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Title:
PLASTIC THREAD ELEMENT AND CONNECTION ASSEMBLY CONSISTING OF A PLASTIC CARRIER PART AND A PLASTIC THREAD PART
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/134009
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a thread element made of plastic, a connection assembly formed by a carrier part made of plastic, into which the plastic thread element is screwed by generating a counter thread, and a method for producing the connection and a method for producing the thread element. The thread element is characterised by an axial element, on which the circumferential windings of a thread path are interrupted by at least two machined grooves. The winding regions created in this way form a cutting bar and a blocking bar, wherein the cutting bar projects radially beyond the blocking bar.

Inventors:
VORDERWISCH ALEXANDER (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/051918
Publication Date:
August 10, 2017
Filing Date:
January 30, 2017
Export Citation:
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Assignee:
BOELLHOFF VERBINDUNGSTECHNIK GMBH (DE)
International Classes:
F16B25/00
Foreign References:
DE102004021484A12005-11-24
DE2047482A11972-04-06
US4637767A1987-01-20
US5921735A1999-07-13
US5385439A1995-01-31
DE102004021484A12005-11-24
DE2047482A11972-04-06
Attorney, Agent or Firm:
HEYER, Volker (DE)
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Claims:
Patentansprüche , Ein Gewindeelement aus Kunststoff, das ein Axialstück mit einer Mittelachse und einem um die Mittelachse in mehreren Windungen umlaufenden Gewindegang eines Außengewindes umfasst, welches angepasst ist, um bei einem Einschrauben in eine Aufnahmeöffnung eines Trägerteils aus Kunststoff ein Gegengewinde zu formen, wobei eine Mehrzahl benachbarter Windungen zumindest über einen Teilbereich des Axialstücks durch mindestens zwei parallel zur Mittelachse verlaufende Spannuten durchbrochen sind, so dass jede durchbrochene Windung zumindest einen Schneidsteg und einen Hemmsteg aufweist, in der eine radiale Ausdehnung des Schneidstegs größer ist als eine radiale Ausdehnung des Hemmstegs, wobei eine Kerndicke des Axialstücks senkrecht zur Mittelachse des Außengewindes zumindest in dem Teilbereich des Axialstücks außerhalb der Längsnuten konstant ist. , Gewindeelement gemäß Anspruch 1 , das eine geradzahlige Anzahl von Spannuten aufweist, vorzugsweise zwei oder vier oder sechs oder acht.

3, Gewindeelement gemäß Anspruch 1 oder 2, das einen, zwei oder vier Schneidstege pro Windung umfasst, wobei bei mehr als einem Schneidsteg diese paarweise einander gegenüberliegend angeordnet sind.

4, Gewindeelement gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, in dem die radiale Ausdehnung des

Schneidstegs 0,1 bis 0,5 mm größer ist als die radiale Ausdehnung des Hemmstegs der Windung.

5. Gewindeelement gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, in dem der Schneidsteg an seiner radialen Außenseite scharfkantig ist, vorzugsweise abgeflacht oder einen Krümmungsradius von unendlich aufweist.

6. Gewindeelement gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, in dem der Hemmsteg an seiner radialen Außenseite verrundet ist.

7. Gewindeelement gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dessen Spannuten die Windungen des Außengewindes bis zur Kerndicke oder darüber hinaus durchbrechen.

8. Gewindeelement gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dessen Schneidsteg eine umfängliche Er- Streckung mit einem Anfangs- und einem Endpunkt betrachtet in Eindrehrichtung aufweist, wobei die radiale Ausdehnung am Anfangspunkt und am Endpunkt gleich groß ist oder wobei die radiale Ausdehnung am Anfangspunkt größer ist als am Endpunkt.

9. Gewindeelement gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, das als Kunststoffschraube mit einem

Schraubenkopf und einer Schraubenspitze ausgebildet ist.

10. Gewindeelement gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, das als Gewindebuchse mit einem Innengewinde oder einer Durchgangsöffnung ausgebildet ist,

11. Verbindungsanordnung mit mindestens einem Trägerteil aus Kunststoff und einem Gewindeelement gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, welches in eine Aufnahmeöffnung des Trägerteils eingeschraubt ist.

12. Verfahren zum Herstellen einer Verbindungsanordnung aus mindestens einem Trägerteil aus Kunststoff und einem Gewindeelement aus Kunststoff, vorzugsweise ein Gewindeelement gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, deren Gewindeelement ein Außengewinde und deren Trägerteil eine Aufnahmeöffnung aufweist, wo¬ bei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: a. axiales Eindrehen des Gewindeelements in die Aufnahmeöffnung, b. dabei Formen eines Gegengewindes in einer Innenwand der Aufnahmeöffnung mithilfe einer Mehrzahl von Schneidstegen im Außengewinde und c. Erzeugen eines Presssitzes im geformten Gegengewinde durch Eingriff einer Mehrzahl von

Hemmstegen, die eine geringere radiale Ausdehnung als die Schneidstege aufweisen und die über eine Mehrzahl von Spannuten getrennt zu den Schneidstegen angeordnet sind.

13. Verfahren gemäß Anspruch 12 mit dem weiteren Schritt:

Abführen von Materialabrieb über die Spannuten, der während des Gewindeformens auftritt.

14. Herstellungsverfahren für ein Gewindeelement aus Kunststoff, das die folgenden Schritte aufweist; Bereitstellen einer komplementär zum Gewindeelement ausgebildeten Spritzgussform, wobei das Gewindeelement ein Axialstück mit einer Mittelachse und einem um die Mittelachse in mehreren Windungen umlaufenden Gewindegang eines Außengewindes umfasst und eine Mehrzahl benachbarter Windungen zumindest über einen Teilbereich des Axialstücks durch mindestens zwei paral¬ lel zur Mittelachse verlaufende Spannuten durchbrochen sind, so dass jede durchbrochene Windung zumindest einen Schneidsteg und einen Hemmsteg aufweist, in der eine radiale Ausdeh¬ nung des Schneidstegs größer ist als eine radiale Ausdehnung des Hemmstegs, wobei eine Kern- dicke des Axialstücks senkrecht zur Mittelachse des Außengewindes zumindest in dem

Teilbereich des Axialstücks außerhalb der Längsnuten konstant ist.

