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Patent Searching and Data


Title:
PLANAR STRUCTURE AND METHOD FOR PRODUCING A PLANAR STRUCTURE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/049386
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a planar structure made of fibers adhered to each other in certain locations, characterized in that the adhesions and/or fibers are broken by an ultrasound treatment. Such planar structures are utilized particularly in the medical field as vascular prostheses or tissue patches.

Inventors:
WILLEMS FRANK (DE)
Application Number:
PCT/DE2007/001762
Publication Date:
May 02, 2008
Filing Date:
October 01, 2007
Export Citation:
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Assignee:
NONWOTECC MEDICAL GMBH (DE)
WILLEMS FRANK (DE)
International Classes:
A61F2/06; A61F2/00; A61L27/34; A61L27/50; A61L31/10; A61L31/14; D04H1/70; D04H3/02; D04H3/07; D06B13/00; D06M10/02
Domestic Patent References:
WO2004103461A12004-12-02
WO2004028581A12004-04-08
Foreign References:
US5030189A1991-07-09
EP0391586A21990-10-10
DE2806030A11979-08-16
DE3913926A11990-10-31
Attorney, Agent or Firm:
CASTELL, Klaus (Gutenbergstrasse 12, Düren, DE)
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Claims:

Patentansprüche:

1. Flächengefüge aus stellenweise miteinander verklebten Fasern, dadurch gekennzeichnet, dass Verklebungen und/oder Fasern durch eine Ultraschallbehandlung gebrochen sind.

2. Flächengefüge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bruchlinien statistisch verteilt ausgerichtet sind.

3. Flächengefüge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Flächengefüge eine Innenseite aufweist, die glatter ist als dessen Außenseite.

4. Flächengefüge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass das Flächengefüge eine einem Gewebe angepasste axiale und tangentiale Elastizität aufweist.

5. Flächengefüge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flächengefüge eine feinfibrilläre Struktur aufweist.

6. Flächengefüge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass das Flächengefüge Fibrillen mit einem Durchmesser von 0,5 bis

100 μ aufweist.

7. Flächengefüge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flächengefüge Fibrillen mit einem Abstand von 0,5 bis 100 μ aufweist.

8. Verfahren zur Herstellung eines Flächengefüges, bei dem Fasern auf einen Träger aufgebracht werden und dort zumindest teilweise verkleben, dadurch gekennzeichnet, dass die verklebten Fasern mit Ultraschall behandelt werden.

9. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern ein PoIy- karbonaturethan aufweisen.

10. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern ein Copolymer insbesondere eines Polycarbonaturethans aufweisen.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern eine Polymerlegierung insbesondere mit einem Polycarbonaturethan aufweisen.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger eine zylindrische Oberfläche aufweist.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger eine plane Oberfläche aufweist.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger einen Ultraschallgenerator aufweist.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern mit noch klebriger Oberfläche auf den Träger aufgebracht werden.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern mit einem Sprühkopf aufgebracht werden.

17. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass beim Aufbringen Sprühkopf und Träger relativ zueinander bewegt werden.

18. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die verklebten Fasern gedehnt werden.

19. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass zu einem Zylinder verklebte Fasern mit einem Dehnungsdorn gedehnt werden.

20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass zu einer planen Fläche verklebte Fasern an den Rändern gehalten und über einem Dehnungsblock gedehnt werden.

21. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die verklebten Fasern um 5 % bis 40 %, vorzugsweise 10 % - 30 % gedehnt werden.

22. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die verklebten Fasern erst gedehnt und dann mit Ultraschall behandelt werden.

23. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die verklebten Fasern nach der Ultraschallbehandlung ausgewaschen werden.

24. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die verklebten Fasern in einem Ultraschallbad behandelt werden.

25. Gefäßprothese, insbesondere hergestellt nach dem der vorhergehenden Verfahren, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Gefäßinnendurchmesser von weni- ger als 40, vorzugsweise weniger als 12 mm aufweist.

Description:

Flächengefüge und Verfahren zur Herstellung eines Flächengefüges

[Ol] Die Erfindung betrifft ein Flächengefüge aus stellenweise miteinander verklebten Fasern.

[02] Derartige Flächengefüge werden als Gefäßprothesen oder Gewebeflicken vor allem in der Medizintechnik verwendet.

