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Title:
PLANET CARRIER FOR A PLANETARY GEARBOX, AND PLANETARY GEARBOX
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/219129
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a planet carrier (6) for receiving planetary gears (4) of a planetary gearbox (1), wherein a tuned mass damper (9) is located on the planet carrier (6). The invention also relates to a planetary gearbox (1) comprising a sun gear (3), a ring gear (5) and a planet carrier (6), wherein the planet carrier (6) carries at least one planetary gear (4) circulating around the sun gear (3), and a tuned mass damper (9) is located on the planet carrier (6).

Inventors:
ZEISS TONY (DE)
HARTMANN CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/DE2019/100442
Publication Date:
November 21, 2019
Filing Date:
May 15, 2019
Export Citation:
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Assignee:
SCHAEFFLER TECHNOLOGIES AG (DE)
International Classes:
F16H57/08; F16F15/00; F16H57/028
Domestic Patent References:
WO2013167345A12013-11-14
Foreign References:
DE102007032678A12009-01-22
DE2815760A11979-01-25
EP0020284A21980-12-10
DE19701178A11998-07-16
DE102005007986A12006-08-31
DE102009000566A12010-08-05
DE102014118553A12016-06-16
DE102015201873A12016-08-18
DE102015205460A12016-09-29
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Claims:
Patentansprüche

1. Planetenträger (6) zur Aufnahme von Planetenrädern (4) eines Planetengetrie- bes (1), dadurch gekennzeichnet, dass an dem Planetenträger (6) ein Schwin- gungstilger (9) angeordnet ist.

2. Planetenträger (6) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der

Schwingungstilger (9) an einer Stirnfläche (22) oder einer Mantelfläche (23) des Planetenträgers (6) angeordnet ist.

3. Planetenträger (6) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der

Schwingungstilger (9) mit der Mantelfläche (23) oder der Stirnfläche (22) stoff- schlüssig, kraftschlüssig oder formschlüssig verbunden ist.

4. Planetenträger (6) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungstilger (9) an einer Mantelfläche (23) des Planetenträgers (6) befes- tigt ist, wobei der Schwingungstilger (9) in radialer Richtung über den Planeten- träger (6) vorsteht.

5. Planetenträger (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungstilger (9) mindestens ein schwingfähiges Element (10,

11 , 12, 13, 14) aufweist, welches durch die in dem Planetengetriebe (1) auftretenden Kräfte in Schwingungen versetzbar ist.

6. Planetenträger (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungstilger (9) mehrere unterschiedliche schwingfähige Ele- mente (10, 11 , 12, 13, 14) aufweist, welche verschiedene Schwingungen mit unterschiedlichen Schwingungsamplituden, Frequenzen und/oder unterschiedliche Anregungsorten tilgen können.

7. Planetenträger (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungstilger (9) eine Mehrzahl von schwingfähigen Elementen (10, 11 , 12, 13, 14) aufweist, wobei die schwingfähigen Elemente hintereinan- der auf einen Träger (28) aufgesteckt sind.

8. Planetenträger (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungstilger (9) eine Mehrzahl von schwingfähigen Elementen (10, 11 , 12, 13, 14) aufweist, wobei zwischen den schwingfähigen Elementen (10, 11 , 12, 13, 14) Abstandshalter (17) angeordnet sind.

9. Planetenträger (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungstilger (9) einen Befestigungsträger (20) umfasst, welcher mittels eines Befestigungselements (18) reversibel lösbar an dem Planetenträ- ger (6) befestigbar ist.

10. Planetengetriebe (1) mit einem Sonnenrad (3), einem Hohlrad (5) sowie einem Planetenträger (6), wobei der Planetenträger (6) mindestens ein um das Son- nenrad (3) umlaufendes Planetenrad (4) trägt, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Planetenträger (6) ein Schwingungstilger (9) angeordnet ist.

Description:
Planetenträger für ein Planetengetriebe sowie Planetengetriebe

Die Erfindung betrifft einen Planetenträger für ein Planetengetriebe sowie ein Planetengetriebe mit einem solchen Planetenträger gemäß dem Oberbegriff der unabhän- gigen Patentansprüche.

