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Patent Searching and Data


Title:
PLASTER CONTAINING ACTIVE INGREDIENTS FOR CONTROLLED ADMINISTRATION OF ACTIVE INGREDIENTS TO THE SKIN
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1988/008318
Kind Code:
A1
Abstract:
A plaster containing active ingredients for controlled administration of active ingredients to the skin and possessing a rear side and a skin side, has a rear layer, an active ingredient reservoir containing one or more active ingredients arranged essentially perpendicular to the surface of the plaster in contact with the skin, and an adhesive device on the skin side and possibly a covering layer which is detached before application of the plaster. At least one active ingredient reservoir part (12) can be detached on to the skin while one or more active ingredient reservoir parts remain. For this purpose, the part (13) of the active ingredient reservoir remaining on the skin adheres more strongly to the skin than to the rear side (11).

Inventors:
HOFFMANN HANS RAINER (DE)
WOLTER KARIN (DE)
SIMON GUENTER (DE)
BARTH PETER (DE)
Application Number:
PCT/DE1988/000180
Publication Date:
November 03, 1988
Filing Date:
March 22, 1988
Export Citation:
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Assignee:
LOHMANN THERAPIE SYST LTS (DE)
International Classes:
A61D7/00; A61D9/00; A61K9/00; A61F13/02; A61K9/70; A61L15/14; A61L15/16; A61L15/58; A61M15/06; A61M36/00; A61M37/00; (IPC1-7): A61M37/00; A61L15/06
Foreign References:
US4297995A1981-11-03
EP0178601A21986-04-23
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Claims:
Paten ansprüche
1. Wirkstoffhaltiges Pflaster zur kontrollierten Verab¬ reichung von Wirkstoffen an die Haut, das eine Rückseite und eine Hautseite besitzt, mit einer Rückschicht, einem im wesentlichen senkrecht zur Hautkontaktfläche des Pfla¬ sters geteilten, einen oder mehrere Wirkstoffe aufweisen¬ den Wirkstoffreservoir, einer Haftklebeeinrichtung auf der Hautseite sowie ggf. einer vor Applikation des Pflasters ablösbaren Abdeckschicht, wobei die Wirkstoffabgabefläσhe des Pflasters um eine vorherbestimmte Fläche durch Entfer¬ nung eines Teils des Wirkstoffreservoirs verkleinerbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Wirk¬ stoffreservoirteil (12, 25, 43, 61, 81, 91, 101, 103) unter Verbleiben eines oder mehrerer Wirkstoffreservoir¬ teile (13, 24, 42, 63, 82, 92, 105) auf der Haut ablösbar ist, wobei der auf der Haut verbleibende Teil des Wirk¬ stoffreservoirteil eine bessere Haftung an der Haut als an der Rückschicht (11, 28, 45, 65, 88, 95, 108) aufweist.
2. Wirkstoffhaltiges Pflaster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wirkstoff eservoir zweiteilig ist.
3. Wirkstoffhaltiges Pflaster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wirkstoffreservoir dreiteilig ist.
4. Wirkstoffhaltiges Pflaster nach einem der vorangehen¬ den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkstoff abgabeflächen der Wirkstoffreservoirteile geometrisch gleich oder unterschiedlich sind.
5. Wirkstoffhaltiges Pflaster nach einem der voran, gehenden Ansprüche,dadurch gekennzeichnet, daß ein Wirk¬ stoffreservoirteil (61, 81, 91, 101, 103) ein anderes oder mehrere Wirkstoffreservoirteil(e) (63, 82, 92, 103, 105) flächenmäßig betrachtet, vollständig umschließt.
6. Wirkstoffhaltiges Pflaster nach Anspruch 4 und 5, da¬ durch gekennzeichnet, daß ein Wirkstoffreservoirteil (61, 81, 91, 101, 103) ringförmig einen oder mehrere andere Wirkstoffreservoirteil(e) (63, 82, 92, 103, 105) umschließt.
7. Wirkstoffhaltiges Pflaster nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Abgabeflächen Größenverhältnis eines Wirkstoffreservoirteils zu einem anderen zwischen etwa 1:1 bis 1:10 beträgt.
8. Wirkstoffhaltiges Pflaster nach einem der vorangehen¬ den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in allen Wirk¬ stoffreservoirteilen derselbe Wirkstoff oder dieselbe Wirkstoffkombination vorliegt.
9. Wirkstoffhaltiges Pflaster nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens einem Wirkstoffreservoirteil ein(e) andere(r) Wirkstoff/ Wirks¬ toffkombination als in dem anderen Wirkstoffreservoirteil vorliegt.
10. Wirkstoffhaltiges Pflaster nach einem der vorangehen¬ den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkstoffe eine topische oder systemische Wirkung besitzen.
11. Verfahren zur kontrollierten Verabreichung von einem oder mehreren Wirkstoffen an die Haut mittels eines Pfla¬ sters gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, gekenn¬ zeichnet durch: Ankleben eines ggf. mehrere Wirkstoffe und/oder den gleichen Wirkstoff in unterschiedlichen oder gleichen Konzentrationen in verschiedenen, voneinander trennbaren Wirkstoffreservoirteilen aufweisenden Pflasters auf die Haut; Abziehen eines oder mehrerer Pflasterteile mit jeweils einem oder mehreren Wirstoffreservoirteilen nach einem vorherbestimmten Zeitraum unter Verbleiben eines Pflasterrestes mit mindestens einem Wirkstoffreser¬ voirteil auf der Haut sowie ggf. Wiederholen des letzten Schrittes nach einem vorherbestimmten Zeitraum.
12. Verwendung des Wirkstoffhaltigen Pflasters nach einem der vorangehenden Ansprüche für die lokale und systemi¬ sche transdermale Wirkstoffverabreichung in der Human¬ oder Tiermedizin oder der Kosmetik.
Description:
Wirkstoffhaltiges Pflaster zur kontrollierten Verabreichun von Wirkstoffen an die Haut

