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Patent Searching and Data


Title:
PISTON AND METHOD OF PRODUCING THE SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/066299
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to methods that allow the production of especially pistons (10) for brakes by expanding metal foam. The inventive processes allow the production of pistons that are characterized by very small wall thicknesses and high strength.

Inventors:
DREXLER CHRISTOPH (DE)
ROGGENBUCK GERD (DE)
SEUSER ULRICH (DE)
WEBER MARKUS (DE)
WOLLENWEBER KARL-HEINZ (DE)
Application Number:
PCT/EP2000/003422
Publication Date:
November 09, 2000
Filing Date:
April 14, 2000
Export Citation:
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Assignee:
LUCAS IND PLC (GB)
FRAUNHOFER GES FORSCHUNG (DE)
DREXLER CHRISTOPH (DE)
ROGGENBUCK GERD (DE)
SEUSER ULRICH (DE)
WEBER MARKUS (DE)
WOLLENWEBER KARL HEINZ (DE)
International Classes:
B21D22/20; B22F3/11; B22F7/00; B29C45/14; F16D65/00; F16D65/092; F16D65/14; F16D65/16; F16J1/00; F16J1/01; B29K105/04; B29L31/16; (IPC1-7): B22F3/11; B22F7/00; F16D65/16; F16J1/00
Foreign References:
EP0859163A11998-08-19
DE19744300A11998-04-16
DE4426627A11995-02-02
DE4124591C11993-02-11
Other References:
DATABASE WPI Section PQ Week 198314, Derwent World Patents Index; Class Q65, AN 1983-E7071K, XP002145786
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 008, no. 166 (M - 314) 2 August 1984 (1984-08-02)
Attorney, Agent or Firm:
Von Hellfeld, Axel (Wuesthoff & Wuesthoff Schweigerstrasse 2 München, DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Kolben (10), insbesondere für eine hydraulisch betätigte Bremse, mit einem Kolbenmantel (12), einem Kolbenboden (14) und einem von diesen begrenzten Innenraum (16), dadurch ge kennzeichnet, daß die Wandstärke des Kolbenmantels (12) klei ner als oder gleich 2 mm ist und daß der Innenraum (16) zu mindest teilweise ausgeschäumt ist.
2. Kolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke kleiner als oder gleich 1,5 mm ; insbesondere klei ner als oder gleich 1,0 mm ; weiter insbesondere kleiner als oder gleich 0,8 mm ist.
3. Kolben nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge kennzeichnet, daß der Kolbenmantel (12) aus Stahlblech be steht.
4. Kolben nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaum ein Metallschaum, insbesondere ein Aluminiumschaum ist.
5. Kolben, insbesondere für eine hydraulisch betätigte Bremse, im wesentlichen bestehend aus einem Schaumkörper (40), insbesondere aus Metallschaum, wobei der Schaumkörper (40) auch den Kolbenmantel bildet.
6. Kolben, insbesondere für eine hydraulisch betätigte Bremse, mit einem Kolbenmantel, einem Kolbenboden und einem von diesen begrenzten Innenraum, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenmantel (48) und der Kolbenboden (12) einstückig aus einem Duromer bestehen und der Innenraum zumindest teilweise aus einem Schaumkörper (44).
7. Kolben nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaumkörper (44) rundum mit Duromer umspritzt ist.
8. Kolben nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaummaterial zumindest teilweise in seinem Außenbereich eine größere Dichte hat als in seinem In nenbereich.
9. Kolben nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Gasblasen im Schaum zumindest zum Teil eine Ellipsoidform haben und anisotrop ausgerichtet sind.
10. Kolben nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenboden konkav ist.
11. Verfahren zum Herstellen eines Kolbens, insbesondere für eine hydraulisch betätigte Bremse, mit einem Kolbenmantel (12), einem Kolbenboden (14) und einem von diesen begrenzten Innenraum (16), wobei das Verfahren ein Tiefziehen umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß beim Tiefziehen ein schäumungsfä higer Körper (18) mit dem Kolbenboden (14) und/oder dem Kol benmantel (12) verpreßt wird, insbesondere mit starker Reib schweißung oder Preßschweißung.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der schäumungsfähige Körper (18) Metallpulver, insbesondere Aluminiumpulver, mit darin verteiltem Treibmittel, insbeson dere Metallhydridpulver, enthält, wobei als Metall insbeson dere Titan, Zirkon, oder Magnesium vorgesehen ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der schäumungsfähige Körper (18) durch Wärmeeinwirkung und Formgebung unter Anpassung an und Verbin dung mit Kolbenmantel und Kolbenboden aufgeschäumt wird.
14. Verfahren zum Herstellen eines Kolbens, insbesondere fur eine hydraulisch betätigte Bremse, mit einem Kolbenmantel (12), einem Kolbenboden (14) und einem von diesen begrenzten Innenraum (16), wobei das Verfahren ein Drücken und/oder Tiefziehen und/oder Walzen und/oder Rollen umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung ein Blech verwendet wird, das zumindest teilweise mit einem schäumungsfähigen Ma terial beschichtet ist, welches bei oder nach der Formung des Kolbens aufgeschäumt wird.
15. Verfahren zum Herstellen eines Kolbens, insbesondere für eine hydraulisch betätigte Bremse, mit einem Kolbenmantel, einem Kolbenboden und einem von diesen begrenzten Innenraum, wobei das Verfahren ein kunststofformgebendes Verfahren, ins besondere ein Spritzgießen, umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kunststoffhalbzeug verwendet wird, das zumindest teilweise mit einem schäumungsfähigen Material beschichtet ist, welches bei oder nach der Formung des Kolbens aufge schäumt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Schäumprozeß in einer formstabilisie renden Kokille (30) durchgeführt wird.
17. Verfahren zum Herstellen eines Kolbens, insbesondere ge mäß einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein vorgefertigter Schaumkörper (32,44) in den Kolbenmantel (12,48) eingeschoben und dort befestigt wird.
18. Verfahren zum Herstellen eines Kolbens, insbesondere ge mäß einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß aufschäumbares Material teilweise aufgeschäumt in den Kolben mantel (12,48) eingebracht und dort endgültig aufgeschäumt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der vorgefertigte Schaumkörper (32) mittels eines Klebstoffes (34) oder eines Schaumes (36), insbesondere Metallschaumes oder Kunststoffschaumes, befestigt wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Gaszellengröße des Schaumes in äuße ren Bereichen des Kolbens kleiner ist als in inneren Berei chen.
21. Verfahren zum Herstellen eines Kolbens, insbesondere für eine hydraulisch betätigte Bremse, aus einem aufgeschäumten Material, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaum während des Schäumens rotiert wird.
22. Verfahren zum Herstellen eines Kolbens, insbesondere für eine hydraulisch betätigte Bremse, dadurch gekennzeichnet, daß ein vorgefertigter Schaumkörper (56) mit Druckguß (58) umgossen wird.
23. Verfahren zum Herstellen eines Körpers aus Metallschaum, dadurch gekennzeichnet, daß unter Einwirkung elektrischer und/oder magnetischer Felder eine Mischung aus Metallpulver, insbesondere Aluminiumpulver, und einem Treibmittel, insbe sondere Metallhydridpulver, auf einen Träger oder in eine Form (50) gebracht wird, dies insbesondere schichtweise.
24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulvergemisch in eine Hohlform (50) eingebracht wird.
25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlform (50) beim Einbringen des Pulvergemisches ro tiert.
26. Verfahren zum Herstellen eines Kolbens, insbesondere für eine hydraulisch betätigte Bremse, mit einem Kolbenmantel, einem Kolbenboden und einem von diesen begrenzten Innenraum, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenraum zumindest teilweise ausgeschäumt wird und daß die Restwärme einer vorgelagerten Fertigungsstufe, wie z. B. Schleuderguß, zum Schäumen von in den Innenraum eingebrachtem Material verwendet wird.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufschäumung unter Erwärmung mittels elektromagnetischer Strahlung durchgeführt wird, insbesondere mit Infrarotstrahlung.
28. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufschäumung unter Erwärmung mittels elektromagnetischer Felder durchgeführt wird, insbesondere mittels Induktionserwärmung.
29. Verfahren nach Anspruch 27 oder 28, dadurch gekennzeich net, daß die Einstrahlung elektromagnetischer Energie so ge steuert wird, daß im Schaum zumindest teilweise ellipsoidför mige Blasen entstehen.
30. Verfahren nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsachse des Ellipsoids so orientiert wird, daß sie zu mindest annähernd in Richtung der Hauptkrafteinwirkung auf den Kolben verläuft.
31. Verfahren nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsachsen der Ellipsoide im Bereich des Kolbenbodens axial und im Bereich des Kolbenmantels radial verlaufen.
Description:
Kolben und Verfahren zur Herstellung eines solchen.

