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Title:
PHOTOVOLTAIC SYSTEM WITH BIASED POWER INVERTER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/011046
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a photovoltaic system (1) for converting a DC voltage from a photovoltaic generator (2) into an AC voltage, having a transformerless power inverter (3) which comprises high-frequency-clocked switching units, the DC voltage input (7) of which is connected to the photovoltaic generator (2), and the AC voltage output (8) of which is connected to a series circuit consisting of a bias generating device (43) and an inductive HF decoupling device (52). The bias generating device (43) is used to apply a bias potential to the AC voltage output (8) of the power inverter (3), said bias potential also indirectly influencing the voltage potential at the DC voltage input (7) of the power inverter (3). Thus, the potential at the photovoltaic generator (2) can be specified so as to be compatible with the use of thin-layer photovoltaic modules or crystalline photovoltaic modules with rear-face cell contacting. The inductive HF decoupling device (52) is used for the HF decoupling of the AC voltage side from the DC voltage side of the power inverter (3) in order to prevent capacitive discharge currents to the photovoltaic generator (2) due to the use of the bias generating device (43). According to the invention, a combination of the bias generating device (43) and the inductive HF decoupling device (52) can be implemented with little effort and can be retrofitted into existing systems.

Inventors:
HANTSCHEL JOCHEN (DE)
NOTZ STEFFEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/064045
Publication Date:
January 24, 2013
Filing Date:
July 18, 2012
Export Citation:
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Assignee:
REFUSOL GMBH (DE)
HANTSCHEL JOCHEN (DE)
NOTZ STEFFEN (DE)
International Classes:
H02J3/38; H02M7/48
Domestic Patent References:
WO2010051812A12010-05-14
WO2008154918A12008-12-24
WO2010078669A12010-07-15
WO2010051812A12010-05-14
Foreign References:
US3775663A1973-11-27
EP2136449A12009-12-23
US4922400A1990-05-01
Attorney, Agent or Firm:
RÜGER, BARTHELT & ABEL (DE)
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Claims:
Patentansprüche :

1. Vorrichtung zur Umwandlung einer eingangsseitig angelegten elektrischen Gleichspannung aus einem Photovoltaikge- nerator (2) in eine ausgangsseitige Wechselspannung mit wenigstens einem transformatorlosen Wechselrichter (3), der einen Gleichspannungseingang (7) zum Anschluss eines Photovoltaikgenerators (2) und einen Wechselspannungsausgang (8) aufweist; mit einer Vorspannungserzeugungseinrichtung (43) zum Anlegen eines Vorspannungspotentials an dem Wechselspannungsaus¬ gang (8) des Wechselrichters (3), wodurch auch das Spannungs¬ potential an dem Gleichspannungseingang (7) des Wechselrichters (3) beeinflusst wird; und mit einer induktiven HF-Entkopplungseinrichtung (52), die zur HF-Entkopplung der Wechselspannungsseite von der Gleichspannungsseite des Wechselrichters (3) eingerichtet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens einen Photovoltaikgenerator (2) mit wenigstens einem Photovoltaikmodul aufweist, das entweder ein Dünnschichtmodul oder ein kristallines Photovoltaikmodul mit rückseitig kontaktierten Photovoltaikzellen ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wechselrichter (3) in der dreiphasigen Konfiguration mit drei Wechselspannungsausgangsanschlüssen (12, 13, 14) eingerichtet ist, die jeweils einer der drei Phasen seiner Aus¬ gangsspannung zugeordnet sind, und/oder eine Halbbrücken- Konfiguration aufweist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wechselrichter (3) eine Symmetrierschaltung (23) auf- weist, die dazu dient, die Spannungspotentiale an Eingangsan¬ schlüssen (9, 11) des Wechselrichters (3) im Wesentlichen sym¬ metrisch in Bezug auf das Vorspannungspotential einzurichten.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Symmetrierschaltung (23) einen Gleichspannungszwischenkreis (17), der zwei in Reihe zueinander zwischen den Eingangsanschlüssen (9, 11) des Wechselrichters (3) ange¬ schlossene Energiezwischenspeicher (18, 19) aufweist, sowie einen Neutralleiter (22, 41) enthält, der mit einem Verbindungspunkt (21) der beiden Energiezwischenspeicher (18, 19) elektrisch verbunden ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie ferner einen an den Wechselspannungsausgang (8) des Wechselrichters (3) angeschlossenen Netztransformator (33) aufweist, der die Wechselrichterausgangsspannung an Netzgrößen eines zu speisenden Netzes (32) angleicht.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Netztransformator (33) eine mit dem Wechselspannungs¬ ausgang (8) des Wechselrichters (3) verbundene Primärseite (34), eine Sekundärseite (36) zum Anschluss an ein Netz (32) und einen Neutralanschluss (39) an der Primärseite (34) auf¬ weist, der vorzugsweise mit einem von der Gleichspannungsseite zu der Wechselspannungsseite des Wechselrichters (3) hindurch¬ geführten Neutralleiter (22, 41) verbunden ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Netztransformator (33) ein dreiphasiger Transformator ist .

9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannungserzeugungseinrichtung (43) eine Konstant- spannungsquelle (46) aufweist, die zwischen Erde (44) und dem Wechselspannungsausgang (8) des Wechselrichters (3) ange- schlössen ist.

10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die induktive HF-Entkopplungseinrichtung (52) eine Induktivität (53) aufweist, die in Reihe zu der Vorspannungserzeu- gungseinrichtung (43) in einem Zweig (42) zwischen Erde (44) und einem von der Gleichspannungsseite zu der Wechselspannungsseite des Wechselrichters (3) hindurchgeführten Neutral¬ leiter (22, 41) angeschlossen ist.

11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Neutralleiter (22, 41) mit einem primärseitigen Neutralanschluss (39) eines am Ausgang (8) des Wechselrichters angeschlossenen Netztransformators (33) verbunden ist.

12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die induktive HF-Entkopplungseinrichtung (52) eine der Anzahl der phasenführenden Ausgangsanschlüsse (12, 13, 14) des Wechselrichters (3) entsprechende Anzahl von Induktivitäten (54, 56, 57) aufweist, die jeweils mit einem Ausgangsanschluss (12, 13, 14) und andererseits mit einem gemeinsamen Verbindungspunkt (58) verbunden sind, wobei die Vorspannungserzeu- gungseinrichtung (43) zwischen Erde (44) und dem gemeinsamen Verbindungspunkt (58) angeschlossen ist.

13. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Sensoreinrichtung (48) zur Erfassung von Messparametern, einschließlich der Gleichspannungspotentiale (UDc+ , UDc- ) am Eingang (7) des Wechselrichters (3) und eines Stroms (I) in einem Zweig (42) der Vorspannungserzeugungseinrichtung (43), und eine Steuereinrichtung (47) vorgesehen sind, die dazu eingerichtet ist, auf der Basis der erfassten Messparameter den Betrieb der Vorrichtung (1) zu steuern, mögliche Fehlerzustände zu erkennen und darauf zu reagieren.

14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich- net, dass die Steuereinrichtung (47) dazu eingerichtet ist, die Größe der durch die Vorspannungserzeugungseinrichtung (43) angelegten Vorspannung anhand der erfassten Messparameter variabel einzustellen.

15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (47) eine Logik zur Erkennung von Erdschlüssen bzw. Isolationsfehlern durch Überwachung des Stroms (I) in dem Zweig (42) der Vorspannungserzeugungsein- richtung (43) aufweist, wozu eine Logik zur Erkennung schlei¬ chender Isolationsfehler an dem Photovoltaikgenerator (2) gehört, die eingerichtet ist, um aktiv das Potential der Vorspannung der Vorspan- nungserzeugungseinrichtung (43) zu modifizieren und vorzugeben, die Größe der Gleichspannungspotentiale (UDc+/ UDc-) am positiven und negativen Eingangsanschluss (9, 11) des Wechsel¬ richters (3) und des Stroms (I) in dem Zweig (42) der Vorspan- nungserzeugungseinrichtung (43) für zwei unterschiedliche vorgegebene Vorspannungspotentiale (Ul, U2) zu messen, aus den Mess- und Vorgabewerten für die Spannungspo¬ tentiale ( UDc+,ui, UDC- , UI , UDC+ , U2, UDC- , Ü2) und die Ströme (IUl/ Iü2) die Isolationswiderstände (RDc+/ RDC-) an dem positiven und dem negativen Gleichspannungseingangsanschluss (9, 11) des Wech¬ selrichters (3) zu bestimmen, die Isolationswiderstände (RDc+/ RDC-) mit Referenzwer¬ ten zu vergleichen und anhand des Vergleichs das Einsetzen ei¬ nes Isolationsfehlers zu erkennen.

