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Title:
A PLURALITY OF ELEVATOR CARS IN AN ELEVATOR SHAFT WITH IMPROVED SHAFT UTILIZATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/072656
Kind Code:
A1
Abstract:
An elevator installation (100b) according to the invention has at least two elevator cars (2a, 2b), which are arranged one above the other and which are each connected to in each case one counterweight (4c, 4d) by means of a supporting and propulsion means (3c, 3d). In addition, the elevator installation (100b) has at least two drives (6a, 6c), which each drive a driving pulley (5a, 5c), which is operatively connected to in each case one supporting and propulsion means (3c, 3d), with the result that the elevator cars (2a, 2b) are capable of moving in an elevator shaft (1a) along guide rails (7e, 7f, 7j, 7k). The elevator cars (2a, 2b) are suspended in a suspension ratio of at least 2:1 in a supporting loop (16g, 16h) of the respective supporting and propulsion means (3c, 3d). The counterweights (4c, 4d), on the other hand, are suspended in a 1:1 suspension on a respective end of the supporting and propulsion means (3c, 3d).

Inventors:
SILBERHORN GERT (CH)
Application Number:
PCT/EP2009/067471
Publication Date:
July 01, 2010
Filing Date:
December 18, 2009
Export Citation:
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Assignee:
INVENTIO AG (CH)
SILBERHORN GERT (CH)
International Classes:
B66B11/08
Foreign References:
US20040256179A12004-12-23
EP1489033A12004-12-22
EP1489033A12004-12-22
Attorney, Agent or Firm:
INVENTIO AG (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Aufzugsanlage (100b, 100c, 100d, 10Oe) mit mindestens zwei Aufzugskabinen (2a, 2b, 2c) , die übereinander angeordnet sind und die jeweils mittels eines Trag- und Treibmittels (3a, 3b) mit je einem Gegengewicht (4a, 4b) verbunden sind und mit mindestens zwei Antrieben (6a, 6b) , die je eine Treibscheibe (5a, 5c, 5d) antreiben, die mit jeweils einem Trag- und Treibmittel (3a, 3b) in Wirkkontakt steht, so dass die Aufzugskabinen (2a, 2b, 2c) entlang Führungsschienen (7e, 7f,

7j, 7k) in einem Aufzugsschacht (Ia, Ib) verfahrbar sind, wobei die Aufzugskabinen (2a, 2b, 2c) in einem Aufhängungsverhältnis von mindestens 2:1 in je einer Tragschlaufe (16g, 16h) der jeweiligen Trag- und Treibmittel (3a, 3b) aufgehängt sind, dadurch gekennzeichnet dass die Gegengewichte (4c, 4d, 4e) in je einer 1 : 1-Aufhängung an jeweils einem Ende der Trag- und Treibmittel (3a, 3b) aufgehängt sind.

2. Aufzugsanlage (100b, 100c, 100d, 10Oe) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegengewichte (4c, 4d, 4e) über eine Betriebshöhe (h) verfahrbar sind, die einer Gesamthöhe (H) des Aufzugschachts (Ia, Ib) abzüglich einer Höhe eines Schachtkopfes (12) entspricht.

3. Aufzugsanlage (100b, 100c, 100d, 10Oe) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die

Aufzugsanlage (100b, 100c, 100d, 10Oe) einen Systemreibwert in einem Bereich von 1.5 bis 2.5, vorzugsweise von mindestens 2 aufweist .

4. Aufzugsanlage (100b, 100c, 100d, 10Oe) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Weglänge einer Aufzugskabine (2a, 2b, 2c) zwei Weglängen des entsprechenden Gegengewichts (4a, 4b) entspricht.

5. Aufzugsanlage (100b, 100c, 100d, 10Oe) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein

Gewicht des Gegengewichts (4c, 4d, 4e) in etwa 25 % des Gewichts der Aufzugskabine (2a, 2b, 2c) in Normalbelegung beträgt.

6. Aufzugsanlage (100b, 100c, 100d, 10Oe) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegengewichte (4c, 4d, 4e) beim Aufbau der Aufzugsanlage (100b, 100c, 100d, 10Oe) vormontierbar sind.

7. Aufzugsanlage (100b, 100c, 100d, 10Oe) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufzugsanlage (100b, 100c, 100d, 10Oe) über eine Steuerung verfügt, die eine Beschleunigung und eine Verzögerung der Aufzugskabinen (4c, 4d, 4e) drosselt.