Die Erfindung betrifft Kolben, insbesondere für hydraulisch betätigte Bremsanlagen. Ganz besonders betrifft die Erfindung sog. Betätigungskolben für hydraulisch betätigte Scheiben- bremsen.

Das Bemühen der Kraftfahrzeugindustrie geht seit Jahrzehnten und in jüngster Zeit zunehmend in Richtung einer Reduzierung des Fahrzeuggewichtes. Dieses Bemühen betrifft jedes Bauteil.

Ein herkömmlicher Betätigungskolben für eine Kraftfahrzeug- Scheibenbremse besteht üblicherweise aus Stahl und hat bei einem Durchmesser von 54 mm ein Gewicht von etwa 370 g. Ver- sucht man das Gewicht in herkömmlicher Weise dadurch zu sen- ken, daß der Betätigungskolben aus Kunststoff oder Aluminium oder extrem dünnwandig tiefgezogenem Stahlblech hergestellt wird, so kann das Gewicht auf etwa 185 g gesenkt werden.

Aus der EP 0 304 103 ist ein typischer Kolben aus tiefgezoge- nem Metallblech bekannt. Um bei möglichst dünnem Blech eine hohe Formstabilität (Steifigkeit) des Kolbens zu erreichen, ist der Kolbenboden dort kuppelförmig, konkav oder konvex ge- staltet. Allerdings ist auch dort eine Mindest-Blechstärke von etwa 2,5 mm erforderlich.

Aus der EP 0 230 106 A2 ist ein Betätigungskolben für eine hydraulische Bremse bekannt, der aus einem inneren steifen Kolbenkörper und einer diesen ummantelnden elastischen Abdek- kung besteht. Für den Kolbenkörper wird Metall oder ein Hart- kunststoff vorgeschlagen.

Aus den deutschen Patentschriften DE 40 18 360 Cl und DE 41 01 630 C2 sind allgemein Verfahren zur Herstellung po- röser Metallkörper durch Aufschäumung bekannt.

Aus der WO 97/09222 sind Achsschenkel in Verbundbauweise be- kannt, bei denen ein Hohlraum ausgeschäumt ist. Die Blechstärke der Blechformteile beträgt dabei etwa 3 mm.

Die DE 30 40 125 A1 beschreibt Kolben für Brennkraftmaschi- nen, bei denen ein getrennt gefertigter Kolbenboden mit einem Kolbenmantel verbunden wird. Ein faservertärkter Kunststoff dient zur Verstärkung.

Die EP 0 304 103 A1 beschreibt Bremskolben, bei denen ein kuppelförmiger Boden die Stabilität des Kolbens verbessert.

Auch die DE 27 48 499 A1 beschreibt einen hinsichtlich der Stabilität verbesserten Bremskolben mit einer besonderen For- mung seines Bodenbereiches.