Bei Getrieben kommt es durch systeminterne Schwingungsanregungen und durch ex- terne Schwingungsanregungen und die Übertragung von Körperschall zu Geräu- schen. Eine Hauptgeräuschquelle sind unter Last abrollende Zahnflanken von in Ein- griff stehenden Zahnrädern, da es aufgrund von den beim Abrollen auftretenden Kräf- ten und Momenten zu Schwingungsanregungen kommt, welche als Getrieberasseln oder Getriebeheulen wahrgenommen werden. Daneben können auch an anderen Stellen des Getriebes, beispielsweise durch Abrollgeräusche der Wälzlager, Schalt- systeme, Losteilrasseln oder ähnliche Geräusche entstehen. Diese in dem Getriebe erzeugten Geräusche werden als Körperschall über Zahnräder, Getriebewellen und Lager auf das Getriebegehäuse übertragen und von dort als Luftschall an die Umge- bung abgegeben oder in Form von Körperschall auf die Struktur einer das Getriebe umfassenden Maschine, insbesondere auf eine Fahrzeugstruktur eines Kraftfahrzeu- ges, weitergeleitet und sind unerwünscht.

Um die Geräuschentwicklung in einem Planetengetriebe zu reduzieren, können Maßnahmen ergriffen werden, um die Schwingungsanregung zu minimieren, welche als Primärmaßnahmen bezeichnet werden. Ferner können Sekundärmaßnahmen ergrif- fen werden, um die Übertragung von Schallwellen auf das Getriebegehäuse oder ein Abstrahlen von Schallwellen von dem Getriebegehäuse des Planetengetriebes zu re- duzieren. Zu den Primärmaßnahmen zählen beispielsweise den Steifigkeitsverlauf der Zahnflanken sowie die Abweichungen zwischen den Zahnflanken zu optimieren. Dies führt jedoch in der Regel zu einer deutlichen Erhöhung der Fertigungskosten, da diese Maßnahmen mit geringeren Fertigungstoleranzen und damit verbundenen höheren Bearbeitungszeiten der Bauteile einhergehen. Zudem können diese Maßnahmen nicht in allen Lastfällen zur Geräuschminimierung beitragen, sodass diese Primärmaßnah- men in der Regel nicht als alleinige Maßnahmen zur Geräuschreduzierung geeignet sind.

Zu den Sekundärmaßnahmen, mit denen die Übertragung von Schallwellen auf das Getriebegehäuse und die Abstrahlung der Schallwellen minimiert werden sollen, zäh- len verschiedene Arten von Dämmungs- und Dämpfungsmaßnahmen sowie Maß- nahmen, die auf eine Veränderung des Eigenschwingverhaltens der maßgeblich an der Körperschallentwicklung und Körperschallleitung beteiligten Komponenten abzie- len.

Aus der DE 197 01 178 A1 ist ein Lagerring für ein Wälzlager bekannt, wobei der Lagerring als geteilter Lagerring mit einer inneren und einer äußeren Lagerschale ausge führt ist, welche mit einem radialen Abstand zueinander angeordnet sind. In dem Zwi schenraum zwischen den beiden Lagerschalen ist ein, die beiden Lagerschalen drehfest verbindendes Element in Form eines Drahtgestricks vorgesehen, welches eine Schwingungsübertragung zwischen dem inneren Lagerring und dem äußeren Lagerring reduzieren soll, in dem die Schwingungen durch das Drahtgestrick gedämpft werden.

Aus der DE 10 2005 007 986 A1 ist ein Gewindering zur Schallisolierung von Lagerstellen bekannt, wobei an dem Gewindering eine Geräuschdämpfungseinrichtung zur Schallisolierung der Lagerstelle angeordnet ist. Die Geräuschdämpfungseinrichtung umfasst einen Metallring, auf dessen Außen- und/oder Innenseite ein Gewindeab- schnitt mit einem vorbestimmten Gewindegang ausgebildet ist. Dabei ist der Metallring zwischen dem Außenring und einer Fixiereinrichtung des Lagerelements einge- klemmt.

Aus der DE 10 2009 000 566 A1 ist ein schwingungsdämpfendes Lager zur Befestigung eines Gehäuses in einem Kraftfahrzeug bekannt, welches eine erste Lagerschale und eine zweite Lagerschale aufweist, wobei an den Lagerschalen ein Dämpfungs- element vorgesehen ist, welches einen Impedanzsprung zwischen der ersten Lager- schale und der zweiten Lagerschale ermöglicht.