Spritzgießen des Gewindeelements und

Entformen des Gewindeelements aus der Spritzgussform.

Description:
Kunststoff-Gewindeelement sowie Verbindungsanordnung bestehend aus einem Kunststoffträgerteil und einem

Kunststoff-Gewindee!ement

1 Gebiet der Erfindung,

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gewindeelement aus Kunststoff, insbesondere eine Kunststoffschraube, eine Kunststoffgewindebuchse mit einem Innengewinde und einen Kunststoffgewindeeinsatz, eine Verbindungs ¬ anordnung aus einem Kunststoff-Trägerteil mit einer Aufnahmeöffnung, in die das Gewindeelement unter selbst ¬ tätigem Formen eines Gewindes eingeschraubt worden ist, und ein Verfahren zum Herstellen der Verbindungsanordnung aus dem mindestens einen Trägertei! aus Kunststoff und dem Gewindeelement aus Kunststoff sowie ein Verfahren zum Herstellen des Gewindeelements,

2. Hintergrund der Erfindung

Die oben genannten Verbindungsanordnungen aus mindestens einem Trägerteil aus Kunststoff und einem Kunststoff-Gewindeelement in Form einer Schraube oder einer Gewindebuchse mit einem selbstformenden Außengewinde sind im Stand der Technik bekannt. Sie sind bspw. in DE 2 047 482 AI , US 4,637,767, US 5,921 ,735, US 5,385,439 und in DE 10 2004 021 484 AI beschrieben.

US 5,385,439 beschreibt eine Schraube, auf deren Schaft ein Außengewinde angeordnet ist. Auf einzelnen Windungen des Gewindegangs dieser Schraube sind Formelemente vorgesehen. Diese Formelemente erstrecken sich in radialer Richtung und/oder in axialer Richtung über die geometrischen Abmessungen der angrenzenden Win- dung des Gewindegangs hinaus. Auf diese Weise formen sie ein Gegengewinde bspw. in einem Trägerteil aus, gerade wenn die Formelemente in den ersten Windungen nahe dem Spitzenbereich der Schraube des Gewinde ¬ gangs angeordnet sind.

US 5,921 ,735 beschreibt eine Schraube, deren Schaft ebenfalls mit einem Außengewinde ausgestattet ist. Dieses Außengewinde zeichnet sich durch vier verschiedene Gewindezonen aus, die über die Länge der Schraube auf dem Schaft verteilt sind. Indem die Querschnittsform des Schafts und des darauf angeordneten Gewindes verän ¬ dert werden, können eine Haltezone, verschiedene Gewindeformungszonen sowie eine Ausrichtungszone inner ¬ halb des Außengewindes der Schraube realisiert werden, US 4,637,767 beschreibt ebenfalls eine Schraube mit Außengewinde, wobei die einzelnen Windungen des Gewin ¬ degangs mit nockenähnlichen radial schneidenden Vorsprüngen ausgestattet sind. Diese Vorsprünge unterstützen das Einformen eines Gegengewindes in eine Bauteilwand, Gleichzeitig stellen diese Vorsprünge aber auch eine Rotationshemmung bereit, die den Halt des eingeschraubten Gewindeelements im Trägerbauteil unterstüt ¬ zen. Aufgrund der umfänglich frei verteilten Vorsprünge ergeben sich ungleichmäßige Torsionsbelastungen ent- lang der Länge des Schraubenschafts während des Eindrehens des Gewindeelements in das Trägerbauteil. Diese unterschiedlichen Torsionsbelastungen können zum Versagen des Gewindeelements führen,

DE 2047482 beschreibt ebenfalls eine ein Gewinde erzeugende Schraube. Der Schraubenschaft umfasst fünf abgerundete Ecken, in die entsprechende Gewindeabschnitte eingeschnitten worden sind. Zwischen diesen Ge- windeabschnitten befinden sich fünf entlastende Abflachungen mit unvollständigem Gewinde. An den eckigen Gewindevorsprüngen hat das Gewinde seine volle Tiefe, während die Tiefe in den flachen Abschnitten wesentlich geringer ausgebildet ist. Die abgeflachten Entlastungsbereiche zwischen den Eckbereichen mit Gewinde dienen der Aufnahme von Abriebmaterial, so dass sich die Schraube frei bewegen kann. DE 102004021 484 AI beschreibt ein Kunststoff-Gewindeelement, das Schneidkanten und eine daran angrenzende Spannut aufweist. Um diese spezielle Schneidgeometrie des Gewindeprofils zu erzeugen, besteht das Gewindeelement aus mehreren Winkelsegmenten, die radial gegeneinander so versetzt sind, dass jeweils benachbarte Winkelsegmente in Einschraubrichtung wirksame Schneidkanten bilden. Dies bedeutet, dass die im Axialschnitt betrachteten Hälften des Schraubenschafts oder allgemein des Außengewindes in radialer Richtung derart gegeneinander versetzt sind, dass das Außengewinde keinen konstanten Kerndurchmesser aufweist.