16. Zusatzmodul für eine Vorrichtung (1) zur Umwandlung einer eingangsseitig angelegten elektrischen Gleichspannung aus einem Photovoltaikgenerator (2) in eine ausgangsseitige Wechselspannung, wobei die Vorrichtung (1) wenigstens einen transformatorlosen Wechselrichter (3) mit einem Gleichspannungseingang (7) zum Anschluss eines Photovoltaikgenerators

(2) und einen Wechselspannungsausgang (8) aufweist, wobei das Zusatzmodul aufweist: einen Anschluss (40) zur Verbindung mit dem Wechselspannungsausgang (8) des Wechselrichters (3) ; eine Vorspannungserzeugungseinrichtung (43) zum Anlegen eines Vorspannungspotentials an dem Anschluss (40), wodurch auch das Spannungspotential an dem Gleichspannungseingang (7) des Wechselrichters (3) beeinflusst wird, wenn der Anschluss (40) mit dem Wechselspannungsausgang (8) des Wechselrichters

(3) verbunden ist; und eine induktive HF-Entkopplungseinrichtung (52), die zur HF-Entkopplung der Wechselspannungsseite von der Gleichspannungsseite des Wechselrichters (3) eingerichtet ist, wenn der Anschluss (40) mit dem Wechselspannungsausgang (8) des Wechselrichters (3) verbunden ist.

Description:
Photovoltaikanlage mit Vorspannung am Wechselrichter

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung für eine Photovoltaikanlage mit einer Vorspannungserzeugungsein- richtung zur Erzeugung einer Vorspannung an einem Wechselrichter der Photovoltaikanlage.

Photovoltaikanlagen mit einem Photovoltaikgenerator, der aus der Sonnenenergie elektrische Energie erzeugt, einem Wech ¬ selrichter, der eine von dem Photovoltaikgenerator bereitgestellte Gleichspannung in Wechselspannung umwandelt und diese bspw. in ein Energieversorgungsnetz einspeist, finden zunehmende Verwendung. Eine Photovoltaikanlage kann eine Vielzahl von Photovoltaikzellen und/oder Wechselrichtern aufweisen. Einzelne Photovoltaikzellen sind gewöhnlich zu einem Modul und ein oder mehrere Module zu sogenannten Strings in Reihe ge ¬ schaltet, die den Photovoltaikgenerator bilden. Dieser liefert dann eine hohe Gleichspannung bis über 1000 Volt an den Wechselrichter, der diese in eine Wechselspannung und einen Wechselstrom mit einer mit dem zu speisenden Netz konformen Amplitude, Phase und Frequenz umwandelt. Zu diesem Zweck sind ein- oder dreiphasige Wechselrichter mit und ohne Transformator bekannt .

Transformatorlose Wechselrichter, die ohne galvanische Trennung des Photovoltaikgenerators Leistung in die Netzwech ¬ selspannung umwandeln, werden bevorzugt, weil sie kleiner bauen, kostengünstiger sind und gegenüber transformatorbasierten Wechselrichtern einen deutlich besseren Wirkungsgrad haben. Allerdings ist aufgrund der fehlenden galvanischen Trennung zwischen Gleich- und Wechselspannungsseite nicht möglich, an dem positiven bzw. negativen Pol der Photovoltaikmodule ein definiertes Potential in Bezug auf die Erde, bspw. durch Er ¬ dung, festzulegen. Ein definiertes Potential gegenüber dem Erdpotential am Photovoltaikgenerator kann aber erforderlich sein, um z.B. gesetzlichen Vorschriften in Bezug auf Obergrenzen für Potentialunterschiede an Anlagenteilen zu genügen, um die Erfassung von Isolationsfehlern zu ermöglichen, um eine TCO-Korrosion oder eine Wirkungsgradverschlechterung an bestimmten Photovoltaikmodulen zu vermeiden, etc.

Bspw. ist festgestellt worden, dass sich an bestimmten Photovoltaikmodulen, insbesondere an Dünnschichtmodulen, irreparable Schäden durch sogenannte „TCO-Korrosion", eine Korrosion an einer transparenten, elektrisch leitfähigen Beschich- tung, der sogenannten TCO-Schicht (Transparent Conductive Oxi ¬ de) , bilden können. Die TCO-Schicht korrodiert unter dem Ein- fluss von Feuchtigkeit und Wärme, was zum Ausfall einzelner Bereiche von Photovoltaikmodulen und schließlich zum Verlust der Leistungsfähigkeit des gesamten Moduls führen kann. Es ist bekannt, dass sich die TCO-Korrosion schneller bzw. verstärkter ausbildet, wenn die Photovoltaikzellen negative elektrische Potentiale gegen Erde aufweisen.

Umgekehrt sind bei kristallinen Photovoltaikmodulen mit rückseitiger Kontaktierung der Photovoltaikzellen Wirkungsgradverluste beobachtet worden, falls die Photovoltaikzellen im Betrieb ein positives Spannungspotential zur Erde haben. Die Wirkungsgradverluste scheinen auf einen Polarisationsef ¬ fekt aufgrund einer statischen Ladung, die sich auf der Oberfläche der Photovoltaikzelle aufbaut, zurückzuführen sein und können reduziert werden, wenn die Photovoltaikzellen unter dem Erdpotential, also bei einem negativeren Potential als das Erdpotential gehalten werden.

Aus den vorgenannten Gründen empfehlen die Hersteller derartiger Photovoltaikmodule, Wechselrichter mit galvanisch trennenden Transformatoren einzusetzen, die das Anlegen eines definierten Potentials gegenüber dem Erdpotential am Photovol ¬ taikgenerator erlauben. Gleichzeitig soll je nach Art des eingesetzten Photovoltaikgenerators sein negativer bzw. positiver Pol geerdet werden. Auf diese Weise kann vermieden werden, dass die Photovoltaikzellen von Dünnschichtmodulen bzw. rückseitig kontaktierten kristallinen Modulen eine negative bzw. positive Spannung gegenüber der Erde annehmen können. Erkauft wird dies jedoch durch den Einsatz eines transformatorbasierten Wechselrichters, der schwerer und größer baut, die Her- stellungs- und Installationskosten erhöht und den Wirkungsgrad verringert .

In der WO 2008/154918 AI wird im Zusammenhang mit Dünnschichtmodulen eine transformatorlose Wechselrichtereinheit vorgeschlagen, die einen zwischen dem negativen Photovoltaik- generatorpol und dem negativen Eingang des Wechselrichters ge ¬ schalteten Hochsetzsteller aufweist. Durch den Einsatz des Hochsetzstellers kann die Kennlinie der Photovoltaikmodule derart beeinflusst werden, dass negative elektrische Potentia ¬ le zur Erde und damit mögliche Korrosionsschäden reduziert werden. Der Hochsetzsteller verursacht jedoch ebenfalls höhere Herstellungs- und Betriebskosten sowie Wirkungsgradverluste.

WO 2010/078669 AI beschreibt ein Photovoltaikkraftwerk mit einem Photovoltaikgenerator und einem transformatorlosen Wechselrichter und schlägt vor, an dem Wechselspannungsausgang des Wechselrichters eine Potentialschiebeeinrichtung vorzusehen, die der Wechselspannung einen Spannungsanteil überlagert, durch den sich auch das Potential an der Gleichspannungseingangsseite des Wechselrichters anheben oder absenken lässt. Die überlagerte Spannung der Potentialschiebeeinrichtung kann Gleichspannung und/oder Wechselspannung sein. Die überlagerte Spannung kann auch durch Erfassung von Messwerten am Eingang des Wechselrichters geregelt werden.

In ähnlicher Weise wird auch in der WO 2010/051812 AI vor- geschlagen, an dem Wechselspannungsausgang eines transformatorlosen Photovoltaikwechselrichters eine Offsetspannungsquel ¬ le vorzusehen, durch die auch das Gleichspannungspotential an der Eingangsseite des Wechselrichters indirekt gesteuert wer ¬ den kann, um alle Potentiale an den Anschlüssen der Photovol- taikmodule gegenüber Erde je nach Modulart alle positiv oder alle negativ zu machen. Die Offsetspannung kann gesteuert, programmiert oder abgeschaltet werden. Durch Überwachung des aus der Offsetspannungsquelle fließenden Stroms können Isola ¬ tionsfehler erfasst werden.

