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Title:
PHOTOSENSITIZER FOR APPLICATIONS IN SOLAR TECHNOLOGY, METHOD FOR THE PRODUCTION THEREOF AND CONFIGURATION TO IMPLEMENT THE METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/050358
Kind Code:
A1
Abstract:
Colorants as sensitizers for energy conversion processes play a decisive role in solar applications. Their purity substantially influences targeted global efficiency. Known colorants cannot be supplied with constant purity quality. Disturbing impurities have not been sufficiently recognized. Purification of the colorants (X¿MIX?) during preparation by separating the unwanted byproducts through recrystallization resulted in non-reproducible and less efficient material. In comparison with other very similar organic colorants (X¿NEBEN?), the inventive photosensitizer is a highly pure colorant (X¿PUR?) that can be clearly identified and prepared by high-performance liquid chromatography (HPLC). The HPLC method used is the only method comprising an adapted method sequence and optimal parameters, enabling both chemical quality control of the sensitizer colorants and their purification during preparation. The inventive highly pure colorants (X¿PUR?), especially ruthenium-based colorants, clearly improve global efficiency in many applications in solar technologies requiring a photosensitizer for activating their active semiconductor layer, especially in TiO¿2?-based solar cells.

Inventors:
FISCHER CHRISTIAN (DE)
MICHALCZIK URSULA (DE)
Application Number:
PCT/DE1999/000812
Publication Date:
October 07, 1999
Filing Date:
March 12, 1999
Export Citation:
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Assignee:
HAHN MEITNER INST BERLIN GMBH (DE)
FISCHER CHRISTIAN (DE)
MICHALCZIK URSULA (DE)
International Classes:
C07F15/00; C09B57/10; H01G9/20; H01L51/30; (IPC1-7): C09B57/10; C07F15/00; H01G9/20
Domestic Patent References:
WO1994004497A11994-03-03
WO1997011955A11997-04-03
WO1995029924A11995-11-09
Other References:
CHEMICAL ABSTRACTS, vol. 130, no. 12, 22 March 1999, Columbus, Ohio, US; abstract no. 162286, S. S. KULKARNI ET. AL.: "Ruthenium (II)/(III)-bipyridine complexes with four-membered sulfur donor co-ligands" page 1454; column 1; XP002109359
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 095, no. 003 28 April 1995 (1995-04-28)
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Claims:
Patentansprüche
1. Photosensibilisator für solartechnische Anwendungen, der aus einem organischen Farbstoff besteht, der bezüglich seiner chemischen Zusammensetzung und seiner optischen und elektronischen Eigenschaften große Ahnlichkeit mit anderen organischen Farbstoffen aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der organische Farbstoff als hochreine Substanz (XPUR) vorliegt, die mit dem Verfahren der HochleistungsFlüssigkeitschromatographie (HPLC) sowohl durch Analyse identifizierbar als auch durch präparative Trennung von anderen organischen Farbstoffen (XNEBEN) großer Ähnlichkeit herstellbar ist.
2. Photosensibilisator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass <BR> <BR> <BR> es sich bei dem hochreinen Farbstoff (XPUR) um einen hochreinen Ruthenium Farbstoff RF1 mit einem Bipyridylliganden L und einem Thiocyanat gemäß Formel (1) handelt : (1) Ru L2 (N C S) 2 mit L = 2,2'bipyridyl4, 4'dicarboxylat.
3. Photosensibilisator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass <BR> <BR> <BR> es sich bei dem hochreinen Farbstoff (XPUR) um einen hochreinen Ruthenium Farbstoff RF2 mit einem Bipyridylliganden L und einem Ethylthiocarbamat gemäß Formel (2) handelt : (2) Ru L2 [ (C2Hs) 2NCS2] 2 mit L = 2,2' bipyridyl4, 4'dicarboxylat.
4. Verfahren zur Herstellung eines Photosensibilisators für solartechnische Anwendungen aus einem Ausgangsmaterial, das organische Farbstoffe enthält, die bezüglich ihrer chemischen Zusammensetzung und ihrer optischen und elektronischen Eigenschaften große Ähnlichkeit untereinander aufweisen, gekennzeichnet durch die Anwendung der HochleistungsFlüssigkeitschromatographie (HPLC) mit folgenden Verfahrensschritten : <BR> <BR> <BR> (a) vollständige Auflösung von Ausgangsmaterial (mit) in einem Lösungsmittel (LM) zur Bereitstellung eines Analysevolumen (Vanalyt), (b) Injektion des Analysevolumens (Vanalyt) in eine mobile Phase (PHASEmobjl) mit einer vorgegebenen AnalyseFlussrate (Fanay) aus einem organischen Lösungsmittel (A) und einer wässrigen Säure (B), deren Anteile während des Analyselaufs tanalyt mit einem Gradienten (AAB) veränderbar sind, in eine analytische Trennsäule mit einem festen Adsorbenz als stationärer Phase (PHASEstat), (c) chromatographische Analyse mit onlineMessung der optischen Absorptionsspektren der die analytische Trennsäule nach unterschiedlichen Retentionszeiten verlassenden einzelnen Fraktionen (XFRAK) des gelösten Ausgangsmaterials (XMix), (d) Beurteilung des Analysenergebnisses hinsichtlich der Notwendigkeit einer Reinigung durch präparatives Chromatographieren (e), <BR> <BR> <BR> (e) Auflösung von Ausgangsmaterial (XMix) in dem