Die Erfindung betrifft ein wirkstoffhaltiges Pflaster zur kontrollierten Verabreichung von Wirkstoffen an die Haut, das eine Rückseite und eine Hautseite besitzt, mit einer Rückschicht, einem im wesentlichen senkrecht zur Hautkon¬ taktfläche des Pflasters geteilten, einen oder mehrere Wirkstoffe aufweisenden Wirkstoffreservoir, einer Haftkle¬ beeinrichtung auf der Hautseite sowie ggf. einer vor App¬ likation des Pflasters ablösbaren Abdeckschicht, wobei die Wirkstoffabgabefläche des Pflasters um eine vorherbestimm¬ te Fläche durch Entfernung eines Teils des Wirkstoffreser¬ voirs verkleinerbar ist sowie dessen Verwendung und ein Verfahren zur gesteuerten Verabreichung von Wirkstoffen an die Haut.

Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf solche Pfla¬ ster, wie sie als transdermale therapeutische Systeme zur gesteuerten Verabreichung medizinischer Wirkstoffe oder auch kosmetisch wirksamer Substanzen an die menschliche oder tierische Haut eingesetzt werden. Ein therapeutisches System ist eine arzneistoff- bzw. Wirkstoff-enthaltende Vorrichtung bzw. Darreichungsform, die einen oder mehrere Wirkstoffe in einer vorherbestimmten Rate kontinuierlich über einen festgelegten Zeitraum an einem festgelegten Anwendungsort abgibt.

Diese Systeme sind therapeutische Präzisionsinstrumente, deren Konstruktion außergewöhnliche Maßnahmen erfordert,

um die kontinuierliche Wirkstofffreisetzung sicherzustel¬ len.

Pflasterartige therapeutische Systeme sind schon für die verschiedensten Anwendungen entwickelt worden, wobei neben topischer auch systemische Wirkung erzielt werden kann. Die Vielfalt der auf diese Weise applizierbaren Wirkstoffe und ihre unterschiedlichen chemischen, hysikalischen und pharmakologischen Eigenschaften machen es unmöglich, mit nur einem System alle therapeutischen Problemstellungen abzudecke .

Es sind schon zahlreiche therapeutische Systeme zur Verab¬ reichung von medizinischen Wirkstoffen an die Haut bekannt geworden, wobei eine Zusammenstellung bspw. in Klaus Heil¬ mann "Therapeutische Systeme", Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart, 1977, zu finden ist. In nicht allen Fällen konnte durch die Systeme nach dem Stand der Technik eine völlig befriedigende Wirkung erzielt werden.

Beim üblichen Aufbau eines transdermalen pflasterartigen therapeutischen Systems liegt ein Wirkstoffreservoir, in dem der Wirkstoff in fester, flüssiger oder gelöster Form anwesend ist und eine druckempfindliche Adhäsionsschicht (Haftkleber), durch die das System eng mit der Haut vek- bunden ist, vor. Es ist wichtig, daß ein vollflächiger Kontakt der Wirkstoffabgabeflächen mit der Haut ständig während der Applikation des Systems gewährleistet ist, um die Wirkstoffabgabekinetik sicherzustellen, wobei dies nicht nur durch eine ununterbrochene AdhäsionsSchicht, sondern auch durch abgegrenzte Klebebereiche in der Haut¬ kontaktschicht des Pflaster erreicht werden kann.

Die bisherigen pflasterartigen therapeutischen Systeme

erlauben wohl die gleichmäßige oder kontinuierlich abneh¬ mende Applikation eines Wirkstoffs über einen vorherbe¬ stimmten Zeitraum, nicht jedoch, eine bestimmte Wirkstoff- abgabekinetik, wie eine gezielte Reduktion der Wirkstoff¬ abgabe nach einem vorherbestimmten Zeitraum, wie eine abgestufte Abgabemenge Wirkstoff pro Zeiteinheit einzu¬ stellen.

Diese Maßnahme wird bspw. dann erforderlich, wenn die Wirkstoffdosis aus therapeutischen Gründen während der Applikationsdauer gezielt herabgesetzt werden muß. Das gleiche Problem ergibt sich, wenn bei Applikation eines Kombinationspräparates ein Wirkstoff der Kombination nach einem vorherbestimmten Zeitraum abgesetzt werden muß. In diesen Fällen kann man sich prinzipiell zwar dadurch hel¬ fen, indem zwei transdermale Pflaster eingesetzt werden, von denen das eine zur gegebenen Zeit abgezogen wird. Dies bringt für den Patienten, insbesondere ältere Patienten große Probleme mit sich. So wird leicht das Anbringen des zweiten Pflasters vergessen. Bei einer Kombination von zwei Pflastern mit verschiedenen Wirkstoffabgabeflächen besteht weiterhin die Gefahr, daß die falsche Kombination gewählt (zwei gleiche Pflaster) oder das verkehrte Pfla¬ ster wieder abgezogen wird. Dieselben Komplikationen tre¬ ten auf, wenn Pflaster mit verschiedenen Wirkstoffen kom¬ biniert werden müssen. Hinzu kommt in diesem Falle noch die doppelte Lagerhaltung. Damit ist die Verwendung von zwei Pflastern mit sehr vielen Nachteilen behaftet, deren Vermeidung ein Ziel der Erfindung ist.