Durch die vorgeschlagene Überlagerung einer Vorspannung (Verschiebespannung, Offsetspannung) am Wechselspannungsausgang eines transformatorlosen Wechselrichters kann sicherge ¬ stellt werden, dass das Potential an den Photovoltaikmodulen je nach Anforderung nie einen bestimmten Spannungswert über- bzw. unterschreitet. Damit lassen sich die vorerwähnten TCO- Korrosionen und Polarisationseffekte vermeiden. Allerdings ist am Ausgang des Wechselrichters ein Transformator erforderlich, der die Ausgangsspannung des Wechselrichters auf eine ge ¬ wünschte Spannung zur Übertragung über Hochspannungsleitungen bzw. zur Einspeisung in ein Netz transformiert. Die der Wechselspannung überlagerte Vorspannung ist dann aufgrund der anschließenden Transformation unerheblich.

Die Potentialschiebeeinrichtung bzw. Offsetspannungsquelle der vorbekannten Photovoltaikanlagen ist zwischen Erde und dem Sternpunkt bzw. Neutralanschluss des ausgangsseitigen Trans ¬ formators angeschlossen. Dadurch liegt das Potential des

Sternpunkts bzw. Neutralpunkts nicht mehr frei, sondern wird festgehalten bzw. ist geklemmt. Dieses Klemmen des Potentials des Sternpunkts bzw. Neutralpunkts kann jedoch zu Ableitströ ¬ men führen. Konventionelle Wechselrichter für Photovoltaikanlagen weisen zu Voll- oder Halbbrücken geschaltete Schalterelemente auf, die gemäß einem vorgegebenen Taktmuster und Modulationsverfahren mit hoher Frequenz von bis zu etwa 20 kHz getaktet werden. Bedingt durch diese hochfrequente Taktung der Schalterelemente springt bei einer dreiphasigen Wechselrichterkonfiguration das Spannungspotential an den Wechselspannungsanschlüssen und insbesondere auch an dem Sternpunkt bzw. Neutralpunkt mit relativ hoher Amplitude und hoher Frequenz, die der dreifachen Taktfrequenz entspricht. Wird nun das Potential des Sternpunkts bzw. Neutralpunkts festgehalten, müs ¬ sen parasitäre Kapazitäten eines Photovoltaikgenerators , die relativ groß, jedenfalls viel größer als entsprechende parasi ¬ täre Kapazitäten auf der Ausgangsseite des Wechselrichters sind, umgeladen werden, womit hohe Verschiebungsströme an dem Photovoltaikgenerator und damit hohe Ableitströme auf der Gleichspannungsseite des Wechselrichters verbunden sind.

An sich sind die kapazitiven Ableitströme Blindströme und somit verlustfrei. Jedoch können sie unter Umständen, wenn sie z.B. über den Schutzleiter abfließen, ein Gefahrenpotential darstellen, weil bei einer Unterbrechung des Schutzleiters und gleichzeitiger Berührung des Photovoltaikgehäuses ein lebens ¬ gefährlicher Körperstrom durch die berührende Person fließen könnte. Dies ist zu vermeiden.

Außerdem ist es schwierig, zwischen einem Ableitstrom und einem Fehlerstrom zu differenzieren, der aufgrund eines Fehlers, z.B. einer schadhaften Isolierung, bei einem Kontakt einer spannungsführenden Leitung mit einer geerdeten Person fließt. Um einen hinreichenden Personenschutz zu gewährleisten müssen elektrische Geräte als Vorsichtsmaßnahme bei einem be ¬ stimmten Fehlerstrom vom Netz getrennt werden. Insofern kann sich der Wechselrichter hier selbstständig vom Netz trennen, wenn der Ableitstrom zu groß wird. Dies kann den Betrieb stö ¬ ren und die Erzeugungsleistung mindern.

Außerdem können Ableitströme, wenn sie als Kreisströme ü- ber den Wechselrichter und die Vorspannungsquelle fließen, diese beschädigen. Darüber hinaus erschweren Ableitströme die Erfassung von Isolationsfehlern.

Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, die vorste ¬ henden Unzulänglichkeiten zu beseitigen und insbesondere Maßnahmen bzw. Mittel vorzuschlagen, die derartige Ableitströme verweiden bzw. weitgehend reduzieren können. Insbesondere ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Umwandlung einer elektrischen Gleichspannung in eine Wechselspannung mit einem transformatorlosen Wechselrichter zu schaffen, die sich zum Betrieb mit Dünnschichtphotovoltaikmodulen wie auch kristallinen Modulen mit rückseitiger Kontaktierung oder anderen Modulen, die ein definiertes maximales oder minimales Potenti ¬ al erfordern, eignet, jedoch Ableitströme und damit verbundene Nachteile vermeidet oder zumindest weitgehend reduziert. Dies vorzugsweise mit einfachen und bevorzugterweise auch bei be ¬ stehenden Anlagen nachrüstbaren Mitteln.

Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine derartige Vorrichtung zu schaffen, die auch eine sichere Erkennung von Isolationsfehlern, insbesondere auch schleichenden Isolationsfehlern im Betrieb ermöglicht.

Diese Aufgabe wird mit der Vorrichtung nach Anspruch 1 bzw. dem Zusatzmodul nach Anspruch 16 gelöst.

Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Umwandlung einer eingangsseitigen elektrischen

Gleichspannung aus einem Photovoltaikgenerator in eine aus- gangsseitige Wechselspannung geschaffen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist einen Wechselrichter auf, der einen Gleichspannungseingang zum Anschluss eines Photovoltaikgenerators und einen Wechselspannungsausgang aufweist. Der Wechselrichter ist transformatorlos und somit in der Lage, die eingangsseiti- ge Gleichspannung mit hohem Wirkungsgrad in die ausgangsseiti- ge Wechselspannung umzuwandeln. Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist ferner eine Vor- spannungserzeugungseinrichtung zum Anlegen eines Vorspannungspotentials an dem Wechselspannungsausgang des Wechselrichters auf, wodurch gleichzeitig indirekt auch das Spannungspotential an dem Gleichspannungseingang des Wechselrichters beeinflusst wird. Bspw. ermöglicht die Vorspannungserzeugungseinrichtung es, durch Anlegen eines positiven bzw. negativen Vorspannungspotentials an dem Wechselspannungsausgang des Wechselrichters das Spannungspotential an dem Gleichspannungseingang des Wechselrichters derart anzuheben oder abzusenken, dass das Potential an dem negativen Pol eines angeschlossenen Photovoltaik- generators einen vorbestimmten minimalen Wert, z.B. 0 Volt, gegen Schutzerde (PE) nicht unterschreitet oder der positive Pol einen vorbestimmten maximalen Wert, z.B. 0 Volt, gegen PE nicht überschreitet. Dadurch kann sichergestellt werden, dass alle Photovoltaikzellen je nach Anforderung entweder über (bei positiveren Potentialen) oder unter (bei negativeren Potentialen als) dem Erdpotential gehalten werden, so dass eine schäd ¬ liche TCO-Korrosion von Dünnschichtmodulen oder Polarisationseffekte bei rückseitig kontaktierten kristallinen Modulen vermieden werden kann bzw. können. Dadurch ist die Grundlage für einen hohen Wirkungsgrad bei der Umwandlung der Sonnenenergie in elektrische Energie gegeben.

Die Erfindung ist ferner durch eine induktive Hochfre ¬ quenz (HF) -Entkopplungseinrichtung gekennzeichnet, die zur HF- Entkopplung der Wechselspannungsseite von der Gleichspannungs ¬ seite des Wechselrichters angeordnet und eingerichtet ist. Die induktive HF-Entkopplungseinrichtung schafft diese hochfre ¬ quenzmäßige Entkopplung, indem sie Potentialsprünge auf der Wechselspannungsseite des Wechselrichters bei konstantem Mit ¬ telwert des Potentials entsprechend dem durch die Vorspan- nungserzeugungseinrichtung vorgegebenen Wert der Vorspannung ermöglicht. Dadurch verhindert die erfindungsgemäße induktive HF-Entkopplungseinrichtung eine Rückkopplung der Potentialsprünge auf die Gleichspannungsseite des Wechselrichters und folglich auf den Photovoltaikgenerator und damit verbundene Verschiebungsströme zur Umladung parasitärer Kapazitäten des Photovoltaikgenerators . In anderen Worten blockiert bzw.

dämpft die induktive HF-Entkopplungseinrichtung etwaige Ab ¬ leitströme und verhindert, dass diese an dem Photovoltaikgene ¬ rator entstehen und als Kreisströme über den Wechselrichter und die Vorspannungserzeugungseinrichtung fließen und diese beschädigen können.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist vorzugsweise ferner einen Photovoltaikgenerator mit wenigstens einem Photovoltaik- modul auf, um eine Photovoltaikanlage zu bilden. Durch die Vorspannungserzeugungseinrichtung können auch Dünnschichtmodule oder kristalline Module mit rückseitiger Kontaktierung als Photovoltaikmodule schonend und wirksam eingesetzt werden.