Die DE 197 05 836 A1 beschreibt eine Bremsbacke, deren Belag- träger sandwich-artig aufgebaut ist mit zwei Blechplatten und Aluminiumschaum dazwischen.

In folgenden Veröffentlichungen ist die Herstellung von ge- schäumten Metallen als solchen näher beschrieben : J. BANHART, J. BAUMEISTER, M. WEBER :"Herstellung u. Anwen- dungsmöglichkeiten v. Bauteilen aus geschäumten Metallen", DE-Z. Werkstoffe im Automobilbau 97/98, S. 34-37 ; J. BANHART, J. BAUMEISTER, M. WEBER :"Metallschaum wird indu- strietauglich", DE-Z. Der Konstrukteur 10/94, S. 24-28 ; J. BANHART, J. BAUMEISTER, M. WEBER ;"Geschäumte Metalle : Vielfach einsetzbar-Herstellung vereinfacht", DE-Z. Indu- strie Anzeiger 37/93, S. 48,49.

Die DE 41 39 020 A1 und die DE 43 26 982 Cl beschreiben be- sondere Verfahren zum Herstellen von Formteilen aus Metall- schaum.

Die DE 195 09 018 A1 beschreibt Verfahren zum Herstellen von leichten und steifen Verbundenteilen, wobei ein Formkörper mit einem Leichtmetallschaum verwendet wird.

Die DE 197 17 894 A1 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von porösen Metallkörpern, bei denen besondere Prozeßparame- ter eingehalten werden.

Die DE 197 44 300 A1 beschreibt Verfahren zum Herstellen von porösen Formkörpern aus Leichtmetallen, bei denen besondere Heizmittel, nämlich Induktionsspulen, vorgesehen sind.

Die DE 198 13 176 A1 schließlich beschreibt ein Verfahren zum Herstellen von Verbundwerkstoffbauteilen, bei dem in eine Me- tallschmelze Pulverschaum eingebracht wird.

Der Erfindung liegt die technische Aufgabe zugrunde, bei ei- nem Kolben der eingangs genannten Art das Gewicht weiter zu senken und gleichwohl eine hinreichende Formstabilität (Stei- figkeit) zu erhalten.

Erfindungsgemäß wird dieses Ziel dadurch erreicht, daß die Wandstärke des Kolbenmantels kleiner als oder gleich 2 mm ist und der Innenraum des Kolbens zumindest teilweise ausge- schäumt ist.

Ein solcher Kolben wird bevorzugt als Betätigungskolben für eine hydraulisch betätigte Bremse, insbesondere Scheibenbrem- se, eingesetzt.

Die Erfindung ermöglicht es, die Stärke des Kolbenmantels, insbesondere aus Stahlblech, noch weiter zu reduzieren, ohne daß die Formstabilität (Steifigkeit) des Kolbens unter das zulässige Maß sinkt. Gemäß bevorzugten Ausgestaltungen der Erfindung ist die Wandstärke des Kolbens bei Verwendung von Stahlblech kleiner als oder gleich 1,5 mm, insbesondere klei- ner als oder gleich 1,0 mm ; weiter insbesondere kleiner als oder gleich 0,8 mm. Das verwendete Stahlblech für den Kolben- mantel kann in bekannter Weise durch Tiefziehen, Rollen etc. geformt werden.

Bevorzugt wird als Schaum ein Metallschaum, insbesondere ein Aluminiumschaum verwendet. Insoweit wird auf den obengenann- ten Stand der Technik (insbesondere DE 40 18 360 Cl und DE 41 01 630 C2) zurückgegriffen.

Gemäß einer Variante des Erfindungsgedankens kann der Kolben im wesentlichen auch ohne Kolbenmantel hergestellt werden ; er besteht dann im wesentlichen aus einem Schaumkörper, insbe- sondere aus Metallschaum.

Eine andere Variante des Erfindungsgedankens sieht vor, daß der Kolbenmantel aus einem Duromer besteht und der Innenraum des Kolbens zumindest teilweise aus einem Schaumkörper. Duro- mere (auch als Duroplaste bezeichnet) sind in der DIN (Deut- sche Industrienorm) 77 24 definiert.

Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung aller genannten Vari- anten der Erfindung sieht vor, daß das Schaummaterial im Au- ßenbereich des Kolbens, also an der Kolbenwand und nahe der- selben, eine größere Dichte hat als im Innenbereich des Kol- bens. Hierdurch wird bei weiterer Gewichtsersparnis eine hohe Formstabilität (Steifigkeit) des Kolbens beibehalten.

Diesem Ziel dient auch eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung, wonach die Gasblasen im Schaum keine stocha- stische Form und Ausrichtung, sondern in einer Richtung einen größeren Durchmesser als in einer Richtung senkrecht dazu ha- ben, also z. B. eine Ellipsoidform. Dabei werden die asymme- trischen Gasblasen so ausgerichtet, daß ihre längeren Achsen parallel zu der Hauptrichtung stehen, in der die belastende Kraft wirkt. Wirken auf den Kolben an verschiedenen Stellen unterschiedliche Kräfte aus unterschiedlichen Richtungen, werden die Längsrichtungen der anisotrop ausgerichteten Gas- blasen jeweils an die Haupt-Kraftwirkrichtung angepaßt, d. h. verlaufen jeweils im wesentlichen parallel zu dieser Haupt- Krafteinwirkungsrichtung.

Eine weitere Formstabilitätserhöhung (Steifigkeit) kann da- durch erreicht werden, daß der Kolbenboden konkav gestaltet wird.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Herstellen eines Kolbens mit einem Kolbenmantel und einem Kolbenboden sieht vor, daß beim Tiefziehen ein schäumungsfähiger Körper mit dem Kolben- boden und/oder dem Kolbenmantel verpreßt wird. Dadurch ist es möglich, den schäumungsfähigen Körper bei oder nach weiteren Tiefziehschritten paßgenau sowie homogen im Kolben aufzu- schäumen.