Der Vorschlag , zwei Pflaster derart miteinander zu ver¬ binden, daß mit Hilfe einer Sollbruchlinie ein Teil davon abgelöst werden kann, verbessert zwar die Compliance, führt aber zu Schwierigkeiten bei der Handhabung. So kann

der abzulösende Teil nur nach Abheben von der Haut gehand¬ habt werden, wobei es ungewollt zum Abheben mindestens eines Teilabschnitts des auf der Haut verbleibenden Pfla¬ sterrestes kommt, so daß dieser bei der Ablösung festge¬ halten werden muß. Dabei wird auf das empfindliche trans¬ dermale System Druck ausgeübt, der die Freisetzungsrate des Wirkstoffes negativ beeinflussen kann.

In der US-PS 4,297,995 ist ein manipulierbares Wirkstoff¬ pflaster beschrieben, bei dem das Wirkstoffreservoir un¬ terteilt, aber in einem einzigen Pflaster integriert ist. Die Wirkstoffreservoirteile sind in konzentrischen Ringen um ein scheibchenförmiges Mittelstück angeordnet. Die Gesamtkonstruktion des Pflasters mit einer mechanischen Befestigung des Reservoirs an der Rückschicht läßt die Veränderung der Wirkstoffabgabefläche nur vor Applikation des Pflasters zu - es kann also vom Arzt/Patienten vor Aufbringen des Pflasters ausgewählt werden, welche Dosis abgegeben werden soll, für eine Veränderung der Wirkstoff- abgäbe während der Applikation des Pflasters muß das Pfla¬ ster unter Unterbrechung der Therapie von der Haut abgeho¬ ben werden, was auch zu Beschädigungen und Kontaminationen der Pflasterauflagefläche führen kann. Für die damit ver¬ bundenen Probleme der Repositionierung und der dauerhaften Refixierung des Systems auf der Haut ist noch keine zu¬ friedenstellende Lösung gefunden worden.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes the¬ rapeutisches transdermales System zu schaffen, das kompli¬ ziertere Änderungen der Wirkstoffabgäbe, als bisher mög¬ lich, verwirklichen kann.

Die Aufgabe wird durch ein gattungsgemäßes Pflaster ge¬ löst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß mindestens ein

Teil des Wirkstoffreservoirs unter Verbleiben eines oder mehrerer Teile des Wirkstoffreservoirs auf der Haut ablös¬ bar ist, wobei der auf der Haut verbleibende Teil des Wirkstoffreservoirs eine bessere Haftung an der Haut als an der Rückschicht aufweist.

Dadurch, daß das Wirkstoffreservoir erfindungsgemäß erst¬ mals partiell ablösbar ist, wobei der nicht abzulösende Anteil des Wirkstoffreservoirs zu Haut hin eine größere Haftung als zur Rückschicht besitzt, verbleibt nach Ab¬ ziehen eines vorherbestimmten Pflasterteils mit daranhaf¬ tendem Wirkstoffreservoirteil ein vorherbestimmter Wirk¬ stoffreservoiranteil auf der Haut, der bspw. nach der erwünschten Applikationsdauer alleine abgelöst werden kann.

Vorteilhafterweise ist das Wirkstoffreservoir des erfin¬ dungsgemäßen Pflasters zweiteilig.

Bei bestimmten Therapien mit unterschiedlichen oder stark in der Konzentration schwankenden Wirkstoffgaben kann es auch vorteilhaft sein, wenn das Wirkstoffreservoir drei¬ teilig ist.Die Wirkstoffabgabeflächen der Wirkstoffreser¬ voirteile können geometrisch gleich oder unterschiedlich sein. Die Wirkstoffabgabeflächen können nebeneinander angeordnet sein, oder es kann ein Wirkstoffreservoirteil ein anderes oder mehrere Wirkstoffreservoirteile, flächen¬ mäßig betrachtet, vollständig umschließen. Die Aufteilung der Teilflächen hängt dabei von den therapeutischen Erfor¬ dernissen ab. So kann bspw. ein Wirkstoffreservoirteil ringförmig einen oder mehrere andere Wirkstoffreservoir- teil(e) umschließen.

Das Abgabeflächen-Größenverhältnis eines Wirkstoffreser-

voirteils zu einem anderen liegt bevorzugt zwischen etwa 1:1 bis 1:10.

In allen Wirkstoffreservoirteilen kann derselbe Wirkstoff oder dieselbe Wirkstoffkombination vorliegen.

Besonders bevorzugte Präparate sind Pflaster mit folgenden Wirkstoffen, wobei sich jedoch auch beliebige andere, dem Mediziner geläufige, transdermal applizierbare Wirkstoff- kombinationen verarbeiten lassen: Asthma/Bronchodilata- toren, wie z.B. Clenbuterol, Proσtaterol und Salbutamol, und Vasodilatatoren, wie z.B. Bencyclan und Cinnarizin.