Aus der DE 10 2014 118 553 A1 ist ein Wälzlager für ein Fahrzeuggetriebe bekannt, welches einen Innenring, einen Außenring und mehrere zwischen dem Innenring und dem Außenring angeordnete Wälzkörper aufweist. Das Wälzlager weist ferner eine aus einem schwingungsdämpfenden Material bestehende Dämpfungsschicht auf, die so in dem Außenring und/oder dem Innenring und/oder an einem das Wälzlager an seinem Außenumfang umgebenden Adapterring angeordnet ist, dass der Außenring und/oder der Innenring und/oder der Adapterring durch die Dämpfungsschicht in zwei voneinander unabhängige Teile geteilt ist.

Aus der DE 10 2015 201 873 A1 ist ein Zahnrad für ein Kraftfahrzeuggetriebe be- kannt, wobei das Zahnrad aus einem Sintermetall hergestellt ist und neben der Poro- sität des Sintermaterial zumindest ein weiteres Schallminderungsmittel, beispielsweise eine schalloptimierte Geometrie des Zahnrades oder eine schwingungsdämpfende Beschichtung aufweist.

Aus der DE 10 2015 205 460 A1 ist ein Planetenträger für ein Planetengetriebe be- kannt, wobei der Planetenträger ein erstes Element und ein zweites Element aufweist, wobei das erste Element mit einer Nabe und das zweite Element mit zumindest einem Zapfen verbunden ist, mittels welchem jeweils ein Planetenrad drehbar gelagert ist, wobei zwischen dem ersten Element und dem zweiten Element ein Dämpfungsele- ment angeordnet ist.

Nachteilig an solchen Dämpfungssystemen ist jedoch, dass sie stets zwischen zwei Körpern eingeklemmt sind und die Schwingen unmittelbar in Wärme umgesetzt wer- den. Dabei wird die Steifigkeit durch das eingespannte Dämpfungselement herabgesetzt, wodurch die Gefahr von Funktionsstörungen des Planetengetriebes zunimmt. Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem Planetengetriebe die Geräuschentwicklung auf alternative Art und Weise zu reduzieren und die aus dem Stand der Technik be- kannten Nachteile zu überwinden.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Planetenträger zur Aufnahme von Planetenrädern eines Planetengetriebes gelöst, wobei an dem Planetenträger ein Schwingungstilger angeordnet ist. Als ein Schwingungstilger ist in diesem Zusam- menhang eine besondere Art von Schwingungsdämpfer zu verstehen. Während ein Dämpfungselement zwischen zwei Objekten befestigt ist und die Schwingungsenergie aufnimmt und diese durch Dissipation in Wärme umwandelt, ist ein Schwingungstilger nur einseitig an dem Objekt befestigt, dessen Schwingungen getilgt werden sollen und kann im Wesentlichen frei schwingen. Die Eigenfrequenz oder die Eigenfrequenzen des Schwingungstilgers werden dabei auf die zu eliminierende Resonanzfrequenz o- der einen Frequenzbereich des Objektes abgestimmt, dessen Schwingungen redu- ziert (getilgt) werden sollen. Bei dieser Frequenz führt das Objekt, in diesem Fall der Planetenträger, nur noch geringe Bewegungen aus. Alternativ kann der Schwingungs- tilger auch auf einen Frequenzbereich abgestimmt werden, in welche man eine Schwingungsreduzierung an dem Planetenträger durchführen möchte. Die Masse des Schwingungstilgers kann dabei zusammen mit einer eigenen Feder des Schwingungs- tilgers ein separates, schwingungsfähiges System bilden, dessen Eigenfrequenz auf die zu eliminierende Schwingfrequenz eingestellt wird. Bei dieser Frequenz kann der Schwingungstilger große Auslenkungen ausführen, welche zu großen Kräften an dem Ansatzpunkt des Schwingungstilgers führen. Der Schwingungstilger entzieht bei die- ser Frequenz dem Planetenträger des Planetengetriebes Schwingungsenergie für seine eigene Schwingungsbewegung.

Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Merkmale sind vorteilhafte Verbesserungen und Weiterentwicklungen der im unabhängigen Anspruch angegebe- nen Planetenträgers sowie eines Planentengetriebes mit einem solchen Planetenträ- ger möglich. ln einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der