[03] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines Flächengefüges, bei dem Fasern auf einen Träger aufgebracht werden und dort zumindest teilweise verkleben. Ein derartiges Verfahren zur Herstellung von Flächengefügen ist beispielsweise aus der DE 28 06 030 bekannt. Hierbei wird eine mikroporöse feinfibrilläre Struktur erreicht, indem Polycarbonaturethane aus einer Lösung mittels einer Düse zu Mikrofasern versponnen werden. Derart hergestellte Fibrillen werden über mehrere hundert Schichten unter definierten Winkeln auf Formen aufgewickelt und an ihren Kreuzungspunkten schichtweise miteinander verschmolzen oder verklebt, so dass Gefäßprothesen oder Gewebeflicken (Patches) hergestellt werden, die eine mechanisch und biologisch stabile mikroporöse Struktur besitzen.

[04] Die dem Blut zugewandte Innenseite der Gefäßprothese oder des Gewebeflickens soll eine möglichst fein strukturierte Oberfläche besitzen, wohingegen die Außenseite eine gröbere Oberflächenstruktur aufweisen kann, die ein sicheres Anwachsen von Bindegewebe an die Gefäßprothese nach ihrer Implantation gewährleistet.

[05] Letztlich betrifft die Erfindung eine Gefäßprothese, die vorzugsweise nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt ist. Es hat sich herausgestellt, dass sich mit Verfahren, wie sie in der DE 28 06 030 beschrieben sind, Gefaßprothesen herstellen lassen und nach ähnlichen Verfahren können auch Gewebeflicken, wie sogenannte Pat-

BESTATIGUNGSKOPIE

ches, hergestellt werden. Derartige Flächengefüge haben in der Regel eine mikroporöse feinfibrilläre Struktur aus biokompatiblen Materialien. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die gefertigten Flächengefüge, die bei Gewebedefekten als Gewebeflicken oder Gefäßprothesen eingesetzt werden, nicht in dem gewünschten Maße mit dem natürlichen Ge- webe kompatibel sind.

[06] Insbesondere kleinlumige Gefäßprothesen sind bisher nicht erhältlich, da die Entwicklung derartiger Gefäßprothesen eine große Herausforderung darstellt. Alle Versuche scheiterten daran, dass die hergestellten Gefäßprothesen, hervorgerufen durch Thrombenanlagerungen und Hyperplasien, frühzeitig zu Verschleißen drohten.

[07] In der Literatur wird zwar diskutiert, dass die Offenheitsrate wesentlich ist für die physiologische Compliance der Gefäßprothese (Salacinski et al.: „The mechanical behaivor of vascular grafts", Journal of Biomaterials Applications, Vol. 15, January 2001, Page 241 ff., sowie aus Cardiovascular Materials", Garth W. Hastings, 1991, Chapter 1, Page 1 to 16, „Mechanical Properties of Arteries and Arterial Grafts", .V. How.) In der Praxis ist jedoch kein Verfahren bekannt, das dazu geeignet ist, die für die Medizin geforderten physiologischen Eigenschaften bei künstlich hergestellten Flächen- gefügen bereitzustellen.

[08] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Flächengefüge und ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Flächengefuges bereitzustellen, bei dem das Flächengefüge eine solche differenzierte natürliche Struktur besitzt, dass eine weitgehend physiologische, vorzugsweise axiale und tangentiale, Elastizität (Compliance) erreicht wird.

[09] Diese Aufgabe wird mit einem Flächengefüge aus stellenweise miteinander verklebten Fasern gelöst, bei dem Verklebungen und/oder Fasern durch eine Ultraschallbe- handlung gebrochen sind.

[10] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass eine Ultraschallbehandlung dazu geeignet ist, die Elastizität bzw. das E-Modul einer Gefäßprothese oder eines Gewebeflickens und die Offenheitsraten am Flächengefüge zu beeinflussen. Frequenz, Intensität und Dauer der Ultraschallbehandlung müssen dabei auf den für die Herstellung des Flächengefüges verwendeten Werkstoff abgestimmt sein, um einerseits eine Veränderung der Vliesstruktur zu erreichen und andererseits eine Schädigung der Vliesstruktur zu vermeiden.

[11] Je nach Anwendungsfall sowie Abmessungen und Dicke des Flächengefüges werden spezielle Ultraschallbehandlungsbedingungen festgelegt, damit das behandelte Flächengefüge eine weitgehend physiologische Struktur erhält.

[12] Durch die Ultraschallbehandlung werden die Fasern bewegt, wodurch Dehnungen an den Fasern und Risse an den Fasern entstehen, die jedoch nicht nur von der Art der Ultraschallbeaufschlagung sondern auch von der Struktur des Flächengefüges und der einzelnen Fasern abhängen.