8. Aufzugsanlage (100c, 100d, 10Oe) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die

Aufzugskabinen (2a, 2b, 2c) mit je mindestens zwei Tragerollen (17g, 17h, 17e, 17f, 17 j , 17k) in je einer Tragschlaufe (16g, 16h) aufgehängt sind.

9. Aufzugsanlage (100c, 100d, 10Oe) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragerollen (17 j, 17k) der Aufzugskabinen (2c) nur an einer Seite der Aufzugskabine (2c) über den Körper der Aufzugskabine (2c) hinausragen.

10. Aufzugsanlage (100c, 100d, 10Oe) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragerollen (17 j, 17k) an einer Oberkante der Aufzugskabine (2c) angeordnet sind.

11. Aufzugsanlage (100c, 100d, 10Oe) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass an der Seite der Aufzugskabine

(2c) , die der Seite mit den Tragerollen (17j, 17k) gegenüberliegt, Stossdämpfer in den Führungselementen für die Führungsschienen (7j, 7k) vorgesehen sind.

12. Aufzugsanlage (100c) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufzugskabinen (2c) mittels je einer fixen Umlenkrolle (21) in einer 3 : 1-Aufhängung angeordnet sind.

13. Aufzugsanlage (10Od) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufzugskabinen (2c) mittels je einer ersten fixen Umlenkrolle (21a) und mittels je einer zweiten fixen Umlenkrolle (21b) in einer 4 : 1-Aufhängung angeordnet sind.

14. Aufzugsanlage (10Od) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die erste fixe Umlenkrolle (21a) so angeordnet ist, dass das Trag- und Treibmittel (3g) auf mehr als 180 Grad mit der Treibscheibe (5e) in Kontakt steht.

15. Aufzugsanlage (10Oe) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufzugskabinen (2c) mittels einer beweglich aufgehängten Umlenkrolle (21b) nach dem Prinzip eines Potenzflaschenzugs anordenbar sind.

Description:
Mehrere Aufzugskabinen in einem Aufzugsschacht mit verbesserter Schachtausnützung

[001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Aufzugsanlage, bei der, über Rollen geführt, eine Aufzugskabine und ein Gegengewicht in einem Aufzugsschacht motorisch angetrieben werden.

[002] Es gibt Aufzugsanlagen, sogenannte „Multimobilaufzüge", wie beispielsweise in der EP-Al-I 489 033 offenbart, mit in dem Schacht übereinander angeordneten Aufzugskabinen. Solche Aufzugsanlagen weisen mindestens zwei übereinander angeordnete, vertikal entlang von Führungsschienen verfahrbare Aufzugskabinen auf, wobei jede mit einem separaten Antrieb und einem separaten Gegengewicht ausgestattet ist. Die zu bedienenden Stockwerke werden hierbei bevorzugt so aufgeteilt, dass eine obere Aufzugskabine die oberen Stockwerke und eine untere Aufzugskabine die unteren Stockwerke anfährt. Es sind jedoch auch Überschneidungen dieser Zuweisung realisiert.

[003] Gleichzeitig ist es aber auch ein generelles Bestreben bei der Konzeption bzw. der Konstruktion von Aufzugsanlagen, eine hohe Effizienz bzw. Personen- oder/und Güterbeförderungsrate zu erreichen. Ein wesentlicher Faktor hierfür ist, den Querschnitt des Aufzugsschachtes optimal auszunützen. Dieses wiederum erfolgt unter anderem durch eine möglichst schlanke und platzsparende Ausgestaltung der Gegengewichte, sodass die Aufzugskabine in ihrem Querschnitt so grossflächig wie möglich sein kann.

[004] Bei einer Duo- oder Multimobile-Aufzugsanlage, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist, wird eine Optimierung der Grosse der Gegengewichte umso stringenter, weil die Aufzugsschächte solcher Aufzugsanlagen im Unterschied zu herkömmlichen Aufzugsanlagen mit nur einer Aufzugskabine nicht nur ein Gegengewicht, sondern zwei oder mehr Gegengewichte aufnehmen müssen.

[005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, die genannten Nachteile von Aufzugsanlagen gemäss dem Stand der Technik zu beseitigen und Gegengewichte zu finden, die hinsichtlich ihrer Abmessungen, aber auch hinsichtlich ihres Gewichts und sonstiger Eigenschaften optimiert sind.

[006] Die Lösung der gestellten Aufgabe besteht einerseits in einer konzeptionellen Anordnung und Ausgestaltung der Aufzugsanlage und andererseits in einer Anpassung des Antriebssystems .

[007] Diese Maßnahmen zielen auf eine Optimierung der Gegengewichte, was wiederum eine verbesserte Ausnützung des Schachtquerschnitts ermöglicht.