Schwingungstilger an einer Stirnfläche oder einer Mantelfläche des Planetenträgers angeordnet ist. Die Anordnung des Schwingungstilgers ist besonders dort sinnvoll, wo schwingungsfähige Flächen des Planetenträgers zu Schwingungen angeregt werden können und dadurch Schallwellen übertragen. Daher ist es besonders günstig, den Schwingungstilger unmittelbar an einer solchen schwingungsfähigen Fläche anzuord- nen, um die Schwingungen dort zu tilgen, wo sie entstehen. Die Mantelflächen eines Planetenträgers sind in der Regel großflächig ausgebildet und können daher entsprechend energiereiche Schwingungen aufweisen, welche als Schallwellen an die Umge- bung emittiert werden. Dabei wird bei der Gestaltung des Planetenträgers darauf geachtet, durch entsprechende Formgebung, insbesondere durch Versteifungsrippen, die Steifigkeit des Planetenträgers zu erhöhen und damit die Schwingungsneigung zu reduzieren. Durch einen an der Mantelfläche angeordneten Schwingungstilger können die energiereichen Schwingungen der großflächigen Mantelflächen entsprechend ge- tilgt werden, sodass weniger Körperschall von dem Planetenträger an ein Getriebege- häuse des Planetengetriebes übertragen und von dort an die Umwelt abgestrahlt wird. Dadurch können die Getriebegeräusche des Planetengetriebes reduziert werden. Ferner ist durch die Anordnung des Schwingungstilgers an eine Mantelfläche des Pla- netenträgers eine besonders einfache Montage des Schwingungstilgers an dem Pla- netenträger möglich. Dabei kann der vorhandene Bauraum optimal genutzt werden, sodass das Planetengetriebe nicht mehr Bauraum benötigt als ein Planetengetriebe ohne Schwingungstilger. Vorteilhaft ist dabei, dass die Steifigkeit der Lagerung einer Getriebewelle des Planetengetriebes durch den Schwingungstilger nicht durch ein weiches Dämpfungselement beeinflusst wird und somit das dynamische Tragbild der Planetenräder unverändert bleibt.

Bevorzugt ist dabei, wenn der Schwingungstilger mit der Mantelfläche oder der Stirnfläche stoffschlüssig verbunden ist. Dabei ist der Schwingungstilger vorzugsweise mit der Mantelfläche des Planetenträgers verklebt. Durch eine Klebverbindung ist eine besonders einfache, schnelle und kostengünstige Fixierung des Schwingungstilgers an dem Planetenträger möglich. Alternativ kann der Schwingungstilger auch durch ei- ne einfache Schraubverbindung an dem Planetenträger des Planetengetriebes fixiert werden. Ferner kann der Schwingungstilger mittels eines 3D-Druckverfahrens an dem Planetenträger des Planetengetriebes ausgebildet werden. Alternativ ist auch eine andere stoffschlüssige, formschlüssige oder kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Schwingungstilger und der Mantelfläche oder der Stirnfläche des Planetenträgers möglich.

Besonders bevorzugt ist dabei, wenn der Schwingungstilger an einer Mantelfläche des Planetenträgers befestigt ist, wobei der Schwingungstilger in radialer Richtung über den Planetenträger vorsteht. Da in diesen radialen Randbereichen die höchsten Schwingungen des Planetenträgers zu erwarten sind, ist es vorteilhaft, wenn die Schwingungen in diesem Bereich getilgt werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Schwingungstilger mindestens ein schwingfähiges Element auf, welches durch die in dem Planetenge- triebe auftretenden Kräfte in Schwingungen versetzt werden kann. Dabei erfolgt eine Anregung insbesondere durch die Kräfte und Schwingungen, die beim Abrollen einer Zahnflanke eines Planetenrads auf der Zahnflanke des Hohlrads oder Sonnenrads entstehen. Da diese Kräfte im Wesentlichen die Ursache für Getriebegeräusche wie ein Getriebepfeifen oder ein Getriebeheulen sind, kann ein Tilgen dieser Schwingun- gen durch ein schwingfähiges Element des Schwingungstilgers wesentlich dazu bei- tragen, die Getriebegeräusche des Planetengetriebes zu reduzieren. Besonders be- vorzugt ist dabei, wenn der Schwingungstilger mehrere in radialer Richtung nach Au- ßen wegstehende, schwingfähige Elemente aufweist, wobei in den Lücken bzw. Hohl- räumen zwischen den schwingfähigen Elementen Dämpfungselemente angeordnet sind. Wird an dem Planetenträger ein Schwingungstilger mit einer Feder und einer Dämpfung angebracht, so kann bei geeigneter Auslegung der Parameter das ur- sprüngliche Maximum der Auslenkung, d.h. die Resonanz, stark vermindert (getilgt) werden. Die Eigenfrequenz des Schwingungstilgers mit ihrer Tilgerfeder wird auf die zu eliminierende Frequenz eingestellt. Dabei kann der Schwingungstilger ebenfalls große Amplituden mit erheblichen Kräften an dem Ansatzpunkt des schwingfähigen Elements aufweisen. Durch diese Schwingungen kann dem Hauptsystem, d.h. dem Planetenträger, entsprechend Energie entzogen werden, wodurch die Schwingungen des Planetenträgers reduziert werden. Durch die Dämpfungselemente zwischen den schwingfähigen Elementen können die Schwingungen der schwingfähigen Elemente gedämpft werden, sodass die Kräfte an dem Ansatzpunkt reduziert werden. Dadurch können die Schwingungen der schwingfähigen Elemente nach einer Anregung durch den Planetenträger relativ schnell reduziert werden, wodurch Sekundärgeräusche und hohe Bauteilbelastungen vermieden werden.