[13] Eine vorteilhafte Ausgestaltung eines Flächengefüges sieht vor, dass die Bruchlinien statistisch verteilt ausgerichtet sind. Während bei Brüchen in Folge von Dehnungen des Flächengefüges die Bruchlinien in der Regel quer zur Dehnungsrichtung angeordnet sind, führt ein Stress durch Ultraschallbehandlung zu einer ungerichteten Dehnung, die bei mikroskopischer Betrachtung des behandelten Flächengefüges eine cha- rakteristische Anordnung der Bruchlinien zur Folge hat.

[14] Sowohl Gefäßprothesen als auch Gewebeflicken sind Flächengefüge mit zwei Seiten, von denen im Hinblick auf die Verwendung des Flächengefüges eine Seite die Innenseite und eine Seite die Außenseite bildet. Vorteilhaft ist es, wenn die Innenseite glatter ist als die Außenseite des Flächengefüges. Insbesondere in Verbindung mit einer speziell abgestimmten Offenheitsrate führt dies bei Gefäßprothesen dazu, dass sich auf der Gefäßprotheseninnenseite eine dünne körpereigene Neointima bildet. Die Innenseite

der Flächengefüge soll somit eine möglichst feinstrukturierte Oberfläche besitzen, wohingegen die Außenseite eine gröbere Oberflächenstruktur aufweisen kann. Die gröbere Oberflächenstruktur erleichtert das Anwachsen von Bindegewebe und somit eine sichere Lage innerhalb des Körpers.

[15] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Flächengefüge eine einem Gewebe ange- passte axiale und tangentiale Elastizität aufweist. Es hat sich herausgestellt, dass die mit Ultraschall behandelten Gefäßprothesen oder Gewebeflicken gegenüber entsprechenden Werkstücken, die diese Behandlung nicht erfahren haben, eine bisher nicht erreichbare flexible Materialstruktur aufweisen. Außerdem haben die hergestellten Gefäßprothesen und Gewebeflicken eine dem natürlichen Gewebe entsprechende Längs- und Querelastizität.

[16] Vorteilhaft ist es, wenn das Flächengefüge eine feinfibrilläre Struktur aufweist. Dies führt zu einer speziellen Oberflächenstruktur, die die Einlagerung von Thrombozyten in einer physiologisch vorteilhaften Menge begünstigt.

[17] In der Praxis haben sich Flächengefüge mit Fibrillen, die einen Durchmesser von 0,5 bis 100 μ aufweisen, besonders gut bewährt. Hierbei wird vorteilhafter Weise ein Abstand von Fibrille zu Fibrille von 0,5 bis 100 μ vorgesehen.

[18] Bei Gefäßprothesen leitet die außerordentlich hohe Compliance die Pulswellen des Blutes physiologisch im Sinne einer Windkesselfunktion fort, was in caninen Caro- tis- und Femoralis-Interponaten an triphasischer Flussgeschwindigkeitsamplitude erkennbar ist. In einer solchen Gefäßprothese wird vorzugsweise somit eine laminare Strömung aufrecht erhalten, so dass der bei bekannten Gefäßprothesen gefürchtete Kalibersprung vermieden wird. Außerdem werden an den Anastomosen blutschädigende Turbulenzen mit einhergehender Ablösung der Neointima, Bildung von Totwassergebie- ten und Hyperplasien vermieden. Die durch die Ultraschallbehandlung geschaffene Ma-

terialstruktur verleiht Gefäßprothesen eine besonders gute Formbeständigkeit für optimale Flusseigenschaften mit guter Knickstabilität bei anliegendem Innendruck.

[19] Verfahrensmäßig wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe mit einem Verfahren zur Herstellung eines Flächengefüges gelöst, bei dem Fasern auf einem Trä- ger aufgebracht werden und dort zumindest teilweise verkleben, wobei die verklebten Fasern mit Ultraschall behandelt werden.

[20] Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Fasern ein Polycarbonatu- rethan aufweisen. So können die Fasern insbesondere mikroporöse, feinfibrilläre Strukturen aus biokompatiblen Polycarbonaturethanen bilden. Außerdem können die Fasern ein Copolymer insbesondere eines Polycarbonaturethans aufweisen oder eine Polymerlegierung insbesondere mit Polykarbonaturethanen. Derartige Werkstoffe haben sich in der Praxis als besonders biokompatibel erwiesen und sie eignen sich sehr gut für eine Ultraschallbehandlung.

[21] Insbesondere zur Herstellung von Gefäßprothesen wird vorgeschlagen, dass der Träger eine zylindrische Oberfläche aufweist. Entsprechend wird für die Herstellung von Gewebeflicken vorgeschlagen, dass der Träger eine plane Oberfläche aufweist.

