte

22 - Schraubverbindung

23- Klammer

HS- Hot Spot