Der erfindungsgemäße Wechselrichter ist vorzugsweise in der dreiphasigen Konfiguration mit drei Wechselspannungs- ausgangsanschlüssen eingerichtet, die jeweils einer der drei Phasen der Ausgangsspannung zugeordnet sind. Natürlich kann der Wechselrichter auch drei gesonderte Wechselrichtereinhei ¬ ten für die einzelnen Phasen enthalten, und diese können mit dem gleichen oder auch mit gesonderten Photovoltaikgeneratoren gekoppelt sein.

Der Wechselrichter kann in der Voll- oder in der Halbbrückenkonfiguration von hochfrequent getakteten Schaltern eingerichtet sein, wie sie in der Technik allgemein bekannt sind. Die Halbbrückenkonfiguration wird bevorzugt, weil sie die An ¬ zahl der Schalterelemente und damit verbundene Kosten, die Schaltverluste und den Steuerungsaufwand reduziert.

Vorzugsweise weist der erfindungsgemäße Wechselrichter ei ¬ ne Symmetrierschaltung auf, die dazu dient, die Spannungspo ¬ tentiale an den Eingangsanschlüssen des Wechselrichters im We ¬ sentlichen symmetrisch in Bezug auf das durch die Vorspan- nungserzeugungseinrichtung vorgegebenen Vorspannungspotential einzurichten. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, weist der Wechselrichter hierzu einen Gleichspannungs ¬ zwischenkreis mit zwei in Reihe zueinander zwischen den

Gleichspannungseingangsanschlüssen angeschlossenen Energiezwischenspeichern auf, die bspw. durch gleich dimensionierte Kondensatoren gebildet sind. Der Verbindungspunkt zwischen den Energiezwischenspeichern ist mit einem Neutralleiter elektrisch verbunden, an dem auch die Vorspannungserzeugungsein- richtung angeschlossen ist. Damit liegt das vorgegebene Vor ¬ spannungspotential im Mittel auch an dem Verbindungspunkt zwi ¬ schen den Energiezwischenspeichern an. Die Symmetrierschaltung könnte auch durch einen Spannungsteiler auf der Basis von Widerständen, wenngleich verlustbehaftet, oder von Induktivitä ¬ ten gebildet sein. Jedenfalls kann durch die Symmetrierung erreicht werden, dass die Potentiale am positiven und negativen Eingangsanschluss des Wechselrichters symmetrisch bezüglich des Neutralleiters sind, so dass stets nur eine halbe Photo- voltaikgeneratorspannung als Vorspannung ausreicht, um die Potentiale für alle PV-Module auf einem entweder nichtnegativen oder nichtpositiven Potential in Bezug auf das Erdpotential zu halten. Dies vereinfacht eine etwaige Steuerung bzw. Regelung der Vorspannung der Vorspannungserzeugungseinrichtung .

Die erfindungsgemäße Photovoltaikanlage weist vorzugsweise ferner einen an den Wechselspannungsausgang des Wechselrichters angeschlossenen Netztransformator auf, der die Wechselrichterausgangsspannung an Netzgrößen eines zu speisenden Netzes angleicht. Zum Beispiel wird die Wechselrichterausgangs ¬ spannung auf die Wechselspannung eines öffentlichen Stromversorgungsnetzes oder auf eine Hochspannung transformiert, die sich zur Übertragung über Hochspannungsleitungen eignet. Vorteilhafterweise ermöglicht der Ausgangstransformator eine gal ¬ vanische Trennung zwischen der Wechselspannungsausgangsseite des Wechselrichters und dem sich anschließenden Netz. Dadurch beeinträchtigt das durch die Vorspannungserzeugungseinrichtung vorgegebene Vorspannungspotential am Ausgang des Wechselrich ¬ ters die Netzspannung nicht.

Im Übrigen weist der Transformator vorzugsweise eine mit dem Wechselspannungsausgang des Wechselrichters verbundene Primärseite, eine Sekundärseite zum Anschluss an das Netz und einen Neutralanschluss an der Primärseite auf, der vorzugswei ¬ se mit einem Neutralleiter verbunden ist. Besonders bevorzugt ist der Neutralleiter auch an den Mittelpunkt zwischen den Kondensatoren bzw. Energiespeichern in dem Gleichspannungszwischenkreis angeschlossen, von der Gleichspannungsseite zu der Wechselspannungsseite des Wechselrichters hindurchgeführt und auch mit der Vorspannungserzeugungseinrichtung verbunden. Dies vereinfacht die Auslegung und Steuerung des Wechselrichters und der Vorspannungserzeugungseinrichtung .

Der Netztransformator ist vorzugsweise ein dreiphasiger Transformator, der drei Außenleiterstränge aufweist, die mit einem dreiphasigen Wechselrichter oder mit gesonderten einphasigen Wechselrichtern verbunden sind. In der Sternschaltung sind die anderen Enden dann an dem Sternpunkt zusammengeschal ¬ tet, wobei der Sternpunkt vorzugsweise den Neutralanschluss bildet, der über den Neutralleiter mit der Vorspannungserzeu- gungseinrichtung und dem Verbindungspunkt zwischen den Zwi- schenkreiskondensatoren elektrisch verbunden ist. Die Vorspannungseinrichtung kann aber auch an den Außenleitersträngen der Primärseite des Netztransformators bzw. den Wechselspannungs- ausgangsleitungen des Wechselrichters angeschlossen sein.

Die Vorspannungserzeugungseinrichtung weist eine Konstant- spannungsquelle auf, die zwischen Erde und dem Wechselspan ¬ nungsausgang des Wechselrichters angeschlossen ist. Die Kon- stantspannungsquelle kann variabel sein, so dass die Größe und Polarität der von der Konstantspannungsquelle gelieferten Vor ¬ spannung im Betrieb gesteuert bzw. geregelt werden kann. Die erfindungsgemäße induktive HF-Entkopplungseinrichtung ist zur HF-Entkopplung des Photovoltaikgenerators von der Wechselspannungseingangsseite des Wechselrichters vorgesehen. In einer besonders bevorzugten, einfach implementierbaren Ausführungsform ist die induktive HF-Entkopplungseinrichtung durch eine einzige Induktivität, bspw. eine Drossel, Spule o- der dergleichen, gebildet, die in Reihe zu der Vorspannungser- zeugungseinrichtung zwischen Erde und dem Neutralleiter angeschlossen ist. Der Neutralleiter ist vorzugsweise von der Gleichspannungsseite zu der Wechselspannungsseite des Wechsel ¬ richters hindurchgeführt und mit dem Sternpunkt des am Ausgang des Wechselrichters angeschlossenen Netztransformators, wie oben erläutert, und bevorzugterweise auch mit dem Schutzleiter der Photovoltaikanlage verbunden.

Die Induktivität wirkt wie ein HF-Widerstand zur Trennung bzw. Dämpfung hochfrequenter Ableitströme. Sie ermöglicht die Potentialsprünge an dem Sternpunkt und verhindert, dass diese auf die Gleichspannungsseite rückgekoppelt werden. Gleichzei ¬ tig wird an dem Sternpunkt ein der durch die Vorspannungser- zeugungseinrichtung vorgegebenen Vorspannung entsprechendes mittleres Potential aufrechterhalten, das auch das (mittlere) Potential auf der Gleichspannungsseite des Wechselrichters bzw. an dem Photovoltaikgenerator bestimmt.