Lösungsmittel (LM) bis höchstens zur Sättigung zur Bereitstellung eines Präparationsvolumen (Vpräp), (f) Injektion des Präparationsvolumens (Vprap) in die mobile Phase (PHASEmobjl) mit einer vorgegebenen PräparationsFiussrate (Fprap) aus dem organischen Lösungsmittel (A) und der wässrigen Säure (B), deren Anteile während des Präparationslaufs tprap mit einem Gradienten (AAB) veränderbar sind, in eine präparative Trennsäule mit dem festen Adsorbenz als stationärer Phase (PHASEstat), (g) Ableitung der für den Farbstoff des Photosensibilisators benötigten Hauptfraktion (XFRAK) HAUPT im relevanten Retentionszeitfenster in eine Sammelposition und der nicht benötigten Nebenfraktionen (XFRAK) NEBEN in eine Entsorgungsposition, (h) Wiederholung des Prozesses (e), beginnend bei den Ausgangsparametern, bis die gewünschte Menge der benötigten Hauptfraktion (XFRAK) HAUPT erreicht ist, (i) mögliche Rückleitung (b) eines Anteils der gesammelten Hauptfraktion (XFRAK) HAUPT für eine Qualitätskontrolle in die analytische Trennsäule unter analytischen Trennbedingungen und (j) Aufarbeitung der gesammelten Hauptfraktion (XFRAK) HAUPT ZU dem benötigten<BR> hochreinen Farbstoff (XPUR) und aller Nebenfraktionen (XFRAK) NEBEN zur<BR> Entsorgung (XNEBEN) bzw. Wiederverwendung (LM).
5. Verfahren zur Herstellung eines Photosensibilisators nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung des hochreinen RutheniumFarbstoffs RF1 gemäß Anspruch 2 die Verfahrensparameter folgende Materialund Wertebelegung erhalten : Lösungsmittel LM : Methanol/Wasser im Mischungsverhältnis 1 : 1 (v/v) org. Lösungsmittel A : Acetonitril wässrige Säure B : wässrige Schwefelsäure H2SO4 Adsorbenz : alkylmodifiziertes Kieselgel Analysevolumen Vana ! yt : 20 u !<BR> AnalyseFlussrate Fanalyt : 1,5 ml/min Analyselauf tanalyt : 10 min LöungsmittelGradient AAB : linear : min : 10% Acetonitril in 5*104 M wässriger H2SO4 : 10 min : 50% Acetonitril in 5*104 M wässriger H2SO4 analytische Trennsäule : 120 x 4 mm Präparationsvolumen Vpräp : 0,5 ml Prap.Flussrate Fprap : 6,5 ml/min Präparationstauf tprap : 27 min Lösungsmittelgradient AAB : linear : 0 min : 10% Acetonitril in 5*104 M wässriger H2SO4 : 25 min : 50% Acetonitril in 5*104 M wässriger H2SO4 : 27 min : 90% Acetonitril in 5*104 M wässriger H2SO4 präp. Trennsäule : 250 mm x 16 mm.
6. Verfahren zur Herstellung eines Photosensibilisators nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung des hochreinen RutheniumFarbstoffs RF2 gemäß Anspruch 3 die Verfahrensparameter folgende Materialund Wertebelegung erhalten : Lösungsmittel LM : reines Methanol (ggf. mit DMFZusatz) org. Lösungsmittel A : Acetonitril wässrige Säure B : wässrige Schwefelsäure H2SO4 Adsorbenz : alkylmodifiziertes Kieselgel Analysevolumen Vanalyt : 20 µl AnalyseFlussrate Fanalyt : 1,5 ml/min Analyselauf tana ! yt : 10 min Lösungsmittelgradient AAB : linear : 0 min : 10% Acetonitril in 5*104 M wässriger H2SO4 : 10 min : 50% Acetonitril in 5*104 M wässriger H2SO4 analytische Trennsäule : 120 x 4 mm Präparationsvolumen Vpräp : 2 ml PräparationsFlussrate Fprap : 6,5 ml/min Präparationslauf tpräp : 48 min Lösungsmittelgradient ##B : linear : 0 min : 20% Acetonitril in 5*104 M wässriger H2SO4 : 45 min : 70% Acetonitril in 5*104 M wässriger H2SO4 : 46 min : 90% Acetonitril in 5*104 M wässriger H2SO4 : 48 min : 20% Acetonitril in 5*104 M wässriger H2SO4 präp. Trennsäule : 250 mm x 16 mm.
7. Anordnung zur Durchführung des Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6 zur Herstellung eines Photosensibilisators nach einem der Ansprüche 1 bis 3 für solartechnische Anwendungen aus einem Ausgangsmaterial, das organische Farbstoffe enthält, die bezüglich ihrer chemischen Zusammensetzung und ihrer optischen und elektronischen Eigenschaften große Ähnlichkeit untereinander aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Ableitung der für den hochreinen Farbstoff (XPUR) des Photosensibilisators benötigten Hauptfraktion (XFRAK) HAUPT im relevanten Retentionszeitfenster in eine Sammelposition über ein Verteilerventil (VV) erfolgt, das manuell oder automatisch bedienbar ist.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die analytische und die präparative HPLC mit einem Spektrometer als Detektor (D) durch onlineMessung der optischen Absorptionsspektren der jeweiligen Fraktionen (XFRAK) im UVund visuellen Bereich durchführbar sind.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das mehrere präparative Trennsaulen vorgesehen sind, die über eine Ventilschaltung zum Detektor (D) zeitversetzt im relevanten Retentionszeitfenster betreibbar sind.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass als Automatisierungskomponenten zumindest eine Rechnerunterstützung, eine Zeitsteuerung, ein Autosampler und ein Schwellenschalter für das Verteilventil (VV) vorgesehen sind, durch die das Verfahren vollständig automatisiert zyklisch durchführbar ist.
Description:
Photosensibilisator für solartechnische Anwendungen, Verfahren zu seiner Herstellung und Anordnung zur Durchführung des Verfahrens.

