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Title:
PHYSICAL METHOD FOR IMPROVING THE STRUCTURE OF NATURAL KERATIN FIBERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/017612
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for improving the structure of natural keratin fibers, comprising the treatment of fibers with light emitted by a pulsed, non-coherent light source of low or high energy density, preferably in the range of 0.5 to 100 J/cm?2¿. The preferred light source is a gas discharge light source whose $g(l) $m(F) 500 nm spectral component is preferably masked.

Inventors:
SCHROETER C A (DE)
Application Number:
PCT/EP2000/008632
Publication Date:
March 15, 2001
Filing Date:
September 04, 2000
Export Citation:
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Assignee:
MEDISCH CT MAASTRICHT (NL)
SCHROETER C A (DE)
International Classes:
A61N5/06; (IPC1-7): A61N5/06
Domestic Patent References:
WO1995019808A11995-07-27
Foreign References:
DE4238456A11994-05-19
GB2262043A1993-06-09
DE4238457A11994-05-19
EP0736308A21996-10-09
US4792341A1988-12-20
DE19830222A12000-01-13
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
Füchsle, Klaus (Hoffmann. Eitle Arabellastrasse 4 München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Strukturverbesserung von natürlichen Keratinfasern, umfassend die Behandlung der Haare mit dem Licht einer gepulsten, nichtkohärenten Lichtquelle niedriger oder hoher Energiedichte.
2. Verfahren nach Anspruch 1, worin daS die Lichtquelle eine Gasentladungslichtquelle ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, worin keine zusätzliche Behandlung mit Oxidationsmitteln und/oder Antioxidationsmitteln erfolgt.
4. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, worin die Keratinfasern mit Wasser und/oder Gel gekühlt werden.
5. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, worin die Energiedichte der verwendeten Lichtpulse im Bereich von 0,5 bis 100 J/cm2 liegt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, worin die Energiedichte im Bereich von 0,5 bis 60 J/cm2 liegt.
7. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, worin gegebenenfalls vorhandene UVAnteile des Lichtquellenpulses vor der Bestrahlung auf die Keratinfasern ausgeblendet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, worin nur die Anteile des Lichtquellenpulses mit einer Wellenlänge von X 2 500 nm verwendet werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, worin die Lichtquelle mit einem optischen HochpaßKantenfilter mit einer Kantenwellenlänge im Bereich von 500 bis 800 nm ausgerüstet ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, worin die Kantenwellenlänge im Bereich von 515 bis 755 nm liegt.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, worin die Kantenwellenlänge im Bereich von 515 bis 590 nm liegt.
12. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, worin die Lichtquelle mit einem optischen TiefpaßKantenfilter mit einer Kantenwellenlänge im Bereich von 1200 bis 1300 nm ausgerüstet ist.
13. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgabe des Lichts aus der Lichtquelle in Form von Einzelpuls (en), Mehrfachpuls (en) oder Pulssequenz (en) erfolgt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgabe des Lichts in Form einer variablen Sequenz aus Einzelpulsen mit variabler Pulslänge von 0,51000 msec dazwischenligenden variablen Pulspausen von 0,1500 msec erfolgt.
15. Verfahren nach Anspruch 13, worin die Abgabe des Lichts in Form eines QuasiMehrfachpulses mit variablem Ein/Aus Modus erfolgt, der aus einem Einzelpuls von 0,51000 msec besteht, und über eine entsprechende Steuerung durch eine oder mehrere variable Pulspause (n) von 0,1500 msec unterbrochen wird.
Description:
Physikalisches Verfahren zur Strukturverbesserung von natürlichen Keratinfasern Natürliche Keratinfasern erhalten ihre Strukturstabilität aus einer Vielzahl von verbrückenden Aminosäurebindungen. Von besonderer Bedeutung sind hierbei die Cystinbrücken, die alleine schon durch ihre Menge (etwa 8-10 % des Aminosäuregesamtanteils) den wesentlichen Beitrag zur mechanischen Stabilität von Keratinfasern liefern.