[008] Ein Ausführungsbeispiel einer Aufzugsanlage hat mindestens zwei Aufzugskabinen, die übereinander angeordnet sind und die jeweils mittels eines Trag- und Treibmittels mit je einem Gegengewicht verbunden sind. Zudem verfügt die Aufzugsanlage über mindestens zwei Antriebe, die je eine Treibscheibe antreiben, die mit jeweils einem Trag- und Treibmittel in Wirkkontakt steht, so dass die Aufzugskabinen entlang Führungsschienen in einem Aufzugsschacht verfahrbar sind. Die Aufzugskabinen sind in einer 2:1 Aufhängung in einer Tragschlaufe der jeweiligen Trag- und Treibmittel aufgehängt. Die Gegengewichte hingegen sind in einer 1 : 1-Aufhängung an jeweils einem Ende der Trag- und Treibmittel aufgehängt.

[009] Insbesondere wird die Treibscheibe von einem Trag- und Treibmittel umlaufen, das vorzugsweise mit einem ersten Ende fest an der Decke oder im Bereich der Decke des Aufzugsschachts befestigt ist. Der Antrieb bzw. die Treibscheibe ist vorzugsweise ebenfalls an der Decke oder im Bereich der Decke des Aufzugsschachts beabstandet von dem Fixpunkt des ersten Endes so angeordnet, dass das Trag- und Treibmittel eine Trageschlaufe bildet. Diese Trageschlaufe trägt die erste, obere Aufzugskabine vorzugsweise mittels zweier Rollen, die an zwei

Unterkanten der Aufzugskabine angeordnet sind. Ein zweites Ende des Trag- und Treibmittels ist an einem ersten Gegengewicht befestigt .

[0010] Insbesondere wird die zweite, unterhalb der ersten angeordnete Aufzugskabine in einer Trageschlaufe eines zweiten, separat geführten Trag- und Treibmittels getragen. Dieses zweite Trag- und Treibmittel ist mit einem ersten Ende, bzw. einem ersten Ende der Tragschlaufe, vorzugsweise auch an der Decke oder im Bereich der Decke des Aufzugsschachts befestigt. Auch die zweite Aufzugskabine ist vorzugsweise mittels zwei Rollen, die an zwei Unterkanten der Aufzugskabine angeordnet sind, in der Tragschlaufe aufgehängt, wobei das zweite Ende der Trageschlaufe zu einem zweiten Antrieb bzw. zu einer zweiten Treibscheibe geführt ist, der bzw. die vorzugsweise ebenfalls an der Decke oder im Bereich der Decke des Aufzugsschachts platziert ist. Ein zweites Ende des zweiten Trag- und Treibmittels ist erneut an einem zweiten Gegengewicht befestigt.

[0011] Gemäss diesem Ausführungsbeispiel befinden sich die Aufzugskabinen für sich betrachtet in einer sogenannten 2:1- Aufhängung, während sich die Gegengewichte für sich betrachtet in einer sogenannten 1 : 1-Aufhängung befinden.

[0012] Auf diese Weise wird erreicht, dass die Gegengewichte fast die gesamte Schachthöhe befahren können. Aufgrund der getroffenen 2 : 1-Aufhängung der Aufzugskabinen im Verhältnis zu der 1 : 1-Aufhängung der Gegengewichte legen die Gegengewichte einen doppelt so langen Arbeitsweg wie die Aufzugskabinen zurück und müssen somit auch nur halb so schwer bzw. voluminös ausgestaltet sein. Somit wiederum wird der Schachtquerschnitt in geringerem Masse von den Gegengewichten beansprucht und die Aufzugskabinen-Grundfläche kann vergrössert, oder der Schachtquerschnitt verkleinert werden.

[0013] Als gleichzeitige Massnahme wird die Aufzugsanlage mit einem Trag- und Treibmittel ausgestattet, das eine deutlich höhere Traktion als konventionelle Stahlseil-Traktionssysteme erlaubt. Unter Traktionssystem wird hier die zwischen einer Treibscheibe und einem Trag- und Treibmittel über Reibschluss übertragenen Traktionskräfte verstanden. Das Traktionssystem weist eine Treibfähigkeit mit einem Faktor (Systemreibwert) in einem Bereich von 1.5 bis 2.5, vorzugsweise jedoch mindestens 2 auf. Dies bedeutet, dass die Traktionskräfte genügend hoch sind, um eine Aufzugskabine zu verfahren, die um den Systemreibwert schwerer ist, als das zugeordnete Gegengewicht.