Beschreibung Die Erfindung bezieht sich auf einen Photosensibilisator für solartechnische Anwendungen, der aus einem organischen Farbstoff besteht, der bezüglich seiner chemischen Zusammensetzung und seiner optischen und elektronischen Eigenschaften große Ähnlichkeit mit anderen organischen Farbstoffen aufweist, sowie auf ein Verfahren zu dessen Herstellung und auf Anordnungen zur Verfahrensdurchführung.

Die Funktionsweise von solartechnischen Geräten für die Umwandlung von Lichtenergie in elektrische Energie beruht auf dem photovoltaischen Effekt an Halbleiter/Festkörper-oder Halbleiter/Elektrolyt-Kontakten. Lichtanregbare, organische Farbstoffe spielen eine bedeutende Rolle als Sensibilisatoren in solartechnischen Anwendungen, insbesondere bei Solarzellen. Unter einem "Sensibilisator"versteht man einen Stoff, der eine Empfindlichkeit eines Systems gegenüber anderen Agentien hervorruft und/oder verstärkt. Bei der spektralen oder optischen Sensibilisierung geht es um die Nutzbarmachung energetisch höherwertigen Lichts durch entsprechenden Ladungstransfer. Dabei löst nur absorbiertes Licht Wirkungen aus, reflektiertes oder transmittiertes nicht.

Deshalb werden bei Solarzellen mit transparenten Halbleitern Photosensibilisatoren als dünner Farbauftrag auf diese aufgebracht. Der Halbleiter mit seinem sich an der Grenzflache zum Elektrolyten ausbildenden elektrischen Feld übernimmt dabei die Aufgabe, die in dem Farbstoff angeregten Ladungsträger von diesem zu entfernen und durch das elektrische Feld zu transportieren. Bei der Sensibilisierung eines n-Halbleiters wird das im Farbstoff angeregte Elektron in das Leitungsband der Elektrode übernommen. Der nun oxidierte Farbstoff wird durch ein regenerierbares Redoxsystem wieder reduziert.

Das beschriebene Vorgehen ist beispielsweise aus der internationalen WO- Veröffentlichung WO 94/04497 bekannt. Bei Solarzellen mit halbleitendem Titanoxid Ti02 als Substrat, das eine große Bandlücke aufweist und nur Licht im

UV-Bereich absorbiert, bewirkt ein lichtanregbarerFarbstoff aus einer organischen Mischung als Sensibilisator mit einer Absorption im sichtbaren Lichtbereich eine wesentliche Verbesserung des Wirkungsgrades der Solarzelle.

Die Palette dieser bekannten organischen Farbstoffe ist relativ grof3 und weist viele chemisch sehr eng benachbarte Farbstoffsubstanzen auf, die jedoch als Sensibilisatoren sehr unterschiedlich wirken. Deshalb hat die Reinheit des einzusetzenden Farbstoffs einen besonderen Einfluss auf die Sensibilisierung.

Dies zeigt sich in der Praxis auch darin, dass die bekannten Solarzellen mit scheinbar völlig identischem Materialaufbau trotzdem erhebliche Unterschiede in ihrem Wirkungsgrad aufweisen können.

Es zähit daher zum Problembereich der vorliegenden Erfindung, einen als Photosensibilisator für solartechnische Anwendungen besonders geeigneten Farbstoff zur Verfügung stellen zu können, der auch in dünnen Schichtaufträgen eine hohe und gleichbleibend reproduzierbare Effizienz von Solarzellen garantiert.

Eine Lösung für diesen Problembereich für Photosensibilisatoren der oben genannten Art ist gemäß der vorliegenden Erfindung darin zu sehen, dass der organische Farbstoff als hochreine Substanz vorliegt, die mit dem Verfahren der Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie sowohl durch Analyse identifizierbar als auch durch präparative Trennung von anderen organischen Farbstoffen großer Ähnlichkeit herstelibar ist Bei dem erfindungsgemäßen hochreinen Farbstoff kann es sich beispielsweise um Rutheniumkomplexe handeln. Gemäß zweier Ausgestaltungen der Erfindung kann es sich dabei insbesondere bevorzugt um einen der beiden folgenden Farbstoffe handeln : hochreiner Ruthenium-Farbstoff RF1 mit einem Bipyridylliganden L und einem Thiocyanat gemäß Formel (1) : (1) Ru L2 (N C S) 2 mit L = 2,2'- bipyridyl-4, 4'- dicarboxylat oder

hochreiner Ruthenium-Farbstoff RF2 mit einem Bipyridylliganden L und einem Ethylthiocarbamat gemäß Formel (2) : (2) Ru L2 [(C2 H5) 2 N C S2] 2 mit L = 2,2'- bipyridyl-4, 4'-dicarboxylat.