Durch diesen Versatz entstehen radial überstehende Schneidkanten im Verlauf des Gewindegangs bzw. innerhalb einer Windung, die ein Gegengewinde im Trägerbauteil ausformen, Gemäß einer anderen Alternative sind aus den umlaufenden Windungen des Gewindegangs Kerben ausgeschnitten worden, so dass deren Radialseite eine Schneidkante zum Ausformen eines Gegengewindes bildet. Diese Konstruktion hat jedoch den Nachteil, dass das Einschraubmoment aufgrund der Schneidkanten in Einschraubrichtung höher als das Lösemoment ist. Aufgrund dieser Konstellation ist genereil ein Lösen des Gewindeelements begünstigt. Es ist daher die Aufgabe vorliegender Erfindung, ein Gewindeelement mit Außengewinde, eine Verbindungsanord ¬ nung bestehend aus mindestens einem Trägerteil und diesem Gewindeelement sowie ein Verfahren zum Herstel ¬ len der Verbindung bereitzustellen, die im Vergleich zum Stand der Technik ein verbessertes Verhältnis von Eindrehmoment und Lösemoment, einen verbesserten Drehmomentverlauf beim Eindrehen des Gewindeelements in eine Bauteilöffnung sowie eine größere Toleranz zwischen einem Durchmesser des Gewindeelements und einem Durchmesser der das Gewindeeiement aufnehmenden Bauteilöffnung aufweisen.

3. Zusammenfassun^ dei Diunfl

Die obige Aufgabe wird durch ein Gewindeeiement aus Kunststoff gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 1 , eine Verbindungsanordnung mit mindestens einem Trägerteil aus Kunststoff und diesem Gewindeeiement gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 11 , durch ein Verfahren zum Herstellen einer Verbindungsanordnung aus mindestens einem Trägerteil aus Kunststoff und einem Gewindeeiement aus Kunststoff gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 12 sowie durch ein Herstellungsverfahren für ein Gewindeeiement aus Kunststoff gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 14 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen vorliegender Erfindung sowie Weiter ¬ entwicklungen gehen aus der folgenden Beschreibung, den begleitenden Zeichnungen und den anhängenden Ansprüchen hervor.

Das erfindungsgemäße Gewindeeiement aus Kunststoff umfasst ein Axialstück mit einer Mittelachse und einem um die Mittelachse in mehreren Windungen umlaufenden Gewindegang als Außengewinde. Das Außengewinde ist angepasst, um bei einem Einschrauben in eine Aufnahmeöffnung eines Trägerteils aus Kunststoff ein Gegen ¬ gewinde zu formen, wobei eine Mehrzahl benachbarter Windungen zumindest über einen Teilbereich des Axialstücks durch mindestens zwei parallel zur Mittelachse verlaufende Spannuten durchbrochen sind, so dass jede durchbrochene Windung zumindest einen Schneidsteg und einen Hemmsteg aufweist, wobei eine radiale Ausdehnung des Schneidstegs größer ist als eine radiale Ausdehnung des Hemmstegs, und eine Kerndicke des Axial ¬ stücks senkrecht zur Mittelachse des Außengewindes zumindest in dem Teilbereich des Axialstücks außerhalb der Längsnuten konstant ist. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorliegender Erfindung weist jeweils der Schneidsteg und/oder der Hemmsteg in seinem umfänglichen Verlauf einen konstanten Radius auf. Es ist weiter ¬ hin bevorzugt, dass sich ein Radius der Schneidstege und/oder Hemmstege bezogen auf die Längsrichtung des Gewindeelements verändert. Auf diese Weise sind Schneidtiefen der Schneidstege und/oder die Stärke des Press ¬ sitzes der Hemmstege im Bauteil bezogen auf die axiale Länge des Gewindeelements gezielt einstellbar. Dies er ¬ öffnet die Möglichkeit, eine Torsionsbelastung des Gewindeelements in axialer Richtung auf das Gewindeeiement zu verteilen. Das erfindungsgemäße Gewindeelement besteht aus Kunststoff und ist gerade zum Einschrauben in Kunststoffträgerteile konfiguriert. Zu diesem Zweck ist das Außengewinde des Gewindeelements derart gestaltet, dass es in einer Aufnahmeöffnung des Trägerteils ein passendes Gegengewinde erzeugt. Gemäß unterschiedlicher bevorzugter Ausführungsformen vorliegender Erfindung, sind derartige Gewindeelemente aus Kunststoff als Schraube mit einem Schraubenkopf und einer Schraubenspitze oder als Gewindebuchse mit einem Innengewinde und dem erfindungsgemäß bevorzugten Außengewinde oder mit einer Durchgangsbohrung ohne Gewinde oder als Gewindebuchse mit einer beliebigen Innenstruktur oder als Hohlschraube mit dem erfindungsgemäß bevorzugten Außengewinde, wie vorzugsweise als ein Compression Limiter, ausgestaltet.