[0014] Dadurch ist es möglich, die erforderlichen Kräfteverhältnisse für die Traktion auch mit einem Gegengewicht bereitzustellen, das leichter ist und eventuell auch geringere Abmessungen hat.

[0015] Die so erzielte Reduzierung des Gewichts der Gegengewichte ermöglicht es, die Gegengewichte z.B. in einer verminderten Dicke auszugestalten, die nur noch von der erforderlichen Systemsteifigkeit der Gegengewichts-Konstruktion und deren Führungen bestimmt wird. Bei einer ca. 75 %igen Minderung des Gewichts ist somit eine Vergrösserung der Aufzugskabinen-Grundfläche von ca . 5 % pro Gegengewichts-Seite, d.h. insgesamt von 10 % realistisch. Oder der Querschnitt des

Aufzugsschachts kann entsprechend kleiner ausgeführt werden, um weniger umbauten Raum in Anspruch zu nehmen.

[0016] Ein weiterer Vorteil ist eine erleichterte Installation und Montage der Gegengewichte. Auch die Führungen und eventuellen Umlenkrollen müssen nicht mehr so solide ausgestaltet sein, sodass nicht nur hinsichtlich der Gegengewichte selbst, sondern auch hinsichtlich deren Führungen Kosten und Gewicht eingespart werden können. Bei entsprechender Ausgestaltung der Montageprozesse können die Gegengewichte komplett und vormontiert mit einem Kran in den Aufzugsschacht verbracht werden. Das geringere Gewicht erlaubt dann einen entsprechend einfachen Installationsprozess in das Gegengewicht s-Führungs System.

[0017] Das Potenzial der Aufzugsanlage lässt sich in einem Ausführungsbeispiel noch durch die Verwendung von entsprechenden Leichtbaukabinen optimieren.

[0018] In einem Gebäude, in dem mehrere DuoMobile Systeme in einem Schacht übereinander angeordnet sind, lassen sich durch eine entsprechende Positionierung der oberen Umlenkrollen bzw. der Treibscheibe auch entsprechend grosse oder kleine Überlappungen der End- bzw. Randzonen realisieren, d.h. dass eine bestimmte Anzahl von Stockwerken auch von den benachbarten Aufzugskabinen bedient werden und eine bestimmte Anzahl von Stockwerken sogar von den benachbarten Aufzugskabinen der benachbarten Aufzugskabinen bedient werden.

[0019] Durch die beispielsweisen flachen bzw. schlanken

Gegengewichtsgeometrien lassen sich Überlappungen von mehreren senkrecht übereinander angeordneten DuoMobilen einfacher realisieren, da die Fahrbahnen der Gegengewichte neben- bzw. voreinander angeordnet werden können.

[0020] Um weitere Kosten zu sparen, können in einem Ausführungsbeispiel gemeinsame Fahrbahnen auch für die Gegengewichte geplant werden. In diesem Fall müssen ähnliche Sicherheitsstufen wie bei den Kabinen vorgesehen werden, um Kollisionen und gefährliche Zustände auszuschliessen. Zusätzlich müsste eine übergeordnete (Zielruf-) Steuerung dieses bei der Abarbeitung der Zielfahrten im Voraus berücksichtigen.

[0021] Eine weitere verbesserte Ausnutzung des Schachtquerschnitts kann gemäss einem Ausführungsbeispiel erreicht werden, indem die Tragerollen an den Unterseiten der Aufzugskabinen über den Körper der Aufzugskabine hinausragen. Dadurch wird eine Schachtausnützung möglich, die an zwei (nicht zwingend gegenüberliegenden) Wänden die Führung der Gegengewichte vorsieht.

[0022] Eine dritte Wand des Aufzugsschachts ist in diesem Ausführungsbeispiel für die Führung der Aufzugskabine vorgesehen. Es bietet sich an, für diese dritte Wand die Wand mit den Stockwerkstüren auszuwählen. Entlang einer vierten

Schachtwand ist die Führung des Trag- und Treibmittels aufgrund der vorstehenden Tragerollen nicht senkrecht, d.h. parallel zu den Schacht- und Kabinenwänden, sondern diagonal bzw. schräg vorgesehen. Dieses wiederum bedeutet, dass die Trag- und Treibmittel, die hierfür vorgesehenen Rollen und die

Treibscheiben nur noch auf einer Seite ausserhalb einer gedachten Projektionsfläche des Kabinenquerschnitts angeordnet sein müssen. Auf diese Art wird erreicht, dass der Querschnitt des Aufzugsschachtes noch besser ausgenutzt wird, indem nur noch eine (statt zwei) von vier Seiten für die Führung des Trag- und Treibmittels vorgesehen ist.