Der erfindungsgemäße hochreine Farbstoff, der so beschaffen ist, dass er durch eine analytische HPLC identifizierbar und durch eine präparative HPLC auch abtrennbar ist, weist keine Substanzgemische oder sehr ahnliche Substanzen auf. Diese hohe Reinheit garantiert ein optimales und vor allem auch reproduzierbares Verhalten bei der Photosensibilisierung und damit eine wesentliche Verbesserung bezüglich Höhe und Vorhersagbarkeit der Effizienz der jeweilig ausgeführten solartechnischen Anwendung, insbesondere bei Solarzellen.

Die den in den beiden Ausführungsformen genannten hochreinen Farbstoffe zugrundeliegende Ausgangssubstanzen sind in der Theorie aus der oben genannten Druckschrift WO 94/04497 als organische Verbindungen für Photosensibilatoren bekannt. Bei ihrer Herstellung in der Praxis konnte jedoch bislang nicht ausreichend garantiert werden, dass jede hergestellte Charge dieser Substanzen auch den gleichen und vor allen Dingen hohen Reinheitsgrad aufweist. Damit bleibt eine Unsicherheit in der Reproduktion bei den bekannten Substanzen und bei ihren Anwendungen, die bei den erfindungsgemäßen hochreinen Photosensibilisatoren ausgeschlossen ist.

Bei dem Verfahren, das die Produktion des erfindungsgemäßen Photosensibilisator-Farbstoffs in höchster, reproduzierbarer Qualität ermöglicht, handelt es sich um die sogenannte"Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie" (High Performance Liquid Chromatography HPLC). Dieses Verfahren dient der Trennung, d. h. Zerlegung von Gemischen in ihre Komponenten und deren qualitativer und quantitativer Analyse. Es wird in"analytische HPLC"und "präparative HPLC"als maßstabsvergrößerte HPLC unterschieden, ist an sich bekannt und soll an dieser Stelle nur kurz für die verwendete Begriffswahl erläutert werden. Bei der analytischen HPLC wird ein Lösungsmittel bzw. eine

Mischung aus Lösungsmitteln durch eine Trennsäule gepumpt. Vor der Saule wird die zu analysierende Probe über eine Probenschleife in einen Flüssigkeitsstrom (mobile Phase) injiziert, der die Trennsäule durchfließt. Je nach Wechselwirkung der jeweiligen Substanz mit einem geeigneten Adsorbenz (stationäre Phase) ergeben sich für die einzelnen Probenkomponenten unterschiedliche Wanderungsgeschwindigkeiten und damit unterschiedliche Retentionszeiten. Ein Vergleich der Retentionszeiten der unbekannten Fraktionen mit denen von bekannten Standards ermöglicht die Identifikation. Die Detektion der die Saute verlassenden Fraktionen kann auf unterschiedliche Art erfolgen, beispielsweise durch Messung des optischen Absorptionsspektrums mit einem Diodenarray-Spektrometer. Im Falle der präparativen HPLC arbeitet man mit größeren Trennsäulen, um eine größere Kapazität zu erreichen. Die Dimension einer Trennsäule und damit die in einem Durchlauf zu trennende Probenmenge ist nach oben in weitem Rahmen frei wählbar. Verschiedene Ausführungen bezüglich Dimensionierung und eingefülltem Adsorbenz sind kommerziell zu beziehen. Die relevanten Fraktionen werden entweder manuell oder automatisch durch Ventilschaltungen aufgefangen.

Aus der US-PS 4,537,759 sind die Anwendung der"LSGC" (Large Scale Gas Chromatography) und eine spezielle Anordnung zur Durchführung des Verfahrens zur Produktion von reinem Silan (SiH4) für Anwendungen in Solarzellen bekannt. Im Unterschied zur Flüssigkeitschromatographie wird hier zwar mit einem inerten Trägergasstrom gearbeitet. Zur näheren Erläuterung des HPLC-Verfahrens aus dem Stand der Technik im Zusammenhang mit solartechnischen Anwendungen ist diese Druckschrift jedoch gut geeignet.

Daneben ist in der japanischen Offenlegungsschrift JP-A 06345414 die Anwendung der HPLC zur Separation und Reinigung von einzelnen Fulleren- Komponenten aus Fullerenmischungen unter Benutzung von in Azeton gelösten Titanpartikeln als Adsorbenz und einem aliphatischen oder alizyklischem Kohlenwasserstoff als mobiler Phase offenbart. Derartige Komponenten (C60 und C70) sind ebenfalls für den Einsatz bei Solarzellen geeignet. Eine Erläuterung der HPLC-Anwendung und-Auswertung für natürliche und

synthetische Textil-Farbstoffe ist dem Aufsatz"Identification of natural and early synthetic textile dyes with HPLC and UV/VIS-spectroscopy by diode array detection"von Ch.-H. Fischer et al. in Journal of Liquid Chromatography, 13 (2), 319-331 (1990) zu entnehmen.