Um zu verhindern, daß eine Oxidschicht zwischen dem schäu- mungsfähigen Körper und dem Kolbenboden deren innige Verbin- dung behindert, ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß der schäumungsfähige Körper (die "Pille", siehe unten) mit starker Reibung eingedrückt wird, also im Sinne eines sogenannten"Reibschweißens". Eine even- tuelle vorhandene Oxidschicht wird dabei weggerieben. Auch eine Preßschweißung kann vorteilhaft sein, um die genannte innige Verbindung zwischen dem schäumungsfähigen Körper und bevorzugt dem Kolbenboden und gegebenenfalls zusätzlich auch dem Kolbenmantel zu erreichen.

Die erfindungsgemäßen Schaummaterialien, also insbesondere der vorstehend genannte schäumungsfähige Körper, umfassen be- vorzugt Metallpulver, insbesondere Aluminiumpulver mit darin verteiltem Treibmittel, insbesondere Titanhydridpulver.

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des vorstehend genann- ten Verfahrens ist vorgesehen, daß der schäumungsfähige Kör- per durch Wärmeeinwirkung und Formgebung unter Anpassung an und Verbindung mit Kolbenmantel und Kolbenboden aufgeschäumt wird. Es erfolgt also beim Aufschäumen eine hinreichende Ver- bindung mit dem Kolbenmantel aufgrund der Wärmeeinwirkung und der beim Aufschäumen entstehenden Drücke. Dabei wirkt vor al- lem vorteilhaft für die stabile Verbindung, daß an der Kon- taktstelle zum Kolbenmantel und Kolbenboden der Luftsauer- stoff weitestgehend verdrängt ist.

Die oben bereits angesprochene angestrebte innige Verbindung zwischen dem Metallschaumkörper und der Kolbenwand, insbeson- dere dem Kolbenboden, kann auch dadurch erreicht werden, daß bei Verwendung eines Kolbenmantels aus Stahl dieser während der Herstellung gegenüber dem Aluminiumschaumkörper überhitzt wird. Zwar hat Aluminium beim Abkühlen einen stärkeren Schrumpfeffekt, jedoch bewirkt die Überhitzung des Stahl- Mantels (d. h. der Stahlmantel wird stärker erhitzt als der Aluminium-Schaumkörper), daß beim Abkühlen der Stahlmantel stärker schrumpft und somit die innige Verbindung mit dem Me- tallschaumkörper erreicht wird.

Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht die Verwendung von nichtrostendem Stahl (Edelstahl) vor. Bis- her wurde im Bremsenbau die Verwendung von Edelstahl aus Preisgründen vermieden. Durch die erfindungsgemäß mögliche geringe Wandstärke wird aber dieser Kostennachteil aufgefan- gen und die Verwendung von nichtrostendem Stahl möglich. Bei- spielsweise wurde Edelstahl nach DIN (Deutsche Industrienorm) 1.43.03 verwendet. Auch Edelstahl des Typs X 12 CrNiMoTi 18.10 hat sich bewährt. Eine Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Herstellen eines Kolbens mit Kolbenmantel und Kolbenboden, bei dem das Verfahren ein Drücken und/oder ein Tiefziehen und/oder ein Walzen und/oder ein Rollen umfaßt, sieht vor, daß bei der Herstellung ein Blech oder eine Duromerplatte verwendet wird, das bzw. die zumindest teilweise mit einem schäumungsfähigen Material beschichtet ist, welches bei oder nach der Formung des Kolbens aufgeschäumt wird. Hierdurch wird nicht nur die Herstellung vereinfacht, sondern es kann auch sichergestellt werden, daß ein maximal möglicher Verbund zwischen aufge- schäumtem Material und Kolbenmantel bzw. Kolbenboden ent- steht.

Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der vorstehend ge- nannten erfindungsgemäßen Verfahren sieht vor, daß der Schäumprozeß in einer formstabilisierenden Kokille durchge- führt wird. Hierdurch wird eine präzise Form des Kolbens si- chergestellt.

Eine weitere Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Herstellen eines Kolbens sieht vor, daß ein vorgefertigter Schaum- körper in einen ebenfalls vorgefertigten Kolbenmantel einge- schoben und dort befestigt wird. Der Schaumkörper ist bevor- zugt aus den obengenannten Materialien geformt.

Dabei kann der vorgefertigte Schaumkörper bevorzugt mittels Preßsitz, Klebstoff, oder Schaum, insbesondere Metallschaum oder Kunststoffschaum, im Kolbenmantel und/oder am Kolbenbo- den befestigt werden. Es kann auch bei der Herstellung des Kolbens ein Kolbenmantel verwendet werden, der mit einem schäumungsfähigen Material beschichtet ist. Dann kann ein vorgefertigter Schaumkörper in den Hohlraum des Kolbens ein- geschoben werden und bei Erhitzung schäumt die genannte Be- schichtung auf und durch diese Aufschäumung wird der einge- schobene Schaumkörper innigst mit der Kolbenwandung verbun- den.

Eine weitere bevorzugte Variante der Erfindung sieht vor, daß die mittlere Gaszellengröße des Schaumes in äußeren Bereichen des Kolbens kleiner ist als in inneren Bereichen. Dies gilt für alle vorstehend genannten Vorrichtungs-und Verfahren- saspekte der Erfindung. Unter der"Gaszellengröße"des Schau- mes ist das Volumen der den Schaum bildenden Gaszellen zu verstehen.