Besonders bevorzugt ist dabei, wenn die schwingfähigen Elemente in radialer Rich- tung über die Dämpfungselemente vorstehen oder bündig mit diesen Dämpfungs- elementen abschließen. Dadurch kann der vorhandene Bauraum optimal genutzt wer- den, ohne dass die Gefahr besteht, dass die Dämpfungselemente durch ein Vor- stehen über die Stirnseiten der schwingfähigen Elemente beschädigt werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Schwingungstilger mehrere unterschiedliche schwingfähige Elemente aufweist, welche verschiedene Schwingungen mit unterschiedlichen Schwingungsamplituden und/oder unterschiedlichen Anregungsorten tilgen können. Dies kann in der ein- fachsten Umsetzung durch unterschiedlich lange oder unterschiedlich dicke Biegebal- ken erfolgen, welche eine unterschiedliche Biegesteifigkeit aufweisen und dabei durch unterschiedliche Frequenzen zum Schwingen angeregt werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Schwingungstilger eine Mehrzahl von schwingfähigen Elementen aufweist, welche hintereinander auf einen Träger aufgesteckt sind. Dadurch ist eine besonders einfa- che Montage möglich, da eine Vielzahl von schwingfähigen Elementen auf dem Trä- ger angeordnet werden können. Dabei können sich die schwingfähigen Elemente in der Geometrie und/oder in dem verwendeten Werkstoff unterscheiden, sodass unterschiedliche Frequenzen getilgt werden können. Insbesondere lassen sich durch sol- che Träger größere Abschnitte des Planetenträgers ummanteln, sodass dem Plane- tenträger durch den Schwingungstilger große Energiemengen an Schwingungsener- gie entzogen werden können. Der Träger kann in vorteilhafter Weise von einem Elastomermaterial ummantelt sein, um eine Dämpfung für die schwingfähigen Ele- mente des Schwingungstilgers auszubilden. Besonders bevorzugt ist dabei, wenn der Träger in seiner Kontur an die Mantelfläche des Planetenträgers angepasst ist. Durch eine Anordnung des Trägers an der Mantel- fläche ist ein besonders einfaches Übertragen der Schwingungen von dem Planeten- träger auf den Schwingungstilger möglich, sodass dieser entsprechend leicht angeregt werden kann und somit zur Tilgung der Schwingungen beitragen kann. Zudem ist dadurch eine sehr bauraumschonende Ausgestaltung des Schwingungstilgers mög- lich, sodass sich die Baugröße des Planetengetriebes nicht oder nur geringfügig än- dert.

Alternativ kann der Schwingungstilger auch als Schale oder als Band ausgebildet sein, welches mit einfachen Befestigungsmitteln, insbesondere mittels Schrauben, an dem Planetenträger des Planetengetriebes fixiert wird. Dadurch ist ebenfalls eine ein- fache und schnelle Montage des Schwingungstilgers an dem Getriebegehäuse mög- lich.

In einer weiteren Verbesserung des Planetenträgers ist vorgesehen, dass der

Schwingungstilger eine Mehrzahl von schwingfähigen Elementen aufweist, wobei zwi- schen den schwingfähigen Elementen Abstandshalter angeordnet sind. Durch Ab- standshalter wird ein Kontakt der einzelnen schwingfähigen Elemente miteinander vermieden, sodass ein Zusammentreffen der schwingfähigen Elemente und eine dar- aus resultierende Lärmbelästigung oder Beschädigung vermieden werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der