Im Falle der photosensibilisierenden Farbstoffe für solartechnische Anwendungen konnte bislang keine chemische Qualitätskontrolle durchgeführt werden. Störende Verunreinigungen waren bislang durch keine andere Analysemethode erkennbar. Verschiedene Untersuchungsmethoden, z. B. NMR oder optische Absorptions-oder Fluoreszenz-Spektroskopie zeigten keine Unterschiede in den Analyseergebnissen unterschiedlicher Chargen von entsprechend unreinem Farbstoffmaterial. Differenziertere Aussagen über die reale Zusammensetzung der bekannten Farbstoffe konnten nicht gemacht werden. Ebenso wurde bislang eine Reinigung des Farbstoffs in präparativem Maßstab, d. h. eine Abtrennung von Nebenprodukten, die die Effizienz der Solarzellen herabsetzen, nur durch Rekristallisation vorgenommen. Dies führte aber zu unreproduzierbarem und weniger effizientem Material.

Es zähtt daher ebenfalls zum Problembereich der vorliegenden Erfindung, ein geeignetes Herstellungsverfahren für den erfindungsgemäßen Photosensibili- sator in Form einer hochreinen Farbstoffsubstanz anzugeben, das deren Güte schnell, einfach, zuverlässig und reproduzierbar bestimmbar macht und diese auch bei der Herstellung garantiert.

Als Lösung für diesen Problembereich ist die Herstellung eines Photosensibilisators für solartechnische Anwendungen aus einem Ausgangsmaterial, das organische Farbstoffe enthält, die bezüglich ihrer chemischen Zusammensetzung und ihrer optischen und elektronischen Eigenschaften große Ähnlichkeit untereinander aufweisen, gekennzeichnet durch die Anwendung der Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie (HPLC) mit folgenden Verfahrensschritten :

(a) vollständige Auflösung von Ausgangsmaterial (XMix) in einem Lösungsmittel (LM) zur Bereitstellung eines Analysevolumen (Vanalyt), (b) Injektion des Analysevolumens (Vanalyt) in eine mobile Phase (PHASEmobil) mit einer vorgegebenen Analyse-Flussrate (Fanaiyt) aus einem organischen Lösungsmittel (A) und einer wässrigen Säure (B), deren Anteile während des Analyselaufs tanalyt mit einem Gradienten (AAB) veränderbar sind, in eine analytische Trennsäule mit einem festen Adsorbenz als stationärer Phase (PHASEstat), (c) chromatographische Analyse mit on-line-Messung der optischen Absorptionsspektren der die analytische Trennsäule nach unterschiedlichen Retentionszeiten verlassenden einzelnen Fraktionen (XFRAK) des gelösten Ausgangsmaterials (XMix), (d) Beurteilung des Analysenergebnisses hinsichtlich der Notwendigkeit einer Reinigung durch präparatives Chromatographieren (e), <BR> <BR> <BR> <BR> (e) Auflösung von Ausgangsmaterial (Xmlx) in dem Lösungsmittel (LM) bis höchstens zur Sättigung zur Bereitstellung eines Präparationsvolumen (Vpräp), (f) Injektion des Praparationsvolumens (Vprap) in die mobile Phase (PHASEmobil) mit einer vorgegebenen Präparations-Fiussrate (Fprap) aus dem organischen Lösungsmittel (A) und der wässrigen Säure (B), deren Anteile während des Präparationslaufs tprap mit einem Gradienten (AAB) veränderbar sind, in eine präparative Trennsäule mit dem festen Adsorbenz als stationärer Phase (PHASEstat), (g) Ableitung der für den Farbstoff des Photosensibilisators benötigten Hauptfraktion (XFRAK) HAUPT im relevanten Retentionszeitfenster in eine Sammelposition und der nicht benötigten Nebenfraktionen (XFRAK) NEBEN in eine Entsorgungsposition, (h) Wiederholung des Prozesses (e), beginnend bei den Ausgangsparametern, bis die gewünschte Menge der benötigten Hauptfraktion (XFRAK) HAUPT erreicht ist,

(i) mögliche Rückleitung (b) eines Anteils der gesammelten Hauptfraktion (XFRAK) HAUPT für eine Qualitätskontrolle in die analytische Trennsäule unter analytischen Trennbedingungen und (j) Aufarbeitung der gesammelten Hauptfraktion (XFRAK) HAUPT ZU dem benötigten<BR> hochreinen Farbstoff (XPUR) und aller Nebenfraktionen (XFRAK) NEBEN zur Entsorgung (XNEBEN) bzw. Wiederverwendung (LM).

Erstmals lässt sich mit diesem Verfahren die Effizienz von nanokristallinen Solarzellen mit transparenten Halbleiterschichten zur Reinheit des verwendeten Photosensibilisators in Beziehung setzen und die Güte des Farbstoffes einfach und schnell bestimmen und bei der Herstellung sicher gewährleisten.

Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens, insbesondere bevorzugte Parameterbelegungen, und günstige Anordnungen zur Durchführung des Verfahrens sind den nachgeordneten Unteransprüchen zu entnehmen. Um Wiederholungen zu vermeiden, wird auf den Verfahrensablauf selbst und auf die Ausgestaltungen im Zusammenhang mit den Unteransprüchen an dieser Stelle nicht weiter eingegangen und auf den speziellen Beschreibungsteil verwiesen.

Bevorzugte Ausbildungsformen der Erfindung werden zum vertiefenden Verständnis nachfolgend anhand der schematischen Figuren näher erläutert.