Das erfindungsgemäße Gewindeelement umfasst einen Gewindegang, der sich in mehreren Windungen um die Mittelachse des Gewindeeiements entlang des Axialstücks, bspw. des Schafts der Schraube, erstreckt. Dabei bezeichnet eine Windung einen Umlauf des Gewindegangs von 360° um die Mittelachse des Gewindeeiements. Um ein passendes Gegengewinde in der Aufnahmeöffnung des Trägerteils aus Kunststoff zu erzeugen, ist zumindest eine Mehrzahl benachbart angeordneter Gewindegänge durch parallel zur Mittelachse verlaufende Spannuten in zumindest jeweils zwei Stege unterteilt. Diese Spannuten reichen vorzugsweise bis zur Kerndicke des Gewindeeiements, so dass sie die jeweilige Windung in zumindest zwei voneinander getrennte Windungsbereiche unterteilt. Diese Windungsbereiche bilden mindestens einen Schneidsteg und mindestens einen Hemmsteg. Der Schneidsteg zeichnet sich dadurch aus, dass er in radialer Richtung über den Hemmsteg hinausragt. Da der Schneidsteg vorzugsweise in Einschraubrichtung des Gewindeeiements betrachtet dem Hemmsteg vorgelagert ist, formt er ein passendes Gegengewinde im Trägerteil aus Kunststoff vor, während der nachfolgende Hemmsteg einen passenden Presssitz in dem erzeugten Gegengewinde zur Befestigung des Gewindeeiements bewirkt. Be ¬ zugnehmend auf die Ausdrehrichtung des Gewindeeiements wirken die Schneidstege ebenfalls bevorzugt als dre- hungshemmend. Auf diese Weise unterstützen sie die mit geringerem Durchmesser ausgestatteten Hemmstege bzw. Druckstege, die elastisch drückend in die vorgefurchten Wendeln des Gegengewindes eingreifen und auf diese Weise eine Brems- oder Hemmwirkung sowohl beim Eindrehen als auch beim Ausdrehen des Gewindeeiements aus der Aufnahmeöffnung des Trägerteils erzeugen. In Bezug auf ein vorteilhaftes Eindrehen ist es bevorzugt, wenn ein Schneidwiderstand des Schneidstegs gering und gleichmäßig eingestellt wird. Durch diese passende Einstellung des Schneidwiderstands wird eine Torsionsbelastung des Gewindeeiements reduziert. Da der Schneidsteg beim Eindrehen des Gewindeeiements in die Bauteilöffnung oder beim Erzeugen des passenden Gegengewindes vorzugsweise schneidend oder schabend Material des Trägerteils abträgt, wird dieses bevorzugt in den Spannuten gesammelt und über die Spannuten von der Gewindeverbindung abgeführt. Gleichzeitig ist es aber ebenfalls möglich, dass durch die Schneidstege Material aufgeschoben wird, ohne dass dies die Erzeugung des passenden Gegengewindes behindert. Aufgrund der konstanten Kerndicke ist das Gewindeelement abgesehen von den Schneidstegen mit größerem Radius bevorzugt symmetrisch ausgebildet.

Erfindungsgemäß bevorzugt ist eine geradzahlige Anzahl von Spannuten im Gewindeelement vorgesehen, vor- zugsweise zwei oder vier oder sechs oder acht Spannuten, Diese verlaufen, wie oben bereits definiert worden ist, parallel zur Mittelachse des Axialstücks. Entsprechend der Anzahl der Spannuten wird die jeweilige Windung in eine entsprechende Anzahl von Windungsabschnitten unterteilt. Diese Windungsabschnitte können als

Schneidsteg und/oder Hemmsteg konfiguriert sein, Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform vorliegender Erfindung umfasst das Gewindeelement einen, zwei oder vier Schneidstege pro Windung, wobei bei mehr als einem und einer geradzahligen Anzahl von

Schneidstegen diese paarweise einander gegenüberliegend angeordnet sind. Es ist ebenfalls bevorzugt, drei Schneidstege gleichmäßig beabstandet entlang des Umfangs des Gewindeelements anzuordnen, Entsprechend der oben genannten Anzahl von Spannuten, die die jeweilige Windung in entsprechende Windungsabschnitte unterteilt, ist die Anzahl an Schneidstegen und Hemmstegen pro Windung einstellbar. Auf diese Weise ist es möglich, die Torsionsbelastung des Gewindeelements beim Drehen an den Kunststoff des Gewindeele ¬ ments und/oder an den Kunststoff des Trägerteils anzupassen. Wird bspw. bei nur einem Schneidsteg pro Windung die Torsionsbelastung des Gewindeelements zu hoch, ist es erforderlich, einen weiteren Schneidsteg pro Windung vorzusehen. Dieser unterstützt das Ausformen des Gegengewindes und gleichzeitig die Reduktion der Torsionsbelastung des Gewindeelements, um das Kunststoff-Gewindeelement verlässlich und unbeschädigt in das Trägerteil einschrauben zu können. Entsprechend gewährleistet aber auch eine optimal angepasste Anzahl von Hemmstegen pro Windung einen ausreichenden und verlässlichen Halt des Gewindeelements im Trägerteil durch die am Hemmsteg erzeugten Druckspannungen zwischen Trägerteil und Gewindeelement.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform vorliegender Erfindung ist die radiale Ausdehnung des Schneidstegs 0,1 bis 0,5 mm größer als die radiale Ausdehnung des Hemmstegs der Windung. Diese Geometrie und Dimensionierung des Schneidstegs gewährleistet eine ausreichende Schneidwirkung und somit Erzeugung des Gegengewindes im Trägerteil. Des Weiteren realisiert diese Dimensionierung des Schneidstegs eine geeignete Vorbereitung des Gegengewindes auf den mithilfe des nachfolgenden Hemmstegs zu erzeugenden Presssitz zwischen Trägerteil und Gewindeelement. Die Wirkung des Schneidstegs wird vorzugsweise dadurch unterstützt, dass der Schneidsteg an seiner radialen Außenseite scharfkantig, vorzugsweise abgeflacht oder mit einem Krüm ¬ mungsradius von unendlich, ausgebildet ist, Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die Wirkung der Hemmstege dadurch unterstützt, dass der Hemmsteg an seiner radialen Außenseite verrundet ist. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform vorliegender Erfindung durchbrechen die Spannuten die Windungen des Außengewindes bis zur Kerndicke des Gewindeelements oder darüber hinaus, Diese bevorzugte Tiefe der Spannuten dient dazu, einerseits ein ausreichendes Freivolumen für die Aufnahme von abgetragenem Material bereitzustellen. Des Weiteren gewährleistet die Tiefe der Spannuten, dass die in Umfangsrichtung des Gewindeelements orientierten seitlichen Flächen der Schneidstege und Hemmstege vollständig für den Eingriff in das Material des Trägerteils zur Verfügung stehen. Auf diese Weise entwickelt vorzugsweise der Schneidsteg seine maximal mögliche Schneid- oder Kerb- oder Furchwirkung beim Eindrehen. In gleicher Weise wirken diese seitlichen Stirnflächen des Schneidstegs und des Hemmstegs auch ausdrehhemmend, wenn das Gewindeelement durch äußere Einflüsse auf die Verbindung aus Trägerteil und Gewindeelement gelockert werden sollte. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform vorliegender Erfindung weist der Schneidsteg eine umfängliche Erstreckung mit einem Anfangs- und einem Endpunkt betrachtet in Eindrehrichtung auf, wobei die radiale Ausdehnung des Schneidstegs am Anfangspunkt größer ist als die radiale Ausdehnung des Schneidstegs am Endpunkt. Aufgrund dieser speziellen Dimensionierung des Schneidstegs weist dieser in Umfangsrichtung be ¬ trachtet eine Neigung auf. Bezogen auf das Drehen des Gewindeelements in Ausdrehrichtung entwickelt auf diese Weise der Schneidsteg eine Keilwirkung, die dem Ausdrehen des Gewindeelements aus einer Aufnahmeöffnung des Trägerteils hemmende Druckspannungen gerade zwischen dem Anfangspunkt des Schneidstegs und der Wand des Gegengewindes entgegensetzt. Es ist ebenfalls bevorzugt, dass die radiale Ausdehnung des