In diesen Fällen gelingt es also, mit Hilfe des erfin¬ dungsgemäßen Pflasters die Verabreichungsdosie während der Applikation gezielt und gesteuert zu reduzieren.

Die Wirkstoffreservoirteile können aber auch verschiedene Wirkstoffe oder verschiedene Wirkstoffkombinationen ent¬ halten, so daß während der Applikation ein Wirkstoff oder eine Wirkstoffkombination abgesetzt werden kann. Als Bei¬ spiel für verschiedende Wirkstoffe in den Wirkstoff-Reser-. voirteilen seien genannt.

Östrogen/Gestagen (Kontrazeptiva), Dexamethason/Predniso- lon (bei entzündlichen rheumatischen Muskel- und Gelenk¬ krankheiten), Nitroglycerin/ß-Blocker (bei Herzkrankhei¬ ten) Fenytoin/Phenobarbital/Coffein (bei Epilepsie) und A itryptilin/Chlordiazepoxid (Psychopharmaka) .

Alle geeigneten Wirkstoffe gehören zu den Gruppen, die entweder topische oder systemische Wirkung entfalten.

Dabei kann in mindestens einem Wirkstoffreservoirteil

ein(e) andere(r) Wirkstoff/Wirkstoffkombination als in de anderen Wirkstoffreservoirteil(en) vorliegen.

Die bevorzugte Verwendung der erfindungsgemäßen Pflaster liegt in der lokalen und systemischen transdermalen Wirk¬ stoffverabreichung in der Human-oder Tiermedizin oder der Kosmetik.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert, in deren Figuren bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung schematisch und nicht maßstabsgetreu darge¬ stellt sind. Dabei zeigt:

,Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erste Ausfüh¬ rungsform eines erfindungsgemäßen Pflasters mit zweiteiligem Wirkstoffreservoir

Fig. 2 eine Aufsicht auf die Hautseite einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Pfla¬ sters ohne Schutzschicht

Fig. 3 den Querschnitt gemäß Linie I-I der Fig. 2

Fig. 4 eine Aufsicht auf die Hautseite einer dritten erfindungsgemäßen Ausführungsform ohne Schutz¬ schicht;

Fig. 5 einen Querschnitt durch die Ausführungsform der Fig.4 entlang Linie II-II in vergrößertem Maßstab

Fig. 6 eine Aufsicht auf die Hautseite einer vierten Ausführungsform der Erfindung ohne Schutz¬ schicht

Fig. 7 einen Querschnitt durch die Ausführungsform der Fig. 6 entlang Linie III-III

Fig. 8 einen Querschnitt durch eine fünfte Ausfüh¬ rungsform der Erfindung ;

Fig. 9 einen Querschnitt durch eine sechste Ausfüh¬ rungsform der Erfindung

Fig.10 eine Aufsicht auf die Hautseite einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Pfla¬ sters mit dreiteiligem Wirkstoffreservoir ohne Schutzschicht, und

Fig.11 einen vergrößerten Querschnitt entlang Linie IV-IV der Fig. 10

Im folgenden sollen die in den einzelnen Figuren darge¬ stellten bevozugten Ausgestaltungen der Erfindung erläu¬ tert werden. Dabei wird der auf der Haut als letzter ver¬ bleibender Wirkstoffreservoirteil als erster Wirkstoffre¬ servoirteil bezeichnet, das jeweils zweite und dritte Wirkstoffreservoirteil sind diejenigen, die mit der Rück¬ schicht abgelöst werden.

Fig. 1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform eines erfin¬ dungsgemäßen, ggf. runden oder eckigen Pflasters mit einem zweiteiligen haftklebenden Wirkstoffreservoir im Quer¬ schnitt. Der zweite Wirkstoffreservoirteil 12 haftet unmittelbar an der Rückschicht 11 und wird durch eine Reservoir-Trennschicht 14, die als Spalt/Zwischenraum zwischen den Wirkstoffreservoirteilen ausgebildet sein kann oder auch durch ein inertes Trennmaterial gefüllt

sein kann, vom ersten haftklebenden Wirkstoffreservoirteil 13 getrennt, das seinerseits über eine Ablöseschicht 15, die eine abgestufte Haftung der beiden Wirkstoffreservoi¬ rteile 12,13 an der Rückschicht verwirklicht, an der Rück¬ schicht 11 haftet. Die Ablöseschicht 15 kann bspw. eine Polymer- oder Metallfolie, ein textiles Flächengebilde oder ein Laminat derselben sein und bildet nach Abziehen der Rückschicht 11 mit dem zweiten Wirkstoffreservoirteil 12 für den auf der Haut verbleibenden ersten Wirkstoffre¬ servoirteil 13 eine Schutzschicht für den Schutz des ver¬ bleibenden ersten Wirkstoffreservoirteils 13. Dabei muß die Haftung des ersten Wirkstoffreservoirteils 13 auf der Haut größer sein als die Haftung zwischen Ablöseschicht 15 und Rückschicht 11. Die Schutzschicht 16 wird vor Applika¬ tion des Pflasters entfernt. Dabei wird durch gleiche Punktierung der die Wirkstoffreservoirteile 12,13 darstel¬ lenden Flächen in Fig.l verdeutlicht, daß hier in beiden Wirkstoffreservoirteilen 12,13 der gleiche Wirkstoff oder Wirkstoffkombination vorliegt - mit dem Pflaster der Fig. 1 kann somit eine stufenförmige Abnahme der Wirkstoffab¬ gabe an die Haut erzielt werden.