[0023] Im Rahmen anderer Ausführungsbeispiele liegen auch Aufzugsanlagen-Anordnungen bzw. Aufhängungen, die für die Gegengewichte ebenfalls eine 1 : 1-Aufhängung vorsehen, für die Aufzugskabinen hingegen nicht nur eine 2:1-, sondern eine 3:1- oder 4 : 1-Aufhängung. Dieses ist beispielsweise möglich, indem die von dem Trag- und Treibmittel gebildete Tragschlaufe nicht direkt von der Treibscheibe aus verläuft, sondern noch zwei Umlenkrollen umläuft. Die erste Umlenkrolle ist hierbei vorzugsweise so angeordnet, dass die Treibscheibe zum Aufbauen der nötigen Haftreibung auf einem grosseren Kreissegment als nur 90 Grad (vorzugsweise mehr als 180 Grad) mit dem Trag- und Treibmittel in Kontakt steht.

[0024] Auf diese Weise kann eine Aufhängungsanordnung realisiert werden, die nach dem grundsätzlichen Prinzip eines Faktorenflaschenzugs aufgebaut ist. Es ist jedoch auch eine Aufhängungsanordnung möglich, die nach dem grundsätzlichen Prinzip eines Potenzflaschenzugs aufgebaut ist, d.h. das freie Ende der Trageschlaufe für die Aufzugskabine hängt an der Achse einer freien Rolle.

[0025] Weitere oder vorteilhafte Ausgestaltungen einer erfindungsgemässen Aufzugsanlage bilden die Gegenstände der abhängigen Ansprüche.

[0026] Anhand von Figuren wird die Erfindung symbolisch und beispielhaft näher erläutert. Die Figuren werden zusammenhängend und übergreifend beschrieben. Gleiche Bezugszeichen bedeuten gleiche Bauteile, Bezugszeichen mit unterschiedlichen Indices geben funktionsgleiche oder ähnliche Bauteile an. Es zeigen dabei

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Aufzugsanlage gemäss Stand der Technik;

Fig. 2 eine schematische Darstellung einer DuoMobile-

Aufzugsanlage gemäss Stand der Technik;

Fig. 3 eine schematische Darstellung eines

Ausführungsbeispiels einer Aufzugsanlage; Fig. 4 eine alternative Ausgestaltungsvariante eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Aufzugsanlage;

Fig. 5 eine weitere Ausgestaltungsvariante eines weiteren

Ausführungsbeispiels einer Aufzugsanlage und

Fig. 6 eine weitere Ausgestaltungsvariante eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Aufzugsanlage.

[0027] Fig. 1 zeigt schematisch eine Aufzugsanlage 100, wie sie dem Stand der Technik entspricht. Sie hat eine in einem Aufzugsschacht 1 verfahrbare Aufzugskabine 2, die über ein Trag- und Treibmittel 3 mit einem Gegengewicht 4 verbunden ist. Das Trag- und Treibmittel 3 wird beim Betrieb mit einer Treibscheibe 5 einer Antriebseinheit 6 angetrieben. Die Aufzugskabine 2 und das Gegengewicht 4 werden mittels sich über die Schachthöhe erstreckender Führungsschienen Ia-Ic geführt.

[0028] Die Aufzugsanlage 100 weist ein oberstes Stockwerk mit einer obersten Stockwerktür 8, ein zweitoberstes Stockwerk mit einer zweitobersten Stockwerktür 9, weitere Stockwerke mit weiteren Stockwerktüren 10 und ein unterstes Stockwerk mit einer untersten Stockwerktür 11 auf. Ein Schachtkopf 12 beherbergt einen Raum 29, in dem die Antriebseinheit 6 angeordnet ist. In einem alternativen Ausführungsbeispiel ist die Antriebseinheit in einem separaten Maschinenraum angeordnet. Unter Schachtkopf 12 wird ein Bereich des Aufzugsschachts 1 verstanden, der sich zwischen einer Schachtdecke 13 und einer Aufzugskabine 2, die auf dem obersten Stockwerk hält, erstreckt.

[0029] Der Aufzugsschacht 1 hat in einem Ausführungsbeispiel seitliche Schachtwände 18a und 18b und einen Schachtboden 14, auf dem Puffer 25 angeordnet sind. Der Schachtboden 14 und die Schachtdecke 13 bilden eine Gesamthöhe H des Aufzugsschachtes 1. Die Gesamthöhe H abzüglich der Höhe des Schachtkopfes 12 ergibt eine Betriebshöhe h, in der die Aufzugskabine 2 und das Gegengewicht 4 verfahrbar sind.