In einer modifizierten Ausführungsform der erfindungsgemäßen induktiven HF-Entkopplungseinrichtung weist diese eine der Anzahl der Phasen des Wechselrichterausgangsspannung entsprechende Anzahl von Induktivitäten auf, die jeweils mit einem Wechselspannungsausgangsanschluss des Wechselrichters verbun ¬ den und andererseits an einem gemeinsamen Verbindungspunkt zu ¬ sammengeschlossen sind. An den Verbindungspunkt ist dann die Vorspannungserzeugungseinrichtung angeschlossen. Vorteilhafterweise kann diese Ausführungsform der erfindungsgemäßen HF- Entkopplungseinrichtung bei Netztransformatoren sowohl in

Sternschaltung als auch in Dreiecksschaltung verwendet werden, weil der gemeinsame Verbindungspunkt der Induktivitäten einen virtuellen Sternpunkt für den Anschluss einer Vorspannungser- zeugungseinrichtung bildet. Im Übrigen sind die mehreren Induktivitäten zur Trennung bzw. Dämpfung von hochfrequenten Ableitströmen in gleicher Weise wirksam wie die einzelne Induktivität der vorstehend erläuterten Ausführungsform.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Vorrichtung ferner eine Sensoreinrichtung zur Erfassung von Messparametern, einschließlich der Gleichspannungspotentiale am Eingang des Wechselrichters und eines Stroms in dem Zweig der Vorspannungserzeugungseinrichtung, sowie eine Steuereinrichtung auf, die dazu eingerichtet ist, auf der Basis der Messparameter den Betrieb der Vorrichtung zu steuern, mögliche Fehlerzustände zu erkennen und darauf zu reagieren. Vor ¬ zugsweise ist die Steuereinrichtung auch dazu eingerichtet, den Wert der durch die Vorspannungserzeugungseinrichtung angelegten Vorspannung anhand der erfassten Messparameter je nach Bedarf variabel einzustellen. Insbesondere kann sie in der Lage sein, die Größe der Vorspannung an die Spannung des Photo- voltaikgenerators geeignet anzupassen, die je nach Tageszeit, Einstrahlungsverhältnissen, Temperatur und sonstigen Witte- rungs- und Umgebungsverhältnissen variiert. Zum Beispiel kann für den Leerlaufbetrieb ein höheres Vorspannungspotential ent ¬ sprechend der höheren Generatorspannung im Leerlauf bereitgestellt werden, während im Betrieb das Vorspannungspotential passend reduziert werden kann, um hohe Isolationsbelastungen und Verluste, wie sie mit einem starren Vorspannungswert ver ¬ bunden wären, zu vermeiden.

Es ist selbstverständlich, dass die Steuereinrichtung zur Steuerung bzw. Regelung des Wechselrichters einerseits und der Vorspannungserzeugungseinrichtung andererseits nach Belieben entweder durch eine gemeinsame integrale Steuereinheit oder durch unterschiedliche, verteilte Steuereinheiten gebildet und in Software und/oder Hardware ausgeführt sein kann. Die Steuereinrichtung kann eine Logik zur Erkennung von Erdschlüssen bzw. Isolationsfehlern anhand der von der Sensoreinrichtung erfassten Messparameter aufweisen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist diese Logik ferner zur Erkennung eines schleichenden Isolationsfehlers wie folgt ein ¬ gerichtet: Zunächst gibt die Logik einen ersten Wert für das Vorspannungspotential der Vorspannungserzeugungseinrichtung vor, und es wird die Größe der Gleichspannungspotentiale am Eingang des Wechselrichters und der Strom in dem Zweig der Vorspannungserzeugungseinrichtung gemessen. Anschließend modifiziert die Logik aktiv das Potential der Vorspannung der Vor- spannungserzeugungseinrichtung und gibt einen zweiten Wert für diese vor. Die Sensoreinrichtung erfasst daraufhin die Größe der Gleichspannungspotentiale am Eingang des Wechselrichters und den Strom in dem Zweig der Vorspannungserzeugungseinrich- tung für den zweiten vorgegebenen Vorspannungspotentialwert. Aus den Mess- und Vorgabewerten für die Spannungspotentiale und die Ströme bestimmt die Logik anschließend die Isolations ¬ widerstände an dem positiven und dem negativen Gleichspan- nungseingangsanschluss des Wechselrichters. Durch Vergleich der ermittelten Isolationswiderstände mit Referenzwerten kann die Logik das Einsetzen eines Isolationsfehlers rechtzeitig erkennen. Vorteilhafterweise kann diese Erkennung eines schleichenden Isolationsfehlers auch im Betrieb, bspw. auf pe ¬ riodischer Basis erfolgen.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Zusatzmodul für eine Vorrichtung zur Umwandlung einer eingangsseitig angelegten elektrischen Gleichspannung aus einem Photovoltaik- generator in eine ausgangsseitige Wechselspannung geschaffen, wobei die Vorrichtung wenigstens einen transformatorlosen Wechselrichter mit einem Gleichspannungseingang zum Anschluss eines Photovoltaikgenerators und einen Wechselspannungsausgang aufweist. Das erfindungsgemäße Zusatzmodul weist einen An ¬ schluss zur Verbindung mit dem Wechselspannungsausgang des Wechselrichters, eine Vorspannungserzeugungseinrichtung zum Anlegen eines Vorspannungspotentials an dem Anschluss, wodurch im Betrieb auch das Spannungspotential an dem Gleichspannungs ¬ eingang des Wechselrichters beeinflusst wird, wenn der An ¬ schluss des Zusatzmoduls mit dem Wechselspannungsausgang des Wechselrichters verbunden ist, und eine induktive HF- Entkopplungseinrichtung auf, die im Betrieb zur HF-Entkopplung der Wechselspannungsseite von der Gleichspannungsseite des Wechselrichters eingerichtet ist, wenn der Anschluss des Zu ¬ satzmoduls mit dem Wechselspannungsausgang des Wechselrichters verbunden ist.

Das Zusatzmodul kann somit als nachrüstbare Baueinheit in einer bestehenden Photovoltaikanlage nachträglich eingebaut werden. Es kann prinzipiell an einer beliebigen Stelle zwischen dem Wechselrichterausgang und einem Netztransformator angeschlossen, in dem Gehäuse des Wechselrichters oder des Netztransformators untergebracht oder in den Wechselrichter bzw. Netztransformator integriert werden. Im Übrigen kann das Zusatzmodul, insbesondere dessen HF-Entkopplungseinrichtung, Vorspannungserzeugungseinrichtung und Steuereinrichtung, in der im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Umwandlungseinrichtung vorstehend beschrieben Weise weitergebildet werden. Um Wiederholungen zu vermeiden, wird auf die vorstehende Be ¬ schreibung möglicher Ausführungsformen und deren Vorteile verwiesen .

Die Erfindung ermöglicht es, transformatorlose Wechsel ¬ richter an Photovoltaikgeneratoren zu betreiben, die aus Dünnschichtmodulen oder kristallinen Modulen mit rückseitiger Zel- lenkontaktierung aufgebaut sind, unter Vermeidung von Beschädigungen und Wirkungsgradminderungen aufgrund von TCO-Korrosionen und Polarisationseffekten und unter Vermeidung hoher Ableitströme an dem Photovoltaikgenerator, die einen Schaden an den Komponenten der Photovoltaikanlage verursachen können. Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Zeichnung, der Beschreibung oder der Unteransprüche. In der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:

Fig. 1 eine erfindungsgemäße Photovoltaikanlage zur Um ¬ wandlung einer Gleichspannung eines Photovoltaikgenerators in eine Wechselspannung zur Einspeisung in ein Netz mit einer Vorspannungseinrichtung und einer HF-Entkopplungseinrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform, in stark schematisierter Darstellung;

Fig. 2 eine Ausführungsform eines Wechselrichters zur Verwendung in der Photovoltaikanlage nach Fig. 1, in vereinfachter Darstellung;

Fig. 3 eine Photovoltaikanlage mit einer weiteren Ausfüh ¬ rungsform einer erfindungsgemäßen HF-Entkopplungseinrichtung, in stark schematisierter Darstellung; und

Fig. 4 ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Erkennung von Isolationsfehlern.

Fig. 1 zeigt stark schematisiert eine Photovoltaikanlage 1, die eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Umwandlung einer eingangsseitig angelegten elektrischen Gleichspannung aus einem Photovoltaikgenerator in eine ausgangsseitige Wechselspannung bildet. Die Photovoltaikanlage 1 weist einen Photovol ¬ taikgenerator 2 und einen dreiphasigen Wechselrichter 3 auf. Der Photovoltaikgenerator 2 weist ein oder mehrere, hier nicht im Einzelnen dargestellte PV-Module auf, die durch beliebige kristalline Module oder Dünnschichtmodule gebildet sein kön ¬ nen, wie sie in der Technik bekannt sind, und die in Reihe miteinander verbunden sind, um eine einzige Ausgangsgleichspannung an den Ausgangspolen 4, 6 des Photovoltaikgenerators 2 zu erzeugen. Der Wechselrichter 3 ist zur Umwandlung der durch den Pho- tovoltaikgenerator 2 an seinem Eingang 7 bereitgestellten

Gleichspannung in eine dreiphasige Wechselspannung an seinem Ausgang 8 eingerichtet. Hierzu weist der Wechselrichter den Eingang 7 mit einem positiven und einem negativen Eingangsan- schluss 9, 11 auf, die jeweils mit dem positiven bzw. negati ¬ ven Pol 4, 6 des Photovoltaikgenerators 2 verbunden sind, und den vierpoligen Ausgang 8 auf, zu dem die drei Ausgangsanschlüsse (LI, L2, L3) 12, 13, 14, die die einzelnen Phasen der ausgangsseitigen Wechselspannung des Wechselrichters 3 führen, und ein Neutralausgangsanschluss (N) 16 des Wechselrichters 3 gehören .