Durch Drehen des Mantels um seine Symmetrieachse während der Formung des Schaumes bzw. während des Aufschäumens kann er- reicht werden, daß aufgrund der Fliehkräfte in Außenbereichen des entstehenden Schaumkörpers, also insbesondere an der Au- ßenfläche, eine erhöhte Metalldichte und auch eine geringere Porengröße entsteht. Je nach Drehzahl kann erreicht werden, daß die Außenhaut des Schaumkörpers hinreichend hydraulisch dicht wird, so daß der so gebildete Schaumkörper dann ohne besonderen Kolbenmantel aus anderem Material einsetzbar ist.

Eine weitere Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Herstellen eines Kolbens sieht vor, daß ein vorgefertigter Schaumkörper mit Druckguß umgossen wird. Das geringe Einsatz- gewicht, auch als Schußgewicht bezeichnet, dies gilt insbe- sondere bei Einsatz von Aluminium und Magnesium, desweiteren die kurze Takt-Zykluszeit und die geringe Wärmeleitfähigkeit des Schaumkerns, ermöglichen den Einsatz dieser Technik. Da- bei kann eine gute Verbindung zwischen Druckgußmantel und Schaum durch metallisches Durchmischen erreicht werden und/oder durch Aufschrumpfen beim Erstarren der Schmelze mit Formschluß in den hier zumindest teilweise offenen Poren des Schaumkörpers. Es kann auch ein temperaturbedingtes teilwei- ses Aufschmelzen auf die Außenhaut des Metallschaumes vorge- sehen sein.

Eine weitere Variante der Erfindung sieht ein Verfahren zum Herstellen eines Körpers aus Metallschaum vor, bei dem eine Mischung aus Metallpulver, insbesondere Aluminiumpulver, mit einem Treibmittel, insbesondere Titanhydridpulver, unter Ein- wirkung elektrischer und/oder magnetischer Felder auf einen Träger oder in eine Form gesprüht wird. Dieses Verfahren ist allgemein einsetzbar, nicht nur für die Herstellung von Kol- ben der hier in Rede stehenden Art. Vielmehr können damit be- liebige Schaumkörper und Schaumkörper-Verstärkungen in Hohl- körpern hergestellt werden. Mit den elektrischen und/oder ma- gnetischen Feldern kann die Bewegung der Partikel gesteuert werden. Bevorzugt wird dieses Verfahren in der Art eines ab- gewandelten Schleudergußprozesses durchgeführt, bei dem die Restwärme der Schmelze genutzt wird, um die Aufschäumung im Aluminium-Titanhydrid-Gemisch durchzuführen. Dabei wird eine homogene Mischung aus Aluminiumpulver und Titanhydridpulver in eine Kavität (Hohlraum) eingespritzt. Durch das Aufschäu- men des Treibmittels entstehen sofort Blasen, die sich beim Auftreffen auf bereits abgelegtes Material zu einer geschlos- senen Schaumstruktur zusammenfügen. Wird das Verfahren in Schleudergußtechnik ausgeführt, drückt sich die neu gebildete Schaumstruktur in die vorhandene Schleudergußmasse hinein und es ergibt sich sowohl durch Metallbindung als auch form- schlüssig ein fester Verbund.

In einer weiteren Ausgestaltung dieses Verfahrens ist vorge- sehen, die Mischung aus Aluminium-und Titanhydridpulver be- reits in der Spritzdüse zu schäumen und den Schaum dann in die Kavität einzubringen.

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.

Die Figuren 1 bis 15 zeigen jeweils verschiedene Ausführungs- beispiele von Kolben bzw. der Herstellung solcher.

In den Figuren 1 bis 9 sind jeweils nebeneinander drei cha- rakteristische Verfahrensschritte schematisch dargestellt und mit den Buchstaben A, B und C unterschieden (die Buchstaben A, B und C sind nur über Figur 1 angegeben, gehören aber ana- log zu den nachfolgenden Figuren 2 bis 9 gleichermaßen).

Die Figuren 1A, 1B und 1C zeigen schematisch drei hier inter- essierende Stufen einer Kolbenformung, insbesondere durch Tiefziehen. Der fertige Kolben 10 ist in Figur 1C gezeigt.

Die Kolbenwand 12 hat im fertigen Zustand eine Stärke von et- wa 0,7mm.

Figur 1A zeigt einen Zustand während der Kolbenfertigung mit- tels Tiefziehens. Der Kolben hat noch nicht seine endgültige Höhe und entsprechend ist die Wandstärke der Kolbenwand 12 noch größer als im fertigen Zustand (Figur 1C). Im Tiefzieh- zustand gemäß Figur 1A wird ein schäumungsfähiger Körper 18 in den Innenraum 16 des Kolbens eingelegt. Der schäumungsfä- hige Körper 18 besteht aus Aluminiumpulver mit homogen ver- teiltem Metallhydridpulver, z. B. Titanhydridpulver. Es können z. B. 0,4 Gew. % Titanhydridpulver im Pulvergemisch eingesetzt werden. Das Titanhydrid ist das Treibmittel. Der schäumungs- fähige Körper 18 kann auch als"Tablette"bezeichnet werden.

Seine Herstellung als solches kann dem oben genannten Stand der Technik entnommen werden.

Figur 1B zeigt einen Zustand nach weiterem Tiefziehen, wobei der schäumungsfähige Körper 18 in den entstehenden Kolben paßgenau hineingepreßt ist. Es entsteht eine verrutschfeste Verbindung infolge der Pressung und/oder metallischen Verbin- dung mit Kolbenwand 12 und Kolbenboden 14. Anschließend wird zumindest der schäumungsfähige Körper 18 über seinen Schmelz- punkt erwärmt, beispielsweise mittels eines Ofens oder durch induktives Erhitzen, und das Metallhydrid zersetzt sich und bildet in dem Aluminium Blasen. Wird das Aluminium aufge- schäumt, bildet sich der in Figur 1C gezeigte fertige Kolben mit dem aufgeschäumten Aluminiumkörper 20.