Schneidstegs am Anfangspunkt und am Endpunkt gleich groß ist. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform vorliegender Erfindung sind Schneidstege mit konstantem Radius oder mit unterschiedlichem Radius am Gewindeelement angeordnet. Es ist ebenfalls bevorzugt, Hemmstege mit konstantem Radius oder mit unter ¬ schiedlichem Radius am Gewindeelement anzuordnen.

Vorliegende Erfindung umfasst zudem eine Verbindungsanordnung mit mindestens einem Trägerteil aus Kunst ¬ stoff und dem oben beschriebenen Gewindeelement aus Kunststoff, welches in eine Aufnahmeöffnung des Trä- gerteils eingeschraubt ist. Vorliegende Erfindung umfasst außerdem ein Verfahren zum Hersteilen der Verbindungsanordnung aus mindestens einem Trägerteil aus Kunststoff und einem Gewindeelement aus Kunststoff, vorzugsweise ein Gewindeelement gemäß den oben beschriebenen Ausgestaltungen, wobei das Gewindeelement ein Außengewinde und deren Trägerteil eine Aufnahmeöffnung aufweist. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte: axiales Eindrehen des Gewindeelements in die Aufnahmeöffnung, dabei Formen eines Gegengewindes in einer Innenwand der Aufnahmeöffnung mithilfe einer Mehrzahl von Schneidstegen im Außengewinde und Erzeugen eines Presssitzes im geformten Gegengewinde durch Eingriff einer Mehrzahl von Hemmstegen, die eine geringere radiale Ausdehnung als die Schneidstege aufweisen und die über eine Mehrzahl von Spannuten getrennt zu den Schneidstegen ange ¬ ordnet sind. Dieses Verfahren wird vorzugsweise durch das Abführen von Materialabrieb über die Spannuten er- gänzt, wobei der Materialabrieb während des Formens des Gegengewindes auftritt.

Vorliegende Erfindung umfasst des Weiteren ein Herstellungsverfahren für das Gewindeelement aus Kunststoff, das die folgenden Schritte aufweist: Bereitstellen einer komplementär zum Gewindeelement ausgebildeten Spritzgussform, wobei das Gewindeelement ein Axialstück mit einer Mittelachse und einem um die Mittelachse in meh- reren Windungen umlaufenden Gewindegang eines Außengewindes umfasst und eine Mehrzahl benachbarter Windungen zumindest über einen Teilbereichs des Axialstücks durch mindestens zwei parallel zur Mittelachse verlaufende Spannuten durchbrochen sind, so dass jede durchbrochene Windung zumindest einen Schneidsteg und einen Hemmsteg aufweist, in der eine radiale Ausdehnung des Schneidstegs größer ist als eine radiale Ausdehnung des Hemmstegs, wobei eine Kerndicke des Axiaistücks senkrecht zur Mittelachse des Außengewindes zumindest in dem Teilbereich des Axialstücks außerhalb der Längsnuten konstant ist, Spritzgießen des Gewinde- eiements und entfernen des Gewindeelements aus der Spritzgussform. Für eine detailliertere geometrische Ausgestaltung der Spritzgussform wird auf die obige Erläuterung des Gewindeelements verwiesen, da die

Spritzgussform vorzugsweise komplementär zu den dort beschriebenen geometrischen Merkmalen des Gewindeelements ausgestaltet ist.

4. Kurze Beschreibung der begleitenden Zeichnungen

Die vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die detaillierten Figuren näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 A, B eine bevorzugte Ausführungsform (A) einer erfindungsgemäßen Kunststoff-Schraube und (B) ei- ner Gewindebuchse oder Hohlschraube mit Durchgangsbohrung,

Fig. 2 eine Seitenansicht der Schraube aus Fig. 1 A, Fig. 3 eine Schnittansicht entlang der Linie 3-3 aus Fig. 2,

Fig. 4 eine axiale Schnittansicht der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schraube gemäß Flg. 2 entlang der Linie 4-4,

Fig. 5 eine Ansicht der bevorzugten Kunststoff-Schraube gemäß Fig. 2 von unten,

Fig. 6 eine axiale Schnittansicht entlang der Linie 6-6 aus Fig. 5,

Fig. 7 ein Drehmomentdiagramm mit bevorzugten Drehmomentverläufen zum Eindrehen der gewindeformenden Kunststoff-Schraube bzw. des gewindeformenden Gewindeelements,

Fig. 8 ein Flussdiagramm einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verbindungsverfahrens und

Fig. 9 ein Flussdiagramm einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens des Gewindeelements.