Eine mögliche Ausführungsform des Wechselrichters 3 ist in stark schematisierter Weise in Fig. 2 veranschaulicht. Der Wechselrichter 3 weist einen Gleichspannungszwischenkreis 17 mit zwei in Reihe geschalteten Energiezwischenspeichern 18, 19 in Form von Kondensatoren C auf, die mit einem Ende jeweils an dem positiven bzw. negativen Eingangsanschluss 9, 11 des Wechselrichters 3 angeschlossen und mit ihrem anderen Ende an einem Verbindungspunkt 21 zusammengeschlossen sind, der über eine durch den Wechselrichter 3 hindurchführende Leitung 22 mit dem Neutralausgangsanschluss 16 elektrisch verbunden ist. Die Zwischenkreiskondensatoren 17, 18 und die Neutralleitung 22 bilden einen Teil einer Symmetrierschaltung 23, die dazu dient, die Potentiale an den Eingangsanschlüssen 9, 11 des Wechselrichters 3 in Bezug auf das Potential an der Neutral ¬ leitung 22 symmetrisch festzulegen.

Der Wechselrichter 3 weist ferner eine Schalteranordnung 24 auf, die an die Eingangsanschlüsse 9, 11 parallel zu den Zwischenkreiskondensatoren 18, 19 angeschlossen ist. Die

Schalteranordnung 24 ist durch eine Parallelschaltung von drei im Wesentlichen identischen Halbbrücken 26 gebildet, die jeweils zwei in Reihe miteinander verbundene Schaltereinheiten 27, 28 aufweisen, die mit hohen Frequenzen von bis zu 100 kHz schaltbar sind. Obwohl die Schaltereinheiten 27, 28 hier lediglich symbolhaft dargestellt sind, werden bevorzugterweise verlustarme IGBT- (Insulated Gate Bipolar Transistor) oder MOS-Feldeffekttransistor-Schalter eingesetzt. Parallel zu jeder Schaltereinheit 27, 28 ist in herkömmlicher Weise jeweils eine (nicht veranschaulichte) Freilaufdiode in entgegengesetz ¬ ter Durchlassrichtung geschaltet. Der Verbindungspunkt 29 zwi ¬ schen den Schaltereinheiten 27, 28 jeder Halbbrücke 26 ist ü- ber eine Verbindungsleitung 31, die eine Speicherdrossel 32 enthält, zu dem jeweiligen Wechselspannungsausgangsanschluss 12, 13 bzw. 14 hinausgeführt. Die Schaltereinheiten 27, 28 der jeweiligen Halbbrücken 26 werden derart getaktet, dass an den Ausgangsanschlüssen 12, 13, 14 ein dreiphasiger Wechselstrom zur Einspeisung in ein Netz erzeugt wird, der vorzugsweise drei im Wesentlichen betragsgleiche, jedoch jeweils um 120° zueinander phasenverschobene Ausgangsströme aufweist.

Erneut bezugnehmend auf Fig. 1 ist der Ausgang 8 des Wech ¬ selrichters 3 mit einem Netz 32, bspw. einem öffentlichen

Stromversorgungsnetz oder einem Hochspannungsübertragungsnetz , über einen ausgangsseitigen Transformator 33 verbunden, der für eine galvanische Trennung zwischen dem Wechselrichteraus ¬ gang 8 und dem Netz 32 und für eine Anpassung der Größe der vom Wechselrichter gelieferten Ausgangsspannungen und -ströme an die vom Netz 32 geforderten Größen sorgt.

Der Transformator 33 ist hier in herkömmlicher Weise als ein Dreiphasentransformator mit einer Primärseite 34 und einer Sekundärseite 36 ausgebildet, die jeweils drei zu einem Stern geschaltete primäre Wicklungen 37 auf der Primärseite 34 und drei zu einem Stern geschaltete sekundäre Wicklungen 38 auf der Sekundärseite 36 aufweisen. Der zentrale Verbindungspunkt bzw. Sternpunkt der primären Wicklungen 37 bildet den Neutral- anschluss 39 des Transformators 33. Wie veranschaulicht, ist der Neutralanschluss 39 über einen Neutralleiter 41 mit dem Neutralausgangsanschluss 16 des Wechselrichters und über die wechselrichterinterne Neutralleitung 22 ferner mit dem Verbindungspunkt 21 der Zwischenkreiskondensatoren 17, 18 verbunden.

Wie ferner aus Fig. 1 hervorgeht, ist der Neutralanschluss 39 des Transformators 33 auch mit einem ersten Anschluss 40 eines Zweigs 42 verbunden, in dem eine Vorspannungserzeugungs- einrichtung 43 angeordnet ist, die mit einem anderen Anschluss an die Erde 44 angeschlossen ist. Die Vorspannungserzeugungs- einrichtung 43 dient dazu, im Betrieb an dem Anschluss 40 bzw. dem Neutralanschluss 39 des Transformators und somit dem Neut ¬ ralausgangsanschluss 16 des Wechselrichters 3 ein definiertes Vorspannungspotential anzulegen, das dann über die Neutrallei ¬ ter 41, 22 an den Verbindungspunkt 21 des Gleichspannungszwischenkreises 17 angekoppelt wird. Hierzu weist die Vorspan- nungserzeugungseinrichtung 43 eine Konstantspannungsquelle 46 auf, die eine konstante Spannung mit variabel einstellbarer Größe an ihrem mit dem Neutralanschluss 39 verbundenen Aus- gangsanschluss liefert.

Zur Einstellung der Vorspannung der Vorspannungserzeu- gungseinrichtung 43 und zur Steuerung des Betriebs des Wechselrichters 3 in Abhängigkeit von momentanen Betriebs- und Um ¬ gebungsbedingungen ist eine Steuereinrichtung vorgesehen, die hier nur schematisiert in Form eines Blocks 47 dargestellt ist. Die Steuereinrichtung 47 ist mit einer Sensoreinrichtung 48 gekoppelt, die unterschiedliche Messparameter an der Photo- voltaikanlage 1 erfasst und hierzu kennzeichnende Werte an die Steuereinrichtung 47 liefert. Zu den erfassten Messparametern gehören unter anderem die Gleichspannungspotentiale U D c + , U D c- an dem positiven und negativen Eingangsanschluss 9, 11 des Wech ¬ selrichters 3, wie in Fig. 1 angedeutet, sowie bspw. die Wech ¬ selspannungen und/oder Wechselströme an den Ausgangsanschlüs ¬ sen 12, 13, 14 (hier nicht näher dargestellt) .

Die soweit beschriebene Photovoltaikanlage ist an sich be- kannt und funktioniert wie folgt: Der Photovoltaikgenerator 2 wandelt die von der Sonne erhaltene Strahlungsenergie in e- lektrische Energie um und erzeugt dadurch eine Gleichspannung an seinen Polen 4, 6. Die vom Photovoltaikgenerator 2 gelieferte Spannung hängt von den Einstrahlungsverhältnissen, der Temperatur, Feuchtigkeit in der Umgebung des Photovoltaikgene- rators sowie von weiteren Faktoren ab und beträgt im Allgemei ¬ nen im Betrieb in etwa 600 bis 1000 Volt. Der Wechselrichter 3 wandelt die Gleichspannung an seinem Eingang 7 in eine dreiphasige Wechselspannung an seinem Ausgang 8 um, von dem aus die dreiphasige Wechselspannung über den Transformator 33 in das Netz 32 eingespeist wird. Der Wechselrichter 3 wird von der Steuereinrichtung 47 entsprechend den durch die Sensoreinrichtung 48 gemessenen Betriebswerten passend angesteuert, um an seinem Ausgang die zum Einspeisen geeigneten Wechselspannungen und Wechselströme zu liefern. Der Transformator 33 passt diese entsprechend den Anforderungen des Netzes an.