Figur 2 zeigt eine Abwandlung des vorstehenden Ausführungs- beispiels. In allen Figuren sind einander entsprechende oder funktionsähnliche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen verse- hen. Beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 wird zwischen verschiedenen Tiefziehschritten ein Töpfchen 22 aus einer ge- preßten Pulvermischung aus Aluminium/Titanhydrid paßgenau in den halb fertigen Kolbenmantel 12 eingedrückt. Figur 2B zeigt den Zustand nach dem Tiefziehen bzw. Drücken und/oder Walzen und/oder Rollen, d. h. der Kolbenmantel 12 hat seine endgül- tige Form und Stärke erreicht, ebenso der Kolbenboden 14. Da- nach erfolgt das Aufschäumen des Topfes 20 aus schäumungsfä- higem Material in der oben beschriebenen Weise.

Figur 3 zeigt als Ausgangsmaterial der Kolbenherstellung ein Blech 24, das mit einer Schicht 26 aus schäumungsfähigem Ma- terial beschichtet ist. Auch hier kann bevorzugt Stahlblech verwendet werden und die Schicht 26 aus schäumungsfähigem Ma- terial kann aus der vorstehend beschriebenen Pulver-Preßmasse aus Aluminium und Titanhydrid bestehen. Bei der Beschichtung des Stahlbleches 24 mit der Schicht 26 wird sichergestellt, daß überall auf der Zwischenfläche eine metallische Verbin- dung entsteht, so daß sich keine Oxidschicht bilden kann, die eine spätere Trennung zwischen Schaum und Kolbenwand zur Fol- ge hätte. Das Ausgangsmaterial gemäß Figur 3A wird dann in als solches bekannter Weise durch Tiefziehen und andere Form- gebungsverfahren in die Form gemäß Figur 3B gebracht und es erfolgt dann ein Aufschäumen in der oben beschriebenen Weise, so daß im Ergebnis ein Kolben gemäß Figur 3C entsteht, mit aufgeschäumtem Körper 20.

Figur 4 zeigt eine vereinfachte Abwandlung der zuvor be- schriebenen Ausführungsbeispiele. Hier wird der Kolben zu- nächst fertig geformt (z. B. durch Tiefziehen etc.), so daß die in Figur 4A gezeigte endgültige Form der Kolbenwand 12 und des Kolbenbodens 14 entsteht. In diese Form wird eine schäumungsfähige Tablette 28 eingelegt, ohne daß eine metal- lische Verbindung zum Stahlblech von Kolbenboden 14 bzw. Kol- benwand 12 entsteht. Die Tablette 28 wird direkt aufge- schäumt, um den fertigen Kolben gemäß Figur 4C zu bilden.

Bei den Ausführungsbeispielen gemäß den Figuren 1 bis 4 kann ein eventuell über den oberen Rand des Kolbenmantels 12 ste- hender Überschuß an Schaummaterial mechanisch entfernt wer- den, um einen bündigen Abschluß von Kolbenwand und Schaumkör- per 20 sicherzustellen.

Beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 5 wird Aluminium als Ausgangswerkstoff für die Kolbenwand 12 und den Kolbenboden 14 verwendet. Die ersten Schritte können analog den Figuren 1 bis 4 erfolgen, d. h. Figur 5A entspricht wahlweise einer der Figuren lA, 2A, 3A oder 4A. Der Unterschied liegt beim Schäumprozeß wegen der nahe beeinanderliegenden Temperaturen des Schmelzens des Aluminiums und des Schäumens der Pulvermi- schung aus Aluminium und Titanhydrid. Deshalb wird der Schäumprozeß in einer formstabilisierenden Kokille 30 durch- geführt, wodurch ein Verziehen oder sogar ein Druchbrechen des expandierenden Schaumes durch die Kolbenwand 12 oder den Kolbenboden verhindert ist. Figur 5C zeigt dann den fertigen Kolben. Es entsteht eine extrem feste metallische Verbindung des aufgeschäumten Körpers 20 mit der Kolbenwand 12 und dem Kolbenboden 14 aus Aluminium.

Figur 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem Kol- benmantel und Kolbenboden in bekannten Formgebungsverfahren in ihre endgültige Form gebracht, also vorgefertigt werden, und auch ein Schaumkörper 32 vorgefertigt wird. Der Kolben- mantel und Kolbenboden können z. B. aus Aluminium oder Stahl- blech gefertigt sein. Die Außenhaut des vorgefertigten Schaumkörpers 32 kann eine offene Porenstruktur aufweisen.

Mittels Kunststoff 34 wird dann der vorgefertigte Schaumkör- per 32 im Kolbenmantel 12 und Kolbenboden 14 verklebt.

Figur 7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, das dem Aus- führungsbeispiel gemäß Figur 6 weitgehend entspricht, jedoch dahingehend abgewandelt ist, daß die Befestigung des vorge- fertigten Schaumkörpers 32 im Kolben derart erfolgt, daß die offenporige Außenhaut des Schaumkörpers 32 mittels einer be- sonderen Schaumschicht 36 im Kolben verklebt wird. Das Mate- rial der Schaumschicht 36 kann dem Material des Schaumkör- pers 32 entsprechen oder verschieden sein, wird jedoch geson- dert aufgeschäumt, so daß die feste Verbindung des Schaumkör- pers 32 im Kolben entsteht.

Figur 8 zeigt eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels gemäß Figur 7 dahingehend, daß die Schaumzellengröße im Kolben nicht homogen ist. Es wird wieder ein vorgefertigter Schaum- körper 40 verwendet, mit relativ großer Schaumzellengröße, d. h. die einzelnen Schaumblasen haben ein relativ großes Volu- men. Dies kann durch das Mischungsverhältnis und weitere Schäumparameter gesteuert werden. Wird dann beim Ausführungs- beispiel gemäß : Figur 7 die äußere Schaumschicht 36 anders ge- mischt, nämlich so, daß sich kleinere Schaumzellengrößen er- geben, wird insgesamt ein Kolben gebildet, bei dem im Innen- bereich eine größere Schaumzellengröße vorliegt als im Außen- bereich.