In Fig. 2 ist eine Aufsicht auf die Hautseite eines weite¬ ren erfindungsgemäßen eckigen Pflasters mit zweiteiligem, nicht-haftklebendem Wirkstoffreservoir,dargestellt, wobei die Schutzschicht bereits abgelöst ist. Demzufolge besitzt das Pflaster hautseitige Haftklebeschichten 21,22 die auch durch die inerte Reservoir-Trennschicht 23, die wiederum ein einfacher Zwischenraum oder ein inertes Material sein kann, voneinander getrennt sind.

In Fig. 3 ist ein Querschnitt durch die in Fig. 2 darge¬ stellte Ausführungsform entlang Linie I-I der Fig. 3 wiedergegeben. Die nichtklebenden Wirkstoffreservoirteile

24,25 sind rückseitig mit einer Haftkleberschicht 27 an der Rückschicht 28 befestigt, wobei der erste Wirkstoffre¬ servoirteil 24 über eine zwischen Haftkleberschicht 27 und erstem Wirkstoffreservoirteil 24 angeordnete Ablöseschicht 26 an der Rückschicht haftet. Die Ablöseschicht 26 ist dabei so ausgelegt, daß ihre Haftung am ersten Wirk¬ stoffreservoirteil 24 größer ist als an der Haftkleber¬ schicht 27. Damit verbleibt die Ablöseschicht 26 beim Ablösen der Ruckschicht 28 und dem über die Haftkleber¬ schicht 27 an der Rückschicht 28 befestigten zweiten Wirk-- stoffreservoirteil 25 gemeinsam mit dem ersten Wirkstoff¬ reservoirteil 24 auf der Haut und übernimmt für diesen verbleibenden Wirkstoffreservoirteil 24 die Funktion einer Schutzschicht, die gegen Verunreinigung und Beschädigung des Reservoirmaterials von außen oder auch vor dem Entwei¬ chen ggf. flüchtiger Wirkstoffkomponenten schützt.

Die hautseitigen Haftklebeschiσhten 21 und 22 auf den nichtklebenden Wirkstoffreservoirteilen 24,25 sind so eingestellt, daß die Haftung der Haftklebeschicht 22 des ersten Wirkstoffreservoirteils 24 auf der Haut größer ist als die Haftung zwischen Ablöseschicht 26 und Haftklebe¬ schicht 27. Die unterschiedlich angelegten Flächen in der Zeichnung soll andeuten, daß in beiden Wirkstoffreservoir¬ teilen 24,25 unterschiedliche Wirkstoffe oder Wirkstoff¬ kombinationen vorliegen.

In Fig. 4 ist eine weitere bevorzugte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Pflasters in Aufsicht auf die Hautseite desselben, dargestellt. Das ovale Pflaster besitzt ein zweiteiliges Wirkstoff eservoir,wobei eine Haftkleber¬ schicht 41, die zur Fixierung der Wirkstoffreservoirteile 42,43 an der Rückschicht 45 sorgt, auch die Befestigung des therapeutischen Systems an der Haut bildet.

In Fig. 5 ist ein vergrößerter Querschnitt nach Linie II- II in Fig. 4 dargestellt. Die haftklebenden Wirkstoffre¬ servoirteile 42 und 43, die durch eine hier als Zwischen¬ raum ausgebildete inerte Reservoir-Trennschicht 46 vonei¬ nander getrennt werden, sind beutelartig von der mit einer Haftklebeschicht 41 belegten Rücksσhicht 45 umgeben. Auch hier sorgt eine Trennschicht 44 dafür, daß die Haftung des ersten Wirkstoffreservoirteils 42 auf der Haut größer ist als die Haftung zwischen der Ablöseschicht 44 und der Haftklebeschicht 41 und dafür, daß der auf der Haut nach Ablösen des zweiten Wirkstoffreservoirteils 43 und der Rückschicht 45 verbleibende erste Wirkstoffreservoirteil 42 durch eine Schicht geschützt ist. Die beiden Wirkstoff- reservoirteile 42 und 43 beinhalten, wie es durch die Anlage der Flächen, verdeutlicht wird, unterschiedliche Wirkstoffe oder Wirkstoffkombinationen.

In Fig. 6 ist ein weiteres erfindungsgemäßes Pflaster mit zweiteiligem Wirkstoffreservoir, bei dem ein Wirkstoffre¬ servoirteil 61 den anderen Wirkstoffreservoirteil 63 konzentrisch umschließt, von der Hautseite her, bei abge¬ zogener Schutzschicht, dargestellt. Das haftklebende erste kreisförmige Wirkstoffreservoir 63 ist vom ringförmigen zweiten Wirkstoffreservoir 61, getrennt durch eine inerte Reservoir-Trennschicht 62, die auch als Zwischenraum aus¬ gebildet sein kann, umgeben. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß bei Reduktion der Wirkstoffabgabefläche durch Entfernen eines Teils des Pflasters mit dem zweiten Wirk¬ stoffreservoirteil 61 gemeinsam mit der Rückschicht 65 die Abzugsrichtung des Pflasters frei wählbar ist.

In Fig. 7 ist der Querschnitt durch die in Fig. 6 darge¬ stellte Ausführungsform entlang der Linie III-III der Fig.