Schwingungstilger einen Befestigungsträger umfasst, welcher mittels eines Befestigungselements, insbesondere mittels einer Schraube, reversibel lösbar an dem Planetenträger befestigbar ist. Durch einen Befestigungsträger ist eine einfache Montage des Schwingungstilgers an dem Planetenträger möglich. Insbesondere kann die Mon- tage von einer Stirnfläche aus erfolgen, wodurch sich eine einfache Zugänglichkeit für die Befestigungselemente und eine entsprechend einfache Montage ergibt. Erfindungsgemäß wird ein Planetengetriebe, insbesondere ein Kraftfahrzeuggetriebe, mit einem Sonnenrad, einem Hohlrad sowie einem Planetenträger vorgeschlagen, wobei der Planetenträger mindestens ein um das Sonnenrad umlaufendes Planeten- rad trägt, wobei an dem Planetenträger ein Schwingungstilger angeordnet ist. Dabei können die im Planetengetriebe auftretenden Geräusche, insbesondere die Geräu- sche beim Abrollen der Zahnflanken der Getriebezahnräder getilgt werden, sodass nur ein deutlich verringerter Körperschall von dem Planetenträger auf das Getrie- begehäuse übertragen und an die Umgebung abgegeben wird. Somit können die Ge- triebegeräusche des Planetengetriebes insgesamt minimiert werden.

Die verschiedenen in dieser Anmeldung genannten Ausführungsformen der Erfindung sind, sofern im Einzelfall nicht anders ausgeführt, mit Vorteil miteinander kombinierbar.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Be- zugnahme auf die beigefügten Figuren erläutert. Gleiche Bauteile oder Bauteile mit gleicher Funktion sind dabei mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Dabei zeigen:

Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Planetengetriebes, wobei an dem Planetenträger ein Schwingungstilger angeordnet ist;

Fig. 2 einen erfindungsgemäßen Planetenträger mit einem Schwingungstilger in einer dreidimensionalen Darstellung;

Fig. 3 einen erfindungsgemäßen Planetenträger mit einem Schwingungstilger in einer Seitenansicht sowie den Schwingungstilger in einer Detailansicht; und Fig. 4 das Schwingverhalten eines Planetenträgers mit und ohne Schwin- gungstilger, wobei das ursprüngliche Maximum der Auslenkungen (Re- sonanz) stark vermindert (getilgt) wird und die Eigenfrequenz entspre- chend verschoben wird.

In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Planetengetriebes 1 dargestellt. Das Planetengetriebe 1 umfasst eine erste Getriebewelle 2, welche als Eingangswelle ausgeführt ist und ein Sonnenrad 3 trägt. Das Planetengetriebe 1 um- fasst ferner ein Hohlrad 5, welches drehfest mit einem Getriebegehäuse 8 verbunden ist. Das Planetengetriebe 1 umfasst ferner eine zweite Getriebewelle 29, welche dreh- fest mit einem Planetenträger 6 verbunden ist und als Ausgangswelle dient. Der Pla- netenträger 6 trägt eine Mehrzahl von Planetenrädern 4, welche sowohl mit dem Son- nenrad 3 als auch mit dem Hohlrad 5 in Eingriff stehen und drehbar auf dem Planeten- träger 6 gelagert sind. Die erste Getriebewelle 2 ist durch ein Wälzlager 7 in dem Ge- triebegehäuse 8 des Planetengetriebes 1 drehbar gelagert. Das Wälzlager 7 ist vor- zugsweise als Kugellager, Kegelrollenlager oder Zylinderrollenlager ausgebildet. Das Sonnenrad 3 steht mit den Planetenrädern 4 in Eingriff, welche über den Planetenträ- ger 6 mit der zweiten Getriebewelle 29 verbunden sind. Dabei steht eine Verzahnung 26 an der Stirnseite des Sonnenrads 3 mit einer Verzahnung 27 an der Stirnseite des jeweiligen Planetenrads 4 in Eingriff. Die zweite Getriebewelle 3 ist durch ein zweites Wälzlager 30 ebenfalls drehbar in dem Getriebegehäuse 8 des Planetengetriebes 1 gelagert. Das Hohlrad 5 weist eine Verzahnung 31 auf, welche ebenfalls mit den Ver- zahnungen 27 an den Stirnseiten der Planetenräder 6 in Eingriff steht. Dabei ist das Hohlrad 5 drehfest mit dem Getriebegehäuse 8 verbunden, sodass die Planetenräder 4 an dem Hohlrad 5 abrollen können. An dem Planetenträger 6 ist zumindest ein Schwingungstilger 9 vorgesehen, mit welchem die Schwingungen des Planetenträgers 6 getilgt und somit effektiv reduziert werden. Dabei ist der Schwingungstilger 9 vor- zugsweise an einer Mantelfläche 23 oder einer Stirnfläche 22 des Planetenträgers 6 angeordnet.