Dabei zeigt : Figur 1 ein Symbolbild zum Verständnis des Charakters des erfindungsgemäßen hochreinen Farbstoffs, Figur 2 ein modifiziertes Flussdiagramm eines Herstellungsverfahren für den erfindungsgemäßen hochreinen Farbstoff, Figur 3 verschiedene Chromatogramme, Figur 4 verschiedene Absorptionsspektren und Figur 5 ein präparatives Chromatogramm.

Die Figur 1 zeigt ein Ausgangsmaterial Xmix, das verschiedene Farbstoffe Xi, X2, X3, X4 enthält. Die meisten weisen bezüglich ihrer chemischen Zusammensetzung und ihrer optischen und elektronischen Eigenschaften große Ahnlichkeit untereinander auf, in der Figur 1 dargestellt durch ähnliche geometrische Begrenzungen. Jedoch weist nur der Farbstoff Xi diejenigen charakteristischen optimalen Sensibilisator-Eigenschaften auf. Er ist mit dem Verfahren der HPLC bei geeigneter Parameterbelegung durch Analyse eindeutig identifizierbar und durch Präparation sicher von der übrigen Mischung abtrennbar. Alle Farbstoffmoleküle Xi sind also in dem Ausgangsmaterial XMix eindeutig gekennzeichnet und bilden den erfindungsgemäßen hochreinen Farbstoff XPUR. Ein derartiger hochreiner Farbstoff XPUR ist in seiner Zusammensetzung und damit in seinen Wirkungen von Charge zu Charge bei der Herstellung immer gleich. Er gewährleistet damit bei Verwendung als Photosensibilisator beispielsweise in Form eines hochreinen Ruthenium- Farbstoffes RF1 oder RF2 in Solarzellen als ein Einflussfaktor deren optimale Effizienz und ein hohes Maß an Reproduzierbarkeit des erzeugten Leistungsprofils.

In Figur 2 ist ein Flussdiagramm für ein bevorzugtes HPLC-Herstellungs- verfahren des erfindungsgemäßen hochreinen Farbstoffs dargestellt. Dieses wird in Verbindung mit einer zur Herstellung eines der beiden oben genannten hochreinen Ruthenium-Farbstoffe optimalen Parameterbelegung im folgenden näher erläutert.

Das Ausgangsmaterial XM) x wird zunächst in einem Verfahrensschritt (a) vollständig in einem Lösungsmittel LM gelöst. Als geeignetes Lösungsmittel LM, das das Ausgangsmaterial XM, X gut lost, ohne es chemisch zu verändern, bietet sich beispielsweise für den hochreinen Ruthenium-Farbstoffs RF1 eine 1 : 1- Mischung (v/v) aus Methanol und Wasser an. Soll der hochreine Ruthenium- Farbstoff RF2 gelöst werden, zeigt reines Methanol, eventuell unter DMF- Zusatz, die besten Lösungseigenschaften. Das für die analytische HPLC

benötigte Volumen der Lösung entspricht dem Volumen einer dünnen Probenschleife, ist mit Vana, yt bezeichnet und beträgt im Beispiel 20 pi.

Das Analysevolumen Vantait wird dann in einem Verfahrensschritt (b) während eines Analyselaufs tanatyt in eine mobile Phase (Phasemobil) eingespritzt, die mit einer Analyse-Flussrate Fanalyts im Beispiel 1,5 ml/min, über eine Pumpe P durch eine analytische Trennsäule (hier : 120 mm x 4 mm, Fa. Knauer, Berlin) mit einer stationären Phase (Phasestat) (hier : Eurospher 100 C8,5 um) geleitet wird.

Für die Herstellung der bevorzugten hochreinen Ruthenium-Farbstoffe eignet sich als mobile Phase besonders ein Lösungsmittelgemisch aus den Komponenten A : Acetonitril (CH3CN) und B : wässriger Schwefelsäure H2SO4 mit einem pH-Wert von ungefähr 4. Auch andere Säuren, z. B. Phosphor-oder Perchlorsäure, sind geeignet, als organisches Lösungsmittel können z. B. auch Methanol oder Ethanol verwendet werden. Azeton selbst eignet sich nicht so gut, da es im UV-Bereich Licht absorbiert. Um eine bessere Auftrennung zu erreichen, wird das Verhältnis von Acetonitril zu wässriger Schwefelsäure mit einem linearen Lösungsmittel-Gradienten AAB im Analyselauf tanalyt verandert, beispielsweise bei Einspritzung 0 min : 10% Acetonitril in 5*10-4 M wässriger H2SO4 linear ansteigend bis 10 min : 50% Acetonitril in 5*10-4 M wässriger H2SO4. Als Adsorbenz ist alkylmodifiziertes Kieselgel, z. B. C8) mit einem Korndurchmesser zwischen 5 um und 10 um besonders geeignet.

In einem nächsten Verfahrensschritt (c) werden die die analytische Trennsäule nach unterschiedlichen Retentionszeiten verlassenden einzelnen Fraktionen <BR> <BR> <BR> <BR> XFRAK durch eine on-line-Messung des UV/vis-Spektrums identifiziert. Die Detektion D erfolgt bevorzugt durch optische Absorptionsmessung mit einem Dioden-Array-Detektor.