[0030] Bei einer in der dargestellten Form dem Stand der Technik entsprechenden Aufzugsanlage 100 bildet das Trag- und Treibmittel 3 von einem ersten Befestigungspunkt 15a an der Schachtdecke 13 bis zu der Treibscheibe 5 eine Trageschlaufe 16a, in der das Gegengewicht 4 mittels einer Tragerolle 17a läuft. Diese Art der Aufhängung des Gegengewichts stellt eine 2 : 1-Aufhängung dar.

[0031] Das Trag- und Treibmittel 3 bildet des Weiteren von der Treibscheibe 5 bis zu einem zweiten Fixpunkt 15b an der Schachtdecke 13 eine zweite Trageschlaufe 16b, in der die Aufzugskabine 2 mittels Tragerollen 17b und 17c getragen wird. Auch diese Aufhängung stellt für die Aufzugskabine 2 eine 2:1- Aufhängung dar.

[0032] Die 2 : 1-Aufhängung sowohl für das Gegengewicht 4, als auch für die Aufzugskabine 2 bedeutet, dass der Weg des Gegengewichts 4 dem Weg der Aufzugskabine 2 entspricht und grundsätzlich das Gewicht des Gegengewichts 4 dem Gewicht der Aufzugskabine 2 unter Normalbelegung entsprechen muss. Differenzen zwischen dem Gewicht des Gegengewichts 4 und dem Gewicht der Aufzugskabine 2 werden durch den Systemreibwert bzw. den Antrieb getragen.

[0033] Fig. 2 zeigt schematisch eine DuoMobile-Aufzugsanlage 100a mit einem Aufzugsschacht Ia, in dem eine obere Aufzugskabine 2a und eine untere Aufzugskabine 2b übereinander angeordnet sind. Von ihrer Anordnung und Aufhängung sind die beiden Einzelsysteme, die das DuoMobile-System bilden, mit der in Fig. 1 gezeigten Anordnung und Aufhängung identisch, d.h. sowohl für die Gegengewichte 4a und 4b, als auch für die Aufzugskabinen 2a und 2b sind 2 : 1-Aufhängungen parallel realisiert .

[0034] Beide Einzelsysteme sind in dem Aufzugsschacht Ia untergebracht, der aus einem Schachtboden 14a, seitlichen Schachtwänden 18c und 18d und einer Schachtdecke 13a gebildet ist. Auf dem Schachtboden 14a stehen Puffer 25a. Ein oberes Einzelsystem besteht aus der Aufzugskabine 2a, die von einem Trag- und Treibmittel 3a in Tragerollen 17e und 17f getragen wird. Das Trag- und Treibmittel 3a ist an einem

Befestigungspunkt 15c an der Schachtdecke 13a befestigt und ist durch eine Tragerolle 17d für das Gegengewicht 4a geführt. Das Gegengewicht läuft entlang einer Führungsschiene 7d. Von der Tragerolle 17d ist das Trag- und Treibmittel 3a zu einer Treibscheibe 5a einer Antriebseinheit 6a zurückgeführt und bildet dadurch eine Trageschlaufe 16c für das Gegengewicht 4a.

[0035] Das Trag- und Treibmittel 3a ist des Weiteren über die Treibscheibe 5a, die Aufzugskabine 2a unterschlingend, zu einem zweiten Befestigungspunkt 15d an der Schachtdecke 13a geführt und bildet dadurch eine Trageschlaufe 16d für die Aufzugskabine 2a.

[0036] Durch diese Anordnung bzw. durch den Antrieb mit der Treibscheibe 5a ergibt sich somit eine Verfahrbarkeit der Aufzugskabine 2a zu einer obersten Stockwerktür 8a, einer zweitobersten Stockwerktür 9a und weiteren Stockwerktüren 10a und 10b. Die Anzahl der Stockwerktüren ist hierbei symbolisch dargestellt und nicht auf die dargestellte Anzahl begrenzt.

[0037] Die Aufzugskabine 2a läuft entlang von Führungsschienen 7e und 7f, die in der gezeigten Anordnung gleichzeitig die Führungsschienen für die untere Aufzugskabine 2b sind. Diese untere Aufzugskabine 2b ist mit Tragerollen 17g und 17h in einer Trageschlaufe 16e getragen, die ein zweites Trag- und Treibmittel 3b von einem Befestigungspunkt 15e bis zu einer zweiten Treibscheibe 5b einer zweiten Antriebseinheit 6b bildet.