Durch das Abrollen der Verzahnung 27 der Planetenräder 4 an der Verzahnung 26 des Sonnenrads 3 werden Schwingungen erzeugt, welche über die Planetenräder 4 die Getriebewellen 2, 29 und die Wälzlager 7, 30 sowie durch das Abrollen der Planetenräder 4 auf dem drehfest mit dem Getriebegehäuse 8 verbundenen Hohlrad 5 auf das Getriebegehäuse 8 übertragen werden. Dabei wird das Getriebegehäuse 8 selbst angeregt. Der Körperschall wird von dem Getriebegehäuse 8 auf die mit dem Getriebegehäuse 8 verbundenen Maschinenkomponenten, insbesondere das Chassis eines Kraftfahrzeuges übertragen und als Schallwellen von dem Getriebegehäuse 8 abgestrahlt. Ferner wird der Planetenträger 6 zu Schwingungen angeregt, welche ebenfalls zur Geräuschentwicklung führen können. Diese Schwingungen des Planetenträgers 6 können durch den Schwingungstilger 9 effektiv reduziert werden. Somit können die Getriebegeräusche des Planetengetriebes 1 insgesamt reduziert werden.

Wo der Schwingungstilger 9 an dem Planententräger 6 des Planetengetriebes 1 an- geordnet ist, hängt von dem Geräuschproblem ab, welches durch den Schwingungs- tilger 9 gelöst werden soll. Der Weg, welchen der Körperschall im Planetengetriebe nimmt, hängt davon ab, wo die Anregung im Planetengetriebe entsteht. Im Fall der Verzahnung ist es zwischen dem aktiven Radsatz, also zwischen dem angetriebenen Sonnenrad 3 und den Planeten rädern 4. Durch eine messtechnische oder simulative Untersuchung kann herausgefunden werden, wo der Schwingungstilger 9 am sinn- vollsten zu platzieren ist. Der Schwingungstilger 9 soll dann so ausgerichtet und aus- gelegt werden, dass er die maximale Schwingungsenergie aufnehmen kann.

In Fig. 2 ist ein erfindungsgemäßer Planetenträger 6 mit einem Schwingungstilger 9 für ein solches Planetengetriebe 1 dargestellt. Der Schwingungstilger 9 umfasst eine Mehrzahl von schwingfähigen Elementen 10, 1 1 , 12, 13, 14, welche hintereinander auf einen Träger 28 aufgesteckt werden. Die schwingfähigen Elemente 10, 11 , 12, 13, 14 weisen am Umfang verteilte Laschen 16 auf, welche in axialer Richtung frei schwingen können. Dabei ist der Schwingungstilger 9 an einer Mantelfläche 23 des Planetenträgers 6 angeordnet. Der Schwingungstilger 9 ist über einen Befestigungsträger 20 und Befestigungsschrauben 21 , welche in eine Stirnfläche 22 des Planeten trägers 6 eingeschraubt werden, mit dem Planetenträger 6 verbunden. Alternativ kann der Schwingungstilger 9 auch an der Stirnfläche 22 des Planetenträgers 6 angeordnet und insbesondere stoffschlüssig, beispielsweise durch ein Verkleben, mit dem Plane- tenträger 6 verbunden sein.

In Fig. 3 ist ein erfindungsgemäßer Planetenträger 6 mit einem Schwingungstilger 9 für ein solches Planetengetriebe 1 in einer weiteren Darstellung gezeigt. Der Schwin- gungstilger 9 umfasst einen Träger 28, auf welchen hintereinander mehrere schwing- fähige Elemente 10, 1 1 , 12, 13, 14 in Form von Tilgerblechen 15 aufgesteckt sind. Die Tilgerbleche 15 weisen am Umfang verteilte Laschen 16 auf, welche in axialer Rich- tung frei schwingen können. Der Schwingungstilger 9 selbst ist so aufgebaut, dass zwischen den einzelnen Tilgerblechen 15 Abstandshalter 17 angeordnet sind, damit die Laschen 16 frei schwingen können und sich nicht gegenseitig berühren. Die ein- zelnen Tilgerbleche 15 und Abstandhalter 17 sind an einem Befestigungsträger 20 fi- xiert. Diese Fixierung kann beispielsweise über Niete oder andere Befestigungsmittel erfolgen. Über diese Anordnung können beliebig viele Tilgerbleche 15 angebunden werden, um die notwendige Tilgermasse zu erzielen. Der Schwingungstilger 9 kann dann mittels einer Schraubverbindung über Befestigungsschrauben 21 an dem Plane- tenträger 6 angebunden werden. Dabei werden die Befestigungsschrauben bevorzugt in eine Stirnfläche 22 des Planetenträgers 6 eingebracht, um das freie Schwingen der schwingfähigen Elemente 10, 1 1 , 12, 13, 14 an der Mantelfläche 22 des Planetenträ- gers 6 zu ermöglichen und nicht zu stören.