Die manuelle oder automatische Auswertung der Analyseergebnisse erfolgt in einem Verfahrensschritt (d). Es ist durch Vergleich mit bekannten Ergebnissen zu entscheiden, ob die Probe ausreichend gut getrennt ist und unter

Beibehaltung der Grundparameter zur Trennung der präparativen HPLC zugeführt werden kann. Ggf. kann das Ergebnis der Analyse auch so gut sein, dass eine präparative Trennung nicht erforderlich ist und die Qualität der untersuchten Substanz für einen unmittelbaren Einsatz bereits ausreicht.

Im Falle einer erforderlichen präparativen Trennung wird in einem weiteren Verfahrensschritt (e) in Analogie zum Verfahrensschritt (a) das Ausgangs- material Xmix nun in dem Lösungsmittel LM gelost. Da es bei der präparativen Trennung nunmehr auf die Quantität ankommt, kann die Konzentration der Lösung bis zur Sättigung gesteigert werden. Das Präparationsvolumen Vprap wird durch eine dickere Probenschleife festgelegt und beträgt bevorzugt 0,5 ml für den hochreinen Ruthenium-Farbstoff RF1 und 2 ml für den hochreinen Ruthenium-Farbstoff RF2.

Nach Umschalten auf die größere Probenschleife wird in einem nächsten Verfahrensschritt (f) das Präparationsvolumen Vprap in die mobile Phase (Phasemobil) eingespritzt, die jetzt bevorzugt eine Präparations-Ftussrate Fprap von 6,5 ml/min aufweist. Bei der präparativen Trennsäule handelt es sich im Beispiel um eine Saute 250 mm x 16 mm (Fa. Knauer, Berlin), die mit dem alkylmodifizierten Kieselgel (Eurospher 100 C8,5 um) als stationärer Phase (Phasestat) gefüllt ist. Größere Saule mit zum Radius quadratischem. Anstieg der Trennkapazität sind für groß angelegte kommerzielle Produktionen auch möglich. Der Lösungsmittel-Gradient AAB zwischen dem Acetonitril (A) und der wässrigen Schwefelsäure (B) ist ebenfalls linear und hat bei der bevorzugten Herstellung des hochreinen Ruthenium-Farbstoffes RF1 den Verlauf von 0 min : 10% Acetonitril in 5*10-4 M wässriger H2SO4 bei 25 min : 50% Acetonitril in 5*10-4 M wässriger H2SO4 bis 27 min : 90% Acetonitril in 5*10-4 M wässriger H2SO4. Bei der Herstellung des hochreinen Ruthenium-Farbstoffes RF2 hat der Gradient AAB dagegen den Verlauf von 0 min : 20% Acetonitril in 5*10-4 M wässriger H2SO4, bei 45 min : 70% Acetonitril in 5*10-4 M wässriger H2SO4, bei 46 min : 90% Acetonitril in 5*10-4 M wässriger H2SO4 bis 48 min : 20% Acetonitril in 5*10-4 M wässriger H2SO4. Dabei hängt der längere Präparationslauf tprap für

den Ruthenium-Farbstoff RF2 von den wesentlich längeren Retentionszeiten ab, die auf weniger polaren Strukturen als bei dem Farbstoff RF1 beruhen.

Die für den hochreinen Farbstoff benötigte Hauptfraktion (XFRAK) HAUPT ist gekennzeichnet durch ihr relevantes Retentionszeitfenster. In einem weiteren Verfahrensschritt (g) wird sie während des Zeitfensters in eine Sammelposition abgeleitet, wohingegen alle nicht erwünschten Nebenfraktionen (XFRAK) NEBEN in eine Entsorgungsposition überführt werden. Dabei erfolgt die zeitabhängige Verteilung in die unterschiedlichen Positionen bevorzugt über ein Verteilerventil VV, das manuell oder automatisch bedienbar ist. Der folgende Verfahrensschritt (h) sieht einen Neubeginn des präparativen Zyklus bei Verfahrensschritt (e) vor, bis die gewünschte Menge der Hauptfraktion (XFRAK) HAUPT erreicht ist. Nach einer Rückstellung auf die Anfangszusammen- setzung der mobilen Phase und einer Aquilibrierung der Trennsäule wird erneut injiziert.

Wenn es gewünscht wird, kann durch einfaches Rückschalten der Anlage auf die analytischen Bedingungen (b) der Erfolg der Reinigung überprüft werden. In einem Verfahrensschritt (i) kann deshalb die gewonnene Hauptfraktion der analytischen Trennsäule zugeführt werden. Die Detektion wird analog zu Verfahrensschritt (c) vorzugsweise ebenfalls mit dem Spektrometer D durchgeführt werden.

In Figur 2 ist schematisch nur eine präparative Trennsäule vorgesehen. Es können vorteilhafterweise aber auch mehrere Trennsaulen derart angeordnet sein, dass diese parallel, aber zeitversetzt betrieben werden können. Der Detektor D arbeitet durch entsprechendes Ventilschalten immer nur an einer Trennsäule im relevanten Retentionsbereich.

Ein letzter Verfahrensschritt (j) beinhaltet die Aufarbeitung der gesammelten Fraktionen (XFRAK) HAUPT und (XFRAK) NEBEN ZU dem benötigten hochreinen Farbstoff XPUR und aller Nebenfarbstoffe XNEBEN zur Entsorgung bzw.

Weiterverwendung. Dazu wird das organische Lösungsmittel vollständig abgedampft, beispielsweise mit einem Rotationsverdampfer, und der Farbstoff abgetrennt. Dann wird der Farbstoffniederschlag z. B. für den hochreinen Ruthenium-Farbstoff RF1 abzentrifugiert. Das toxische Acetonitril kann durch Destillation wiedergewonnen und dem Prozess erneut zugeführt werden.