^ ^ Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsfornien

Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gewindeelements in Form einer Schraube 1 aus Kunststoff zeigt Fig. 1 A, Das Gewindeelement lässt sich bevorzugt auch als Gewindebuchse oder Gewindeeinsatz 2 aus Kunststoff realisieren, wie in Fig. 1 B dargestellt ist.

Ein Außengewinde 5 der Kunststoffschraube 1 bzw, der Kunststoffgewindebuchse 2 ist erfindungsgemäß bevorzugt so ausgelegt, dass es beim Eindringen in eine Aufnahmeöffnung eines Trägerteils in optimaler Weise ein Gegengewinde in dessen Innenwand formt. Die Formung des Gegengewindes kann durch einen Schneidvorgang oder durch eine Materialverformung oder durch eine Kombination beider Vorgänge erfolgen.

Die erfindungsgemäß bevorzugte Schraube 1, die beispielgebend in Fig. 1 gezeigt ist, besteht aus einem Schraubenschaft 3 mit einem massiven Kern und dem Außengewinde 5 mit einem einzelnen Gewindegang 6, einem Schraubenkopf 7, einem Übergangsbereich 8 zwischen dem Schraubenschaft 3 und dem Schraubenkopf 7, einem Antriebsmittel am Schraubenkopf 7 und aus einer Spitze 9 an dem vom Schraubenkopf 7 abgewandten Ende des Kerns bzw. Schraubenschafts 3 der Schraube 1. Im Folgenden wird das Außengewinde 5 des Gewindeelements, bspw, die Schraube 1 aus Kunststoff oder die Gewindebuchse 2 aus Kunststoff, anhand der Schraube 1 beschrie ¬ ben. Diese Beschreibung gilt in gleicher Weise für das Außengewinde des Gewindeeinsatzes 2.

Das Außengewinde 5 ist auf einem Axialstück 10 des massiven Schraubenschafts 3 oder an der radialen Außen- seite eines hohlzylindrischen Gewindeeinsatzes 2 und somit eines dort angeordneten Axialstücks 10 ausgebildet. Es erstreckt sich parallel zur Mittelachse M des Gewindeelements. Der Gewindegang 6 verläuft in einer Mehrzahl von Windungen 20 um die Mittelachse M. Eine Windung 20 bezeichnet einen Umlauf mit einem Winkel von 360° um die Mittelachse M. Parallel zur Mittelachse M verlaufen entlang des Axialstücks 10 mindestens zwei Spannu ¬ ten 50, wobei gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform vorliegender Erfindung das Axialstück 10 einen runden Querschnitt aufweist. Gemäß unterschiedlicher bevorzugter Ausführungsformen vorliegender Erfindung ist eine Mehrzahl von Spannuten 50 vorgesehen, insbesondere zwei oder vier oder sechs oder acht Spannuten.

Die Spannuten 50 durchlaufen die einzelnen Windungen 20 des Gewindegangs 6. Vorzugsweise haben die Span ¬ nuten 50 eine radiale Tiefe bis zu einer Kerndicke D« des Axialstücks 10 oder tiefer. Entsprechend fehlen im Be- reich der Spannuten 50 die Windungen 20 vollständig. Weiterhin bevorzugt weisen die Spannuten 50 eine Breite bs in Umfangsrichtung des Gewindeelements im Bereich von 0,5 mm < b SN < 5 mm, vorzugsweise bsN=1,3 mm bei einem bevorzugten zweischneidigen Gewinde und vorzugsweise DSN<3 mm bei einem vierschneidigen Gewinde, auf. Dies gewährleistet einen ausreichend großen Raum zur Aufnahme von durch die Schneidstege 30 und/oder die Hemmstege 40 abgetragenes Material (siehe unten).

Die Kerndicke D K bezeichnet die Dicke am Gewindegrund des Schraubenschafts oder des Gewindeeinsatzes 2. Üblicherweise spricht man an dieser Stelle von einem Kerndurchmesser des Außengewindes 5, sofern es auf ei ¬ nem Schaft 3 oder einem Gewindeeinsatz 2 mit rundem Querschnitt gemäß der oben beschriebenen ersten bevorzugten Ausführungsform angeordnet ist. Bei vorliegender Erfindung ist es ebenfalls bevorzugt, den Schaft der Schraube 1 oder die Außenseite des Gewindeeinsatzes 2 als Gleichdick auszubilden, das im Querschnitt konvexe Seitenflächen aufweist und als Reuleaux-Polygon definiert wird. Die unten näher erläuterte Konfiguration von Schneid- 30 und Hemmstegen 40 ist auf dieser Grundstruktur mit gleichdickem Querschnitt in gleicher Weise realisierbar wie auf einem im Querschnitt rundem Axialstück 10. Die Spannuten 50 unterteilen die Mehrzahl von Windungen 20 im Axialstück 10 in eine Mehrzahl axial zueinander beabstandeter, abschnittsweise umfänglich angeordneter und in axialer Richtung aufeinander folgender Schneidstege 30 und in eine Mehrzahl axial zueinander beabstandeter und in axialer Richtung aufeinander folgender Hemmstege 40 (siehe Fig. 2). Da in der bevorzugten Ausführungsform der Figuren 2 bis 4 vier Spannuten 50 vorgesehen sind, weist das Außengewinde 5 bevorzugt zweimal eine Mehrzahl von sich paarweise gegenüber liegenden Schneidstegen 30 und Hemmstegen 40 auf. Es ist ebenfalls bevorzugt, die Spannuten 50 beliebig umfänglich zu verteilen, so dass die Anordnung der Schneid- 30 und Hemmstege 40 nicht symmetrisch ist.