6, dargestellt. Der ringförmige zweite Wirkstoffreservoir¬ teil 61 grenzt unmittelbar an die Rückschicht 65, während die Ablöseschicht 64 zwischen dem kreisförmigen ersten Wirkstoffreservoirteil 63 und der Rüσkschicht 65 angeord¬ net ist. Die Haftung des ersten Wirkstoffreservoirteils 63 auf der Haut und diejenige zwischen Ablöseschicht 64 und Rückschiσht 65 ist größer als die Haftung zwischen Ablö¬ seschicht 64 und Wirkstoffreservoirteil 63, so daß beim Abziehen der Rückschicht 65 der zweite Wirkstoffreservoir¬ teil 61 unter Verbleiben des ersten Wirkstoffreservoir¬ teils 63 an der Haut entfernt wird, der nun von der Ablö¬ seschicht 64 bedeckt wird. Die inerte Reservoirtrenn¬ schicht 62 trennt die Wirkstoffreservoirteile 61 und 63. Bei dieser Ausführungsform ist der Wirkstoff in beiden Wirkstof reservoirteilen 61,63 der gleiche.

In Fig. 8 ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung im Querschnitt dargestellt, bei der die beiden Teile eines nichtklebenden Wirkstoffreservoirs wieder als Kreisscheibe 82 mit umgebendem Ring 81 ausgebildet sind. Sie sind durch eine inerte Reservoir-Trennschicht 83 von¬ einander getrennt. Die Rückschicht 88 ist mit einer Haft¬ kleberschicht 87 belegt, die mit dem zweiten Wirkstoffre¬ servoirteil 81 direkt in Kontakt steht.

Zwischen der Haftkleberschicht 87 und dem ersten Wirk¬ stoffreservoirteil 82 befindet sich eine inerte Ablöse¬ schicht 86, die derart ausgelegt ist, daß ihre Haftung zur Haftkleberschicht 87 geringer als die zwischen der Haft¬ kleberschicht 85 und der Haut ist. Die übrigen Haftwerte an den Grenzschichten dieses Pflasterteils müssen natür¬ lich oberhalb des Haftwertes an der Haut liegen. Die haut- tseitigen Haftklebeschichten 84 und 85 der Wirkstoffreser¬ voirteile 81,82 stellen den Kontakt mit der Haut sicher

und sind vor Applikation des erfindungsgemäßen Pflasters vorteilhafterweise durch eine Schutzschicht 89 abgedeckt.

Bei dieser Ausführungsform weisen beide Wirkstoffreser¬ voirteile 81,82 unterschiedliche Wirkstoffe oder Wirk¬ stoffkombinationen auf.

In Fig. 9 ist ein Querschnitt durch eine weitere Ausfüh¬ rungsform der Erfindung dargestellt, wobei die Rückschicht 95 die konzentrische Anordung der haftklebenden Wirkstoff- reservoirteile 91 und 92 bis auf die Hautseite um¬ schließt. Zur Befestigung des Gesamtpflasters und der Wirkstoffreservoirteile an der Haut ist die Rückschicht 95 vollflächig mit einer Haftklebeschicht 93 versehen. An dieser klebt der zweite Wirkstoffreservoirteil 91 di¬ rekt, während der erste Wirkstoffreservoirteil 92 über eine Ablöseschicht 94 befestigt ist. Die Haftung der Ablö¬ seschicht 94 zum Wirkstoffreservoirteil 92 liegt über und die Haftung der Ablöseschicht 94 zur Haftklebeschicht 93 liegt unter der Haftung zwischen dem ersten Wirkstoffre¬ servoirteil 92 und der Haut. So wird ein selektives Ab¬ ziehen der Rückschicht 95 gemeinsam mit dem zweiten Wirk¬ stoffreservoirteil 91 ermöglicht. Natürlich kann durch entsprechende Änderung des Aufbaus auch ein selektives Abziehen des ersten Wirkstoffreservoirteils 92 realisiert werden. Mit dem .Bezugszeichen 96 ist die inerte Reservoir- Trennschicht oder der Zwischenraum zwischen den Wirk¬ stoffreservoirteilen 91 und 92 bezeichnet. Die gesamte Anordnung ist bis zur Applikation von einer ablösbaren Schutzschicht 97 abgedeckt. Die Wirkstoffe oder Wirkstoff- kombinationen sind in dieser Ausführungsform in beiden Wirkstoffreservoirteilen 91,92 unterschiedlich.

Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung mit

dreigeteiltem Wirkstoffreservoir ist in Fig.10 gegeben. Sie zeigt eine Aufsicht auf die Hautseite eines erfin¬ dungsgemäßen Pflasters ohne Schutzschicht. Ein erstes kreisförmiges haftklebendes Wirkstoffreservoirteil 105 wird von einem zweiten ringförmigen haftklebenden Wirk¬ stoffreservoirteil 103, von diesem durch eine inerte Re¬ servoir-Trennschicht 104 getrennt, umgeben, das dritte haftklebende Wirkstoffreservoirteil 101 umschließt das zweite Wirkstoffreservoirteil 103 in konzentrischer Ring¬ form; wobei zwischen dem zweiten und dritten Wirkstoffre¬ servoirteil 101,103 eine weitere inerte Reservoir-Trenn¬ schicht 102.vorgesehen ist; einen vergrößerten Querschnitt nach Linie" IV-IV gibt die Fig. 11 wieder.