[22] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltungsvariante sieht vor, dass der Träger einen Ultraschallgenerator aufweist. Sofern die Ultraschallabgabe direkt über den Träger erfolgt, wird eine besonders intensive Beaufschlagung des Flächengefüges mit Ultra- schall erreicht.

[23] Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die Fasern mit noch klebriger Oberfläche auf den Träger aufgebracht werden. Hierbei ist es besonders empfehlenswert, die Fasern mit einem Sprühkopf aufzubringen. Sowohl für die Herstellung von Patches als auch insbesondere für die Herstellung von Gefäßprothesen wird vorgeschlagen, dass beim Auf- bringen Sprühkopf und Träger relativ zueinander bewegt werden. Beispielsweise kann

der Sprühkopf um den Träger herumgeführt werden oder relativ zum Träger auf und ab bewegt werden. Eine vorteilhafte Verfahrensvariante sieht jedoch vor, dass der Träger relativ zum Sprühkopf gedreht wird und vorzugsweise dabei auch als zylindrischer Träger in Richtung seiner Längsachse bewegt wird.

[24] Versuche haben gezeigt, dass es vorteilhaft ist, wenn die verklebten Fasern gedehnt werden. Gerade die Kombination von Dehnung der Fasern des Flächengefüges und Ultraschallbehandlung erschließt vielseitige Veränderungsmöglichkeiten, um auf die Compliance des Flächengefüges einzuwirken und vorgegebene Parameter zu erreichen.

[25] Zur Durchführung des Verfahrens wird vorgeschlagen, dass zu einem Zylinder verklebte Fasern mit einem Dehnungsdorn gedehnt werden. Hierbei kann ein zylindrisches Flächengefüge nach dessen Herstellung auf einen Dehnungsdorn geschoben werden oder ein Dehnungsdorn wird durch das zylindrische Flächengefüge hindurch gezogen. Zur Herstellung von Patches wird vorgeschlagen, dass zu einer planen Hache ver- klebte Fasern an den Rändern gehalten und über einen Dehnungsblock gedehnt werden.

[26] Es hat sich herausgestellt, dass es vorteilhaft ist, wenn die verklebten Fasern um 5 % bis 40 %, vorzugsweise 10 % bis 30 % , gedehnt werden. Je nach Werkstofftyp des verwendeten Polycarbonaturethans und je nach Frequenz und Intensität des Ultraschalls sowie der Dehnungsparameter kommt es zu einer fast vollständigen Rückstellung der Gefäßprothese oder des Gewebeflickens oder zu einer geringfügigen bleibenden Dehnung von 3 % bis 5 %. Diese bleibende Dehnung wird nach einer Weiterbildung der Erfindung derart berücksichtigt, dass die Porengröße der Gefäßprothese oder des Gewebeflickens vor der Behandlung um ein zu erwartendes nicht rückstellendes Dehnungsmaß kleiner ausgebildet wird. Insbesondere bei Gefäßprothesen, bei denen es auf eine bestimmte Porengröße ankommt, die günstig ist für das Einwachsen von Zellen, wird bei der Herstellung die Oberflächenporengröße bewusst kleiner gestaltet, so dass sie nach der Dehnungsbehandlung auf die gewünschte Weite eingestellt ist.

[27] Vorteilhafte Ergebnisse wurden mit einem Verfahren erzielt, bei dem die verklebten Fasern erst gedehnt und dann mit Ultraschall behandelt werden. Es hat sich gezeigt, dass die Elastizität bzw. das E-Modul einer Gefäßprothese oder eines Gewebeflickens aus biokompatiblen Polycarbonaturethanen durch die Aufdehnung mit einem Dehnungsgrad von ca. 10% bis 30 % und eine anschließende Behandlung mit Ultraschall im gedehnten Zustand wesentlich verbessert wird.

[28] Für viele Anwendungsgebiete hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die verklebten Fasern nach der Ultraschallbehandlung ausgewaschen werden.

[29] Eine vorteilhafte Verfahrensführung wird auch dadurch erzielt, dass die verkleb- ten Fasern in einem Ultraschallbad behandelt werden.

[30] Eine vorteilhafte Ausführungsform bildet eine Gefäßprothese, die vorzugsweise nach dem der vorhergehenden Verfahren hergestellt ist und einen Gefäßinnendurchmesser von weniger als 40, vorzugsweise weniger als 12 mm aufweist. Vorteilhafte Ausführungsbeispiele liegen bei 4 bis 6 mm, das heißt größer als 3 mm.