Dies läßt sich beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 8 auch anders erreichen, z. B. durch eine inhomogene Mischung der Ausgangstablette und/oder eine inhomogene Steuerung der Er- wärmung des schäumungsfähigen Materials beim Aufschäumen, z.

B. durch gezielte Einstrahlung von erwärmender elektromagne- tischer Strahlung. Somit ergibt sich ein Schaumkörper 40 im Kolben, der in seinem Innenbereich 42 größere Blasen hat als im Bereich seiner Außenwand.

Figur 9 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem ein vorgefertigter Schaumkörper mit geschlossener Oberfläche 46 in einen vorgefertigten Kolbenmantel 12 mit Kolbenboden 14 eingepreßt wird.

Bei den vorstehenden Ausführungsbeispielen gemäß den Figuren 6 bis 9 kann der vorgefertigte Schaumkörper an seiner Ober- fläche in besonderer Weise abgedichtet werden. Ist der Schaumkörper aus Metallschaum gebildet, ist es z. B. möglich, ihn in ein flüssiges Metall, wie Wismut, einzutauchen, wobei die poröse Oberfläche gut geglättet und abgedichtet wird.

Auch ein Schaumkörper aus Kunststoffschaum kann in dieser Weise durch Eintauchen (bzw. Benetzen) mit einem flüssigen Kunststoff geglättet und abgedichtet werden.

Es ist auch möglich, einen Metallschaumkörper mit Kunststoff abzudichten. So kann z. B. ein Metallschaumkörper auf Alumini- umbasis in Kunststoff eingetaucht werden bzw. mit Kunststoff benetzt werden, wobei der Kunststoff die Oberfläche glättet und abdichtet. Die mechanische Stützwirkung des Schaumkörpers wird aber weiterhin allein durch die Metallstruktur gewähr- leistet.

Die nachfolgenden Ausführungsbeispiele sehen bevorzugt kein Stahlblech als Material für die Kolbenwand vor, sondern ande- re Materialien.

Beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 10 wird ein vorgefertig- ter Schaumkörper 44 paßgenau in einen Mantel 48 aus einem Du- romer eingepreßt. Der Duromer-Mantel bildet dann die Kolben- außenhaut.

Figur 11 zeigt eine weitere Ausgestaltung dieser Variante, bei der der Schaumkörper 44 vollständig mit Duromer umspritzt ist. Beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 12 wird der Metallschaum 40 derart geschäumt, daß seine Außenhaut direkt eine hydrau- lisch dichte und ausreichend feste Struktur hat. Dies wird dadurch gefördert, daß der Schaum während des Schäumens um eine Mittelachse A gedreht (geschleudert) wird. Hierzu wird die Form 50, in der der Aufschäumungsprozeß durchgeführt wird, um die Achse A rotiert. Hierdurch wird eine hohe Me- talldichte im Außenbereich, insbesondere eine geschlossen- porige Außenhaut 54 erreicht.

Figur 12C zeigt also einen fertigen, verwendbaren Kolben aus einem Schaumkörper 40.

Figur 13 zeigt Einzelheiten der Form 50 aus zwei Hälften 50, 50'und mit Drehlagern 52,52'zum Rotieren der Form um die Längsachse A.

Figur 14 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem um einen vorgefertigten Schaumkörper 56 in einer Form Druckguß 58 gegossen wird. Mit einem Kolben 60 wird das Druckgußmate- rial mit der erforderlichen Temperatur in einen Spalt zwi- schen dem vorgefertigten Schaumkörper 56 und der Innenwand der Form 50 gepreßt. Das geringe Einsatzgewicht (insbesondere bei Verwendung von Aluminium oder Magnesium) und die kurze Taktzyklus-Zeit sowie die geringe Wärmeleitung des Schaumker- nes ermöglichen den Einsatz der Druckgußtechnik. Figur 14C zeigt den fertigen Kolben mit Schaumkern 56 und Druckgußman- tel 58.

Figur 15 zeigt eine Form 50, in die eine homogene Pulvermi- schung aus Aluminium und Titanhydrid (sog. Aluminium- Titanhydrid-Matrix) durch eine Düse 62 eingespritzt wird, al- so in eine Kavität 66 im Inneren der Form 50. Hierbei wird die Form gedreht. Es entstehen beim Auftreffen sofort Blasen, die sich mit der bereits gebildeten Schaumstruktur 68 verbin- den. Diese Schaumstruktur drückt sich in die Schleuderguß- masse hinein.

In einem weiteren Ausführungsbeispiel wird in einem Schleu- dergußprozeß zunächst der Kolbenmantel hergestellt. Sodann wird gemäß Figur 15 das Gemisch aus Aluminium und Titanhydrid eingespritzt. Die Restwärme des Mantels und der Kokille wer- den genutzt, das Gemisch zu schäumen.

Allgemein ist zur hier in Rede stehenden Pulvermischung fol- gendes anzumerken. Aluminiumpulver und Metallhydridpulver als lose Pulvermischung ermöglichen keine Aufschäumung, da das aus dieser Mischung der beiden Pulver freiwerdende Treibgas sofort entweichen könnte. Deshalb werden die beiden Pulver verdichtet und kompaktiert. Das so zusammengepreßte Pulver ergibt einen festen Körper. Diese Körper werden auch als"Ta- bletten"bezeichnet. Solche Tabletten können dann klein ge- mahlen werden. Es bildet sich dann wieder ein pulverartiges Gemisch. Allerdings ist dieses Pulver nicht mit dem eingangs dieses Absatzes genannten Pulver zu verwechseln, da es hin- sichtlich der Aufschäumbarkeit völlig andere Eigenschaften hat. Bei der durch das Mahlen entstehenden Zerkleinerung der Tablette bleiben nämlich genügend Metallhydridteilchen von den Aluminiumteilchen umschlossen, so daß bei Wärmezufuhr die Ausdehnung des Treibgases die Aluminiumteilchen schäumt und das Treibgas somit nicht einfach verpufft. Dabei dürfen die Tabletten nicht beliebig fein zermahlen werden, um ein Ver- puffen des Treibgases zu verhindern. In diesem Sinne ist hier das Wort"Pulvergemisch"zu verstehen. Dies betrifft auch kompaktierte Zustände von Aluminiumpulver und Metallhy- dridpulver, die mit diesem Begriff erfaßt sein sollen.