5 Wie man anhand des radialen Schnittbilds in Fig. 3 erkennen kann, ist eine radiale Ausdehnung des Schneidstegs 30 größer als eine radiale Ausdehnung des Hemmstegs 40 in derselben Windung 20. Vorzugsweise erstreckt sich der Schneidsteg 30 in radialer Richtung um eine Länge aus dem Bereich von 0,1 bis 1 ,0 mm über die radiale Aus ¬ dehnung des Hemmstegs 40 hinaus. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorliegender Erfindung ragt der Schneidsteg in radialer Richtung 0,35 mm pro Seite über den Hemmsteg hinaus. Vorzugsweise nimmt die Über- i o Standslänge des Schneidstegs mit zunehmendem Durchmesser des Gewindeelements ebenfalls zu.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform vorliegender Erfindung weist der Schneidsteg 30 betrachtet in Eindrehrichtung R E einen Anfangspunkt 32 und einen Endpunkt 34 auf (siehe Fig. 5). Um die Schneidwirkung beim Eindrehen und die Hemmung beim Ausdrehen des Gewindeelements durch den Schneidsteg 30 zu steigern, 15 ist die radiale Ausdehnung des Schneidstegs 30 am Anfangspunkt 32 größer als am Endpunkt 34. Eine derartige Konfiguration ist ebenfalls bei den Hemmstegen 40 bevorzugt einsetzbar.

Betrachtet man die Stirnseiten 32 der Schneidstege 30 in den axialen Schnittbildern der Figuren 4 und 6 sowie die Stirnseiten 42 der Hemmstege 40 in dem Axialschnitt der Figur 6 ist als bevorzugte Ausführungsform vorliegen-

20 der Erfindung erkennbar, dass die radiale Außenseite der Schneidstege 30 scharfkantig ausgebildet ist. Zu diesem Zweck ist der Schneidsteg 30 radial außen spitz zulaufend geformt (nicht gezeigt). Gemäß einer weiteren Ausfüh ¬ rungsform ist der Schneidsteg 30 radial außen abgeflacht, wie es die Figuren 4 und 6 zeigen. Diese scharfkantige Form der radialen Außenseite der Schneidstege 30 unterstützt die Schneidwirkung der Schneidstege 30 im Kunst ¬ stoff des Trägerteils, wenn das Gegengewinde erzeugt wird. Es ist ebenfalls bevorzugt, die Schneidstege 30 ge-

25 nauso wie die Hemmstege 40 an der radialen Außenseite betrachtet im Axialschnittbild verrundet auszugestalten.

Vorzugsweise sind die Hemmstege 40 mit einem Radius R 4 o = 0,25 mm verrundet. Vorzugsweise liegt der Radius in einem Bereich von 0,05 mm < R 4 o < 0,4 mm. Die Schneidstege 30 nutzen bevorzugt den gleichen Radius oder eine parallel zur Mittelachse M verlaufende Abflachung oder einen Radius von unendlich.

30 Die Flanken der Schneidstege 30 und der Hemmstege 40 schließen im Axialschnitt vorzugsweise einen Winkel im Bereich von 30° < <x < 40°, bevorzugt o = 35°, ein (siehe Fig. 6). Es ist ebenfalls bevorzugt, die Schneidstege 30 mit einem größeren Flankenwinke! α als die Hemmstege 40 auszugestalten. Dies unterstützt und fördert die mechanischen Spannungen zwischen dem geformten Gegengewinde und den Flanken der Hemmstege 40, so dass die Hemmwirkung auf die Drehung des Gewindeelements verstärkt wird.

Ausgehend von der oben beschriebenen Geometrie der Schneidstege 30 und der Hemmstege 40 ist erkennbar, dass die Schneidstege 30 in Eindrehrichtung R E als Schneiden im Kunststoff des Trägerteils fungieren. Dreht man das Gewindeelement in Ausdrehrichtung R A , wirken die Schneidstege 30 aufgrund ihrer radialen Ausdehnung und wegen der bevorzugten scharfkantigen Geometrie hemmend auf die Drehbewegung. Die Druckstege 40 wirken bevorzugt elastisch drückend in den vorgefurchten Wendeln des Gegengewindes des Trägerteils. Dadurch erzeugen sie eine hemmende Wirkung bezogen auf die Drehung des Gewindeelements sowohl in Eindreh- RE wie in Ausdrehrichtung RA.

Die Aufteilung des Axialstücks 1 0 in solche Stege 30, 40 über die gesamte Länge oder einen Teil der Länge des Außengewindes 5 hat mehrere Gründe. Aufgrund der erfindungsgemäß bevorzugten Konstruktion des Außenge ¬ windes 5 folgt auf einen schneidenden Schneidsteg 30 immer ein hemmender Hemmsteg 40 und danach ein Schneidsteg 30 usw. Durch diesen Wechsel wird bevorzugt das Erzeugen des Gegengewindes in gleicher Weise wie ein verlässlicher Halt des Außengewindes 5 durch Presssitz im Trägerteil unterstützt. Durch die gezielt anordenbare Anzahl und die Position der Schneidstege 30 und der Hemmstege 40 werden Kraftangriffspunkte am Außengewinde 5 während des Ein- und Ausdrehens des Gewindeelements in das Trägerteil gezielt verteilt. Da diese Kraftangriffspunkte das auf das Gewindeelement wirkende Torsionsmoment in Größe und axialer Verteilung bestimmen, kann über die Anordnung der Schneidstege 30 und der Hemmstege 40 die mechanische Belastung des Gewindeelements gezielt eingestellt werden. Ergänzend dazu ist es bevorzugt, das Axialstück 10 mit Schneidstegen 30 und Hemmstegen 40 in seiner Länge zu variieren, in unterschiedliche Längenabschnitte aufzu ¬ teilen und/oder nur einen oder mehrere Axialstücke 10 gezielt bezogen auf die Länge des Außengewindes 5 an unterschiedlichen Axialpositionen anzuordnen. Auf diese Weise erfolgt eine Anpassung des Gewindeelements an einen Kunststoff des Trägerteils und seine Materialeigenschaften und/oder an eine Geometrie der Aufnahmeöff ¬ nung für das Gewindeelement im Trägerteil und/oder an eine Mehrzahl von Trägerteilen, die mit nur einem Gewindeelement zu verbinden sind.