Während des Betriebs legt die Vorspannungserzeugungsein- richtung eine Vorspannung an dem Neutralanschluss 39 des

Transformators 33 an und bewirkt dadurch eine Verschiebung des Gleichspannungspotentials an der Primärseite 34 des Transfor ¬ mators 33 und damit auch an dem Ausgang 8, insbesondere dem Neutralausgangsanschluss 16 des Wechselrichters 3 gegenüber dem Erdpotential um die Vorspannung. Infolge der Symmetrier- schaltung 23, einschließlich der Neutralleiter 22, 41, sind die Potentiale an dem positiven und negativen Eingangsan- schluss 9, 11 in Bezug auf die Vorspannung symmetrisch zueinander, betragen also in etwa 0 Volt an einem der Anschlüsse 9, 11 und ungefähr das Doppelte der Vorspannung an dem anderen Anschluss 9, 11. Durch Auswahl einer geeigneten Größe und Polarität für die Vorspannung der Vorspannungserzeugungseinrich- tung 43 gegenüber dem Erdpotential kann auf diese Weise si ¬ chergestellt werden, dass die Potentiale gegen die Erde für alle Photovoltaikmodule des Photovoltaikgenerators z.B. entwe ¬ der nichtnegativ oder nichtpositiv sind und stets nahe an dem Erdpotential liegen.

Wie bekannt ist, bilden Photovoltaikmodule elektrisch auf ¬ ladbare Flächen, die einem geerdeten Gestell gegenüberliegen und somit parasitäre Kapazitäten bilden, die Ladung speichern können. Die parasitären Kapazitäten der Photovoltaikmodule sind verhältnismäßig groß und liegen im Bereich von etwa 1 yF pro Kabelspitzenspannung. Sie hängen von konstruktiven Faktoren, wie den verwendeten Materialien und der zur Ladungsspei- cherung wirksamen Fläche, ab und können durch wetterbedingte Faktoren, z.B. bei Benetzung mit Wasser, erheblich vergrößert werden. Jedenfalls sind die parasitären Kapazitäten von Photo- voltaikmodulen erheblich größer als die auf der Wechselspannungsseite eines transformatorlosen Wechselrichters. In Fig. 1 sind die parasitären Kapazitäten des Photovoltaikgenerators 2 durch zwei Kapazitäten 49, 51 angedeutet, die zwischen dem positiven bzw. negativen Pol 4, 6 des Photovoltaikgenerators 2 und Masse angeschlossen sind.

In einer herkömmlichen Photovoltaikanlage mit einem drei ¬ phasigen Wechselrichter insbesondere der Halbbrückenkonfigura ¬ tion, wie in Fig. 2 veranschaulicht, ohne die Vorspannungser- zeugungseinrichtung 43 springt das Wechselspannungspotential an dem Neutralanschluss bzw. Sternpunkt 39 des Transformators 33 bedingt durch die Taktung des Wechselrichters. Das Wechsel ¬ spannungspotential springt mit einer Amplitude, die von dem verwendeten Taktmuster und Modulationsverfahren abhängt, und mit einer Frequenz, die in etwa der dreifachen Taktfrequenz des Wechselrichters 3 entspricht. Wenn aber die Vorspannungs- erzeugungseinrichtung 43 an dem Neutralanschluss 39 angeschlossen wird, wird dadurch das Potential an diesem fest ¬ gehalten. Die erforderlichen Potentialsprünge werden nun über die Symmetrierschaltung 23 auf die Gleichspannungseingangssei ¬ te des Wechselrichters 3 und weiter auf den Photovoltaikgene- rator 2 übertragen. Durch die Spannungssprünge müssen die hohen parasitären Kapazitäten des Photovoltaikgenerators 2 stän- dig umgeladen werden, was hohe Verschiebungsströme an dem Pho- tovoltaikgenerator zur Folge hat, die zu den parasitären Kapazitäten und der Spannungsamplitude proportional sind. Die Ver ¬ schiebungsströme ergeben Ableitströme, die gegen Erde abflie ¬ ßen und die im Kreis durch die Anlage, insbesondere durch den Wechselrichter 3 und die Konstantspannungsquelle 46 der Vor- spannungserzeugungseinrichtung 43 fließen und diese beschädigen können. Außerdem können derartige kapazitive Ableitströme die Fehlerstromüberwachung eines Wechselrichters 3 und folg ¬ lich dessen Trennung vom Netz auslösen.

Um dies zu vermeiden ist gemäß der vorliegenden Erfindung eine induktive HF-Entkopplungseinrichtung 52 zur HF-Entkopplung der Wechselspannungsseite von der Gleichspannungsseite des Wechselrichters 3 vorgesehen. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist die induktive HF-Entkopplungseinrichtung 52 in der bevorzugten Ausführungsform in Fig. 1 durch eine Induktivität 53 gebildet, die zwischen dem Anschluss 40 bzw. dem Neutralan- schluss 39 des Transformators 33 und der Vorspannungserzeu- gungseinrichtung 43 angeschlossen ist. Die Induktivität 53 weist einen geeigneten Induktivitätswert im Sinne eines hohen HF-Widerstands auf, um die im Betrieb zu erwartenden hochfre ¬ quenten Ableitströme hinreichend zu blockieren bzw. zu dämp ¬ fen. Die Induktivität 53 ermöglicht die Wechselspannungspoten- tialsprünge an dem Neutralanschluss 39, hält aber dessen Po ¬ tential bei einem konstanten Mittelwert, der der durch die Vorspannungserzeugungseinrichtung 43 vorgegebenen Vorspannung entspricht. Dadurch bleibt der Photovoltaikgenerator 2 insofern „ruhig", als es zu keinen wesentlichen Spannungssprüngen und Verschiebungsströmen an diesem kommt. Durch die erfindungsgemäße HF-Entkopplungseinrichtung 52 können die ansonsten durch Klemmung des Neutralpunkts 39 verursachten kapazitiven Ableitströme an dem Photovoltaikgenerator 2 wirksam vermieden werden .

Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfin- dungsgemäßen Photovoltaikanlage 1 mit einem modifizieren Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen induktiven HF-Entkopplungseinrichtung 52 zur Entkopplung der Wechselspannungs- ausgangsseite des Wechselrichters 3 von seiner Gleichspan ¬ nungseingangsseite. Soweit Übereinstimmung in Bau und/oder Funktion besteht, wird unter Zugrundelegung der gleichen Bezugszeichen auf die vorstehende Beschreibung im Zusammenhang mit Fig. 1 und 2 verwiesen.

Die Ausführungsform der Vorrichtung 1 zur Umwandlung einer eingangsseitig angelegten elektrischen Gleichspannung aus einem Photovoltaikgenerator 2 in eine ausgangsseitige Wechsel ¬ spannung gemäß Fig. 3 unterscheidet sich von derjenigen nach Fig. 1 im Wesentlichen nur durch die Anordnung und Ausbildung der HF-Entkopplungseinrichtung 52. Diese ist hier nicht zwischen dem Neutralanschluss 39 des Transformators 33 und der Vorspannungserzeugungseinrichtung 43 sondern zwischen dieser und den Eingangsanschlüssen des Transformators 33 angeschlos ¬ sen. Die aus der HF-Entkopplungseinrichtung 52 und der Vor- spannungserzeugungseinrichtung 43 gebildete Einheit weist also drei Anschlüsse 40a, 40b bzw. 40c zur Verbindung mit jeweili ¬ gen Ausgangsanschlüssen 12, 13 bzw. 14 des Wechselrichters 3 auf. Die HF-Entkopplungseinrichtung 52 weist drei Induktivitä ¬ ten 54, 56 und 57 auf, die jeweils über die Anschlüsse 40a, 40b, 40c mit einem der Wechselspannungsausgangsanschlüsse 12, 13, 14 des Wechselrichters 3 und andererseits mit einem ge ¬ meinsamen Verbindungspunkt 58 verbunden sind, der einen virtu ¬ ellen Sternpunkt bildet. Diese Ausführungsform kann somit auch angewandt werden, wenn der ausgangsseitige Transformator 33 nicht, wie hier dargestellt, in einer Sternschaltung, sondern in einer Dreiecksschaltung implementiert ist.