Ein Abbau von Cystinbrücken, wie er zum Beispiel bei chemischer Behandlung von Haaren zu beobachten ist, führt folglich zur Destabilisierung des Faserverbundes. Neben chemischen Einflüssen sind aber auch physikalische Faktoren bekannt, die schädigende Wirkung auf die Aminosäurezusammensetzung haben. Hierzu gehört Licht, im besonderen Strahlung im kurzweiligen Bereich des sichtbaren Lichts sowie der W-Anteil, der sich als besonders schädigend erwiesen hat. Charakteristisch ist der bei strahlungsgeschädigten Haaren angestiegene Gehalt an Cysteinsäure bei gleichzeitig verringertem Cystingehalt.

Entgegen der gängigen Lehrmeinung können wir bei der Bestrahlung von Keratinfasern bei bestimmten Parametern jedoch auch stabilisierende Effekte nachweisen. Das hier vorgestellte Verfahren zeigt nach der Behandlung mit gepulsten Lichtblitzen aus nicht kohärentem Licht eine signifikante und reproduzierbare Erhöhung des Cystinbrückengehalts. Der Gehalt an Cystinsäure, die als Indikator für eine Schädigung gilt, sinkt um etwa den gleichen Betrag, so dass man von einer Restrukturierung sprechen kann. Ein Cut-Off-Filter verhindert im beschriebenen Verfahren das Eindringen der schädigenden kurzweiligen Lichtanteile.

Tabelle 1 : Beispielhafte Behandlungsparameter zum Verfahren zur Strukturverbesserung von natürlichen Keratinfasern. Haar-FilterPuls-Puls-Puls-Ener-AnzahlCySCySCySSCy CySSCy farbe(nm)zahlzeitinter-gieBehand-un-behandeltmol/100 mol/100 (ms)vall J/cm2lungenbehandeltmol/100mol mol (ms)mol/lOOmolmol 1blond615 3 4 25 65 5 2, 06 1,908,17 8,69 2blond6153 4 25 60? 4,79 6,10 3braun 615 5, 65 4, 14 1, 83 6,70 4braun6152320 361,670,768,60 9,68 5braun615 3 3,525 su1,71,078,87 9,60 CyS : Cysteinsäure CySSCy : Cystin Es hat sich gezeigt, dass das Verfahren unabhängig von der Grundfarbe des eingesetzten Haares wirksam ist. Haare, die z.

B. durch eine Bleiche, Dauerwelle oder Haarfärbung vorgeschädigt sind (Tabelle 1 Nr. 2 und 3), werden durch die Behandlung teilweise restrukturiert. Bis zu 45% der Cysteinsäure konnte mit dem Verfahren in Cystin zurückgeführt werden.

Es wird angenommen, dass die hochenergetischen Blitze Cysteinsäure in einen angeregten Zustand versetzen, der u. U. in Cystein und Abbauprodukte zerfällt.

Cystein oxidiert unter normalen Bedingungen wieder zu Cystin und bildet innerhalb der Keratinfasern neue Vernetzungen.

Beispiel In einem Beispiel für die physikalische Strukturverbesserung von Keratinfasern wurden blonde Haarstränen in ein Gel eingebettet und mit Trippel-Lichtpulsen der Pulsdauer 4 msec im Pulsintervall von 25 msec bestrahlt. Die Energiedichte des Blitzes betrug 60 J/cm2. Die Behandlung wurde im Abstand von ca. 10 sec. fünf Mal wiederholt. Zum Einsatz kam eine EPI- Light-Xenon-Blitzlampe der Firme IBW. Ein cut-off-Filter trennte alle Wellenlängen unter 615 nm vom Spektrum ab. Die Cystinkonzentration stieg nach der Behandlung um 27%, während die Cysteinsäurekonzentration um 15% sank (s. Tabelle 1).