Das Gewindeelement besteht aus einem Hochleistungskunststoff mit bevorzugt hoher Temperaturbeständigkeit, hoher Steifigkeit sowie hoher Festigkeit bei geringer Wasseraufnahme, Hinsichtlich der Größe dieser Eigenschaf ¬ ten muss ein möglichst großes Gefälle zu derjenigen des Kunststoffs des Trägerteils bestehen, um die ge ¬ wünschte Formstabilität in dem Gewindeprofil und in der Schnittgeometrie bei der Schneid- bzw. Umformbarkeit zum Formen des Gegengewindes im Trägerteil zu erhalten. Bevorzugte Hochleistungskunststoffe für das Gewindeelement sind Polyphthalamid-GF (PPA-GF); Copolyamid auf der Basis von Polyphthalamid-GF; Polyetherimid- GF (PEI-GF; Polyetheretherketon-GF (PEEK-GF) und Polyphenylensulfid (PPS), In Frage kommen auch die folgenden Werkstoffe: Polyamid - Hochglasgefüllt; Polyphthalamid - Carbonfaserverstärkt; Polyphthalamid - Carbon- 5 faserverstärkt und Glasfaserverstärkt; Copolyamid auf der Basis von Polyphthalamid - Carbonfaserverstärkt;

Copolyamid auf der Basis von Polyphthalamid - Carbonfaserverstärkt und glasfaserverstärkt; duromere Kunststoffe, Es versteht sich, dass dies nur bevorzugte Beispiele für den Werkstoff des Gewindeelementes sind; so kön ¬ nen auch andere thermische Hochleistungskunststoffe verwendet werden. i o Um eine Verbindungsanordnung mit mindestens einem Trägerteil aus Kunststoff und einem oben beschriebenen Gewindeelement aus Kunststoff herzustellen, sind die folgenden Schritte erforderlich: axiales Eindrehen des Gewindeelements in die Aufnahmeöffnung im Schritt Sl, dabei Formen eines Gegengewindes in einer Innenwand der Aufnahmeöffnung mithilfe einer Mehrzahl von Schneidstegen 30 im Außengewinde im Schritt S2, Abführen von Materialabrieb über die Spannuten, der während des Gewindeformens auftritt, im Schritt S3 und Erzeugen

15 eines Presssitzes im geformten Gegengewinde durch Eingriff einer Mehrzahl von Hemmstegen, die eine geringere radiale Ausdehnung als die Schneidstege aufweisen und die über eine Mehrzahl von Spannuten getrennt zu den Schneidstegen angeordnet sind im Schritt S4.

Bezug nehmend auf Fig. 7 sind Drehmomentkurven Ki bis K 3 dargestellt, die das Einschrauben eines Gewindeele- 20 ments, hier eine Schraube, in ein Trägerteil charakterisieren. Die Kurve beschreibt das Drehmoment in Abhängigkeit vom Drehwinkel des Gewindeelements mit metrischem Gewinde in einer Metali-Metall-Verbindung, Aufgrund der geringen Reibung beim Eindrehen verläuft die Kurve relativ flach. Im Bereich des Anstiegssprungs der Kurve i setzt der Kopf des Gewindeelements auf dem Trägerteil auf (Kopfanlage). Durch die Stabilität des Metalls ist der Bereich zwischen Kopfanlage und Bruchmoment des Gewindeelements im Maximum der Kurve τ 25 relativ groß. Die Kurve K2 beschreibt das Eindrehen eines Gewindeelements aus Kunststoffmit dem selbstformenden Gewinde gemäß DE 10 2004021 484 AI . Durch ein erhöhtes Drehmoment im Bereich der Kopfanlage und ein geringeres Bruchmoment jeweils verglichen mit dem metrischen Gewinde der Metall-Metall-Verbindung der Kurve τ zeigt das selbstformende Gewinde des Standes der Technik eine eingeschränkte praktische Anwendbarkeit. Die Kurve K3 charakterisiert eine bevorzugte Ausführungsform vorliegender Erfindung. Durch die Form des selbst- 30 formenden Gewindes wurde das Drehmoment bis zur Kopfanlage gesenkt. Gleichzeitig konnte damit der Bereich des Anzugsmoments der Schraube, also der Bereich zwischen Kopfanlage und Bruchmoment, vergrößert werden. Dies hat zur Folge, dass das Gewindeelement mit einer geringeren Versagenswahrscheinlichkeit im Vergleich zum Stand der Technik festgezogen werden kann. Erfindungsgemäß bevorzugt wird das Gewindeelement mittels Spritzguss hergestellt. Dazu sind folgende Schritte vorgesehen: In einem ersten Schritt (Hl) wird eine komplementär zum Gewindeelement ausgebildete Spritzguss ¬ form bereitgestellt. Das Gewindeelement weist die Form einer der oben beschriebenen bevorzugten Ausführungs- formen auf, die die entsprechende Gestaltung der Spritzgussform bestimmt. In einem nachfolgenden Schritt wird das Gewindeelement spritzgegossen (Schritt H2) und danach aus der Spritzgussform entformt (Schritt H3),

Bezugszeichenliste

1 Schraube

V Gewindebuchse oder Hohlschraube

2 Duchgangsbohrung

5 Außengewinde

6 Gewindegang

7 Kopf

8 Übergangsbereich

9 Spitze

10 Axialstück

20 Windung

30 Schneidsteg

40 Hemm steg

50 Spannut

D K Kerndicke

RE Eindrehrichtung

RA Ausdrehrichtung

M Mittelachse

Flankenwinkel