[0038] Das zweite Trag- und Treibmittel 3b ist um die Treibscheibe 5b geführt und bildet von dieser weg durch eine Tragerolle 17i für das Gegengewicht 4b hin zu einem Befestigungspunkt 15f eine Trageschlaufe 16f für das Gegengewicht 4b, das wiederum an einer Führungsschiene 7g entlangläuft .

[0039] Die untere Aufzugskabine 2b bedient Stockwerktüren 10c, 10d, 10e, 10f bis zu einer untersten Stockwerktüre IIa, wobei die Darstellung und die Anzahl der Stockwerktüren auch wieder nur beispielhaft ist.

[0040] Die Befestigungspunkte 15e und 15f für das untere Einzelsystem sind ca. in der halben Höhe des Aufzugsschachtes Ia angeordnet .

[0041] Die Gegengewichte 4a und 4b sind lediglich auf einer Betriebshöhe h x und h 2 verfahrbar. Die Betriebshöhen Ia 1 und h 2 entsprechen in etwa der halben Gesamthöhe H des Aufzugsschachts Ia.

[0042] Fig. 3 zeigt schematisch eine erfindungsgemässe Aufzugsanlage 100b. Beide Antriebseinheiten 6a und 6c mit entsprechenden Treibscheiben 5a und 5c sind nun oben in dem

Schachtkopf 12 angeordnet und erlauben eine Verfahrbarkeit der Gegengewichte 4c und 4d über eine jeweilige Betriebshöhe h 3 bzw. h 4 , die jeweils der Gesamthöhe H des Aufzugsschachts Ia abzüglich der Höhe des Schachtkopfes 12 entsprechen. Die Antriebseinheiten 6a und 6c können natürlich auch in einem Raum oberhalb des oberen Schachtendes angeordnet sein.

[0043] Die Gegengewichte 4c und 4d sind an einem Ende des jeweiligen Trag- und Treibmittels 3c bzw. 3d befestigt und laufen auf Führungsschienen 7h bzw. 7i, die sich über die gesamte Länge des Aufzugsschachtes Ia erstrecken. Die Aufzugskabinen 2a und 2b werden somit in anders als in Fig. 2 gezeigten Trageschlaufen 16g bzw. 16h getragen, bedienen ansonsten jedoch eine identische Anordnung von Stockwerkstüren 8a, 9a, 1Oa-IOf und IIa. [0044] In der Fig. 4 ist schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Aufzugsanlage 100c dargestellt. Sie kann als Einzel-Aufzugsanlage oder aber auch als Duo- oder Multi-Mobile-Aufzugsanlage mit übereinander angeordneten Aufzugskabinen 2 realisiert sein.

[0045] Die Aufzugsanlage 100c zeigt einerseits eine 3:1- Aufhängung für eine Aufzugskabine 2c, indem das Trag- und Treibmittel 3e von der Treibscheibe 5d um die Tragerollen 17j und 17k an der Unterkante der Aufzugskabine 2c geführt ist, dann um eine fix angeordnete Umlenkrolle 21 und dann zurück zu einem Befestigungspunkt an der Aufzugskabine 2c. Andererseits zeigt die Fig. 4, wie das Trag- und Treibmittel 3e dank der vorstehenden Tragerollen 17j und 17k schräg geführt ist und nur noch eine Seite der Aufzugskabine 2c bzw. der gegenüberliegenden Schachtwand beansprucht.

[0046] Ein Aufzugsschacht Ib ist in Fig. 4 geschnitten, aufgebrochen und symbolisch mit seitlichen Schachtwänden 18e, 18f, nur einer Stockwerktür 10 und Führungsschienen 7j und 7k für die Aufzugskabine 2c dargestellt. Es ist jedoch ersichtlich, dass der Aufzugsschacht Ib über eine relativ geringe Grundfläche verfügt, weil er nur die Aufzugskabine 2c, ein Gegengewicht 4e und die Führung des Trag- und Treibmittels 3e aufzunehmen braucht .

[0047] Um eine Hebelwirkung des Trag- und Treibmittels 3e auf die Aufzugskabine 2c zu vermeiden, laufen in diesem Ausführungsbeispiel an der nicht sichtbaren Rückseite der Aufzugskabine 2c stossgedämpfte Führungselemente auf den Führungsschienen 7j und 7k.