[31] Ein Ausführungsbeispiel zur Behandlung einer Gefäßprothese und ein Ausführungsbeispiel zur Behandlung von Gewebeflicken sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend erläutert. Es zeigt

Fig. 1 schematisch eine auf einen Dehnungsdorn aufgebrachte Gefäßprothese,

Fig. 2 schematisch einen in einem Rahmen aufgespannten Gewebeflicken und

Fig. 3 einen über einem Dehnungsblock gedehnten Gewebeflicken.

[32] Wie in Figur 1 gezeigt, wird zur Dehnung und Behandlung einer Gefäßprothese mit Ultraschall die Gefäßprothese 1 über einen Dorn 2 gezogen, dessen Außendurchmesser ca. 10 % bis 30 % größer ist als der Innendurchmesser der zu behandelnden Gefäßprothese 1. Die Oberfläche 3 des Doms 2 besitzt eine sehr geringe Oberflächenrau-

higkeit, um die Reibung an der Innenseite der Gefäßprothese 1 und damit verbundene eventuelle Schädigungen zu vermeiden.

[33] Nach dem Aufziehen der Gefäßprothese 1 auf den Dorn 2 wird der Dorn 2 mit Ultraschall einer bestimmten Frequenz und Intensität beaufschlagt. Hierzu dient der Ultraschallgenerator 4, der im Dehnungsdorn 2 Ultraschallschwingungen erzeugt, die sich auf die Gefäßprothese 1 übertragen. Durch den Ultraschall geraten die Fibrillen (nicht gezeigt) der Gefäßprothese 1 in Schwingung. Diese Schwingungen können so stark sein, dass Fibrillen zerstört werden. Durch gezielte Einstellung der Frequenz und Intensität können alle diejenigen Fibrillen zerstört werden, die unterhalb eines bestimm- ten Durchmessers liegen. Dadurch können Gefäßprothesen 1 mit einer definierten Elastizität bzw. einem definierten E-Modul hergestellt werden.

[34] Die Figuren 2 und 3 beschreiben die Behandlung von Gewebeflicken. Für die Behandlung von Gewebeflicken mit Ultraschall werden bei der Produktion hergestellte Vliesbögen 5 mittels eines rechteckigen Gestells 6 mit einem Dehnungsgrad von 10 % bis 30% beaufschlagt. Hierzu wird der Vliesbogen 5 mit Hilfe der Fäden 7 zum Gestell 6 hin gezogen. Anschließend wird der aufgespannte Bogen 5 auf einen Metallblock 8 gedrückt, der eine sehr geringe Oberflächenrauhigkeit besitzt. Hierbei wird der Rahmen 6 über dem Metallblock 8 nach unten gedrückt, so dass die Fäden 7 den Vliesbogen 5 gespannt und gedehnt halten.

[35] Anschließend wird der Metallblock 8 mit Ultraschall einer bestimmten Frequenz und Intensität beaufschlagt. Durch den Ultraschall geraten die Fibrillen in Schwingung. Durch Einstellung einer bestimmten Frequenz und Intensität werden diejenigen Fibrillen zerstört, die unterhalb eines bestimmten Durchmessers liegen. Im Ausführungsbeispiel liegt der Ultraschallgenerator 9 unterhalb des Metallblockes 8 und überträgt über den Metallblock 8 die Ultraschallschwingungen auf den Vliesbogen 5.

[36] Der Ultraschallgenerator kann jedoch auch gleich der Dorn 2 oder der Metallblock 8 sein. Außerdem kann die Ultraschallbeaufschlagung auch in einem Ultraschallbad vorgenommen werden, bei dem eine Flüssigkeit, wie beispielsweise Wasser, die Ultraschallschwingungen zur Gefäßprothese oder zum Vliesbogen leitet.

[37] Die Herstellung von Flächengefügen, wie Gefäßprothesen oder Vliesbögen aus polymeren Kunststoffmaterialien, ist dem Fachmann bekannt und es wird hierzu beispielsweise auf die bereits zuvor genannte Offenlegungsschrift DE 280 60 30 voll inhaltlich Bezug genommen. Im Ausführungsbeispiel wird ein, gemäß einem in dieser Offenlegungsschrift beschriebenen Verfahren, hergestelltes Flächengefüge mit Ultra- schall behandelt, um ein Flächengefüge mit einer vorbestimmten physiologischen Compliance herzustellen. Hierbei wird eine gelartige Flüssigkeit aus gelöstem Granulat versprüht. Beim Versprühen verdampft das Lösungsmittel, dessen Siedepunkt unter 100 0 C liegt, und es entstehen Fasern, die mit Abstand nebeneinander in Schichten übereinander abgelegt werden. Ein fertiges Flächengefüge hat zwischen 50 und 300 Schichten.