Im Übrigen sind die einzelnen Induktivitäten 54, 56, 57 in der Ausführungsform nach Fig. 3 in der gleichen Weise wie die Induktivität 53 nach Fig. 1 zur induktiven HF-Entkopplung des Wechselspannungsausgangs 8 von dem Gleichspannungseingang 7 des Wechselrichters 3 wirksam, indem sie bei konstantem Mit ¬ telwert des Potentials an ihren Anschlüssen 40a, 40b, 40c und somit den Wechselrichterausgangsanschlüssen 12, 13, 14 entsprechend der Vorspannung der Vorspannungserzeugungseinrich- tung 43 Potentialsprünge daran ermöglichen und hochfrequente Ableitströme zu der Gleichspannungsseite des Wechselrichters 3 hin blockieren bzw. dämpfen, um Ableitströme an dem Photovol- taikgenerator 2 zu minimieren.

In Fig. 3 ist eine zusätzliche Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 veranschaulicht. Wie ersichtlich, erfasst die Sensoreinrichtung 48 hier die Gleichspannungspo ¬ tentiale an dem positiven und negativen Eingangsanschluss 9, 11 des Wechselrichters 3 und zusätzlich den Strom I in dem Zweig 42 der Vorspannungserzeugungseinrichtung 43. Durch Überwachung des Stroms I aus der Vorspannungserzeugungseinrichtung 43 können schwerwiegende Isolationsfehler, die Erdschlüsse be ¬ wirken, erfasst werden, so dass der Wechselrichter infolgedessen abgeschaltet werden kann, um einen weiteren Schaden zu vermeiden. Durch einen Erdschluss kann aber bereits ein Schaden an Komponenten der Anlage 1 eingetreten sein.

In der in Fig. 3 veranschaulichten Ausführungsform weist die Steuereinrichtung 47 eine zusätzliche Logik auf, um

schleichende Isolationsfehler, also Isolationsfehler bereits während ihrer Entstehung, an dem Photovoltaikgenerator 2 zu erkennen. Dies wird durch Bestimmen und Überwachen der Isolationswiderstände Riso, DC+ und Riso, De- an dem positiven bzw. nega ¬ tiven Pol 4, 6 des Photovoltaikgenerators 2 gegenüber Erde be ¬ werkstelligt. Die Isolationswiderstände Riso, DC+ , R ISO , DC - sind in Fig. 3 als Widerstände 59, 61, jeweils in Parallelschaltung mit der zugehörigen parasitären Kapazität 49, 51 des Photovol ¬ taikgenerators 2 angedeutet.

Die erfindungsgemäße Logik 62 der Steuereinrichtung 47 zur Erkennung schleichender Isolationsfehler soll im Zusammenhang mit dem Flussdiagramm nach Fig. 4 erläutert werden. Wie in Fig. 4 veranschaulicht, gibt die Steuereinrichtung 47 zunächst eine erste Vorspannung der Vorspannungserzeugungseinrichtung 43 vor (Schritt Sl) .

Die Sensoreinrichtung 48 erfasst daraufhin die Gleichspannungspotentiale U D c+, U DC - an dem positiven und negativen Ein- gangsanschluss 9, 11 des Wechselrichters 3 sowie die Größe des Stroms I aus der Vorspannungserzeugungseinrichtung 43 und meldet diese Größe an die Steuereinrichtung 47 (Schritt S2) .

Der Vorgang wird für eine zweite vorgegebene Spannung wie ¬ derholt. Die Steuereinrichtung 47 setzt eine zweite Vorspannung an der Vorspannungserzeugungseinrichtung 43 fest, die sich von der ersten Vorspannung unterscheidet (Schritt S3) , und erhält von der Sensoreinrichtung 48 Messwerte der Gleichspannungspotentiale U D c+, U D C- und des Stroms I in dem Zweig 42 der Vorspannungserzeugungseinrichtung 32 (Schritt S4).

Anschließend oder bereits parallel zu den vorstehenden Schritten bestimmt die Steuereinrichtung 47 die Isolationswiderstände Riso, D C + / Riso, D e- aus den gemessenen Größen (Schritt S5) . Wenn bspw. die Spannungen Ul, U2 die vorgegebenen Vorspannungen der Vorspannungserzeugungseinrichtung 43 sind, Im , U D c+, ui , U D C-,ÜI bzw. I 02 , U D c+,u2, U DC -,U2 die gemessenen Ströme bzw. Gleichspannungspotentiale bei der ersten bzw. zweiten vorgege ¬ benen Vorspannung sind, können in erster Näherung für die

Ströme Im , Iu2 die folgenden Gleichungen angegeben werden: UDC+,UI/RISO,DC+ + UDC-,UI/RISO,DC-

IÜ2 = UDC+,Ü2/RISO,DC+ + UDC-,Ü2/RISO,DC- ·

Mit den obigen Gleichungen können die beiden unbekannten Isolationswiderstände R I SO, D C + und R I SO, D C- einfach ermittelt wer ¬ den . Die ermittelten Isolationswiderstände können bspw. mit Re ¬ ferenzwerten verglichen werden, um eventuelle Isolationsfehler zu erkennen (S6) .

Durch fortlaufende Überwachung der Isolationswiderstände können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren vorteilhafterweise bereits schleichende Isolationsfehler erkannt werden. Das Ver ¬ fahren kann auch im Betrieb durch periodische, kurzzeitige Veränderung der Vorspannung auf ein gegenüber dem normalen Betriebsniveau anderes Niveau schnell durchgeführt werden.

Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Modifikationen möglich. So kann bspw. der dreiphasige Wechselrichter 3 durch drei einphasige Wechselrichter ersetzt werden. Es können auch mehrere Wechselrichter ausgangsseitig parallel zueinander ge ¬ schaltet werden. Ferner sind auch unterschiedliche Ausfüh ¬ rungsformen für den Transformator 33, z.B. auch in der Dreiecksschaltung, möglich. Die HF-Entkopplungseinrichtung 52 könnte auch aus einer oder mehreren Kapazitäten und Induktivitäten aufgebaute LC-Filter zur Sperrung bestimmter Frequenzen in dem Frequenzband, in dem die hochfrequenten Ableitströme und zugehörige relevante Oberschwingungen zu erwarten sind, aufweisen. Die Ausführungsformen gemäß den Figuren 1 und 3, die allein auf den Induktivitäten 53 bzw. 54, 56, 57 beruhen, werden jedoch aufgrund ihrer einfachen Realisierungsform und hohen Wirksamkeit bevorzugt. Vorteilhafterweise kann die er ¬ findungsgemäße HF-Entkopplungseinrichtung 52 (bedarfsweise mit der Vorspannungserzeugungseinrichtung 43) auch in bestehenden Anlagen aufwandslos nachgerüstet werden. Hierzu können die HF- Entkopplungseinrichtung 52 und die Vorspannungserzeugungsein- richtung 43 in einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ein nachrüstbares Zusatzmodul bilden, das in beste ¬ hende Photovoltaikanlagen integriert werden kann.

Es ist eine Photovoltaikanlage 1 zur Umwandlung einer Gleichspannung aus einem Photovoltaikgenerator 2 in eine Wechselspannung offenbart, die einen transformatorlosen Wechselrichter 3 mit hochfrequent getakteten Schaltereinheiten aufweist, dessen Gleichspannungseingang 7 an dem Photovoltaikgenerator 2 angeschlossen ist und an dessen Wechselspannungsausgang 8 eine Reihenschaltung aus einer Vorspannungserzeugungs- einrichtung 43 und einer induktiven HF-Entkopplungseinrichtung 52 angeschlossen ist. Die Vorspannungserzeugungseinrichtung 43 dient zum Anlegen eines Vorspannungspotentials an dem Wechsel ¬ spannungsausgang 8 des Wechselrichters 3, durch das indirekt das Spannungspotential an dem Gleichspannungseingang 7 des Wechselrichters 3 mit beeinflusst wird. Dadurch kann das Po ¬ tential an dem Photovoltaikgenerator 2 passend für den Einsatz von Dünnschichtphotovoltaikmodulen oder kristallinen Photovol- taikmodulen mit rückseitiger Zellenkontaktierung vorgegeben werden. Die induktive HF-Entkopplungseinrichtung 52 dient zur HF-Entkopplung der Wechselspannungsseite von der Gleichspannungsseite des Wechselrichters 3, um durch den Einsatz der Vorspannungserzeugungseinrichtung 43 bedingte kapazitive Ableitströme an dem Photovoltaikgenerator 2 zu vermeiden. Eine erfindungsgemäße Kombination aus der Vorspannungserzeugungs- einrichtung 43 und der induktiven HF-Entkopplungseinrichtung 52 lässt sich aufwandsarm realisieren und in bestehenden Anlagen nachrüsten.