Dabei klebt der Wirkstoffreservoirteil 101 unmittelbar an der Rückschicht 108. Eine mit der Rückschicht 108 verbun¬ dene erste Ablöseschicht 106 deckt die Wirkstoffreservoir¬ teile 103 und 105 ab. Ihre Haftung an der Rückschicht 108 ist geringer als die Haftung der Wirkstoffreservoirteile 103 und 105 an der Haut, so daß mit Abziehen der Rück¬ schicht 108 mit Wirkstoffreservoirteil 101 die Wirkstoff¬ reservoirteile 103 und 105 auf der Haut verbleiben. Die erste Ablöseschicht 106 bildet sodann eine schützende neue Schicht für die verbleibenden Teile des Pflasters. Der haftklebende Wirkstoffreservoirteil 103 klebt unmittelbar an der ersten Ablöseschicht 106 und kann gemeinsam mit dieser in einem weiteren Ablösungsschritt unter Hinterlas¬ sen des ersten Wirkstoffreservoirteils 105 auf der Haut entfernt werden, was durch die zweite Ablöseschicht 107 zwischen dem ersten Wirkstoffreservoirteil 105 und der ersten Ablöseschicht 106 ermöglicht wird. Die Haftung der zweiten Ablöseschicht 107 an der ersten 106 ist geringer als die Haftung des ersten Wirkstoffreservoirteils 105 an der Haut. Die inerten Reservoir-Trennschichten 102 und

104, die auch als Zwischenräume ausgebildet sein können, liegen zwischen den Wirkstoffreservoirteilen 101 und 103 bzw. 102 und 105. Das ausgewählte Beispiel zeigt für die Wirkstoffreservoirteile 103 und 105 denselben Wirkstoff oder dieselbe Wirkstoffkombination, wie durch die gleiche Punktierung in der Fig. 11 angedeutet ist, während der Wirkstoffreservoirteil 101 einen davon verschiedenen Wirk¬ stoff bzw. Wirkstoffkombination aufweist.

Die lediglich beispielhaft die Erfindung erläuternden Figuren sollen die Erfindung weder hinsichtlich ihrer geometrischen Form, der Zuordnung bestimmter Einzelkompo¬ nenten zueinander noch hinsichtlich der Größe der Wirk¬ stoffabgabeflächen einschränken; alle diese Größen können, wie es dem Fachmann auf diesem Gebiet geläufig ist, ent¬ sprechend den therapeutischen Erfordernissen angepaßt sein, wobei selbstverständlich die Gesichtspunkte ratio¬ neller Fertigung zu berücksichtigen sind. Auch der abzulö¬ sende Teil des Wirkstoffreservoirteils kann eine Ablöse¬ schicht aufweisen, die dann eine größere Haftung zur Rück- sσhicht aufweist als die Ablöseschicht des auf der Haut verbleibenden Reservoirteils. Diese Konstruktion ist dann von Vorteil, wenn die Wirkstoffreservoirteile die gleiche Dicke haben sollen. Die Haftklebeschichten, insbesondere die hautseitigen, können zur verbesserten Wirkstoffdurch¬ lässigkeit haftkleberfreie Bereiche aufweisen oder nur als vereinzelte Haftklebeflächen, bspw. im Wirkstoffreser¬ voirmaterial eingebettet, ausgebildet sein. Die Freiset¬ zung der Wirkstoffe aus den Wirkstoffreservoirteilen kann ggf. auch durch Steuermembranen geregelt werden, die in einem oder mehreren Wirkstoffreservoirteile(n) in an sich bekannter Weise in die Reservoirmasse eingebettet sind oder sich zwischen Wirkstoffreservoir und der hautseitigen Haftklebeschicht befinden oder auch innerhalb der hautsei-

tigen Haftklebeschicht.

Für den Aufbau eines Wirkstoffreservoirs, wie es erfin¬ dungsgemäß eingesetzt werden kann, eignen sich die dem Fachmann geläufigen Maßnahmen und Materialien; als Basis¬ materialien können nieder- und hochmolekulare natürliche und/oder synthetische Stoffe dienen, deren Auswahl sich nach den Eigenschaften der zu verabreichenden Wirkstoffe und den therapeutischen Erfordernissen richtet. Das Wirk¬ stoffreservoir kann neben dem Basismaterial auch weitere geeignete, dem Fachmann aufgrund seines Fachwissens be¬ kannte bzw. naheliegende Zusätze, wie bspw. Lösungsver¬ mittler, Weichmacher, Klebrigmaσher, Stabilisatoren, Füll¬ stoffe und Enhancer beinhalten. Die Zusammensetzung kann in den Reservoirteilen gleich oder verschieden sein, was wiederum von den zu verabreichenden Wirkstoffen und den gewünschten Freisetzungsraten bzw. der Kinetik abhängt. Bei gleicher Reservoirzusammensetzung und nur einem zu verabreichenden Wirkstoff kann eine abgestufte Konzentra¬ tionseinstellung des Wirkstoffes in den verschiedenen Reservoirteilen angezeigt sein. Als Wirkstoffe für das erfindugsgemäße Pflaster sind im Prinzip alle geeignet, die alleine oder mit Hilfsmitteln in die Haut zu wandern vermögen.