Wie in Figur 2 angedeutet kann der gesamte Verfahrensablauf vollständig automatisiert werden. Durch Vorsehen von zumindest einer Rechnerunterstützung, einer Zeitsteuerung, eines Autosamplers und eines Schwellenschalters für das Verteilerventil kann das Verfahren inklusive Messauswertungen automatisch zyklisch ablaufen, was gerade bei Bedarf von größeren Herstellungsmengen der erfindungsgemäßen hochreinen Farbstoffsubstanz besonders okönomisch ist.

Die Figur 3 zeigt drei verschiedene analytische Chromatogramme A, B und C, in denen jeweils die detektierte Absorption bei einer Detektionswellenlänge von 220 nm über der Retentionszeit aufgetragen ist. Zu deren näherer Erläuterung ist die Figur 4 heranzuziehen, die die zu den chromatographischen Peaks gehörigen Absorptionsspektren zeigt. Das Chromatogramm A stammt von einem Ausgangsmaterial Xmix zur Herstellung des hochreinen Ruthenium- Farbstoffes RF1, das relativ viele Verunreinigungen enthält. Der höchste Peak bei 7,55 min (Peak 1) gehört zu der erwünschten Farbstoffkomponente. Auf beiden Seiten dieses Peaks sind ungefähr ein Dutzend weitere Peaks zu erkennen. Unter diesen sind der Peak 2 bei 5,3 min und der Peak 3 bei 7,0 min besonders auffallig. Da das Spektrum der zu Peak 3 zugehörigen Komponente mit dem der Komponente zu Peak 1 weitgehend übereinstimmt und die Differenz in der Retentionszeit nur sehr klein ist, ist zu vermuten, dass es sich bei der Komponente zu Peak 3 um eine mit sehr ähnlicher Struktur handelt, beispielsweise um ein Stereoisomer, das nur äußerst schwer analytisch zu unterscheiden ist, was bislang mit anderen Methoden auch nicht gelungen ist. Im Gegensatz dazu ist das Spektrum der Komponente zu Peak 2 gänzlich verschieden. Die Spektren der anderen Nebenkomponenten 3 und 4 sind dem

der Hauptkomponente 1 zwar sehr ähnlich, zeigen aber doch deutliche Blauverschiebungen um 15 nm bzw. 30 nm, was für die mögliche Identifikation hilfreich ist. Die weiteren kleinen Peaks bei einer Retentionszeit im Bereich von 1 min stammen von dem Lösungsmittel bzw. sind anorganische ionische Verunreinigungen. Es ist wichtig, jede Zersetzung während der Chromatographie auszuschließen. Das kann überprüft werden durch eine erneute Injizierung der gesammelten Hauptfraktion.

Das Chromatogramm B stammt von einem durch Rekristallisation gereinigten Ruthenium-Farbstoff RF1 und weist deutliche Nebenpeaks auf. Im Gegensatz dazu stammt das Chromatogramm C von dem erfindungsgemäßen hochreinen Ruthenium-Farbstoff RF1 und zeigt bis auf die Lösungsmittel-Peaks keine weiteren Nebenpeaks. Die erwünschte Hauptkomponente ist also durch geeignete Chromatographie vollständig identifiziert und separiert worden. Der Farbstoff-Reinheitsgrad ist nahezu maximal, obwohl als Ausgangsmaterial von einer relativ verunreinigten Probe (Chromatogramm A) ausgegangen wurde.

In Figur 5 ist ein präparatives Chromatogramm zur Herstellung von hochreinem Ruthenium-Farbstoff RF1 dargestellt. Die Hauptfraktion (XFRAK) HAUPT wird zwischen den beiden Kreuzen gesammelt. Das präparative Chromatogramm zeigt das gleiche Muster wie das zugehörige analytische Chromatogramm A mit einer Ausnahme. Der mit einem Pfeil gekennzeichnete auffallende Peak vor dem Peak der Hauptkomponente ist neu. Er tritt nur auf, wenn größere Präparationsvolumina Vprap und höhere Konzentrationen injiziert werden und ist vermutlich auf Aggregation zurückzuführen. Durch eine entsprechende Kompromissfindung zwischen dem angestrebten Reinheitsgrad und der zu präparierenden Stoffmenge ist dieser Peak jedoch ohne weiteres auszugleichen.

Bezugszeichenliste XMIX Ausgangsmaterial X1, X2, X3, X4 Farbstoff HPLC High Performance Liquid Chromatography XPUR hochreiner Farbstoff RF Ruthenium-Farbstoff a, b, c,.... Verfahrensschritte LM Lösungsmittel Vanalyt Analysevolumen tanalyt Analyselauf Phasemobil mobile Phase Fanalyt Analyse-Flussrate P Pumpe Phasestat stationäre Phase A,BKomponenten Lösungsmittelgemisch AAB Lösungsmittel-Gradient XFRAK Fraktion D Detektor <BR> <BR> <BR> <BR> Vprap Praparationsvolumen<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> tprap Praparationslauf<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> Fprap Präparations-Flussrate<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> (XFRAK) HAUPT Hauptfraktion<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> (XFRAK) NEBEN Nebenfraktion VV Verteilerventil XNEBEN Nebenfarbstoff