In Fig. 4 ist die Wirkungsweise eines Schwingungstilgers 9 an einem einfachen Aus- führungsbeispiel dargestellt. Lenkt man die Masse eines schwingfähigen Elements 10, 1 1 , 12, 13, 14 des Schwingungstilgers 9 aus, so ergibt sich die in Fig. 4 dargestellt Resonanzkurve. Dabei ist die Amplitude A des Planetenträgers 6 über dem Frequenz- verhältnis von Schwingungsfrequenz f des Planetenträgers 6 zur Resonanzfrequenz fo des Planetenträgers 6 dargestellt. Dabei ist in der ersten, als durchgezogene Linie ge- zeichneten, Kurve das Schwingverhalten des Planetenträgers 6 ohne einen Schwin- gungstilger 9 dargestellt. In der zweiten, als gestrichelte Linie gezeichneten Kurve ist das Schwingungsverhalten des Planetenträgers 6 mit einem Schwingungstilger 9 dar- gestellt, welcher auf die Resonanzfrequenz des Planetenträgers 6 abgestimmt ist. Dabei kann der Schwingungstilger 9 das ursprüngliche Maximum der Schwingung des Planetenträgers 6 (Resonanzfrequenz in der mit durchgezogener Linie gezeichneten Kurve) stark vermindern. Die Eigenfrequenz der schwingfähigen ElementelO, 1 1 , 12, 13, 14 des Schwingungstilgers 9 führt jedoch dazu, dass zwei neue Eigenfrequenzen kleinerer Amplitude oberhalb und unterhalb der Eigenfrequenz des Schwingungstil- gers 9 entstehen. Diese Eigenfrequenzen entstehen aus einer Kombination des Pla- netenträgers 6 und des Schwingungstilgers 9 und zwar aus der gleichphasigen und der gegenphasigen Schwingung von dem Planetenträger 6 und dem Schwingungstil- ger 9. Bei diesen Frequenzen ergibt sich prinzipbedingt eine Verstärkung der Schwin- gungen des Planetenträgers 6. Diese kann man wiederum durch eine zusätzliche Dämpfung verkleinern, soweit dies konstruktionsbedingt gewünscht ist. Insgesamt lässt sich festhalten, dass durch einen Schwingungstilger 9 an dem Planetenträger 6 die Schwingungen des Planetenträgers 6 effektiv gedämpft werden können. Somit kann die Übertragung von Körperschall, insbesondere durch die Verzahnungen der Planetenräder 4 angeregtem Körperschall, auf den Planetenträger 6 und weiter auf ein Getriebegehäuse 8 des Planetengetriebe 1 vermindert werden. Somit kann bei Verwendung eines solchen Planetengetriebes 1 als Kraftfahrzeuggetriebe in einem Kraftfahrzeug die Lärmbelästigung für den Fahrer, die Passagiere sowie die Umwelt verringert werden.

Bezugszeichenliste

1 Planetengetriebe

2 Getriebewelle

3 Sonnenrad

4 Planetenrad

5 Hohlrad

6 Planetenträger

7 Wälzlager

8 Getriebegehäuse

9 Schwingungstilger

10 schwingfähiges Element

11 schwingfähiges Element

12 schwingfähiges Element

13 schwingfähiges Element

14 schwingfähiges Element

15 Tilgerblech

16 Lasche

17 Abstandshalter

18 Befestigungselement

19 Verbindungsniet

20 Befestigungsträger

21 Befestigungsschraube

22 Stirnfläche

23 Mantelfläche

26 Verzahnung

27 Verzahnung

28 Träger

29 Getriebewelle

A Amplitude

f Schwingungsfrequenz des Planetenträgers fo Resonanzfrequenz des Planetenträgers




 
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