[0048] Fig. 5 zeigt schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Aufzugsanlage 100d, die auch als Einzel- oder als Duo- oder als MuIti -Mobile-Aufzugsanlage realisierbar ist. Mittels zweier Umlenkrollen 21 und 21a und einer anschliessenden Führung des Trag- und Treibmittels 3f unter der Aufzugskabine 2c hindurch zu einem Befestigungspunkt 15f ist eine 4 : 1-Aufhängung für die Aufzugskabine 2c realisiert, die zusätzlich den Vorteil eines Kontakts zwischen Treibscheibe 5d und Trag- und Treibmittel 3f bietet, der 180 Grad des Umfangs der Treibscheibe 5d übersteigt.

[0049] Die Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer

Aufzugsanlage 100e, die sowohl als Einzel-Aufzugsanlage, als auch als mehrfache Aufzugsanlage realisierbar ist. Die Aufzugsanlage 10Oe ist nach dem grundsätzlichen Prinzip eines Potenzflaschenzugs aufgebaut und weist im Unterschied zu allen anderen hier beschriebenen Aufzugsanlagen zwei Trag- und Treibmittel 3g und 3h in einem System auf.

[0050] Das erste Trag- und Treibmittel 3g ist mit einem ersten Ende an dem Gegengewicht 4e befestigt, umläuft eine Treibscheibe 5e, eine Umlenkrolle 21b und ist mit einem zweiten Ende fix befestigt. Das zweite Trag- und Treibmittel 3h ist mit einem ersten Ende an einer Halterung der Umlenkrolle 21b befestigt, unterschlingt die Aufzugskabine 2c und ist mit einem zweiten Ende in einem Befestigungspunkt 15g befestigt.

[0051] Die Figuren 4 bis 6 verdeutlichen auf anschauliche Weise, unabhängig von der Aufhängung, wie der Querschnitt der Aufzugsschächte Ib besonders vorteilhaft ausgenützt werden kann und dadurch die Grundfläche der Aufzugskabine 2c vergrössert oder der Schachtquerschnitt verkleinert werden kann.

[0052] Durch die im Zusammenhang mit den Figuren 4 bis 6 beschriebene Anordnungen der Tragerollen an der Unterseite der Aufzugskabine kann eine ungünstige Hebelwirkung der Aufzugskabine gegen die Führungsschienen auftreten. Diese Hebelwirkung kann jedoch weiterhin verhindert werden, indem die Tragerollen auf der halben Höhe oder der Oberkante der Aufzugskabine angeordnet werden, bzw. die Führungselemente der Aufzugskabine, die auf den Führungsschienen entlanglaufen, mit Stossdämpfern versehen werden.

[0053] Die beschriebenen Ausführungsformen können wie folgt weiter verbessert werden. Als zusätzliche Massnahme wird die jeweilige Aufzugsanlage mit einem Trag- und Treibmittel ausgestattet, das eine deutlich höhere Traktion als konventionelle Stahlseil-Traktionssysteme erlaubt. Hierfür wird beispielsweise ein Flach-, ein PoIy-V- oder ein Zahnriemen oder beschichtete Stahl- oder Kunstfaserseile verwendet. Darüber hinaus werden entsprechende Treibscheiben oder ein sogenannter Talon-Drive verwendet. Das Traktionssystem weist somit eine Treibfähigkeit mit einem Faktor (Systemreibwert) in einem Bereich von 1.5 bis 2.5, vorzugsweise jedoch mindestens 2 auf.

[0054] Durch die im vorausgehenden Abschnitt beschriebenen Massnahmen ist es technisch darstellbar, die erforderlichen

Kräfteverhältnisse für die Traktion auch mit einem Gegengewicht bereitzustellen, das nebst der oben beschriebenen 50 %igen Gewichtsreduktion um weitere 25 % leichter und somit mit geringeren Abmessungen ausgestaltet sein kann.

[0055] Falls die Antriebe bei den beschriebenen Ausführungsformen nicht oben im Aufzugsschacht, sondern unten im Aufzugsschacht angeordnet sind, so können die beiden Gegengewichte mittels an der Decke des Aufzugsschachts angeordneten Umlenkrollen geführt werden.

[0056] Die erforderliche Leistungsaufnahme des Antriebs der verschiedenen Ausführungsformen kann für eine Aufzugsanlage z.B. auf eine „Normalbelegung" der Aufzugskabine mit 1-3 Personen ausgelegt werden. Dieses ergibt gesamtenergetisch einen entsprechend aufsummierten Vorteil. Bei Volllast und bei Leerfahrt wird eine höhere Systemleistung verlangt, die sich auch in einer entsprechend höheren Anschlussleistung niederschlägt. Diese erhöhten Werte können jedoch durch eine entsprechende Reduzierung der Beschleunigung bzw. Verzögerung und der Nenngeschwindigkeit in Abhängigkeit der tatsächlichen Nutzlast ausgeglichen werden.