Das Verfahren gemäß Figur 15 kann dahingehend abgewandelt werden, daß im Bereich der Düse 62 bereits geheizt wird, so daß die Schaumbildung bereits in der Düse einsetzt. Dabei wird das Pulvergemisch bevorzugt in noch nicht vollständig aufgeschäumter Form in den Kolben eingebracht, wo es dann vollständig aufschäumt und seine endgültige Form erreicht.

Weiterhin zeigt Figur 15 eine Besonderheit in Form von Ab- lenkspulen 64 im Bereich der Düse 62, die ein elektromagneti- sches Feld bis in die Kavität 66 hinein erzeugen und so eine Steuerung der Bewegung der eingespritzten Partikel, ein- schließlich des gebildeten Schaumes, ermöglichen. Dieses Ver- fahren ist allgemein einsetzbar bei der Erzeugung von Körpern oder Körperfüllungen aus Metallschaum. Es kann immer dort eingesetzt werden, wo die elektrischen/magnetischen Eigen- schaften der gespritzten Teilchen 72 eine Ablenkung im elek- trischen/magnetischen Feld bewirken. In Figur 15 ist die Spu- le 64 nur schematisch angedeutet. Wichtig ist, daß die elek- trischen und/oder magnetischen Felder auf die frei durch die Kavität fliegenden Partikel 72 in gewünschter Weise einwir- ken, d. h. die Bewegung der Partikel beeinflussen. Auf diese Weise können komplizierte Schaumstrukturen geschaffen werden.

Durch gezielte lokale Einstrahlung von erwärmender Strahlung (z. B. IR-Strahlung) in die noch fliegenden und sich gegebe- nenfalls schon zumindest teilweise aufschäumenden Partikel kann auch die Schaumbildung, also insbesondere die Blasengrö- ße und-verteilung sowie Blasenorientierung, gesteuert wer- den.

Es hat sich auch gezeigt, daß durch elektromagnetische Felder Blasen (Poren) im Metallschaumkörper ausgerichtet (orien- tiert) werden können, und zwar durch Bewegung der elektroma- gnetischen Felder beim Erzeugen des Schaumkörpers. Wird beim in Figur 15 dargestellten Prozeß das durch eine Spule 64 er- zeugte elektromagnetische Feld axial nach oben bewegt, werden die Gas-Blasen im sich bildenden Schaumkörper ebenfalls axial ausgerichtet, d. h. sie haben eine langgestreckte Form, z. B. einen Eiform, wobei die längere Achse der Blase sich ver- stärkt axial ausrichtet, d. h. senkrecht zum Kolbenboden steht. Dies ist im Sinne der Verbesserung der Stabilität in der kritischen Richtung erwünscht. Durch Rotation um die Längsachse können die Blasen im radialen Randbereich, d. h. nahe dem Kolbenmantel, in gewünschter Weise radial ausgerich- tet werden, d. h. die längere Achse der asymmetrischen Gasbla- sen steht dann senkrecht zum Kolbenmantel, was ebenfalls die Stabilität des Kolbens im Bezug auf die vorherrschenden Kräf- te verbessert.

Die genannten elektromagnetischen Felder dienen auch der Hei- zung des Materials (HF-Heizung).

Versuche zeigen, daß alle vorstehend beschriebenen Kolben bei sehr geringem Gewicht eine hohe Druckfestigkeit haben. Bei einer Wandstärke der Ausführungsbeispiele gemäß den Figuren 1 bis 4 von 0,5 mm und einer Schaumdichte von 0,7 g/cm3 traten Schädigungen erst bei einem Druck von 200 bar auf. Bei einer Wandstärke von 0,725 mm und einem konkaven Kolbenboden sowie einer Schaumdichte von 0,8 g/cm3 trat erst bei einem Druck von 310 bar eine Schädigung auf. Selbige Kolben erreichen die im Bremsenbau übliche Betriebsfestigkeit von 250000 Lastwech- seln mit Druckbeaufschlagungen jeweils zwischen 0 und 100 bar und bei Temperaturen zwischen-40°C und +120°C. Weitere Prü- fungen zeigten positive Ergebnisse bei 275000 Lastwechseln bei 0 bis 140 bar und bei Temperaturen von +20°C bis +400°C.

Ebenfalls positive Ergebnisse zeigte ein dynamischer Dauer- test mit einem Bremsmoment, das einer Fahrzeugverzögerung von 10 m/sec2 entsprach, sowie ein ABS-Simmulationstest und ein Rütteltest.

Die erfindungsgemäß hergestellten Brems-Betätigungskolben ha- ben Gewichte im Bereich von 110 g.

Weiterhin von Vorteil sind die verminderte Wärmeleitfähigkeit sowie die Geräuschdämpfungseigenschaften der erfindungsgemäß hergestellten Kolben.

Auf ein aufwendiges Verchromen kann verzichtet werden, was insbesondere eine geringere Umweltbelastung bedingt. Sofern die erfindungsgemäßen Kolben eine Aluminiumhaut aufweisen, kann sie in an sich bekannter Weise mit Eloxal beschichtet werden.