Die das Wirkstoffreservoir an der hautabgewandten Seite abdeckende Rückschicht kann durchlässig oder undurchlässig sein. Sie muß flexibel sein und dient wegen der mechani¬ schen Stabilisierung des Pflasters zum Abziehen eines Teils des Wirkstoffreservoirs. Sind Bestandteile der Re¬ servoirs oder eingearbeitete Wirkstoffe flüchtig, so muß die Rückschicht für diese Stoffe undurchlässig sein. Sie kann ein- oder mehrschichtig sein. Materialien, die zu ihrer Herstellung geeignet sind, umfassen beispielsweise

polymere Substanzen, wie Polyethylen, Polypropylen, Poly¬ ester und Polyamide. Als weitere Materialien können auch Metallfolien, wie bspw. Aluminiumfolie, alleine oder mit einem polymeren Substrat beschichtet, eingesetzt werden. Durchlässige Rückschichten sind bspw. textile Flächenge¬ bilde, wie Gelege und Vliesstoffe, oder auch poröse Poly¬ mermaterialien. Die Rückschicht kann ggf. eine Markierung tragen, um die optimale Abziehrichtung des Pflasters zu kennzeichnen. Gegebenenfalls sind zwischen den Wirkstoff- reservoirteilen anstelle eines Zwischenraums Ablöseschich¬ ten vorgesehen. Für sie sind die gleichen Materialien geeignet, wie sie weiter oben für die Trennschichten zwi¬ schen Wirkstoffreservoirteilen und Rückschicht beschrieben sind. Die vor der Applikation ablösbare Schutzschicht, die die hautseitigen Haftklebeflächen abdeckt, kann aus den gleichen Materialien, wie sie zur Herstellung der Rück¬ schicht eingesetzt werden, hergestellt sein, vorausge¬ setzt, daß sie ablösbar gemacht werden, bspw. durch Auf¬ bringen einer Siliconschicht. Andere ablösbare Schutz¬ schichten, wie sie dem Fachmann auf dem in Rede stehenden Gebiet der Pflaster und insbesondere pflasterartigen the¬ rapeutischen Systeme bekannt sind, sind bspw. Polytetra- fluorethylen, behandeltes Papier, Zellophan, Polyvinyl¬ chlorid u.a. Zur leichteren Ablösbarkeit kann die Schutz¬ schicht in an sich bekannter Weise mit Abziehilfen verse¬ hen sein. Die Schutzschicht kann auch größer sein als das Pflaster, bspw. dann, wenn mehrere Pflaster auf einer ununterbrochenen Bahn des Schutzschichtmaterials angeord¬ net sind.

Für die im erfindungsgemäßen Pflaster eingesetzten Haft¬ kleberschichten sind alle physiologisch unbedenklichen, gegenüber Wirkstoffen und übrigen Wirkstoffreservoirbe¬ standteilen inerten Haftkleber geeignet, bspw. auf Basis

von Kautschuk, kautschukähnlichen synthetischen Homo-, Co- oder Blockpolymeren, Polyacrylsäureestern und deren Copolymerisäten, Polyurethanen und Silikonen.

Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Pflaster kann auf die dem Fachmann bekannten Verfahren der Pflasterteσhno- logie zurückgegriffen werden. Dies wird an dem nachfolgen¬ den Herstellungsbeispiel für ein Pflaster mit zweiteiligem Wirkstoffreservoir demonstriert.

Herstellungsbeispiel

Im Walzenauftragsverfahren wird auf eine durch Silicon!- sierung abweisend ausgrüstete Folie, die als Zwischenab¬ deckung dient, eine wirkstoffhaltige Reservoirmaterial- Lösung aufgebracht, die nach der Torcknung bei 65 Grad Celsius eine haftklebende Schicht von 55 g/qm bildet. Diese Schicht setzt sich, wie folgt, zusammen:

1. Acrylatcopolymer I 68,86 Gew.-Teile

2. Acrylatcopolymer II 10,39 Gew.-Teile

3. POÄ-(10)-Oleylalkohol 5,20 Gew.-Teile

4. Wirkstoff 15,56 Gew.-Teile

Dabei bedeuten:

Acrylatcopolymer I: aus Durotac 280-2516 der Fa. National

Stach & Chemical B.V., Niederlande

Acrylatcopolymer II: aus Eudragit ElOO der Fa Röhm Pharma,

Deutschland

POÄ-(10)-Oleylalkohol: Brij 97 der Fa. Atlas Chemical

Industries, GB

Zur einen Hälfte der wirkstoffhaltigen Haftkleberschicht

wird eine nicht siliconisierte Polyesterfolie (Dicke 0,036 mm) und zur anderen Hälfte die nicht silikonisierte Seite einer einseitig siliconisierten Polyester-Folie (Dicke 0.036 mm) kaschiert. Nach Abziehen der Zwischenabdeckung werden aus der ersten Hälfte die ringförmigen Wirkstoffre¬ servoirteile herausgestanzt, die mit der haftklebenden Seite auf eine siliconisierte aluminium-bedampfte Poly¬ ester-Folie (Schutzschicht) aufgelegt werden. Aus der zweiten Hälfte werden scheibchenförmige Wirkstoffreser- voirteile ausgestanzt, die im Durchmesser geringfügig kleiner sind als der Innendurchmesser der Ringe, in die sie mit der haftklebenden Seite zur Schutzschicht gewandt zentrisσh eingesetzt werden. Die offene Seite des so er¬ haltenen Verbundes wird mit einer haftklebend ausgerüste¬ ten (Durotac 280-2516, 30 g/qm trocken) Rückschicht